Freitag, 10. April 2015 – Nummer 27 REGION …und ausserdem 9 Hanf legalisieren? Elias Lacher Das Jugendparlament traf sich zur ersten Session und fasste in fünf Bereichen konkrete Beschlüsse. Diese Anliegen betreffen unter anderem den öffentlichen Verkehr. Seite 11 Der grosse Tag steht bevor: Am Sonntag feiert der Einsiedler seine Erstkommunion. Smalltalk Firma Steinel investiert eine Million Seit März läuft eine neue topmoderne Maschine – beschafft nach dem Fall des Euro In den letzten beiden Jahren hat Steinel in Einsiedeln zwei Millionen Franken in den Maschinenpark investiert. Jetzt wird nochmals aufgestockt – ein deutliches Signal für den Standort Einsiedeln. stä. Steinel Solutions-Geschäftsführer Lukas Rohner ist überzeugt, dass trotz momentan schwieriger Rahmenbedingungen der Entwicklungs- und Fertigungsstandort Einsiedeln Zukunft hat. Den nach dem Wegfallen der Euro-Untergrenze getroffenen Beschaffungsentscheid bezeichnet er als klares Signal des deutschen Mutterhauses für den Standort Einsiedeln. «Dank den hervorragenden Ingenieurleistungen und der enorm hohen Qualität der vollautomatisierten Fertigung wird der Schweizer Standort Bestand haben», sagt Rohner. «Euro ist Herausforderung» Allerdings sei der Mitte Januar sprunghaft gestiegene starke Schweizer Franken eine enorme Herausforderung für den Schweizer Steinel-Standort. «30 bis 40 Prozent unserer Kosten fallen in Schweizer Franken an. Da alle Verträge in Euro sind, müssen wir 15 Prozent billiger verkaufen. Wie schmerzlich das sei, könne man sich ausmalen. «Unsere Marge bewegt sich im einstelligen Bereich, wir verkaufen keine Luxusprodukte.» Auffangen könne man das nur durch mehr Volumen und Anbieten zusätzlicher Dienstleistungen sowie Erhöhung der Produktivität. «Um allen Anforderungen gerecht zu werden, müssen wir den Automatisierungs- und Effizienzgrad unserer Produktion fortlaufend erhöhen», erläutert Rohner. Durch die Investition in die immer neuesten Maschinengenerationen könne den Kunden Gewähr für eine reibungslose Fertigung zu guten Konditionen geboten werden. Steinel Solutions ist der Experte für kundenspezifische Modul- und Systemlösungen der global tätigen Steinel-Gruppe. Gearbeitet wird im Auftrage von international bekannten Firmen, die dann ihre Markenprodukte selber auf den Markt brin- Steinel Solutions-Geschäftsführer Lukas Rohner (rechts) bei der neuesten Fertigungslinie. In der Bildmitte der für die SMD-Produktion verantwortliche Leiter Josef Röösli. Foto: Fredy Stäheli gen. In Einsiedeln werden Produkte oder Produktbestandteile entwickelt und serienreif gemacht, erklärt Rohner. Daneben werde aber auch selber produziert. «Gerade das ist ein grosser Vorteil, dass wir hier Produktentwicklung und Produktion im selben Haus haben.» Denn so würden die Ingenieure keine Zeit mit Reisen zu den Produktionsstandorten verlieren. Und der Informationsaustausch könne reibungslos erfolgen. Ein Vorteil von Einsiedeln sei auch, dass dank der Nähe zu den Hochschulen in Zürich oder Rapperswil gute Ingenieure quasi vor der eigenen Haustür ausgebildet werden. Anlage läuft seit März Für die neuste Fertigungslinie hat Steinel rund eine Million investiert. Damit besitzt das Unternehmen nun drei mit modernster Technologie ausgestattete Fertigungslinien. Mit der neuen Maschine werden sogenannte oberflächenmontierte Bauelemente für den ElektronikBereich hergestellt. Die sogenannten SMD-Bauelemente werden mittels lötfähiger Anschlussflächen direkt auf eine Leiterplatte positioniert und gelötet. Das ganze trägt den aus dem englischen abgeleiteten Namen SMD-Technologie. SMD steht für Surface-mounted device. In dieser Technologie verfügt Steinel derzeit über den modernsten Maschinenpark der Schweiz. Kennzeichnend für die neue Bestückungslinie ist eine enorme Prozessgeschwindigkeit. «Es können bis zu 50'000 Bauteile pro Stunde platziert werden», erklärt der Steinel-Geschäftsführer. Der grosse Vorteil dieser Technologie bestehe auch in einer hohen Flexibilität im Umrüstungsprozess zwischen den einzelnen kundenspezifischen Produktionen. «Ich stehe ein für gute Lösungen» Die CVP Schwyz hat Alois Gmür für den Nationalrat nominiert. Der Bisherige über seine Arbeit und seine Wahlchancen Fredy Stäheli: Alois Gmür, was bedeutet es für Sie, wieder für den Nationalrat nominiert zu sein? Alois Gmür: Mir gibt das einen Motivationsschub für meine Arbeit im Nationalrat. Es heisst auch, dass die Partei mit meiner Arbeit zufrieden ist. Was sagen Sie zur CVP-Liste? Ich bin positiv überrascht. Wir haben eine gute Liste zusammengestellt, in der kompetente Leute aus ganz verschiedenen Bereichen vertreten sind. Die CVP hat als erste grosse Partei nominiert, weshalb? Im Kanton hat die CVP schon immer den Takt angegeben. Die anderen schauen dann, was die CVP macht und reagieren. Die CVP hat in unserem Kanton eine wichtige Leaderfunktion. Die CVP betreibt eine gute Politik, und das wird weit herum wahrgenommen. Können Sie die Konkurrenz, die ihnen von Kandidaten anderer Parteien erwächst, bereits einschätzen? Klar ist, dass die anderen Parteien mit den Bisherigen antreten. Wen diese sonst noch nominieren, steht im Moment noch nicht fest. Bis jetzt haben ja erst einzelne Ortsparteien ihre Nominationen bekannt gegeben. Die definitiven Nominationen der anderen Kantonalparteien kommen erst noch. Wie sieht es mit der parteiinternen Konkurrenz aus? Wir haben eine starke Liste, da muss man auch damit rechnen, dass man aus den eigenen Reihen überholt werden kann. Im Wahlsystem Proporz versucht jeder, so viele Stimmen wie möglich zu machen. Das ist auch richtig so. Der Wettbewerb belebt. Und mit Wettbewerb bin ich vertraut, das erlebe ich in meinem Beruf jeden Tag. Auch in der Politik ist man stets gefordert und das bedeutet, dass man sich gut profilieren muss. Wenn Sie auf ihre Tätigkeiten in der letzten Amtsperiode zurückblicken, was für ein Image hat sich daraus für den Schwyzer Wähler ergeben? Sicher ist, dass ich als Gewerbepolitiker wahrgenommen werde. Auch wenn ich nicht immer gleicher Meinung wie der Gewerbeverband bin. Ich bin aber mit den Problemen und Anliegen der KMU bestens vertraut und setze mich für sie ein. In Bern habe ich mir als Mitglied der Die CVP tritt mit (von links): Alois Gmür, Mathias Bachmann, Christian Kündig und Michael Stähli zu den Nationalratswahlen an. Foto: zvg Finanzkommission zudem einen Namen als Finanzpolitiker gemacht. Vor die Finanzkommission kommen auch alle Geschäfte, die monetäre Folgen haben. Deshalb kenne ich verschiedene Dossiers. Doch auch im Umweltschutzbereich bin ich präsent, ebenso ist die Jugend mir ein Anliegen. Wichtig ist mir, eine konstruktive Politik zu machen. Ich stehe ein für gute Lösungen, egal ob sie nun von rechts oder von links kommen. Wo haben Sie konkret Akzente gesetzt? Ich habe mich mit dem Litteringproblem auseinandergesetzt, wofür ich Echos aus der ganzen Schweiz bekommen habe. Ich habe die Einführung eines Pflichtpfandes angeregt, etwa für Aluminiumdosen und PET-Flaschen. Als Gewerbepolitiker machte ich mich für weniger Bürokratie für die Betriebe stark, beispielsweise im Bereich der AHVMeldungen. Hier ist noch eine Motion hängig. Auch für das Gastgewerbe habe ich mich eingesetzt, etwa bei den Ansätzen bei der Mehrwertsteuer. Bedauerlicherweise ist die Änderung aber vom Volk abgelehnt worden. Mit zwei Interpellationen habe ich mich als ehemaliger Pfadfinder dafür eingesetzt, dass Lagerplätze für die Jugend erhalten bleiben. Können Sie realistisch betrachtet mit einer Wiederwahl rechnen? Das müsste drin liegen. Wir haben eine starke Liste mit profilierten Politikern. Die gute Politik, welche die CVP im Kanton gemacht hat, wird sich auszahlen. Gerade in der Steuerpolitik hat die CVP einen gradlinigen Kurs verfolgt. Schon früh haben wir vor den Steuerge- schenken gewarnt, die in den letzten Jahren leider gemacht worden sind. Der Bürger sieht, was geleistet wurde, und ist hoffentlich bereit, das zu honorieren. Was bedeutet der nun beginnende Wahlkampf für Sie? Auf mich kommt eine intensive Zeit zu. Zunächst lege ich mich für die nationalen Anliegen meiner Partei ins Zeug, etwa bei der Erbschaftssteuer oder den Billag-Gebühren. Da sind zahlreiche Podien zu bestreiten. Bis im Juni werde ich stark damit beschäftigt sein. Dann geht der eigentliche Wahlkampf los und es gilt, zahlreiche Wahlanlässe zu besuchen. Deshalb bin ich froh, dass ich mein berufliches Engagement dadurch reduzieren konnte, dass mein Sohn die Braumeister-Aufgaben übernommen hat. Das gibt mir Luft. In den letzten vier Jahren als Nationalrat konnte ich mir ein grosses Wissen aneignen. Ich kenne die Dossiers. Das soll weiterhin dem Kanton Schwyz und seiner Bevölkerung zu Gute kommen. CVP nominiert vier für Nationalrat stä. Keine grossen Diskussionen gab es an der Delegiertenversammlung der CVP des Kantons Schwyz bei der Nominierung der Nationalratskandidaten. Intensiv diskutiert wurde hingegen, ob man zu den Ständeratswahlen mit einer Kandidatur oder mit einem Zweierticket antreten will. Für den Nationalrat nominierte die Versammlung die Bisherigen Alois Gmür (Einsiedeln), Christian Kündig (Rickenbach), Mathias Bachmann (Merlischachen) und Michael Stähli (Lachen). Für die Listenplätze war keine Ausmarchung nötig. Als Bisheriger war Alois Gmür als Nummer 1 gesetzt. Neben dem 60-jährigen Braumeister schickt die CVP drei amtierende Kantonsräte ins Rennen. Seit 2000 vertritt der 1967 geborene Architekt und Unternehmer Michael Stähli dort die CVPInteressen. Der 1964 geborene Christian Kündig ist ein erfahrener Finanzfachmann und seit 2012 im Kantonsrat. Der von der Ortspartei Küssnacht vorgeschlagene Mathias Bachmann hat Jahrgang 1980, ist Berufsschullehrer und neben der Politik stark im Jugendbereich engagiert. Im Kantonsrat ist er seit 2012. Hin und her diskutierte die Versammlung bei der Nomination der Ständeratskandidaten. Zur Verfügung stellten sich Marco Casanova, Gemeinderat Wollerau, und Bruno Beeler, Kantonsrat Arth. Das eine Lager optierte für eine Einerkandidatur, die der Parteistärke angemessen sei. Das andere Lager betonte, dass man eine Auswahl ermöglichen und Alternativen zu den amtierenden SVP-Kandidaten bieten wolle. Zudem sei bei einer Stimmenaufsplitterung die Chance für einen zweiten Wahlgang grösser. Mit 78 zu 48 entschieden sich die 126 Delegierten schliesslich klar für das Zweierticket. Auf der CVP Ständeratsliste stehen, in alphabetischer Reihenfolge, Bruno Beeler und Marco Casanova.
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