8 | 7. MAI 2015 • NR. 19 RAIFFEISENZEITUNG WIRTSCHAFT Hannes Schmid, Katharina Kober, Georg Kraft-Kinz, Martina Schweitzer und Matthias Breiteneder (v.l.). PERSONELLES RBI Eine Delegation der OP Financial Group in Wien D ie Idee hinter der Unico Banken Gruppe ist es, einen konstanten Wissensaustausch zwischen den acht Mitgliedsbanken zu ermöglichen. Daher treffen sich die Mitglieder auch regelmäßig, um aktuelle Entwicklungen im Bankgeschäft zu diskutieren und voneinander zu lernen. Mitte April durfte nun die Raiffeisen Bank International (RBI) eine Delegation der finnischen Unico-Partnerbank OP Financial Group willkommen heißen. „Die OP Financial Group ist mit 180 Genossenschaftsbanken und mehr als 1,4 Millionen Kunden eines der größten Finanzinstitute in Finnland. Unsere Gruppe bietet neben dem Retail- und Firmenkundengeschäft auch Versicherungen an. Da unser Wissen auf den finnischen Markt begrenzt ist, vertrauen wir auf das Know-how und Netzwerk der RBI, wann immer einer unserer Firmenkun- den Unterstützung im CEE-Geschäft braucht. Die Unico- Mitgliedschaft ermöglicht es uns, unsere Leistungen gegenüber unseren eigenen Kunden durch die Expertise der anderen Unico-Mitgliedern zu erweitern – eine klassische Win-Win-Situation. Dieser Besuch in Wien war eine Belohnung für unsere erfolgreichsten Mitarbeiter 2014 und ich bin froh, dass wir diese Möglichkeit nutzen konnten, um unsere österreichischen Kollegen besser kennenzulernen“, so Petri Ekman, Senior Vice President der OP Insurance. „Es ist gut zu sehen, dass das Geschäftsmodell der RBI in CEE von unseren Unico-Kollegen als ‚Best Practice’ angesehen wird. Es ist eine Ehre, wenn wir eine Unico-Delegation hier in Wien begrüßen dürfen und unsere Erfahrung in diesem Vertrauenskreis teilen können“, so Michael Chwatal von der Abteilung International Business Support. RAIFFEISEN CAMPUS D er Aufsichtsrat der Österreichischen Hagelversicherung hat Mag. Reinhard Kern mit Wirksamkeit 1. Mai 2015 zum Mitglied des Vorstandes bestellt. Generaldirektor-Stellvertreter Dr. Josef Schmid scheidet nach fast 30-jährigem verdienstvollen Einsatz in der Österreichischen Hagelversicherung aus dem Vorstand aus und tritt in Ruhestand. Der Niederösterreicher Reinhard Kern (38) begann seine Berufslaufbahn bereits während des Studiums an der Wirtschaftsuniversität Wien bei der Erste Bank. Seit 2003 ist er in der Österreichischen Hagelversicherung für die Kapitalveranlagung und die Rückversicherung verantwortlich. 2012 wurde ihm die Prokura verliehen. Kern ist verheiratet und hat zwei Töchter. Der Vorstand der Österreichischen Hagelversicherung setzt sich ab 1. Mai 2015 demnach aus Generaldirektor Dr. Kurt Weinberger (Vorstandsvorsitzender) und Mag. Reinhard Kern (Vorstandsmitglied) zusammen. Die Österreichische Hagelversicherung ist ein umfassender Spezialversicherer für den Agrarsektor und verfügt neben Österreich über Niederlassungen in Tschechien, Slowenien und der Slowakei; in Ungarn und Rumänien betreibt sie das Geschäft im Wege des freien Dienstleistungsverkehrs. Die Hagelversicherung versichert landwirtschaftliche Kulturen neben Hagel auch gegen Frost, Sturm, Dürre, Überschwemmung, Verwehung, Auswuchs, tierische Schädlinge u.a.m. Zudem ist die Österreichische Hagelversicherung auch Österreichs größter Tierversicherer. emu HAGELVERSICHERUNG Neuer Vorstand in der Hagelversicherung „Den Kunden stets mitdenken“ Auf Einladung des Raiffeisen Campus haben Experten über das Privatkundengeschäft der Zukunft diskutiert. VON EDITH UNGER D ie veränderten Rahmenbedingungen für Banken, geprägt von einem historisch niedrigen Zinsniveau und einem neuen Kundenverhalten durch die zügig fortschreitende Digitalisierung, stellen auch Kundenbetreuer vor neue Herausforderungen. Der Ausbildung kommt hier eine Schlüsselrolle zu, sind sich die beiden Retail-Vorstände Hannes Schmid (RLB Tirol) und Georg Kraft-Kinz (RLB NÖ-Wien) einig. Vor allem im Privatkundengeschäft sei eine „neue Qualität der Kundenbetreuung und mehr Professionalität in der Beratung“ gefragt. „Wir müssen wieder mehr Kundenbank als Regionalbank werden“, ist Schmid sicher. Das Schlagwort dabei heiße „mehr Convenience“. Um in dieser neuen Ausgangslage auf dem Markt erfolgreich sein zu können, sei eine klare Ausrichtung notwendig: Raiffeisen werde aufgrund seiner dezentralen Struktur weder Preis- noch Innovationsführer sein können. „Daher müssen wir über die Serviceführerschaft punkten“, weiß Schmid, Pate des Raiffeisen Campus aus dem Gremium der MarktVorstände innerhalb der Raiffeisen Bankengruppe Österreich (Markt PuG). treuung in Richtung Digitalisierung bleibe der Kern des Geschäftes erhalten: „Raiffeisen bleibt eine Beraterbank. Eine bessere Rechtsform als die Genossenschaft dafür gibt es nicht. Wir müssen nur daran glauben“, appelliert Kraft-Kinz für mehr Zuversicht. Aufbauend auf die Anregungen der beiden Vorstandsdirektoren diskutierten Geschäftsleiter von Raiffeisenbanken und Vortragende des Raiffeisen Campus die Anforderungen an die Raiffeisen Privatkundenbetreuer der Zukunft. Martina Schweitzer, beim Raiffeisen Campus für das neue Privatkunden Colleg federführend zuständig, umreißt das Profil eines Top Raiffeisen Privatkundenbetreuers wie folgt: „Er erkennt die wichtigsten finanziellen Anliegen seiner Kunden und kann diese im jeweiligen Marktumfeld umfassend und lösungsorientiert betreuen. Dabei schafft er es, die Lösungen in der Kundensprache zu erklären und einen für die Raiffeisenbank profitablen Abschluss zu tätigen.“ Lebensereignisse im Fokus Wichtig sei zudem, dass der Betreuer auch die Auswirkungen seiner Entscheidungen auf die Ertragssituation seiner Bank kennt und daher einschätzen Serviceführerschaft könne, wie er seine Zeit effektiv einsetzt, erläutert Konkret schlägt der Retail-Vorstand drei Ansätze für Katharina Kober, Bildungsmanagerin für PK-Ausbilden Privatkundenbetreuer der Zukunft vor: weg von dungen: „Dann entsteht eine win-win-Situation für der lokalen Standardbetreuung hin zu einer diffe- Kunden und Bank – ganz im Sinne einer nachhaltirenzierten Betreuung von Kunden mit hohem Um- gen Geschäftsbeziehung. Das ist unser Ziel.“ satzpotenzial; weg von internen Routineprozessen Für die weitere Konzeptionsarbeit für das Privatund regulatorischer Abwicklung hin zu mehr Kun- kundengeschäft stehe daher außer Frage, dass der denerlebnis in der Betreuung; in der gewachsenen Kunde einer Raiffeisenbank und dessen persönliche Bankstellenstruktur alle drei Kanäle Beratung/ „Lebensereignisse“ in den Mittelpunkt der neuen Privatkundenausbildung gestellt werBetreuung, Telefon und Digital durchgängig integrieren. den. „Der Raiffeisen Campus kann INFO dabei auf ein hervorragendes FunOberste Priorität habe jedoch, dass man stets wie ein Kunde dendament aufbauen und wird die etaDie derzeitige Fachausbilken müsse – bei der Beratung und blierte Fachausbildung Privatkundung Privatkundenbetreuer Betreuung ebenso wie in der Ausdenbetreuer bis Jahresende 2015 beim Raiffeisen Campus bildung, ergänzt Kraft-Kinz. Dem zum neuen „Privatkunden-Colleg“ gibt es seit 2004, sie wurde veränderten Kundenverhalten weiterentwickeln“, ergänzt Camin den vergangenen zehn müsse Rechnung getragen und Jahren von mehr als 1.600 pus-Geschäftsleiter Matthias BreiPrivatkundenbetreuern aus teneder. eine intelligente Kombination aus ganz Österreich absolviert. Online und Beratung entwickelt Bildungsoffensive Eine Absolventenbefragung werden, so der Markt-Experte. Bemit mehr als 60 Prozent ratung sollte aber vor allem „beDie Neuentwicklung der PK-AusRücklauf bestätigt den darfsgerecht“ sein und der jeweibildung ist Teil der „Bildungsofnachhaltigen Nutzen dieser ligen Lebenssituation des Kunden fensive Markt“, die der Raiffeisen Ausbildung für den berufCampus 2015 im Auftrag des Sekentsprechen. lichen Erfolg in der Raifftors startet. Intensive AuseinanBeraterbank eisenbank. Im Privatkundersetzung mit dem Kundenverden-Colleg werden bisherige „Es gibt kein besseres Netz als das halten, ein besseres betriebswirtErfolgsbausteine mit neuen von Raiffeisen. Wir nützen es aber schaftliches Gesamtverständnis, Anforderungen kombiniert nicht ausreichend“, sieht Kraftneue Betreuungsansätze und ein – in die Entwicklungsarbeit Kinz Verbesserungspotenzial. Fokus auf Verkaufskompetenz solsind Praktiker aus allen Raiffeisen sei dennoch „die besselen als Schwerpunkte die RaiffeiBundesländern und Sektorre Direktbank“. Trotz nötiger Weisenbanken im regionalen Kundenstufen eingebunden. terentwicklung in der Kundenbegeschäft unterstützen.
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