Aprilwanderung - Veteranen TV

Veteranen TV Stadtpolizei Zürich
April-Wanderung der Veteranen 14. April 2015
Route: Baden – Baldegg - Gebenstorfer Horn – Windisch – Brugg
Kaiserwetter war angesagt!! Einmal mehr war uns der Wettergott wohl gesinnt.
22 gut gelaunte Veteranen und eine Veteranin - eine absolute Premiere für unsere
Truppe - trafen sich am Treffpunkt im Bahnhof Zürich. Nach gegenseitigem
Händeschütteln reiste die Gruppe mit dem Interregio nach Baden. Hier ging’s mit
dem lokalen Bus zur Baldegg hinauf. Vorbei an der Ruine Stein mit einer tollen
Aussicht auf die Altstadt Baden und auf die gegenüberliegende Lägern. Weiter ging
die Busfahrt durch das noble Wohnviertel, bis wir beim allseits beliebten Ausflugsort
Baldegg, dem Badener Hausberg ankamen. Dass die ruppige Steigung mit dem Bus
bewältigt wurde, fand niemand wirklich schlecht.
Infos vom Obmann
Daselbst begrüsste der Obmann die Wanderlustigen, bedankte sich im Voraus für die
Arbeit des Fotografen, der Wanderleiter und des Berichterstatters. Er gab die
Geburtstage und Entschuldigungen bekannt und teilte gleichzeitig mit, dass C. Böni
und Leo Meyer sich an den Nussgipfel-Kosten beteiligen werden. Ernst Spalinger
übernahm diese Gebäcksache und der Verfasser konnte ihm noch ein Zwanzigernötli
überreichen, das er im Vorfeld von Paul Eckerle speziell für diesen Zweck erhalten
hatte.
Sepp teilte mit, dass er von Herbert Mohr gute Nachrichten erhalten habe. Er sei
nach einem 4-wöchigen Aufenthalt in Mammern wieder zu Hause und erlebe einen
langsamen aber normalen Heilungsprozess. Herbert wünsche allen einen schönen
Tag.
Weitere Meldungen über Krankheiten aus unseren Reihen waren dem Obmann nicht
zu Ohren gekommen. Er wünschte aber all jenen Veteranen und GönnerInnen, die
mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen haben, recht gute Besserung und viel
Zuversicht.
Sepp erwähnte weiter mit, dass er für den Frühlingsausflug erfreulicherweise schon
41 Anmeldungen erhalten habe. Beim Interesse für die Veteranentagung sehe es bis
heute aber gelinde gesagt miserabel aus. Der Obmann hofft stark auf noch einige
Festfreudige!
Rucksäcke auf, vorwärts marsch
Ohne im Restaurant Baldegg einzukehren, marschierten die Veteranen nach einer
kurzen Verschnaufpause ab zum Zwischenziel, dem Gebenstorfer Horn. Die
Wanderleiter hatten die leichtere Route gewählt, es ging meist geradeaus und leicht
abwärts. Auch diese Entscheidung wurde nicht beklagt.
Vom 514 m hoch gelegenen Gebenstorfer Horn geniesst man eine prächtige
Aussicht auf die umliegenden Ortschaften Brugg- Windisch- Gebenstorf –TurgiSiggenthal und auf die Kirche Rein, früher wie heute ein beliebte Kirche für
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Hochzeiten. In der Ferne waren auch die Höhen des südlichen Schwarzwaldes
auszumachen.
Verbindendes Element dieser abwechslungsreichen Wanderung ist das Wasser.
Genau hier, zwischen der Limmatstadt Baden und der Aarestadt Brugg befindet sich
nämlich der Zusammenfluss der grossen Mittellandflüsse Aare, Reuss und Limmat,
weshalb die Region auch Wasserschloss der Schweiz genannt wird. Die Aare fliesst
nach dem Wasserschloss weiter und mündet schliesslich bei Koblenz/CH in den
Rhein. In der Regel bringt dabei die Aare den grösseren Teil der Menge Wasser.
Man kann sich nur schwer die Kraft der Fluten vorstellen, bevor zahlreiche Kraftwerke mit ihren Staustufen die Flüsse stark verlangsamten.
Die Geschichte der Hirsebreifahrt im Jahre 1456, ursprünglich aus einer Wette
zwischen Zürchern und Elsässern heraus entstanden, zeigt auf, dass man damals
die Flussfahrt von Zürich nach Strassburg in 22 Stunden schaffte und den Topf mit
dem Hirsebrei noch warm übergeben konnte.
Im Jahre 2006 benötigte eine Zürcher Delegation mit Stadtpräsident Elmar
Ledergerber für die gleiche Strecke über 2,5 Tage, davon reine Ruderzeit 27
Stunden.
Nach diesen Infos ging`s nur noch bergab. Bald war Gebenstorf erreicht, welches an
einem sonnigen Abhang unterhalb des eben genannten Berges liegt. Der Weg führte
durch das Dorf abwärts und schliesslich wurde die Hauptstrasse Baden –Brugg
erreicht und somit auch die Reuss, wo wir fast zeitgleich die Kurzwanderer
begrüssen durften, unter anderem Hans Bucher, der es sich trotz kürzlich
überstandener Operation nicht nehmen liess, seine Kameraden dabei zu begleiten.
Die dortige Fussgängerbrücke, seinerzeit gebaut für die zahlreichen Arbeiterinnen
und Arbeiter der Spinnerei Kunz, die auf der anderen Seite der Reuss in so genannten Kosthäusern wohnten, führte uns nach Unterwindisch, wo damals der
Spinnerkönig von Windisch seine Zelte aufgeschlagen hatte. Die folgende
Beschreibung stammt nicht vom Verfasser, sondern aus dem Internet.
Der Spinnerkönig aus Windisch
Der Zürcher Industrielle Heinrich Kunz baute 1827 in Windisch eine Spinnerei, die
zusammen mit anderen Standorten im Zürcher Oberland zu seinem stetig
wachsenden Spinnerei-Imperium gehörte. Die Lage des Areals war ideal: Die Reuss
lieferte Energie für die Wasserräder und die Wege in die Städte und damit in die
wichtigsten Absatzmärkte waren kurz.
Ende der 1830er Jahre besass Kunz neun Prozent aller Spindeln in der Schweiz.
Damit war die Spinnerei Kunz das grösste Spinnereiunternehmen des Landes.
Zwischen 1835 und 1845 kaufte er weitere Spinnereien dazu - 150'000 Spindeln
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waren fortan in Betrieb. Damit erzielte er einen Umsatz von 3,5 Millionen Franken pro
Jahr und galt damit als grösster Spinnereiunternehmer in Europa. Um 1900 - zu
dieser Zeit war die Spinnerei Kunz in Windisch das grösste Industrieareal der
Schweiz - beschäftigte er allein in Windisch über 1'500 Leute. Seine
Expansionsgelüste trugen ihm den Übernamen «Spinnerkönig» ein.
Das Industrieunternehmen Oerlikon-Bührle übernahm 1941 nach verschiedenen
Eigentümerwechseln die Kunz-Gruppe und damit auch den Standort Windisch. Nach
gescheiterten Rettungsversuchen schloss die Spinnerei Kunz in Windisch ihre Tore
im Jahr 2000 endgültig. Das Ensemble der Fabrik ist jedoch weitgehend erhalten
geblieben und damit ein wichtiger Zeuge der vergangenen industriellen Blüte.
Heute kann man hier sehr schöne, grosse und teure Wohnungen, sog. Lofts, käuflich
erwerben und täglich das Rauschen der Reuss geniessen oder auch nicht.
Danach führte der Weg durch Unterwindisch in Richtung Ziel, dem Restaurant
Waage in Windisch. Nach dem kurzen Aufstieg trafen wir noch auf Otti und seine
Marianne, die den Weg ebenfalls nicht gescheut hatten. Schliesslich waren wir dann
29 Personen und konnten in der für uns reservierte Gartenwirtschaft Platz nehmen.
Essen gut, Service gut, vom Trinken wollen wir gar nicht reden, es wurde irgendwann
richtig gemütlich und an den Heimweg dachten vorerst die wenigsten.
Da für die Besichtigung der Klosterkirche und des Römerweges die Zeit nicht reichte,
habe ich auch dafür noch einige Infos aus dem Internet:
Der Bau des Klosters erfolgte auf Initiative der Habsburger, deren Stammsitz ca.
zwei Kilometer südwestlich von Windisch liegt. Am 1. Mai 1308 war König Albrecht I.
unweit des Reussübergans bei Windisch von seinem Neffen, Herzog Johann von
Schwaben, ermordet worden. Zum Gedenken an diese Familientragödie stiftete die
Königswitwe Elisabeth Görz von Tirol ein Klarissenkloster, das Königsfelden genannt
wurde. Von Beginn weg war dem Klarissenkloster ein kleiner Franziskanerkonvent
angegliedert, der für die Seelsorge zuständig war. Die ersten Mönche zogen 1311
ein, die Nonnen folgten im darauf folgenden Jahr.
Das ehemalige Kloster beherbergt seit längerer Zeit die psychiatrische Heilanstalt
des Kantons Aargau. Berühmt und absolut sehenswert sind nach wie vor die
Fenstermalereien in der Klosterkirche.
Die Königsfelder Chronik vermeldet, dass beim Bau des Klosters Bodenfunde
gemacht wurden. Hier lag einst das Legionslager Vindonissa mit Amphitheater und
allem was so dazu gehört. Von hier aus führte auch eine Römerstrasse über den
Bözberg nach Augusta Raurica, dem heutigen Kaiseraugst. Zu erwähnen ist dabei,
dass die Römer eine etwas andere Route wählten als ihre Nachfahren. Spuren
davon sind auf dem Bözberg heute noch zu sehen.
Nach dem Ausflug in die Frühgeschichte dieser Gegend wieder zurück ins Heute, wo
der Verfasser allen Teilnehmenden einen schönen Frühling und auch sonst alles
Gute wünscht.
Rolf Marghitola
Kassier