Pressetext - Kunsthalle Wien

Kunsthalle Wien
Karlsplatz
Function Follows Vision, Vision Follows Reality
27/5 – 23/8 2015
Pressegespräch: Dienstag, 26. Mai 2015, 10 Uhr
Kunsthalle Wien Karlsplatz
Eröffnung: Dienstag, 26. Mai 2015, 19 Uhr
Kunsthalle Wien Karlsplatz
Vortrag: Mittwoch, 17. Juni 2015, 19 Uhr
Fabrizio Gallanti: Pantographic experience. The conundrum of the architectural display*
Kunsthalle Wien Museumsquartier
„Function follows vision, vision follows reality” war das Leitmotiv Friedrich Kieslers.
Der 1890 in Czernowitz geborene Architekt, Bühnenbildner, Ausstellungs- und
Möbeldesigner studierte und arbeitete in Wien, bis er 1926 nach New York emigrierte.
Friedrich Kiesler erlangte durch seine wegweisenden Entwürfe im Bereich Architektur
und Design internationale Berühmtheit. Sein primäres Interesse galt einer die
Disziplinen übergreifenden, Theorie und Praxis verbindenden Gestaltung.
Pressetext
Die Ausstellung in der Kunsthalle Wien Karlsplatz entstand in Kooperation mit der
Friedrich und Lillian Kiesler Privatstiftung und untersucht anlässlich des 125. Geburtsund 50. Todestages des Künstlers seinen Einfluss auf die zeitgenössische Kunst. Im
Zentrum der Schau stehen Kieslers Überlegungen zum Display, hat er doch bereits
in den 1940er Jahren zahlreiche innovative Ausstellungsdisplays geschaffen, unter
anderem für Peggy Guggenheims Privatmuseum Art of This Century in New York.
Bereits damals hinterfragte er wesentliche Aspekte des Ausstellens von Kunst und
stellte Überlegungen an, die auch heute für zeitgenössische Künstler/innen von
ungebrochener Relevanz sind. Seine Ideen und Entwürfe verbinden künstlerische
und soziale Überlegungen und schaffen Situationen, in denen Kunst und Kultur auf
neuartige Weise erfahrbar werden.
Die Ausstellung Function follows vision, vision follows reality stellt demgemäß Kieslers
Interesse an innovativen Formen der Präsentation von Kunst ins Zentrum. Innerhalb
eines atmosphärischen Settings, das Ideen des visionären Gestalters aufgreift und in
die Gegenwart übersetzt, korrespondieren Werke zeitgenössischer Künstler/innen mit
Zeichnungen, Texten und Fotos von Kieslers legendären Schaufenstergestaltungen:
Francesco Pedraglio etwa verwandelt die Schriften Kieslers zur Schaufenstergestaltung in einen abstrakten Dialog, der als Hörstück im Ausstellungsraum präsent
ist und das zentrale Thema des (Bilder-)Rahmens thematisiert. Céline Condorellis
Swindelier verbindet im Sinne eines skulpturalen Porträts von Kiesler dessen zentrale
Gestaltungselemente Fotografie, Sound und Film mit einem Ventilator sowie einer
sich verändernden Lichtsituation im Raum. Fotografische Stillleben von Annette Kelm
treffen auf jene Stillleben aus Kleidungsstücken, die Kiesler Ende der 1920er Jahre
für die Schaufenster des Kaufhauses Saks Fifth Avenue in New York arrangierte.
Leonor Antunes Film String Travel greift ein Motiv aus einem Avantgardefilm von
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FUNCTION FOLLOWS VISION, VISION FOLLOWS REALITY
Maya Deren auf, den diese in den 1940er Jahren in den Räumen von Art of This
Century gedreht hat. Notationen des Komponisten Morton Feldman, mit dem Kiesler
eng befreundet war, wirken in ihrer Abstraktion wie minimalistische Zeichnungen,
sind jedoch Anweisungen für aufzuführende Musikstücke – so wie Kieslers abstrakte
Zeichnungen Vorschläge für die Aktivierung des Betrachters im Ausstellungsraum sind.
Andere Künstler/innen reagieren auf die Ideen Kieslers – „Farben und Formen sind
das einfachste, das billigste, das rascheste Mittel, einen Raum visionär umzugestalten“
– mit Interventionen, die die Idee der neutral gestalteten Ausstellung konterkarieren.
Farben, Formen und Materialien verbinden sich dabei zu einer Inszenierung, die intuitiv
argumentiert und dennoch Motive und Gestaltungsmaximen Kieslers sinnlich erfahrbar
macht.
Künstler/innen: Friedrich Kiesler sowie Leonor Antunes, Olga Balema, Céline
Condorelli, Morton Feldman, Annette Kelm, Charlotte Moth, Francesco Pedraglio, Luca
Trevisani, Nicole Wermers
Kurator/innen: Luca Lo Pinto, Vanessa Joan Müller
Publikation: Begleitend zur Ausstellung und in Kooperation mit der Friedrich und
Lillian Kiesler Privatstiftung wird ein Reader mit Reprints von Texten Friedrich Kieslers
sowie mit Ausstellungsansichten publiziert.
Biographien:
Leonor Antunes, geb. 1972 in Lissabon, lebt in Berlin. Ausstellungen (u. a.): 8. Berlin
Biennale (2014), Kunsthalle Basel (2013), Kunsthalle Lissabon (2013), MCA Chicago
(2012), Museu Serralves, Porto (2011), Museu Reina Sofia, Madrid (2011)
Olga Belema, geb. 1984 in Liv (Ukraine), lebt in Amsterdam. Ausstellungen (u. a.):
Le Magasin Grenoble (2014), Sculpture Center, New York (2014), Fridericianum, Kassel
(2014), The Approach, London (2013), Prism, Los Angeles (2013), Casco, Utrecht (2012)
Céline Condorelli lebt und arbeitet in London. Ausstellungen (u. a.): The Institute of
Modern Art (IMA), Brisbane (2015), OFF-Biennale Budapest (2015), Tensta Konsthall
(2015), Hangar Bicocca, Mailand (2014), MuHKA, Antwerpen (2014), Castello di Rivoli
(2013), Eastside Projects, Birmingham (2013), Grazer Kunstverein (2013), SALT Istanbul
(2012), Manifesta 8, Murcia (2010).
Pressetext
Morton Feldman (1926-1987) war ein amerikanischer Komponist. 1950 begegnete
er John Cage und entwickelte seine ersten Eigenkompositionen. Er zählte zu den
Pionieren der graphischen Notation, zählt zur „New York School of Music“ und war mit
Friedrich Kiesler befreundet.
Annette Kelm, geb. 1975 in Stuttgart, lebt in Berlin. Ausstellungen (u. a.): Kölnischer
Kunstverein, Köln (2014), Espace Culturel Louis Vuitton, München (2014), MoMA, New
York (2013), Presentation House Gallery, Vancouver (2012), 54. Biennale di Venezia,
Venedig (2011), KW – Institute for Contemporary Art, Berlin (2009), Kunsthalle Zürich
(2009) CCA Wattis, Institute for Contemporary Art, San Francisco (2008), Witte de With,
Rotterdam (2008)
Charlotte Moth, geb. 1978 in Großbritannien, lebt in Paris. Ausstellungen (u. a.):
ICA studio, London (2015), Archive Room – Tate Britain, London (2015), De Vleeshal,
Middleburg (2014), Skulpturenmuseum Glaskasten, Marl (2014), Temporary
Gallery, Köln (2014), Fondation Serralves, Porto (2011), Musée départemental d’art
contemporain de Rochechouart (2010), Bloomberg SPACE, London (2010)
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FUNCTION FOLLOWS VISION, VISION FOLLOWS REALITY
Francesco Pedraglio ist Künstler, Autor und Mitbegründer der Non-Profit
Organisation FormContent. Er lebt in London. Ausstellungen und Performances (u. a. ):
Transmission Gallery, Glasgow, Kunsthalle Basel, Hayward Gallery, London, The
National Portrait Gallery, London, ICA, London, Wysing Arts Centre, Cambridge,
Galerie Kamm, Berlin, Hollybush Gardens, London
Luca Trevisani, geb. 1979 in Verona, lebt in Berlin und Mailand. Ausstellungen (u. a.):
Museo Marino Marini, Florenz (2014), Georg Kolbe Museum, Berlin (2014), PAC,
Mailand (2014), MACRO Museo d‘Arte Contemporanea, Rom (2013), MAXXI, Rom
(2012), Casa Museo Giorgio de Chirico, Rom (2011), Künstlerhaus Bethanien, Berlin (2011)
Nicole Wermers, geb. 1971 in Emsdetten, lebt in London. Ausstellungen (u. a.):
Salzburger Kunstverein (2015), Secession, Wien (2014), Gropius Bau, Berlin (2013),
MMK Frankfurt (2013), MACRO, Rom (2012), Kölnischer Kunstverein, Köln (2012),
Hayward Gallery, London (2010), Garage Centre for Contemporary Arts, Moskau (2010)
*Fabrizio Gallanti: Pantographic experience.
The conundrum of the architectural display
Vortrag: Mittwoch, 17. Juni 2015, 19 Uhr
Historisch betrachtet ist die Beziehung zwischen kuratorischer Praxis,
Ausstellungsdesign und -architektur ein fruchtbares aber auch problembehaftetes
Experimentierfeld. Labels, Attrappen, Kopien, Rahmen, Modelle, Beschilderungen,
Vitrinen, Plexiglas, Schablonen, Beamer, Audio-Guides, Flachbildschirme, Gipswände
und Sperrholz bilden ein sich ständig veränderndes Spektrum an Vorrichtungen, die
darauf abzielen, das Publikum zu Diskussionen anzuregen. Die Frage die sich häufig
stellt lautet: Wie benutzen wir Räume, um zu kommunizieren?
Fabrizio Gallanti studierte Architektur-Design und Architekturtheorie am
Politecnico di Torino (Turin, Italien) und Architektur an der Universität Genua. Er ist
Gründungsmitglied des Kollektivs gruppo A12, einem Kollektiv von Architekten, das
sich der Kreuzung von Architekturgestaltung und Bildender Kunst widmet (www.
gruppoa12.org) und des Zentrums für Architekturforschung FIG Projects (www.figprojects.com). Gallanti unterrichtete in Chile, Italien, Großbritannien und den USA.
Zwischen 2007 und 2011 war er Redakteur beim Abitare Magazin und Chefredakteur
der Abitare-Website. Zwischen 2011 und 2014 war er Associate Director of Programs
am Canadian Centre of Architecture in Montréal, Kanada. Im Jahr 2014 war er der erste
Senior Mellon Fellow an der School of Architecture of Princeton University.
Pressetext
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