Praxiskonzept Nachdiplomstudium Dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF Kantonsspital Bruderholz CH-4101 Bruderholz Inès Wangler Datum: August 2009 Dieses Dokument ist Eigentum des Kantonsspitals Bruderholz. Eine Weitergabe an Dritte ist ohne Genehmigung des Kantonsspitals Bruderholz unzulässig. Uebersicht Kompetenzen Praxissemester Expertin/Experte Notfallpflege NDS HF Seite 1 01.06.2011 Inhaltsverzeichniss 1 2 3 Einleitung: Situationsbeschreibung der Praxis / Ausgangslage ............................................. 3 1.1 Kurzbeschreibung der Institution .......................................................................... 3 1.2 Leitgedanken Bildung in der Institution ................................................................... 3 1.3 Didaktische Umsetzung der Leitgedanken ............................................................... 4 1.4 Berufsbild, Tätigkeitsfeld und Anzahl Studienplätze.................................................... 4 1.5 Berufsbezeichnung .......................................................................................... 5 1.6 Praktische Weiterbildung ................................................................................... 5 Organisation des Nachdiplomstudiums (NDS) am Lernort Praxis ........................................... 5 2.1 Zielpublikum................................................................................................... 5 2.2 Aufnahmebedingungen ..................................................................................... 5 2.3 Aufnahmeverfahren .......................................................................................... 6 2.4 Ziele ............................................................................................................ 6 2.5 Beginn des NDS.............................................................................................. 6 2.6 Dauer des NDS............................................................................................... 6 Gliederung der Bildung am Lernort Praxis ..................................................................... 6 3.1 Bildung am Lernort Praxis .................................................................................. 6 3.2 Einzelunterricht in der Praxis / Praxisbegleitung ........................................................ 7 3.3 Lernbegleitung am Arbeitsplatz ............................................................................ 7 3.4 Praktiumseinsätze............................................................................................ 7 3.4.2 Intensivstation.................................................................................................... 8 3.4.3 Notfallstation..................................................................................................... 8 3.4.4 Kinderanästhesie ................................................................................................ 8 3.5 Zeitliche Verteilung / Anzahl begleitetes Praxisstudium / Selbststudium............................ 8 3.6 Lehrformen und Organisationsform zur Erreichung der Kompetenzen des RLP (Einzelstunden, Lerngemeinschaften, Standortgespräche etc.) .................................................................... 9 4 3.7 Lerntransfer Theorie Praxis................................................................................. 9 3.8 Dokumentation des Lernprozesses ....................................................................... 9 Beschreibung der Durchführung der qualifizierenden Elemente ..........................................10 4.1 Beschreibung der Promotionsschritte während der Weiterbildung/ Durchführung der Semesterqualifikationen/Geräteexamen...........................................................................10 4.2 Qualifikationsverfahren/Weiterbildungsabschluss .....................................................11 Beschreibung des Nachweises des durchgeführten begleiteten Praxisstudiums...........................12 5 Anhang ...............................................................................................................13 1 Einleitung: Situationsbeschreibung der Praxis / Ausgangslage 1.1 Kurzbeschreibung der Institution Die Klinik für Anästhesie Kantonsspital Bruderholz betreut Patienten in 5 Operationssälen. Anästhesiologische Leistungen werden für folgende operative Subdisziplinen erbracht: • Chirurgie, Traumatologie, Viszeralchirurgie, Thoraxchirurgie, Gefässchirurgie, • Orthopädie, Handchirurgie, • Gynäkologie und Geburtshilfe • Kiefer- und Gesichtschirurgie, Plastische Chirurgie, • ambulante Zahnchirurgie. Medizinische Statistik Anästhesie 2008: 6765 Anästhesien, 5768 Aufwachraum Patienten, 1170 postoperative Schmerzbetreuungen (AKUT-Pain-Service) 49 % Allgemeinanästhesien, 39 % Regionalanästhesien, 3,5 % kombinierte Anästhesien, 8,5 % Monitored Anästhesia Care und andere. Ausserhalb der Operationssäle ist die Anästhesie zusätzlich für Anästhesien in der diagnostischen Radiologie und in der Gastroenterologie, im Schockraum und der Intensivstation zuständig . Dazu kommt die postoperative Betreuung der Patienten im Aufwachraum, die Unterstützung von schmerztherapeutischen Behandlungen im Akut-Pain-Sevice. Ebenso fallen punktuelle Einsätze für Reanimationen, diverse Gefässpunktionen auf allen Pflegeabteilungen Reanimationen und diverse Gefässpunktionen in den anästhesiologischen Bereich. Zur Erfüllung des Leistungsauftrages, sowie zur Sicherung und Ergänzung des Bestandes an fachlich qualifiziertem Pflegepersonal werden im Kantonsspital Bruderholz Nachdiplomstudien HF angeboten. Die Klinik für Anästhesie im Bereich "perioperative Medizin" entspricht den aktuellen Empfehlungen und Standards der SGAR und ist anerkanntes Praxisspital für das Nachdiplomstudium zur diplomierten 1 Expertin Anästhesiepflege NDS HF. Durch die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten sowie durch den praktischen Einsatz in allen operativen, diagnostischen und therapeutischen Bereichen wird die Expertin Anästhesie befähigt, ihre Aufgaben im Rahmen des Berufsbildes nach Abschluss des Nachdiplomstudiums vollumfänglich und kompetent wahrzunehmen. 1.2 Leitgedanken Bildung in der Institution Lernen Gestützt auf das humanistische Menschenbild hat das Bruderholzspital folgende Leitgedanken formuliert: Lernen ist ein lebenslanger Entwicklungsprozess. Wissen und Kompetezen werden in einem laufenden Prozess dauernd erneuert und angepasst; dies geschieht selbst- und fremdgesteuert. Erwachsenenlernen ist erfahrungsorientiertes Lernen. Erwachsene lernen nachhaltig, wenn Lerninhalte mit ihrem Praxisfeld und ihren persönlichen Erfahrungen verknüpft werden. 1 In der Folge ist immer auch die männliche Form gemeint Lernen heisst, Erfahrungen machen in einem individuellen Geschehen. Damit aus Erfahrungen sicht- und spürbare Veränderungen entstehen, braucht es die Reflexion darüber. Die Lernenden werden geleitet zu selbständigem, das heisst zum selbstverantwortlichen Lernen. Lernen ist ein bewusster Bestandteil im Pflegealltag und basiert auf verschiedenen Lehr- und Lernformen, die zum Ziel haben, die Handlungs-, Sozial-, Selbst- und Fachkompetenz weiter zu entwickeln. Pädagogische Grundsätze Wir streben eine Lernkultur an, die ein eigenständiges, selbstverantwortliches Lernen fördert und unterstützt. Wir sind uns unserer Vorbildwirkung bewusst. Studierende sind selbständige, erwachsene Menschen, die Erfahrungen und Vorwissen mitbringen, die motiviert sind, sich neue Fähigkeiten und Kompetenzen anzueignen. Es ist uns ein Anliegen, eine gute Lernatmosphäre zu schaffen, in der das Lernen möglich ist, wo ein steter Austausch und eine Kommunikation gepflegt und in der eine hohe Auswertungs- und Feedback-Kultur angestrebt wird. Die Begleitung basiert auf erwachsenenbildnerischen Grundsätzen. Wir erwarten Interesse an der Sache, diszipliniertes Arbeiten in Eigenverantwortung und Engagement. Fremdsteuerung Selbststeuerung 1.3 Didaktische Umsetzung der Leitgedanken Wir gestalten die Lernarrangements zielgerichtet und fördern dabei Transferkompetenz zwischen Theorie und Praxis. Die Studierenden durchlaufen in der Praxis eine Anlernphase, eine Anwendungsphase sowie eine Festigungsphase des vermittelten und anzuwendenden Lernstoffes orientiert an den zu erreichenden Kompetenzenin fach-, methoden-, handlings-, personal-, selbst-, sozial- und kommunikativen-Kompetenzen. Auf dem Weg zum Erlangen der Kompetenzen bauen wir auf dem Vorwissen, welches die Studierenden mitbringen auf und unterstützen sie im Lernprozess. Dabei ist es uns ein zentrales Anliegen, Phasen von hoher Selststeuerung zu erlangen ("Erwachsene lernen nachhaltig"). Wir nehmen die Studierenden als Erwachsene ernst. Wir begleiten die Studierenden individuell und angepasst, je nach Ausbildung- und Ausbildungsstand. Unser Ziel ist es, die Selbststeuerung der Studierenden zu fördern, sie auf dem Weg von "Novizinnen zu Expertinnen" zu begleiten. 1.4 Berufsbild, Tätigkeitsfeld und Anzahl Studienplätze Die dipl. Expertin in Anästhesiepflege NDS HF arbeitet in Delegation oder in Zusammenarbeit mit der Fachärztin Anästhesiologie. Sie ist in diesem Rahmen für ihr prä-, intra- und postoperatives Handeln eigenverantwortlich. Sie führt Allgemeinanästhesien durch und assistiert bei Allgemein- und Regionalanästhesien. Sie überwacht die Patienten intensiv. Sie stellt eine begleitende, unterstützende Kommunikation und Beziehung zu den Patienten und deren Angehörigen her. Sie führt die verordnete Schmerztherapie durch. Sie leitet Not- und Wiederbelebungsmassnahmen ein. Sie setzt medizintechnische Geräte ein. Der Anästhesiepflegeprozess beinhaltet die Erbringung einer qualitativ hochstehenden und sicheren Anästhesiedienstleistung für Patienten unterschiedlicher Altersklassen und Gesundheitszustände. Der Arbeitsprozess umfasst die gesamte perioperative Phase von der Patientenübernahme bis zur Verlegung auf die Pflegeabteilung. Die Klinik für Anästhesie Weiterbildungsplatz pro Jahr. 1.5 des Kantonsspitals Bruderholz besetzt im Durchschnitt einen Berufsbezeichnung Dipl. Expertin/Experten in Anästhesiepflege NDS HF 1.6 Praktische Weiterbildung In den ersten zwei Monaten des Nachdiplomstudiums werden die Studierenden von Berufsbildnerinnen oder erfahrenen dipl. Expertinnen Anästhesiepflege NDS in die praktische Tätigkeit eingeführt. Gemeinsam werden die wichtigsten theoretischen Grundlagen erarbeitet und in der Praxis angewendet. Unter Anleitung und Aufsicht werden den Studierenden die verschiedenen Anästhesietechniken vermittelt sowie das Bereitsellen des dafür notwendigen Materials, der Medikamente und der Geräte. Zudem lernen sie die Patienten klinisch zu beobachten, Veränderungen wahrzunehmen und korrekt weiterzuleiten. Im weiteren Verlauf erlernen die Studierenden unter eigenverantwortlich die Techniken der Anästhesieführung, Reanimation. Sie erwerben sich die nötigen Fähigkeiten Entsprechend ihrem Ausbildungsstand werden sie in allen eingesetzt. Anleitung und Aufsicht schrittweise der Anästhesieüberwachung und der um die Kompetenzen zu erreichen. Arbeitsbereichen und Spezialgebieten 1.7 Personelle Zuständigkeiten / Verantwortung/Kontaktperson (-en) Weiterbildungsverantwortliche/Stv.Ltg Anästhesiepflege Inès Wangler Anästhesiepflege Ltg Sonja Wutke Stv. Weiterbildungsverantwortliche Daniela Andersch Chefarzt Anästhesieabteilung Dr. Lukas Fischler 2 Organisation des Nachdiplomstudiums (NDS) am Lernort Praxis 2.1 Zielpublikum Das Nachdiplomstudium in Anästhesiepflege richtet sich an dipl. Pflegefachfrauen/-männer, die sich die Handlungskompetenz in Anästhesiepflege erwerben wollen. 2.2 Aufnahmebedingungen Zum Nachdiplomstudium in Anästhesiepflege werden Personen aufgenommen die: • Über einen Abschluss auf der Tertiärstufe als dipl. Pflegefachmann HF /dipl. Pfelgefachfrau HF, Bachelor of Science in Pflege FH oder über ein vom BBT anerkanntes ausländisches Diplom in Pflege (Art. 68 BBG, Art 69 BBV) verfügen und eine Berufserfahrung von mindestens 12 Monaten im Akutpflegebereich in einem Spital oder in einer Klinik nachweisen. Personen mit Abschluss als dipl. Rettungssanitäter oder als dipl. Hebamme können wir aus Mangel an klinikinternen Ressourcen leider nicht berücksichtigen. Die Eignungsprüfung wird durch die Bildungsanbieter nach den Qualitätskriterien der Entwicklungskommission (s. Kap. 1.5) durchgeführt. 2.3 Aufnahmeverfahren Pro Jahr kann im Kantonsspital Bruderholz eine Ausbildungsstelle besetzt werden. Aufnahmekriterien sind die oben genannten Voraussetzungen, der persönliche Eindruck (Vorstellungsgespräch), die Bewerbungsunterlagen (Zeugnisse) sowie Qualifikationen, Referenzen oder Empfehlungen. Anmeldeablauf Die Kandidaten und Kandidatinnen reichen ihre Bewerbungsunterlagen bei der Leitung Anästhesie Pflegedienst ein und werden zu einem Bewerbungsgespräch und nachfolgend zu einem Schnuppertag eingeladen. Über die Anstellung entscheiden die Leiterin Pflege Anästhesie, die weiterbildungsverantwortliche Fachfrau Anästhesiepflege, der Chefarzt Anästhesie sowie dessen Stellvertreter gemeinsam. 2.4 Ziele Unsere Ziele während des Studiums sind: • • • • • Gewährleistung einer konstanten individuellen Begleitung der Studierenden Sicherstellung einer professionellen und praxisorientierten Bildung Unterstützung bei Erwerb und Festigung von Handlungskompetenzen gemäss dem Rahmenlehrplan Vermittlung, Vertiefung und Vernetzung von Fachwissen Befähigung für den universellen Einsatz in allen operativen, diagnostischen und therapeutischen Bereichen des Kantonsspitals Bruderholz 2.5 Beginn des NDS Der Beginn des praktischen Teils des NDS erfolgt in der Regel per 1. Juli, frühestens im Mai. Er wird gemeinsam mit der Leitung Pflege Anästhesie und der Leitung Weiterbildung Anästhesiepflege vereinbart. 2.6 Dauer des NDS Das Nachdiplomstudium zur dipl. Expertin Anästhesiepflege NDS HF dauert bei 1OO%iger Anstellung zwei Jahre und ist berufsbegleitend. Die Weiterbildung kann in einem reduzierten Arbeitsverhältnis bis 80% absolviert werden, wobei sich die Weiterbildungszeit in der Praxis entsprechend verlängert. 3 3.1 Gliederung der Bildung am Lernort Praxis Bildung am Lernort Praxis Der praktische Teil des NDS Anästhesiepflege erfolgt im gesamten Arbeits- und Einsatzbereich der Anästhesieabteilung am Bruderholzspital. Ein je zweiwöchiges Praktikum im Aufwachraum, auf der Intensivstation, dem Notfall sowie an der Universitätsklinik des Kinderspitals beider Basel (UKBB) sind in der Weiterbildung integriert. Die Theorie während der Einführphase umfasst ca. 80 Stunden bzw. 10 Tage ( integriert), die Geräteschulung ca. 52 Stunden bzw. 6,5 Tage ( integriert). Die Vermittlung des Lerninhaltes erfolgt angepasst in einer 1:1 Schulung. 3.2 Einzelunterricht in der Praxis / Praxisbegleitung Nach der zweimonatigen Einführung finden während des gesamten Nachdiplomstudiums mindestens 320 praktische Kontaktstunden (40 praktische/ theoretische Unterrichtstage) statt. Die Studierenden werden dabei von einer Lehrperson jeweils einen Tag lang in ihrer Praxis begleitet und unterstützt. Diese Form von Unterricht ermöglicht ein arbeitsbezogenes, individuelles Lernen an realen Situationen und trägt zur Reflexions- und Problemlösungsfähigkeit bei. Der Transfer Theorie - Praxis wird dadurch gefördert. Als Richtlinie und Arbeitsblatt kann der Beurteilungsbogen für das praktische Examen in der Anästhesie zur Anwendung kommen. 3.3 Lernbegleitung am Arbeitsplatz Über die ganze Zeit des Nachdiplomstudiums werden die Studierenden von der Bildungsverantwortlichen Anästhesiefachfrau im Lernprozess unterstützt und begleitet. Diese übernimmt folgende Aufgaben und Kompetenzen: • • • • • • • • • • • Ist Bezugsperson, welche die Studierenden in der Praxis begleitet Ist direkte Ansprechpartnerin für den praktischen Anteil der Ausbildung Ist Ansprechspartnerin für die Aargauische Fachschule (afsain) Ist verantwortlich für die Einführung und Begleitung der Studierenden Unterstützt die Studierenden individuell bei der Umsetzung und dem Transfer des Gelernten in die Praxis Begleitet den Lern- und Entwicklungsprozess Bietet Unterstützung bei der Erreichung der festgelegten Kompetenzen und Ziele Plant gezielt Lernaufgaben im Hinblick auf Schwächen, Kompetenzen oder Lernziele (Vorbereitung, Durchführung, Auswertung, Dokumentation, Festlegung neuer Lernziele und Massnahmen) Führt Standort-, Ziel-, punktuelle Feedback- und Beurteilungsgespräche (Semesterqualifikationen) Organisiert das Geräteexamen im 3. Semester Organisiert das praktische Abschlussexamen und führt dieses durch 3.4 Praktiumseinsätze 3.4.1 Aufwachraum Die Tätigkeit der dipl. Expertin Anästhesie HF umfasst neben einem eher technischen Bereich der Anästhesieführung und Anästhesieüberwachung auch über einen eigenständigen Bereich der perioperativen Pflege. Hauptziel des zweiwöchigen AWR-Praktikums ist es deshalb, die speziellen pflegerischen Kenntnisse im Rahmen der prä- intra- und postoperativen Phase inklusive der jeweiligen Schmerztherapie zu vertiefen und die Handlungskompetenz zu verbessern. Im Rahmen der Pflege von Patienten mit instabilen, bedrohten oder gestörten Vitalfunktionen sind folgende Ziele zu erreichen: • Sie lernt die Patienten zu beobachten, erkennt Veränderungen der klinischen Zeichen und des Verhaltens. Sie kann ihre Beobachtungen korrekt protokollieren und rapportieren. Sie erkennt die individuellen Bedürfnisse der Patienten und kann in angemessener Weise darauf eingehen. • Sie führt die postoperativen Verordnungen korrekt und kompetenzgerecht aus. • Sie vertieft die Kenntnisse im Umgang mit Monitoren und anderen medizintechnischen Apparaten (inklusive Schmerzpumpen). • Sie erkennt wesentliche Veränderungen der Messwerte, kann diese interpretieren und im Rahmen ihrer Kompetenzen korrekt reagieren. • Sie erkennt Unterschiede bei den verschiedenen Anästhesie-Führungen, kann Folgerungen für das Führen eigener Anästhesien daraus ziehen. 3.4.2 Intensivstation In einem zweiwöchigen Praktikum auf der Intensivstation sollen die Studierenden vor allem einen Einblick in verschiedene Beatmungstechniken, in Therapien von akuten Herz-Kreislauf-, pulmonalen- und anderen intensivpflichtigen Erkrankungen erhalten. Daneben können sie sich unter Anleitung von dipl. Expertinnen Intensivpflege HF, Kenntnisse in der Pflege von beatmeten Patienten aneignen. 3.4.3 Notfallstation Ein zweiwöchiges Praktikum auf der Notfallstation vermittelt den Studierenden einen Einblick in das Management von Notfallpatienten, wobei dort Notfallerkrankungen im Kindesalter und die Versorgung im Schockraum einen Schwerpunkt bilden. 3.4.4 Kinderanästhesie Der Einsatz dient dem Zweck während vierzehn Tagen einen praktischen sowie theoretischen Einblick in die Anästhesieführung bei operativen Eingriffen an Kindern zu bekommen. 3.5 Zeitliche Verteilung / Anzahl begleitetes Praxisstudium / Selbststudium Das NDS HF setzt sich aus theoretischen und praktischen Bildungsteilen zusammen. Diese bilden gemeinsam ein Ganzes und gewährleisten das Erreichen der zu erwerbenden Kompetenzen. Das NDS HF besteht aus folgenden Bildungsteilen: • Bildung beim Bildungsanbieter AFS AIN • Bildung beim Praxisspital • Evtl. praktische Bildung in benachbarten Fachgebieten Das NDS HF zur dipl. Expertin Anästhesiepflege erfolgt berufsbegleitend und dauert 24 Monate bei einer Anstellung von 100%. Der Bildungsanbieter kann das NDS in Teilzeit ermöglichen. Das NDS dauert dementsprechend länger und darf 48 Monate nicht überschreiten. Der Bildungsanbieter empfiehlt die Berufstätigkeit von 80 Prozent während des Studiums nicht zu unterschreiten. Das NDS umfasst 900 Lernstunden welche wie folgt zwischen Schule und Praxis aufgeteilt werden: Schule (Bildungsanbieter) Praxis Kontaktstunden Selbsstudium Total 240 h (320 L, 40 Tage) 120 h 360 h 340 h* 200 h 540 h 580 h 320 h 900 h (Praxisspitäler) Stunden insgesamt *: (inkl. max. 30% Fremdpraktika (102 h)) Die ausgewiesenen Kontaktstunden in der Praxis sind als absolutes Minimum zu verstehen; in der zweimonatigen Einarbeitung findet die Einarbeitung theoretischer Teile inklusive Geräteschulung von 160 Stunden statt. Das Studium ist in 4 Semester unterteilt, die Ausbildung im Lernbereich Schule ist in Unterrichtsblocks à 1 - 5 Tagen organisiert. 3.6 Lehrformen und Organisationsform zur Erreichung der Kompetenzen des RLP (Einzelstunden, Lerngemeinschaften, Standortgespräche etc.) Wir gehen vorwiegend nach dem deduktiven Verfahren vor. Informationen werden vermittelt, die Studierenden können Informationen einordnen und verarbeiten, um danach begleitet zu üben. Die Anwendungen werden somit vertieft und gefestigt (Einführung-Anwendung-Festigung). Weitere Lernformen die wir anbieten, sind das begleitete Selbststudium, sowie gemeinsames Lernen in einer Lernpartnerschaft. Die ersten zwei Monate werden die Studierenden in Einzelstunden eingeführt und betreut. In dieser Zeit wird vor Ort im Operationssaal Kleingruppenunterricht zu folgenden Themen durchgeführt: Intubation + Extubation am Intubations-Phantom, Geräteschulungen. Einüben von Algorithmen wie: schwierige Beatmung / Intubation und Extubation, RSI, Patient mit Medikamentenüberhang, anaphylaktische Reaktion, intraoperativer Flüssigkeitsersatz, Pneumothorax, Lungenembolie, maligne Hyperthermie. Alle Themen der Einarbeitungscheckliste Anästhesie Kantonsspital Bruderholz müssen korrekt besprochen und geübt werden. Nach drei Monaten findet der Abschluss der Einführung statt, zu diesem Zweck wird ein Zwischengespräch Einführungsphase geführt. Das Zwischengespräch ist keine offizielle Qualifikation sondern eine Standortbestimmung und allgemeine Aussprache rückblickend auf die Einarbeitungszeit. Besonderes Augenmerk soll auf das allgemeine Befinden der Studierenden in ihrer Tätigkeit, ihre Eindrücke in Bezug auf die Einarbeitung , die Integration in das Team sowie auf das Erreichen der Kompetenzen und Einführungsziele gerichtet werden. Es sollen Stärken und Schwächen im System (Arbeitsplatz, Schülerbetreuung etc.) und allfällige Lücken bei der Einarbeitung mit entsprechenden Zielformulierungen für die nächsten Monate aufgezeigt werden. Pro Semester sind fix 10 Praxisbegleitungen geplant. Nach jedem dieser klinischen Begleittage findet ein Standortgespräch statt. Einzelne Themen werden in Kleingruppen er- und bearbeitet. 3.7 Lerntransfer Theorie Praxis Im Rahmen der praktischen Anästhesietätigkeit findet ein kontinuierlicher Lerntransfer statt. Die Studierenden sind durch die ständig wechselnden anästhesielogischen Aufgabenstellungen gefordert. Dieser Prozess wird insbesondere durch die Teamarbeit Anästhesiearzt/ Anästhesiepflege unterstützt und gefördert. Dabei profitieren die Studierenden anhand der aktuellen Aufgabenstellungen von der Erfahrung und dem Wissen der Fachärzte und des Anästhesiepflegepersonals. Zudem finden in der Ausbildung gezielte Praxistransferübungen statt. In denen der Studierende sich mit Fallbeispielen im Selbststudium auseinandersetzt. Diese werden im Anschluss mit der Bezugsperson reflektiert und diskutiert. 3.8 Dokumentation des Lernprozesses Die ganze Praxisbegleitung und die Lernprozesse werden in einem für persönlichen Ordner für jeden Studierenden dokumentiert. Dort sind alle Lernbegleitungstage, Geräteschulungen, Theorie- und Transferlernen, Verlaufsblätter diverse Checklisten (Einarbeitung, Geräte, theoretische Themen usw.) aufgeführt. Ein Beurteilungsbogen Anästhesie, sowie Mitarbeiterbeurteilung und Qualifikationsbögen der afsain finden pro Semester Anwendung in der Praxis. 4 4.1 Beschreibung der Durchführung der qualifizierenden Elemente Beschreibung der Promotionsschritte während der Weiterbildung/ Durchführung der Semesterqualifikationen/Geräteexamen Jedes Semester wird mit einer summativen Beurteilung der Kompetenzerreichung abgeschlossen (insgesamt vier Qualifikationen). Die Qualifikation richtet sich nach den in den jeweiligen Rahmenlehrplänen beschriebenen Kompetenzen. Am Ende des 3. Semesters wird eine summative Geräteprüfung durchgeführt. Die Praktikumsqualifikationen werden durch die jeweiligen Bezugspersonen der Studierenden und in der Verantwortung der Praktikumsbetriebe am Ende jedes Semesters erstellt. Die summative Beurteilung am Ende jedes Semesters fokussiert den Leistungsstand. Mittels summativer Kontrollen gilt es v.a. festzustellen, wie erfolgreich die Kompetenzen durch die einzelnen Studierenden erreicht wurden und wo allfällige Lücken bestehen. Für die Bewertung der Grundkompetenzen am Ende jedes Semesters stehen sechs Stufen zur Verfügung: Erfüllungsnorm in Prozenten2 ECTS-Stufe Definition Bedeutung >96 % A = Note 6 Hervorragende Leistung Bestanden >87 % B = Note 5,5 Überdurchschnittliche Leistung Bestanden >80 % C = Note 5 Gute Leistung Bestanden >73 % D = Note 4,5 Ausreichende Leistung Bestanden >66% E = Note 4 Befriedigende Leistung Bestanden <66 % F = Note <4 Ungenügende Leistung Nicht bestanden Promoviert wird, wer bei der Beurteilung aller summativen Prüfungen, gemäss der Promotionsordnung, den Qualitätslevel E bzw. Note 4 und höher erreicht hat. Für das Studium gilt die Promotionsordnung und das Absenzenreglement der afsain, gemäss dem Ausbildungsvertrag . Die Probezeit regelt der Arbeitsvertrag des Kantonsspitals Bruderholz. Sie beträgt 6 Monate. Innerhalb der Probezeit gilt eine Kündigungsfrist für die ersten 2 Monate von 7 Tagen und ab dem 3. Monat für 30 Tage. Im 2. Weiterbildungsjahr beträgt die Kündigungsfrist 3 Monate. 2 Erfüllungsnorm gemäss Promotionsordnung afsain 4.2 Qualifikationsverfahren/Weiterbildungsabschluss3 Das Diplomexamen hat zum Ziel, die fachlichen, methodischen, sozialen und personalen Kompetenzen zu überprüfen. Das Diplomexamen besteht aus folgenden Prüfungsteilen: a. einer praxisorientierten schriftlichen Diplomarbeit b. einer mündlichen Prüfung in Form eines sich auf die Diplomarbeit beziehenden Fachgesprächs c. einer praktischen Prüfung Am Diplomexamen nimmt eine von der Trägerin des Rahmenlehrplans (OdASanté) eingesetzte Prüfungsexpertin der SIGA oder der SGAR teil. Die praktische Prüfung wird durch das Praxisspital organisiert und durchgeführt. Sie umfasst: • Bereitstellen von Anästhesiematerial, Vorbereitung und Information des Patienten und Ausführung einer Allgemeinanästhesie. • Einem zweiten Teil mit mündlichen Fragen (Hintergrundwissen zur ausgeführten Anästhesie, zu Medikamenten, eingesetzten Geräten). 3 Promotion siehe Promotionsreglement der afsain Beschreibung des Nachweises des durchgeführten begleiteten Praxisstudiums Kontaktstunden Einführung Einführungstag KSBH Einführung Theorie Einführung Praxis Gesamt Praxisbegleitung Praxisbegleitung Praxisbegleitung Praxisbegleitung Praxisbegleitung Gesamt Einführung Fachbereiche Einführung Chir/Gy/Ortho/Hand allg Einführung Chir (spezielle Eingriffe) Einführung Gynäkologie/Geburtshilfe Einführung Orthopädie (spezielle Eingriffe) Einführung plastische Eingriffe Einführung HNO Einführung weisse Zone Einführung Praktikumseinsatz Aufwachraum** Einführung Praktikumseinsatz Intensivstation** Einführung Praktikumseinsatz UKBB** Einführung Praktikumseinsatz Notfall** Gesamt Geräteschulung Geräteschulung Geräteschulung (Probeprüfung +Geräteprüfung) Prüfunsvorbereitung theoretische Prüfung praktische Prüfung Selbststudiumsstunden Diplomarbeit Transfer Schule – Praxis Selbststudium Geräte Selbststudientag Selbststudientag Selbststudientag Selbststudientag Gesamt Total (ohne Einführungsstunden) * Einführung in die Bereiche werden in den Praxisbegleitungstagen integriert * * Praktikumseinsätze sind ganzzeitlich begleitet Semester Stunden Tage E E E 12 48 208 268 1,5 6 26 32 1 2 3 4 80 80 80 80 320 10 10 10 10 40 64 64 64 64 256 8 8 8 8 32 50 4 6.5 0.50 8 16 1 2 1/2/3/4 1/2/3/4 1/2/3/4 1/2/3/4 1/2/3/4 1/2/3/4 1/2/3/4 2 2 2 2 1/2/3 3 1* 1* 1* 1* 1* 1* 1* Semester Stunden Tage 1 2 3 4 100 25 12 16 24 16 8 201 12 3 1,5 2 3 2 1 24,5 654 82 5 Anhang Dokumente, welche im Rahmen der praktischen Weiterbildung verwendet werden.
© Copyright 2025 ExpyDoc