«Probleme sind gute Gelegenheiten zu zeigen, was man kann.» Duke Ellington Betreutes Wohnen Generelles Behandlungsangebot und allgemeine Rahmenbedingungen Das Betreute Wohnen der Stiftung für Sozialtherapie ist ein teilstationäres Angebot im Anschluss an eine stationäre Therapie oder an eine Entzugsbehandlung. Voraussetzung für den Aufenthalt ist in der Regel eine abgeschlossene stationäre Therapie und die Bereitschaft, sich auf einen abstinenzorientierten Therapieprozess einzulassen. Unser Angebot kann auch genutzt werden, wenn seit der letzten Therapie einige Zeit vergangen und eine Stabilisierung der aktuellen Lebensumstände im Alltag notwendig ist. In der wöchentlichen Wohngruppensitzung werden Fragen des Zusammenlebens, der beruflichen und sozialen Integration, des Freizeitverhaltens etc. besprochen. Wir sehen im Angebot des Betreuten Wohnens einen wichtigen Schritt in Richtung eigenständiges Leben. Für den Eintritt ist eine externe Tagesstruktur Bedingung, da wir intern kein Tagesprogramm anbieten. Die Klientinnen und Klienten gehen tagsüber ihren individuellen Tätigkeiten nach und die Betreuung richtet sich auf die Abende und die Wochenenden. Das Einhalten der vorgegebenen Strukturen und der Hausregeln ist verbindlich und die Teilnahme an wöchentlichen Gruppen- und Einzelgesprächen obligatorisch. 2 E inzelgespräche werden regelmässig mit der fallverantwortlichen Bezugsperson geführt. In diesem Rahmen werden individuelle Themen, die Phasen des Therapieverlaufs sowie aktuelle Frage- und Problemstellungen bearbeitet. Unser Angebot im Bereich Sozialdienst hilft bei Bedarf im Umgang mit Behörden, bei Berufsabklärungen, bei Problemen mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und unterstützt bei administrativen Aufgaben, wobei wir vor allem auf die Förderung der Eigen- und Selbständigkeit fokussieren. Um den unterschiedlichen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Ressourcen unserer Klientinnen und Klienten gerecht zu werden, bieten wir am Standort in Windisch und am Standort in Brugg zwei schwerpunktmässig leicht unterschiedliche teilstationäre Betreuungssettings an. «Wer fliegen will, muss Mut haben, den Boden zu verlassen.» Standort Windisch Schwerpunkte Das Betreute Wohnen Windisch befindet sich an zentraler Lage in einem Mehrfamilienhaus in Windisch. Im Haus stehen neun Therapieplätze in drei freundlichen Wohnungen zur Verfügung. Der grosse Garten, ein Computerraum und die Sauna können von allen Klientinnen und Klienten gemeinsam genutzt werden. In den Wohnungen leben jeweils drei bis vier Personen in Einzelzimmern in einer Wohngemeinschaft zusammen. Der Wohnalltag wird möglichst selbständig organisiert und gestaltet. – Familiäre Atmosphäre – Abstinenzorientiert (inkl. Alkoholkonsum) – Betreuungsteam täglich vor Ort In Windisch besteht eine punktuell höhere Betreu ungsdichte, die es uns erlaubt, Menschen mit besonderen Bedürfnissen (z. B. Frauen, Jugendliche und junge Erwachsene, Menschen mit psychischen und/oder physischen Beeinträchtigungen, Menschen mit unregelmässiger Tagesstruktur und/oder fehlender beruflicher Perspektive etc.) intensiver zu begleiten und in Krisensituationen rascher stabilisieren zu können. 3 Standort Brugg Schwerpunkte Das Betreute Wohnen Brugg verfügt über insgesamt sechs Therapieplätze in zwei freundlichen, zentral gelegenen Wohnungen in Brugg. Hier leben bis zu drei Personen in Einzelzimmern in einer Wohn gemeinschaft zusammen. Der Wohnalltag wird selbständig organisiert und gestaltet. – Hohes Niveau an Selbstorganisation und Fähigkeit zu proaktivem Handeln – Programm für «Kontrolliertes Trinken» – Täglicher Teamkontakt möglich Das Angebot in Brugg ist für Menschen geeignet, die über eine nachgewiesenermassen höhere Stabilität und Selbstorganisation verfügen. Insbesondere sollten die beruflichen Perspektiven entwickelt und erste Schritte umgesetzt sein. D.h., die Klientinnen oder Klienten verfügen bereits beim Eintritt über eine längerfristig garantierte externe Tagesstruktur. 4 Zielgruppe und Aufnahmekriterien Unser Angebot richtet sich an Menschen mit Suchtoder anderen Lebensproblemen, die Unterstützung auf dem Weg zur Selbständigkeit brauchen. Aufgenommen werden Frauen und Männer ab 16 Jahren, die in der Regel eine stationäre Suchttherapie abgeschlossen haben. Der Eintritt erfolgt freiwillig, d.h. ohne rechtliche Auflagen, im Rahmen des Massnahmenvollzugs nach Art. 60 StGB oder einer Fürsorgerischen Unterbringung (FU). Aufnahmen mit gesetzlichen Auflagen erfolgen nur nach Vorliegen einer entsprechenden Verfügung der zuständigen Behörde. Jugendliche unter 18 Jahren werden auch mit Auflagen der Jugendanwaltschaft/des Jugendgerichts aufgenommen und/oder das Einverständnis der Inhaberin oder des Inhabers der elterlichen Sorge muss schriftlich vorliegen. 5 6 Wichtige Ziele des Aufenthalts Behandlungsteam – Integration/Reintegration in ein positives soziales und berufliches Umfeld – Aufbau und Pflege eines sozialen Netzes und einer ausgewogenen Freizeitgestaltung – Erproben und Einüben einer selbstverantwortlichen Lebensweise unter Alltagsbedingungen – Regelung der zukünftigen Wohn- und Lebens situation Im Betreuten Wohnen werden die Klientinnen und Klienten von einem interdisziplinären Team von Fachleuten aus Psychologie/Psychotherapie und Sozialpädagogik/Sozialarbeit unterstützt. Zudem arbeiten wir bei Bedarf eng mit den zuweisenden Stellen und weiteren Fachleuten aus den Bereichen Arbeitsintegration, IV, Medizin/Psychiatrie etc. zusammen. Sozialtherapeutisches Angebot Wohngruppensitzung Einmal wöchentlich werden Fragen der Alltags- und Freizeitgestaltung sowie des Zusammenlebens im Rahmen der Wohngruppensitzung besprochen. Einzelgespräch Individuelle Themen, die Phasen des Therapieverlaufs sowie aktuelle Frage- und Problemstellungen werden in regelmässigen Einzelgesprächen mit der fallführenden Bezugsperson bearbeitet. Vernetzung Die Zusammenarbeit mit Arbeitgebern, Kostenträgern, Ärzten, externen Psychotherapeuten sowie Fachdiensten ist uns ein zentrales Anliegen. Das Einverständnis der Klientinnen und Klienten vorausgesetzt beziehen wir Familienangehörige sowie Partnerinnen und Partner etc. in den Therapieprozess mit ein. Sozialdienst Wir unterstützen die Klientinnen und Klienten im Umgang mit Behörden, bei Berufsabklärungen, bei Problemen mit Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern und sonstigen administrativen Aufgaben, wobei wir uns vor allem auf die Förderung der Eigen- und Selbständigkeit fokussieren. 7 Therapieverlauf In der Regel dauert der Aufenthalt im Betreuten Wohnen sechs bis neun Monate und ist unterteilt in Probezeit, Integrations- und Austrittsphase. Probezeit Eingewöhnen in den neuen Lebensalltag und Kennenlernen des Betriebs, der Mitbewohnerinnen und Mitbewohner und des Behandlungsteams. Die Probezeit endet vier Wochen nach Eintritt mit einem Standortgespräch und der Zielvereinbarung für die Integrationsphase. Rückfälle führen zur Rückversetzung in den stationären Therapiebereich. Integrationsphase Ein Auswertungsgespräch erfolgt spätestens drei Monate nach Umsetzung der festgelegten Ziele. Verlief die Integrationsphase in zentralen Punkten nicht erfolgreich, wird eine neue Zielvereinbarung erarbeitet und die Klientin oder der Klient bleibt bis zur nächsten Auswertung in der Integrationsphase. Bei erfolgreicher Bewältigung folgt die Austrittsphase. 8 Die Rückfallbearbeitung erfolgt gemäss Rückfallkonzept. Nach einer Krisenintervention im stationären Bereich steigt die Klientin oder der Klient im Probezeitstatus ein. Austrittsphase Planung und Vorbereitung des Therapieabschlusses. Möglichkeit für eine Woche Probewohnen in der zukünftigen Wohnsituation. Die Austrittsphase endet mit dem Abschlussgespräch. Austritt Mit dem Austritt gilt die Therapie im teilstationären Setting als abgeschlossen. 9 Nachbetreuung Der Übergang vom Aufenthalt in einer teilstatio nären Einrichtung zurück in die Selbständigkeit stellt eine nachhaltige Veränderung des Lebensalltags dar und geht meistens einher mit Verunsicherung und Respekt vor einer noch etwas ungewissen Zukunft. Wir legen deshalb grossen Wert auf einen sorgfältigen Therapieabschluss und planen gemeinsam mit den Klientinnen und Klienten die ersten Schritte ins selbständige Leben, Wohnen und Arbeiten. Unsere Begleitung im Rahmen der Nachbetreuung dauert in der Regel drei bis sechs Monate. Bei Bedarf kann die Betreuung im Rahmen der so genannten Wohnbegleitung auch langfristig weitergeführt werden. Grundsätzlich bieten wir folgende Formen der Nachbetreuung an: ambulante Wohnbegleitung, individuelle Nachbetreuung und/oder Vermittlung an weitere Fachstellen/Fachleute. 10 Kontakt: Betreutes Wohnen Klosterzelgstrasse 21 5210 Windisch Tel. 056 441 61 30 [email protected] Besuchen Sie uns auf www.sozialtherapie.ch 11 12 13 Trägerschaft Unsere Stärken Träger des Betreuten Wohnens ist die Stiftung für Sozial therapie. Die Stiftung führt seit 1984 verschiedene Einrichtungen für Jugendliche und Erwachsene mit Suchtproblemen. Das Angebot beinhaltet eine Klinik für den körperlichen Entzug mit einer ersten Neuorientierungsphase und einer Krisenstation, zwei unterschiedliche stationäre Therapieangebote und einen umfassenden und differen zierten Nachbetreuungsbereich. In den Händen des Stiftungsrats, der Geschäftsleitung und aller Mitarbeitenden ruht die Verantwortung für eine hohe fachliche Qualität der therapeutischen Arbeit, die professionelle und wirtschaftliche Betriebsführung sowie die vernetzte interdisziplinäre Zusammenarbeit. Unsere Stärken liegen in einer hohen Vernetzung unserer Entzugs-, Therapie- und Integrationsangebote. Dadurch können wir die Therapieabläufe optimal koordinieren und planen sowie individuell auf jede Klientin und jeden Klienten ausrichten. Es ist uns auch möglich, gerade in Krisen- oder Neuorientierungsphasen, rasche und unkomplizierte Lösungen anzubieten. Unsere Ziele Wir stellen ein vernetztes und differenziertes Ange bot für den Suchtausstieg zur Verfügung. Dabei ist uns die individuelle und systematische Behandlungs planung ein ebenso grosses Anliegen wie die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Das wichtigste Ziel ist die berufliche und soziale Integration der von einer Suchtmittelabhängigkeit betroffenen Menschen auf der Basis von Selbstbestimmung und Suchtfreiheit. 14 Diese Vernetzung erhöht die Chancen eines erfolgreichen und nachhaltigen Sucht-Ausstiegs deutlich. Gerade auch weil sich jeder Ausstieg aus einer Suchtkarriere charakteristisch unterscheidet und daher einer ganz individuellen Gestaltung bedarf. Ein weiterer Vorteil ist, dass dieses Vorgehen Kosten spart. Durch die gute Vernetzung können teure und aufwändige Behandlungsunterbrüche vermieden werden. Stiftungsrat Barbara Roth, Präsidentin Fachrichterin Familiengericht, Bezirksgericht Aarau, Erlinsbach Rudolf Vogt Mitglied der Geschäftsleitung BDO, Aarau Beat Unternährer Unternehmensberatung, Grossrat, Unterentfelden Jeanine Glarner lic. phil. Historikerin, Grossrätin, Wildegg Patrick Gosteli dipl. Betriebswirtschafter MBA, Grossrat, Kleindöttingen Geschäftsleitung Kurt Roth Psychotherapeut ASP, Nachdiplom FH in Sozialmanagement Klinik für Suchtmedizin Die Klinik für Suchtmedizin hat ihren Standort in der Gemeinde Neuenhof im Raum Baden. Seit 1992 ist sie als Klinik zur Durchführung von Entzugsbehandlungen von Suchtmittelabhängigen anerkannt. Sie ist in der Spitalliste des Kantons Aargau aufgeführt. Auch ausserkantonale Patientinnen und Patienten werden in der Klinik behandelt. Die Klinik ist aufgeteilt in eine Entzugsstation, eine Übergangsstation und eine Krisenstation für Jugendliche und junge Erwachsene. Die Betreuung wird von Fachleuten aus den Bereichen Medizin, Psychologie, Sozialpädagogik, Sport, Arbeitspädagogik und Hauswirtschaft sichergestellt. Reha-Zentrum Niederlenz Das in der Nähe von Lenzburg (AG) liegende RehaZentrum Niederlenz verfügt über 14 Plätze. Diese überschaubare Grösse fördert den persönlichen und familiären Umgang innerhalb des Zentrums. Suchtmittelabhängige Menschen finden im RehaZentrum Niederlenz ein verhaltenstherapeutisches Angebot, das sich vor allem auch für Betroffene mit zusätzlichen Schwierigkeiten im sozialen Verhalten (Impulsivität, Gefühlsinstabilität, Hyperaktivität, Unselbständigkeit) eignet. Institut für Sozialtherapie Das Institut für Sozialtherapie ist eine stationäre Therapieeinrichtung in Egliswil (nähe Lenzburg). Im Rahmen einer strukturierten Therapie wird der Aufbau eines selbstbestimmten und suchtfreien Lebens angestrebt. Das Institut verfügt über 20 Plätze, verteilt auf fünf Wohngruppen. Das Therapieangebot ist besonders geeignet für suchtmittelabhängige Jugendliche oder Erwachsene mit psychischen Zusatzproblemen wie Traumafolgestörungen oder belastenden Migrationserfahrungen. Zürcherstrasse 52 5432 Neuenhof Tel. 056 416 00 80 www.sozialtherapie.ch Steinlerweg 12 5702 Niederlenz Tel. 062 888 10 80 www.sozialtherapie.ch Hutmattenweg 11 5704 Egliswil Tel. 062 769 80 80 www.sozialtherapie.ch 15 Klosterzelgstrasse 21 5210 Windisch Tel. 056 441 61 30 [email protected] www.sozialtherapie.ch
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