Lesen Sie hier den Bericht des Westfalenblattes vom 27. Mai 2015

Zeitung für
Gütersloh
Mit Wasser aus der Dalke getauft
28 Täuflinge der Evangelischen Kirchengemeinde erhalten auf der Dalkeinsel den Segen Gottes
Von Wolfgang W o t k e
Guten Morgen
Tipp mit Ton
Hier mal ein heißer Tipp für alle,
die schwer daran zu knabbern
haben, dass sie
von ihrer Umwelt nicht gebührend wahrgenommen
werden.
Er
funktioniert
ganz hervorragend im Kino
oder im Theater, in Vortragssälen, Wartezimmern oder
Konferenzräumen – generell erhöht ein Umfeld, in
dem in der Regel eine eher ruhige
Atmosphäre herrscht, die Effizienz
des Kunstgriffs ungemein. Und so
geht’s: Schalten Sie niemals und
unter keinen Umständen die Tastentöne an Ihrem Smartphone auf leise
– oder sogar ganz aus. Am Ende
kriegt sonst überhaupt niemand mit,
dass Sie gleich eine Mail oder SMS
verschicken werden.
Gütsel
Jugendlicher
büßt Handy ein
Gütersloh (WB). Ein 17-jähriger
Jugendlicher ist am frühen Montagmorgen gegen 2.40 Uhr auf der
Friedrichsdorfer Straße überfallen
worden. Zwischen dem Kanarienweg und dem Wachtelweg kamen
ihm eigenen Angaben zufolge zwei
unbekannte männliche Personen
auf Fahrrädern entgegen.
Die beiden Männer hielten an
und fragten den 17-Jährigen zunächst nach Zigaretten, dann nach
einem Handy. Als der Jugendliche
weglaufen wollte, brachten die
beiden Täter ihn zu Fall, wobei er
sich Verletzungen an Knien und
Armen zuzog. Ein schwarzes Handy der Marke Wiko Lenny, das ihm
aus der Tasche gefallen war, nahmen die Täter an sich und entfernten sich auf schwarzen Fahrrädern mit bläulicher Beleuchtung in
Richtung Avenwedde. Beide Täter
waren Mitte 20 Jahre alt und
blond, sie sprachen schlechtes
Englisch. Die Polizei sucht Zeugen.
G ü t e r s l o h (WB). Lieber
würde die kleine Luca auf dem
benachbarten Spielplatz gehen
und dort umhertollen. Doch
das ist diesmal nicht möglich.
Ihre Eltern haben die Vierjährige schick angezogen, denn in
den nächsten Minuten wird sie
zusammen mit 27 anderen
Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen auf der Dalkeinsel
im Stadtpark von Gütersloh
getauft.
Mit Wasser aus der Dalke bekamen die Täuflinge am Pfingstsonntag den Segen Gottes zugesprochen und wurden in die christliche
Gemeinschaft
aufgenommen.
Nach 2012 fand das Tauffest unter
freiem Himmel bei den Regionen
Ost und Süd der Evangelischen
Kirchengemeinde jetzt zum zweiten Mal statt. Mehr als 300 Paten,
Angehörige und Freunde fieberten
direkt am Ufer der Dalke dem
großen Moment entgegen.
»Der Geist Gottes hat den Menschen mit neuer Kraft erfüllt«,
sagte Pfarrerin Karin Brunken, die
mit ihrem Kollegen Andreas Schulze, Thorsten Maruschke, Michael
Frentrup und Stefan Salzmann an
fünf Stationen die Taufen durchführte. Das Glockengeläut durfte
natürlich auch nicht fehlen und
kam vom Band. Presbyterin Uta
Wegner-Bruns sorgte mit einem
kleinen Eimer für das frische
Dalkenass, das mit warmen Wasser aus Thermoskannen vermengt
wurde.
Die Taufe ist in der Pfingstpredigt auch mit einer Morgendusche
Pfarrerin Karin Brunken (links) hat an ihrer Tauf-Station am Ufer der
Dalke fünf Kinder mit Wasser aus dem naheglegenen Fluss getauft.
»Das ist eine Reinigung mit lebenslanger Wirkung, denn mit dem
Wasser wäscht Gott die Schuld ab.«
Fotos: Wolfgang Wotke
verglichen worden, denn, so Karin
Brunken, sie sei eine Reinigung
mit lebenslanger Wirkung. »Mit
dem Wasser wäscht Gott die
Schuld ab.« Pfarrer Michael Frentrup rief den Menschen im Stadtpark noch zu: »Fürchtet euch nicht
vor den Ungeistern dieser Welt,
denn die Geister der Lieblosigkeit,
des Hasses gibt es auch.«
Das Tauffest unter freien Himmel sei immer beliebter, berichtete
gisch an die biblisch überlieferte
Taufe Jesu im Jordan an. An das
Vorbild der ersten Massentaufe in
der Geschichte der Christenheit
reichte die Zahl der Besucher im
Mehr als 300 Paten, Eltern, Angehörige und
Freunde fiebern dem großen Moment entgegen.
Mit einem Gottesdienst unter freiem Himmel hat das
Tauffest auf der Dalkeinsel begonnen.
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Presbyterin Uta Wegner-Bruns sorgt mit einem Eimer für das frische
Dalkewasser, das in die provisorischen Taufbecken gefüllt wird.
Eltern protestieren mit ihren Kindern gegen Kita-Streik
Von Carsten B o r g m e i e r
G ü t e r s l o h (WB). Erst treten Erzieherinnen und Erzieher
in einen unbefristeten Streik –
jetzt haben auch die Eltern von
Kindern geschlossener Tagesstätten die Geduld verloren:
Etwa 80 Väter und Mütter
haben gestern auf dem Rathausplatz deshalb protestiert.
. . . und folgt dem Rat der Fachfrau. Er nimmt seine Pommes im
Schälchen und nicht in der Tüte.
Warum? Pommes sehr heiß, Kleckergefahr zu hoch. Das gilt besonders für so einen talentierten
Kleckerfritzen wie
EINER
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Stadtpark am Pfingstsonntag allerdings noch nicht ganz heran.
Berichten zfolge soll Petrus damals
mit mehr als 3000 Menschen
gefeiert haben.
Unerhörtes Pfeifkonzert
Einer geht
durch die Stadt
So erreichen
Sie Ihre Zeitung
Pfarrer Stefan Salzmann. »Im
Sommer zieht es Taufgesellschaften immer öfter ans Wasser. Manchen Menschen fasziniere der Ort,
anderen eine Art Partystimmung,
die sie sonst in der Kirche vermissten. Auch einige Eltern waren
begeistert von der Einladung zur
Taufe am Fluss: »Die Dalke bedeutet für uns auch ein Stück Heimat.«
Diese Feste lehnen sich theolo-
Ein Peugeot-Transporter in diesem weißen Chevrolet Matiz mit voller
Wucht in die Seite gefahren.
Foto: Gabriele Grund
Frau übersieht Rotlicht
Schon wieder kracht es auf der Kreuzung in Niehorst
Gütersloh (GG). Die Kreuzung in
Niehorst wird zum Unfallschwerpunkt. Nach dem schweren Unfall
vom vergangenen Pfingstsonntag
hat es gestern dort abermals
gekracht.
Wieder
wurden
Menschen
schwer verletzt, weil ein Verkehrsteilnehmer eine rote Ampel übersehen hatte. Diesmal war es eine
53-jährige Frau aus Gütersloh, die
mit ihrem weißen Chevrolet Matiz
auf der Münsterlandstraße (L806)
von Niehorst in Richtung Marienfeld unterwegs war. Trotz der
»Rot« anzeigenden Ampel ist die
Frau dem Polizeibericht zufolge
auf die Kreuzung gefahren. Dabei
prallte ihr ein aus Richtung Gütersloh kommender Peugeot Boxer-Transporterfahrer mit voller
Wucht in die linke Fahrerseite. Der
47-jährige Mann aus dem saarländischen Völkingen war mit zwei
weiteren Insassen auf dem Weg
nach Halle, wo sie auf der Gerry
Weber Baustelle erwartet wurden.
Durch den Unfall wurden die
Fahrerin des Matiz sowie zwei
Bauarbeiter schwer, aber nicht
lebensgefährlich verletzt. Sie wurden mit Rettungswagen ins Städtische Klinikum und St. ElisabethHospital Gütersloh eingeliefert.
Mit einem schrillen Trillerpfeifen-Konzert forderten Eltern vorrangig, dass sich die Parteien des
landesweit seit Wochen schwelenden Tarifstreits, die Gewerkschaft
Verdi und die Vereinigung kommunaler Arbeitgeber (VKA), wieder am Verhandlungstisch zusammensetzen. Waren anfangs die
städtischen
Kindertagesstätten
(Kitas) nur Tage geschlossen geblieben, dauert die unbefristete
Arbeitsniederlegung
jetzt
seit
mehr als zwei Wochen an.
Für die Belange der Streikenden
haben die Teilnehmer der Aktion
überwiegend Verständnis, der
Stadtverwaltung werfen sie hingegen Untätigkeit vor: »Wir sind
enttäuscht«, sagt Jeanette Wunderlich (30) aus Avenwedde, »von
der Stadtverwaltung hat sich heute
niemand hier blicken lassen. Die
sind alle aus dem Hinterausgang
raus.« Mit Melanie Hron, ebenfalls
Mutter von kleinen Kindern, hatte
Wunderlich zu der Aktion aufgerufen; zur nächsten Ratssitzung am
18. Juni wollen sie sogar den
»Ratssaal stürmen«, wie Wunderlich ankündigt.
Den Protestierenden geht vor
allem die Dauer des Streiks nach
fünf gescheiterten Verhandlungsrunden auf die Nerven. Mütter wie
Ricarda Gallvin (25) oder Aysel
Özkan (39) wissen gar nicht mehr,
wo und wie sie ihre Kleinen
betreuen lassen können. »Ich arbeite in Vollzeit als Krankenschwester, auch mein Mann ist
berufstätig«, berichtet Özkan, die
üblicherweise ihre zwei Kinder in
der Kita Siegfriedstraße gut aufgehoben weiß. »Aktuell habe ich
Nachtschicht, dann passe ich tagsüber auf die Kinder auf. Doch
wann soll ich schlafen?«, fragt sie.
Wunderlich bekräftigt, die KitaBeitäge von der Stadt zurückzufordern. »Das werden wir am 18.
Juni im Rathaus deutlich machen«, sagt sie. Die von der Stadt
in der Hauptschule Nord eingerichtete Notkita sagt vielen Eltern
hingegen nicht zu. »Da passen mir
zu wenige Erzieherinnen auf zu
viele Kinder auf«, meint eine
Mutter.
Ricarda Gallvin (25) beteiligt sich mit Tochter Emily (4) auf dem
Rathausvorplatz gegen den Kita-Streik.
Foto: Carsten Borgmeier