4. Soirée SB - Deutsche Radio Philharmonie :: Saarbrücken

PROGRAMM
Arnold Schönberg
Fünf Orchesterstücke op. 16 (1909)
(16 Min.)
Vorgefühle
Vergangenes
Farben
Peripetie
Das obligate Rezitativ
Ferruccio Busoni
Konzert für Violine und Orchester D-Dur op. 35a
(24 Min.)
Allegro moderato
Quasi andante
Allegro impetuoso
Carolin Widmann, Violine
PAUSE
Robert Schumann
Sinfonie Nr. 1 B-Dur op. 38
(„Frühlingssinfonie“)
(32 Min.)
Andante un poco maestoso. Allegro molto vivace
Larghetto
Scherzo – Molto vivace
Allegro animato e grazioso
Sendetermin
Direktübertragung auf SR2 KulturRadio
und ab 18.4.2015 sieben Tage lang unter www.sr2.de
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ARNOLD SCHÖNBERG
* 13. September 1874 in Wien
† 13. Juli 1951 in Los Angeles
Farben, Rhythmen und Stimmung …
Warum komponieren Sie denn so atonal, Herr Kollege, Sie haben doch
Talent. Diese Abfuhr soll Richard Strauss einmal einem jungen Musiker
erteilt haben, der ihm ein in Reihentechnik komponiertes Werk vorlegte.
Zu Anfang des 20. Jahrhunderts hatte er allerdings selbst den Komponisten gefördert, der später „Atonalität“ und Zwölftonmethode aufbrachte.
Nachdem Arnold Schönbergs Vertrag mit dem Berliner Kabarett „Überbrettl“ 1902 ausgelaufen war, konnte er auf Strauss’ Empfehlung am
Sternschen Konservatorium unterrichten und ein Stipendium in Anspruch
nehmen. 1908 erbat sich Strauss bei Schönberg einige Stücke für Konzerte
der Berliner Hofkapelle. Am 14. Juli 1909 erhielt er zur Antwort: Es sind
kurze Orchesterstücke [...] ohne zyklischen Zusammenhang. [...] Ich glaube
wohl, diesmal ist’s unmöglich die Partitur zu lesen. Fast wäre es nötig, auf
„blinde“ Meinung sie aufzuführen. Ich verspreche mir allerdings kolossal
viel davon, insbesondere Klang und Stimmung. Nur um das handelt es
sich – absolut nicht sinfonisch, direkt das Gegenteil davon, keine Architektur, kein Aufbau. Bloß ein bunter, ununterbrochener Wechsel von Farben,
Rhythmen und Stimmung. Doch natürlich ließ Strauss sich nicht darauf
ein, die Stücke ungeprüft aufzuführen. Er las die Partituren der ersten vier
– und lehnte sie ab: Ihre Stücke sind inhaltlich und klanglich so gewagte Experimente, dass ich vorläufig es nicht wagen kann, sie einem mehr
als konservativen Berliner Publikum vorzuführen. So kam erst 1912 wieder
Bewegung in die Sache: Eine Klavierfassung hatte Erfolg, dann nahm der
Leipziger Peters-Verlag die Orchesterfassung an, und am 3. September
führte Sir Henry Wood sie in einem seiner Londoner „Proms“-Konzerte
erstmals auf. Die Satztitel gehen auf einen Wunsch des Verlegers zurück,
im Erstdruck waren sie allerdings noch nicht erschienen.
… in den Fünf Orchesterstücken op. 16
Zu Beginn des ersten Stücks, „Vorgefühle“, exponiert Schönberg in einem
extrem konzentrierten Abschnitt das motivische Material. Der folgenden, von dramatischen Steigerungen und ostinaten Rhythmen geprägten Passage haben Analytiker Züge einer klassischen „Durchführung“
zugesprochen. Allerdings ist danach eine Rückbeziehung auf den Beginn,
eine „Reprise“, nicht klar auszumachen. Das zweite Stück nannte Schönberg „Vergangenes“, und tatsächlich schaffen hier nostalgische Gesten
und chromatische Melodik noch am ehesten eine Verbindung zur spätromantischen Tonsprache. Der dritte Satz, von Schönberg als „Akkordfärbungen“, später auch als „Farben (Sommermorgen am See)“ bezeichnet,
verdeutlicht sein Konzept der „Klangfarbenmelodie“: Akkorde präsentieren sich durch Wechsel der Instrumente in changierender Färbung. Dem
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vierten Stück gab Schönberg den Titel „Peripetie“. Dieser Begriff bezeichnet einen Handlungsumschwung, eine Wende im Schicksal des Helden,
und entsprechend erregt, voll widersprüchlicher Emotionen gibt sich
die Musik. Für das Schlussstück zog Schönberg verschiedene Titelvarianten in Erwägung: „Das obligate Rezitativ“ oder auch das „ausgeführte“
oder „unendliche“ Rezitativ. Mit einem traditionellen Rezitativ hat die
Komposition allerdings nichts zu tun, mehr schon mit Klangrede im Sinne der von Schönberg propagierten „musikalischer Prosa“: starker Ausdruck, asymmetrische Phrasen, Verzicht auf floskelhafte Wiederholungen.
Nach der Londoner Aufführung der Fünf Orchesterstücke unter Schönbergs Leitung im Jahr 1914 fasste der Komponist den Entschluss, die
Partitur zu revidieren. In einem Brief vom 18. Januar 1914 an Alban Berg
führte er die Gründe an, die ihn zu dieser Revision bewogen hatten:
Die Stücke klingen sehr schön. Es ist ein ganz neuer Klang. Außerordentlich
differenziert. Sehr charakteristisch. In einigen dynamischen Dingen habe
ich mich geirrt. Gestopftes Blech war oft zu schwach. Oder unrichtig bezeichnet. Das täuscht eben doch sehr. Aber sonst war das meiste gut. Immerhin werde ich die Partitur revidieren. In den nächsten Jahren wurden
die Fünf Orchesterstücke selten und nur im Ausland gespielt, die deutsche
Erstaufführung fand im Juni 1920 auf dem 50. Tonkünstlerfest in Weimar
statt. In der revidierten Fassung wurden sie am 7. Dezember 1922 im Leipziger Gewandhaus und anschließend im Rahmen der Philharmonischen
Konzerte in Berlin von Wilhelm Furtwängler aufgeführt. (Nikos Kokkinis)
Emilio Pomàrico bringt in diesem Konzert allerdings die erste Fassung von
1909 zur Aufführung.
FERRUCCIO BUSONI
* 1. April 1866 in Empoli bei Florenz
† 27. Juli 1924 in Berlin
Mehrsätzigkeit in der Einsätzigkeit
Ferruccio Busoni, der einflussreiche deutsch-italienische Komponist, Klaviervirtuose, Dirigent und Musikschriftsteller, begann seine Laufbahn
sehr früh: Im Alter von sieben Jahren schrieb er erste Klavierstücke, und
dem Zehnjährigen sprach der gefürchtete Wiener Kritiker Eduard Hanslick bereits höchstes Lob aus: Seit langer Zeit hat kein Wunderkind uns so
sympathisch angesprochen wie der kleine Ferruccio Busoni, gerade weil er
so wenig vom Wunderkind an sich hat, hingegen viel vom guten Musiker,
sowohl als Pianist wie auch als angehender Compositeur. Nach vier Jahren
am Wiener Konservatorium studierte Busoni noch in Graz bei Wilhelm
Mayer-Rémy sowie, von 1886 bis 1888, in Leipzig bei Carl Reinecke. In seiner
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Leipziger Zeit geriet er auch in den Bannkreis der Musik Johann Sebastian
Bachs, die ihn sein Leben lang begleiten sollte. Busonis Klavier-Transkriptionen Bachscher Werke, verfasst in mehr als drei Jahrzehnten, füllen sieben
Bände; einige von ihnen werden auch heute noch oft gespielt.
Das Violinkonzert
Meinen eigenen Weg als Komponist fand ich erst mit der [1898 entstandenen] zweiten Violinsonate op. 36a, die ich unter Freunden auch mein
Opus eins nenne. Das Violinkonzert op. 35a von 1896/97 wäre nach dieser
Selbsteinschätzung Busonis zu seinen letzten Frühwerken zu zählen. Immerhin jedoch ließ er es im Unterschied zu manchen anderen Kompositionen auch später noch gelten. Als der Violinvirtuose Joseph Szigeti es ihm
1912 einmal vorspielte, nannte er es ein gutes, wenn auch anspruchsloses
Werk. Tatsächlich lassen sich in Busonis D-Dur-Konzert Einflüsse der Violinkonzerte von Beethoven und Brahms, beide übrigens in der gleichen
Tonart, entdecken. Vor allem aber orientierte sich Busoni an Franz Liszt,
dessen Modell der „Mehrsätzigkeit in der Einsätzigkeit“ er in seinem
Violinkonzert phantasievoll abwandelte. Das Werk ist ohne Unterbrechung zu spielen, gliedert sich jedoch in mehrere satzähnliche Teile.
Mindestens drei (nach dem klassischen Konzertschema schnell-langsamschnell) sind zu erkennen – oder auch vier, wenn man den an zweiter
Stelle eingefügten scherzoartigen Abschnitt („mit Humor“) als eigenen
Satz deutet. Auf Pausen zwischen den Sätzen seiner Konzerte verzichtete ja bereits Mendelssohn. Ihm diente diese Maßnahme allerdings vor
allem dazu, das damals übliche, „stimmungsmordende“ Klatschen vor
dem Werkende zu unterbinden. Dagegen bilden bei Liszt und auch Busoni
die Sätze oder Teile ein einheitliches Ganzes, was vielfach durch die Wiederkehr und Transformation von Motiven aus vorangegangenen Teilen
unterstrichen wird. So greift Busoni beispielsweise am Ende des langsamen, „Quasi andante“ überschriebenen Teils noch einmal das Hauptthema des ersten Teils auf. Diese aufsteigende Melodie ist erstmals gleich
zu Beginn des eröffnenden „Allegro moderato“ in den Holzbläsern und
nach einigem virtuosem Passagenwerk noch einmal in der Violine zu hören. Es spielt zusammen mit dem zentralen Motiv des Andantes auch in
den Couplets des rondoartigen Finales eine wichtige Rolle. Dieses „Allegro impetuoso“, das laut Busoni den Eindruck eines Karnevals erwecken
soll, vereint in seiner Schlusssteigerung sogar Motive aus allen vier Teilen.
Angeregt wurde das Konzert, wie kurz darauf auch die Violinsonate, durch Busonis Freundschaft mit dem holländischen Geiger Henri Petri (1856–1914), einem Schüler Joseph Joachims. Petri spielte bei der
Berliner Uraufführung des ihm gewidmeten Konzerts am 8. Oktober
1897 den Solopart, der Komponist selbst dirigierte die Philharmoniker in einem reinen Busoni-Programm. Petri wurde nach der Aufführung fünfmal herausgerufen und musste den Finalsatz wiederholen.
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ROBERT SCHUMANN
* 8. Juni 1810 in Zwickau
† 29. Juli 1856 in Endenich bei Bonn
Voller Hoffnung und Tatendrang
Clara, heute war ich selig, schrieb Robert Schumann seiner Verlobten am
11. Dezember 1839, in der Probe wurde eine Sinfonie von Franz Schubert
gespielt. Wärst Du da gewesen! Die ist Dir nicht zu beschreiben; das sind
Menschenstimmen, alle Instrumente, und geistreich über die Maßen,
und diese Instrumentation trotz Beethoven! Ich war ganz glücklich und
wünschte nichts als Du wärest meine Frau und ich könnte auch solche Sinfonien schreiben. Wenig später sollten beide Wünsche in Erfüllung gehen:
Am 12. September 1840 konnte nach einem Rechtsstreit mit Claras Vater
endlich die lang ersehnte Vermählung stattfinden. Und Ende Januar 1841
schrieb Schumann in einem wahren Schaffensrausch seine erste Sinfonie.
Gerade einmal vier Tage (vom 23. bis zum 26. Januar) benötigte er für die
Skizzierung der vier Sätze; die Instrumentierung dauerte noch gut drei
Wochen (27. Januar bis 20. Februar).
Die erste Sinfonie
Anregung fand Schumann unter anderem in Schuberts Großer C-DurSinfonie, die er selbst im Nachlass des Komponisten entdeckt und nach
Leipzig gebracht hatte. So dürfte beispielsweise die Idee, ein „Motto“ im Unisono der Bläser an den Anfang des Kopfsatzes zu stellen, auf
das ältere Werk zurückgehen, ebenso manche melodische Wendung im
langsamen zweiten Satz. Anregung bot Schumann aber auch ein Gedicht des Leipziger Biedermeier-Poeten Adolf Böttger, das dieser ihm
eigentlich zur Vertonung als Lied vorgeschlagen hatte. Die beiden letzten Zeilen dieses Frühlingsgedichts bezog Schumann auf den Beginn
seiner Sinfonie, und tatsächlich lassen sich die Worte hervorragend der
Eingangs-Fanfare unterlegen. Allerdings beschreibt das Werk nicht das
bloße Naturereignis des Frühlings, sondern ganz allgemein eine positive
Stimmung voller Hoffnung und Tatendrang – die glückliche Stimmung
der ersten Ehezeit der Schumanns. Seinem Kollegen Ludwig Spohr teilte der Komponist am 23. November 1842 mit: Ich schrieb die Sinfonie
zu Ende des Winters 1841, wenn ich es sagen darf, in jenem Frühlingsdrang, der den Menschen wohl bis in das höchste Alter hinauf und in
jedem Jahr von neuem überfällt. Schildern, malen wollte ich nicht; dass
aber eben die Zeit, in der die Sinfonie entstand, auf ihre Gestaltung und
dass sie gerade so geworden, wie sie ist, eingewirkt hat, glaube ich wohl.
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Du Geist der Wolke, trüb und schwer
Fliegst drohend über Land und Meer,
Dein grauer Schleier deckt im Nu
Des Himmels klares Auge zu,
Dein Nebel wallt herauf von fern
Und Nacht verhüllt der Liebe Stern:
Du Geist der Wolke, trüb und feucht,
Was hast Du all mein Glück verscheucht,
Was rufst Du Tränen ins Gesicht
Und Schatten in der Seele Licht?
O wende, wende Deinen Lauf –
Im Tale blüht der Frühling auf!
Frühlingsgedicht von Adolf Böttger (1815-1870)
Schildern, malen wollte ich nicht, schreibt Schumann. Böttgers Gedicht,
das ja ohnehin in seinen ersten zehn Zeilen vom Winter handelt, ist also
nicht als „Programm“ zu verstehen. Und auch die Satzüberschriften in
Schumanns handschriftlicher Partitur – „Frühlingsbeginn“, „Abend“, „Frohe Gespielen“ und „Voller Frühling“ – sind nicht mehr als poetische Ideen. Vor der Veröffentlichung strich Schumann diese Titel übrigens wieder
– er wollte die Fantasie der Zuhörer nicht durch allzu konkrete Bilder in
feste Bahnen zwingen. Dennoch prägt das Frühlings-Motto, die deklamierende Vertonung der Böttger-Verse, das ganze Werk. Denn aus dem
Bläserruf der Andante-Einleitung ist durch Beschleunigung und Erweiterung das Hauptthema des folgenden Allegros entwickelt. Sein punktierter Rhythmus, der selbst noch im lyrischen Seitenthema durchscheint,
treibt den Satz unentwegt voran, bis zur wild dahinstürmenden Coda.
Frühlingshaft
Nach dem eröffnenden Sonatensatz folgen die beiden Mittelsätze, Larghetto und Scherzo, ohne Unterbrechung aufeinander. Das liedhafte
Thema des recht knappen Larghettos ist aus der Melodik der Fanfare des
ersten Satzes abgeleitet. Und das Thema des Scherzos wiederum ist eng
mit dem des Larghettos verwandt, wird sogar gegen Ende des langsamen Satzes von den Posaunen vorweggenommen. Überhaupt scheinen
sich fast alle Melodien des Werkes aufeinander zu beziehen – die Idee des
Frühlings, der allmählichen Entfaltung der Natur aus kleinsten Keimzellen
spielte bei der Konzeption der Themen sicher eine Rolle. Trotz der im Ganzen organischen Entwicklung gibt es allerdings auch scharfe Kontraste –
zum Beispiel im fünfteiligen Scherzo mit seinen beiden gegensätzlichen
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Trioabschnitten. Oder im Finale, das mit einer weiteren kraftvollen Fanfare (jetzt des ganzen Orchesters) und anschließender graziös tänzelnder Streicherbewegung beginnt. Das zweite Thema enthält ein Selbstzitat Schumanns aus dem Klavierzyklus „Kreisleriana“, dem die Streicher
barsch mit einer aufwärtsgerichteten Molltonleiter antworten. Originell
gestaltet Schumann den Übergang zur Reprise: Nach einer Generalpause setzen zunächst die Hörner und die erste Flöte mit einer kleinen Kadenz ein – ein frühlingshaft zarter Einschub vor dem jubelnden Schluss.
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CAROLIN WIDMANN | Violine
Carolin Widmann studierte bei Igor Ozim in Köln,
Michèle Auclair in Boston und David Takeno an der
Guildhall School of Music and Drama in London. Ihr
Repertoire umfasst die großen klassischen Konzerte, aber auch Werke, die eigens für sie komponiert
wurden, Solostücke, kammermusikalische Werke
etc. Die Highlights ihrer bisherigen Karriere waren
u.a. Auftritte mit dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Orchestre National de France, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Radio-Symphonieorchester Wien und dem London Philharmonic unter Dirigenten wie Sir Simon
Rattle, Riccardo Chailly, Sir Roger Norrington, Vladimir Jurowski, Emmanuel Krivine, Jonathan Nott, Ingo Metzmacher und Pablo Heras-Casado.
In der aktuellen Saison ist Widmann „Artist in Residence“ an der Alten
Oper Frankfurt. Sie hat zudem bereits einige CD-Aufnahmen eingespielt,
darunter Sonaten von Schubert und Schumann mit ihren Duo-Partnern
Alexander Lonquich und Dénes Várjon bei ECM Records, aber auch Werke
von Schumann und Mendelssohn mit dem Chamber Orchestra of Europe.
Letztere CD soll 2015 erscheinen.
Im Jahr 2006 folgte Widmann dem Ruf zur Professorin für Violine an die
Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.
2013 folgte die Auszeichnung mit dem International Classic Music Award
in der Kategorie „Artist of the Year“ und 2014 dann der Schneider-SchottMusikpreis Mainz.
Zudem ist Carolin Widmann künstlerische Leiterin von Deutschlands ältestem Kammermusik-Festival, den Sommerlichen Musiktagen Hitzacker.
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EMILIO POMÀRICO | Dirigent
Der ebenso leidenschaftliche wie präzise Musiker
und Dirigent Emilio Pomàrico erlernte sein Handwerk bei Franco Ferrara in Siena (Italien) und Sergiu
Celibidache in München. Von Beginn seiner internationalen Karriere an erhielt er Einladungen zu
den namhaftesten Orchestern wie dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem SWR
Sinfonieorchester Stuttgart, dem Orchestre Philharmonique de Radio France, den Bamberger Symphonikern, dem BBC Scottish Symphony Orchestra,
dem RSO Wien sowie zu Opernhäusern u. a. in Paris,
Mailand, Rom, Venedig, Lissabon und Oslo.
Außerdem ist er Gastdirigent bei den renommiertesten Musikfestivals wie
den Salzburger Festspielen, den Wiener Festwochen, dem Musikfest Berlin, den Donaueschinger Musiktagen, der Musiktriennale Köln und dem
Festival d’automne in Paris, bei denen er Europas führende Ensembles im
Bereich der Neuen Musik dirigiert.
Das Repertoire, dem er sich widmet, reicht von Bach bis Webern. Emilio
Pomàrico setzt sich besonders für die zeitgenössische Musik ein, u. a. hat
er auch zahlreiche Uraufführungen geleitet. Er ist überzeugt davon, dass
nur ein tiefes Verständnis der zeitgenössischen Musik – als Resultat eines
endlosen historischen Prozesses – neue Perspektiven und Aufschluss über
die Interpretation von Meisterwerken der Vergangenheit gibt.
Pomàrico hat in der laufenden Saison Engagements u. a. beim WDR
Sinfonieorchester Köln, beim SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und
Freiburg, beim Radio Filharmonisch Orkest Holland und dem Orchestre
Philharmonique du Luxembourg. Die Deutsche Radio Philharmonie hat er
bereits mehrfach dirigiert und das Publikum fasziniert durch seine energiegeladenen und messerscharfen Interpretationen.
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Deutsche Radio Philharmonie © Marco Borggreve
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DEUTSCHE RADIO PHILHARMONIE SAARBRÜCKEN KAISERSLAUTERN
Die Deutsche Radio Philharmonie ist das jüngste deutsche Rundfunksinfonieorchester. 2007 aus der Fusion der beiden traditionsreichen ARDKlangkörper, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken (SR) und dem
Rundfunkorchester Kaiserslautern (SWR) entstanden, hat das Orchester
in kürzester Zeit ein eigenes Profil gewonnen und sich seinen Platz unter
den renommierten deutschen Rundfunkorchestern erspielt. Programmschwerpunkte bilden neben dem Vokalbereich das klassisch-romantische
Repertoire sowie Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Auftragskompositionen und Deutsche Erstaufführungen von Andris Dzenitis, Dai Fujikura, Philippe Manoury, Robert HP Platz, Erkki-Sven Tüür und Xiaogang Ye erweitern
das Repertoire um Orchesterwerke aus allerjüngster Zeit.
Chefdirigent ist seit der Spielzeit 2011/12 der Brite Karel Mark Chichon,
dessen Vertrag bis 2017 verlängert wurde. Er folgte Christoph Poppen, der
die Position seit der Gründung des Orchesters 2007 inne hatte. Stanislaw
Skrowaczewski ist dem Orchester seit vielen Jahren als Erster Gastdirigent
verbunden.
Pro Saison gibt die Deutsche Radio Philharmonie rund fünfundsiebzig
Konzerte in Saarbrücken und Kaiserslautern, aber auch im Dreiländereck
Deutschland – Frankreich – Luxemburg (Großregion SaarLorLux) und in
Rheinland-Pfalz. Das Orchester bespielt Konzertreihen in Karlsruhe, Mainz
und Metz. Es ist zum wiederholten Male zu Gast bei Festivals wie den Musikfestspielen Saar, RheinVokal oder dem Mosel-Musikfestival. Debüts hat
es beim „Festival Europäische Kirchenmusik“ in Schwäbisch-Gmünd und
beim Festival Besançon. Tourneen führten in die Schweiz (2008), nach China (2009), nach Japan (2011) und 2012 Südkorea. Im September 2014 fand
die zweite Südkorea-Tournee des Orchesters statt, gefolgt von einem Konzert in Shanghai. Die Konzerte der DRP werden in den Hörfunkprogrammen des Saarländischen Rundfunks, des Südwestrundfunks oder über die
European Broadcasting Union gesendet. Im Fernsehen ist die Deutsche
Radio Philharmonie im SR/SWR-Fernsehen und auf ARTE präsent.
Zu der umfangreichen Orchester-Diskographie gehören neben den Gesamteinspielungen der Sinfonien von Brahms, Mendelssohn Bartholdy,
Tschaikowsky und Gouvy mehrere mit internationalen Preisen ausgezeichnete CDs. Zur Zeit arbeitet Chefdirigent Karel Mark Chichon an einer
Gesamtaufnahme der Sinfonien Antonín DvoĂáks, die bei Hänssler/SWR
Music erscheinen wird. Für die CD mit französischen Posaunenkonzerten (PercPro) wurden Fabrice Millischer und der DRP im Oktober 2014 der
ECHO Klassik-Preis verliehen. In der bei SWRmusic erscheinenden CD-Reihe „Ballets russes“ ist die DRP mit zwei CDs vertreten. Mit seinem Education-Projekt „Klassik macht Schule“ einem Angebot aus Kinderkonzerten,
Familienkonzerten und verschiedenen Musikvermittlungsprojekten – engagiert sich die Deutsche Radio Philharmonie für das junge Publikum.
www.deutscheradiophilharmonie.de
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JETZT ERSCHIENEN !
HEUTE AM VERKAUFSSTAND VON MUSIKHAUS KNOPP IM FOYER
Antonin DvoĂák: Sinfonie Nr. 1 c-Moll op. 3 und die Rhapsodie op. 14
Karel Mark Chichon und die Deutsche Radio Philharmonie
Volume 1 der Gesamtaufnahme aller sinfonischen Werke DvoĂáks
Diese Veröffentlichung markiert das erste Erscheinen des Chefdirigenten
der Deutschen Radio Philharmonie, Karel Mark Chichon, auf dem Label SWR
music. Mit Bedacht ließ sich Chichon drei Jahre Zeit, bis er die CD-Aufnahme
mit der DRP realisierte. In dieser Zeit stand vor allem die permanente Weiterentwicklung der Flexibilität und klanglichen Farbvielfalt dieses hochklassigen Orchesters im Vordergrund. Hier zeigt sich die besondere künstlerische
Partnerschaft zwischen Chichon und dem Orchester. Die Gesamtaufnahme
der sinfonischen Werke von Antonín DvoĂák ist ein Zeugnis der fesselnden
Wandlung von Orchester und Dirigent.
DvoĂáks erste Sinfonie mit dem Beinamen Die Glocken von Zlonice ist voller
Zauber und Melodienreichtum. Ihre großräumigen Flächen und Steigerungen erinnern von Ferne an Anton Bruckner, doch volkstümliche Wendungen,
lebhafte Stimmungswechsel und farbiger Streicherklang geben dem Werk
eine ganz eigene Note. Trotzdem genügte dieser Erstling von 1865 DvoĂáks
Ansprüchen nicht, er ließ ihn in der Schublade verschwinden. Die Uraufführung fand erst 1936 statt und 1961 erschien die Sinfonie im Druck.
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DRP-AKTUELL
„Beethovens Welt“ – DRP mit Reinhard Goebel am 25. April in Dillingen
Am Samstag, 25. April ist die DRP mit dem Dirigenten Reinhard Goebel
um 20 Uhr in der Stadthalle Dillingen zu Gast. Das Programm mit Werken
von Franz Joseph Eybler, Joseph Clement, Ludwig van Beethoven und Paul
Wranitzky dreht sich ganz um „Beethovens Welt“. Ein ungewöhnlicher
Musiker, kritisch, der Alten Musik verpflichtet, ein Forscher mit Forscherglück, vielen Interpreten ein Vorbild, für andere ein Enfant Terrible. So
charakterisierte Andreas Holschneider (Deutsche Grammophon) Reinhard
Goebel, diesen mitreißenden, vor Ideen und Temperament übersprudelnden Musiker. Zunächst Geiger, dann Gründer und 33 Jahre lang Leiter des
Ensembles Musica Antiqua Köln, ist er heute ein allseits gefragter Dirigent
und Vermittler seines enormen Wissens um die historische Aufführungspraxis an moderne Sinfonie- und Kammerorchester. Zahlreiche Orchester
haben sich dem „Experiment Goebel“ mittlerweile erfolgreich gestellt, darunter mehrmals auch das Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken, Vorläufer der Deutschen Radio Philharmonie. Unmittelbar vor dem Konzert
um 19.15 Uhr findet eine Konzerteinführung statt. Konzertkarten gibt es
beim Kulturamt Dillingen, Tel. 0631/365 2317.
Abschlusskonzert der Saarbrücker Komponistenwerkstatt am 8. Mai
Die Jury der „Saarbrücker Komponistenwerkstatt“ 2015 hat fünf Orchesterstücke junger Komponistinnen und Komponisten ausgewählt, die am 8. Mai
2015 im Rahmen des Abschlusskonzerts von der DRP unter Leitung von Roland Kluttig uraufgeführt werden: „SynthesiS“ der Chinesin Huihui Cheng,
„Bokeh“ der Italienerin Maria Tereza Treccozzi, „Planos y Fondos“ des Kolumbianers Rincón Botero, „Schlussformen“ des Spaniers Josep Planells Schiaffino und „Faltung“ von Kathrin Denner. Alle Teilnehmer studieren das Fach
Komposition an deutschen Hochschulen und sind Schüler so renommierter
Lehrer wie Wolfgang Rihm, Hanspeter Kyburz, Marco Stroppa, Arnulf Herrmann, Piet Johan Meyer oder Dieter Mack. Im Rahmen der „Saarbrücker
Komponistenwerkstatt“ erhalten die Nachwuchskomponisten die Möglichkeit, ihre etwa zehnminütigen Stücke in großer Besetzung mit einem
professionellen Orchester zu erarbeiten, in begleitenden Workshops unter
der fachlichen Leitung des neuen Saarbrücker Kompositionsprofessors Arnulf Herrmann zu modifizieren und im Abschlusskonzert zu präsentieren.
Im Anschluss an das Konzert entscheiden die Musiker der Deutschen Radio
Philharmonie über den diesjährigen Preisträger des Théodore-Gouvy-Preis
des Eurodistricts SaarMoselle.
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DIE NÄCHSTEN KONZERTE
Sonntag, 19. April 2015 | 11 Uhr
SWR Studio, Emmerich-Smola-Saal
3. ENSEMBLEKONZERT KAISERSLAUTERN
Die Klarinette und ihre großen Schwestern
Mitglieder der Deutschen Radio Philharmonie
Werke von B. H. Crusell, Felix Mendelssohn Bartholdy,
Othmar Schoeck und W. A. Mozart
Moderation: Gabi Szarvas
Freitag, 24. April 2015 | 20 Uhr | Fruchthalle
3. SINFONIEKONZERT KAISERSLAUTERN
Beethovens Welt
Deutsche Radio Philharmonie
Dirigent: Reinhard Goebel
Margarete Adorf, Violine
Werke von Joseph von Eybler, Franz Joseph Clement,
Paul Wranitzky und Ludwig van Beethoven
19.15 Uhr Konzerteinführung mit Burkhard Egdorf | Roter Saal Fruchthalle
Samstag, 25. April 2015 | 20 Uhr | Stadthalle
KONZERT DILLINGEN
Beethovens Welt
Programm siehe oben
19.15 Uhr Konzerteinführung mit Dr. Beate Früh
Achtung! Dieses außergewöhnliche Konzert findet nicht in Saarbrücken
statt. Interessierte Konzertbesucher aus Saarbrücken bitten wir, nach
Dillingen zu kommen!
Mittwoch, 6. Mai 2015 | 20 Uhr
Hochschule für Musik Saar
7. ENSEMBLEKONZERT SAARBRÜCKEN
„Kontraste“
im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Mouvements“
Mitglieder der Deutschen Radio Philharmonie
Werke von Arnold Schönberg, Isang Yun, Béla Bartók,
Viktor Suslin und Theo Brandmüller
19.15 Uhr Konzerteinführung mit Eva-Maria Binkle | Gieseking-Saal
Wir möchten Sie höflich darauf hinweisen, dass Bild- und Tonaufnahmen während der Konzerte der DRP nicht gestattet sind!
Text: Jürgen Ostmann | Textredaktion: Dr. Beate Früh
Programmredaktion: Benedikt Fohr | Herausgeber: Deutsche Radio Philharmonie
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