Pressebericht zur Veranstaltung am 20.03.2015 Lohngleichheit - Ein zäher Kampf Der Aktionstag am markiert symbolisch den Lohnunterschied zwischen Frauen und Männern in Deutschland und gibt Gelegenheit, darüber öffentlich zu diskutieren. Das Frauenforum Kreis Ahrweiler und die Gleichstellungsbeauftragte des Kreises, Rita Gilles, beteiligen sich seit einigen Jahren an der Kampagne für eine bessere Bezahlung von Frauen, da sie, trotz der gleichen Verantwortung für ihren Lebensunterhalt, weiterhin beim Einkommen und Vermögen stark benachteiligt sind. Frauen erreichen in ihrem Lebensverlauf durchschnittlich nur 50 % des Einkommens von Männern. Das hat verschiedene Ursachen und Gründe, daher unterscheidet man auch zwischen dem unbereinigten und bereinigten Lohnunterschied. Der unbereinigte Lohnunterschied, auch Gender Pay Gap genannt, hat seine Ursachen z. B. durch Berufswahl, Erwerbsunterbrechungen, Teilzeitarbeit und Minijob. In Deutschland liegt er im Jahr 2015 bei 21,6 %, wobei sich dieser Wert in den letzten 5 Jahren kaum verändert hat. Der bereinigte Lohnunterschied vergleicht die Bezahlung zwischen den Geschlechtern in Berufen mit gleichen Berufserfahrungen und Tätigkeiten. Er beträgt in unserem Land durchschnittlich 8 %. Das Internetportal des WSI, Hans-Böckler-Stiftung (www.lohnspiegel.de) hat es sich u.a. zur Aufgabe gemacht, mehr Transparenz hinsichtlich der Höhe der Gehälter in Deutschland zu schaffen. Mittlerweile liegt dort eine große Datenbank vor, die es ermöglicht, Gehälter von Frauen und Männern miteinander zu vergleichen, die im gleichen Beruf, mit der gleichen Berufserfahrung in Unternehmen gleicher Größe arbeiten. Bei einem Vergleich von 28 Berufen mussten die Teilnehmerinnen an der Veranstaltung zum Equal Pay Day feststellen, dass es unter diesen Beispielen nur eines gab, in denen Frauen genau so viel verdienten wie die Männer, und keines, wo es etwa mehr war. Es ist immer noch eine zäher Kampf. Man könnte meinen, es bewegt sich gar nichts, aber insgesamt, in der Europäischen Union, wird die Kluft langsam kleiner. Slowenien hat den kleinsten Unterschied mit nur 3,2 %, in Malta sind es 5,1 %, in Polen 6,4 % und in Italien 7,3 %. Den größten Unterschied gibt es in Estland mit fast 30%, Österreich folgt mit 23 %, danach kommt schon Deutschland. Jegliche Initiative, diese Ungerechtigkeit zu beseitigen, sollte unterstützt werden und alle, Männer und Frauen, sollten daran solidarisch mitwirken. Keineswegs darf die Benachteiligung in die Ecke der individuellen Eigenverantwortung abgeschoben werden. Es müssen sowohl die strukturellen als auch die gesetzlichen Regelungen, die die finanzielle Benachteiligung von Frauen begünstigen, benannt und bekämpft werden. Marita Stegemann-Nelles, Hönningen 26.03.2015 Pressebericht zur Veranstaltung am 20.03.2015 v.l.: HeikeKrämer-Resch, Ute Reuland, Brigitte Krahforst-Schmalbach (Gleichstellungsbeauftragte der Verbandsgemeinde Bad Breisig), Rita Gilles (Gleichstellungsbeauftragte des Kreises Ahrweiler), Astrid Schobries-Wilhelm Marita Stegemann-Nelles, Hönningen 26.03.2015
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