Programmheft zum Konzert - Deutsche Radio Philharmonie

PROGRAMM
Jean-Philippe Rameau
Suite aus der Oper „Dardanus“
(Zusammenstellung: Gottfried von der Goltz)
(22 Min.)
Ouverture
Air pour les plaisirs I & II
Tambourin I & II
Entrée pour les guerriers
Prélude (air vifs)
Le Sommeil
Menuet I & II
Rigaudon I & II
Chaconne
Joseph Haydn
Sinfonie Nr. 49 f-Moll („La passione“)
(21 Min.)
Adagio
Allegro di molto
Menuet – Trio
Finale. Presto
PAUSE
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier, Violine, Violoncello und
Orchester C-Dur op. 56 („Tripelkonzert“)
(35 Min.)
Allegro
Largo
Rondo alla polacca – Allegro
Trio Vivente: Anne Katharina Schreiber, Violine
Kristin von der Goltz, Violoncello | Jutta Ernst, Klavier
Sendetermin
Direktübertragung auf SR 2 KulturRadio
und ab 28.3. sieben Tage lang unter www.sr2.de
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JEAN-PHILIPPE RAMEAU
* 25. September 1683 in Dijon
† 12. September 1764 in Paris
Schmissig und galant …
Als die Académie Royale de Musique zu Paris am 19. November 1739 die
dritte Oper von Jean-Philippe Rameau vorstellte, waren die Meinungen im
Publikum geteilt. Böse Zungen lästerten, die Tragédie lyrique Dardanus sei
so vollgestopft mit Musik, dass die Orchestermusiker drei Stunden lang
nicht einmal zum Niesen kämen. Der Philosoph Jean-Jacques Rousseau
behauptete, bei dem Versuch eine Arie aus Rameaus Oper zu singen, sei
er bald mit seinem Latein am Ende gewesen. Karikaturisten machten sich
über die Schlafszene des Titelhelden lustig, wobei sie Rameau selbst karikierten, wie er bei seiner eigenen Musik einschlief. Erst die gründliche
Revision von 1744 verhalf dem Dardanus zu dauerhaftem Erfolg. Außer
Frage stand freilich schon in der ersten Fassung die Genialität der Tänze,
der wundervollen Ouvertüre und der großen Chaconne. Gottfried von der
Goltz hat daraus eine Suite in neun Sätzen zusammengestellt.
… die Suite aus der Oper „Dardanus“
Ganz im Sinne der französischen Tradition eröffnen punktierte Rhythmen
die Ouvertüre. Sie kommen freilich so schmissig und galant daher, dass
von „Barockoper“ keine Rede mehr sein kann: Der Dardanus war ein Werk
des reinsten Rokoko. Im schnellen Teil der Ouvertüre hat man fast das Gefühl, in einem frühen Sinfoniesatz von Sammartini gelandet zu sein. Die
beiden „Airs pour les Plaisirs“ aus dem Prolog zeugen vom Raffinement
der Tonmalerei bei Rameau: Im ersten Tanz wird die sanfte Flötenmelodie plötzlich von mürrischen Streicherläufen heimgesucht. Es ist die Eifersucht, die sich ins friedliche Bild des Prologs einmischt. Im zweiten Tanz
schläfern sich die Vergnügungen vor lauter Wollust selbst ein: Der Satz
beginnt als muntere Gigue, wird dann aber immer langsamer und leiser,
bis Amor und die Vergnügungen auf offener Bühne einschlafen. In den
beiden Tambourins wird der Hörer durch wilde Töne wieder geweckt. Rameau hat hier die raue Volksmusik der Provence nachgeahmt mit ihren
Trommeln und schrillen Einhandflöten. Dazu führten die Startänzerinnen
der Pariser Oper ihre Sprünge aus: Marie Sallé und die später von Friedrich
dem Großen nach Berlin entführte Barberina.
Kriegerische Musik nimmt im Dardanus weiten Raum ein, wie etwa der
„Einzug der Krieger“ mit seinen stolzen Rhythmen oder die „Air vif“, in
deren kraftvollen Triolen sich die athletischen Körper junger Krieger bzw.
Tänzer widerspiegeln. Das genaue Gegenteil ist der berühmte „Sommeil“,
die Schlafmusik für den Titelhelden. Die Pariser Lästermäuler erkannten
sofort, dass Rameau hier ein beliebtes Wiegenlied, den „dodo des enfants“, zitiert hatte, überhörten aber die träumerische, fast hypnotische
Atmosphäre dieses Rondeau. Zu den berühmtesten Tänzen Rameaus
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überhaupt zählen die beiden Paare von Menuetten und Rigaudons aus
dem Dardanus. Dass im ersten Rigaudon die Orchesterbässe pausieren,
steigert noch den luftigen Effekt dieses Satzes. Die Chaconne ist zweifellos die schönste, die Rameau jemals geschrieben hat, dank ihres unvergesslichen Refrains, der mehrfach wiederkehrt, und dank des triumphalen
Schlusses.
JOSEPH HAYDN
* 31. März 1732 in Rohrau
† 31. Mai 1809 in Wien
Exorbitante Trauermusik …
Für die Karwoche 1767 schuf Joseph Haydn sein bislang größtes Werk: das
Stabat Mater in dreizehn langen, ausdrucksvollen Sätzen für Solisten, Chor
und Orchester. Wie ein Echo auf dieses Passionsstück wirkt die Sinfonie
Nr. 49 in der düsteren Tonart f-Moll, die er im Jahr darauf komponierte. Er
verwendete darin die gleichen melancholisch schreitenden Streichermotive, die gleichen Seufzerfiguren und plötzlichen Ausbrüche von Erregung
wie im Stabat Mater. Außerdem variierte er die übliche Satzfolge der Sinfonie, um statt mit dem ersten Allegro mit dem Adagio beginnen zu können.
Gerade dieser Satz erinnert deutlich an den Beginn des Stabat Mater: Zu
den langen Haltetönen der Hörner spielen die Streicher ein leises Thema,
das um schmerzliche Halbtonschritte kreist und sich allmählich in lauter
Seufzerfiguren auflöst. Auch die folgenden Violinfiguren auf der G-Saite
kreisen um sich selbst. Nur gelegentlich durchbrechen sie in trotzigen Ausbrüchen die depressive Stimmung, um danach wieder ins Piano zurückzufallen. Kurz vor Schluss kommt es zu einem letzten trotzigen Fortissimo,
bevor der Satz in resignierten Seufzern ausklingt. Damit ist der Boden für
das Allegro di molto bereitet. Über dem unerbittlich voranschreitenden
Staccato der Bässe und Oboen spielen die Geigen Halbenoten in bizarren
Sprüngen, die wie Schreie wirken. Motivische Arbeit spielt hier kaum eine
Rolle. Es geht um die wilde Entladung des Affekts in den weiten Sprüngen,
in hektischen Synkopen, abgerissenen Melodiefetzen und ständigem Staccato, unterbrochen von leisen Episoden. Im Finale hat Haydn diese Musik
eines Verzweifelten zum rasend schnellen Presto gesteigert. Selten ist er
der Musik seines großen Vorbilds Carl Philipp Emanuel Bach so nahe gekommen wie hier. Selbst das Menuett, das zwischen den beiden schnellen
Sätzen steht, wird von der Schwermut der Tonart f-Moll angesteckt. Nur
das Trio in F-Dur lässt den Blick kurz über tröstlichere Gefilde schweifen.
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… die Sinfonie „La Passione“
Aus der Nähe zum Stabat Mater ergibt sich eine naheliegende Deutung für
den populären Beinamen der Sinfonie, „La Passione“. Der fromme Katholik Haydn könnte hier die Leidensgeschichte Jesu Christi wortlos, in einer
rein instrumentalen Passionsmusik dargestellt haben – wie 19 Jahre später
in seinen Sieben letzten Worten unseres Erlösers am Kreuz für Orchester.
Eine andere Deutung des Beinamens hat der große Haydnbiograph des 19.
Jahrhunderts, Ferdinand Pohl, überliefert: Der Sage nach schrieb Haydn
die Symphonie zu einer Zeit, wo ihm ein Trauerfall besonders nahe ging.
Heutige Haydnforscher verweisen meist auf den Umstand, dass der Beiname erst in späteren Abschriften auftaucht und nicht von Haydn stammt.
In anderen frühen Quellen findet sich der Titel „Il Quakuo di bel’humore“,
ein verballhornter italienischer Ausdruck, der wohl so viel bedeutet wie
„Die Zerstörung der guten Laune“. Wer auch immer die Beinamen erfunden hat: Sie zeigen, dass schon die Zeitgenossen das Exorbitante dieser
Sinfonie erkannten.
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LUDWIG VAN BEETHOVEN
* 17. Dezember 1770 in Bonn
† 26. März 1827 in Wien
Orgiastische Steigerungen …
Als sich Ludwig van Beethoven im Jahre 1803 entschloss, ein Klaviertrio
aus Geige, Cello und Klavier mit dem Orchester in einem Tripelkonzert zu
kombinieren, musste er ein delikates Balanceproblem lösen: Zwischen den
Klangmassen des Klaviers und des Orchesters drohen Geige und Cello unterzugehen. Aus diesem Umstand erklärt sich die eigenartige Dramaturgie der drei Solopartien: In jedem Satz werden die Themen zunächst vom
Cello vorgestellt, über zartester Orchesterbegleitung. Dann gesellt sich
die Sologeige hinzu, und der Dialog erweitert sich zum Doppelkonzert.
Erst am Ende greift das Klavier den Faden auf. Allmählich verdichten sich
Spannung und Klang, bis die drei Soloinstrumente in virtuosen Passagen
zu einer Art sechsarmigem Rieseninstrument verschmelzen. Ihre rasenden
Läufe werden zu Klangwellen, die unaufhaltsam dem nächsten Fortissimo
des Orchesters zustreben.
… im Tripelkonzert
Solche orgiastischen Steigerungen hätte Beethoven weder in einem Klavier- noch in einem Streicherkonzert erzielen können. Gerade darauf muss
er besonders stolz gewesen sein, gab er seinem Tripelkonzert doch im Erstdruck den tautologischen Titel „Grand Concerto concertant“, sprich: ein
großes Konzert, in dem noch üppiger konzertiert wird als in einem Solokonzert. Es dauerte einige Jahre, bis sich drei Solisten in Wien öffentlich an
dieses hypertrophe „Superkonzert“ heranwagten. Obwohl es schon 1804
vollendet war, kam es erst im Sommer 1808 in den Augartenkonzerten
zur öffentlichen Uraufführung – nicht eben überzeugend, wie Beethovens
Adlatus Schindler berichtete: In den Sommerconcerten kam das Concertino für Pianoforte, Violine und Violoncell zum ersten Male zur Aufführung,
hatte sich aber gar keines Beifalls zu erfreuen, weil die Vortragenden es
mit der Sache zu leicht genommen. Es blieb darum bis zum Jahre 1830 liegen, wo es von den Künstlern Bocklet, Mayseder und Merk mit großem
Beyfall vorgetragen wurde. Geschrieben war dieses Werk für den Erzherzog Rudolph und die Künstler Seidler (Violine) und Kraft (Violoncell).
Nicht zufällig nannte Schindler Beethovens Meisterschüler Erzherzog Rudolph als Adressaten des Konzerts: Die Vorliebe des Habsburgers für das
Genre Klaviertrio ist später im so genannten „Erzherzogtrio“ sprichwörtlich geworden. Rudolph von Habsburg war als Rodolfo Giovanni d’AsburgoLorena 1788 in Florenz geboren worden, als sein Vater Leopold noch nicht
Kaiser, sondern Großherzog der Toskana war. Als er 1803 Beethovens Schüler wurde, regierte sein ältester Bruder Franz schon elf Jahre lang auf dem
Kaiserthron. Der Star im Klaviertrio des jungen Erzherzogs war der Cellist
Anton Kraft, für den Joseph Haydn sein D-Dur-Konzert geschrieben hatte.
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Auch Wolfgang Amadeus Mozart hatte mit Kraft 1789 in Dresden sein Divertimento für Streichtrio gespielt. Nun reihte sich auch Beethoven unter
die Bewunderer dieses großen Cellisten ein. Dies erklärt die prominente
Rolle des Cellos im Opus 56, während der Klavierpart auf die Fähigkeiten
des zwar begabten, aber noch nicht ausgereiften sechzehnjährigen Erzherzogs zugeschnitten wurde.
… dem Erzherzog auf den Leib geschrieben
Schon das Hauptthema des ersten Satzes scheint Beethoven für das Cello
entworfen zu haben: Es wird zu Beginn von den Orchestercelli und Kontrabässen alleine im Pianissimo vorgestellt. Erst danach greift das Orchester
das Thema auf und steigert es in einem mächtigen Crescendo, verschiebt
dabei aber den rhythmischen Akzent um einen Halbtakt. Der Solocellist
rückt diese Änderung in seinem ersten Solo sofort wieder zurecht. Davor
hat man im Orchester allerhand pathetische Marschmotive gehört und
auch schon das schöne Seitenthema. Im Spiel der Solisten gewinnen diese Themen ungleich viel mehr Charme durch den ständigen Wechsel der
Besetzung: Auf sieben Takte wie aus einer Cellosonate folgen vier Takte
eines virtuosen Duos für Geige und Cello, wiederum gefolgt von einer
Solopassage wie aus einem Klavierkonzert. Auch harmonisch birgt der
Satz manche Überraschungen: Das Hauptthema moduliert plötzlich nach
As-Dur, die Solisten spielen das Seitenthema in A-Dur statt in G-Dur und
lassen darauf ein drittes Thema im trotzigen Marschrhythmus folgen,
dessen Tonart a-Moll vom Orchester trugschlüssig nach F-Dur aufgelöst
wird. Solcherlei Kniffe und Finten des „mittleren Beethoven“ irritierten die
Zeitgenossen. Ein Kritiker der Allgemeinen musikalischen Zeitung schrieb
nach der Uraufführung 1808: Es enthält das Werk solch eine überquellende Masse von Figuren ... , dass man ihm überall gehörig zu folgen als eine
Last empfinden müsste, wenn man nicht auch wieder durch eben so gut
gedachte, als schön ausgesprochene Stellen überrascht, wenn man nicht
vorzüglich durch den weit weniger überladenen, durchaus neuen, geistund ausdrucksvollen, dritten Satz entschädigt, und so mit dem Ganzen
möglichst ausgesöhnet würde.
Vor dieses populäre Rondofinale hat Beethoven ein ganz zartes, kurzes
Largo in As-Dur gestellt. Über dem Klang der gedämpften Streicher setzt
das Cello mit einer der schönsten Melodien ein, die Beethoven jemals erfunden hat. Für kurze Zeit darf sich der Solist im Gefühl jenes Cellokonzerts
sonnen, das der Meister leider nie geschrieben hat. Dann treten Geige und
Klavier in zartesten Tönen hinzu. Eine kräftige Mollwendung scheint einen
Mittelteil anzukündigen, bereitet in Wahrheit aber schon den Übergang
zum Finale vor.
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Polonaise concertante
Hier hat Beethoven den populären Tonfall seiner Zeit genau getroffen,
in dem er sich für eine „Polonaise concertante“ entschied. So nannte er
seine vierhändige Klavierbearbeitung dieses Satzes. Pompöse Polonaisen
eroberten damals gerade vehement die Ball- und Konzertsäle Wiens. Hier
ist es wieder das Cello, das mit dem lieblichen Thema vorangeht. Die Violine greift den Faden auf, allerdings eine Terz höher in E-Dur statt C-Dur,
um dann unversehens wieder in die richtige Tonart einzuschwenken. Das
Klavier mischt sich zunächst nur mit Einwürfen ins Geschehen, bevor die
Polonaise im vollen Klang aller Beteiligten, gleichsam im hellen Licht des
Ballsaals, erstrahlt. Zwei lange Episoden, eine in lieblichem Dur, die zweite in mürrischem Moll, alternieren mit dem Rondothema, welches immer
von Neuem in so genannten „Eingängen“ herangelockt werden muss. Nur
diese kleinen Kadenzen für die drei Solisten hat Beethoven ausgeschrieben, in den ersten beiden Sätzen hat er auf Kadenzen verzichtet. Im Detail
bietet das Finale eine Fülle humorvoller Wendungen, etwa wenn das gesamte Rondothema in den Zweivierteltakt versetzt und in eine Art Galopp
verwandelt wird, zum Schluss dann aber doch wieder in den Dreiertakt
der Polonaise zurückfindet. Ebenso atemberaubend wie die raffinierte Instrumentation ist die Virtuosität der drei Solisten, die ihre Sechzehnteltriolen wie Klangtürme übereinander schichten. Der furiose Effekt ist ihnen
sicher.
Anne Katharina Schreiber, Jutta Ernst, Kristin von der Goltz © Marco Borggreve
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TRIO VIVENTE
Lebendigkeit, Authentizität und Klarheit kennzeichnen das Spiel der drei
Musikerinnen des Trios Vivente seit seiner Gründung 1992. Seit nunmehr
zwanzig Jahren begeistert es sowohl das Publikum als auch die Presse
mit seinem transparenten Spiel und seiner frischen Musizierweise.
Das Trio besteht seit der Studienzeit der Musikerinnen Jutta Ernst (Klavier), Anne Katharina Schreiber (Violine) und Kristin von der Goltz (Violoncello) und die lange und intensive Zusammenarbeit führte zu einer außergewöhnlichen Homogenität. 1996 errang das Trio Vivente im
1. Internationalen Joseph-Joachim-Kammermusik-Wettbewerb in Weimar den 2. Preis sowie den Sonderpreis für die beste Interpretation einer
zeitgenössischen Komposition. Seitdem ist das Ensemble willkommener
Gast in renommierten Konzertreihen, auch in Großbritannien und in den
Beneluxländern, und spielte bei großen Festivals wie den Ludwigsburger
Schlossfestspielen.
Für die gemeinsame künstlerische Arbeit im Klaviertrio sind anderweitig
erworbene Erfahrungen in solistischer und orchestraler Konzerttätigkeit
wichtige Inspirationsquellen. Allen voran die langjährige Tätigkeit der
Streicherinnen im renommierten Freiburger Barockorchester sowie bei
den Berliner Barocksolisten.
Das Trio Vivente pflegt ein breites Repertoire. Herausragend sind seine Interpretationen von Werken der Wiener Klassik und der Romantik.
In den ansprechenden, immer farbigen, manchmal ausgefallenen Programmen kommen Komponisten der französischen Schule ebenso wie
zeitgenössische Trios von Wolfgang Rihm und Volker David Kirchner vor.
Komponistinnen wie Fanny Hensel, Clara Schumann und Helene Liebmann haben einen festen Platz in den Konzertprogrammen des Trios Vivente. Mit Werken kaum bekannter Komponisten, wie Mieczysaw Weinberg oder Clara Schumanns Halbbruder Woldemar Bargiel, beschreitet
das Trio Vivente auch wenig erforschte Pfade der Trioliteratur.
Die bei Tacet (Edition EigenArt) und Raumklang veröffentlichten CDs mit
Klaviertrios von Haydn, Schubert und den Geschwistern Mendelssohn
erhielten allesamt glänzende Rezensionen. 2005 wurde das Ensemble für
seine hochgelobte Schubert-Einspielung mit dem Supersonic Award des
luxemburgischen Magazins Pizzicato ausgezeichnet.
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ANDREAS SPERING | Dirigent
Andreas Spering gehört zu den führenden Spezialisten für Alte Musik. Er wurde geprägt vom Studium
bei Gerd Zacher in Essen und von Reinhard Goebels
Ensemble Musica Antiqua Köln, dem er von 1990
bis 1994 als Cembalist angehörte.
1996 wurde Andreas Spering zum Künstlerischen
Leiter der Brühler Schlosskonzerte ernannt. Mit der
von ihm gegründeten Capella Augustina stellt er
seit 2002 die Werke Joseph Haydns in den Mittelpunkt der Schlosskonzerte und etablierte dadurch
das erste und einzige Haydn Festival in Deutschland.
Andreas Spering ist ein gern gesehener Gast an zahlreichen Opernhäusern. Er leitet Werke wie Die Entführung aus dem Serail, Don Giovanni, Le
nozze di Figaro, Cosi fan tutte, Fidelio, Der Freischütz, Almira und Rinaldo in Göteborg, Antwerpen, Gent, Luxembourg, Sevilla, Hannover, Essen
und den Händelfestspielen in Halle. Mit der Bayerischen Theaterakademie
gastierte er zuletzt mit einer Neuproduktion von Adelasia e Alermano im
Münchener Prinzregententheater. In Frankreich leitete er u.a. in Aix-enProvence Don Giovanni und La finta giardiniera sowie in Nantes und Angers Glucks Orphée et Eurydice in der Neuorchestrierung von Berlioz. Bei
den Händelfestspielen Karlsruhe dirigierte er im Rahmen seiner Position
als musikalischer Leiter zahlreiche Händel Opern.
Für die kommende Saison sind Produktionen in Straßburg, Bahrain (in Kooperation mit dem Festival in Aix-en-Provence) und dem Staatstheater
Mainz geplant, wo Andreas Spering „Dirigent in residence“ ist.
Auf dem Konzertpodium ist Andreas Spering regelmäßig bei Orchestern
wie den Bamberger Symphonikern, der Staatskapelle Weimar, Gewandhausorchester Leipzig, Beethoven Orchester Bonn, den Rundfunkorchestern in Hannover, Leipzig und München sowie dem Zürcher und Basler
Kammerorchester, Lahti Symphony Orchestra, Philharmonie Zuidnederland und dem Orchestre National de Lille zu erleben. Für die Zukunft stehen Einladungen zum WDR-Sinfonieorchester Köln, Konzerthausorchester
Berlin, den Essener Philharmonikern, dem spanischen Nationalorchester
Madrid sowie eine weitere Tournee mit dem Kammerorchester Basel und
Sabine Meyer als Solistin in seinem Kalender.
Andreas Spering hat viele, zum Teil preisgekrönte CDs eingespielt, so wurde die 2007 erschienene Aufnahme von Haydns Oratorium Il ritorno di Tobia (Naxos) wurde mit dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik
ausgezeichnet. Die Aufnahme von Mozart-Arien mit dem Kammerorchester Basel und Sabine Meyer bei Sony in der letzten Saison wurde international in der Presse sehr gut besprochen.
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DEUTSCHE RADIO PHILHARMONIE SAARBRÜCKEN KAISERSLAUTERN
Die Deutsche Radio Philharmonie ist das jüngste deutsche Rundfunksinfonieorchester. 2007 aus der Fusion der beiden traditionsreichen ARDKlangkörper, dem Rundfunk-Sinfonieorchester Saarbrücken (SR) und dem
Rundfunkorchester Kaiserslautern (SWR) entstanden, hat das Orchester
in kürzester Zeit ein eigenes Profil gewonnen und sich seinen Platz unter
den renommierten deutschen Rundfunkorchestern erspielt. Programmschwerpunkte bilden neben dem Vokalbereich das klassisch-romantische
Repertoire sowie Musik des 20. und 21. Jahrhunderts. Auftragskompositionen und Deutsche Erstaufführungen von Andris Dzenitis, Dai Fujikura, Philippe Manoury, Robert HP Platz, Erkki-Sven Tüür und Xiaogang Ye erweitern
das Repertoire um Orchesterwerke aus allerjüngster Zeit.
Chefdirigent ist seit der Spielzeit 2011/12 der Brite Karel Mark Chichon,
dessen Vertrag bis 2017 verlängert wurde. Er folgte Christoph Poppen, der
die Position seit der Gründung des Orchesters 2007 inne hatte. Stanislaw
Skrowaczewski ist dem Orchester seit vielen Jahren als Erster Gastdirigent
verbunden.
Pro Saison gibt die Deutsche Radio Philharmonie rund fünfundsiebzig
Konzerte in Saarbrücken und Kaiserslautern, aber auch im Dreiländereck
Deutschland – Frankreich – Luxemburg (Großregion SaarLorLux) und in
Rheinland-Pfalz. Das Orchester bespielt Konzertreihen in Karlsruhe, Mainz
und Metz. Es ist zum wiederholten Male zu Gast bei Festivals wie den Musikfestspielen Saar, RheinVokal oder dem Mosel-Musikfestival. Debüts hat
es beim „Festival Europäische Kirchenmusik“ in Schwäbisch-Gmünd und
beim Festival Besançon. Tourneen führten in die Schweiz (2008), nach China (2009), nach Japan (2011) und 2012 Südkorea. Im September 2014 fand
die zweite Südkorea-Tournee des Orchesters statt, gefolgt von einem Konzert in Shanghai. Die Konzerte der DRP werden in den Hörfunkprogrammen des Saarländischen Rundfunks, des Südwestrundfunks oder über die
European Broadcasting Union gesendet. Im Fernsehen ist die Deutsche
Radio Philharmonie im SR/SWR-Fernsehen und auf ARTE präsent.
Zu der umfangreichen Orchester-Diskographie gehören neben den Gesamteinspielungen der Sinfonien von Brahms, Mendelssohn Bartholdy,
Tschaikowsky und Gouvy mehrere mit internationalen Preisen ausgezeichnete CDs. Zur Zeit arbeitet Chefdirigent Karel Mark Chichon an einer
Gesamtaufnahme der Sinfonien Antonín DvoĂáks, die bei Hänssler/SWR
Music erscheinen wird. Für die CD mit französischen Posaunenkonzerten (PercPro) wurden Fabrice Millischer und der DRP im Oktober 2014 der
ECHO Klassik-Preis verliehen. In der bei SWRmusic erscheinenden CD-Reihe „Ballets russes“ ist die DRP mit zwei CDs vertreten. Mit seinem Education-Projekt „Klassik macht Schule“ einem Angebot aus Kinderkonzerten,
Familienkonzerten und verschiedenen Musikvermittlungsprojekten – engagiert sich die Deutsche Radio Philharmonie für das junge Publikum.
www.deutscheradiophilharmonie.de
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DRP-AKTUELL
„Intensivstation“ mit Carolin Widmann – SR-Soirée am 17. April
Die mehrfach ausgezeichnete Geigerin Carolin Widmann liebt Entdeckungen – wie das kaum gespielte Violinkonzert des Querdenkers Ferruccio Busoni, zu hören in der nächsten Soirée am Freitag, 17. April um 20 Uhr in der
Saarbrücker Congresshalle. „Für Carolin Widmann ist jede Musik Intensivstation“ – schrieb „Die Zeit“. Grenzgänge liebt auch der italienische Dirigent
und Komponist Emilio Pomàrico, ein ebenso leidenschaftlicher wie präziser
Musiker. Die Deutsche Radio Philharmonie hat er mehrfach dirigiert und
das Publikum fasziniert durch seine energiegeladenen und messerscharfen
Interpretationen. Arnold Schönbergs Fünf Orchesterstücke op. 16 und Robert Schumanns „Frühlingssinfonie“ stehen in der nächsten SR-Soirée auf
seinem Programm. Karten gibt es noch im SR-Shop im Musikhaus Knopp.
DRP-Projekt „I got rhythm – Schülerorchester spielen Gershwin“
Im Rahmen des bundesweiten „Gershwin-Experiments“ machen es sich die
ARD-Orchester in diesem Jahr zur Aufgabe, Schülerinnen und Schüler für die
Musik von Georges Gershwin zu begeistern. In diesem Sinne lädt die Deutsche Radio Philharmonie alle saarländischen und Kaiserslauterer Schulorchester zu dem Projekt „I got rhythm – Schulorchester spielen Gershwin“
ein. Summertime, I got rhythm oder lieber An American in Paris – die Auswahl des Stücks ist jeder Band selbst überlassen, die DRP übernimmt die
Kosten für das Stimmmaterial. Sobald die Einstudierungen im Gange sind,
besuchen DRP-Musiker alle beteiligten Orchester und helfen bei der Suche
nach dem Gershwin-Sound. Die besten, aufregendsten, originellsten oder
kreativsten Schülerorchester erhalten im Herbst 2015 eine Einladung in den
Großen Sendesaal des Saarländischen Rundfunks zur CD-Aufnahme. Ein
Schulorchester hat zudem die Chance, im Rahmenprogramm des großen,
vom BR-Orchester gespielten und per Video-Livestream übertragenen
Abschlusskonzerts „Gershwin-Experiment“ im November mitzuwirken.
Anmeldung unter [email protected]
Die DRP in der Region und in der Kulturlandschaft Deutschlands
Am Donnerstag, 16. April 2015 laden die Freunde der DRP um 19 Uhr zu
einer öffentlichen Informations- und Diskussionsveranstaltung mit dem
Feuilletonchef der Saarbrücker Zeitung, Oliver Schwambach, in die Sparkasse Saarbrücken (Am Neumarkt) ein. Thema des Abends: „Die DRP in
der Region und in der Kulturlandschaft Deutschlands“. Der Eintritt ist frei.
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DIE NÄCHSTEN KONZERTE
Mittwoch, 15. April 2015 | 20.00 Uhr
Hochschule für Musik Saar
6. ENSEMBLEKONZERT SAARBRÜCKEN
Beethovens Vermächtnis: „Muss es sein? Es muss sein!“
Mitglieder der Deutschen Radio Philharmonie
Werke von Ludwig van Beethoven, Anton Webern und
Antonin DvoĂák
19.15 Uhr Konzerteinführung mit Eva-Maria Binkle | Gieseking-Saal
Freitag, 17. April 2015 | 20.00 Uhr
Congresshalle Saarbrücken
4. SOIRÉE SAARBRÜCKEN
Deutsche Radio Philharmonie
Dirigent: Emilio Pomàrico
Carolin Widmann, Violine
Werke von Arnold Schönberg, Ferruccio Busoni und
Robert Schumann
19.15 Uhr „Konzerteinführung“ mit Gabi Szarvas | Bistro Congresshalle
Sonntag, 19. April 2015 | 11 Uhr
SWR Studio, Emmerich-Smola-Saal
3. ENSEMBLEKONZERT KAISERSLAUTERN
Die Klarinette und ihre großen Schwestern
Mitglieder der Deutschen Radio Philharmonie
Randolf Stöck, Klavier
Moderation: Gabi Szarvas
Werke von B. H. Crusell, Felix Mendelssohn Bartholdy,
Othmar Schoeck und W. A. Mozart
Freitag, 24. April 2015 | 20 Uhr
Fruchthalle
3. SINFONIEKONZERT KAISERSLAUTERN
Beethovens Welt
Deutsche Radio Philharmonie
Dirigent: Reinhard Goebel
Margarete Adorf, Violine
Werke von Joseph von Eybler, Joseph Clement, Paul Wranitzky
und Ludwig van Beethoven
19.15 Uhr „Konzerteinführung“ mit Burkhard Egdorf
Roter Saal Fruchthalle
Wir möchten SIe höflich darauf hinweisen, dass Bild- und Tonaufnahmen während der
Konzerte der DRP nicht gestattet sind!
Text: Dr. Karl Böhmer | Textredaktion: Dr. Beate Früh
Programmredaktion: Nike Keisinger | Herausgeber: Deutsche Radio Philharmonie
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