Bericht zur Teamfortbildung 2015! Am 30./31. März 2015 fand unsere diesjährige Teamfortbildung statt, mit folgendem Thema statt: „Die Bedeutung vorgeburtlicher und frühkindlicher Reflexe für die kindliche Entwicklung“ Unsere Referentin, Dipl. Psychologin Marie Plag, hat den Weg aus Bordesholm zu uns gefunden. Dort leitet sie eine Praxis für Neurophysiologische Entwicklungsförderung, wo mit dem Therapiekonzept von INPP gearbeitet wird. Zu diesem Thema gibt Marie Plag regelmäßig Fortbildungen, wie auch in unserem Haus. Die Neurophysiologische Entwicklungsförderung INPP, erarbeitet auf den Forschungsergebnissen und Studien des Instituts für NeuroPhysiologische Psychologie (INPP) in Chester (England), nutzt das Wissen, dass Reflexe die Nervenbahnen im Körper klar wie eine „Straßenkarte“ sichtbar machen. Noch vorhandene vorgeburtliche bzw. frühkindliche Reflexe bei Kindern im höheren Alter verweisen darauf, dass Regionen der Großhirnrinde die Steuerung der Bewegung nicht genügend übernommen haben und weiterhin auf Stammhirnebene vorgenommen werden. Dafür kann es ganz unterschiedliche Gründe geben, wie zum Beispiel Stoffwechselbeschwerden, Erkrankungen, Verletzungen oder mangelnde Beanspruchung in den frühen Entwicklungsstadien. Ein weiterer Grund für persistierende frühkindliche Reflexe bei Kindern kann auch die zu geringe Hemmung bzw. die Ausreifung dieser sein. Kinder bei denen frühkindliche Reflexe noch nicht gehemmt worden sind, zeigen Probleme in der Koordination und dem Gleichgewicht, in der Feinmotorik, sowie in der Augenmuskelmotorik und in den Haltungs- und Stellreaktionen. Das hat für diese Kinder weitreichende Auswirkungen auf ihre Bewegungsabläufe, die sensorische Integration, Lern- und Konzentrationsfähigkeit sowie die soziale und emotionale Integrationsfähigkeit. Ursachen für die genannten Schwierigkeiten sind häufig auf Störungen während der Schwangerschaft und der Geburt zurückzuführen. Erste Anzeichen zeigen Kinder in ihrem ersten Lebensjahr, wenn sie gewisse Bewegungsphasen auslassen oder nicht vollständig durchlaufen. Dafür wurde das Therapiekonzept INPP von Sally Goddard Blythe und Pete Blythe in England entwickelt. Das Therapiekonzept umfasst gezielte Bewegungsübungen, die den frühkindlichen Reflexen nachempfunden sind. Ziel der Bewegungsübungen ist die Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht durch die nachträgliche Ausreifung und Hemmung noch fortbestehender frühkindlicher Reflexmuster, die normalerweise im ersten Lebensjahr ausreifen. Unser Team, was mit 22 pädagogischen Kollegen sowie 2 hauswirtschaftlichen Feen an der Fortbildung vertreten war, zeigte sich begeistert und fasziniert von dieser Thematik. Eine neue Betrachtungsweise, die für uns nochmal ganz neue Ideen und Ansätze im pädagogischen Alltag mit sich bringt. Dieses spannende Thema hat diesmal wirklich alle Fortbildungsteilnehmer gepackt und mitgerissen. Aber auch unsere Referentin, Marie Plag, stellte sich als ganz besonderes „Schätzchen“ da. Durch ihre kreativen Darstellungen und Erzählungen wurde schnell klar, dass sie für die Neurophysiologische Entwicklungsförderung lebt. Schnell wurde uns klar, dass jeder von uns zu diesem emotionalen Thema eine Geschichte hat und sich in der Thematik wieder finden konnte, ob nun als Kind/Erwachsener selbstbetroffen, oder als Mutter oder sogar als zukünftige Oma. Es war spannend… Nach dem ersten Tag Fachwissen pur, rauchten unsere Köpfe. Aber schon am zweiten Tag sind wir in die Praxis eingestiegen und konnten viele Ideen für den Kita Alltag mitnehmen. Tolles Team, tolle Fortbildung, tolle Referentin… DANKE!!! Wer nun neugierig geworden ist und mehr über dieses spannende Thema erfahren möchte, dem empfehle ich wärmstens das Buch: „Greifen und Begreifen“ von Sally Goddard Blythe! Melanie Jonas
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