Blaue Tage am Meer Vor 110 Jahren taten sich die Architekturstudenten Karl Schmidt-Rottluff, Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel und Fritz Bleyl in Dresden zur Künstlergruppe »Brücke« zusammen, um ihren Farbenstürmen freien Lauf zu lassen. Später zog es die »jungen Wilden«, zu denen 1906 auch Max Pechstein stieß, in die pulsierende Metropole Berlin. Doch was machte ein Expressionist im Sommer, wenn die große Stadt zum Käfig wurde? Na klar, er fuhr frei nach dem Motto »Bade und arbeite« ans nächste Meer! Küste, das bedeutete unbeschwerte Tage konzentrierten Schaffens, fern ab von aller Zivilisation. Weites Blau und urweltliche Landschaft ermutigten die Brücke-Maler zu großen Formen; Licht und Atmosphäre ließen ihre Farben explodieren. 29.03. bis 28.06.2015 Pommersches Landesmuseum Greifswald Malerparadies Für Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff wurde die Ostsee zur Landschaft ihres Lebens. Die blauen Sommer an der Kurischen Nehrung und in Pommern inspirierten ausdrucksstarke Bilder voll vibrierender Energie. Vorne lag das Meer, hinten das Haff und die einsamen Strandseen: Die Temperaturen stiegen in sommerliche Höhe, hemdsärmelig pfiff man auf alle Konventionen und warf wie im Rausch glühende Akte in den Dünen oder die rhythmische Arbeit der Bauern und Fischer auf Papier und Leinwand. Allein in unverfälschter Natur, hieß die Devise, und da konnte es vorkommen, dass die einstigen Kollegen wortlos auf dem Lebasee aneinander vorbei ruderten … Max Pechstein in Rowe, um 1930 Max Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft Erstmals zeigen über 100 Gemälde, Grafiken und Künstlerpostkarten aus Museen und Sammlungen in Europa und Übersee die leuchtenden Visionen der zwei Maler und Fischermänner in ihrer Entstehungsregion. Knorrige Gestalten und Landschaften erscheinen vor der Linse des Fotografen Max Pechstein, die Wochen in Ückeritz auf Usedom ziehen digital in seinem Reisetagebuch vorüber, und noch nie gezeigte Aufnahmen von Karl Schmidt-Rottluffs Frau Emy lassen die »Ostseewinkel« des Paares lebendig werden. Sommergäste Diese Tage am Meer machen Lust auf den Sommer, wenn es noch zu kalt ist, um selbst in die Ostsee zu springen! Genießen Sie die ersten Sonnenstrahlen im Klostergarten des Museums oder gestalten, wie es die Brücke-Maler taten, in unserer offenen Werkstatt Postkarten von der See. »Beste Grüße. Bin am Meer!« Titel: Max Pechstein Boot bei aufgehender Sonne, 1949 Gerlinger im Kunstmuseum Moritzburg, Halle (Saale) Sammlung Hermann Karl Schmidt-Rottluff in Jershöft, 1921 Reproduktion nach verschollener Fotografie Karl Schmidt-Rottluff Akte in den Dünen, 1913 Brücke-Museum Berlin Öffnungszeiten Pommersches Landesmuseum Di – So 10 – 18 Uhr, Do »Blaue Nächte« bis 21 Uhr Rakower Str. 9 17489 Greifswald Eintrittspreise 7 €, ermäßigt 5,50 € Audioguide zur Ausstellung 2€ T +49 (0) 3834 83120 F +49 (0) 3834 831211 [email protected] www.pommersches-landesmuseum.de Anmeldung für Gruppenführungen T +49 (0) 3834 831210 [email protected] Anmeldung für Schulklassen T +49 (0) 3834 831217 [email protected] © für Werke von Max Pechstein: Pechstein - Hamburg / Tökendorf © für Werke von Karl Schmidt-Rottluff: VG Bild - Kunst, Bonn 2015 Förderer und Partner Sonntagsführungen Jeden Sonntag 11 Uhr, 2 € plus Eintrittspreis Parkmöglichkeiten Max Pechstein Liegender Akt, 1911 Saarlandmuseum, Saarbrücken Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, Max Pechstein Sonnenuntergang, um 1922 Privatsammlung, Norwegen Tiefgarage »Am Markt« Karl Schmidt-Rottluff Junger Wald und Sonne, 1920 im Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) Sammlung Hermann Gerlinger Karl Schmidt-Rottluff Landschaft mit Leuchtturm und Windmühle, 1920 Privatbesitz Café und Restaurant »Le Croy« »Alles ersäuft bei mir in Farbe. Mein Gehirn ist mit Bildern gefüllt und jagt mich die Idee des zu malenden von einem Ort zum anderen … Noch nie erlebte [ich] solche Zeit, eine Wiedergeburt.« Max Pechstein T +49 (0) 3834 8886015 »Seit gestern an der preussisch blauen Ostsee – d.h.: Sie ist alles andre als das – von einem wunderbaren blauen Schimmer, der mich wieder ganz erfüllt … Eine lange nicht gekannte Stille umfängt einen …« Presseanfragen T +49 (0) 3834 831225 [email protected] Mit dem Zug zur Ausstellung Inhaber der BahnCard erhalten bei Vorlage den ermäßigten Eintrittspreis von 5,50 € statt 7 €. Weitere Informationen unter www.bahn.de/kultur Karl Schmidt-Rottluff In Kooperation mit dem Brücke-Museum Berlin und der Max Pechstein-Urheberrechtsgemeinschaft Gestaltung: linksbündig
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