Kunsthalle Wien Museumsquartier Karlsplatz Programm 2015 4/2 – 22/3 2015 Pierre Bismuth. Der Kurator, der Anwalt und der Psychoanalytiker Eröffnung: 3. Februar 2015 Kunsthalle Wien Museumsquartier Pierre Bismuths umfangreiche Einzelausstellung in der Kunsthalle Wien wird Arbeiten des Künstlers aus den Jahren 1988 bis 2014 präsentieren. Die Ausstellung hat sich zum Ziel gesetzt, das komplexe Oeuvre des Künstlers zu präsentieren, das unterschiedlichste Medien umfasst und ebenso experimentell wie humorvoll mit konzeptuellen Techniken umgeht. Neben kleineren Arbeiten auf Papier werden auch Objekte sowie Audio- und Videoinstallationen zu sehen sein. Eine Reihe von Werken wird eigens für diese Ausstellung, die in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler entsteht, neu produziert. Bismuths Werke regen auf verführerische Weise dazu an, bestehende gesellschaftliche Konventionen zu hinterfragen und deuten auf versteckte Aspekte unserer Wirklichkeit. So setzt Bismuth der realen Welt, die aus regulierten Zeichensystemen besteht, eine Welt entgegen, in der die Ungewissheit und das Unbekannte dominieren. Zur Ausstellung erscheint eine umfangreiche Publikation im Verlag Sternberg Press. Kurator: Luca Lo Pinto Pressetext 4/2 – 29/3 2015 The Future of Memory Eine Ausstellung über die Unendlichkeit der Gegenwart Eröffnung: 3. Februar 2015 Kunsthalle Wien Museumsquartier Digitale Kommunikation und virtuelle Vernetzung prägen unsere Gegenwart. Soziale Interaktionen geschehen durch elektronische Geräte wie Smartphones oder Tablets. Produktion und Konsum medialer Outputs führen zu einer Omnipräsenz digitaler Medien. Wie Wissen, Erfahrungen und Traditionen weitergegeben werden, wie Erinnerung gebildet und ein kulturelles Gedächtnis gestaltet oder vermittelt wird, wandelt sich dadurch nachhaltig. Die Ausstellung The Future of Memory geht der Frage nach, ob und wie sich die derzeitige Kommunikationskultur und die Historisierung der Gegenwart verändern. Die Erinnerung an die Vergangenheit, das Erleben der Gegenwart und die Vorstellung von der Zukunft vereinen sich für uns zu scheinbar äquivalenten Bildern. Aufgrund der veränderten Prozesse individueller und kollektiver Erinnerungspraktiken weichen Kategorien von Vergangenheit und Zukunft einer unendlichen Gegenwart. Vor diesem Hintergrund wurden für die Ausstellung 1 PROGRAMM 2015 Werke von etwa zwanzig internationalen Künstler/innen ausgewählt, die Realitätskonstruktionen kritisch hinterfragen oder auch untergraben. The Future of Memory führt das Konzept des 55. October Salons Belgrad (20/9 – 2/11 2014) fort, der unter dem Titel Disappearing Things der Rolle des kollektiven wie individuellen Erinnerns im digitalen Zeitalter nachging und von Vanessa Joan Müller und Nicolaus Schafhausen kuratiert worden war. Kurator: Nicolaus Schafhausen 21/3 – 27/10 2015 Ken Lum. Coming Soon Eröffnung: 20. März 2015 Kunsthalle Wien Karlsplatz Projekt im öffentlichen Raum Ken Lum kombiniert fotografische Bilder und Texte, Sprache und skulpturale Elemente, um Klassenzugehörigkeit und ethnische Vielfalt in der westlichen Gesellschaft sowie die Inszenierung von Individualität innerhalb eines sozial und ökonomisch kodierten Stadtraums zu hinterfragen. Seine für die Kunsthalle Wien entwickelte Werbetafel zeigt eine moderne asiatisch-europäische Familie, die sich wie in einer kommerziellen Reklame als perfektes Resultat des Multikulturalismus präsentiert. Der Schriftzug „Coming Soon“ verleiht dem Bild jedoch eine kritische Dimension: die Adaption des Hinweises auf einen zukünftig an dieser Stelle eröffnenden Shop entlarvt die multi-ethnische Familienidylle als bislang noch nicht realisierte gesellschaftliche Utopie. Kuratorin: Anne Faucheret Pressetext 9/4 – 11/4 2015 Kuratorische Ethik (Konferenz) Kunsthalle Wien Karlsplatz Kuratieren leitet sich vom lateinischen curare ab und bedeutet, sich um etwas zu kümmern und damit auch Verantwortung zu übernehmen – für eine Ausstellung, die beteiligten Künstler/innen, die Werke usw. Wird in der Wirtschaft der Code of Ethics immer wichtiger, der festlegt, was legitim ist und was nicht, verschieben sich im kuratorischen Bereich seit einigen Jahren entscheidende Parameter. Das Verhältnis zwischen öffentlichen und privaten Sammlungen sowie der Umgang mit letzteren, das Verhältnis zwischen institutionellem Kunstbetrieb und dem Kunstmarkt sowie das Verhältnis zwischen Kurator/innen und Künstler/innen haben sich ebenso subtil wie nachhaltig verändert. Insofern wird es Zeit, sich über einen kuratorischen Code of Ethics zu unterhalten: wo gibt es Grenzen, was sind die Grauzonen? Weniger das Sprechen über Missstände als die grundlegende Anerkennung, dass es solche gibt, dient als Ausgangspunkt der mehrtägigen Konferenz, bei der internationale Vertreter/innen aus unterschiedlichen Bereichen des Kunstbetriebs zu Wort kommen. Konzept: Vanessa Joan Müller, Nicolaus Schafhausen 2 PROGRAMM 2015 17/4 – 31/5 2015 Destination Wien 2015 Eröffnung: 16. April 2015 Kunsthalle Wien Museumsquartier Kunsthalle Wien Karlsplatz Mit einem Open Call lud die Kunsthalle Wien im September 2014 zur Einreichung für Destination Wien 2015 ein. Die eingegangenen Vorschläge, Projekte und Konzepte übertreffen in ihrer Fülle und Qualität unsere Erwartungen bei Weitem und bestätigen damit zugleich die Signifikanz des Ausgangsgedankens zu dieser Präsentation: Wien ist sowohl Dreh- als auch Zielort künstlerischer Produktion, Darbietung und Kommunikation weit über das kulturell regionale Feld hinaus. Mit ihrer Diversität an Lebensformen, kulturellen Manifestationen und Divergenzen zwischen Tradition und Innovation bietet die Stadt ein bemerkenswert hohes Potenzial an künstlerischem Diskurs, Output und Transfer. In diesem Sinn werden nicht allein die Ausstellungs- und Veranstaltungsräume der Kunsthalle Wien im Museumsquartier und am Karlsplatz Schau- und Austragungsplatz einer Auswahl der eingereichten Positionen, sondern Destination Wien 2015 wird sich durch Kooperationen mit Wiener Galerien und Kultureinrichtungen – und damit erweitert um zahlreiche weitere Positionen zu diesem Thema – sechs Wochen lang über ganz Wien erstrecken. Jury: Nicolaus Schafhausen (Vorsitz), Marie Egger, Anne Faucheret, Lucas Gehrmann, Luca Lo Pinto 27/5 – 23/8 2015 Function Follows Vision, Vision Follows Reality Eröffnung: 26. Mai 2015 Kunsthalle Wien Karlsplatz Pressetext Friedrich Kiesler ist durch seine wegweisenden Entwürfe im Bereich Architektur und Design berühmt geworden. Er hat aber auch zahlreiche innovative Ausstellungsdisplays geschaffen, unter anderem für Peggy Guggenheims Privatmuseum Art of This Century in New York 1942, die wesentliche Aspekte des Ausstellens zeitgenössischer Kunst konstruktiv hinterfragen. Die Ausstellung in Kooperation mit der Österreichischen Friedrich und Lilian Kiesler Privatstiftung in Wien stellt Fragen des Displays ins Zentrum und Werke von Kiesler mit solchen zeitgenössischer Künstler/innen in einen Dialog. Insbesondere dort, wo das künstlerische Werk selbst zum Display wird und das eigene Ausgestelltsein thematisiert, bilden sich interessante Schnittstellen zu Fragen von Rezeption und Vermittlung, dem institutionellen Raum als sozialem Raum und dem Anspruch zeitgenössischer Kunst insgesamt, in gesellschaftliche Bereiche einzuwirken. Kurator/innen: Luca Lo Pinto, Vanessa Joan Müller 3 PROGRAMM 2015 11/6 – 4/10 2015 Pauline Boudry / Renate Lorenz. LOVING, REPEATING Ein Projekt der Kunsthalle Wien im Rahmen der VIENNA BIENNALE 2015 Eröffnung: 11. Juni 2015 Kunsthalle Wien Museumsquartier Pauline Boudry und Renate Lorenz präsentieren im Rahmen von Future Light, dem Teil der Vienna Biennale 2015, der sich der Bildenden Kunst widmet, drei Videoinstallationen und eine Reihe neuer Skulpturen die gemeinsam eine stimmungsvolle, den Begriff der Zeit reflektierende Installation ergeben. In stark inszenierten Situationen zeigen die Videos, wie neue Sehnsüchte entstehen, wenn Vergangenes in Hinblick auf Zukünftiges neu erschaffen wird. Ein spürbarer Hauch von Undurchsichtigkeit umhüllt spielerisch die Figuren, die, umgeben von Glitter, Vorhängen, Tarnmustern, imposanten Perücken und einem gewissen Grad musikalischer Interaktion, bewusst schwierig zu kategorisieren sind. Pauline Boudry und Renate Lorenz konzipieren für ihre Filme Performances und beziehen sich dabei auf zahlreiche Referenzen aus dem Bereich des Experimentalfilms, der Geschichte der Fotografie und der Underground (Drag-) Performance. Neueste Retrospektiven und Einzelausstellungen beinhalteten Patriarchal Poetry, Badischer Kunstverein, 2013; Aftershow, CAPC, Bordeaux, 2013; Toxic Play in Two Acts, South London Gallery, 2012; Contagieux! Rapports contre la normalité, Centre d´Art Contemporain, Geneve, 2010. Ihr kürzlich erschienenes Künstlerbuch trägt den Titel Aftershow (Sternberg Press, 2014). Kuratorin: Maria Lind Pressetext 26/6 – 26/10 2015 Individual Stories Sammeln als Porträt und Methodologie Eröffnung: 25. Juni 2015 Kunsthalle Wien Museumsquartier Sammeln lässt sich als Versuch des Bewahrens der Dinge vor dem Vergessen und Verschwinden verstehen. Es manifestiert sich in einer subjektiven Auseinandersetzung mit persönlichen Geschichten und kollektiver Geschichte. Künstler/innen als Sammler/innen können unterschiedliche Rollen einnehmen: Viele stellen eigene Sammlungen zusammen, die über Kunstwerke und Archivmaterial bis zum Kitsch reichen können. Die Ausstellung wird Sammlungen als Obsession, als Charakterisierung und als persönliches Porträt von Künstler/ innen zeigen. Dieser konzeptionelle Rahmen eröffnet einen Raum für all jene Dinge, die Künstler/innen als Inspirationsquelle dienen, einer Leidenschaft entspringen oder einen privaten Fetischismus offenbaren. Duchamp, der das Readymade zum Kunstwerk erklärte, prägte die Idee des „Künstlers als Sammler“. Aber auch Rubens, Breton und Cornell haben berühmte Sammlungen hinterlassen. Die Ausstellung Individual Stories wird als große Wunderkammer konzipiert. Kurator/innen: Luca Lo Pinto, Nicolaus Schafhausen, Anne-Claire Schmitz 4 PROGRAMM 2015 18/9 – 8/11 2015 Charlemagne Palestine GesammttkkunnsttMeshuggahhLaandtttt Eröffnung: 17. September 2015 Kunsthalle Wien Karlsplatz Der Amerikaner Charlemagne Palestine ist Komponist, Musiker, Performer und bildender Künstler. Bereits in den 1970er Jahren komponierte er repetitive Musik, die sich an den Erwartungen des westlichen Publikums rieb. Seine frühen Werke waren vornehmlich Kompositionen für Glockenspiele und elektronische Musikinstrumente, am bekanntesten sind jedoch seine Klavierstücke, in denen kurze Sequenzen endlos wiederholt und Variationen nur langsam Einzug halten. Obwohl er zu Musikern wie La Monte Young, Terry Riley, Philip Glass und Steve Reich gezählt wurde, verweigerte sich Palestine dem Label Minimalismus und schuf stattdessen für seine Kompositionen den Begriff „Maximalismus“. Ebenfalls in den 1970ern hat Palestine eine Reihe psychodramatischer Videoarbeiten produziert, in denen er den Körper durch die Symbiose von Klang und Bewegung aktiviert und der Innerlichkeit Ausdruck verleiht. Seine Übungen trieb er oft bis zur physischen und psychischen Erschöpfung. In seinen Performances und Musikvideos tauchen auch immer wieder emblematische Gegenstände wie Teddybären, Cognacflaschen oder Schals auf, die wie Signaturen funktionieren und zu „Identifikationssymbolen“ werden. In den letzten Jahren arbeitete Palestine vor allem mit Musikern wie Pan Sonic, David Coulter, Tony Conrad und Michael Gira zusammen. Er hat mehr als zwanzig Soloalben veröffentlicht und auf Festivals in der ganzen Welt gespielt. Die Ausstellung wird durch ein Musik- und Performanceprogramm ergänzt. Kurator: Luca Lo Pinto Pressetext 23/10 2015 – 10/1 2016 The Promise of Total Automation Eröffnung: 22. Oktober 2015 Kunsthalle Wien Museumsquartier „Dinge“ verfügen über autonome Informationsverarbeitungs- und Kommunikationsprozesse. Sie kommunizieren untereinander und mit ihrer Umwelt. Über diese Eigenständigkeit verfügen nicht nur technische Geräte, sondern auch rituelle Artefakte, die, aufgeladen mit Bedeutung, ein Eigenleben zu führen beginnen. In den Naturwissenschaften und der objekt-orientierten Philosophie hat sich die Annahme bereits durchgesetzt, dass Objekte auch zueinander Beziehungen entwickeln, die nicht durch den Menschen forciert werden. Die Ausstellung wird die Faszination dieser „Verselbstständigung“ in der kapitalistischen Gesellschaft und deren Produktionslogiken und digitalen Kommunikationssystemen untersuchen. Sie richtet ihren Fokus auf das Versprechen einer scheinbar wunderbaren Welt, in der der Mensch von Arbeitsprozessen befreit wird, und den Konsequenzen dieser Fernsteuerung, die zur Entfremdung des Subjekts von der Wirklichkeit führt. Künstler/innen haben im Zuge der letzten Jahre Zugänge zu diesem Thema – und den verschiedenen Theorien dazu – entwickelt und Werke produziert, denen der Gedanke über die Flucht vor dem Animismus und der Glorifizierung des Automatismus innewohnt. Kuratorin: Anne Faucheret 5 PROGRAMM 2015 19/11 2015 – 13/3 2016 Politischer Populismus Eröffnung: 19. November 2015 Kunsthalle Wien Museumsquartier Politischer Populismus ist nicht nur auf dem Vormarsch, er bedient sich auch wesentlich stärker popkultureller wie künstlerischer Verfahren und Ästhetiken als noch in früheren Jahren. Social Media, Werbeästhetik und mediale Inszenierung haben schlichten Parolen ein progressives Aussehen verliehen. Rappende Politiker, speziell auf Jugendliche abgestimmte Youtube Clips, Fernsehformate oder Popkonzerte, die politische Themen besetzen und Ressentiments gesellschaftsfähig machen wollen, gehören zum modernen Medienalltag. Künstlerische Werke wiederum reflektieren diese Tendenz, kommentieren sie oder geben ihr eine subversive zweite Ebene, welche die Mechanismen des politischen Populismus gegen diesen wendet. Die Ausstellung versammelt Werke internationaler Künstler/innen, die sich mit den verschiedenen Facetten des Populismus beschäftigen, ihn analysieren, ironisch brechen, vor allem aber darauf verweisen, wie omnipräsent er geworden ist. Kurator: Nicolaus Schafhausen 27/11 2015 – 17/1 2016 Preis der Kunsthalle Wien 2015 Eröffnung: 26. November 2015 Kunsthalle Wien Karlsplatz Der Preis der Kunsthalle Wien war von 2002 bis 2014 ein gemeinsames Projekt der Universität für angewandte Kunst Wien und der Kunsthalle Wien und wurde jährlich an eine/n Absolvent/in des Instituts für Bildende und Mediale Kunst vergeben. 2015 wird diese Kooperation ausgeweitet und der Preis erstmals an je eine/n Absolventen/in der Universität für angewandte Kunst Wien und der Akademie der bildenden Künste Wien vergeben. Pressetext Kurator: Lucas Gehrmann Kunsthalle Wien GmbH Museumsplatz 1 1070 Wien, Austria www.kunsthallewien.at facebook.com/KunsthalleWien twitter.com/KunsthalleWien instagram.com/KunsthalleWien blog.kunsthallewien.at Presse Katharina Murschetz +43 (0) 1 5 21 89 - 1221 [email protected] Stefanie Obermeir +43 (0) 1 5 21 89 - 1224 [email protected] 6
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