Die Pyramide, Riesaer Str. 94, zeigt bis 30. Mai die Ausstellung „VIER“ mit Fotografien von Holm Bieräugel, Margarete Groschupf, Georg Krause und Andreas Poppmann. Die Fotografen finden ihre Sujets in ihrer Stadt Berlin, haben aber höchst unterschiedliche Sichtweisen. Foto: Bieräugel VIER in der Pyramide 13. Jahrgang Nr. 5/2008 EVP: 1 Euro Die Bürgerzeitung aus Marzahn-Hellersdorf Die vorfristigen Facharbeiter Inhalt Weil sie hervorragende Leistungen zeigten, konnten Cindy Strelow und Sebastian Schott nicht nur ihre Ausbildung zum Mechatroniker bei der Knorr Bremse ein halbes Jahr früher als geplant abschließen; sie erhielten auch gleich ihre Arbeitsverträge. Überreicht wurden sie während der Auszeichnung der Betriebe mit dem Ausbildungspreis. Der Lehrgeber von Cindy und Sebastian erhielt den Preis in der Kategorie Industrie. Die Knorr-Bremse erhielt die Auszeichnung bereits zum vierten Mal. Betrug der Anteil Auszubildender bei den Knorr-Beschäftigten 1998 fünf Prozent, so wurde er 2007 auf zehn Prozent verdoppelt. Insgesamt hat der Betrieb aktuell 37 Lehrlinge. Siehe auch Seite 12. Foto: Nachtmann Künstler-Serie in jot w.d.: Viele Leser werden sich an Sänger und Musiker ihrer Jugendzeit in der DDR erinnern. jot w.d. berichtet, was aus ihnen geworden ist. Heute: Gerd Christian. Seite 3 Siedlungen im Fokus: Auch ohne Streit und Gerichte lassen sich Probleme lösen. jot w.d. weist darauf hin, wie man auch an unbefestigten Straßen gesetzestreu parkt und was man Straßenbäumen nicht antun sollte. Streitpunkt TVO: Seite 5 Im Ringen um die geplante Umfahrungsstraße meldet sich nun auch die Wirtschaft zu Wort. jot w.d. ließ sich den Vorschlag von Axel Rackow unterbreiten. Seite 11 Radwegenetz eröffnet: Unsere Nachbarn in Märkisch Oderland haben über Jahre hinweg ein neues umfassendes Radwegenetz gebaut. jot w.d. erlebte den symbolischen Startschuss dafür beim diesjährigen Altlandsberger Sattelfest. Auch der berühmte Didi Senf kam und hatte das weltgrößte Tandem dabei. Seite 14 Liebe Leser, gehören Sie auch zu der riesigen Mehrheit, der der Flughafen Tempelhof echt schnuppe ist? Kein Problem. Enttäuscht war ich von der geringen Beteiligung im Wuhlebezirk bei Berlins erstem Volksentscheid trotzdem. Für direkte Demokratie, also „wahre“ Volksherrschaft, sind wohl die meisten von uns. Wenn dann mal Gelegenheit ist, sollte man sie nicht verstreichen lassen. Sonst könnten die Politiker auf den Gedanken kommen, das „Volk, der große Lümmel“, habe gar kein Interesse an solcherart Abstimmungen. Überhaupt unsere Politiker: „Es ist was faul im Staate“, möchte man ihnen zurufen und gleich hinterherschicken: „Der Fisch stinkt vom Auf dem Weg zur Demokratur? Kopf her.“ Beispiel 1: Wowereit. Wie der Regierende mit dem Thema Volksentscheid umging (nach dem Motto: Was juckt mich der Wille dieses Berliner Kruppzeugs?), ist mehr als frech. Und zwar völlig unabhängig von irgendwelchen Rechtslagen (deren Behauptung oft ganz dicht an Rechtslügen erinnert). Beispiel 2: Schäuble. Dem eisernsten Verfechter der Wiedereinführung der Gestapo in Deutschland ist der Beschluss, dass seine Spitzel in jegliche Wohnung selbst von Unverdächtigen einbrechen und sie verwanzen dürfen, noch zu wenig. Es drängt sich der Eindruck auf, ein immer größerer Teil der Damen und Herren aus den Volksparteien entfernen sich immer mehr vom Volk. Die Nagelprobe in Berlin wird wohl sein, wenn eine Initiative einen Volksentscheid über einen Gesetzesvorschlag anstrengt. Wie direkte Demokratie wirklich funktioniert, kann man an der Schweiz beobachten. Da wird vom Volk schon mal der geplante Ankauf von Kampfjets in den Orkus gespült, andererseits die Wehrpflicht erhalten. Man stelle sich eine Volksabstimmung über den Einsatz „unserer neuen Helden an allen Fronten“ einmal vor. Aber wir haben ja eine Parlamentsarmee, keine Volksarmee. Bevor es wieder Eiserne Kreuze regnet, wünsche ich Ihnen viel Spaß mit dieser 141. Ausgabe von jot w.d. Ihr Ralf Nachtmann 2 jot w.d. 5/2008 BI „Ringkolonnaden“ plant Bürgerbegehren In Marzahn-Mitte geht es den Bürgern um den Umbau und die Nutzung des Gebäudes „Ringkolonnaden Süd“ als Bestandteil eines erhaltenswer ten städtebaulichen Ensembles. Am 4. April informierten sich Vertreter der Bürger beim Bezirksamt über Vorgangsweise und rechtliche Möglichkeiten eines Bürgerbegehrens. Mit der Aussage: „ Ein Bürgerbegehren ist faktisch der Antrag auf den Bürgerentscheid“, sehen diese Bürger die Möglichkeit, konstruktiv mit der Option „Umbau und Nutzung des Südflügels“ gemäß der BA-Vorlage Nr. 0221/III umzugehen. Das Bürgerbegehren soll „den Umbau und die Nachnutzung des vorhandenen Bestandes in StahlbetonSkelettbauweise mit hoher Tragfähig- Der Circus Constanze Busch gastiert vom 8. bis 12. Mai auf dem Hellersdorfer Festplatz. Wagemutige Artisten, lustige Clowns und viele Tiere sind täglich 15.30 Uhr und 19 Uhr, Sonntag nur 15 Uhr zu erleben. Foto: Busch Ja, ich möchte Von wegen ein Leben lang lernen! keit für einen Schulergänzungsbau ermöglichen.“ Da der Eigentümer o.g. Gebäudes alle bisherigen Vorschläge und Käuferinteressen abwehrte und immer wieder Abrisspläne äußerte, sieht die Bürgerinitiative nunmehr nur noch in diesem Bürgerbegehren eine Chance. Für die Entwicklung einer Kiezschule gem. Richtlinie der Stadtumbauwerkstatt kann das bestehende Gebäude Funktionen erfüllen, die dem gesamten Stadtteil und besonders den Schulen in der näheren Umgebung zugute kommen. Die BI will unter dem Motto: „Gerettete Ringkolonnaden wiederbeleben!“ 8000 Unterschriften sammeln. Am 6. Mai, 18 Uhr befasst sich der Ausschuss Stadtentwicklung im Ratssaal des Rathauses mit dem Thema. Auch der Tiger ist dabei Ans Bett gefesselt wurde jot w.d.-Kolumnistin und Kabarettistin Dagmar Gelbke zum Röhren-Dauer-Gucker Ich will keine Fernsehgebühren mehr zahlen. Sollte nicht dazu endlich ein Volksentscheid durchgesetzt werden? Oder fand jemand diese Themenwoche „Mehr Zeit zum Leben“ erbaulich? Ich habe ausschließlich gut situierte Rentner dort erlebt, meist solche, die die Chance hatten, in der alten Bundesrepublik ein Vermögen bzw. eine Karriere aufzubauen, die ihnen heute, zusätzlich zur Rente, das Altsein erleichtern. Aber wahrscheinlich ist es ja so, wir armen Schweine sind in der Minderheit. Wir müssen uns wohl damit abfinden. Trotzdem – wie passt das zusammen, dass über mehr Lebenszeit geredet wird, die man positiv nutzen soll, wenn man, wie ich, von der Frankfurter „viadrina“ nicht zum Studium zugelassen wird mit der Begründung: „Sie würden das Studium kurz vor dem Eintritt ins Rentenalter abschließen, da wäre es doch ungerecht, einem jungen Menschen den Studien- Aboschein Die Bürgerzeitung aus Marzahn-Hellersdorf jeden Monat erhalten und abonniere die Zeitung zum Jahrespreis von 12 Euro incl. Zustellung, (außerhalb des PLZ-Bereiches 126** 24 Euro) Das Abonnement gilt für ein Jahr und verlängert sich automatisch um ein weiteres Jahr, wenn ich nicht spätestens zwei Wochen nach Erhalt der 12. Ausgabe schriftlich gegenüber dem jot w.d.-Herausgeber kündige. Zur Fristwahrung genügt die rechtzeitige Absendung. Den fälligen Betrag überweise ich innerhalb von zwei Wochen nach Erhalt der Rechnung. Mit meiner Unterschrift nehme ich zur Kenntnis, dass ich meine Bestellung ohne Angabe von Gründen innerhalb von 10 Tagen bei der Bestelladresse schriftlich widerrufen kann (rechtzeitige Absendung genügt). Bitte liefern Sie an folgende Adresse: Name:................................................................................... Straße:.................................................................................. PLZ, Ort:............................................................................... Telefon:................................................................................. Datum:.................. Aktuell Unterschrift:..................................... Ausschneiden und per Post an: jot w.d., Müllerstr. 45, 12623 Berlin oder per Fax: 566 72 58 email-Bestellung unter: [email protected] platz zu verweigern, der noch ein ganzes Leben vor sich hat.“ Und meine Freundin Martina – gut situiert, klar – sagt, sie verstehe diese Entscheidung. Ich fühle mich diskriminiert, wenn ich mein Leben nicht nach meinen geistigen Fähigkeiten gestalten kann. Wo ist die viel gepriesene persönliche Freiheit? Wo die Realisierung der Bundestagsinitiative „Lebenslanges Lernen“? Warum wird mir, als langjähriger Steuerzahlerin, verweigert, im letzten Drittel meines Lebens ein Diplom zu erwerben? Nun könnte ich mich ja einklagen, aber dazu fehlt mir das Geld. Also, gebe ich auf. Sprach’s, kriegte eine Bronchitis und lag im kalten April im Krankenbett, ohne Krankengeldanspruch, versteht sich. Zeit für „Herzklopfen kostenlos“ Aber da hatte ich endlich mal Zeit, in die Röhre zu gucken. Und, im Gegensatz zu der „Rentner-Mugge“, hat mir das, was ich in den verschiedenen Talente-Shows gesehen habe, den Glauben an unsere Jugend wiedergegeben. Abgesehen davon, dass dieser eitle, inzwischen taktlos dahin plappernde Gottschalk am Ende auch noch mitsang – wirklich nicht komisch! - war dieses Musical-StarCasting im ZDF eine echte Alternative zu „Deutschland sucht den Superstar“. Können die alle singen, diese jungen Menschen – wunderbar! Auch bei olle Hugo Egon Balder in Sat.1 wurden große Musical-Talente präsentiert. Und so fast ohne Skandale, so dass ich den Eindruck habe, selbst Bohlen geht deshalb in seiner DSDS-Staffel etwas seriöser mit „seinen“ jungen Leuten um - die ich übrigens alle, trotz guter Stimmen, stinklangweilig finde. Eigentlich Zeit, dass sich unser mdr auch mal an der Talentesuche beteiligt. „Herzklopfen kostenlos“ könnte ein Remake gebrauchen. Aber was gebe ich hier Tipps. Ich bin am Ende als Jurorin sowieso nicht dabei. So, das hat das esoterische Universum jetzt gehört und wird’s prompt so kommen lassen – die „Sich selbst erfüllende Prophezeihung“. Ich glaube, darin könnte ich das neumodische Master-Diplom ohne Studium kriegen… Hier noch schnell zwei fernsehfreie Programm-Tipps: Am 4. Mai um 19 Uhr, gibt es im Kabarett „Charly M.“ eine Gisela Oechelhaeuser-Premiere. Mit Texten von Philipp Schaller schlüpft sie in neun unterschiedliche Frauenrollen – das muss man gesehen haben. Außerdem präsentieren ab 9. Mai die Lütte (Angelika Mann) und Achim Mentzel in der „Kneifzange“ im ehemaligen Haus der Sowjetischen Kultur ein Programm zu Ehren von Trude Herr. Sie wissen doch: „Ich will keine Schokolade…“ Tolle Idee, warum hatte ich die nicht? Ach ja, weil ich wieder Größe 40 tragen kann…Und da jammere ich, dass ich keine Erfolge hätte ... Einen erfolgreichen und sonnigen Mai wünscht Eure Daggie So erreichen Sie die Redaktion: Post: jot w.d., Müllerstraße 45, 12623 Berlin Tel.: 56 58 70 99, Fax.: 566 72 58 email: [email protected] Im Internet unter www.jotwede-online.de Anzeigenberatung: 0179-6987186 Abo-Verwaltung: Bernd Preußer, Tel. 56 20 173 Spendenkonto: 496622200, BLZ 10070024, Deutsche Bank Vom Finanzamt anerkannte Spendenquittungen werden auf Wunsch ausgestellt und zugesandt. Die nächste Ausgabe von jot w.d. erscheint am 5. Juni 2008 Redaktionsschluss: 27. Mai 2008 Anzeigenschluss: 29. Mai 2008 IMPRESSUM jot. w. d. Die Bürgerzeitung aus Marzahn-Hellersdorf Herausgeber: Verein zur Unterstützung öffentlicher Diskussion am nordöstlichen Stadtrand e. V. Anerkannt gemeinnützige Körperschaft Müllerstraße 45, 12623 Berlin, Telefon: 56 58 70 99, Fax: 566 72 58 E-Mail: [email protected] Redaktion: Ingeborg Dittmann (V.i.S.d.P.), Ulrich Clauder, Ralf Nachtmann (Leitung, Gestaltung und Produktion) Ständige Autoren: S. Birkner, U. Gieche, M. Wagner Anzeigenleitung: Ralf Nachtmann, Tel. 0179-6987186, Abo-Verwaltung: Bernd Preußer, Tel. 56 20 173 Druck: BVZ, www.berliner-zeitungsdruck.de Erscheinungsweise: monatlich; Verkaufspreis 1 Euro; Abo-Preis: 1 Euro, Rechtsanspruch auf Belieferung haben nur Abonnenten Nächste Ausgabe: Donnerstag, 5. Juni 2008; Redaktionsschluss: 27. Mai, Anzeigenschluss: 29. Mai 2008 Nächste öffentliche Redaktionssitzung: voraussichtlich Dienstag, 20. Mai 2008 am Redaktionssitz Die Redaktion behält sich das Bearbeiten von Beiträgen vor. Keine Haftung für eingesandte Beiträge und Fotos. Namentlich gezeichnete Beiträge stimmen nicht in jedem Falle mit der Meinung der Redaktion überein. Vereins- und Spendenkonto: Deutsche Bank, BLZ 10070024, Kontonummer 49 66 222 00 jot w.d. entsteht in gemeinnütziger, ehrenamtlicher Arbeit als Bürgerzeitung für Biesdorf, Hellersdorf, Kaulsdorf, Mahlsdorf und Marzahn. Redakteure und Mitarbeiter erhalten dafür kein Entgelt. Die Redaktion freut sich über Ihre Spenden für die Herausgabe dieser Zeitung genauso wie über Ihre Kritiken, Anregungen, Informationen, Briefe, Artikel, Fotos ... Leute jot w.d. 5/2008 Seit 15 Jahren stets den Blick auf’s Grün Hellersdorfer Grüninspektoren waren wieder zum Frühjahrsspaziergang Weil es diesmal keinen „richtigen“ Winter gab, ist die Natur auch in der Großsiedlung ihrer Zeit um einiges voraus. Vorgärten, Innenhöfe und Mietergärten der WoGeHe stehen in voller Blüte. Das nahmen die Mitglieder des „Klubs der Grüninspektoren“ bei ihrem traditionellen Frühjahrsspaziergang zu Protokoll. Die Außenanlagen seien überwiegend in einem guten Zustand. Trotz Senkung des Aufwandes für Reinigung und Pflege bleibe der Standard auf hohem Niveau. „Ich lade interessierte Berliner ein, eine Wanderung durch unsere Hinterhöfe zu unternehmen“, sagt Klubleiter Dr. Lothar Brückner. „Sie werden sich wundern!“ Rundgang im Grabenviertel Diesmal durchstreiften die „Inspektoren“ das sanierte und modernisierte Grabenviertel. Hier waren die Höfe nach den Bauarbeiten gründlich um- und neu gestaltet worden. Das Kalkül der Planer vom künftigen Ambiente ist voll aufgegangen. So gelang macht, um neu gepflanzte Bäume in ihrem Wohnumfeld zu inspizieren, sie hinsichtlich Wachstum, Pflege und Schäden zu kontrollieren. Ihre Beobachtungen gaben sie weiter an die zuständigen WoGeHeMitarbeiter, damit gegebenenfalls schnell reagiert werden konnte. Der Grünklub hat aktuell 37 eingeschriebene Mitglieder zwischen 45 und 78 Jahren. Ihr Leiter ist von Anbeginn der studierte Historiker Dr. Lothar Brückner (kl. Bild). Die „Inspektoren“ organisieren sich übers Jahr ein recht interessantes Klubleben. Sie sind gefragte Gesprächspartner bei Umweltfesten, sitzen alljährlich in der Jury des Balkonschmuck-Wettbewerbes der STADT UND LAND/WoGeHe, machen Exkursionen und betreiben eine offensive Öffentlichkeitsarbeit, um das Bewusstsein ihrer Mitbewohner für Natur und Umwelt zu sensibilisieren. Vielfältige Flora in der Großsiedlung Insgesamt hegt und pflegt die WoGeHe in Hellersdorf mehr als Der Klub der Grüninspektoren auf einem Bild aus dem Jahr 2004. Mittlerweile hat es einige personelle Änderungen gegeben. Fotos: Nachtmann es, mehr private Atmosphäre und Nachbarschaften fördernde Strukturen zu schaffen, mehr Ruhe, mehr Transparenz, mehr Licht und Sonne ins Quartier zu „holen“. Es wurden Durchgänge geschlossen, zusätzliche Mietergärten angelegt, Hecken und andere Gehölze zurück geschnitten, großflächige Verschattungen durch Bäume reduziert und versiegelte Flächen verkleinert. Viele Maßnahmen sind ein Tribut an die sich verändernde demographische Struktur der Bewohner. Man wird halt älter und will mehr Ruhe. Im Juni 1993 hatten sich 16 Naturfreunde, seinerzeit zumeist Mieterinnen und Mieter der WoGeHe, zum ersten Mal aufge- 411 000 Quadratmeter Grünfläche. Dazu zählen vor allem 80 Innenhöfe mit den dazugehörenden Spielflächen, um deren „Seelenheil“ sich die Grüninspektoren kümmern. Die Vielfalt der Flora, die man in der Großsiedlung antrifft, dürfte manchen überraschen. Rund 5350 Bäume stehen auf den Grundstücken der STADT UND LAND, darunter Ahorn, Linde, Pappel, Eberesche, Eiche, Walnuss, Kirsche und Apfel. Mehrere Kilometer Hecken aus Ahorn, Buche, Liguster, Spiere und Mahonia zieren Höfe, Vorgärten und Wege. Eine Augenweide sind auch die meisten der 600 Mietergärten, die von den Bewohnern mit Liebe und vielen Ideen gestaltet werden. O. Dietze 3 Musiklegenden des Ostens – jot w.d.-Serie, Teil 46 In der Juli-Ausgabe 2004 begannen wir, Künstler vorzustellen, die in der Jugendzeit vieler unserer Leser – also in den 50er, 60er, 70er und 80er Jahren – Schlagzeilen machten. Wie geht es den Publikumslieblingen von einst heute? jot w.d. traf viele von ihnen. Wir setzen unsere Serie in dieser Ausgabe mit dem Sänger Gerd Christian fort. Gerd Christian Seit 35 Jahren auf der Bühne „Zähl nicht nur die Jahre“ – so heißt die aktuelle Scheibe des 1950 in Greifswald geborenen Sängers Gerd-Christian Biege. Dennoch sind 35 Bühnenjahre (sein Bühnendebüt gab der EinmeterneunzigMann 1973) ein Anlass, zurück, aber auch nach vorn zu schauen. „Zähl nicht nur die Jahre/die das Leben schreibt/Zähl die schönen Stunden/ und das, was davon bleibt“, heißt es im Text des Schlagers. Und „schöne Stunden“, die ewig in Erinnerung bleiben, gab es viele im Leben von Gerd Christian. Bestimmt zählen dazu auch jene in grauer Vorzeit, als Gerd mit seinem Bruder Holger montags abends heimlich Heinz Quermanns Schlagerrevue im Radio hörte, wenn die Eltern außer Haus waren. Vielleicht war das der Beginn seiner Liebe zur Popmusik, die den gelernten Zimmermann fortan sein Leben lang begleiten sollte. Alles fing damit an, als er 1973 als Solist mit „Fritzens Dampferband“ durch die Lande zog und Stimmungstitel wie „Klar, Klara, klar“ sang. Eine Ausbildung im Studio für Unterhaltungskunst in Berlin folgte. Der große Durchbruch gelang dem damals 29-Jährigen mit Songs, die ihm sein Bruder Holger schrieb, neben „Küss mich und lieb mich“ und „Sie lag im Schlauchboot“ vor allem sein großer Hit „Sag ihr auch“ (Biege/Gertz). Der wurde nicht nur 1979 „Hit des Jahres“ im Schlagerstudio des DDR-TV und verkaufte sich mehr als eine Millionen Mal, sondern landete kürzlich bei einer Umfrage nach den beliebtesten Osthits auf Platz drei. Es ist zudem einer der meist gecoverten DDR-Schlager (gesungen u. a. von Bernhard Brink, Leonard, den Kastelruther Spatzen oder dem Montanara Chor). Danach folgten Songs wie „Mädchen“, oder „Das eigene Gesicht“. Seine erste eigene LP wurde 1981 bei Amiga veröffentlicht. In dieser Zeit wählten ihn Hunderttausende Leser des Jugendmagazins „neues leben“ zum beliebtesten Schlagersänger des Jahres. Von 1982 an tourte der Künstler mit seiner eigenen Show „Zu Gast bei Gerd Christian“ durchs Land, gewann 1988 sogar den Publikumspreis beim „Festival des plattdeutschen Liedes“ (1997 erschien 27 Jahre liegen zwischen beiden Aufnahmen. Gerd im Freizeitforum Marzahn und im Jahr 1980, als er den nl-Interpretenpreis bekam. übrigens eine CD mit ausschließlich auf plattdeutsch gesungenen Liedern). Dabei hatte er gerade mal die ersten zehn Jahre seines Lebens in MeckPomm verbracht, lebt seit 1960 in Berlin. Ende der 90er fand der Künstler ein (ostdeutsches) Autoren- und Produzententeam, das ihm bis heute viele neue Hits schrieb – die Texterin Heike Fransecky und den Komponisten und Musiker Andreas Goldmann. Einer der ersten neuen Songs („Ich träum von Dir“) im Jahr 2000 lief so erfolgreich, dass Gerd Christian nun auch wieder öfter in den Medien zu hören und zu sehen war (Lustige Musikanten“, „Musik für Sie“, „Musikantenscheune“, „Hitsommernacht“) und ist. In den vergangenen acht Jahren produzierte er neben zahlreichen Sin- Gerd mit Autorin Inge Dittmann. Gerd Christian ist häufig auf den Bühnen seines Heimatbezirkes zu sehen – wie hier im Januar 2008 in der „Candela Lounge“ oder im Freizeitforum Marzahn. Fotos: Dittmann, Teßmann, Archiv gle-Auskopplungen vier Alben „Ich werde da sein“ (2003), „Sind die Lichter angezündet“ (2004), „Tanz mit mir“ (2007) und „Zähl nicht nur die Jahre“ (2008). Ende 2007 zählte Gerd Christian laut Branchenmagazin „Hitservice“ zu den zehn erfolgreichsten Schlagersängern im Rundfunk deutschlandweit. Und das grenzt fast an ein Wunder, werden doch die meisten Sänger und Bands aus der ehemaligen DDR von den Sendern (v.a. denen in den alten Bundesländern) ignoriert. Der Medienpräsenz ist sicherlich auch die Tatsache zu verdanken, dass Christian (übrigens als einziger Sänger aus dem Osten) in diesem Jahr bei der „Schlagerstar-Parade“-Tour dabei ist (27.4. Berlin-Velodrom, 18.5. LeipzigArena, 12.10. Messehalle Erfurt). Zwei der (vorerst) letzten „Ohrwürmer“ des 57-Jährigen heißen: „Zusammen sind wir stark genug“ und „Du machst dieses Leben schöner“. Ob er damit seine Ehefrau Rosi meint, soll sein Geheimnis bleiben. Die beiden leben nun schon seit vielen Jahren in Hellersdorf, genau an der grünen Grenze zu Brandenburg. Als guter Geist kümmert sich Rosi um all das, was in diesem harten Geschäft nun mal dazugehört. Ingeborg Dittmann In dieser Serie erschienen bisher: Julia Axen, Hans-Jürgen Beyer, Helga Brauer, City, Dieter Dornig, Hartmut Eichler, Ina-Maria Federowski, Fred Frohberg, Rainer Garden, Gitte & Klaus, Günter Gollasch, Heinz-Jürgen Gottschalk, Ingo Graf, Mary Halfkath, Monika Hauff/Klaus-Dieter Henkler, Monika Herz, Andreas Holm & Thomas Lück, Lutz Jahoda, Uwe Jensen, Barbara Kellerbauer, Britt Kersten, Jürgen Kerth, Aurora Lacasa, Gerti Möller, Thomas Natschinski, Omega, Jenny Petra, Puhdys, James W. Pulley, Brigitte RabaldKoll, Gaby Rückert, Christian Schafrik, Fred Schmidt, Sonja Schmidt, Vera Schneidenbach, Frank Schöbel, Sonja Siewert & Herbert Klein, Reiner Süß, Tina, Regina Thoss, Bärbel Wachholz, Jürgen Walter, Peter Wieland, Alfons Wonneberg, Petra Zieger 4 jot w.d. 5/2008 Kultur des Scheiterns Film zeigt Abbruch Ost und etwas Aufbruch Hellersdorf – Nur ganz wenige Teilnehmer hatten die Ausstrahlung zu tief nächtlicher Stunde im Fernsehen bereits einmal erlebt. Deshalb entspann sich nach der Vorführung des Films „Neuland“ von Holger Lauinger (siehe auch jot w.d. 4/2008) ein interessanter Dialog zwischen dem Filmemacher, Umweltstadtrat Norbert Lüdtke und dem Publikum. Denn obwohl der Film keinerlei Berliner Beispiele zeigte, konnte und wollte sich kein Beteiligter etwa darauf ausruhen, dass es in Berlin allemal noch besser sei, als auf dem ruinierten Lande. Denn auch hier gibt es „genügend Arbeite; nur keiner will sie bezahlen“, wie ein Besucher anmerkte. Ganz bewusst hat Lauinger in seinem Film auf das Stellen einer „Schuldfrage“ für den Niedergang verzichtet. „Wir wollten einfach nur zeigen, was passiert“, sagte der Autor. „Fakt ist: Ganze Regionen werden abgekoppelt.“ Große Teile Mecklenburg-Vorpommerns oder Nordbrandenburgs gelten nach UN-Definition als „entvölkertes Gebiet“. Und dies bereits seit fast zehn Jahren. Und doch zeigt Lauinger auch ein paar Alternativen auf in Gegenden, wo Arbeitslosigkeit, Abwanderung der Jungen, Erstarken des politischen Extremismus zu einer tatsächlichen Ghettoisierung führen. Da sind die Ansätze einer Energiewende mit einheimischen Rohstoffen, da gibt es ein Ökodorf, eine Großkommune mit mehreren Generationen oder das Regionale Geld, das die örtliche Wirtschaft unterstützen soll. All diesen Initiativen liegt zugrunde, dass sie am regionalen Wirtschaftskreislauf andocken. Eine Sequenz des Films verdeutlicht den Ansatz seines Autoren besonders: Bei den Planungen zu immer mehr Abrissen in einer Stadt entwickeln die Architekten eine Computeranimation. Und zeigen, „wie weit der Blick reichen wird, wenn die Gebäude mal nicht mehr stehen“. Für Lauinger wirft sich die Frage auf, ob dies der Fortschritt ist, oder eine Reise zurück. Holger Taschke von „polis“ ließ ein wenig die Dimensionen für Marzahn-Hellersdorf aufscheinen. „Es gibt Prophezeihungen, dass der Bezirk noch einmal so viel Wegzug erleben wird, wie bisher“, sagte er. Und wenn dies geschieht, stellen sich auch ganz praktische Fragen. Etwa: Wie wird es mit der Taktung von U- und Straßenbahn? Wie weit wird der Weg bis zur nächsten Kaufhalle sein? Lauinger glaubt, wir bräuchten auch eine Kultur des Scheiterns. Denn ein Volk von Öko-Dörflern und Groß-WG’lern werden wir wohl doch nicht werden. Dass es in Marzahn und Hellersdorf bald wieder Rinderzucht geben könnte, ist da schon wahrscheinlicher. R. Nachtmann „Rückkehr unerwünscht“ Marzahn – Noch bis 9. Mai ist im FFM die von der Vorsteherin der BVV; Petra Wermke, organisierte Ausstellung „Rückkehr unerwünscht – Die Bilder des Zeugen Edel“ zu sehen. Sie erinnert an den 25. Todestag des Grafikers und Autors Peter Edel. Der aus bürger- lich-jüdischem Umfeld Stammende war im antifaschistischen Widerstand tätig und überlebte mehrere Konzentrationslager nur wegen seiner Fähigkeit als Grafiker. Er musste für die Nazis Falschgeld herstellen. Die meisten Mitglieder seiner Familie wurden umgebracht. Großsiedlung Erinnern an große Reformerin Eingang der Alice-Salomon-Fachhochschule zeigt Leben und Werk Da musste sich Prof. Christine Labonté-Roset, die Rektorin der ASFH, ganz schön strecken, um die Erinnerungstafeln an die Namensgeberin der Hochschule richtig frei zu legen. Foto: Nachtmann Hellersdorf – Aus Anlass des 100jährigen Bestehens der Alice-Salomon-Fachhochschule wurden am Eingang zwei Tafeln angebracht, die an Leben und Wirken der Namensgeberin erinnern. Alice Salomon gründete 1908 eine der ersten Frauenschulen weltweit. Die Tafeln aus gebürstetem Stahl hatten die Berliner Künstler Barbara und Klaus Noculak geschaffen. Zur Enthüllung stellte Prof. Elke Kruse einige Aussagen von Alice Salomon in einen für die Zuhörer zuweilen recht verblüffenden, auf alle Fälle hoch aktuellen Zusammenhang. Etwa zu neuen Studienarten: „Glücklicherweise konnten wir einige Jahre lang unseren Lehrplan selbstständig entwickeln und ein System der Erziehung aufbauen, ohne von der Regierung und ihren Beamten behindert zu werden.“ Oder zur Spezialisierung: „Wie der konsultierende Arzt, der sich über die allgemeine ärztliche Ausbildung hinaus durch wissenschaftliche Forschung für die Behandlung der Krankheiten bestimmter Organe spezialisiert, um Kenntnisse und Fähigkeiten zu erlangen, ... so soll auch der spezialistisch ausgebildete soziale Berufsarbeiter ... ein mehr an Kenntnissen und Können haben, das über das zur praktischen Berufsausübung hinausgeht.“ Und zu Europa: „Es würde die Entwicklung und den Fortschritt der Ausbildung zur sozialen Arbeit hemmen, wenn die in verschiedenen Ländern ersonnenen Systeme auf ein einziges eingeschränkt würden.“ Handy-Schnappschüsse gesucht Hellersdorf – Mit einem MMSFotowettbewerb „Promenadenpixel 2008“ sollen Kinder, Jugendliche, junge und jung gebliebene Erwachsene, die über ein MMS-fähiges Kamera-Handy verfügen, Bilder zum Thema „Du und Hellersdorf“ schießen. Bis zum 31. August sind originelle, ungewöhnliche, kreative, witzige, phantasievolle, „schräge“, sympathische Fotos von Alltag und Erlebnissen im Viertel rund um die Hellersdorfer Promenade und in der gesamten Großsiedlung Hellersdorf gefragt. Die Bilder, die max. 300 kB groß sein sollten, können per email an [email protected] gesandt werden. Alle Wettbewerbsfotos sind auf www.hellepromenade.de zu sehen; per Online-Voting kann dort jeweils über das „Foto der Woche“ abgestimmt werden, das mit einem kleinen Sachpreis prämiert wird. Im Rahmen einer Ausstellung wird im September dann unter den 18 Wochensiegern ein Publikumspreis ermittelt. Auf die Wettbewerbsteilnehmer warten Sachpreise im Gesamtwert von über 2000 Euro, darunter Mobiltelefone, MP3-Player, Internet-Telefone, Eintrittskarten. Die Siegerehrung findet am 13. September im Rahmen des „Promenadenfestes“ im Quartier Hellersdorfer Promenade statt. P. Strachovsky „Das Leben wird sich grundlegend verändern“ Zukunftsforscher Horst Opaschowski stellte seine Visionen auf Veranstaltung „Stadt 2030“ der DEGEWO vor „Die Pendler kehren zurück in die Städte. Immer mehr Singles und Senioren wollen in zentraler Lage wohnen. Städtische Unterschichten sorgen für Konfliktpotenzial. Wohnungsunternehmen werden zu sozialen Dienstleistern.“ Vier von zehn Thesen, mit denen Zukunftsforscher Prof. Horst Opaschowski, Wissenschaftlicher Leiter der BAT Stiftung für Zukunftsfragen, einen Blick ins Jahr 2030 wagt. „Die Wiederentdeckung der Hausgemeinschaften wird die Herausforderung des 21. Jahrhunderts“, meint Opaschowski. Die demographische Katastrophe in Deutschland stehe der ökologischen in nichts nach. Denn die Zahl der Geburten nehme weiterhin dramatisch ab. „Der nächste Babyboom ist nicht in Sicht.“ Insbesondere die Singles (alte und junge, ohne Kinder und Enkel), deren Zahl beständig wächst, werden irgendwann auf nachbarschaftliche Hilfsnetze angewiesen sein, die sie schon frühzeitig aufbauen sollten. Mehr als die Hälfte aller Berliner ist im Jahr 2030 über 60 Jahre alt und bereits heute sind generationsübergreifende Wohn- konzepte mit vielfältigen Dienstleistungsangeboten gefragt. Vermieter als sozialer Kitt „Wohnungsunternehmen müssen in Zukunft auch ein Quartiersmanagement bieten und als sozialer Kitt wirken. Dazu zählen Altenbetreuung, Beschäftigungsprojekte, Nachbarschaftshilfevereine oder auch Tauschbörsen“, erklärt der Zukunftsforscher. „Ohne Zweifel müssen wir dafür die entsprechenden Strukturen schaffen, aber nicht nur für Senioren. Unsere Quartiere sollen für Junge genauso attraktiv sein wie für Ältere, die Generationen sollen Tür an Tür wohnen,“ resümierte Degewo-Vorstand Frank Bielka. Konkret heißt das: Mehrgenerationenhäuser mit einem familienfreundlichen Umfeld und vor allem Angebote für Senioren, die so lange wie möglich in der angestammten Wohnung bleiben wollen. Das macht z.B. SOPHIA, der neue Service für Senioren, möglich. „Deutschland wird grau, und im Jahr 2030 sind wir vermutlich die älteste Gesellschaft der Welt“, schloss Opaschowski seinen Blick in die Zukunft. „Wir stehen vor großen Herausforderungen und Umbrüchen“, sagte Frank Bielka. Deshalb brauche Berlin „auch in Zukunft kommunale Wohnungsunternehmen, denn wenn nur Gewinnmaximierung vorherrscht dann wird es emotional kälter in der Stadt“. Mehr denn je werde es in Zukunft Immobilienunternehmen brauchen, die nicht ausschließlich auf Rendite schielen, sondern Verantwortung für die Stadt übernähmen. E.K. Kleinsiedlung Busse gegen Lärm und Scherben Mahlsdorf/Hoppegarten – Nicht selten führten die sich Raum brechenden „überschüssigen Kräfte“ junger Menschen im Umfeld von Besuchen der Großdiskothek „Kontrast“ im Hoppegartener Gewerbegebiet zu Ärgernissen. Vandalismusschäden am Rand der Wege von den S-Bahnhöfen Mahlsdorf und Birkenstein dorthin wurden nicht selten beklagt. Lärmbelästigungen gerade im Wohngebiet des Musikerviertels stießen den Anwohnern sauer auf. Nicht zuletzt die immer wieder weitläufig verstreuten Flaschen-Scherben, das freche Notbremse-Ziehen in der Straßenbahn oder „Bröckchenhusten“ verärgerten Betroffene auf beiden Seiten der Landesgrenze. Hinzu kam, dass es die Betreiber mit den gesetzlichen Regelungen zum Jugendschutz nicht immer ganz genau nahmen. Deshalb hat die Gemeinde Hoppegarten eine Schließung in die Wege geleitet und die Gaststättenerlaubnis entzogen. Diesen Weg hält der Mahlsdorfer Abgeordnete Mario Czaja nicht für wirklich zielführend. Denn er möchte trotz aller Probleme die Jugendlichen nicht vertreiben (wohin auch?). Statt dessen hat er mit den Disko-Betreibern und dem Unternehmen „Richard Herrmann“ einen BusShuttle organisiert. Der soll zwischen 21 Uhr abends und 5 Uhr morgens analog zur BVG alle 20 Minuten die beiden SBahnhöfe mit der Disko verbinden. Sicherheitskräfte vom Kontrast sollen in den Bussen für Ordnung sorgen. „Das Verbot der Betriebserlaubnis wird zur Folge haben, dass schon in Kürze ein neuer Nutzer mit ähnlichem Konzept die alten Probleme erneut hervorruft“, ist Czaja überzeugt. Die Kontrast-Betreiber haben Widerspruch gegen die Schließungsverfügung ab 2. Mai eingelegt. Vielleicht trägt der vereinbarte BusShuttle zur Entspannung bei. Ralf Nachtmann jot w.d. 5/2008 5 Immer schön am Rande parken Probleme im Siedlungsgebiet – Ordnungsamt weist auf Rechtslage hin In diesem Falle ist es richtig gemacht: Geparkt wird am rechten Rand. Auf Grund von zunehmenden Beschwerden von Bürgerinnen und Bürgern bei Ordnungswidrigkeiten des ruhenden Verkehrs, insbesondere in den Siedlungsgebieten Mahlsdorf, Kaulsdorf und Biesdorf, möchte das Ordnungsamt die derzeitige Rechtslage noch einmal klarstellen: Das Halten und Parken ist in § 12 der Straßenverkehrsordnung (StVO) geregelt und bildet daher die rechtsverbindliche Grundlage. Dort heißt es u.a.: „Zum Parken ist der rechte Seitenstreifen, dazu gehören auch entlang der Fahrbahn angelegte Parkstreifen, zu benutzen, wenn er dazu ausreichend befestigt ist, sonst ist an den rechten Fahrbahnrand heranzufahren. Das gilt in der Regel auch für den, der nur halten will; jedenfalls muss auch er dazu auf der rechten Fahrbahnseite rechts bleiben“… Das Parken auf nicht befestigten Seitenstreifen (z.B. Sandpisten) ist auf Grund einer „Bestandsschutzregelung“ möglich (auch in Trinkwasserschutzgebieten). Verfügt die Straße aber über einen Bordstein und somit über eine eindeutige Fahrbahnbegrenzung, dann ist dieses der rechte Fahrbahnrand und es ist auf der Fahrbahn zu parken und nicht auf den Nebenflächen. Ist die Fahrbahn aber zu „eng“, darf auf dieser nicht geparkt werden. „Eng“ ist eine Straßenstelle, wenn durch das haltende Fahrzeug die Durchfahrt eines Kraftfahrzeuges größt- Foto: Nachtmann möglicher Breite (2,55 m) zuzüglich des Sicherheitsabstandes von 0,50 m nicht gewährleistet ist. Ordnungsstadtrat Christian Gräff sagt: „Wir möchten den Bürgern noch einmal eine klare Handhabung geben und bitten aber auch um Verständnis dafür, dass auch in Marzahn-Hellersdorf Recht und Gesetz gelten und die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung (StVO) für alle Bürger maßgebend ist.“ Die Konflikte um Ordnungswidrigkeiten bestünden allerdings zumeist zwischen den Bürgern. Anrufe von Bürgern im Ordnungsamt: „Vor meinem Grundstück parkt ein Nachbar regelmäßig ordnungswidrig“, trügen zur Eskalation zwischen Nachbarn bei. Bevor die Kettensäge kommen muss Ablagerung organischer Abfälle schädigt Straßenbäume – Bürger zur Hilfe aufgerufen Marzahn-Hellersdorf – Ablagerungen von Laub, Rasenschnitt oder Bauschutt, aber auch längeres Parken kann die Straßenbäume so stark beschädigen, dass sie sogar gefällt werden müssen. Darauf weist das Natur- und Umweltamt des Bezirks hin. Laut Straßengesetz gehört zur Straße auch das Straßengrün. Das Umweltamt begrüßt es sehr, dass sich nicht nur Anlieger von Privatstraßen oder solchen Straßen, die im Straßenreinigungsverzeichnis unter Klasse C aufgeführt sind, für die Säuberung und Pflege des Straßengrüns, insbesondere nach Laubfall, verantwortlich fühlen und bedankt sich dafür. „Für uns ist es eine große Entlastung, wenn Bürger zum Beispiel Rasen vor ihrem Grundstück mähen, Bäume gießen oder Laub harken“, sagt Sabine Phenn vom Umweltamt. „Das Straßenbild macht einen gepflegten Eindruck, Gefahren werden eingedämmt, Bäume sind dankbar für Lockerung der Baumscheiben und Wasser.“ Besonders die Flächen des Grün- streifens unter den Bäumen sollen freigehalten werden von Bauschutt und abgestellten Fahrzeugen. Äußerst empfindlich reagieren Bäume ebenfalls auf Anhäufungen des Stammfußbereiches auch mit organischem Material, also Laub oder Rasenschnitt. „Der in diesem Bereich einsetzende Verrottungsprozess entzieht dem Baum Sauerstoff“, erklärt Detlev Jenisch. „Es kommt Laubhaufen am Fuß der Bäume können ihn zum Absterben bringen. zu Fäulnis und anderen Krankheiten mit gravierenden Auswirkungen auf den Baum bis hin zum Verlust der Standfestigkeit. Dann müssen wir fällen.“ Das Umweltamt bittet alle aktiven freiwilligen, aber auch die zur Laubaufnahme verpflichteten Anwohner im Interesse des Erhaltes der Straßenbäume, Grasschnitt, Laub oder andere organische Gartenabfälle nicht im Straßen- So lieben Bäume und Besucher den Umgang. Fotos: Nachtmann grün und unter keinen Umständen im unmittelbaren Stammfußbereich oder auf den Baumscheiben abzulagern. Auch solche Beeinträchtigungen des Wurzelbereiches stellen einen Verstoß gegen die Baumschutzverordnung dar und können geahndet werden. Anlieger von Straßen, in denen die BSR nicht tätig wird (und die in Folge dessen keine Straßenreinigungsgebühren zu zahlen haben), sind für die Sauberhaltung der Straßen und laut Straßengesetz auch die Entfernung und Entsorgung des Laubes der Straßenbäume selbst zuständig. Im Interesse des Erhalts der Straßenbäume wurde in einigen Wohnbereichen als einmalige Aktion das im Straßenland abgelagerte Laub vom Umweltamt entsorgt. Diese Maßnahme werde jedoch nicht wiederholt. Info: Sabine Phenn, Tel. 90 293 6740, email [email protected] oder Detlev Jenisch, Tel. 90 293 6742, email [email protected]. Straßenbau in den Siedlungsgebieten Biesdorf – Finanzstadtrat Stefan Komoß und sein für Tiefbau zuständiger Kollege Christian Gräff einigten sich im Bezirksamt, die Mittel für eine derzeit nicht umsetzbare Investition für die Herstellung von Straßen vorrangig in den Siedlungsgebieten einsetzen. „Da der Neubau der Alten Hellersdorfer Straße auf Grund von noch nicht ausgeführten Kanalisationsarbeiten in 2008/2009 noch nicht umgesetzt werden konnte, sind wir nunmehr in der Lage mit Schwerpunkt Biesdorf- Süd unbefestigte Straßen mit einer provisorischen Fahrbahndecke zu befestigen“, sagte Gräff. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Zustimmung der Senatsverwaltung für Finanzen die Investitionen für unseren Bezirk sichern können“ ergänzt Komoß. Von den Investitionsmitteln in Höhe von 845 000 Euro werden 450 000 Euro in Biesdorf-Süd eingesetzt, wo sich noch über sechs Kilometer unbefestigtes Straßenland in einem katastrophalen Zustand befinden. Zunächst können in diesem Jahr die Straßen Drammburger Straße, Wolkower Straße, Am Weidenbruch, Stader Straße, Alfelder Straße und Anselmstraße hergestellt werden. Da es sich um provisorische Straßen handelt, wie sie in den Siedlungsgebieten seit Jahren hergestellt werden, sind die Anwohner nicht straßenausbaubeitragspflichtig. Von Bach bis Beatles Kaulsdorf – Am 18. Mai, 17 Uhr, spielt die Bläsergruppe Kaulsdorf unter anderem Werke von Bach, Haydn, Mendelsohn und John Lennon. Ort: Jesuskirche an der Dorfstraße. Eintritt frei. Ulmen-GS feierte 80. Kaulsdorf – Eine ganze Woche lang feierte die UlmenGrundschule ihren 80. Geburtstag. Ein Höhepunkt war am 21. April die Eröffnung des Schulmuseums. An den folgenden Tagen stellten die Schüler ihr Festprogramm vor. Abwasseranschluss bis 2012 für Alle Mahlsdorf – Der Senat hat einen Zeitplan bekannt gegeben, wann die Berliner Siedlungsgebiete an das öffentliche Abwassernetz angeschlossen werden. In Mahlsdorf Nord werden zwischen November 2009 und Juli 2012 die entsprechenden Arbeiten ausgeführt. Wegen der Größe des Gebietes wurde der Anschluss ans Abwassernetz in sieben Bauabschnitte aufgeteilt. Insgesamt werden dort in weniger als drei Jahren knapp 13 Kilometer Kanal verlegt. Beginn der Arbeiten ist 2009 in der Kieler und der Lemkestraße. 6 Kranzniederlegung am 8. Mai Marzahn-Hellersdorf – BVVVorsteherin Petra Wermke lädt alle Bürger anlässlich des 63. Jahrestages der Befreiung vom Hitlerfaschismus ein, gemeinsam mit der BezirksverordnetenVersammlung und Bürgermeisterin Dagmar Pohle der Opfer von Faschismus und Krieg mit einer Kranzniederlegung zu gedenken. Sie findet am 8. Mai, 16 Uhr statt. Treffpunkt: Eingang des Parkfriedhofes Marzahn, Wiesenburger Weg 10. Zur gleichen Zeit sollen an der Gedenkstätte Brodauer/Ecke Waplitzer Straße in Kaulsdorf mitgebrachte Kerzen angezündet und eigene Texte gelesen werden. jot w.d. 5/2008 Links & rechts Herzlich Willkommen Hardrock, Trommeln, Blues & Gospel Am Erholungspark öffnete die Tourismusinformation des Bezirks Büchertrödel Hellersdorf – Vom 13. bis 16. Mai findet in der Mittelpunktbibliothek „Ehm Welk“, Alte Hellersdorfer Str. 125, der diesjährige Frühjahrs-Büchertrödel statt. Angeboten werden nicht nur ausgesonderte Bibliotheksmedien, sondern auch neuwertige Kinderbücher, Belletristik und Sachliteratur, Videos und CDs. Geöffnet Di, Do, Fr. 1119, Mi 11-15 Uhr. Erfolgfreiche Städtepartnerschaft Marzahn-Hellersdorf – Der Städtepartnerschaftsverein konnte auf seiner Jahresversammlung auf eine erfolgreiche Arbeit, die durch viele Höhepunkte gekennzeichnet war, zurück blicken. Schwerpunkte waren Präsentationen der Partnerstädte Lauingen und Tychy auf den Biesdorfer Blütenfesten 2006 und 2007. Auch die Aktionen wie „Marzahner Plattenspiele“ oder „Erntefest AltMarzahn“ wurden als Erfolg verbucht. Ein ganz besonderer Höhepunkt war die Organisation und Durchführung des 6. Deutsch-Belarussischen Städtepartnerschaftstreffens im Mai 2007. Dieses Treffen fand in unserem Bezirk statt und wurde von allen belarussischen und deutschen Teilnehmern außerordentlich positiv bewertet. An der Spitze des neuen achtköpfigen Vorstandes steht die alte und neue Vorsitzende Petra Wermke. Ralf Frischke Chinesische Tuschmalerei Marzahn – Vom 3. bis 29. Mai zeigt die „Mark-Twain-Bibliothek“ im FFM „Chinesische Tuschmalerei“ von Monika Sabrowski. Die Hobby-Künstlerin, geboren 1948 in Berlin-Charlottenburg, belegte 1998-1999 einen Kurs in Aquarellmalerei. Dabei wurde sie auf die chinesische Tuschmalerei aufmerksam. Seither ist dieser Kunst-Stil ihre Hauptrichtung. Zahlreiche Ausstellungen folgten seit 2005, darunter im Japanischen Bonsaigarten in Ferch (bei Potsdam). Grün-Park-Chef Hendrik Gottfriedsen (li.) und Baustadtrat Christian Gräff eröffneten die Tourismusinformation. Foto: Nachtmann Marzahn – Ein bisschen eng sieht er ja aus, der Raum. Sollten in Kürze einmal die berühmten Sumo-Ringer die Gärten der Welt (speziell natürlich den Japanischen) besuchen, so hätten sie es wohl nicht ganz so einfach, gleich neben dem Kassenhäuschen am Eingang zum Erholungspark sich anderweitig mit Touristeninformationen zum Wuhlebezirk einzudecken. Für „normal beleibte“ reicht der Infostand mit seinen Auslagen zu Übernachtungsmöglichkeiten, Ausflugszielen und kulturellen Ereignissen allemal aus. Seit dem 14. April können nun Interessenten sich mit Informationen eindecken. Und sollte der Andrang enorm steigen, ist noch Platz zum Erweitern. Der Standort ist gut gewählt. Nirgendwohin im Bezirk kommen so viele auswärtige Gäste, wie in den Erholungspark. Noch. Schließlich will man sie dort für das „Mehr“ im Bezirk begeistern. Etwa für die Beherbergungsbetriebe, Betriebe der Gastronomie und Kultur- und Freizeiteinrichtungen des Bezirkes, die kostenfrei die Möglichkeit erhalten, ihre Einrichtungen zu bewerben, Flyer auszulegen und besondere Veranstaltungen und Höhepunkte anzukündigen. Baustadtrat Christian Gräff bedankte sich bei dem Geschäftsführer der Grün Park und Gärten GmbH, Hendrik Gottfriedsen: „Wir profitieren erheblich von diesem erfolgreichen Tourismusmagneten, der uns nicht nur den Raum zur Verfügung stellt. Die rasante Entwicklung der Gärten der Welt im Erholungspark Marzahn zu einem bedeutenden Tourismusstandort Berlins und darüber hinaus, gibt dem Tourismus im Bezirk einen kräftigen Schub.“ Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, nahm reichlich Infomaterial mit und versprach, bald mit den Mitgliedern ihrer Fraktion den Park zu besuchen. Geöffnet ist (natürlich auch für Einheimische) Mo bis Sa von 920 Uhr, So von 10-18 Uhr; Tel. 700 90 66 55. R. Nachtmann Muttertags-Konzert im Britzer Garten Britz – Am Muttertag, 11. Mai, überrascht der Britzer Garten seine Besucher von 15-17 Uhr mit einem Konzert des Damenorchesters Salome. Bereits im vergangenen Jahr erwies sich dies als großer Zuschauermagnet. Die Musik der sieben Ladies gilt als „handgemacht und mundgeblasen“; jeder Ton sitzt. Das 1997 von der Kapellmeisterin und Pianistin gegründete Berliner Orchester spielt, singt und tanzt sich als rein weibliche „Pocket-Big-Band“ in einer temporeichen Fahrt durch Swing und Jazz, Latin und Soul. Mit ausgefallenen Arrangements spielt die Gruppe auf der gesamten stilisti- schen Klaviatur des 20. Jahrhunderts und zeigt sich dabei vielfältig und international wie ihre Heimatstadt – mit Charme und Tempo, frech und stilvoll. Eintritt 3/1,50 Euro, für Jahreskarteninhaber frei. PS: Noch ist Gelegenheit, die große Tulpenschau zu genießen, ehe die Frühlingboten verblüht sind. Konzertsaison auf der Parkbühne startet Biesdorf – Mit einem Paukenschlag beginnt der Konzertsommer auf der Bühne im Schlosspark Biesdorf: An den beiden Eröffnungsabenden erklingt klassischer Hardrock, vornehmlich aus den 70-er Jahren. Und zwar von A (wie AC/DC) bis Z (wie Led Zeppelin). Bekannte Coverbands wie Bellbreaker oder Strings Like Wings zelebrieren am 16. und 17. Mai, jeweils ab 18 Uhr, Klänge, die entstanden, als Computer allein dem Militär dienten. Interessant dürfte am 18. Mai auch das Drumfestival werden, bei dem neben den Samba Kids auch Stampin Feet auftreten. In dieser Band spielen bekanntlich die „Puhdys-Söhne“ Nick Scharfschwerdt und Andy Birr. Im vergangenen Jahr spielte Monokel gemeinsam mit Engerling. Foto: Nachtmann Bluesfans freuen sich auf den neuerlichen Auftritt von Monokel am 31. Mai, diesmal gemeinsam mit Backwater und der East Blues Experience. Eine schöne Tradition ist aber auch das Marzahn-Hellersdorfer Sängerfest, das in diesem Jahr bereits zum elften Male stattfindet. Chöre und Gesangsgruppen aus dem gesamten Bezirk und dem Umland präsentieren ihr breites Repertoire am 25. Mai von 13 bis 19 Uhr. In den Juni startet die Parkbühne am 1. mit einem Gospelkonzert. Das gesamte Programm und alle wichtigen Informationen gibt es im Internet unter www.biesdorfer-parkbuehne.de; telefonisch kann man sich auch in der Kiste unter 99 87 481 informieren. der Wuhle Junghans bei Kellerbauer Marzahn – Vor nunmehr genau 45 Jahren wurde aus dem ehemaligen Schlosser (mit VHS-Abi) ein Diplom-Schauspieler. Seine ersten Bühnenerfahrungen sammelte der Charakterdarsteller am Hans-Otto-Theater Potsdam, ehe er 1969 zur Berliner Volksbühne wechselte, wo er unter Benno Besson, Fritz Marquardt und Matthias Langhoff große Rollen spielte. Zu DDR-Zeiten war er in zahlreichen Film- und TV-Rollen zu erleben („Ach, du fröhliche“, „Eva und Adam“, „Die Toten bleiben jung“, „Kindheit“). Seit Anfang der 90er arbeitete Günter Junghans hauptsächlich fürs Fernsehen („Wolffs Revier“, „Die Kommissarin“). Warum der 66-Jährige seinen Beruf noch längst nicht an den Nagel hängt und vieles andere erfahren die Besucher der Talkreihe „Wenn die Neugier nicht wär“ am 17. Mai, 20 Uhr, in der Studiobühne des FFM. Beginn 20 Uhr, Eintritt 11/8 Euro. I.D. Holm&Lück gratulieren Marzahn – Musikalische Glückwünsche zum Muttertag überbringen am 4. Mai Thomas Lück und Andreas Holm in der Muttertagsmatinee im Saal des FFM. Mit dabei: Andrea & Siegfried Peetz, die Kinder des Tanzcenters Jacobi sowie Preisträger des Grand Prix „Goldener Herbst“. Beginn: 20 Uhr, Eintritt 11 Euro. Wettbewerb „Familien-Freunde 08“ Marzahn-Hellersdorf – Bezirksamt und Plattform Marzahn-Hellersdorf loben zum zweiten Mal den Wettbewerb „Familien-Freunde 08“ aus. Damit werden wieder Projekte mit neuen Ansätzen für die Förderung des „Familienwohnens“ gesucht, die nachhaltige Impulse für das Wohnen in den Großsiedlungen geben. Engagierte Wohnungsunternehmen in Marzahn und Hellersdorf sind aufgerufen, sich zu bewerben. jot w.d. 5/2008 Eineinhallb Jahrzehnte im Dienst für Familien SOS-Familienzentrum feiert Hellersdorf – Der diesjährige Tag der offenen Tür am 17. Mai von 15 bis 19 Uhr im SOS-Familienzentrum an der Alten Hellersdorfer Straße 77 wird zum großen Familienfest. Mit Rallye durchs Haus, Kinderschminken und Korbflechten, Hüpfburg, Streichelzoo, Bühnenprogramm und frischen Waffeln für große und kleine Besucher. Denn die Einrichtung feiert ihr 15-jähriges Bestehen. Thomas Walter. „Bis zum Tag der offenen Tür ist aber alles fertig!“ Dann feiern auch viele Kooperationspartner, die das Haus nutzen oder mit denen das Haus eng zusammenarbeitet, mit: Briefmarkenfreunde, Klöppelgruppe, die Agrarbörse Deutschland Ost e.V., das Kinderund Jugendhilfezentrum Hellersdorf-Nord und das Bezirksamt. Außerdem sind die Hofladen-Friseure Immer was los beim Feiern an der Alten Hellersdorfer. Foto: Fam.-Zentrum 1993 wurde das SOS-Familien- des SOS-Berufsausbildungszenzentrum eröffnet, damals noch im trums Berlin dabei (KinderschminAltbau an der Ecke zur Eisenacher ken) oder das SOS-BeratungsStraße. Sehr schnell wurden die zentrum Cottbus mit einem KreativRäumlichkeiten aber zu klein, so stand. dass der offene Familientreffpunkt Zentrums-Leiter Thomas Walter bein einen Container auf dem Hof aus- tont, wie wichtig die Partner sind: weichen musste. 1997 wurde ein neu „Durch die gute Zusammenarbeit mit gebautes Haus in unmittelbarer anderen Einrichtungen können wir Nachbarschaft bezogen. Dort fanden den Menschen hier eine große VielErziehungs- und Familienberatung, falt an Freizeitgruppen, Beratungen der offene Bereich und ein schönes und Veranstaltungen bieten.“ Zusammen mit der AWO-BegegnungsstätCafé mit Spielzimmer Platz. Mittlerweile zeigten sich auch im te in der Kastanienallee bildet das Neubau Gebrauchsspuren: Nach 8 SOS-Familienzentrum Berlin seit Jahren eifriger Nutzung musste Ende 2001 das Stadtteilzentrum Hellers2006 die große Schaukel abgebaut dorf-Nord. Einrichtungsübergreifenwerden, da die Holzbalken morsch de und stadtteilbezogene Aktivitäten waren. Das Untergeschoss war durch stehen im Vordergrund. Auch die zwei Wasserschäden in Mitleiden- Beteiligung an der Aktion „Ich geh’ schaft gezogen, Bäume mussten ge- zur U! Und du?“ nahm hier ihren fällt werden. Nach großen Baumaß- Anfang. „Gut, dass wir am Anfang nahmen im Haus und auf den Frei- nicht wussten, wie groß die Aktion flächen ist aber nun alles bereit für hier mal wird“, sagt Jeanette Sauer die Geburtstagsparty – fast alles. lachend, „aber wenn man bei den „Wir warten noch auf besseres Wet- Veranstaltungen die vielen Kinder in ter, um Bäume nachzupflanzen und U-T-Shirts gesehen hat, weiß man, den Rasen auszubessern“, verrät dass es sich lohnt.“ Sabine Weskott Zur gegenseitigen Zufriedenheit Wohnungsgesellschaften nutzen Mieterbeiräte unterschiedlich stark Berlin – „Den städtischen Wohnungsbaugesellschaften kommt eine Vorreiterrolle bei der Pflege von Nachbarschaften und bei der Förderung von Partizipation der Bewohnerinnen und Bewohner zu.“ Davon ist Baustaatssekretärin Hella Dunger-Löper überzeugt und sieht in den Mieterbeiräten ein wichtiges Element der Bestandsentwicklung. Erst kürzlich hatte sie den Themenkreis „Mieterbeiräte und deren Partizipationsmöglichkeiten“ mit Geschäftsführern und Vorständen der städtischen Wohnungsunternehmen diskutiert. Als zumindest zahlenmäßig vorbildlich erweisen sich Gesobau und Stadt und Land, bei denen jeweils knapp mehr als die Hälfte der Wohnungsbestände Beiräte aufweisen. WBM und Degewo liegen mit je 12 Prozent am unteren Ende der „Beteiligungsskala“. Was jedoch nicht heißt, dass dort die Mieter keinen Einfluss hätten. Doch für eine Bündelung der Interessen haben sich solche Beiräte in weiten Teilen bewährt. „Über den Mieterbeirat können die Mieter der jeweiligen Wohnanlage Anhörungs-, Vorschlags-, Informations-, Empfehlungs-, Mitwirkungs-, und Gestaltungsrechte ausüben“, versichert die Staatssekretärin. Die Bandbreite der Einflussnahmen reiche in ihrer Vielfalt von positivem Einwirken auf Nachbarstreitigkeiten über Entscheidungen bei Maßnahmen zur Ord- nung und Sicherheit im Außenbereich, bei Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen, bei Fragen zur Senkung der Betriebskosten, bei der Gestaltung der Außenanlagen bis hin zur Ausrichtung von Festivitäten und Vereinbarungen über die Kappungen bei Mieterhöhungen nach Erscheinen des Mietspiegels. Aber: „Sie ist von Gesellschaft zu Gesellschaft unterschiedlich“, weiß auch Hella Dunger-Löper. „Mieterbeirat und Gesellschaft haben das gemeinsame Ziel, die Wohnsituation sowie die sozialen, kulturellen und nachbarschaftlichen Beziehungen zu beiderseitiger Zufriedenheit zu gestalten und gegebenenfalls zu verbessern.“ Was ja auch nicht immer ganz einfach ist. R.N. 7 Den kann man noch brauchen Geheimnisse der Sprache von Peter Hacks In der Peter-Weiss-Bibliothek war der Geburtstagstisch gedeckt. Die Gäste einer Matinee fanden zahlreiche Bücher von und über Peter Hacks, der am 21. März 80 Jahre alt geworden wäre. Er selbst sollte zu Wort kommen; Gisela und Heinz Peter lasen Gedichte und dramatische Szenen, Essays und politische Texte aus den Jahren nach 1990. Auswahl und Vorträge machten die Tiefe der Überlegungen und Aussagen des Dichters erkennbar, beeindruckten die Zuhörerinnen und Zuhörer und regten sie an, sich am Gespräch zu beteiligen. jot w.d. sprach mit Heinz Peter: Was ist das Geheimnis dieser Texte? Worauf beruht ihre Wirkung? Peter: Der erste Eindruck: Für Peter Hacks gibt es keine Sprachregelungen; er sagt, was er sieht, und was er denkt, zum Beispiel 1992: „Diesem Land ist weggenommen worden ein schlechter Sozialismus und gegeben worden ein schlechter Kapitalismus.“ Er hatte die Tabus der DDR missachtet. Warum sollte er die Bundesrepublik verinnerlichen? Warum sollte er verschweigen, „dass der schlechteste Sozialismus immer noch besser ist als der beste Kapitalismus“? Dazu gehört Charakter. Aber das ist sicher nicht alles. Seine Gedichte, Dramen und Essays sind in einem ungewöhnlich guten Deutsch verfasst, das vielen schon im vorigen Jahrhundert ebenso fremd wie vertraut erschien. Peter: Ja, er knüpfte bei der deutschen Klassik an, er spricht und schreibt in der Sprache von Goethe, Hegel und Heine. Heute muss man wohl ein Genie sein, um das zu können. Bei anderen wäre es nur eine Manier, ein Spleen. Peter Hacks war ein Genie, und er stand mit beiden Beinen auf festem Boden. Er liebte sein Publikum. Er arbeitete an einem Text, bis er so war, wie er sein musste. Das sind – wenn man es so nennen will – die Geheimnisse der Wirkungen seiner Stücke. ...und sicher auch die Wirkungen seiner Essays. Vorgestellt wurde „Unter den Medien schweigen die Musen“ aus dem Jahr 1990. Werden die Medien auch künftig das Werk von Peter Hacks beschweigen? Wer braucht dann noch seine Gedanken und Sprache? Peter: Es können ihn alle brauchen, die (durch eigene Erfahrungen belehrt) nicht mehr daran glauben, „dass es mit dem Zustand der Gesellschaft seine Unabänderlichkeit und seine Richtigkeit habe“. Medien schaffen viel, aber nicht alles. Es gibt schon viele Zuschauer, denen inzwischen die Schaumsprache der Medien zum Hals heraushängt. Wer ernsthaft mit anderen über die Menschheitsprobleme von heute sprechen will, braucht eine Sprache, in der er sagen kann, was Sache ist. Hacks hat bewiesen, das geht auch in Deutsch. Wann wir seine großen Stücke wieder auf Deutschlands Bühnen sehen werden, wissen wir nicht. Wir können sie aber alle lesen, ebenso seine Kinderbücher und Liebesgedichte, Essays, politischen Schriften und Briefe. Dafür sollten wir dem EulenspiegelVerlag sehr dankbar sein. Fragen: Siegfried Birkner Malerei in der Kirche Ehemalige Ärzte stellen in Krankenhauskirche aus Kaulsdorf - Mit einem fulminanten Konzert des Saxophonquartetts „Blow away“ wurde am 25. April in der Kirche am Brebacher Weg eine Ausstellung mit Malerei (in Acryl-, Öl- und Aquarelltechnik) und Grafik eröffnet. Das Besondere: Die drei Prof. Horst Stobbe vor seinem Bild in Öl „Blick zur Düne nach Sonnenuntergang“. Foto. Dittmann Künstler Wilfried Schreiber, Prof. Horst Stobbe und Peter Look sind Ärzte. Die künstlerische Betätigung ist für sie seit vielen Jahren Ausgleich zum Beruf bzw. Hobby im Ruhestand. Beispielsweise für Prof. Horst Stobbe (Jahrgang 1920), der viele Jahre als Hämatologe an der Charite arbeitete und forschte. Ihm hat es besonders die wild-romantische Landschaft an der Ostseeküste angetan, Seine Aquarelle zeigen lichtdurchflutete Waldwege und Landschaften in den Müggelbergen, nahe Beeskow oder am Ribnitzer Moor und romantische Sonnenuntergänge am Schwielochsee. Die Ausstellung ist noch bis zum 25. Mai zu sehen. Eintritt frei. ID 8 jot w.d. 5/2008 Tipps und Termine Märchen im Lese-Café Mahlsdorf – Zum nächsten Lese-Café im AWO-Stadtteiltreff Mahlsdorf Süd, Hultschiner Damm 98, wird am 22. Mai eingeladen. Ab 14.30 Uhr erzählt Waltraud Kiesler „Märchen aus Wald und Flur“. Eintritt 2,50 Euro, Anmeldung erbeten (566 983 95 oder 90 293 4433). Von Kopf bis Fuß Marlene Mahlsdorf – Dass Mahlsdorf seit einiger Zeit ein eigenes Kabaretthaus hat, dürfte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Auch im Mai gibt es im „Cabaret Knieriem“ am Hultschiner Damm 2-4 wieder verschiedene Kabarett-Abende. Vom 7. bis 10. Mai lässt Walburga Raeder die große Marlene Dietrich wieder auferstehen. „Ich war einmal schön“ behauptet Bebbo Pohlmann vom 14. bis 17. Mai, während Martina Maria Preil gesteht: „Ich bin wie ich bin“ (21. bis 24. 5.). Vom 28. bis 31. 5. präsentiert Donald Gollmann sein 2. Otto-ReutterProgramm. „Allet wird besser, aber Nischt wird jut” behauptet Peter Thomsen vom 4. bis 7. Juni. Beginn jeweils 19 Uhr, Eintritt (inklusive Buffet) 18 Euro, Reservierung unter 0176-21 22 92 34. Mehr Infos im Internet unter: www.cabaret-knieriem.de. I.D. Herzklopfen kostenlos Marzahn – Lampenfieber ist angesagt, wenn Gaby Munk & Ingo Krähmer am 29. Mai Nachwuchs aus dem Fachbereich Gesang der Musikschule MarzahnHellersdorf vorstellen. Das Künstlerehepaar unterrichtet dort seit vielen Jahren sehr erfolgreich den Nachwuchs. Der präsentiert sich v.a. mit Rock- und Popsongs. Herzklopfen inbegriffen. Beginn: 19 Uhr, Studiobühne des FFM, Eintritt: 8/5 Euro. Kultur & Freizeit Ein Paar im Leben und auf der Bühne Karin Maria vor 40 Jahren als „Lady Carneval“ im Friedrichstadtpalast Hellersdorf – 1962 kam die in Opava (Tschechien) geborene Sängerin Karin Maria zum ersten Mal in die DDR. „Das Varieté in Brno hatte eine freundschaftliche Verbindung mit dem Hallenser Steintor-Varieté, deshalb hatte ich in Halle meine ersten Auftritte“, erinnert sich die Sängerin 45 Jahre danach bei „3 nach drei“ am 16. April im Kulturforum. Damals hatte sie gerade zwei Semester Mathe an der Prager Karlsuniversität und ein Klavier- und Gesangsstudium am Konservatorium hinter sich. Sie lernte ihren ersten Mann kennen, gründete eine Familie und fand auch künstlerisch in der DDR ihre neue Heimat. „Obwohl ich klassische Musik studiert habe, zog es mich schon immer zur Popmusik und zum Musical“, gesteht sie. Die damals (wie heute) temperamentvolle Sängerin war häufig in Unterhaltungssendungen des Fernsehens zu Gast oder auch im Friedrichstadtpalast. Dort wirbelte sie in „hot pan“ tanzend und singend u.a. als „Lady Carneval“ über die Bühne. Das tat sie auch – 40 Jahre später – bei jener Veranstaltung im Kulturforum. Temperamentvoll wie eh und je. Nur: Die „heißen Höschen“ waren einem eleganten langen Kleid gewichen. Wer die charmante Künstlerin, die nach der Wende noch einmal zur Pharmazeutisch-Technischen-Assistentin „umschul- Karin Maria und Volkmar Kuntze – mit viel Temperament und Humor begeisterten sie das Publikum im Kulturforum. Fotos: Dittmann te“, heute auf der Bühne erlebt, nimmt es ihr wohl kaum ab, dass sie Jahrgang 1939 sein soll. In der Benny-Baré-Show, in der sie längere Zeit als Solistin gastierte, lernte Karin ihren heutigen Mann, den Musiker und Sänger Volkmar Kuntze, kennen. 1978 heirateten sie und traten fortan auch als Gesangsduo zwischen Fichtelberg und Kap Arkona und im Ausland auf. Volkmars Karriere hatte schon in jungen Jahren in Leipzig in einem Balalaika-Ensemble begonnen. Später spielte er in mehreren Tanzorchestern, u.a. beim Orchester Alo Koll, Tuba und Kontrabass. Anfang der 90er zogen sich beide Künstler von der Bühne zurück. Doch nach der TV-Sendung „Wiedersehn macht Freude“ 2004 war Karin wieder öfter als Sängerin auf der Bühne zu erleben – etwa im Freizeitforum Marzahn bei Siggis „Sonntagsmatinee“. Auch beim „Kofferradio live“ am 13. Juli auf der Parkbühne Biesdorf wird es ein Wiedersehen mit dem Künstlerpaar geben. I. Dittmann Verdammt, wer hat das Klavier erfunden? Konzert-Lesung mit Thomas Natschinski und Christine Dähn Es begann mit der „Mokka-MilchEisbar“ und endete noch lange nicht bei der „Berührung“. Der Rock-, Musical-, Revue- und Filmkomponist Natschinski war nie weg von der Bildfläche, wohl aber der Sänger und Musiker Natschinski. Nach 25 Jahren „Plattenabstinenz“ schrieb und produzierte er eine ganze Scheibe für sich, auf der auch der Sänger Natschinski zu hören ist. Er kann wieder fliegen, „Weit, weit und wild...“ Marzahn – 250 Buchseiten von und über einen, der von sich sagt „Wenn es um mich geht, bin ich eine Katastrophe“? Von und über einen, dem Andere und alles andere im Leben stets wichtiger waren als er sich selbst? Von und über einen, dem das „Hoppla, hier bin Ich“ Sagen nie lag? Wie soll das gehen? Ganz einfach: Ein Verlag meint, der 60. Geburtstag wäre Anlass für ein biografisches Buch über einen, der von Anfang an (sogar mit der ersten Beat-Gruppe der DDR) mitgemischt hat bei dem, was man heute schlicht mit dem Begriff „Ost-Rock“ umfasst. Und es findet sich eine gute Freundin, die ihn lange genug kennt, ins Herz schauen und aus der Reser- ve zu locken vermag. So entstand in relativ kurzer Zeit „Verdammt, wer hat das Klavier erfunden?“, aufgeschrieben von Thomas Natschinski mit der Journalistin Christine Dähn, soeben erschienen im Verlag neues leben. Ein Buch, das nicht am Biografischen kleben bleibt, sondern gleichzeitig Zeitgeschichte(n) aus ganz individueller Sicht reflektiert. „Rosen sind für mich wie Erbsen. Ich bin ein Faultier und fleißig wie eine Ameise. Bowlen mag ich nicht. Schrill wäre ich gern gewesen. Salsa tanze ich federleicht wie ein Grizzly. Ich trage keinen Bierbauch vor mir her wie eine späte Rechnung. Ich habe Daten im Kopf, die haben viel mit Musik zu tun... Musik macht aus grau blau, durchlüftet hinterste Winkel und verschenkt sich, senkt sich in unsere Seelen und Gedanken.“ So beginnt das erste „Kapitel“, überschrieben: Ich über mein Ich. Danach geht’s gleich in medias res, beginnt mit dem ent- Thomas und Christine zur Konzert-Lesung im FFM. Foto: Dittmann scheidenden Jahr 64. denn dass aus dem Oberschüler und bravem Sohn seiner Eltern ein Musiker wurde, hat mit einem Erdrutsch anno 1964 zu tun, der den Jungen aus der Schönhauser mit Haut und Haar erfasste. So waren wohl die Beatles schuld daran, dass aus dem Garagenmusiker einer wurde, der unbedingt auf die Bühne wollte. Dass es eine Liebe fürs Leben werden würde, hat der damals 16-Jährige wohl kaum ahnen können. Nach 252 Seiten endet das Buch mit der Frage nach dem wichtigsten Moment in seinem Leben. Da muss er überlegen. In 60 Lebensjahren gibt es viele solcher Momente, und jeder war zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt „der wichtigste“. Ich finde, der (vorerst) letzte wichtigste Moment in seinem Leben war der, als er sich nach seiner Trauer um den Verlust des liebsten Menschen wieder aus seinem Schneckenhaus wagte und den längst vergessenen Duft von frischem Heu wieder wahrnahm. Alles, was danach kam – ob das Hörbuch, die CD, die Konzerte oder dieses Buch – war bei einem wie ihm nur folgerichtig. Ingeborg Dittmann Kultur & Freizeit jot w.d. 5/2008 Denn der Justav, der tät ihr schon jefallen „Zwiebeln, Kunst und Kutscherglück“ mit Renate Geißler und Klaus Gehrke Hellersdorf – Ein bisschen Gründerzeit-Flair wehte im April anno 2008 durch die Räumlichkeiten der Candela Lounge an der Hellersdorfer Promenade. Denn Köchin Anna aus dem Erzgebirge und Kutscher Gustav aus MeckPomm waren zu Gast bei „Noch ‘n Talk“ mit Maria Moese. Im wahren Leben heißen die beiden allerdings Renate Geißler und Klaus Gehrke, beide gestandene Schauspieler. Und als solche stehen sie noch bis zum 27. Juni auf der Bühne des historischen Meistersaals am Potsdamer Platz. „Zwiebeln, Kunst und Kutscherglück“ heißt das Alt-Berliner Schauspiel, in dem auch viel gesungen wird. Geschrieben hat es Franziska Singer, die Tochter des Ehepaares Renate Geißler/ Dietrich Singer. kleine musikalische Kostproben aus dem Stück erlebte das Publikum beim Talk am 4. April und war hin- und hergerissen vom Charme der seit vielen Jahren in Mahlsdorf lebenden Schauspielerin und dem Witz des „1. Ing. aus der Serie Zur See“. Klaus Gehrke war nach seinem Schauspielstudium am Theater, u.a. in Dresden und Schwerin, und danach 20 Jahre Mitglied des Fernsehensembles. Hier spielte der gebürtige Neustrelitzer außer in der erwähnten „Kult-Serie“ u.a. in „Daniel Druskat“, „Mama, ich lebe“, „Kiezgeschichten“ sowie in 17 Polizeiruf 110-Filmen mit („mal als Ermittler, mal als Täter und auch mal als Toter.“). Während Klaus schon als Kind Die Schauspieler Renate Geißler und Klaus Gehrke waren im April zu Gast bei „Noch ‘n Talk“. in der Hellersdorfer Candela Lounge. Fotos: Dittmann im Schulchor sang, begann die Großmutter aufgewachsene Specht“...) und war wie Klaus „Gesangskarriere“ von Renate Künstlerin in Leipzig absol- seit Anfang der 70er Jahre MitGeißler erst nach der Wende. viert. „Ich wollte schon immer glied im Fernseh-Ensemble. „Der Thein hat einmal zu mir zum Theater, lernte aber zu- Nun stehen sie, beide inzwigesagt: Tu mir einen Gefallen nächst Sekretärin.“ Ein wenig schen 68, noch einmal gemeinund sing nie auf der Bühne.“ Theaterluft konnte sie dann als sam auf der Bühne – als Anna Lange hielt sie sich daran, Sekretärin in der Dramaturgie und Gustav. Apropos 68. Von doch: „Nach der Wende klingel- am Theater Annaberg schnup- der Moderatorin auf ihr Alter te das Telefon seltener, da pern. „Ich ging jeden Tag mit angesprochen, meint Renate: musste man flexibel sein, um einem Geigenkasten zur Arbeit, „Ich hab beschlossen, in WürRollen zu bekommen“, erzählt damit die Leute dachten, ich sei de zu altern und färbe mir seit Renate, die 1971 in „Jule – Ju- Künstlerin“. drei Jahren die Haare nicht lia – Juliane“, dem Film ihres Das wurde sie dann auch, ließ mehr.“ Und Klaus: „Meine damaligen Mannes Uli Thein sich nicht entmutigen, als die werden einfach nicht grau, ich debütierte. „Von da an galt ich Berliner Schauspielschule sie bleibe wohl ewig kastanienin den einschlägigen Kreisen ablehnte. Mehr als 120 Rollen braun.“ Ingeborg Dittmann als Schauspielerin“, schmun- spielte Renate in Fernseh- und PS: Am 9. Mai begrüßt Mazelt sie. Ihr Schauspielstudium Kinofilmen („Märkische Chro- ria Moese die Schauspieler hatte die in einem Dorf bei nik“, „Dach überm Kopf“, „Sei- Ursula Karusseit und Hans Annaberg im Erzgebirge bei der tensprung“, „Unser Lehrer Dr. Teuscher als Gäste. Kaulsdorfer Hobbymalerin stellt in der Mahlsdorfer Stadtteilbibliothek aus Renate Kehl aus Kaulsdorf zeigt ihre Bilder in der Mahlsdorfer Bilbliothek und bietet sie auch zum Kauf. Foto: Dittmann Tipps und Termine Konzert, Tanz, Modenschau gleich nebenan Hellersdorf/Mahlsdorf/Kaulsdorf – Am 6. Mai, 14 Uhr, gastiert die CelloFamilie aus Mahlsdorf im Klub 74, Am Baltenring 74. Der Eintritt zu diesem Pfingstkonzert beträgt 2,50 Euro, Anmeldung Tel. 563 09 93, 90 293 44 33. Um musikalische Legenden der Vergangenheit geht es am 7. Mai, 14 Uhr, im AWO-Haus am Hultschiner Damm 98. Vorgestellt werden diese von dem Musiker und Sänger Gunter Wurell. Eintritt 2,50 Euro, Kartenbestellung über 566 98 395 oder 90 293 44 33. Ebenfalls am 7. Mai kann zwischen 15 und 18 Uhr das Tanzbein zu Klängen der „Revival-Band“ geschwungen werden – im Vereinsheim Kaulsdorf-Süd an der Eichhornstraße 8a. Gegen 14 Uhr stellt die Modenschau Uhlig die neue Frühjahrs-/Sommerkollektion vor. Karten (2,50 Euro) über Telefon 563 23 46 oder 90 293 44 33. I.D. „Pinselmix“ Mahlsdorf – Bücher und Bilder – das passt immer zusammen. In diesem Sinne öffnen sich die Bibliotheken unseres Bezirkes seit langem auch der „bildenden Kunst“ und bieten vor allem hier lebenden Hobbykünstlern die Möglichkeit, ihre Werke einem größeren Publi- 9 kum nahe zu bringen. Am 17. April versammelten sich denn auch mehr Besucher als üblich in der Bibliothek am Hultschiner Damm/Ecke B1. Die Hobbymalerin Renate Kehl aus Kaulsdorf hatte zu ihrer ersten eigenen Ausstellung eingeladen. Die aus Dresden stammende Grundschul-Pädagogin, Jahrgang 1942, lebt seit 45 Jahren in Berlin. Sie unterrichtete u.a. auch das Fach Kunstgeschichte, griff aber erst vor wenigen Jahren selbst zu Pinsel und Palette. Die Maltechniken erlernte sie in der Volkshochschule, die meisten Bilder entstanden in den Malkursen von Elena Olsen im Kunsthaus Flora. Viele der Bilder in Acryl, Gouache oder Aquarell zeigen Landschaften – von Mahlsdorf über Mecklenburg bis zur Insel Bornholm. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Mai während der Bibliotheksöffnungszeiten zu sehen. Alle Bilder können auch käuflich erworben werden, eine Preisliste liegt aus. I. Dittmann „Galgentrio“ Von kleinen Lastern und Schwächen – natürlich der „Anderen“ Marzahn – Die Berliner Schauspieler Wolf Butter, Jörg Kleinau und Wolf-Dietrich Griep arbeiten auch als Regisseur, Musiker, Komponist, Dozent oder Produzent. Seit 12 Jahren sind die drei zudem das „Galgentrio“. Als solches sind sie – und das nicht nur anlässlich des 100. Todestages von Wilhelm Busch anno 2008 – seit einigen Jahren landauf landab mit einem WilhelmBusch-Programm unterwegs. Sie schlüpfen in die eine oder andere Rolle der bekannten Busch-Figuren, frei nach dem Motto: „Ei ja. Da bin ich wirklich froh! Denn Gott sei Dank, ich bin nicht so.“ Zwischendurch greifen die Mimen immer wieder auch zum Instrument – vom Klavier über die Klarinette und den Kontrabass bis zur Gitarre. Nach dem literarischen Busch-Programm „Na, denn Prost“ schließt sich, so das werte Publikum möchte, ein beschwingter Swing-Teil an, ehe die „Galgenvögel“ ihre Gäste mit der typischen Busch`schen Weissheit entlassen: „Das Gute – dieser Satz steht fest – ist stets das Böse, das man lässt.“ Live zu erleben ist dies am 16. Mai, 20 Uhr, in der Studiobühne des FFM, Eintritt: 13/11 Euro. I. Dittmann 11. Sängerfest auf der Parkbühne Biesdorf – Bereits im 11. Jahr lädt das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf Chöre und Gesangsgruppen aus Berlin und Umgebung zum Sängerwettstreit ein. Die Veranstaltung findet am Sonntag, dem 25. Mai, ab 13 Uhr auf der Parkbühne Biesdorf, Nordpromenade 5, statt. Wie schon in den vergangenen Jahren haben viele Gruppen ihre Teilnahme zugesagt, so dass die Veranstalter einen abwechslungsreichen und interessanten Nachmittag im Grünen versprechen. Der Teufelsgeiger kommt Hellersdorf – Am 21. Mai, 15 Uhr, heißt es im Kulturforum, Carola-Neher-Straße 1, wieder „3 nach drei“. Siggi Trzoß begrüßt diesmal wieder ein Ehe- und Künstlerpaar: die Sängerin Heike Müller und den Teufelsgeiger Bernd Müller alias „Mister Miller“ (Foto: Nachtmann). Eintritt 6 Euro, Karten. 561 11 53. Singen macht Laune Marzahn – Im Wonnemonat Mai macht das gemeinsame Singen in geselliger Runde doppelt Laune. Wer dabei sein will: Am 14. Mai, 15 bis 16.45 Uhr im Kursana-Seniorenzentrum, Blumberger Damm 158. Wie immer mit Carola Röger (Moderation) und Ulrich Wilke (Klavierbegleitung). Texte liegen vor. Eintritt 2,50 Euro. Die Allee Aus : Der Virtuos, Bilderbogen von 1868, Repro: Nachtmann Lichtenberg – In der Reihe „Meyers Stadtgänge“ geht es am 22. Mai, 17 Uhr, um die Prachtstraße Ostberlins – die einstige Stalin-, später Karl-Marx-Allee. Motto: Auferstanden aus der Trümmerödnis des alten Nachtjackenviertels Stralauer Vorstadt; Paläste für die Werktätigen – einst bejubelt, dann verdammt, nun ein berühmtes Denkmal. Im Studio Bildende Kunst, John-SiegStraße 13 (U5/Magdalenenstraße)., Tel. 553 22 76, Eintritt 3, erm. 2 Euro. 10 Projekttage „Jugend sucht Gesundheit“ Hellersdorf – Am 20. und 21. Mai finden im Spree-Center Projekttage zum Thema Sucht und Essstörungen statt. Dazu laden die Plan- und Leitstelle Gesundheit und Soziales sowie die regionalen und überregionalen Partner alle Schüler ab der 7. Klasse ein. Zu den Highlights der Projekttage gehört ein Parcours mit Stationen von A wie Alkohol bis Z wie Zigarette. Mit Hilfe einer Rauschbrille können die Auswirkungen von übermäßigem Alkoholkonsum nachempfunden werden. Außerdem auf dem Programm: Diät-Quiz, Bau der Ernährungspyramide, YogaÜbungen, Informationen zur Suchtentwicklung. Ziel ist es, den Jugendlichen Gesundheitsbewusstsein zu vermitteln und ihnen alternative Handlungsweisen aufzuzeigen. Info und Anmeldung: Plan- und Leitstelle Gesundheit und Soziales, Tel. 90 293 42 62 (Herr Fischer) oder 90 293 42 61 (Frau Wilke), email: [email protected]. „Märchenfest“ im Freizeithaus UNO Marzahn – Das große traditionelle „Märchenfest“ im Jugend& Freizeithaus „UNO“, Märkische Allee 414, findet in diesem Jahr am Freitag, 18. Mai von 14-19 Uhr statt. Geboten wird ein buntes Programm zum Zuschauen und Mitmachen für die ganze Familie unter anderem mit Wahrsagerin, Ritterspielen, Dalli und seinen Luftballonfiguren, Töpfern auf der Scheibe, „Märchen-Activity“, Bücherstand, Kinderschminken, Märchenquiz, Rollenrutsche, Hüpfburg, Pferde, Musik. Die Sprechstunde von Frau Puppendoktor Pille, vielen noch gut bekannt aus dem Kinderfernsehen, beginnt um 15 Uhr. Unterstützung erhält sie von Frosch Quaki. Eine Fotoausstellung lädt zum Verweilen ein. Bei Kaffee und Kuchen, frisch gebackenem Brot aus dem Steinofen, Suppe aus dem Hexenkessel oder Gegrilltem kann man sich stärken. Eintritt frei. Drei Bands live on stage im FFM Marzahn – Im Mai 2007 belegten sie beim Bandboard-Contest den 2. Platz unter 1500 Teilnehmern – die Roompilots. Wenn die Piloten am 31. Mai im Saal des FFM loslegen, muss kein Passagier angeschnallt sitzen bleiben und reist garantiert in der „Vip-Class“ mit. Denn in den 5 Euro Eintritt für diese lange Nacht ist freie Platzwahl inbegriffen. Auch bei Madrawpole aus Berlin und Minirock aus Wismar reicht die Palette von engergiegeladenem Rock über Pop bis zu Disco. Freizeitforum, Marzahner Promenade 55, Sonnabend, 31. Mai, Einlass ab 20 Uhr, Ende offen, 5 Euro. ID jot w.d. 5/2008 Jugend - Bildung - Sport Sport auch für Arme Senat, LSB und Sportjugend planen kostenlose Klubmitgliedschaft Berlin – „Sport ist ein wichtiges Instrument zur Förderung der Integration und der gesellschaftlichen Teilhabe. Gerade Sportvereine sind prädestiniert, über gemeinsames Sporttreiben und ein vielfältiges Vereinsleben zur Integration beizutragen.“ Davon ist auch Innensenator Erhart Körting überzeugt, wie seiner Antwort auf eine Anfrage der Hellersdorfer Abgeordneten Gabriele Hiller zu entnehmen ist. Doch Körting weiß auch: „Von dieser Teilhabe am Sport sind aber viele Kinder und Jugendliche ausgeschlossen, weil ihre Familien finanziell nicht in der Lage sind, Vereinsbeiträge zu bezahlen.“ Der Senat werde diesen Kindern und Jugendlichen den Zugang zu Sportvereinen erleichtern, indem für sie die Möglichkeit geschaffen wird, ein Jahr lang kostenlos im Verein Sport zu treiben. So sieht es die gemeinsame Initiative „Kids in die Clubs“ von Senat und Landessportbund (unterstützt von Degewo, der Jugend- und Familienstiftung des Landes Berlin und unter Einsatz von Mitteln des Europäischen Sozialfonds) vor. Allerdings bedarf es auch einer möglichst großen Zahl an Sportvereinen, die sich in dem Projekt, organisiert von LSB und Sportjugend, engagieren. Starten soll das Benefizkonzert am Pappelhof Marzahn – Rhythmus und Bewegung hängen eng miteinander zusammen, so soll es auch sein. Mit Rhythmus und toller Musik unterstützt das AccordiOona-Orchestra unter Leitung von Oona Hingst das Projekt „Mach Dich fit – Schule in Bewegung“ der Schule am Pappelhof (Schule für geistig Behinderte), Ketschendorfer Weg 21. Am 21. Mai findet 18.30 Uhr ein Benefizkonzert des erfolgreichen jungen Akkordeonorchesters in der Aula. Mit dem Eintritt von 3 wird der Förderverein der Schule unterstützt. Jugendschutz wird kontrolliert Auch der Rugby-Sport der Mädchen ist nicht ganz billig. Foto: Nachtmann Programm bereits in diesem Som- die sonst aus finanziellen Grünmer, geplant ist zunächst eine den kaum Chancen auf eine TeilGesamtlaufzeit bis 2013. Dann, nahme am Sportgeschehen in den so Körtings Erwartung, werde Vereinen hätten, zu unterstützen. sich das Projekt selbst tragen kön- „Diese Stiftung steht auf der nen. Vorgesehen sei bis dahin die Agenda des Landessportbundes, Einrichtung einer Sportstiftung, wir werden ihn dabei nach Kräfdie es sich zum Anliegen macht, ten unterstützen“, versichert der R. Nachtmann explizit Kinder und Jugendliche, Senator. Marzahn-Hellersdorf – Mit acht konzertierten Großeinsätzen und vielen weiteren Maßnahmen mit örtlicher Polizei, Landeskriminalamt und Einheiten der Bereitschaftspolizei wurden im Jahr 2007 insbesondere Diskotheken, öffentliche Orte, an denen sich Jugendliche treffen und das Umfeld bei Musikveranstaltungen kontrolliert. Das berichtet Ordnungsstadtrat Christian Gräff. Im Bereich des Jugendschutzes wurden 35 Verfahren eingeleitet. und Bußgelder von insgesamt 14 740 Euro verfügt, im Einzelfall bis zu 3600 Euro. Petra Pau unterstützt Feriensommer – weitere Spenden gesucht Marzahn-Hellersdorf – Das Bündnis für Kinder freut sich über einer Spende von 2000 Euro der Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, Petra Pau, die auch Wahlkreisabgeordnete des Bezirks ist. „Der Sommer naht und mit ihm die großen Ferien. Ich kann mich noch gut an meine Schulzeit erinnern. Mit Freundinnen und Freunden habe ich damals in den Ferien viel Schönes und Spannendes erlebt. Leider gibt es inzwischen immer mehr Kinder und Jugendliche, die sich abwechslungsreiche Ferien nicht leisten können, weil es am Geld fehlt. Dabei haben auch sie ein Recht auf Spaß und Erholung. Deshalb habe ich einen Betrag überwiesen, der diesen Kindern und Jugendlichen zu Gute kommen soll“, schrieb Petra Pau in einem Brief an das Bündnis. Bürgermeisterin Dagmar Pohle wünscht sich noch weitere Spen- den für den Feriensommer. Sie können bei der Bezirkskasse Marzahn-Hellersdorf (Spendenkonto Bündnis für Kinder) eingezahlt werden; Kontonummer 6981 500 300, Berliner Bank, Zahlungsgrund 4710/ 28290 „Bündnis für Kinder“. Infos unter Tel. 933 94 66. RN Einmalige Erlebnisse Felix-Wankel-Oberschule startet Schüleraustauschprogramm Marzahn – Andere Länder und andere Sitten kennen zu lernen, ist eine wichtige Erfahrung im Leben. Viele Jugendliche haben leider niemals die Gelegenheit dazu. Die Felix- Wankel Oberschule (Hauptschule), Parsteiner Ring 46, hat jetzt erfolgreich ein Schüleraustauschprogramm mit einer dänischen Schule gestartet. Seit 1994 arbeitet die Köge Bugt Privatskole aus Solröd Strand, nahe der Hafenstadt Köge, mit einer Berliner Schule zusammen. Da die Partnerschule in Hellersdorf im Juli 2007 geschlossen wurde, wurde nun unter neuen Bedingungen eine weitere Zusammenarbeit mit der FelixWankel Oberschule organisiert. Sind aber die oft so abwertend eingeschätzten Hauptschüler dafür überhaupt geeignet? Bereits im Dezember 2007 kam es zu einer ersten Begegnung zwischen den 20 dänischen und den 20 deutschen Schülern der neunten Klasse in Berlin. Ein gemeinsames Tagesprojekt an der Felix- Wankel-Schule, gemeinsame Sportwettkämpfe, gemeinsame Besichtigungen der Sehenswürdigkeiten von Berlin und gemeinsame Freizeitaktivitäten machten deutlich: Es ist eine gute Idee. Beide Seiten waren sich einig, dass es auch ein Wiedersehen in Dänemark geben muss. Viele der deutschen Schüler haben jedoch nicht die finanziellen Mittel, eine Fahrt nach Dänemark zu bezahlen. Schulstadtrat Stefan Komoß war sofort bereit, dieses Programm zu unterstützen. Er besuchte die Felix-Wankel Schule Ohne die Hilfe von Sponsoren hätten die Wankel-Schüler die kleine Meerjungfrau, das Wahrzeichen von Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen, wahrscheinlich nie zu Gesicht bekommen. Foto: privat und ließ sich vom Schulleiter und der verantwortlichen Lehrerin mitreißen. Innerhalb kürzester Zeit fand er Sponsoren, die die finanzielle Absicherung der Fahrt realisierten. Vom 7. bis 11. April verbrachten 18 Schüler eine für sie einmalige Woche kultureller und persönlicher Erlebnisse. Sie wurden erstmalig mit einer anderen Währung konfrontiert und mussten beim Einkaufen umrechnen. Ihre englischen Sprachkenntnisse fanden erstmalig Anwendung und waren meist ausreichend, um sich zu verständigen. Einige Schüler haben im vereinten Europa Freunde gefunden, die sie wieder besuchen werden. Soziale Unterschiede, familiäre Probleme und Probleme in der Schule wurden für mehrere Tage einfach vergessen. Die persönlichen Erfahrungen, in einem anderen Land zu bestehen, haben bei einigen das Selbstwertgefühl gesteigert. A. Scholz, Felix-Wankel OS Umwelt & Verkehr jot w.d. 5/2008 11 Anbinden statt Abkoppeln Wirtschaft unterstützt Forderung nach schnellem Bau der TVO Marzahn-Hellersdorf – Kaum ein Thema bewegt verschiedene Interessengruppen im Bezirk und darüber hinaus derzeit mehr, als das Ringen um den Bau der Tangentialverbindung Ost (TVO). Nun hat sich auch der Wirtschaftskreis zu Wort gemeldet und seine Auffassung in einer Podiumsdiskussion zur Debatte gestellt. Axel Rackow, von 1977 bis zur Wende in verantwortlicher Position bei der Verkehrsplanung im Osten Berlins, hat eine Machbarkeitsstudie für die von ihm vorgeschlagene Trassenführung erarbeitet. „Schon zu DDR-Zeiten war eine vierte Tangente im Gespräch“, erinnerte sich Rackow. Damals sollte sie östlich der Bahntrasse gebaut werden. Denn die Gleise wurden intensiv genutzt, von Güterverkehr und sowjetischen Streitkräften. Heute liegt die Fläche größtenteils brach. „Östlich der Bahngleise ist eine Strecke von 50 bis teilweise 200 Meter Breite verfügbar“, versichert der Ingenieur. Deshalb und um die Bewohnerschaft in Biesdorf und Kaulsdorf weniger zu belasten, sollte die auch von der Senatsverwaltung ins Auge gefasste „Ostvariante“ der TVO nicht weiter verfolgt werden. Statt dessen solle laut Rackow die Trasse an die vierspurige Gensinger Brücke im Norden und in Köpenick an die bereits gebaute Tangentenstrecke angebunden werden. Zum Tierpark hin schlägt Rackow Stützmauern und Schutzwände vor. Bei seiner Variante müsste allerdings auch die Parkeisenbahn im FEZ Wuhlheide teilweise verlegt werden. „Insgesamt ist genügend Platz für zwei Richtungsfahrbahnen mit je sieben Meter Breite, dazu drei Meter begrünter Mittelstreifen und natürlich die nötigen Rad- und Fußwege“, ist sich Rackow sicher. Eckhart Beileites, der als Präsident des VDGN den Bau der TVO von Anfang an unterstützt hat, verwies darauf, dass derzeit etwa 17 000 Fahrzeuge täglich die Köpenicker Straße, die Chemnitzer Straße und den Hultschiner Damm benutzen. Auf der Treskowallee fahren sogar 27 000 Kfz. „Und der neue Flughafen BBI lässt weiteren Verkehr erwarten“, warnt Beleites. Auch könnte er sich gut vorstellen, dass parallel zur Straße auch der öffentli- So stellt sich Axel Rackow (kl. Bild) den Trassenverlauf der TVO südlich der B1 vor. Fotos: Nachtmann che Nahverkehr auf der Trasse ausgebaut wird. Damit trifft er bei Umweltstadtrat Norbert Lüdtke auf offene Ohren. Denn der will neben der Straße auch den Eisenbahn-Außenring als Anbindung an BBI haben. „Öffentlicher Nahverkehr ist für die Wirtschaft genauso wichtig wie Straßen“, weiß Lüdtke. „Denn damit kommt die Mehrzahl der Arbeitskräfte.“ Aus der Unternehmerschaft machte sich u.a. Alexander Seyferth vom Vorstand der Pin Mail AG für die TVO stark. „Bei uns ist jede Minute Geld“, machte er klar. Die bisher fehlende schnelle Verbindung sei ein großer strategischer Nachteil des Berliner Ostens im Standort-Wettbewerb. So sieht es auch Reiner Bormann, Vorstandsvorsitzender der Orco Germany SA, der Unter- Umweltfestival Berlin – Auch in diesem Jahr lädt die Grüne Liga am 1. Juni von 1120 Uhr zum Umweltfestival am Brandenburger Tor ein. Anlässlich der in diesem Jahr in Bonn stattfindenden UN-Artenschutzkonferenz steht es unter dem Motto „Vielfalt belebt!“ und widmet sich dem Naturschutz und dem Erhalt der biologischen Vielfalt (Biodiversität). Ökologischer Landbau und Klimaschutz stehen ebenfalls im Blickpunkt des Festivals, auf dem traditionell die Fahrradsternfahrt des ADFC endet. Über 100.000 Radler demonstrieren alljährlich auf inzwischen 18 Routen ihre Zustimmung zu nachhaltiger Mobilität in der Region. Etwa 200 Aussteller informieren ebenso über sanften Tourismus, Urlaub auf dem Bauernhof, Kulinarisches aus ökologischem Anbau; dazu gibt es Unterhaltung für die ganze Familie, Straßentheater und Livemusik auf zwei Bühnen. Stefan Richter, Grüne Liga nehmensgruppe, die vergangenes Jahr die Gewerbesiedlungsgesellschaft GSG gekauft hat. „Wir haben uns damals für Berlin entschieden, nachdem die Entscheidung für den Großflughafen gefallen war“, berichtet Bormann und spricht von „Provinzzuständen“ in Berlin, die ihm woanders kein Mensch glaube. „Berlin ist nicht erreichbar“, ist seine Quintessenz. So gäbe es ja nicht einmal eine Liniendirektverbindung nach Asien. Und von dort wolle man schließlich Millionen von Touristen holen. Wirtschaftsstadtrat Christian Gräff wies darauf hin, dass die Planungen der Senatsverwaltung bisher die Realisierung der TVO im Zeitraum zwischen 2020 und 2030 ins Auge fasst. Die Marzahn-Hellersdorfer BVV habe aber das Bezirksamt beauftragt, alles zu untrenehmen, was die Umsetzung beschleunigen könne. Doch Gräff weiß auch, dass selbst bei frühestmöglicher Bereitstellung von Investitionsmitteln, nämlich im Haushalt 2010/2011, eine Fertigstellung der Trasse nicht vor 2017 zu erwarten sei. Das ist sechs Jahre nach der Eröffnung von BBI. Trotzdem wolle man „auch in der Senatswirtschafts-Verwaltung die Notwendigkeit der TVO darlegen“. Denn die Wolf-Behörde ist verantwortlich für die Beschaffung von Fördermitteln aus Euro-Töpfen und Gemeinschaftsaufgabe GA. Einzig Andreas Ratsch trat als Vertreter der Umweltschützer auf der Veranstaltung in Erscheinung und verwies auf die UN-Beschlüsse von Rio, die auf eine Einheit von Wirtschaft, Sozialem und eben auch Umweltschutz setzen. Wie wohl die Spritpreise im Jahr 2017 aussehen werden, frug er, und ob sich denn dann die vielen Chinesen überhaupt den Trip nach Berlin leisten werden können? Bisher hätten sich die Gewerbegebiete in Marzahn und Hellersdof schließlich auch ohne Osttangente entwickelt. Argumente, die man in Unternehmerkreisen nicht unbedingt hören wollte. Dass der Bau der TVO die Verkehrsbelastung in den Siedlungsgebieten tatsächlich signifikant senken werde, hält Gräff für reine Spekulation. Der Senat rechnet mit etwa zehn Prozent, Beleites erhofft sich sogar 25 Prozent. Als sicher kann nur gelten, dass reiner Wirtschaftsverkehr, insbesondere im Schwerlastbereich, den Anwohnern merklich erspart bleiben wird. Eben genau dies fordert auch ein Anwohner der Treskowallee. „Die jetzigen Zustände sind unzumutbar“, wetterte er. Ralf Nachtmann Bunte Vielfalt der Tomate Malchow – Am 3. Mai von 13-17 Uhr können sich Balkon- oder Kleingärtner mit Pflanzen unterschiedlicher wohlschmeckender Tomatensorten eindecken. Der VERN e.V. aus Greiffenberg stellt am „Tomatentag“ alte und seltene Tomatenpflanzen vor. Rote, gelbe, schwarze, grüne oder gestreifte, große und kleine – in jedem Fall aber mit unverwechselbarem Aroma und Geschmack. Auskunft erhalten Interessierte auch über Resistenzen gegen Krankheiten, Pfle- ge und Ernte. Das Storchencafé bietet kulinarische Besonderheiten mit regional-saisonalen Kräutern und Tomatenrezepten. Wer sein Wissen über dieses vielfältige Angebot vertiefen möchte, findet am Bücherstand entsprechende Literatur. Naturschutzstation Malchow, Dorfstraße 35, Bus 154, 259. PS: Beide Malchower Storchenpaare haben mit der Brut begonnen; Ende Mai ist mit Nachwuchs zu rechnen. Werner Reinhardt Von Bienen und Gartenvögeln Hellersdorf – Wolfgang Reimer lädt ein, sich an der Erfassung der Gartenvögel im Rahmen der NABU-Aktion „Stunde der Gartenvögel“ zu beteiligen. Treff: 11. Mai, 14.30 Uhr im Naturschutzzentrum Schleipfuhl, Hermsdorfer Str. 11 A, Tel. 998 91 84. Am 13. Mai, 14 Uhr, organisiert das Zentrum eine geführte Wanderung entlang der Wuhle in Richtung Bahnhof Wuhletal. Treff: Zossener Straße/Landsberger Allee, Tram-Haltestelle. Am 27. Mai, 14 Uhr, erzählt unter dem Motto „Von der Blüte zum Honig“ ein Imker von seinen Erfahrungen mit Honigbienen. Info: www.naturschutz-malchow.de. Faulbrut-Sperrgebiet aufgehoben Marzahn – Der im vergangenen Jahr aufgrund des Ausbruchs der Amerikanischen Faulbrut gebildete Sperrbezirk und die angeordneten Schutzmaßnahmen zwischen Eisenacher Straße, Wuhle, Hirseweg und Oberfeldstraße sind aufgehoben. Die Amerikanische Faulbrut ist eine gefährliche Erkrankung der Bienen, deren Behandlung der Tierseuchen-Gesetzgebung unterliegt. Info: Tel. 90 293 65 60. Fotowettbewerb zum Umweltpreis Marzahn-Hellersdorf – Bereits zum 15. Mal schreiben Bezirksamt und Lokale Agenda 21 den Umweltpreis aus; wie in den vergangenen Jahren als Fotowettbewerb. Mitmachen können Gruppen und Einzelpersonen, die kleine Naturoasen im Bezirk entdecken, den scheinbaren Gegensatz zwischen Natur und Stadt ergründen oder ihr Motiv in einem der Parks, den weitläufigen Grünflächen oder durch die zahlreichen Bäume finden. Die besten Motive werden von einer Jury ermittelt, in einer Ausstellung gezeigt und deren Autoren im Rahmen des 16. Umweltfestes ausgezeichnet. Die jeweils ersten Plätze werden mit einer Geldprämie belohnt. Einsendeschluss ist der 31. August. Info und Teilnahmebedingungen unter www.umweltpreis.com. 30-er Strecke und mehr Kontrollen Mahlsdorf – Am Hultschiner Damm sollen insbesondere zur Schulwegsicherung zwei Abschnitte mit Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 kmh ausgestattet werden. Darum soll sich das Bezirksamt kümmern, beschloss die BVV. Es handelt sich um den Bereich an der Einmündung der Kohlisstraße und jenen vor der KiekemalGrundschule. Dort hatte es vor einiger Zeit trotz Fußgängerampel einen schweren Unfall gegeben. Auch die Eltern hatten für mehr Sicherheit am Unglücksort demonstriert. RN 12 Mitstreiter für Interkulturelle Tage gesucht Marzahn-Hellersdorf – In diesem Jahr beginnen die Interkulturellen Tage des Bezirkes am 20. September. Unter dem Motto „Teilhaben – Teil werden!“ soll in diesem Jahr, dem Europäischen Jahr des interkulturellen Dialogs, wieder ein attraktives Programm für Jung und Alt sowie für alle Interessensgruppen gelingen. Für Gemeinschaftsveranstaltungen in den Stadtteilen, bei denen viele Interessierte eingebunden und die Kräfte gebündelt werden können, werden noch Mitstreiter gesucht. Alle Beteiligten sollen ihre Beiträge bis 30. Juni schriftlich oder per Email unter Angabe von Veranstaltungstitel, Ort, Uhrzeit, Inhalt, Ansprechpartner mit Telefon und Email, Zielgruppe und ggf. sonstige Angaben (Eintrittsgelder und Kooperationspartner) melden. Die Eröffnungsveranstaltung mit einem ökumenischen Gottesdienst und anschließendem „Tag der Begegnung“ findet am 20. September, 10 Uhr, in der Evangelischen Kirchengemeinde Marzahn-Nord, Schleusinger Str. 12, statt und wird vom Ökumenischen Forum Marzahn und dem Arbeitskreis der christlichen Kirchen in Marzahn-Hellersdorf gestaltet. Die Interkulturellen Tage dauern bis Mitte Oktober. Elena Marburg, Integrationsbeauftragte des Bezirksamts Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung Hellersdorf – Seit Anfang April gibt es im Haus der Gesundheit, Etkar-André-Str. 8, das Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung im Gesundheitsamt. Es ist eines von fünf derartigen Zentren für Berlin. Das Zentrum übernimmt die Aufgaben der sozialmedizinischen Dienste und der Beratungsstellen für sexuell übertragbare Krankheiten und AIDS. Fachärzte für Gynäkologie sowie Haut- und Geschlechtskrankheiten, Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen, Arzthelferinnen, Verwaltungskräfte und eine Sprachmittlerin arbeiten als multiprofessionelles Team zusammen. Das Angebot umfasst u.a. die Feststellung von Schwangerschaften und Schwangerschaftskonfliktberatungen gemäß § 219 StGB, ärztliche Beratungen und Untersuchungen von nichtversicherten Schwangeren oder Beratungen in Lebenskrisen und zu Fragen der Sexualität, Ehe und Partnerschaft. Gegen Zahlung von zehn Euro ist ein anonymer HIV-Test möglich. Sprechzeiten sind Mo und Fr 9-12 Uhr, Di und Do 14-18 Uhr. Info: Tel. 90 293 36 55, email: [email protected] jot w.d. 5/2008 Eine Zukunftsinvestition Ausbildungspreise 2007 vergeben Wirtschaft & Soziales Man muss sich was zutrauen Ratgeber für Menschen ab 55 erschienen Beim Preisträger Abacushotel ist jeder dritte Beschäftigte Azubi. Das lobten auch Christina Emmrich sowie Klaus Mätz und Stefan Komoß (v.li.). Marzahn-Hellersdorf – Sie sind blind, verheiratet, humorvoll und tatkräftig. Ein Porträt über Anneliese und Manfred Schmidt im Ratgeber-Journal für Menschen ab 55 beschreibt, wie der Alltag ohne Augenlicht aussieht. Die 8. Ausgabe der Publikation, die in Zusammenarbeit der apercu Verlagsgesellschaft mit dem Bezirksamt entstand, bietet viel Lesestoff und Informationen. Ausführlich wird z.B. das SOS-Familienzentrum an der Alten Hellersdorfer Straße vorgestellt, das seit 15 Jahren Jung und Alt in Hellersdorf einlädt. Auch über den Senioren- Grand-Prix „Goldener Herbst“ wird berichtet. Ein großer Veranstaltungskalender lädt zu Unternehmungen ein. Auch Infos über EnglischKurse, speziell für Senioren, gibt es im Ratgeber. Wie Wunsch-Großeltern und Enkel zusammenfinden, erzählt ein Bericht über den Großelterndienst. Zwei Seiten widmen sich dem Thema „Arbeit bis ins Alter“. Vorgestellt werden auch Sportund Gesundheitsangebote im Bezirk sowie Pflege- und Wohnmöglichkeiten. Der Ratgeber ist kostenlos in Bürgerämtern, Bibliotheken oder Stadtteilzentren erhältlich. R. Wagner/I. Dittmann tigten und 37 Azubis in der Kategorie produzierendes Gewerbe. In der Kategorie Handel/Handwerk wurde die Mahlke GmbH Schweißtechnik mit 20 Beschäftigten und 2 Azubis ausgezeichnet. Das Unternehmen wurde bereits mehrfach von Azubis und Geschäftspartnern für den Preis vorgeschlagen. In der Kategorie Dienstleistung gab es sogar zwei Preisträger: Die Berliner Volksbank eG und das Abacus Tierpark Hotel mit 100 Beschäftigten und 33 Azubis. Die D&B Dienstleistung und Bildung gGmbH mit 1201 Azubis erhielt den Preis in der Kategorie Vereine/Bildungsdienstleister/öffentliche Einrichtungen. R.N. Wesendahl – Vom 16. bis 18. Mai lädt der Altlandsberger Ortsteil zum Dorf- und Blütenfest. Beginn Freitag 18 Uhr mit einem Volleyballturnier am Dorfanger. Original Südtiroler Blasmusik erklingt am Sonnabend 13 Uhr. Herr Jankowski informiert bei einer Kirchenführung über deren Geschichte. Für Kinder gibt’s eine Marionettenspielerin, Hüpfburg oder Zuckerwatte. Der Sonntag beginnt 10 Uhr mit einem Katerfrühstück und Freibier an der Pferdeschänke. Ab 11 Uhr gibt’s Spanferkel. Verein Kultur-GUT und Sport Wesendahl Hellersdorf – Unter diesem Motto stellen vom 2. bis 31. Mai zwei Berliner Künstler ihre Werke im ArtKunstRaum an der Quedlinburger Straße 10 aus. Rainer Meihofer (48) aus unserem Bezirk, von Beruf Werkzeugschleifer, malt seit 30 Jahren, vorrangig mit Pastellkreide. Lydia Strutzberg (34) lebt in Prenzlauer Berg. Für sie sind Scherben zugleich der Beginn zu etwas Neuem. Mit ihrer Kunst aus Porzellan setzt sie dieses als Scherben in eine neue Form – ob Lampenschirm oder Vase. Zu betrachten sind die Kunstwerke in der Galerie täglich bis 17 Uhr (sonnabends bis 14 Uhr). Marzahn-Hellersdorf/Lichtenberg – Insgesamt 39 Unternehmen bewarben sich um den Ausbildungspreis des Stadtraums „eastside“, der die beiden Bezirke Marzahn-Hellersdorf und Lichtenberg umfasst. „Das waren so viele, wie noch nie in den vergangenen Jahren“, freute sich Lichtenbergs Bürgermeisterin Christina Emmrich. Die Bewerber repräsentieren in den Kategorien produzierendes Gewerbe, Handel/Handwerk und Dienstleistung 8248 Beschäftigte, davon 675 Azubis im 1. bis 3. Lehrjahr. Das entspricht acht Prozent der Beschäftigten. Preise erhielten in diesem Jahr die KnorrBremse Berlin mit 361 Beschäf- Dorf- und Blütenfest in Wesendahl Neuer Fokus auf Industrie Stefan Liebich informierte Unternehmer über linke Wirtschaftspolitik Lichtenberg – Zum jüngsten Treffen der „linken Unternehmer“ erläuterte Stefan Liebich, wirtschaftspolitischer Sprecher der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus, die Ziele und Möglichkeiten seiner Partei in der Stadt. Auch wenn die Linke (und nicht nur sie) das Jahr 2007 als das beste seit langem hinstellen (5000 neue Arbeitsplätze, zwei Prozent Wachstum), steht Berlin mit 15,5 Prozent Arbeitslosenquote an drittletzter Länderstelle in Deutschland. Neben dem bereits seit längerem bekannten Konzentrieren auf Bereiche wie Medien, Biotechnologie oder Optik wollen die Regierungsfraktionen aus SPD und Linken auch wieder einen neuen Fokus auf Industrie legen. Aber nicht mehr wie vor zehn Jahren, als ein Industrieflächen-Sicherungskonzept unnötig viel Geld sinnlos verschlang; man will nun wieder vestärkt um Industrieansiedlungen werben. „Wir können da keinen Wettbewerb um die meiste Förderkohle eingehen“, weiß Liebich angesichts klammer Kassen. Doch wolle man die so genannten weichen Standortfaktoren unterstreichen: Familien- Stefan Liebich (re.) sprach über linke Wirtschaftspolitik. Foto: Nachtmann gensetzen. War es doch die freundlichkeit, Bildung, Kultur. Kritik, dass es mit dem öffentli- Vorgängerregierung, die den Verchen Beschäftigungssektor nicht trag mit garantierten Gewinnen so recht vorangehe, will Liebich für die Anteilseigner abschloss. nicht an den Linken festmachen. „Die Rekommunalisierung prü„Wir müssen die uns von der fen wir natürlich“, versicherte Bundesagentur für Arbeit zur Ver- Liebich. „Doch so blöd kann kein fügung gestellten Programme Investor sein, eine sprudelnde quasi in ihr Gegenteil verkehren“, Geldquelle zu verkaufen.“ Ganz sieht er sich in der Zwickmühle. abgesehen davon, dass der KaufBei der Sanierung öffentlicher preis erst einmal aufgebracht Unternehmen sieht Liebich Ber- werden müsste. Die Berliner solllin auf einem guten Weg. Allein ten einfach mehr Wasser verbraubeim „Sonderfall Wasserbe- chen, dann würde es auch wieder triebe“ kann er den teils wüten- billiger, hat der wirtschaftspoliden Forderungen aus Bevölke- tische Sprecher einen einfachen R. Nachtmann rung und Wirtschaft nichts entge- Rat parat. Malerei und Scherbendesign Der Wirt vom Oberfeld im Kofferradio Berlin – Hits und Raritäten des Ostens erklingen in diesem Monat in Siggis Kofferradio am 1. und am 15. Mai im okb, jeweils zwischen 16 und 17 Uhr. Am 15. 5. erklingen unter dem Motto „Viele Namen kennt der Schlager“ einstige Hits u.a. von Sonja Siewert, Peter Beil, Perikles Fotopoulos sowie Amiga-Hits vom Mai 1959. Zur Sendung am 5. Juni begrüßt Siggi Trzoß im Studio Bernd Zimmermann, einst Duo Rommee, doch den meisten eher als „singender Wirt“ vom Gasthaus Oberfeld in Kaulsdorf bekannt. Zu empfangen über UKW 97,2, Kabel 92,6 oder im Internet unter www.okb.de. Heinz-Florian liest Marzahn - In der Reihe „Das literarische Frühstück“ liest der bekannte Sportreporter HeinzFlorian Oertel, der im vergangenen Jahr 80 Jahre alt wurde, aus seinem Buch „Gott sei Dank“ – Schluss mit der Spaßgesellschaft. Die Lesung findet am 14. Mai, 10 Uhr, statt. Ort: Bezirksbibliothek „Mark Twain“ an der Marzahner Promenade 52-54 (im Freizeitforum Marzahn). Feuilleton jot w.d. 5/2008 Bis auf den Grund der Seele Foto-Lyrik-Ausstellung im Tschechowtheater Marzahn – „Trau Dich – zeig Gefühl“, so der Titel und gleichsam das Motto dieser ungewöhnlichen Ausstellung mit Gedichten und Fotomontagen von Hans-Jürgen Hennig aus Marzahn. „Trau Dich, zeigt Gefühl – das ist nicht so leicht und cool dahingesagt“, meint der 60-jährige Ingenieur für Drucktechnik, der als Layouter seine „Spuren“ in unserem Bezirk bereits in zahlreichen Broschüren hinterlassen hat (zuletzt im Wander(ver)führer „Im Zeichen des Marzahner Matterhorns“). Hans-Jürgen: Dieser Ausstellung ging eine ziemlich heftige Auseinandersetzung mit der „Coolness“ unserer Gesellschaft voraus. Ein selbst erlebtes, brachial in die Persönlichkeit einschneidendes Tief, hat mich dazu gebracht, im Internet mit vielen Menschen zu reden (modern: zu chatten). Es ist schon erstaunlich, wie leicht die Menschen in der Anonymität ihre Seelen öffnen. Unsere „coole“ Gesellschaft, dominiert von Äußerlichkeiten, gestattet es den Menschen oft nicht, so zu sein, wie sie eigentlich sind bzw. 13 Wessen Freiheit braucht den Krieg? sein möchten – mit all ihren Gefühlen, Ängsten und Sehnsüchten. Die Menschen hungern danach, trauen sich aber kaum, ihre Sehnsüchte zu offenbaren, aus Angst, sich verletzlich zu zeigen. Meine Gedichte entspringen hauptsächlich dieser großen Sehnsucht, die zigtausend Jahre alt ist, so alt wie die Menschheit – der Sehnsucht nach Liebe. Zur Vernissage am 18. April wusste Laudator Torsten Preußing, unter „Anleihe“ bei unseren großen Dichtern – von Goethe über Tschechow bis zu Voltaire - eben jene in klangvolle Worte zu setzen. Tausende Verse und Bücher wurden über sie geschrieben – doch wenn sie uns selbst betrifft, sind wir oft sprachlos. Hans-Jürgen Hennig hat mit seinen Versen diese Sprachlosigkeit überwunden. Er traute sich, sein Innerstes zu offenbaren. „Seine lyrisch-poetischen Kompositionen von Wort und Fotocollagen sind von ergreifender Emotionalität und von beinahe hinreißend hyperromantischer Sensibilität“, fasst Preußing seine Eindrücke zusammen. Jeder sollte sich sein eigenes Bild machen. Gelegenheit dazu ist noch bis zum 19. Mai, im Tschechowtheater an der Märkischen Allee 410. Tel. 93 661 078). I. Dittmann Abb.: Hans-Jürgen Hennig während der Vernissage (Foto: Dittmann) und eins seiner Werke (re.). Die lautlose Katastrophe Wie Gifte aus Umwelt und Nahrung unsere Organe, Gehirn und Nerven schädigen Wir merken es bei jedem Einkauf im Supermarkt oder bekommen es live alltäglich durch die Werbung serviert: Ständig gibt es neue Produkte – vom Putzmittel über die Superhaarfarbe bis hin zum neusten sogenannten Lightprodukt. Die meisten davon enthalten auch Stoffe, die bei Dauergebrauch oder in Kombination oder Addition schädlich für unseren Körper sind. In den industrialisierten Ländern nimmt die Belastung der Menschen durch solche chemischen und physikalischen Einflüsse ständig zu. Mit der Entwicklung ständig neuer Produkte mit viel Chemie (schauen Sie doch mal auf die Deklaration einer einfachen Wurstpackung) und gentechnisch veränderter Nahrung werden unsere Körper zunehmend mit Fremdstoffen belastet. Das betrifft auch Tiere und Pflanzen. Die Folgen der toxischen Einwirkung können bis zu Krebserkrankungen (hier gibt es rasante Wachstumsraten) reichen. „Wenn Gifte auf die Nerven gehen“ Besonders auf dem Vormarsch sind bekanntlich Allergien (14,5 Millionen aller über 14-jährigen Deutschen reagieren auf verschiedene Umwelteinflüsse inzwischen allergisch). Mittlerweile gibt es Menschen, bei denen schon geringe Spuren von Chemikalien (Parfüm, Reinigungsmittel) zu schweren allergischen Reaktionen führen. Die schleichende Gehirnverschmutzung durch Umweltgifte sei eine „lautlose“ Katastrophe, ist der Umweltmediziner Klaus-Dietrich Runow, Jahrgang 1955, überzeugt. Seit über 20 Jahren behandelt er Patienten mit Schadstoffbelastungen – chronischen Beschwerden, Allergien, Leberschäden, neurologischen oder Darmerkrankungen. Der international bekannte und geachtete Umweltmediziner stellt in seinem neuen Buch „Wenn Gifte auf die Nerven gehen“ die aktuelle Situation dar. Allergien, Fettsucht, Diabetes, Leberschäden und neurologische Erkrankungen (bis zu Parkinson, Alzheimer, MS, ALS) nehmen in den industrialisierten Ländern rasant zu. Auch die Anzahl Jugendlicher mit „Altersdiabetes“ wächst erschreckend. Allein zwei Drittel der Krebserkrankungen werden durch Umweltfaktoren verursacht – etwa durch Pestizidrückstände in Nahrungsmitteln! Was man dagegen tun kann, zeigt Runow, der 1989 das erste Institut für Umweltkrankheiten (IFU) im nordhessischen Bad Emstal gründete, in seinem Buch auf. Im IFU wird u.a. das Schädigungspotential von Umweltgiften analysiert. Auch individuelle therapeutische Maßnahmen zur Entgiftung werden angeboten. Im vorliegenden Buch, das auch für medizinische Laien verständlich geschrieben ist, erfährt der Leser, wie Gifte im Körper wirken und welche Krankheiten sich durch die Schwächung unserer körpereigenen Abwehr manchmal schon nach kurzer Zeitdauer manifestieren können. Erläutert wird, welche Bedeutung Basiswirkstoffe wie Glutamin, Gingko, Q 10, Taurin, Vitamine oder z.B. Melatonin beim Schutz vor Giften und oxidativem Stress haben. Fördert Nachtarbeit Krebs? Ein Beispiel. Die antioxidative Nervenschutzsubstanz Melatonin spielt eine entscheidende Rolle bei der Immunregulation, Herz-Kreislauffunktionen oder im SchlafWach-Rhythmus. Der Körper produziert im Alter aber sehr viel weniger Melatonin, zudem wird es überwiegend nachts, also im Schlaf, produziert. „Da Melatonin Krebszellen blockieren kann, wird deutlich, dass ein Absenken des Melatoninspiegels durch Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus ein Krebswachstum fördern kann“, sagt Runow. Zu diesem Ergebnis kam auch das Internationale KrebsForschungszentrum der WHO nach Auswertung zahlreicher Studien. Im Anhang des Buches gibt es ein Glossar sowie viele Literatur- empfehlungen und Hinweise auf Internet-Links. Im Vorwort weist Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer noch auf einen anderen Aspekt hin. Umweltmedizin und -technik werden im 21. Jahrhundert sehr stark an Bedeutung gewinnen, ist er überzeugt. Umweltmedizin biete zudem ein großes Potential für neue Arbeitsplätze im Bereich von UmweltschutzForschung, -Technik, oder -Analytik. Ingeborg Dittmann Klaus-Dietrich Runow: Wenn Gifte auf die Nerven gehen, Südwest-Verlag, 173 S., 12,95 Euro „Aufkante“ Bruchkantenblues präsentierten neue CD Sicher hat es viel zu lange gedauert, bis man auf die Bluesmusiker Peter Aschenbrenner (Foto: Schuchert) und Vitali Flach aus Rüdersdorf aufmerksam wurde. Spätestens nach dem „ReleaseEvening“ ihrer neuen CD im Rüdersdorfer Cafe Le Marais sollte dies anders werden. Die Musiker haben es verdient, ins Licht der Öffentlichkeit gerückt zu werden. Sie bringen mit ihrer Scheibe frischen unverbrauchten Blues unter die Leute. Gleich im ersten Titel „Auf dem Weg“ wird klar, dass sich die Künstler auf der kreativen Suche nach dem Sinn ihres Lebens befinden, was auch in Songs wie „Mittelpunkt der Welt“, „Glück“ oder „Anderer Tag“ zum Ausdruck kommt. Zur Erstvorstellung der neun nagelneuen Songs zeigten sie auch neun nagelneue eigenwillig gemachte Videos. Interessant, weil sie eben nicht vor Professionalität strotzen. Mit bescheidenen Mitteln etwas zu zaubern, macht den Reiz dieser Filmsequenzen aus. Vielleicht klappt es ja auch in nächster Zeit mal mit einem Auftritt in Hellersdorf; die Kiste soll interessiert sein. Lutz Schuchert 14 jot w.d. 5/2008 Leise Töne von den Altrockern Puhdys erstmals auf Akustik-Tour in Niedersachsen Akustik- statt Elektrogitarren: Die Puhdys beim Auftakt der unplugged-tour in Strausberg. Strausberg – Kurz vor ihrem 40. Geburtstag im kommenden Jahr betreten die Puhdys musikalisches Neuland – sie begaben sich im April auf eine unplugged-Tour. Man könnte auch sagen: Sie kehren zu ihren Wurzeln zurück. Denn 1969 war‘s ja mit riesigen Boxentürmen, Kabelwald und Verstärkern noch nicht so wild, grad im Osten nicht. Da war die einfache Klampfe noch das „Instrument der Wahl“. 25 Titel hatten die Altrocker (unterstützt vom Familiennachwuchs Andy Birr, Nick Scharfschwerdt und Conrad Oleak) aus ihrem umfangreichen Titel-Repertoire für die Akustik-Tour ausgesucht, die sie im April durch Niedersachsen führte. Darunter auch selten gespielte Stükke wie „Erinnerung“ oder „Perlenfischer“ (damit erschütterten sie zu ihrem Zehnjährigen die Grundfeste des alten Friedrichstadtpalastes). Dieter „Quaster“ Hertrampf : „Sechs Wochen haben wir uns in den Probenraum zurückgezogen, Titel umarrangiert, vieles ausprobiert. Sogar neue Instrumente haben wir uns zugelegt, zum Beispiel eine Bouzouki.“ Wie die „Rockerrente“ mit Akkordeon klingt, das zum Beispiel erleb- Selten so zu sehen: Puhdys-Chef Peter Meyer spielt auch Saxophon. Fotos: Dittmann te jot w.d. zum Auftakt der Tour – der großen öffentlichen Generalprobe im Kustall zu Strausberg vor mehr als 400 tobenden Fans. „Lebenszeit“, „He John“, „Das Buch“, „Alt wie ein Baum“, „Sehnsucht“... – alles klang irgendwie ein bisschen anders als gewohnt. Schlechter auf keinen Fall. Es ist eben „alles nur eine Frage der Ansicht“. „Zum 40-Jährigen im nächsten Jahr wird es auch eine neue Scheibe von uns geben“, verriet uns Peter „eingehängt“ Meyer im Gespräch. Dazu kommt eine Dauerausstellung in der Storkower Burg (also eine Art Puhdys-Museum auf einer ganzen Etage) sowie ein Buch, das in der Eulenspiegel Verlagsgruppe erscheinen soll. Musikalischer Auftakt zur großen Geburtstagsfeier soll ein Konzert am 1. Januar 2009 in der neuen O2-Arena sein. Und was kommt nach dem 40. Puhdys-Geburtstag? Dieter „Maschine“ Birr: „Klar, wir machen weiter, und wenn wir alle mit dem Rollstuhl auf die Bühne fahren müssten.“ Inge Dittmann unterwegs Radler willkommen Radwegenetz Oderland eröffnet Altlandsberg – Ein klein wenig vollmundig klingt er schon, der Landrat von Märkisch Oderland. Beim jüngsten Sattelfest verkündete Gernot Schmidt: „Wir wollen gemeinsam mit Oder-Spree die attraktivste Radregion in ganz Brandenburg werden.“ Ausgeschlossen ist das nicht. Wurden doch in den vergangenen Jahren 111 Kilometer neue Radwege gebaut, darunter der so genannte ZR 1, der einen Anschluss an den EuropaRadwanderweg R 1 schafft. Und zwar ab UBahnhof Hönow über Altlandsberg und Strausberg bis Rehfelde. Damit will Schmidt auch „den Quellverkehr aus Berlin anzapfen“, doch sieht der Landrat darin keine Einbahnstraße. „Auch Marzahn-Hellersdorf oder Lichtenberg am Berliner Stadtrand haben ihre Reize“, weiß er etwa von den Gärten der Welt, dem Tierpark oder der Gedenkstätte Hohenschönhausen zu berichten. Die anwesenden Berliner Vertreter, unter ihnen Lichtenbergs Bürgermeisterin Christina Emmrich und unser Stadtrat Norbert Lüdtke, hörten es mit Wohlwollen. Unterstützung fanden Stadt und Landkreis auch bei Brandenburgs Regierung. In Potsdam kümmern sich gleich drei Ministerien um die Radwege des Landes. Neben Wirtschafts- und Infrastrukturressort ist es auch das Landwirtschaftsministerium. Mit gutem Grund – sind doch Landbau und Tourismus in der Re- gion eng verwoben. Das reicht vom Urlaub auf dem Bauernhof über Besichtigungen von Ökowirtschaften bis hin zur künftigen „Pension Bett & Bike“ auf dem Obsthof Wesendahl mit 50 Zimmern und mehreren Ferienwohnungen. Hofchef Paolo Dallago versteht sein Angebot sowohl für „Durchreisende“ als auch für länger Bleibende. Daher sieht auch Dietmar Schulze, Staatssekretär im Potsdamer Landwirtschaftsministerium, die in Radwege investierten 15 Millionen Euro als Anlage für die Zukunft. „Die heutige Eröffnung des Radwegenetzes Märkisch Oderland ist nicht Abschluss, sondern Anfang der Entwicklung“, ermuntert er die Verantwortlichen vor Ort, in ihrem Engagement nicht nachzulassen. Denn an den schönen neuen Wegen würden nun auch mehr Dienstleistungen – von schlichten Informationen bis hin zu nützlichen Hilfen – benötigt. Altlandsbergs Bürgermeister Arno Jaeschke legt schon mal vor. „Wir wollen eine Fahrradstation im Scheunenviertel einrichten“, versprach er. Na dann: Gut Rad! Ralf Nachtmann Kopf-Einziehen beim Startschuss von Bürgermeisterin Christina Emmrich. Rad-Unikum „Didi“ Senf (kl. Bild) darf natürlich auch beim Sattelfest nicht fehlen. Fotos: Nachtmann Wohnen in der Stadtvilla am Branitzer Karree 2-Zimmer-Wohnung Adele-Sandrock-Str. 42, EG, 77 qm, Wintergarten, rollstuhlgerechte Einbauküche Bad mit Dusche und Fenster KM: 384 Euro, WM: 592 Euro. Vermietungshotline 030 / 68 92 - 7777 3-Zimmer-Wohnung Schwarzheider Str. 14, 3. OG, 73 qm, Balkon Küche und Bad mit Fenster, Einbauküche und Gäste-WC, KM: 375 Euro, WM: 622 Euro. direkt – Briefe & Antworten jot w.d. 5/2008 Auf die nächsten 20 Jahre Kita feierte eine Woche lang Geburtstag Am 15. März 1988 öffnete die Kita „Marzähnchen“ – damals noch als 57. Kita Marzahn – ihre Pforten für Kinder im Kleinkindund Vorschulalter. Grund für uns, anlässlich dieses Jubiläums eine Festwoche zu veranstalten. Ein besonderer Höhepunkt im Vorfeld der Feierlichkeiten war für 25 Kinder unserer Einrichtung die Produktion unserer ersten KitaCD im Tonstudio „Pappelhof“, die in unserer Einrichtung käuflich erworben werden kann. Herr Klose, der das Tonstudio seit 1996 aufgebaut hat, und Tonmeister Jens Niklas zeichneten mit Geduld und Freundlichkeit zehn Lieder auf, werteten sie aus, spielten sie den Kindern vor, erklärten das Mischpult und brannten schließlich alles auf das Medium. Ein nicht alltägliches Erlebnis! Am Tag der offenen Tür betrachteten Besucher unsere Ausstellung zu Projekten, Kita-Ausflügen und -reisen, Auftritten im Seniorenheim „Kursana“ und im Wohngebiet und Ergebnisse unserer Ton-AG. Jedes Kind der Gruppe „Quakfrösche“ hatte in wochenlanger Fleißarbeit einen Zaubergarten mit einer dazugehörenden selbst ausgedachten Geschichte gestaltet. Gerade diese phantasievollen Geschichten waren es, die vielen Besuchern ein Lächeln entlockten. In den Grup„Häusertausch“, „Zweckentfremdet“, „Verlorene Kirschen“ – so ungewöhnlich wie die Bildtitel sind auch die Zeichnungen von Elke Krause. Einige davon können bis zum 28. Juni in der Galerie im Hausflur der WBG, Raoul-Wallenberg-Straße 40/42, besichtigt werden. Es ist die erste Ausstellung der Diplom- Ein Tisch voller Geschenke sammelte sich an. Foto: Kita pen konnten die Gäste mit den rinnen im Festraum statt. Unser Kindern basteln und spielen. Im Geburtstagstisch, auf dem sich Musikraum übten sich vorwie- immer mehr Geschenke der Elgend Mütter mit ihren Kindern im tern angesammelt hatten, wurde Linedance. Am Tag darauf be- geplündert, Pakete ausgepackt suchte uns die GfA (Gesellschaft und bewundert. Der Kita-Musikfür Arbeitsförderung). Gemein- club, an dem musikbegeisterte sam mit deren Mitarbeitern und Kinder unserer einzelnen Grupeinigen Eltern bastelten wir das pen teilnehmen, führte sein ProWahrzeichen unseres Stadtbezir- gramm „Lieder aus dem Märkes und Kita-Logo, die Marzah- chenland“ auf. ner Bockwindmühle, bzw. malten Es war ein unbeschreiblich schönes Fest, nicht zuletzt durch das diese auf Glas. Als Abschluss unserer Geburts- Mitwirken der Eltern und jeder tagswoche fand ein leckeres Früh- einzelnen Kollegin. Kerstin von Sivers, Erzieherin stück aller Kinder und Erziehe- Sur- und Realistisches Sprachmittlerin, die seit 1983 in Marzahn lebt. Elke Krause bevorzugt gegenständliche Darstellungen und Stillleben, meist – inspiriert z.B. von Salvador Dalí – mit einem Hauch Surrealismus. Seit 1999 bietet das Foyer des Hauses Hob- by-, aber auch Berufskünstlern (bevorzugt Mieter der WBG Marzahn) eine Plattform zur Präsentation. Das Foyer ist rund um die Uhr von Hausmeistern besetzt, deshalb können die viermal jährlich stattfindenden Ausstellungen auch zu jeder Tages- und Nachtzeit besichtigt werden. Birgit Hoplitschek Bürgermeisterin ruft zum Mitschreiben bei „sei Berlin“ auf Liebe Bürgerinnen und Bürger von Marzahn-Hellersdorf, „be Berlin/sei Berlin“ – sicher haben Sie schon von der neuen Berlinkampagne gehört, die der Regierende Bürgermeister, Klaus Wowereit, am 11. März ins Leben rief. Das Besondere daran - sie soll von den Berlinerinnen und Berlinern - also auch von Ihnen - selbst gemacht werden. Geschichten von Menschen, die hier leben und die Stadt bewegen, kombiniert mit dem selbstbewussten Aufruf be Berlin/sei Berlin sind Inhalt und Leitmotiv der Kampagne. Erste Geschichten und Persönlichkeiten sind bereits auf Plakaten und Anzeigen zu sehen. Beispielsweise der Starkoch Tim Raue, dem der Aufstieg aus einer Kreuzberger Straßengang zum Kulinarischen Direktor der Adlon-Gruppe gelang. Oder das Porträt der Zehlendorfer Unternehmerin Alexandra Knauer, die hochempfindliche Messgeräte für Laboranalysen für den Weltmarkt herstellt. Besonders beeindruckend sind auch die Schüler der Rütli-Schule in Neukölln, die inzwischen ihre eigene Mode ma- chen und damit erfolgreich gegen ihr ursprünglich negatives Image ankämpfen. Oder Ajescha Prozell ist zu sehen. Die 16-Jährige hat mit einem von ihr entwickelten Verfahren, Umweltschadstoffe aufzuspüren, den Bundeswettbewerb von „Jugend forscht“ gewonnen. Nun ist Ihre ganz persönliche Geschichte gefragt. Ich denke, in Marzahn-Hellersdorf gibt es viele Menschen, die originelle oder innovative Geschichten erzählen könnten, Geschichten, die den vielfältigen, bunten, lebendigen und kontrastreichen Alltag in unserem jungen Bezirk widerspiegeln. Schreiben Sie Ihre ganz persönliche Geschichte auf, gehen Sie auf www.seiberlin.de und geben Sie Ihren Beitrag unter dem Menüpunkt „Geschichte hochladen“ ein. Die besten Geschichten werden übrigens prämiert und können zu weiteren Kampagnenmotiven werden. Die Autoren werden so zu Botschaftern für Berlin. Nähere Infos gibt es unter Tel. 90 26-23 33 Ihre Bezirksbürgermeisterin Dagmar Pohle 15 Kultur vor der Haustür Frühjahrskonzert der Kammerphilharmonie Die Jahreszeiten-Konzerte der H.M.H. Kammerphilharmonie sind vielen Musikliebhabern unseres Bezirks zum Bedürfnis geworden. Auch das Frühjahrskonzert im „Theater am Park“ war eine musikalische Perle. Das H.M.H. Kunstforum hatte erstmalig das Sonar Quartett als Gast eingeladen, um berühmte Streichquartette zu präsentieren. Und wie perfekt und einfühlsam das die jungen Künstler taten, ist hoher Anerkennung wert. Im ersten Teil des Konzerts boten die drei Damen und ein Herr des Ensembles frisch ein Streichquartett des jungen Mozart und mit großer Hingabe und Perfektion Beethovens Große Fuge für Streichquartett. Nach der Pause waren das anspruchvolle Streichquartett cMoll von Johannes Brahms und zum Ausklang fünf Tänze aus dem „Mikrokosmos“ von Bela Bartok zu hören. Die begeisterten Zuhörerinnen und Zuhörer erzwangen mit ihrem Beifall die Wiederholung des Tanzes „Aus dem Tagebuch einer Fliege“ – eine Interpretation, die bei Künstlern wie Publikum Aufmerksamkeit und Fröhlichkeit hervorrief. Nicht unerwähnt darf der bereits als hervorragender Musiker bekannte Moderator Andreas Pfaff bleiben, der verständlich und überzeugend Wesentliches und Interessantes zu den Komponisten und deren Werken erläuterte. Man kann schon auf das Sommerkonzert Anfang Juni – wieder im TaP, aber auch in der Kirche im Vivantes Klinikum und im Schloss Biesdorf – gespannt sein. Siegfried Birkner Geschichte entdecken mit dem Heimatverein Auch in diesem Jahr wird der Heimatverein wieder eine Exkursion zu geschichtlichen Themen durchführen. Für den 7. Juni ist eine Busfahrt zum Kloster Jerichow und nach Tangermünde geplant. Zunächst besuchen wir das im Jahr 1144 vom Prämonstratenser-Orden gegründete Kloster Jerichow. Dort erwartet uns eine Führung zur Klostergeschichte und zur Herstellung von Backsteinen. Das Kloster ist ein herausragendes Beispiel der spätromanischen Backsteinbauweise. Nach einem Mittagessen auf dem dortigen Restaurantschiff werden wir durch die mittelalterliche Stadt Tangermünde geführt. Tangermünde war die märkische Residenz von Kaiser Karl V. und hat bis heute ihr mittelalterlich anmutendes Stadtbild erhalten. Danach besteht Gelegenheit für einen kleinen individuellen Stadtbummel. Abfahrt ist 8.30 Uhr am U-und S-Bahnhof Wuhletal, Rückkunft gegen 19.30 Uhr. Kosten für Busfahrt und die Besichtigungen: Vereinsmitglieder 15, Gäste 20 Euro. Anmeldung möglichst bis 15. Mai bei Rainer Rau unter Tel. 54 37 69 97. Claas Reise jot w.d. 5/2008 Zoff bei Alice Letzte Seite Störsender willkommen Die alten Störsender aus den sechziger Jahren höre ich noch durchdringend piepen. Immer wenn Radio Luxemburg mit seinen Beatparaden und Hitlisten im Kofferradio gefunden war, hörte man im Osten einen nervtötenden Piepton über der gezielt gestörten Lieblingsmusik. Was den richtigen Beatfan nicht daran hinderte, die Sendung von Anfang bis Ende zu hören und das auch noch mit voller Lautstärke. Der Störsender war also ein sehr unbeliebtes und zugleich weitgehend nutzloses Kampfmittel im Kalten Krieg. Wie westliche Flugblattabwürfe und Edes Schwarzer Kanal geraten diese Begleitumstände des täglichen Lebens in der DDR so langsam in Vergessenheit, was ja nicht schlecht sein muss. Jüngst aber wurde ich an die Störsender erinnert. An der Oder waren neben wohl allen anderen Flussfischen auch die Störe vor mehr als drei Jahrzehnten ausgestorben. All diese Fische waren, wenn man so will, Opfer des Kalten Krieges, der mit seiner zu Militärzwecken hochgeschaukelten Schwerindustrie gerade die Oder verschmutzte, besonders ausgehend von den Ballungsräumen um Ostrava in Mähren und Oberschlesien in Polen. Jetzt zur beginnenden Laichperiode hat man in der sich langsam erholenden Oder wieder Störe eingesetzt. Das deutsch-polnische Gemeinschaftsprojekt sieht auch vor, den Stören winzig kleine Sender anzubauen, damit man die verschlungenen Lebenswege dieser interessanten Gattung nachverfolgen kann. Solch neue Störsender lasse ich mir gefallen! Erstens zeigen sie, dass wenigstens in Europa die Flüsse wieder Wasser anstelle von Kloake führen, die Schmutzfinken-Industrien haben wir erfolgreich der Dritten Welt übergeholfen. Zweitens wird technischer Fortschritt, der kleinste Sender ermöglicht, nicht nur unvernünftig angewendet (in militärischen Miniflugkörpern oder zur Überwachung von Lidl-Personal), sondern in Ausnahmefällen wie beim Störsender auch einmal vernünftig. Das ist doch eine schöne Nachricht im Wonnemonat Mai, nicht wahr? Meint jedenfalls Euer Schwejk ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ Himmlisches jot w.d.-Preisrätsel Der Streit zwischen Studierenden und Lehrkörper der Alice-Salomon-Fachhochschule (siehe jot w.d. 3/2008) ist noch immer nicht beendet. Selbst bei der Einweihung der Erinnerungstafeln an die Namensgeberin verliehen Studierende ihrem Protest Ausdruck. Foto: Nachtmann Werbung für Europa? G L P R R N C H Es sind Begriffe mit zehn Buchstaben folgender Bedeutung zu bilden: 1. Überzeugung von Übersinnlichem, 2 2. Name eines Raumschiffs in einer 3 US-Fantasy-Serie, 3. kommt öfter beim Mond, seltener bei der Sonne 4 vor, 4. damit fliegen Menschen in ferne Welten, 5. Raum „...“ „Orion“, 6. 5 A T Teilchenstrom von der Sonne, 7. eines der Sternbilder, 8. Wissenschaft 6 N N von den Himmelskörpern, 9. Sterndeuterei, 10. schützt die Erde vor ge7 S E fährlicher Strahlung. 8 S T Die Buchstaben in den markierten Feldern ergeben – neu sortiert – eine R O 9 „astronomische Figur“ (3 Worte). Schicken Sie Ihre Lösung bis 30. G N 10 Mai (Poststempel) an jot w.d., Müllerstr. 45, 12623 Berlin, Kennwort Rätsel, und gewinnen Sie eine CD unserer Musikschüler oder ein Prominenten-Kochbuch unserer Kolumnistin Dagmar Gelbke. 1 Man soll ja die Hoffnung nie aufgeben. Dass in der Hellersdorfer Promenade nun aber Werbung für das Auflösung des Preisrätsels aus jot w.d. 4/2008: 1. Auditorium, 2. Freidenker, 3. Wohnen im „euroDekoration, 4. Schauspiel, 5. Methusalem, 6. Konsequenz, 7. Kettensäge, 8. Oligarpeum“ gemacht wird chie, 9. Siedlungen, 10. Wetterhahn. Das Lösungswort lautete: Sahnequark. mit dem Hinweis auf Die Preise gingen per Post an die Gewinner. Herzlichen Glückwunsch! eine „fantastische Ge○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ ○ meinschaft“, führt zu größerem Erstaunen. Nicht, dass ich, ohne mich Irgendwann im Winter wir an dieser Stelle das vermutauch nur um eihatte ich mich unter liche Scheitern des Projektes verdem Einfluß von kostenlosem Alkohol nen Hauch von Diplomatie zu bemühen, schwiegen hätten (siehe jot w.d. dazu überreden lassen, auf einer ökolo- geht die Sonne immer unter, dazu 10/2007); auch die etwas lapigisch-sozial gestimmten Liste für den braucht es keinen Biergarten. Nun hadare Art der Bewertung Gemeinderat meines Dorfes zu kandi- ben die Säufer aber, auch wenn ihr Hirn durch die zuständige dieren. Es waren nur drei, vier Ver- betäubt ist, ein feines Gespür dafür, wer Senatsverwalsammlungen, die ich zu überstehen hat- ein Herz für ihre Belange hat und wer tung haben te, aber das zeigte mir bereits, was für nicht. Gerade die Süchtigen haben ein wir nicht ein hartes Brot die Politik ist. Zuerst Recht darauf, in den demokratischen v e r stellen sich die Kandidaten vor. Wenn Gremien vertreten zu sein. Und so beheimdas dritte Blumenkind aufsteht und von strafte man meinen arroganten Spruch, licht unserer Endmoräne aus die globale Er- ich wurde nicht gewählt. Mein Ausflug (siehe jot w.d. 4/ wärmung stoppen will, kriege ich schon in die Politik endete, bevor es richtig los2008). Und selbst am Gemeinden schnell einschießenden Fluchtreflex. ging. Sobald der erste Eingeborene (ansinn des Kiezes hegen wir wenig Und kaum ist die Kandidatenvorstellung geblich Akademiker) aufsteht und zu reZweifel, zumal er durch ein aktivorbei, erhebt sich ein alkoholisierter den anfängt, als habe man ihm aus dem ves Quartiersmanagement geförFrührentner und lallt in den Wirtshaus- Steuerorgan unter seiner Potschamperldert wird. Nur dass halt so gar saal, die Gemeinde müsse am Strand frisur den Denklappen entfernt, rutscht nichts sich im Hinblick auf „Euunten einen Biergarten einrichten, da- mir ein loser Spruch über die Amalgamropa“ tut, will nicht zu den schömit man beim Bier den Sonnenuntergang plomben raus und niemand hört mehr nen Plakaten passen. Was mag betrachten kann. Schon da riß mir der auf meine Sachargumente. Georg Ringswohl unsere Europa-AbgeordneGeduldsfaden. Für Alkoholiker, sagte gwandl, Kabarettist, (aus: Der wo wirkt) te dazu sagen? Cora Hartes Brot Politik 5
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