Der Lagotto romagnolo ist sicher eine der bekanntesten Hunderasse für die Trüffelsuche. Aber auch Schäferhunde, Labradore, Dackel, Chihuahuas, Setter, Spaniel, Pudel, Golden Retriever, Jack Russel, Viszla, Rottweiler usw. sind an den Kursen willkommen und eignen sich für die Trüffelsuche. Es geht in erster Linie nicht darum, dass möglichst schnell und viele Trüffel gefunden werden, sondern dass Herrchen und Frauchen mit ihren 4-Beinern eine sinnvolle Beschäftigung machen. Eine Nasenarbeit, bei welcher der Hund optimal beschäftigtt wird und es dem 2-Beiner nebenbei auch noch riesen Spaß bereitet. Es gibt in Europa kiloweise Trüffel, man muss bloß wissen wo... Unter Buchen, Eichen und Haselstauden, aber auch z.T. sogar unter Föhren oder wilden Lindenbäumen findet man das schwarze Gold. Der Trüffel braucht das ganze Jahr hindurch Wärme. Auf jeden Fall nicht zu viel Feuchtigkeit. Das Erdreich muss locker sein, und wahnsinnig wichtig ist kalkhaltiger Boden mit einem Säure-Basen-Wert um 7 oder 8 pH. Zuerst bringt man dem Hund auf spielerische Art und Weise bei, wonach er suchen muss; die Verknüpfung des Suchkommandos mit dem Trüffelgeruch. Hat er dies verstanden, erschwert man die Suche mit der Steigerung verschiedener Levels. Das Training ist aber anders und komplexer aufgebaut, als wenn man dem Hund die Suche eines Spielzeugs beibringt. So ist zum Beispiel das Aufbautraining mit Trüffelöl nicht optimal und zum Scheitern verurteilt, weil Trüffelöl nicht natürlicher Substanz ist, sondern synthetisch hergestellt wird. Oder der/die Hundeführer/in muss beim Training penibel darauf achten, dass nicht der Menschengeruch am Trainingstrüffel haftet, oder zu viele Fußspuren beim Verstecken hinterlassen werden. Ansonsten verknüpft der Hund im Training die durch den Menschen hinterlassenen Gerüche und Spuren mit dem Trüffel falsch. Dies hätte dann zur Folge, dass er letztendlich bei der Trüffelsuche scheitert, da der im Boden wachsende Trüffel jungfräulich ist und mit Menschen noch nie in Kontakt kam, also rein nur nach Trüffel riecht und nicht nach Mensch. Alle diese Tipps und Tricks sollten von Beginn an richtig gelernt werden, weil sich sonst das Training als schwierig gestaltet und allenfalls ein Erfolg bei der Trüffelsuche ausbleibt. Je nach Rasse, Hundetyp, Trainingsintensität, Geduld und Einfühlungsvermögen seitens des Hundeführers, dauert der Trainingsaufbau zwischen 3 – 12 Monate. Kennt der Hund die Trüffelsuche und zeigt den versteckten Trüffel auch problemlos nach 24 Stunden an, kann mit der eigentlichen Trüffelsuche begonnen werden. Findet der Hund den Trüffel und zeigt diesen an, kommt Herrchen oder Frauchen und entnimmt den Trüffel mit einem Piccoulou, einem handlichen, pickelartigen Werkzeug, vorsichtig aus dem Boden. Danach ist es wichtig, dass die Bodenverletzung wieder mit zugemacht wird, weil ansonsten der Boden und die in der Erde befindlichen Sporen sich nicht mehr erholen können. Schließlich wünscht man sich in ein paar Monaten an derselben Stelle wieder ein paar Trüffel ernten zu können. Auch sollte beachtet und Wert darauf gelegt werden, dass die Hunde im Wald an der Leine geführt werden und das Wild nicht gestört und die Vegetation nicht zerstört wird. Franziska Rettenhaber, Inhaberin der Hundeschule Wolfschool im Kanton Zürich, Schweiz www.wolfschool.de
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