14/15 3. April 1,85 Euro Christus ist erstanden www.kirchenzeitung-koeln.de INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 3. 4. bis 9. 4. 2015 Kurdischer Kreuzweg Im Nordirak blicken vertriebene Christen in eine ungewisse Zukunft Seite 4 Filmdreh für Kolping��������������������������������������� Seite 8 Das leere Grab������������������������������������������������� Seite 16 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33 Johannes Paul II. ������������������������������������������ Seite 49 Osterkerze������������������������������������������������������ Seite 52 Mein Kind kommt in die Kita Tipps, die den Kleinen und ihren Eltern den Start erleichtern Seite 51 Titelbild: Christus lebt. Nur noch das nackte Kreuz und die Dornenkrone erinnern an sein Leiden und Sterben. An Ostern hat er den Tod besiegt, wovon auch das leere Grab zeugt (siehe Seite 16). Unser Bild zeigt ein Kunstwerk des Künstlers Anatol, das dieser auf der Museumsinsel Hombroich bei Neuss geschaffen hat. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Das Geheimnis jeden Menschens Fassungslosigkeit, tiefe Trauer und Mitgefühl – das sind die Gefühle angesichts des grauenvollen Flugzeugabsturzes in den französischen Alpen. Denn wenn das Böse, das schier Unfassbare so unmittelbar, urplötzlich und ganz und gar unerwartet in die Wirklichkeit unseres Alltags eindringt, dann versagen alle für das „Normale“ eingeübten Regeln des Verstehens, des Begreifens und auch des Handelns. Doch die jüdische Philosophin Hanna Arendt – daran ist zu erinnern – sprach angesichts der millionenfach von Adolf Eichmann organisierten Judenmorde nicht von dem Monster des Bösen, sondern für viele mehr als überraschend ganz schlicht nur von der „Banalität des Bösen“, von seiner Alltäglichkeit. Gleichwohl bemühen sich jetzt viele uns in plausibler Weise zu erklären, aus welchen Gründen denn Menschen so handeln wie dies der CoPilot getan hat. Spekulationen, warum sich denn dieses tragische Ereignis in so dramatischer Wei- se verwirklichen musste, werden ebenso angeboten wie seriöse Erklärungsversuche. Doch sie alle geben keine letzten Antworten: Keiner kann mit Sicherheit in die Psyche eines zutiefst gestörten Menschens blicken. Jeder Mensch birgt sein eigenes Geheimnis, der böse wie der gute. Doch die katholische Theologie spricht – das ist weithin vergessen – vom „mysterium iniquitatis“, von dem Bösen im Menschen als einem für Dritte nicht aufschließbaren Geheimnis. Verwoben ist diese Erkenntnis mit dem Befund, dass der Teufel Macht über das Handeln eines Menschen erlangen kann, der dann das Böse auch tut, absichtlich, aber meistens wohl nur mit halbem Herzen, das Gute aber unterlassend. Hannah Arendt verteidigte sich gegen die Vorwürfe, sie habe das Böse in der Person Eichmanns in die Banalität herabgezogen und damit trivialisiert, indem sie ihr berühmtes „Ich will verstehen!“ den Kritikern entgegenhielt. Friedrich Graf von Westphalen Gott alleine macht keinen Staat Ob ein Mensch gläubig ist oder nicht, ist seine persönliche Entscheidung. Da stellt sich die Frage: Dürfen Religion und Glaube überhaupt eine Rolle in der Politik spielen? Ganz offensichtlich schon. Dazu fallen gleich der Amtseid ein, den Bundespräsident und Bundeskanzlerin bei ihrem Amtsantritt geleistet haben. Denn der im Grundgesetz verankerte Amtseid schließt mit den Worten: „So wahr mir Gott helfe.“ Natürlich, der Eid kann auch ohne religiöse Beteuerung geleistet werden. Aber zumindest um die Frage „Brauche ich Gott, um meine Aufgaben erfüllen zu können, brauche ich seine Hilfe?“ – um diese Frage kommt kein Bundespräsident, kein Bundeskanzler und kein Bundesminister herum. In der CDU gibt uns das christliche Verständnis vom Menschen die ethische Grundlage für verantwortliche Politik. Dennoch wissen wir, dass sich aus christlichem Glauben heraus kein bestimmtes politisches Programm ableiten lässt. Ohne Gott ist kein Staat zu machen, aber Gott alleine macht keinen Staat. Die Union ist für jeden offen, der Würde, Freiheit und Gleichheit aller Menschen anerkennt und die hieraus folgenden Grundüberzeugungen unserer Politik bejaht. Dass der Glaube auch in der Politik eine herausragende Stellung hat, zeigte sich bei der Abstimmung zur Präimplantationsdiagnostik (PID) oder zur Debatte über aktive Sterbebegleitung. Bei Abstimmungen über Themen, die ethische und moralische Dimensionen berühren, muss jeder Politiker in sich gehen und sich fragen, ob er dies mit seinem Glauben vereinbaren kann. Beispielsweise bei der Debatte zum Thema Sterbebegleitung habe ich als Politikerin und Schirmherrin des FranziskusHospizes in Erkrath immer wieder betont, wie wichtig eine gute Palliativ- und Hospizversorgung sind. Daher ist für mich als Christin ein Verbot der aktiven Sterbehilfe zwingend notwendig. Der Mensch als Gottes Ebenbild hat eine unantastbare Würde: vom Beginn bis zum Ende seines Lebens. Wir müssen dem Menschen ein Sterben in Würde ermöglichen – nicht durch die Hand eines anderen, sondern an der Hand eines anderen. Ich bin überzeugt davon: Unsere Gesellschaft braucht den christlichen Glauben. In meiner politischen Arbeit ist es beruhigend zu wissen, dass ich nicht auf mich allein gestellt bin. Es ist für mich eine große Hilfe, von meinem Glauben, von Gott geleitet und geführt zu werden. Politik braucht Gott. Michaela Noll Unsere Autorin, Michaela Noll, ist im Wahlkreis Mettmann I direkt gewählte Abgeordnete im Deutschen Bundestag und ist Mitglied im CDU-Fraktionsvorstand. Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 OSTERN Immer im Vertrauen auf Gott Ostergruß von Kardinal Rainer Maria Woelki L iebe Leserin, lieber Leser, als ich mich zu Beginn der österlichen Bußzeit mit meinem ersten Fastenhirtenbrief an Sie gewendet habe, habe ich sehr bewusst den Titel gewählt „Du sollst ein Segen sein!“ (Gen 12,2). Von Herzen wünsche ich Ihnen, dass Sie in den vergangenen vierzig Tagen vor Ostern immer wieder einmal zum Segen für sich und andere werden konnten, dass es gelungen ist, das Leben – das uns bisweilen an den Rand unserer Kraft und an den Rand unseres Fassungsvermögens bringt – liebenswerter und gerechter zu machen. Der Ruf Gottes nach Umkehr zu ihm ist ja die Einladung, unser Leben aus seiner Liebe heraus neu anzufangen. Solches Neu-Anfangen meint ganz konkrete Schritte. Es kann sich unter anderem darin zeigen, auf einen anderen Menschen wieder neu zuzugehen, alte Probleme aus dem Weg zu räumen, sich zu entschuldigen, einen schwelenden Konflikt anzugehen, den Groll über andere in konstruktivere Gefühle zu verwandeln – immer im Vertrauen darauf, dass Gott selbst uns dabei vorausgeht mit seiner Güte und seiner Huld. Nun stehen wir unmittelbar vor der Feier des Osterfestes. Wie viele Hoffnungen und Sehnsüchte gehen mit Ostern, mit der Hoffnung auf Auferstehung einher. Dabei ist es ja etwas schier Unglaubliches, was wir an Ostern feiern. Wir feiern, dass Jesus Christus endgültig von den Toten auferstanden ist – und wir mit ihm. dingt angenommen sind, dass uns der Tod und die Angst vor diesem nicht mehr im Letzten bestimmt. „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt, und jeder, der lebt und an mich glaubt, wird auf ewig nicht sterben“ (Joh 11, 25.26), so der Herr im Johannesevangelium. Wer das glaubt, dessen Leben hat am Ende nicht mehr an Tagen oder an Atemzügen, aber er und sie sind – wie es einst Marie-Luise Kaschnitz formulierte – mitten am Tag vorweggenommen in ein Haus aus Licht. Das ist Ostern. So wünsche ich Ihnen ein gesegnetes Osterfest, an dem der Glaube an die Auferstehung unseres Herrn Ihr Leben bis in die dunkelsten Momente hinein licht macht und Sie leben können, wie Gott es uns verheißen hat. Denn mit Jesus kam es in die Welt: Das wahre Licht, das jeden Menschen erleuchtet (Joh 1,9). Ihr Tod und Auferstehung Jesu Auferstehung ist Teil seiner einzigartigen Geschichte, in der sein Leben, sein Tod und seine Auferstehung – alles auf das engste miteinander verwoben – zum endgültigen Anbruch des Reiches Gottes auf Erden wurden. Aber damit ragen Leben, Tod und Auferstehung Jesu Christi auch in unser eigenes Leben und Dasein hinein. Wir sind tatsächlich mit ihm auferstanden. Dass unser Leben endlich ist, gehört zu den Realitäten unseres Menschseins. Menschsein bedeutet endlich sein. Endlich an Atemzügen, endlich an Fähigkeiten, endlich an Lebenszeit. Der Glaube daran, dass wir mit Jesus auferstanden sind, bedeutet nicht, dass uns mehr Atemzüge oder mehr Fähigkeiten oder mehr Lebenszeit geschenkt ist. Der Glaube an die Auferstehung bedeutet, dass wir hier und jetzt so wir sind, mit alldem, was unser Leben schwer und leicht macht, von Gott so unbe- 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 „Was sucht Ihr den Toten bei den Lebenden?“, fragt der Engel die Frauen, die am Ostermorgen zum leeren Grab kommen. Die Szene findet sich auch auf dem Osterleuchter, den der Benediktinerbruder Joseph Belling für die Abteikirche in Maria Laach geschaffen hat. (Foto: Boecker) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT G egenüber der Küche fällt Jesus das erste Mal unter dem Kreuz. Es ist ein Klosterhof in der Altstadt von Sulaimaniyya, Irakisch-Kurdistan. An den Wänden und Pfeilern des Kreuzgangs reihen sich gerahmte Farbdrucke der 14 Stationen des Leidens und Sterbens Jesu. Darunter tollen Kinder, hocken Männer, schleppen Frauen Töpfe mit dampfendem Essen oder Kübeln voll Wäsche. Eigentlich hatte Pater Jens Petzold hier eine Oase der Stille schaffen wollen. Jetzt geht es zu wie im Taubenschlag. Unter all den Menschen ist auch Rooney Louis. Er war bis August vergangenen Jahres pharmazeutischer Assistent im Krankenhaus im rund 200 Kilometer entfernten Karakosch. Er war ganz nahe dran, als die Christen-Hochburg von Kämpfern der Organisation „Islamischer Staat“ (IS) angegriffen wurde. Er hörte das Gefechtsfeuer, sah die Verletzten, die eingeliefert wurden. Es gab Berichte von Toten, Gerüchte von Massakern. Um 22 Uhr an jenem Abend – zwei Stunden nach dem Angriff – brach er mit Tausenden anderen aus Karakosch auf. Kurdischer Kreuzweg Im Nordirak blicken vertriebene Christen in eine ungewisse Zukunft An einem Grenzpunkt angelangt Pater Jens erfuhr durch einen Anruf von den anrollenden Christen. Seitdem ist es aus mit der Ruhe. 90 Flüchtlinge leben derzeit im Kloster, 110 weitere in benachbarten Häusern. Der Kirchenraum ist mit grünblauen Stoffbahnen unterteilt; rechts finden Gottesdienste statt, links übernachten knapp 50 Personen. Hilfe kommt in Form von Geldspenden aus dem Ausland sowie Lebensmittelkarten und Hygieneartikeln von Blick auf die Stadt Sulaimaniyya. Im Vordergrund ist die katholische Kirche der Pfarrei St. Joseph (rechts, rot) zu sehen. Dort sind eben der kurdischen Regierung. Die medizinische Versorgung „funktioniert bis jetzt gut“, sagt Pater Jens. Dennoch bleibt viel zu organisieren: Die Familien brauchen zusätzliche Nahrungsmittel und Trinkwasser, hier und da auch einen Zuschuss, um nicht die letzten Reserven angreifen zu müssen. Allein der Stromgenerator schluckt pro Woche Diesel für 400 Dollar. Bislang stemmte Pater Jens Ausgaben von 35 000 Dollar. Aber inzwischen ist die Schicksalsgemeinschaft „an einem Grenzpunkt“ angelangt. „Die Konflikte untereinander nehmen zu.“ Wachsende Reibereien Pater Jens Petzold feiert auf dem Boden sitzend die Messe mit Kindern im Altarraum des Klosters Deir Maryam al-Adhra in der Altstadt von Sulaimaniyya. 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Es reichen Kleinigkeiten: der Geräuschpegel, die fehlende Privatsphäre, die Enge in der Küche. Alle teilen sich ein Bad. Ein älterer Mitbewohner hat einen Dauerkatheter und braucht viel Zeit für die Körperhygiene. Die anderen müssen warten; das nervt. Das geringste Übel ist noch, dass Pater Jens nicht mehr in seine Bibliothek kann: „Da sind so viele Leute drin, Kleider und Kinderkram.“ Während er erzählt, steckt jemand den Kopf durch die Tür: Der Router ist wieder platt. Regelmäßig gibt es Gedrängel um die Netzwerk-Ressourcen, weil alle über Facebook und WhatsApp Kontakt zu Verwandten und Freunden halten wollen. Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 IM BLICKPUNKT Bemühungen um Gelegenheitsjobs in Sulaimaniyya scheitern oft: „Wenn wir arbeiten wollen, heißt es, ,Du kannst die Sprache nicht‘“, sagt Rooney – assyrische Christen sprechen eine Form des Aramäischen, die ortsansässigen Kurden den Dialekt Sorani. g Nur eine Durchgangsstation sind ebenfalls Flüchtlinge untergebracht. Pater Jens versuchte, den Stress abzubiegen, indem er bald eine Kinderbetreuung für die Kleinsten organisierte und den Schulbesuch für die 65 größeren Kinder – das, so (Fotos: KNA) Petzold, gibt dem Tagesablauf der ganzen Familie eine Struktur und feste Zeiten. Jeden Abend feiert er Messe, vielleicht ein Drittel der Bewohner nimmt teil. Freie Bitten und Dank finden breiten Raum im Gottesdienst. Die Leute sollen sagen können, was sie bewegt. Am schlimmsten ist nämlich die Resignation. „Nach acht Monaten sind wir psychisch erschöpft“, sagt Rooney, der 26-jährige Krankenhausmitarbeiter. Es sind die wachsenden Reibereien in der Enge, die Gedanken an das verlorene Zuhause, das Gefühl, von der Regierung und der Welt im Stich gelassen zu sein. „Alle unKreuzwegstation im Kreuzgang des Klosters Deir Maryam al-Adhra. Im Hintergrund sind sere Träume sind Flüchtlinge zu sehen. gestorben.“ Selbst 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Ob Integration, Rückkehr oder Emigration – für Pater Jens muss „klar sein, dass hier nur eine Durchgangsstation ist“. Unter den Leuten mache sich Entmutigung breit. „Wir müssen sie dazu bringen zu planen – und wenn sie ausreisen wollen, muss es eine Ausreise sein, keine Flucht.“ Manche sehen keinen Weg zurück nach Karakosch. Sie fühlen sich von früheren muslimischen Nachbarn verraten. Die meisten Sunniten dort hätten sich auf die Seite der neuen Herren geschlagen, sagt Nabil Hanuna, ein älterer Mann. „Wenn wir zurück sollen, dann nur unter internationalem Schutz.“ Andere verzweifeln bei dem Gedanken, Karakosch könne für immer verloren sein. „Unser Haus war schlicht, aber für uns das Wichtigste auf der Welt“, sagt Jambat, eine Englischlehrerin. Im August, nach der nächtlichen Flucht, hofften viele, der Spuk werde in ein paar Wochen vorbei sein. „Weihnachten wieder in Karakosch“, hieß es. Jetzt feiern sie Ostern, das Fest der Erlösung von dem Bösen. Das Böse trägt die schwarze Flagge des IS. Und augenblicklich weiß niemand, ob nicht am Ende des Kreuzwegs im Klosterhof nur eine neue Runde beginnt. Burkhard Jürgens INFO Unter den 1,6 Millionen Einwohnern der Provinzhauptstadt Sulaimaniyya im Nordost-Irak bilden Christen eine kleine Minderheit. Bisher lebten dort rund 150 christliche Familien. Infolge der Vertreibungen durch die Terrormiliz „Islamischer Staat“ in der Region um Mossul kamen etwa 470 Familien hinzu. Sie gehören hauptsächlich der chaldäisch-katholischen und der assyrischen Kirche an. Untergebracht wurden die Flüchtlinge unter anderem in der katholischen Pfarrei St. Joseph, dem Kloster Deir Maryam al-Adhra und dem Assyrischen Kulturzentrum. Das katholische Missionswerk missio in Aachen hat unter anderem den Aufbau eines Pastoralzentrums in der Gemeinde St. Joseph unterstützt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Koptische Kirche bestätigt Pilger-Verbot für Jerusalem. Koptische Christen aus Ägypten dürfen weiterhin nicht nach Jerusalem pilgern. Das Patriarchat in Kairo bestätigte laut dem vatikanischen Missionspressedienst Fides ein Verbot aus den 1970er-Jahren, das damals aus Solidarität mit den Palästinensern im arabisch-israelischen Konflikt vom koptischen Papst Schenuda III. (1923-2012) erlassen worden war. Von den rund 80 Millionen Ägyptern sind nach unterschiedlichen Angaben zwischen 10 und 15 Millionen Christen, meist Kopten. Indische Christen beklagen Übergriffe. Nach Einschätzung des Hilfswerks Open Doors sehen indische Christen die Politik von Indiens Ministerpräsident Narendra Modi skeptisch. In dessen erstem Amtsjahr habe die Zahl der Übergriffe auf Nicht-Hindus zugenommen, teilte Open Doors in Kelkheim mit. Bei einer Veranstaltung in Neu Delhi sei von 168 Übergriffen allein gegen Christen berichtet worden. Zudem habe es 222 Fälle von „Hasspropaganda und Medienkampagnen“ von Hindu-Extremisten gegeben. Die tatsächlichen Zahlen lägen sicher weit darüber. Beispiele sind laut Open Doors die Schändung und Zerstörung von Kirchengebäuden, Angriffe auf Pastoren, unrechtmäßige Inhaftierung und die Verweigerung verfassungsmäßiger Rechte durch Polizisten. Die Umwelt-Enzyklika ist fertig. Nach einer intensiven Klausurwoche ist der Text der geplanten Umwelt-Enzyklika fertig. Eine Woche lang hatte Papst Franziskus sich zurückgezogen und sämtliche öffentlichen Termine abgesagt, um letzte Hand an sein erstes eigenes Dokument dieser Art zu legen. Das Manuskript, das etwas kürzer sein soll als sein programmatisches Lehrschreiben „Evangelii gaudium“ vom November 2013, geht jetzt an die Übersetzer. Zu Sommerbeginn, vermutlich im Juni, soll es in den wichtigsten Sprachen herauskommen. Vatikan will Ehenichtigkeitsverfahren beschleunigen. Im Vatikan verdichten sich die Hinweise darauf, dass Ehenichtigkeitsverfahren künftig schneller abgeschlossen werden könnten. Bis Juni wollten die beiden zur Klärung dieser Frage eingesetzten Kommissionen ihre Ergebnisse Papst Franziskus vorlegen, sagte der Präsident des Päpstlichen Rats für die Gesetzestexte, Kardinal Francesco Coccopalmerio. Damit könne auch die Weltbischofssynode zu Ehe und Familie im Herbst auf die Vorschläge zurückgreifen. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Münster zahlt nicht Stadtrat verweigert Zuschuss zum Katholikentag 2018 MÜNSTER. Die Stadt Münster wird keinen Zuschuss zum dortigen Katholikentag im Jahr 2018 geben. Der Stadtrat lehnte jetzt eine Vorlage von Oberbürgermeister Markus Lewe (CDU) ab, die einen Zuschuss von 1,2 Millionen Euro vorsieht. Mit den Stimmen von SPD, Grünen und Linkspartei wurde beschlossen, den Katholikentag nur durch Sachleistungen zu unterstützen. Das Zentralkomitee der Deutschen Katholiken (ZdK) bedauerte die Entscheidung. In einer teils sehr kontroversen Debatte betonten die Kritiker einer Bezuschussung, die Kassenlage der Stadt lasse keine Zahlungen für das Laientreffen zu. Es sei nicht einzusehen, dass die Stadt dafür Schulden aufnehme. ZdK-Generalsekretär Stefan Vesper nannte es in Bonn „absolut unverständlich“, dass der jahrzehntelang bewährte und für Stadt und Katholikentag transparenteste Weg des Barzuschusses abgelehnt wurde. Das KatholikenKomitee sei aber bereit, über Sachleistungen in der beantragten Höhe zu sprechen, um den Katholikentag sicherzustellen. Das ZdK hatte einen Zuschuss von 1,5 Millionen Euro erbeten. Sachzuschüsse sind laut Vesper der „allenfalls zweitbeste Weg“. Hinzu komme, dass durch die erneute Befassung im Stadtrat für das ZdK keine Planungssicherheit bestehe. Das Gremium werde sich auf seiner Vollversammlung im Mai mit dem Thema befassen. Die Kosten für den Katholikentag belaufen sich nach aktuellen Planungen auf 9,3 Millionen Euro. Davon sollten der Bund 400 000 Euro, Nordrhein-Westfalen 1,6 Millionen Euro und Münster 1,5 Millionen Euro übernehmen. Vom Bistum Münster werden 1,5 Millionen Euro und vom Verband der Diözesen Deutschlands 1 Million Euro erwartet. Drei Millionen Euro will das ZdK durch Eigenmittel wie Teilnehmerbeiträge aufbringen. Zudem rechnet es mit Projektzuschüssen von 300 000 Euro, darunter von der Aktion Mensch. Auch um die Finanzierung des Katholikentags 2016 in Leipzig hatte es heftigen Streit um den kommunalen Zuschuss gegeben. Nach monatelanger Kontroverse hatte das Stadtparlament von Leipzig die vom ZdK beantragten KNA 1 Million Euro bewilligt. Gemeinsamer Bußakt der Kirchen Reformationsgedenken 2017 wird nicht triumphalistisch WÜRZBURG. Mit einem gemeinsamen Bußakt wollen die Kirchen zum Reformationsgedenken 2017 an die gegenseitig zugefügten Verletzungen und Wunden erinnern. Dazu soll es in allen Bistümern und Landeskirchen am Vorabend des zweiten Sonntags der Fastenzeit ökumenische Gottesdienste geben, wie der evangelische Landesbischof von Kurhessen-Waldeck, Martin Hein, jetzt in Würzburg sagte. Er hoffe, dass nach diesem „Healing of memories“ Katholiken verstehen könnten, warum sich Protestanten freuten. „Wir feiern 2017 mit gutem Gewissen, aber wir feiern es nicht triumphalistisch, auch nicht nationalistisch.“ Die Ökumene sei eine „Erfolgsgeschichte“, sagte Hein bei der Vorstellung der gemeinsamen Studie des Ökumenischen Arbeitskreises evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK) weiter. Die Gruppe sei sich darin einig, dass aufgrund der intensiven ökumenischen Arbeit und vielfältigen Zusammenarbeit der Kirchen inzwischen die Gemeinsamkeiten „im Vergleich mit den verbleibenden Differenzen bei Weitem überwiegen“. In dem Papier würden die gegenseitigen Bereicherungen betont, sagte die Herausgeberin der bereits im vergangenen Jahr erschienenen Schrift, die katholische Münsteraner Theologin Dorothea Sattler. Dies sei an Aussagen des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962 bis 1965) zu sehen, etwa zum gemeinsamen Priestertum aller Getauften oder der neuen Wertschätzung der Heiligen Schrift. Der gelebte Katholizismus bereichere auch die evangelische Kirche. Gleichzeitig spare das Papier nicht die bestehenden Unterschiede aus, etwa die Herausforderungen bei konfessionsverbindenden Ehen oder die fehlende Eucharistie- und Abendmahlsgemeinschaft, so Sattler weiter. Der Arbeitskreis habe sich darauf verständigt, „den mühsamen Weg der Konsensbildung durch Lehrgespräche“ weiterzugehen, betonte der Mainzer Kardinal Karl Lehmann. Ziel bleibe weiter die sichtbare Kircheneinheit, sagte der Bischof. Die Frage, ob nun ein Reformationsjubiläum oder ein Reformationsgedenken gefeiert werde, bleibe in dem Papier offen, so Sattler. Es gehe nicht darum, sich allein auf das historische Ereignis zu konzentrieren. Im Mittelpunkt solle die ständige Reformbedürftigkeit aller Kirchen stehen. Der Landesbischof warnte davor, sich allein auf die Person Luthers zu fixieren. Es gehe darum, ein differenziertes Bild der Ereignisse von 1517 und den folgenden Jahrzehnten zu zeichnen. Deshalb werde zunehmend von einer Reformations- statt einer Lutherdekade geKNA sprochen. Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 ERZBISTUM aktuell Gottesdienst auf dem Autoscooter KÖLN. Auf dem Autoscooter wird am Ostersonntag, 5. April, um 10 Uhr die Messe gefeiert beim Frühlingsfest in Köln-Deutz. Es zelebriert Zirkus- und Schaustellerseelsorger Pfarrer Sascha Ellinghaus. Prälat Kümpel im Ruhestand 150 Kerzen für die 150 Todesopfer von Flug 4U9525 brannten auf den Altarstufen während des Gedenkgottesdienstes, der Freitagabend in der Basilika St. Lambertus in Düsseldorf gefeiert wurde von Stadtdechant Monsignore Rolf Steinhäuser, der evangelischen Superintendentin Henrike Tetz, dem katholischen Notfallseelsorger Christoph Dörpinghaus, Flughafenseelsorger Detlef Toonen und dem evangelischen Notfallseelsorger Olaf Schaper (von links). (Foto: RM) „Es gibt Momente, da schweigt man besser“ Gedenken für die Opfer des Flugzeugabsturzes DÜSSELDORF/KÖLN. „Wir müssen unsere Hilflosigkeit zulassen“, sagte die evangelische Superintendentin Henrike Tetz am Freitagabend in der Düsseldorfer Basilika St. Lambertus beim Gedenkgottesdienst für die Opfer des Flugzeugabsturzes. Mehrere Minuten hielten die Gottesdienstteilnehmer Stille. Dass es Momente gibt, in denen man besser schweigt, sagte Kardinal Rainer Maria Woelki am Wochenende in seinem „Wort des Bischofs“, das wir hier dokumentieren: „Es gibt Momente, da schweigt man besser. Notfallhelfer, die Trauernde einfach nur an der Hand halten. Seelsorger, die Weinende einfach nur in den Arm nehmen. Nachbarn, die da sind, wenn man sie braucht. Was soll man Eltern auch schon sagen, die gerade ihre Kinder verloren haben? Welche Worte sind die richtigen, wenn man Kindern erklären soll, warum der Vater nie wieder von der Dienstreise zurückkehren wird? Wie spricht man mit der Freundin, die weiß, dass INFO Ein zentraler Gedenkgottesdienst für die Opfer des Flugzeugabsturzes wird am Freitag, 17. April, voraussichtlich um 12 Uhr im Kölner Dom gefeiert. Dem Gottesdienst vorstehen werden Kardinal Rainer Maria Woelki und der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, Manfred Rekowski. 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 sie ihrem Geliebten nie wieder in die Augen schauen kann, ihn nie wieder in die Arme schließen kann? Es gibt Momente, da schweigt man besser. In Zeiten wie diesen, wo Medien im Minutentakt die immer wieder gleichen Bilder mit den immer wieder gleichen Informationen liefern, ist es gut, wenn die Hinterbliebenen und Angehörigen der Opfer des Flugzeugabsturzes liebe und gute Menschen finden, die schweigend da sind. Ja, es muss auch Platz sein für Klage, Anklage – und wie ich finde auch für Empörung –, wenn ein einziger Mensch so vielen völlig unschuldigen Menschen dieses unendliche Leid zufügt. Vielleicht wird man die Ursachen des Absturzes von 4U9525 irgendwann zweifellos aufklären und erklären können. Die Frage aber, warum ein allmächtiger und liebender Gott so ein Unglück zulassen kann, wird genau so bleiben wie die Frage, warum überall auf der Welt Menschen leiden und sterben müssen. Mir hilft es in meinem Glauben, wenn ich sehe, dass gerade Menschen, die von einem auf den anderen Augenblick einen geliebten Menschen verloren haben, trotz aller Empörung, trotz aller Klage und Trauer die Augen zum Himmel erheben, sich Gott anvertrauen und zu beten versuchen. Voll Vertrauen auf diesen liebenden Gott, der sie tröstet und in seiner Liebe festhält. Der für sie da ist, wenn gerade niemand mehr da ist und sie sich in ihrer Trostlosigkeit und Trauer zu verlieren drohen. Einen Gott, der im Schweigen, in der Klage und im Gebet Halt gibt. Unser Gott der Leben und Hoffnung schenkt.“ KÖLN. Prälat Dr. Robert Kümpel ist zum 1. April – drei Tage nach seinem 75. Geburtstag – in den Ruhestand getreten. Der ehemalige Bischofsvikar war Leiter der Diözesanstelle Pastorale Begleitung, Leiter des Edith-SteinExerzitien-Hauses, Beauftragter bei Vorfällen sexuellen Missbrauchs und residierender Domkapitular. Feiern für Ehejubilare KÖLN. 25, 50 oder mehr Jahre gemeinsame Zeit in der Ehe sind Grund zum Feiern, Dank zu sagen und erneut JA zueinander zu sagen – und ein starkes Zeichen für andere Paare. Das Erzbistum Köln lädt deshalb Gold- und Diamanthochzeitspaare ein, diesen schönen Anlass jeweils mit einem Gottesdienst, einem Kaffeetrinken und kleinem Programm zu feiern: • in Köln am Sonntag, 26. April, um 14.30 Uhr in der Kirche St. Mariä Himmelfahrt und anschließend in der „Residenz am Dom“ bis 17.30 Uhr • in Neuss am Dienstag, 28. April, um 15.30 Uhr im Kardinal-Frings-Haus und anschließend in der Basilika St. Quirin bis 19 Uhr • in St. Augustin am Samstag, 31. Oktober, um 15 Uhr im Kloster der Steyler Missionare bis 20 Uhr. Silberhochzeitspaare sind eingeladen am Sonntag, 31. Mai, ab 11.30 Uhr, sich Zeit zu nehmen für einen besonderen Tag zu zweit im „Internationalen Zentrum“ an Groß St. Martin in Köln. Gleichermaßen an Silber- wie Goldhochzeitspaare richtet sich die Einladung am Sonntag, 20. Spetember, 14.30 bis 19 Uhr in die Malteser Kommende Ehreshoven in Engelskirchen. Weitere Informationen per E-Mail an [email protected]. ➔➔ www.ehejubiläum.info www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Nachdenken über Freiheit BAD HONNEF. Um das Thema „Freiheit ohne Grenzen? Selbstbestimmung in Zeiten des Pluralismus“ geht es beim Philosophischen Forum, das am Samstag, 9. Mai, 10 bis 18 Uhr im Katholisch-Sozialen Institut stattfindet. Dabei soll es um ein freies, selbstbestimmtes Leben gehen, um theoretische und politische Probleme sowie um Fragen wie „Gibt es einen freien Willen?“, „Wo liegen Grenzen der Selbstbestimmung im sozialen Kontext?“ und „Inwieweit darf politische Ordnung das Individuum einschränken?“. Die Teilnahme kostet 65 Euro. Mehr Informationen unter Telefon (0 22 24) 95 50. KB ➔➔ www.ksi.de Sie geben Christus ein Gesicht Viele Priester und Diakone beim Oasentag in Köln 50 Jahre bei J.P. Bachem KÖLN. Eine Goldhochzeit ist heutzutage schon etwas Besonderes, aber 50 Jahre für ein und dasselbe Unternehmen tätig zu sein, das ist ein Jubiläum, das wirklich nur wenige feiern können: Brigitte Becker gehört dazu. Mit 14 Jahren hat sie beim J.P. Bachem Verlag eine Lehre begonnen als Großhandelskauffrau – ihr Vater war damals Personalchef des Unternehmens. Sie hat in der Buchhaltung gearbeitet, hat deren Lei- Brigitte Becker. tung übernommen, ist Prokuristin geworden. „Es kommt mir gar nicht so lange vor“, sagt sie über ein halbes Jahrhundert im Hause Bachem. „Wenn man darüber nachdenkt, stellt man schon fest ,So viele Menschen hast Du kommen und gehen sehen‘, aber unterm Strich frage ich mich eher ,Wo ist die Zeit geblieben?‘“ Im Juni wird Brigitte Becker in den Ruhestand gehen. Und dann? „Eine Umstellung wird das bestimmt“, sagt sie, „aber mein Mann und ich haben schon Reisen geplant.“ KB KÖLN. Für Kardinal Rainer Maria Woelki war es eine Premiere, im Dom als Erzbischof die heiligen Öle zu weihen. Für das Bistum war es ein kleines Jubiläum. Zum 25. Mal fand ein Oasentag für Priester und Diakone statt, in dessen Verlauf in einem Gottesdienst die feierliche Weihe der Heiligen Öle vollzogen wurde. Diakone brachten das Chrisam, Kranken- und Katechumenenöl in einer Prozession vor den Altar. In seiner Predigt hatte Woelki zuvor allen Priestern und Diakonen dafür gedankt, dass „Sie Christus ein Gesicht geben, dort, wo der Herr Sie hingestellt hat“. (Foto: Boecker) Mut tut gut - beim Filmdreh für Kolping Parkourläufer Daniel Ilabaca wirbt für Kolpingtag KÖLN. Er läuft über Dächer, überspringt Abgründe, schlägt Salti hoch oben auf dem Bogen der Lanxessarena: Daniel Ilabaca, einer der bekanntesten Parkourläufer der Welt, war vergangene Woche zu Dreharbeiten in Köln. Im Auftrag des Kolpingwerks hat die Produktionsfirma „Frische Brise Film“ Aufnahmen gemacht für einen etwa einminütigen Spot, der Mitte/Ende diesen Monats im Internet zu sehen sein soll. Der Spot wirbt für den Kolpingtag 2015, der unter dem Motto „Mut tut gut“ vom 18. bis 20. September in Köln stattfinden wird. „Wir wollen mit der Veranstaltung Mut machen zum Ehrenamt und dafür, neue Wege zu gehen“, sagt Pressesprecher Martin Grünewald. – Und diese müssen gar nicht so spektakuläre Sprünge beKB inhalten, wie Daniel Ilabaca sie macht. ➔➔ www.kolpingtag2015.de Praxiswerkstatt Seniorenarbeit BAD HONNEF. Was sind die Lebenssituationen und -themen der Menschen in der dritten Lebensphase? Wie lassen sich selbstorganisierte Angebote initiieren und umsetzen? Wie können erste Schritte für neue Angebote und förderliche Rahmenbedingungen aussehen? Um diese und andere Fragen geht es bei der Praxiswerkstatt kirchliche Seniorenarbeit, die unter der Überschrift „Viel zu jung, um alt zu sein“ am 14./15. April im Katholisch-Sozialen Institut stattfindet. Die Teilnahme kostet 55 Euro für Ehrenamtliche und 175 Euro für Hauptamtliche. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 24) 95 51 30. KB 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Gedreht wurde unter anderem auf dem Dach des Kolpinghaus International: Mit tollem Panorama, denn hinter der Brüstung, von der aus Daniel Ilabaca ein paar Sprünge demonstrierte, geht es sechs Stockwerke in die Tiefe. (Foto: Becker) Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 ERZBISTUM aktuell Neue Orgel dank einer Spende Einweihung mit dem Domchor am Ostermontag NEVIGES. Über neue musikalische Möglichkeiten freut sich der Chor am Mariendom. Dank der Spende eines Ehepaares an das Franziskanerkloster konnte eine kleine transportable Pfeifenorgel aus der Werkstatt von Henk Klop angeschafft werden, die die Franziskaner dem Dom-Chor und auch allen anderen Chören und Orchestern, die die Kirchenmusik dort mittragen, zur Verfügung stellen. Die Pfeifen der drei Register sind aus Zedern- und Birnenholz gearbeitet. Das Orgelgehäuse, das auch die Windanlage birgt, ist aus Kirschbaum. Die Tasten haben ei- nen Ebenholzbelag und sind aus Pflaumenholz gefertigt. Am Ostermontag, 6. April, gestaltet der Dom-Chor das Festhochamt um 10 Uhr musikalisch. Unter der Leitung von Claus Tinnes singt der Chor die „Messe in C“ von Anton Bruckner. Zur Kommunion erklingt das „Ave verum“ von Wolfgang Amadeus Mozart, zum Schluss „Du bist mein Licht“ von Charles Hubert Hastings Parry. Den Gottesdienst feiert der Präses des DomChores, Bruder Dietmar, mit der Gemeinde. Im Rahmen dieses Gottesdienstes wird die Orgel eingeweiht. PA Diözesanvorstand der Schützen wiedergewählt KÖLN. Wolfgang Kuck aus Oekoven im Rommerskirchener Seelsorgebereich „Gilbach“ ist wiedergewählt worden als Diözesanbundesmeister im Diözesanverband Köln des Bundes der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften. Ebenfalls in die Führungsspitze gewählt wurden Robert Hoppe aus Gindorf im Bezirksverband Grevenbroich, Dietmar Vetterling aus Brühl, Klaus Zinke aus Königswinter, außerdem Tobias Kötting aus Birken-Honigsessen als stellvertretende Diözesanbundesmeister und Michael Pfankuch aus Garzweiler in der Gemeinde Jüchen als Geschäftsführer. ZIM Der Dienst hält wach Kamillianerpater Alfred Helmut Meyer feiert Diamantenes Priesterjubiläum ASBACH. Auch mit bald 90 Jahren denkt der Hausgeistliche der Kamillianerinnen an der DRK Kamillus-Klinik, Pater Alfred Helmut Meyer OSCam, noch nicht ans Aufhören. Ansprechpartner für die Schwestern, nach Bedarf Seelsorger für die Patienten, mittwochs, freitags, samstags und sonntags liest er in der Krankenhauskapelle die Messe,… „Diese Aufgabe hält mich geistig wach und körperlich fit“, lacht er verschmitzt. Alfred Helmut Meyer wurde 1925 in Spandau geboren. Schon früh wusste er, dass er Priester werden wollte um für die Menschen da zu sein. Doch dann kam der Krieg. Er wurde noch als Gymnasiast eingezogen, geriet in französische Kriegsgefangenschaft und holte nach der Entlassung erst einmal sein Jubilar Pater Alfred Helmut Meyer OSCam. 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 (Foto: Gast) Abitur nach. Da seine Eltern ihm kein Studium finanzieren konnten, suchte er sich einen Orden, in den er eintreten konnte. So kam er zu den Kamillianern, die in Charlottenburg eine Niederlassung hatten. „Es war göttliche Fügung, dass ich dorthin fand“, sagt er heute. Am 8. Dezember 1950 legte er die Erste Profess ab. Nach dem Studium in Münster wurde er dort am 2. April 1955 zum Priester geweiht. Anschließend übernahm er eine Stelle als Gehilfe des Internatsleiters am Internat der Kamillianer in Neuss; er war zehn Jahre lang als Seelsorger im Lukas-Krankenhaus in Neuss und 17 Jahre an der Uni-Klinik in Freiburg tätig. Dankbar erinnert er sich an die vielen Pilgerreisen, die er in dieser Zeit begleiten durfte. Mit 70 Jahren zog er nach Asbach, weil er gebeten wurde, den damaligen Hausgeistlichen an der Kamillus-Klinik im Urlaub zu vertreten. Drei Jahre später trat er seine Nachfolge an und blieb in dem Amt bis heute. „Der liebe Gott hilft schon, dass ich das noch schaffe“, ist der rüstige Jubilar zuver- sichtlich. Sein Diamantenes Priesterjubiläum feiert er am Ostermontag, 6. April, um 14 Uhr in der Krankenhauskapelle der DRK KamilCG lus-Klinik. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT Jesus im Garten Getsemani. Der Judaskuss. D Jesus wird mit der Dornenkrone gekrönt. er Klarenaltar im Kölner Dom ist das bedeutendste spätmittelalterliche Altarwerk in Köln. Entstanden ist das Kunstwerk, das mit Malereien und Skulpturen geschmückt ist, um 1350. Glücklicherweise blieb dem Altar das Schicksal anderer kirchlicher Kunstwerke erspart, die in der Säkularisation zerstört oder verkauft wurden. Das Besondere ist seine dreifache Präsentationsmöglichkeit. Auf „Feiertagsöffnung“ ist in zwei Reihen, bestehend aus zwölf Darstellungen, die Lebensgeschichte Jesu zu sehen. Während im unteren Teil die Geschichte von der Verkündigung des Engels bis zum Auftreten des Jesusknaben im Tempel gezeigt wird, widmen sich die Szenen der oberen Reihe der Leidensgeschichte. Von Jesu Gebet im Garten Getsemani bis zur Himmelfahrt spannt sich der Bogen. Für die des Lesens unkundigen Menschen hatten solche Altäre eine wichtige Funktion, veranschaulichten sie doch die HeilsgeRB schichte in eindrucksvollen Bildern. Leiden und Auferstehu n zwölf Bilde rn Der Klarenaltar im Kö lne Der Heiland wird ins Grab gelegt. Jesus fährt zur Hölle hinab. 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 BERICHT Jesus vor Pilatus. Geißelung. Jesus trägt das schwere Kreuz. Jesus wird vom Kreuz abgenommen. Der Auferstandene erscheint Maria Magdalena. Himmelfahrt Christi. u ng in 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 (Fotos: Boecker) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Ostersonntag ERSTE LESUNG: In jenen Tagen begann Petrus zu reden und sagte:Ihr wisst, was im ganzen Land der Juden geschehen ist, angefangen in Galiläa, nach der Taufe, die Johannes verkündet hat: wie Gott Jesus von Nazaret gesalbt hat mit dem Heiligen Geist und mit Kraft, wie dieser umherzog, Gutes tat und alle heilte, die in der Gewalt des Teufels waren; denn Gott war mit ihm. Und wir sind Zeugen für alles, was er im Land der Juden und in Jerusalem getan hat. Ihn haben sie an den Pfahl gehängt und getötet. Gott aber hat ihn am dritten Tag auferweckt und hat ihn erscheinen lassen, zwar nicht dem ganzen Volk, wohl aber den von Gott vorherbestimmten Zeugen: uns, die wir mit ihm nach seiner Auferstehung von den Toten gegessen und getrunken haben. Und er hat uns geboten, dem Volk zu verkündigen und zu bezeugen: Das ist der von Gott eingesetzte Richter der Lebenden und der Toten. Von ihm bezeugen alle Propheten, dass jeder, der an ihn glaubt, durch seinen Namen die Vergebung der Sünden empfängt. Apg 10,34a.37-43 ZWEITE LESUNG: Ihr seid mit Christus auferweckt; darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Richtet euren Sinn auf das Himmlische und nicht auf das Irdische! Denn ihr seid gestorben, und euer Leben ist mit Christus verborgen in Gott. Wenn Christus, unser Leben, offenbar wird, dann werdet auch ihr mit ihm offenbar werden in Herrlichkeit. Kol 3,1-4 (oder 1 Kor 5,6b-8) EVANGELIUM: Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen, und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat. Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen musste. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück. Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm: Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast. Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister. Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen: Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt hatte. JOH 20,1-18 Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: Osteroktav Stundengebet: Erste Woche Christus ist erstanden. Halleluja. Bronzerelief des zeitgenössischen italienischen Künstlers Fernando M. Paonessa aus der römischen Kirche Santi Ambrogio e Carlo. (Foto: Raspels) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ostersonntag: In der Osternacht: L 1: Gen 1,1 bis 2,2 oder 1,1.26-31a; L 2: Gen 22,1-18 oder Gen 22,1-2.9a.10-13.15-18; L 3: Ex 14,15 bis 15,1; L 4: Jes 54,5-14; L 5: Jes 55,1-11; L 6: Bar 3,9-15.32 bis 4,4; L 7: Ez 36,16-17a.18-28; Epistel: Röm 6,3-11; Ev: Mk 16,1-7. Am Tag: L 1: Apg 10,34a.37-43; L 2: Kol 3,1-4 oder 1 Kor 5,6b-8; Ev: Joh 20,1-9 oder Joh 20,1-18 oder Mk 16,1-7. Ostermontag: L 1: Apg 2,14.22-33; L 2: 1 Kor 15,1-8.11; Ev: Lk 24,13-35 oder Mt 28,8-15. Dienstag: L: Apg 2,14a.36-41; Ev: Mt 28,8-15. Mittwoch: L: Apg 3,1-10; Ev: Joh 20,11-18. Donnerstag: L: Apg 3,11-26; Ev: Lk 24,35-48. Freitag: L: Apg 4,1-12; Ev: Joh 21,1-14. Samstag: L: Apg 4,13-21; Ev: Mk 16,9-15. Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 SONNTAG Osterglocken und die aufgehende Sonne. Der Auferstandene bringt das ewige Licht. Wir sind mit ihm auferweckt. (Foto: Raspels) Licht durchstößt die Finsternis E s geht ums Himmlische. Knapper kann man es wohl nicht sagen. Der Verfasser des Kolosserbriefes schreibt bemerkenswert direkt und damit kein Zweifel entsteht, wird sofort hinzu-gesetzt um wen es hier geht: Christus, er ist das Leben. Man hätte durchaus ein wenig mehr Argumentation erwarten dürfen. In diesem Teil des Kolosserbriefes ist davon nichts zu spüren, vielmehr: die Sache soll auf den Punkt gebracht werden. Auf den Punkt bringen meint wohl nichts anderes als eine klare Option zu treffen, was willst du, welche Entscheidung fällst du, wohin geht dein Leben. Üblicherweise sind wir eher geneigt argumentativ vieles abzuwägen und das mag auch seine Richtigkeit haben. Hier aber ist es anders und der Text erweitert sich auf eine Zusage, die aufhorchen lässt: Wir sind auferweckt. Die Option bekommt gleichzeitig eine Perspektive. Das Himmlische, das wir wählen, drängt die Dunkelheit des Lebens zurück oder – um es knapp zu sagen – Licht durchstößt die Finsternis. Manchmal sagen wir das in einem unerwartet guten Augenblick, das ist ja himmlisch oder dem Himmel sei Dank. Es sind die Augenblicke, in denen uns überraschend Gutes widerfährt, gewissermaßen Lichtpunkte des Lebens. Dem Himmel sei Dank, das könnte auch eine Formulierung sein, die in den Text des Kolosserbriefes passt. Es geht ums Himmlische und wir sind auferweckt: dem Himmel sei Dank. Fast klingt das wie eine Kurzfassung des Glaubensbekenntnisses. In dieser Schrittfolge, es 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 geht ums Himmlische, wir sind auferweckt, dem Himmel sei Dank, kann sich unser Leben ordnen. In diesen Glaubensschritten finden wir Orientierung für die jeweils nächste Zukunft und unser fernes Lebensziel. Man möchte meinen, dass diese drei Stichworte eine Art Leuchten sind, die auch in dunklen, verschatteten Phasen des Lebens Licht für uns bereithalten. Dem Himmel sei Dank Nach oben sollen wir unseren Sinn richten auf das Himmlische. Das ist auch eine Mahnung, sich eben nicht in den vermeintlich unausweichlichen Realitäten des Alltags zu verfangen. Der Blick ins Himmlische ist keine Flucht aus den Realitäten des Lebens, sondern hilft geradezu in den schwierigen Phasen unseres Lebens nicht zu stolpern und zu fallen. Christus in den Blick nehmen, heißt nicht die Menschen übersehen in all dem, was sie belastet. Nein, dieser Blick hilft im Alltag, im ständigen Auf und Ab, Anfang und Ende der gegebenen Zeit und in der verlorenen Mühe nicht mutlos zu werden, sondern die Grundorientierung durchzuhalten. Es ist wohl so, dass wir Menschen eine starke Sehnsucht in uns tragen zu einem Leben, das ausgreift über das, was wir im Augenblick fassen können und erleben. Wir spüren oft, dass die Lebensräume, in denen wir uns befinden, zu eng sind oder dass sie manchmal auch so weit sind, dass wir uns zu verlieren drohen. Die Erfahrung spirituell geprägter Menschen weist auf das stille Gebet und die Meditation hin, damit wir nicht im Alltag zerrieben werden. Ins Himmlische schauen hilft, das Irdische zu gestalten. Und vielleicht auch das: Es ist schon eine Herausforderung zu glauben, dass Gott jeden Menschen wahrnimmt, ihn mit seiner Güte anschaut und doch ist auch das in diesem Wort des Kolosserbriefes eingeborgen. Wer sich auf das Himmlische ausrichtet, wahrnimmt, dass er auferweckt ist zu einem Leben bis über den Tod hinaus, der merkt vielleicht in einem tiefen Seufzen seiner Einsamkeit: Gott, ich glaube, dass du mich siehst und kennst und meine Wege begleitest. Dann wird in der Einsamkeit des Menschen die Herrlichkeit des auferstandenen Christus sichtbar: dem Himmel sei Dank. Manfred Entrich OP Unser Autor, Dr. Manfred Entrich OP, ist Dominikaner-Pater im Kloster St. Josef in Düsseldorf. Er ist in der Geschäftsführung des Instituts für Pastoralhomiletik, im Bildungswerk „Meister Eckhart Forum“ und in der Seelsorge an der Dominikanerkirche St. Andreas tätig. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Aller Welt Anfang Ostermorgenwunsch Offen für dein Wort, Gott, für diesen Ruf über die Weite der Erde, so möchte ich sein, offen und hörend: Fürchte dich nicht, Mensch, nicht einmal vor dem Allgewaltigen, dem Tod, denn siehe: Mein schönstes Wort gebe ich dir, Mensch, Geschenk an dich. Steh auf, fürchte dich nicht mehr, du bist geliebt und frei und wenn die Stunde schlägt, diese andere Stunde, dann, Mensch, werde ich dich rufen, werde rufen, dass alle Gräber zerplatzen: Lebe, Mensch, lebe neu. Du, mein Geliebter. Bettine Reichelt Aus: Aufbruch zum Leben – Spirituelles Lesebuch für die Fasten- und Osterzeit, St. Benno Verlag, Diese gemalte Stadtansicht Jerusalems (198 mal 243 Zentimeter) ist eine Bilderbibel. Der Maler Ramon Ramirez malte sie 1787 nach der theolog (1533 bis 1585). Van Adrichem war Priester in Delft und floh vor der niederländischen Reformation nach Antwerpen und Köln. Er schrieb zuletzt Testaments. Die Ostergeschehnisse sind im Bild unten links zu sehen. Oben in der Mitte wird der Tempel gezeigt. Zur Zeit steht das Gemälde bei der Er ist nicht hier, er ist von den Toten au Osterbotschaft ist mehr als eine Ortsbestimmung – sie begründet ein E s ist still geworden in Jerusalem. Kein Lärm und Geschrei mehr vor dem Sitz des Hohepriesters. Keine Kreuzigungsrufe mehr vor dem Prätorium. Kein Gerangel auf dem Weg nach Golgota. Keine klagenden Frauen am Wegesrand. Keine Befehle mehr, kein Spott mehr und kein Hohn. Es ist still geworden, totenstill. Vergessen sind die vielen, die ihm früher zujubelten. In Jerusalem aber neigt sich der Sabbat dem Ende zu. Der Morgen dämmert. Gerade einmal zwei Frauen sind von den Massen übrig geblieben. Und sind unterwegs zu seinem Grab. Um wenigstens jetzt noch den Leichnam zu salben – nach dem Zeugnis des Matthäus. Die ande- 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de ren Evangelisten zählen da anderes auf von dem Geschehen am Grab. Uns wird keine aktuelle Schilderung der Auferstehung präsentiert, keine Reportage geliefert, kein genauer Zeitpunkt, geschweige denn ein O-Ton. Die Evangelisten üben Zurückhaltung, auch wenn sie recht unterschiedlich vom Geschehen am leeren Grab berichten und eigene Akzente dabei setzen. Aber der Einheit und Eindeutigkeit der einen Botschaft entziehen sie sich nicht, wollen sie sich gar nicht entziehen. Boten Gottes, Engel, Jünglinge, wie immer sie wahrgenommen werden, sie rufen den Trauernden, Weinenden, den Suchenden und Klagenden fast bis in den Wortlaut hinein gleich- Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 ZUM GEISTLICHEN LEBEN h der theologischen Vorlage des katholischen Priesters Christian van Adrichem chrieb zuletzt in Köln ein Buch über Jerusalem zur Zeit des Alten und des Neuen emälde bei der Londoner Galerie Derek Johns zum Verkauf. (Fotos: Raspels) en auferstanden Der Herr ist auferstanden. Die Wächter weichen zurück. Maria von Magdala trifft ihn als erste, wie es das Tagesevangelium erzählt. det eine neue Existenz lautend zu: „Ihr sucht Jesus, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier, er ist auferstanden.“ Das ist schon keine bloße Ortsbestimmung mehr. Das ist schon die denkbar kürzeste Schilderung der neuen Existenz des Auferstandenen. Gott selbst ruft diese Botschaft in die Welt hinein. Ja, die Verkündigung der Osterbotschaft, der Botschaft von der Auferstehung des Herrn und vom neuen Leben kommt von Gott. Sie ist einfach und klar. Von den Boten Gottes, ja dem Auferstandenen selbst ist es der Kirche von den ersten Zeugen an aufgegeben, diese Botschaft weiterzutragen. Aus Fischern und Zöllnern sind Apostel und Evangelisten geworden. Konrad Zdarsa 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Während alle ihrem Tagwerk nachgehen, wie die Bauern mit dem Esel und den Lebensmitteln, begegnen die beiden Jünger dem Herrn auf dem Weg nach Emmaus. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Kein Beweis, sondern Voraussetzung Das leere Grab M it Ostern haben sich Theologen nicht selten schwer getan. Auch die redlichen unter ihnen, denn die unterschiedlichen Berichte um die Botschaft der Auferstehung Jesu lassen sich nur schwer in ein handliches Schema pressen. Manchmal werden Fragende damit beschwichtigt, das erzählende Beiwerk um das Ostergeschehen sei nicht so wichtig und die Auferstehung Christi ohnehin weder fassbar noch erklärbar. Eine konkrete und detaillierte Beschreibung der Auferstehung gibt es nicht. Erzählt wird vom leeren Grab und von den Erscheinungen des Auferstandenen. Doch nicht die Auferstehung selbst. Muss deswegen Ratlosigkeit zurückbleiben oder müssen die Schlachtrösser der Religionskritik immer wieder neu gesattelt werden? Begegnung mit dem Auferstandenen Nun wurde die Auferstehung Jesu schon bezweifelt, als sie noch gar nicht geschehen war. Am Tag nach der Kreuzigung kommen die Hohenpriester und Pharisäer zu Pilatus, weil sie sich daran erinnern, „dass dieser Verführer, als er noch lebte, gesagt hat: Nach drei Tagen werde ich wieder auferstehen“. So berichtet es der Evangelist Matthäus. „Gib also Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag bewacht werde, damit nicht etwa seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden“ (Mt 27,62ff). So oder ähnlich hat man es sich seit der Aufklärung immer wieder zurechtgelegt. Die Widersprüche in und zwischen den Osterberichten der Evangelien sind ein Einfallstor für Bibelkritik, für Fragen und Glaubenszweifel. Bringen wir die biblischen Quellen aber zum Sprechen, werden wir feststellen, dass nicht das leere Grab mit einem gestohlenen Leichnam, sondern die Begegnung mit dem Auferstandenen die betreffenden Personen absolut gewiss macht, dass Jesus nicht im Tod geblieben ist. Diese Begegnungen zu bloßer Projektion, zum Wunschdenken oder als Einbildung abzutun, greift zu kurz. Selbst wenn diese sich der Ebene der Beweisbarkeit entziehen. Als Petrus später im Haus des Hauptmanns Kornelius eine Rede hält, in der er auf das Wirken Jesu zurückblickt, beteuert er „nach der Auferstehung hat er mit uns gegessen und getrunken“ (Apg 10,41). Keine Fiktion also. Weder für ihn noch für die beiden Jünger in Emmaus. Die Frauen aus dem Umkreis Jesu und „Der Auferstandene“ in einer Darstellung im Dom von Gurk/Kärnten. die Apostel werden von den Begegnungen mit dem Auferstandenen überrascht. Die Gewissheit aber, die damit verbunden ist, wird ihr Anlass zur österlichen Freude, die dem Osterfest durch die Zeiten hindurch zu eigen geworden ist. Warum soll uns Heutigen nicht der alte Segensgruß über die Lippen kommen: „Fröhliche Ostern!“ Der Tod hat nicht das letzte Wort Mit der Auferstehung Jesu bricht sich etwas ganz Neues in der Geschichte Bahn. Im ganzen römischen Weltreich finden Menschen daraufhin zu einer Gemeinschaft zusammen, die bisher durch Geschlecht, Bil- 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: Läufer) dung, Besitz, Religion und Sitte von einander getrennt war. Juden und Heiden, Frauen und Männer, Sklaven und Freie verstehen sich durch die Auferstehung Jesu Christi als Söhne und Töchter Gottes angenommen. Sie glauben, verkünden und bekennen, dass ihnen Gott ein neues Leben in Fülle schenken wird und mit dem Tod nicht alles aus ist. Hier zeigt sich etwas Grundlegendes: Wer bekennt, dass Gott diese Welt mit all ihrer Schwäche liebt und Jesus dafür ohne Vorbehalt stirbt, weiß sich durch seine österliche Auferstehung auch in Zeiten der Skepsis, der Verdrossenheit oder Niedergeschlagenheit herausgefordert und gedrängt zur frohmachenden Gewissheit: Der Tod hat nicht das Erich Läufer letzte Wort. Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 LESERBRIEFE Vorbilder gesucht KiZ Nr. 9 lasen. Wie kann man nur auf die Idee kommen, die Lesungen des Alten Testaments Zu „Beichte im Wandel“ in Nr. 10, Seite 56 (AT) von Ballast befreien zu wollen. Wollen wir Meine Erfahrungen von Jugendlichen, die zur uns künftig die Bibel nach eigenem GutdünHeiligen Beichte gehen, ist ken formulieren? Natürlich sind sehr positiv. Auf monatlichen viele Texte des AT für uns heute Einkehrtagen einer Glaubensschwer zu verstehen. Umso mehr schule in Köln nahmen die 30 sind wir aufgerufen, uns mit ihZUM CHEFREDAKTEUR bis 40 Jugendlichen das zweinen auseinanderzusetzen, um sie stündige Angebot zum Beichauch theologisch richtig einzuten bei zwei Priestern dankordnen. In die gleiche Richtung bar an, genauso wie die Angeht die Aufforderung „dass wir betung des Altarsakraments. unseren Glauben dem allgemeiZehn junge Männer sind aus nen veränderten Weltbild anpasDONNERSTAGS VON diesem Kreis in den 1990ersen müssen“. Ja, was heißt das Jahren der Berufung zum denn konkret? Schaffen wir die 9.30 BIS 10.30 UHR Priestertum gefolgt. Viele JuUnauflöslichkeit der Ehe ab, nur (02 21) 16 19-131 gendliche finden über eine weil viele – aus welchen Gründen Medjugorjefahrt wieder zum auch immer – damit ihre SchwieGlauben und zum Sakrament der Versöhnung rigkeiten haben? Am besten dann auch gleich zurück. Außerdem kenne ich viele junge Er- die Zehn Gebote. Auch hier hält sich ja kaum wachsene aus den geistlichen Gemeinschaf- jemand mehr daran. Sie haben eben ein veränten, die regelmäßig im Abstand von vier bis dertes Weltbild. Schon Jesus wurde mit solchen sechs Wochen sich die Vergebung in der Beich- Situationen konfrontiert. Denken wir nur an die te schenken lassen. Vor allem brauchen die Ju- „Brotrede“. Als er davon sprach, dass er „das legendlichen Priester als Vorbilder, die selbst glü- bendige Brot, das vom Himmel herabkommt“ hende Beter und Anbeter sind und in Liebe den sei und das dieses Brot sein Fleisch ist, das er Glauben und die Lehre der Kirche unverfälscht für das Leben der Welt gibt (Joh 6,51ff), da sagverkünden. ten selbst seine Jünger: „Was er sagt ist uner Liesel Kreuzberg, träglich. Wer kann das anhören?“ (Joh 6,60) Düsseldorf und viele Jünger „zogen sich darauf zurück und wanderten nicht mehr mit umher“ (Joh 6,66). Sigrid und Bernd-M. Wehner, Monheim am Rhein Zu den Leserbriefen „Kein Tatsachenbericht“ und „Verändertes Weltbild“ in Nr. 9, Seite 17 „Ich beschwöre dich bei Gott und bei Jesus Christus …: Verkünde das Wort, tritt dafür ein, ob man es hören will oder nicht; … Denn es wird eine Zeit kommen, in der man die gesunde Lehre nicht erträgt, sondern sich nach eigenen Zu „Tanz-, Bet oder Wünschen immer neue Lehrer sucht, die den Schlafsaal?“ in Nr. Ohren schmeicheln; und man wird der Wahrheit 12, Seite 8 nicht mehr Gehör schenken, sondern sich Fabe- Beim Lesen fiel mir leien zuwenden“ (2 Tim 4,1-5). An diese Wor- die Bibelstelle von te mussten wir denken, als wir die Leserbriefe Math. 22,12 ein. von Paul Kalbhen und Ulrich Rohsiepe in der Jesus wurde sehr DIREKT zornig. Er warf die Händler aus dem Tempel und sagte: Mein Haus soll ein Haus des Gebetes sein. Ihr aber macht es zu einer Räuberhöhle. Was würde Jesus heute sagen? Vielleicht?? Mein Haus ist kein Schlafsaal und auch kein Tanzsaal, sondern ein Gebets- und Meditationshaus. Versuchen Sie das doch mal in einer Moschee. Ich glaube da wäre der Aufschrei groß. Ich bin sehr traurig über solche Entwicklung in unserer Kirche. Felizitas Weissenberger, Overath Wie lange noch? Zur Berichterstattung über den Papst Ich bin immer wieder erstaunt, wie gut und positiv Papst Franziskus immer noch in den Medien dargestellt wird. Während beim Pontifikat von Benedikt XVI. die Kritik fast über alle Grenzen ging, kann sich dieser Papst doch einiges erlauben. Karnickel, Kinder schlagen etc. pp. Auch die Absetzung des unliebsamen Kardinal Burke und die Schließung des Immaculata Ordens der Franziskaner, alles von Franziskus in die Wege geleitet, kann der Freude über diesen so weltoffenen und unkonventionellen Nachfolger Petri nichts anhaben. Wie lange noch? Michael Pies, Brühl Nach Gutdünken glauben? Traurige Entwicklung Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Alltagshilfe Aus dem Schema gefallen Ladys in Gummistiefeln Alexander Graf von Schönburg, der kleine Bruder von Fürstin Gloria von Thurn und Taxis, hat schon sehr erfolgreiche Bücher geschrieben. In seinem jüngsten beschäftigt er sich mit Smalltalk, der Kunst des stilvollen Mitredens. Wer zu wenig Zeit zu haben glaubt, die 300 Seiten ganz zu lesen, mag hinten beginnen. Dort fasst der Autor augenzwinkernd ein paar Hinweise zusammen etwa nach dem Motto: in Düsseldorf möge man nicht (mehr) über den Kunstberater Achenbach reden. Wer aber glaubt, das Buch sei so seicht, wie Smalltalk im Allgemeinen ist, der wird eines Besseren belehrt. Zu den Themen, die es sich zu bereden lohne, hat Schönburg eine Menge zu sagen. Dafür hat er nicht nur gründlich recherchiert, er hat es auch interessant und wie immer sehr humorvoll zusammengefasst. PA Am 31. Juli 1556 starb Ignatius von Loyola. Sein Sekretär Ribadeneira hält fest: „Er verließ diese Welt auf gewöhnliche Weise.“ Der außergewöhnliche Heilige starb allein, ohne Pathos, ohne päpstlichen Segen, ohne große Worte. Dennoch sehen viele in ihm den Mann der göttlichen Vorsehung, der als Verteidiger des Glaubens die Kirche in die moderne Zeit führte. Aber da sind auch die „schwarzen Legenden“, die ihn umgeben und seinen Kritikern genügend Stoff liefern. Wie ist das alles zu bewerten? Pierre Emonet hat Material gesammelt, um eine Wegstrecke mit ihm zurückzulegen und sich dem Menschen Ignatius zu nähern. Aufhellende Passagen aus dem autografischen Bericht, von Ignatius zwischen 1533 und 1555 einem Mitbruder diktiert, dienen dabei als roter Faden. EL Natürlich gibt es ganz große Männer unter den Gartengestaltern, die „man“ kennt. Dass es aber in der Regel Damen sind, die die Kreativen in Gummistiefeln sind, macht das entsprechend betitelte Buch auf sehr sympathische Art deutlich, gehöre doch das Botanisieren in adeligen und in bürgerlichen Kreisen zu den für eine Dame „schicklichen Betätigungen“. Autorin Claudia Lanfranconi stellt dem Leser nicht nur Gartengestalterinnen und „Pflanzenjägerinnen“, sondern auch Pionierinnen der Blumendekoration und Blumenmalerinnen vor. Die eine kennt man vielleicht, andere lernt man kennen und wird neugierig auf ihre Arbeit. Ein Verzeichnis mit Adressen zu den Gärten ist dankenswerterweise angefügt. PA Alexander von Schönburg, Smalltalk – Die Kunst des stilvollen Mitredens. 318 Seiten. Rowohlt Verlag, Berlin. ISBN 978-3-87134-787-0. 16 Euro. Pierre Emonet, Ignatius von Loyola, Legende und Wirklichkeit. 183 Seiten. Echter Verlag, Würzburg. ISBN 978-3-42903764-2. 14,90 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Claudia Lanfranconi, Ladys in Gummistiefeln. Noch mehr Damen mit dem grünen Daumen. 144 Seiten, zahlreiche Abbildungen. Elisabeth Sandmann Verlag. ISBN 978-3938045-85-5. 24,95 Euro. Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 KULTUR Gelungene Interpretation Kirchenmusik von Hans Leo Hassler aufgeführt im Mainzer Dom D en Komponisten Hans Leo Hassler lernen Musikfreunde meist über seinen Madrigalen „Nun fanget an“ oder „Tanzen und springen“ kennen. Aber Hassler (1564-1612) ist auch Komponist geistlicher Werke, vor allem seine Messvertonungen gelten als „herausragend“ und spielen am Mainzer Dom eine besondere Rolle. Denn traditionell werden hier die Werke in verschiedenen Besetzungen musiziert. Die jetzt vorgelegte CD ist ein klingendes Zeugnis davon. Domkapellmeister Karsten Storck war mehrere Jahre Kantor an St. Laurentius in Wuppertal und hat für die CD Werke aus- Mainzer Dom geben. Was an der CD vor allem überzeugt, ist der authentische Höreindruck. Man fühlt sich auch zu Hause als Zuhörer in der Kirche. Storck interpretiert mit dem Mainzer Domchor, der Domkantorei St. Martin und den Mainzer Dombläsern verschiedene Werke Hasslers, die die Vielfalt seiner Musik an der Schwelle von der Renaissance zum Frühbarock aufzeigen. PA gewählt, die einen interessanten Einblick in seine Arbeit am über 1000-jährigen Hans Leo Hassler, Geistliche Chormusik aus dem Hohen Dom zu Mainz. Erschienen bei Rondeau Production, CD ROP 6097. Gesamtspielzeit 59 Minuten. Preis circa 18 Euro. Der Bauer und sein Prinz Ein Film wirbt eindringlich aber unaufdringlich für ökologische Landwirtschaft W ährend in Deutschland vor allem eine politische Partei mit Regelungen und Ernährungsvorgaben für die Bürger für mehr ökologische Landwirtschaft „wirbt“, versucht in Großbritannien Thronfolger Prinz Charles mit seinem Beispiel Bauern für nachhaltige und eine im Einklang mit der Natur stehende Landwirtschaft zu gewinnen. Ein sehenswerter Film, ausgerechnet von einem Deutschen, unterstützt jetzt seine Bemühungen. „Der Bauer und sein Prinz“ hat Regisseur und Produzent Bertram Verhaag den eine gute Stunde langen Film überschrieben. Und so steht David Wilson, der Manager von Charles‘ Duchy Home Farm unweit des Örtchens Tedbury in der Grafschaft Gloucestershire, im Mittelpunkt. Allerdings hätte der Prinz eine Oscarnominierung für die beste Nebenrolle durchaus verdient. Und für alle Royalisten sei gesagt: Er kommt auch zu Wort und ist zu sehen in einer Jacke, die mehr Flickenstücke aufweist als die ökologischen Ideen des Thronfolgers Jahre alt sind. Denn seit 30 Jahren verfolgt Charles den Gedanken, Landwirtschaft müsse nicht durch Chemie erfolgreich sein. Und wissend, dass ein gutes Beispiel überzeugender ist als alles andere, hat er seine Farm entsprechend ausrichten lassen durch David Wilson. Davon handelt der Film. Wilson, studierter Agrarwissenschaftler, arbeitet zunächst auf einer konventionell geführten Farm. Heute sagt er: „Das westliche Modell der Nahrungsmittelherstellung ist total unsicher. Und irgendwann wird es implodieren, falls wir nicht nachhaltigere Metho- 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Prinz Charles ist nicht nur Ideengeber, sondern arbeitet auch gerne selbst mit auf seiner Farm. den übernehmen.“ Dass nachhaltig nicht bedeutet ohne Gewinn, betont er dann ganz nebenbei, aber deutlich. Mit seinem Betrieb, auf dem er gerne auch Arbeiten übernimmt, wie etwa das Hecken ausbessern, will Charles keine Verluste machen. Und das gelingt auch. So ist die Duchy Home Farm inzwischen auch zu einem beliebten „Pilgerort“ für britische Bauern geworden. Dort lassen sie sich über die Methoden informieren, sehen großzügige Stallungen für Kühe, bekommen den Sinn der Fruchtfolge erläutert. Allerdings lässt die Mehrheit der britischen Presse keine Gelegenheit aus, Charles mit leichtem Spott für sein Engagement zu überziehen. Mehrere Jahre hat Filmemacher Verhaag das Leben auf der Farm beobachtet. Zusam- mengeschnitten hat er dann nicht nur blauen Himmel über Gloucestershire à la Rosamunde Pilcher. Zu sehen sind aber auch Regentage über Tedbury verbunden mit dem Eingeständnis, dass nicht jedes Jahr ein erfolgreiches in der Bilanz ist. Und trotzdem bleibt die Botschaft eindringlich: eine andere Landwirtschaft ist möglich. Wer den Film sieht, wird sich sowohl an den durchaus schönen Bildern (auch von „glücklichen“ Tieren) als auch eben dieser Botschaft erfreuen. Vor allem, dass es nicht irgendwelcher Gesetze bedarf, sondern auf den Willen ankommt, etwas zu verändern. Helmut Pathe ➔➔ www.derbauerundseinprinz.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. Unter domradio.de und erzbistum-koeln. de ab sonntags 8 Uhr. TV Partnersender: nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Zum Jahr der Orden. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag und Montag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntag und Montag von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag und Montag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. Es spricht Klaus Nelißen. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. 9.05 Geistliche Musik. Montag 8.30 Lebenszeichen. Kirche und Militär. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Es spricht Pater Philipp E. Reichling. Mittwoch 17.45 Zeitzeichen. 8. April 1965. Errichtung des Sekretariats für Ungläubige durch den Vatikan. Werktags 8 bis 9 Uhr, Köln TV und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 4. April 12 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Gottes mächtige Dienerin. Spielfilm. 2 Teile. 16.15 bis 16.45 Uhr, BR: Anselm Grün. Auf Gedankengängen – Eine Frage des Glaubens. 20.15 bis 22.15 Uhr, BR: Katholische Osternacht aus der Klosterkirche Roggenburg. Es zelebriert Abt Hermann-Josef Kugler. 20.30 bis 22.30 Uhr, EWTN: Ostervigil mit Papst Franziskus im Petersdom. 22.30 bis 0.30 Uhr, EWTN: Feier der Osternacht, Kölner Dom. 23.35 bis 23.40 Uhr, ARD: Wort zum Sonntag. Sonntag, 5. April 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.05 bis 9.50 Uhr, 3sat: Ostern im Kaukasus. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 12.30 Uhr, ARD, BR und EWTN: Ostermesse mit Papst Franziskus auf dem Petersplatz in Rom, anschließend Päpstlicher Segen Urbi et Orbi. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 10.05 bis 10.35 Uhr, WDR FS: Himmlische Gerichte: Die Oster-Torta der Olper Franziskanerinnen. 10.35 bis 11.20 Uhr, WDR FS: Jesuswanderweg. Dennis Wilms auf Spurensuche in Israel. 11.20 bis 12.05 Uhr, 3sat: Die Superbauten Der Kölner Dom. 12.45 bis 13 Uhr, BR: Das Juwel im Vatikan. Die Cappella Paolina im Apostolischen Palast. 15.15 bis 16.50 Uhr, ARTE: Die Kathedrale. Baumeister des Straßburger Münsters. 16.50 bis 17.20 Uhr, WDR FS: Der Aachener Kaiserdom. 18.45 bis 19.15 Uhr, SWR FS: Bekannt im Land. Der Kardinal von der Mosel – Nikolaus Cusanus. 19.15 bis 20 Uhr, 3sat: Auf Jesu Spuren im Heiligen Land. Montag, 6. April 10 bis 11 Uhr, ARD: Evangelischer Gottesdienst. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 16 bis 16.45 Uhr, BR: Traumpfade. Auf dem Bayerischen Jakobsweg. 19.15 bis 20 Uhr, 3sat: Der Berg des Messias. Der Ölberg und seine Mythen. Dienstag, 7. April 16.20 bis 18.30 Uhr, 3sat: Imperium der Päpste. 3 Teile: Duell zwischen Kreuz und Krone (1); Verschwörung im Vatikan (2). Flammen über Rom (3). Mittwoch, 8. April 9 bis 9.30 Uhr, Bibel TV: Alpha und Omega. Ostern - Eine reine Glaubenssache? 10 bis 12 Uhr, EWTN: Mittwochs-Audienz des Papstes. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Magazin. 21 bis 21.45 Uhr, SWR FS: Auszeit im Kloster. Balsam für die Seele. Freitag, 10. April 12 bis 12.25 Uhr, 3sat: Acht Sprachen und ein Halleluja. Migrationskirche als Heimat für Menschen unterwegs. WDR 4 Werktags 8.55 Kirche in WDR 4. WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 12.00 Urbi et Orbi. Montag 8.40 Das Geistliche Wort. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Joseph Marienloh in Paderborn. Es predigt Pfarrer Heinz-Josef Löckmann. 13.30 Lebenszeichen. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Mittwoch 9.05 Zeitzeichen. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. 10.05 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Jakobus der Ältere in Jüchen. Es predigt Regionalde kan Ulrich Clancett. 12.00 Urbi et Orbi. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. GL 472. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Auferstanden. Montag 12.05 Glauben. Werktags 7.57 Wort zum Tag. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de Faszination Pilgern Gottesdienste Samstag, 4. 4., 22.30 Uhr: Feier der Osternacht, Kölner Dom. Sonntag, 5. 4., 10 Uhr: Pontifikalamt zum Osterfest, Kölner Dom. Montag, 6. 4., 10 Uhr: Pontifikalamt, Kölner Dom. Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst aus dem Kölner Dom live unter www.domradio.de. Tagesevangelium Von Dienstag, 7., bis Samstag, 11. 4., 8 Uhr, spricht Stadtdechant Dr. Peter Fabritz aus Oberhausen Gedanken zum Tagesevangelium. Dr. Peter Fabritz. domradio schaut zwei Stunden lang auf die Faszination des Pilgerns. Welche Formen des Pilgerns und Wallfahrens gibt es? domradio stellt dazu besondere Angebote des Bayerischen Pilgerbüros vor und geht auf Entdeckungstour auf uralte Pilgerwege in Deutschland (Mi., 8. 4., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Schöne Ziele Ob Sonntagsausflug oder erster Frühlingsurlaub – es gibt so viele schöne Ziele! domradio-Reisen stellt einen bunten Strauß zusammen. Beispielsweise: Rheinland-Pfalz lockt mit dem Saar-HunsrückSteig und Landau lädt zur Landesgartenschau. Westfalen feiert in diesem Jahr 200-Jähriges als preußische „Provinz“ (Fr., 10. 4., 10 bis 12 und 20 und 22 Uhr). Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 MEDIEN Das Antlitz Christi Im Dienst zweier Päpste Dreh- und Angelpunkt der zweiteiligen Dokumentation „Das Antlitz Christi“ ist die visuelle Umsetzung und filmische Interpretation des Anliegens des Autors Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI., den „wahren“ Jesus wiederzufinden und ihn im Alltag zu entdecken. Zu ausgewählten Kernaussagen werden hochrangige Gesprächspartner kritisch Stellung beziehen, begleitet von künstlerischen Bildwelten und anspruchsvollen Collagen, um Verbindungslinien zu ziehen zwischen dem historischen Jesus und dem gegenwärtigen Jesusbild. Bayerisches Fernsehen, So., 5. 4., und Mo., 6. 4., jeweils 19 bis 19.45 Uhr Den häufig gebrauchten Vergleich mit Filmschauspieler George Clooney kann er selbst schon nicht mehr hören – gleichwohl gehört er zu den heimlichen Medienstars im Vatikan. Erzbischof Georg Gänswein, ein Mann mit zahlreichen Aufgabenbereichen, vor allem als Präfekt des Päpstlichen Hauses und Privatsekretär des emeritierten Papstes, Benedikt XVI. In dem Film „Im Dienste zweier Päpste“ lässt die Journalistin Susanne Hornberger den Erzbischof, der aus dem Erzbistum Freiburg stammt, zu Wort kommen. Bayerisches Fernsehen, So., 5. 4., 12.25 bis 12.45 Uhr Erzbischof Georg Gänswein mit der Journalistin Susanne (Foto: BR/Michael Mandlik) Hornberger. Festmusik zu Ostern: Beethoven, Wagner, Elgar, Vivaldi, Mozart Auch zu Ostern haben die Sender eine Reihe von festlicher Musik und Komponisten im Programm oder zeigen einige der Wirkstätten der Künstler. Ostersonntag, 5. April 9.50 bis 11.20 Uhr, 3sat: „Missa Solemnis“, Messe D-Dur op. 123 von Ludwig van Beethoven. Es spielt die Staatskapelle Dresden in der Semperoper unter der Leitung von Christian Thielemann. 17.40 bis 19.15 Uhr, ARTE: Osterfestspiele 2015 aus dem Festspielhaus Baden-Baden. Violinistin Isabelle Faust, Dirigent Bernard Haitink und die Berliner Philharmoniker bringen Beethovens Sinfonie Nr. 6 F-Dur op. 68 „Pastorale“ und das Violinkonzert D-Dur op. 61 zum Klingen. Ostermontag, 6. April 11 bis 11.40, Bayerisches Fernsehen: Sol Gabetta & Sir Simon Rattle. Sol Gabetta ist mit Elgars Violoncellokonzert im Baden-Badener Festspielhaus zu Gast. Auf dem weiteren Programm des von Sir Simon Rattle dirigierten Konzerts steht Wagners Lohengrin-Vorspiel. 11.05 bis 12.15 Uhr, 3sat: Wiener Osterkonzert 2015 aus dem Stephansdom. Auf dem Programm der Hommage an Antonio Vivaldi – Musica sacra – stehen das Kyrie, RV 587, „Nisi Dominus – Psalm“, RV 608, „Credo“, RV 59; die Motette „Sum in Medio Tempestatum“ sowie „Et in Terra Pax“, RV 588 und die Motette „In Turbato Mare Irato“, RV 627. Ein Konzert unter der musikalischen Leitung von Rubén Dubrovsky mit der Mezzosopranistin Vivica Genaux, dem Wiener Kammerchor und dem Bach Consort Wien. 12.15 bis 12.40 Uhr, 3sat: Vivaldi und Venedig. Die Dokumentation spürt Leben und Wirken Antonio Vivaldis (1687 bis 1741) in dessen Heimatstadt Venedig nach. 16.25 bis 17.20 Uhr, ARTE: Mozart Superstar. Die Musikdokumentation wirft einen neuen Blick auf den Popstar von damals, indem sie dessen Hauptcharakterzüge wie Genialität, Volkstümlichkeit, Exzentrik, revolutionären Geist und Modernität mit dem heutigen Starsystem vergleicht. Kreuzzug und Deutscher Orden 50 Jahre Deutschland und Israel Indianer-Mission Macht- und beutegieriger mittelalterlicher Haudegen oder wackerer Kreuzritter, Verfechter des Christentums und erster König Jerusalems – wer war Gottfried von Bouillon wirklich? Das fragt der Film „Gott will es – Gottfried von Bouillon und der erste Kreuzzug“. Er folgt den Spuren der Kreuzfahrerlegende und bedeutenden Figur der christlich-abendländischen Vorstellungswelt in Form eines „Straßenfilms“ von Boulogne nach Jerusalem. ARTE, Mi., 8. 4., 17.30 bis 18.25 Uhr Der Deutsche Orden ging aus der geistlichen Ordensgemeinschaft der Deutschritter hervor. Heute widmet er sich ausschließlich karitativen Aufgaben. Doch vor nicht allzu langer Zeit stand er für die Einheit Deutschlands unter preußischer Herrschaft. Auf den Spuren der Deutschritter besucht die Dokumentation „Die Deutschen Ordensritter“ Festungen und Kirchenburgen, die der Orden von den Hügeln des heutigen Libanon bis zur Ostsee errichtete. ARTE, Do., 9. 4., 17.30 bis 18.25 Uhr 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Die Dokumentation „50 Jahre deutsch-israelische Beziehungen“ widmet sich dem schwierigen Anfang der Deutsch-Israelischen Beziehungen. Nach dem Holocaust schien es undenkbar, dass Deutsche und Juden jemals wieder miteinander reden, geschweige denn befreundet sein können. Doch mit den Verhandlungen zum Luxemburger Abkommen 1952, dem sogenannten Wiedergutmachungsabkommen, kamen wieder erste persönliche Kontakte zustande. 1957 kam es zu geheimen Kontakten zwischen Shimon Peres und dem deutschen Verteidigungsminister Franz Josef Strauß. Nach dem Treffen von Israels Premierminister David Ben-Gurion und Bundeskanzler Konrad Adenauer 1960 im Waldorf Astoria in New York intensivierten sich noch einmal die geheimen Waffenlieferungen. 1965 nahm die Bundesrepublik schließlich diplomatische Beziehungen auf. Der Film erzählt auch von Einzelschicksalen und der Aktion Sühnezeichen. ARD, Di., 7. 4., 23.45 bis 0.30 Uhr Südamerika, im 18. Jahrhundert: Der Jesuitenpater Gabriel bricht in den Urwald auf, um die dort lebenden Indios zum Christentum zu bekehren. Zusammen mit dem ehemaligen Söldner Rodrigo errichtet er weitab von den Siedlungen der spanischen und portugiesischen Kolonisatoren eine Missionsstation. Tatsächlich gelingt es den Männern, die dort lebenden Guaraní an den christlichen Glauben heranzuführen. Doch dann soll die Mission aus kirchenpolitischen Gründen aufgegeben werden. Mit der Änderung der territorialen Grenzen zwischen den Kolonialgebieten wird das spanische Missionsgebiet an die Portugiesen übergeben, die danach trachten, die Indios zu versklaven. Der ausgezeichnete Spielfilm thematisiert als Geschichtsdrama das historisch verbürgte Massaker an den Guaraní-Indios, die 1756 in der Schlacht von Caibale massakriert wurden. Das Drehbuch basiert auf dem Theaterstück „Das heilige Experiment“ (1943) von Fritz Hochwälder. Bayerisches Fernsehen, Sa./So., 4./5. 4., 0.15 bis 2.15 Uhr www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 ERZÄHLUNG I n meinem Garten grast ein Lamm. Na ja, es ist natürlich eher ein Lämmchen. Sechs Wochen alt, bestenfalls. Während ich dies hier aufschreibe, kann ich ihm beim Grasen zusehen – und wie unsere Katze Lila es noch einigermaßen misstrauisch beobachtet. Immer wieder läuft sie um unseren neuen Gast herum, dieses weiße Wollknäuel auf vier staksigen Beinen. Ich denke, sie werden sich schon bald sehr gut vertragen. Jetzt taucht meine Kati mit den Kindern auf, Hammer, Nägel und ein paar Bretter in der Hand für einen standesgemäßen Unterstand. Wenn der Herbst ins Land kommt, werden wir weitersehen. Und während meine Kati mit Anna und Hannes das große Werk beginnt, denke ich zurück an gestern Mittag. Wir hatten Glück mit dem Wetter in diesen Tagen vor Ostern. Die blühenden Obstbäume strahlten auf im Sonnenschein. Dem Gras konnte man beinahe beim Wachsen zusehen, und in den Büschen sangen die Vögel. Wir machten unseren Mittagsspaziergang, meine Kati und ich. Wir nahmen den schmalen Schotterweg hinauf zu der kleinen Kapelle auf dem Hügel, der uns einen Blick auf das ganze Dorf schenkt. Schmetterlinge taumelten über Löwenzahn und Wiesenschaumkraut, und Mücken tanzten in der warmen Luft. Über dem Land lag unendlicher Frieden. Da hörten wir dieses dumpfe Geräusch. „Ist das Hufegetrampel oder was?“, fragte Kati. Ich wusste es nicht. Nur dass es von dem Bauernhof hinter dem Hügel kam. Wir gingen in die Richtung – und schon klang uns ein klagendes Blöken entgegen. wild zu fluchen: „Still, hab‘ ich gesagt, ihr vermaleidetes Viehzeugs.“ Doch sie wurden nicht still. Schließlich gab er wohl auf. Die Tür öffnete sich, wir sahen seinen Rücken – und da schoss aus der Scheune auch schon ein kleines weißes Lamm. Vergebens griff der Mann nach ihm, es huschte unter seinen Händen durch, starrte kurz hoch zum Himmel und lief dann direkt auf uns zu. Sekunden später kniete Kati am Boden und streichelte den Weißen. Ich habe dann kurz mit dem Bauern verhandelt. Wir haben vermutlich ein bisschen zuviel bezahlt. Aber ehrlich gesagt, für dieses Lamm hätte ich meine gesamten Ersparnisse geopfert. Es hatte so tiefe braune Augen, die mich unentwegt anschauten, während Kati es kraulte. Es war der Blick eines Verfolgten, der für Sekunden wieder Hoffnung schöpft. Wie hätte ich dieses Lamm wieder zurückschicken können? Während des Gesprächs mit dem Bauern hatte merkwürdigerweise das Blöken und Stampfen der Hufe aufgehört. Natürlich darf jeder den Gedanken, der mir da durch den Kopf schoss, pathetisch nennen. Aber ich will ihn dennoch notieren: „Wer einen rettet, der rettet die Welt.“ Dieses Lamm haben wir gerettet. Und dann ging es in unserer Mitte mit uns heim. Jetzt grast unser Lamm ruhig im Garten. Lila hat sich wieder mal etwas näher herangewagt, und meine Kati und die Kinder sind schon ziemlich weit mit seiner provisorischen Behausung. Wir haben ihn nach eingehendem Familienrat „Ferdinand“ genannt. Ich hatte eigentlich auf dem Namen „Thomas Mann“ bestehen wollen, aber Kati hat gemeint: „Tom, bitte, unsere Dohle heißt ‚Virginia Woolf‘, Hannes‘ Hamster ‚Ross Thomas‘ und Annas Schildkröte musste unbedingt den typischen Vogelnamen ‚F. Scott Fitzgerald‘ bekommen. Nun reicht es mir! Ich taufe unser Lamm auf den christlichen Namen ‚Ferdinand‘, und damit Schluss.“ Ich habe zu Katis Erstaunen gleich nachgegeben. Sie weiß nicht, dass eines der Lieblingsbücher aus meiner Jugend lrmgard Keuns „Ferdinand, der Mann mit dem freundlichen Herzen“ ist. Nun gut, Ferdinand. Namen sind eh Schall und Rauch. Ich denke, dir selbst wird es herzlich gleichgültig sein, welchen Namen dir diese seltsamen Menschen geben. Wenn sie dich nur leben lassen – als reiche es nicht, dass du ihnen schon deine Wolle zum Geschenk machst. Hab keine Angst, bei uns droht dir keine Gefahr. Und du kannst ganz sicher sein, dass auch an diesem Ostertag für uns keines deiner Geschwister geopfert wird . . . Thomas Fröhling Warum ist kein Lamm auf der Wiese? Mit jedem Schritt, der uns näher zum Hof brachte, wurde das Blöken lauter. Es waren herzzerreißende Laute inmitten dieser ruhigen und friedlichen Welt hier oben. Und dann standen wir auch schon vor dem Hof. Das Blöken kam aus der Scheune. Direkt neben der Tür hing eine wohl eben erst geschlachtete Kuh. Kati fasste mich am Arm: „Gott, Thomas, ist dir nicht aufgefallen, dass kein einziges Lamm auf der Weide ist? Heute ist großer Schlachttag vor dem Osterfest. Und die armen Tiere wissen es. Sie wissen ganz genau, dass der Schlächter schon auf dem Hof ist. Wie furchtbar.“ Jetzt übertönte eine unwirsche Stimme das Blöken: „Ruhig“, dröhnte sie, „wollt ihr wohl ruhig sein.“ Aber sie wollten nicht ruhig sein. Die Angst, die Panik der Tiere dort drinnen griff einem ans Herz. Der Mann drinnen begann nun 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 KLEINANZEIGEN 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 AUS DEM ERZBISTUM Fränkischer Brauch im Rheinland NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 300 Kunststoffeier einzeln eingebunden KAARST. Alljährlich am Donnerstag vor Palmsonntag ereignet sich zwischen St. Martinus und dem Alten Rathaus ein besonderes Schauspiel: Die Freiwillige Feuerwehr Auf dem Brunnen zwischen St. Martinus und dem Alten Rathaus thront jetzt wieder die Osterkrone. (Foto: ZIM) wuchtet mit ihrem großen Kran die Kaarster Osterkrone auf den Brunnen. Diese Tradition ist inzwischen elf Jahre alt und beruht auf einem Vorschlag von Brigitte Weeger, einer gelernten Floristin, der das Schmücken der Kirche und das Dekorieren bei den Veranstaltungen der kfd-Frauen besonders am Herzen liegen. „Eine Mitarbeiterin der kfd zeigte mir einen Prospekt aus Erlangen mit einem wunderschönen Osterbrunnen. So etwas wollte ich bei uns auch haben“, erinnert sich Weeger an den Beginn des ursprünglich fränkischen Brauches in Kaarst. Aus einem insgesamt 21 Meter langen Eisengestänge entstand die Krone, die mit einer Lage Stroh und dann mit Buchs umwickelt wird. Ausgeblasene Eier sind zu empfindlich als Schmuck bei Wind und Wetter, also entschieden sich die Frauen für Kunststoffeier. „An unsere erste Osterkrone haben wir 300 Eier einzeln gebunden – ganz schön viel Arbeit“, so Weeger. Von Jahr zu Jahr wurde die Schmücktechnik immer perfekter. Bei der Palmweihe an Palmsonntag wurde die Krone jetzt gesegnet. Bis Anfang Mai verschönert sie den Brunnen zwischen Kirche und Rathaus. ZIM Gemeinsam Grenzen überwinden Verschiedene Partner arbeiten jetzt zusammen NEUSS. Der behinderte Junge spielt den König, und die nicht behinderten Jugendlichen huldigen ihm: So geht das beim Theaterstück über die Freundschaft, das gerade im „Haus der Jugend“ am Hamtorwall geprobt wird. Mit „500 Tage Inklusion“ stand dort jetzt ein ganz besonderes Jubiläum auf dem Programm. Die Inklusion, das gemeinsame Leben und Lernen von behinderten und nicht behinderten Menschen, haben sich die St.-Augustinus-Behindertenhilfe, das „Haus der Jugend“ des katholischen Trägervereins „Offene Tür Neuss“ und die Initiative „Gemeinsam leben & lernen“ auf die Fahnen geschrieben. In Neuss gab es zuvor nur isolierte Angebote für junge Leute mit oder ohne Behinderung, und auch die Kooperationspartner arbeiteten bisher größtenteils getrennt voneinander. Damit ist jetzt Schluss: Das von der „Aktion Mensch“ geförderte Projekt „Ich bin da, wo du bist: Jugendarbeit inklusiv“ setzt auf einen Prozess der Annäherung, den Abbau von Vorurteilen und Ängsten sowie die Überwindung eigener Unsicherheiten. Zielgruppe des Projekts sind junge Menschen 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 mit und ohne Behinderung, die Interesse an gemeinsamen Bildungs- und Freizeitangeboten haben. Zahlreiche Veranstaltungen, Workshops und Aktionen warten auf sie. Und Theaterproben mit einem behinderten König. ZIM Inklusion live: Theaterprobe im „Haus der Jugend“ am Hamtorwall. (Foto: ZIM) DORMAGEN. Seine sechste Osternachtwache richtet der Seelsorgebereich „Dormagen-Nord“ aus. Sie findet jeweils in einer Gemeinde statt, in der keine eigene Osternachtsfeier angeboten werden kann. Das Treffen beginnt am Karsamstag, 4. April, um 20 Uhr im Nievenheimer Pfarrzentrum St. Pankratius. Die Teilnehmer entzünden Lichter, versammeln sich zum Mahl und gestalten Kerzen, ehe Jugendliche das Programm mit Meditation, Gesang und Gespräch fortführen. Am Sonntag um 3 Uhr gehen die Gläubigen zur Osternachtsfeier in Gohr. GLEHN/HOLZHEIM. Der polnische Brauch der Osterspeisen-Segnung wird am Karsamstag, 4. April, ab 10 Uhr in St. Pankratius in Glehn sowie ab 11 Uhr in St. Martinus in Holzheim gepflegt. „In meiner Heimat bringen die Gläubigen mit Immergrün geschmückte Körbe mit Speisen mit, die beim Osterfrühstück im Kreis der Familie verzehrt werden“, so Zbigniew Cieslak, aus Polen stammender Pfarrvikar im Seelsorgebereich „Neuss-West/Korschenbroich“. Dazu gehörten etwa Eier, die Figur eines Lammes aus Schokolade und viele andere Leckereien. WEISSENBERG. „Wir machen die Gräber schöner“ heißt eine Aktion der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG) St. Josef. Alle Gemeindemitglieder sind aufgerufen, mitzumachen, um am Samstag, 11. April, ab 10 Uhr die Gräber auf dem Weißenberger Pfarrfriedhof auf Vordermann zu bringen, um die sich sonst niemand kümmert. Die KJG freut sich über Teilnehmer sowie Geld- und Sachspenden. Anmeldungen unter Telefon (0 15 14) 1 27 02 17. NIKOLAUSKLOSTER. Auf Benefizabende, deren Erlös dem Erhalt des Hauses zu Gute kommen, setzen jetzt die Oblatenmissionare im Nikolauskloster. Unter dem Motto „Heinz Erhardt trifft Hans-Peter Menzen“ fällt der Vorhang am Samstag, 18. April, um 20 Uhr zum ersten Mal. Kabarettist Menzen lässt den Erhardtschen Humor lebendig werden. Der Eintritt beträgt zehn Euro pro Person. Karten gibt es ab sofort im Kloster. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 DÜSSELDORF. Der Weihbischof auf ungewöhnlichen Pfaden: Am Montag, 13. April, kommt Dr. Dominikus Schwaderlapp in das Landeskriminalamt an der Völklinger Straße. Sein Besuch bei den Mitarbeitern beginnt um 13.30 Uhr. GERRESHEIM. Drei Jahre lang war Margaret Hallay im Rahmen eines Pilotprojekts „Kommunikationsmanagerin“ der Pfarrei St. Margareta. Jetzt ist das vom Erzbistum Köln und der Bürgerstiftung Gerricus finanzierte Modell planmäßig beendet worden. Pfarrer Karl-Heinz Sülzenfuß, der Pfarrgemeinderats-Vorsitzende Martin Sieffert und die Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung Gerricus, Barbara Krug, dankten der Kommunikationsmanagerin für ihren Einsatz. LICHTENBROICH. Mit der soeben erfolgten Umstellung auf die Sommerzeit sind zwei regelmäßige Termine in St. Maria Königin an der Krahnenburgstraße umgelegt worden: Die Frauen- und Gemeindemesse wird wieder dienstags ab 19 Uhr gefeiert; das Rosenkranzgebet für den Weltfrieden findet zuvor ab 18.15 Uhr statt. ALTSTADT. Ulrich Rasche spielt in der Reihe „Sonntagsorgel“ am 12. April. Das Konzert findet in der Dominikaner-Kirche St. Andreas, Andreasstraße, statt und beginnt um 16 Uhr. Der Eintritt ist frei; Spenden werden erbeten. DÜSSELDORF. Der Katholikenrat Düsseldorf trifft sich zu seiner nächsten Vollversammlung am Dienstag, 14. April, im „maxhaus“ an der Schulstraße. Beginn der Zusammenkunft ist um 19.30 Uhr. WERSTEN. Eine musikalisch besonders gestaltete Messe mit Chor und der Band „Neue Wege“ wird am Ostermontag, 6. April, in der Franz-vonSales-Kirche an der Siegburger Straße gefeiert. Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr. Weiterziehen auf Pilgerweg Oliver Dregger folgt auf Hermann-Josef Schmitz ANGERLAND/KAISERSWERTH. „Gegen das sie mit neuem Elan in eine gemeinsame Zu70 spürte ich deutlich, wie meine eigenen Kräf- kunft führt“, betont Pfarrer Schmitz. Seit einite nachließen und ich den komplexer werden- gen Tagen steht Oliver Dregger als sein Nachden Anforderungen und Erwartungen an den folger fest (die Kirchenzeitung berichtete). Leitenden Pfarrer in der Pfarreiengemeinschaft Schmitz: „In den bald 20 Jahren meines DiensAngerland/Kaiserswerth immer weniger ent- tes im Düsseldorfer Norden habe ich viel Gusprach“, sagt Pfarrer Hermann-Josef Schmitz. tes erfahren und sicher auch manch Gutes zuIm Oktober hat Erzbischof Kardinal Rainer M. sammen mit vielen Mitarbeitern bewirken könWoelki seinem Rücktrittsgesuch entsprochen; nen.“ Er habe „hier mein Herz eingesetzt, und Schmitz wird im Sommer von seinen Amts- deshalb möchte ich hier später auch gerne pflichten entbunden und in seine Heimatstadt auf unserem Kaiserswerther Friedhof bestatNeuss umziehen, wo er als „Subsidiar zur be- tet sein“. RM sonderen Verfügung des Kreisdechanten“ weiter seelsorglich tätig sein kann. Der Pfarrer mag die Symbolik der vor seinem bisherigen Pfarrhaus platzierten Gerresheim-Plastik „Homo Viator – Der Mensch als Pilger“ und zieht auf seinem irdischen Pilgerweg zum nächsten Ziel. „Unsere Gemeinden benötigen zur lebendigen Weiterentwicklung ein jün- Hermann-Josef Schmitz vor der Gerresheim-Plastik „Homo Viator – Der Mensch als (Foto: RM) geres Seelsorge-Team, Pilger“ vor dem Kaiserswerther Pfarrhaus. Passion Christi mit allen Sinnen erleben Kunstaktion in Liebfrauenkirche beeindruckt FLINGERN/DÜSSELTAL. Wie ein Discjockey blickte der Darmstädter Mediengestalter, Fotograf und Künstler Ralf Kopp von der Empore herab auf die Menge, vor sich einen Laptop bedienend. In immer neuen Formen, Farben und Ausrichtungen warf ein Beamer Lichtsignale auf die im Altarraum aufgespannte Leinwand. Die einzelnen Elemente fügten sich aus der Dunkelheit zu einem Kreuz zusammen, strebten in alle Richtungen und flossen wieder auseinander. „Im Kreuz ist Leben – im Leben ist Kreuz“ hieß die Fastenzeit-Aktion der Katholischen Kirche Flingern/Düsseltal, die mit der dreistündigen Lichtkreuzinstallation in der Liebfrauenkirche an der Degerstraße ihren Höhepunkt fand. Den ganzen März über hatten sich die Katholiken in Flingern und Düsseltal mit dem Text der Passion Christi im Markusevangelium beschäftigt. Ziel der Kunstaktion war, die Passionsgeschichte mit allen Sinnen neu erfahrbar zu machen, so Pfarrer Dr. Ansgar Steinke. Chorsänger setzten unter Leitung von Kantor Christof Krippendorf musikalische Akzente. Das Publikum zeigte sich tief berührt von der intensiven Auseinandersetzung mit Der Darmstädter Künstler Ralf Kopp, der die Projektion von der Liebfrauenkirche aus der Passion Jesu Chrissteuerte. (Foto: RM) ti. RM 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 AUS DEM ERZBISTUM Begegnung an der Theke HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Gemeinde St. Josef und Martin lädt zur „Sprech-Bar“ ein LANGENFELD. „Sprech-Bar“ nennt Benjamin Floer sein neues Angebot, das einmal monatlich stattfinden soll. Jeweils an einem Freitag – nächster Termin ist der 10. April von 18 bis 20 Uhr – lädt der Pastoralreferent die Gemeinde St. Josef und Martin zu einer Begegnung außerhalb der pfarreigenen Räume ein. „Man unterhält sich einfach anders als in einem Gemeindezentrum oder wenn man nach einer Sitzung – zum Beispiel des Pfarrgemeinderats – noch etwas in der Tagungssituation sitzen bleibt.“ Deshalb ist die „Kutschertheke“ in der Metzmacherstraße in der Stadtmitte ausgewählt worden. „Hier haben wir die Möglichkeit, je nach Nachfrage, auch auf einen abgetrennten Raum auszuweichen“, so Floer. Vom Erfolg des ersten Treffens Mitte März war er durchaus angetan: Sechs Männer unterschiedlichen Alters nahmen teil. „Möglicherweise ist der Stammtisch in einer Kneipe eher etwas Männer-Typisches“, räumt der Pastoralreferent ein. „Ich rechne aber damit, dass wir künftig auch Frauen mit dabei haben werden.“ „Gemeinde funktioniert nur, wenn Menschen sich begegnen“, sagt Floer und weist auf einen Aspekt besonders hin: „Bei einer Jugendleiterrunde kommen zum Beispiel Fax (0 21 73) 96 79 98 METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 HOCHDAHL. Seit 1989 waren die Waldbreitbacher Franziskanerinnen mit einem Konvent in der Sandheider Straße in Hochdahl präsent. Sie machten sich um die Seelsorge in der Gemeinde St. Franziskus von Assisi und besonders um die Etablierung des Franziskus-Hospizes verdient. Mitte April wird die klösterliche Niederlassung aufgelöst – Hintergründe sind das Alter der Schwestern und die Personalsituation des Ordens. Zum Dank für ihr Wirken wird ein ökumenischer Gottesdienst am Mittwoch, 8. April, um 18 Uhr in St. Franziskus gefeiert. Danach gibt es ein Beisammensein im Franziskushaus. Pastoralreferent Benjamin Floer lädt monatlich zur „Sprech-Bar“ in die „Kutschertheke“ ein. (Foto: RM) fast nur junge Menschen zusammen, andere Gruppierungen treffen sich ebenfalls ‚unter sich’. Unser Sprech-Bar-Format bietet Kontaktmöglichkeiten quer durch alle Generationen.“ Den „Deckel“ in der Kneipe bezahlt jeder Teilnehmer übrigens selbst. RM Vergessenes Kleinod HARDT. Nach längeren Aufräum- und Renovierungsarbeiten gibt es im Pfarrheim St. Mariä Himmelfahrt wieder einen Jugendraum. Die Jugendlichen und ihre erwachsenen Helfer, die an der Umsetzung der Maßnahmen beteiligt waren, präsentierten den wiedereröffneten Jugendraum stolz nach der Feier einer Messe. Turmkapelle St. Mariae Empfängnis drei Mal im Jahr geöffnet SCHÖLLER. „Es ist schade, dass die Kapelle kaum noch bekannt ist“, sagt der Historiker Caesare Lazoros Borgia, der auf die Kapelle bei seinen Recherchen für eine Buchreihe stieß. An der äußersten Grenze des Kreisdekanates Mettmann findet sich im Bergfried, auch als „Schinderhannes-Turm“ bekannt, dem ehemaligen Eingang am Rittergut Schöller, eine unscheinbare Marienkapelle. Der 26 Quadratmeter große Raum im Erdgeschoss des Wohnturms bietet rund 25 Personen Platz und ist offiziell nur an drei Tagen im Jahr geöffnet. So etwa am vergangen Sonntag. Seit 1999 wird am Palmsonntag, zum Erntedankfest und am zweiten Adventssonntag eine Messe in der St. Mariae Empfängnis gewidmeten Kapelle gefeiert. Der Turm stammt aus dem zwölften Jahrhundert. Die Kapelle wurde erst 1754 von den Grafen von Schaesberg eingerichtet, in der Folgezeit allerdings nur sporadisch genutzt. Von 1934 bis 1969 wurden dort regelmäßig Gottesdienste gefeiert. Der ursprüngliche barocke Altar aus Holz und das elfenbeinere Kreuz des Bildhauers Gabriel de Grupello sind noch vorhan- 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Im „Schinderhannes-Turm“ ist die Kapelle. MONHEIM/BAUMBERG. Über ihre Pastoralbüros organisiert die Gemeinde St. Gereon und Dionysius niedrigschwellige Hilfsangebote für Flüchtlinge. Es geht zum Beispiel um Hilfe bei Behördengängen, organisierte Stadtführungen oder kleinere Ausflüge in die Umgebung wie auch Begegnungstage, etwa mit gemeinsamem Kochen. Wer sich einbringen möchte, erhält Ansprechpartner unter Telefon (0 21 73) 1 01 49 10 im Pastoralbüro St. Gereon und 96 59 72 im Pastoralbüro St. Dionysius. (Foto: MM) den. Seit 1988 steht die Kapelle unter Denkmalschutz. Heute wird sie von Ursula Horn, Pächterin des Guts Schöller und ehrenamtlich in der Pfarrei St. Maximin tätig, betreut. MM RATINGEN. Die päpstliche Auszeichnung „Pro Ecclesia et Pontifice“ überreichte Pfarrer Daniel Schilling jetzt Edith Bohnen. Beide waren sich einig, dass Bohnen die Auszeichnung stellvertretend für alle Haupt- und Ehrenamtlichen im SkF Ratingen und in der ganzen Pfarrgemeinde erhält. Bohnen war Jahrzehntelang Vorsitzende des SkF Ratingen. Unter ihrer Leitung entstanden unter anderem die Wohnungslosenhilfe, die Schuldnerberatung, das Sozialpsychatrische Zentrum (SPZ), das heutige Haus für Frühe Hilfen, die Berufsorientierung für junge Erwachsene BOJE und die Freiwilligenbörse. Von 1987 bis 1995 war sie Vorsitzende der Diözesan-AG des SkF im Erzbistum Köln. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 St. Anna im Training WUPPERTAL. Seit das Datum des vierten Spendenlaufs der erzbischöflichen St.Anna-Schule feststeht (Dienstag, 5. Mai), sind die Vorbereitungen in vollem Gange, Schülerinnen und Schüler im Training. Denn mit den beim Spendenlauf gesammelten Geldern möchte die Schule syrischen Flüchtlingen, die nach Wuppertal gekommen sind, und Flüchtlingen, die im Nahen Osten in Lagern leben müssen, helfen. Wer die Läufer mit Müsliriegeln oder Säften unterstützen möchte, kann sich unter Telefon (0 20 58) 7 82 05 00 weiter informieren. Gelaufen wird auf dem Sportplatz Kaiserhöhe, wo Unterstützer am 5. Mai ab 9 Uhr willkommen sind. PA LENNEP. Nicht nur seelsorgerische Arbeit in den Gemeinden Heilig Kreuz und St. Bonaventura leistet Diakon Rony John (auf unserem Bild links). Nach seinem Von Paketaktion bis Geschirrspende Caritas und Pfarrgemeinden in Flüchtlingshilfe aktiv LENNEP. 660 Flüchtlinge leben zurzeit in würden gebraucht, erklärte sie. Pfarrer Jürgen Remscheid. Weitere 240 sollen 2015 noch Behr schlug vor, eine Paketaktion, ähnlich der kommen. Rosina Wastl und Agnes Skowronek zu Weihnachten, in den Gemeinden zu organivon der Caritas sowie Daniela Krein vom Ver- sieren. Auch der Lotsenpunkt leiste wertvolle ein BAF – Begegnen, Annehmen, Fördern – in- Arbeit. Treffen mit ehrenamtlichen Helfern, das formierten bei der Vollversammlung des Deka- World-Café oder Kontakte zu Werkstätten und natsrates Remscheid über die Flüchtlingsarbeit vieles mehr seien gute Hilfen. MÖ in der Stadt. In den drei Heimen seien 360 Menschen untergebracht, 300 teilten sich 2,5-ZimmerWohnungen, so Krein. BAF wie Caritas und andere Einrichtungen versuchen, den aus den Krisengebieten kommenden Menschen eine menschenwürdige Unterkunft und neue Heimat zu bieten. Oft seien es Alltäglichkeiten, die fehlten, so Krein. Töpfe, Freude über die neue Kraft Agnes Skowronek (links) bei Rosina Wastl und Werner (Foto: MÖ) Geschirr oder Besteck Fußwinkel von der Remscheider Caritas. „Lets dance“ zum Abendmahl Ungewöhnliche Idee lockt in die Basilika minor Wechsel von Wuppertal nach Remscheid und seiner Ausbildung bei Pfarrer Jürgen Behr und Dr. Gerhardt Dittscheidt wurde er nun zum Notfallseelsorger ernannt und erhielt seine Urkunde. Zusammen mit Behr, Ria Stockbauer und Cordula Staudt gibt es nun in Remscheid vier katholische Notfallseelsorger. BARMEN. Zum Wandertag sind die Mitglieder des Seelsorgebereichs BarmenNordost am Samstag, 18. April, eingeladen. Gewandert wird von der Klosterkirche in Beyenburg auf dem Jakobsweg nach Lennep. Treffpunkt ist um 10 Uhr an der Erlöserkirche. Um Anmeldung wird unter Telefon (02 02) 50 36 64 gebeten. WUPPERTAL. Für die von der Caritas organisierten Kinderferien und die Stadtranderholung gibt es noch freie Plätze. Informationen unter Telefon (02 02) 3 89 03 17. ELBERFELD. Wenn Pastoralreferent Dr. Werner Kleine etwas organisiert, ist es häufig ungewöhnlich, für manche auch gewöhnungsbedürftig. So auch diesmal wieder. Seit Beginn der Fastenzeit standen vier großformatige Bilder der Künstlerin Anke Büttner in der Basilika minor St. Laurentius. Zur Tanzperformance mit Chrystel Guillebeaud, einem früheren Mitglied von Pina Bauschs weltbekanntem Tanzensemble, waren diese Bilder direkt hinter der Kommunionbank platziert. Mit ihren Werken will die Künstlerin den Wert des gemeinsamen Essens verdeutlichen. Der Tanz von Guillebeaud, er erinnerte stark an Aufführungen von Pina Bausch, unterstützte dieses Anliegen sehr eindringlich. „Für Christen“, so hatte Kleine im Katalog zu den Bildern geschrieben, „bildet ebenfalls ein Mahl die innere Mitte des Glaubens: In der Vergegenwärtigung des letzten Abendmahles Jesu ereignen sich Kreuzestod und Auferstehung Jesu Christi.“ Immer wieder habe Jesus selbst mit Menschen gegessen, wie die Evangelien berichten. Deshalb wurde der Abend auch mit einem gemeinsamen Imbiss der Besucher im Vorraum der Basilika beendet. Dazu spielte der Musiker André Enthöfer. Bei den Gesprächen am gedeckten Tisch wurden zwei Dinge deutlich: Die Performance hatte wieder Menschen in die Kirche gezogen, die dort nicht gerade zu Hause sind, und der Vorraum der Basilika minor eignet sich hervorragend Chrystel Guillebeaud, früheres Mitglied des Tanzensembles von Pina Bausch, interpretierte die für Begegnungen beim Bilder von Anke Büttner. (Foto: PA) Essen. PA 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 AUS DEM ERZBISTUM Neue Standorte für Heilige OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Kirche St. Joseph nach Renovierung wieder geöffnet LINDLAR-LINDE. Anlässlich des St.-Joseph- Heinz hat der Kirche ein neues Gesicht gegeTages feierte die Gemeinde Linde jetzt die Wie- ben. „Wir wollten den Blick der Kirchenbesudereröffnung ihrer Kirche St. Joseph. Ein hal- cher auf das Wesentliche lenken und haben uns bes Jahr lang musste das Gotteshaus wegen von einigen Dingen getrennt und andere an eidringender Renovierungsarbeiten geschlossen nem anderen Ort aufgestellt. Dadurch haben bleiben. „Es mussten wichtige substanzerhal- alle Figuren einen besonderen Ort erhalten, der tende Maßnahmen durchgeführt werden“, er- jeweils durch einen farbig gestalteten Hinterklärte Otto Höher vom Kirchenvorstand. „Das grund akzentuiert wird und einlädt zum GeDach war undicht. Dadurch hatten sich Risse bet“, so Stommel-Heinz. „Wir haben jetzt im Gewölbe gebildet“, so Höher. Die neugo- eine gastfreundliche Kirche mit einer neuen tische, dreischiffige Hallenkirche mit dreisei- Farbgebung und Lichtkonzeption.“ HC tigem Chor und Westturm war im Jahre 1869 nach Plänen von Vincenz Statz erbaut worden. 1892 wurde das Langhaus nach Westen mit Turm- und Sakristeianbau erweitert. Neben den Sanierungsmaßnahmen wurde die Kirche umgestaltet. „Wir haben das Taufbecken im Eingangsbereich untergebracht und so einen kleinen, abgeschlossenen Raum geschaffen“, erklärte Höher. Archi(Foto: HC) tekt Manfred Stommel- Die Figuren kommen an ihren neuen Standorten besser zur Geltung. Häkelkunst für Osterkrippe In St. Franziskus werden Evangelientexte dargestellt GUMMERSBACH. In St. Franziskus steht in oft in letzter Minute. So war es auch bei der diesem Jahr zum ersten Mal eine Osterkrippe. Szene am vierten Fastensonntag, in der Jesus „Unser Küster Andreas Bonnacker hatte die mit Nikodemus über die Schlange und MoIdee. Er hat mich angesprochen, ob ich ihn un- ses spricht. „In der Nacht habe ich nachgeterstützen könne“, erzählte Irmgard Röttgen. dacht und am Morgen habe ich angefangen, „Gemeinsam mit Pfarrer Christoph Bersch ha- die Schlange zu häkeln“, so Röttgen. HC ben wir dann überlegt, wie wir die Idee umsetzen können. Begonnen habe wir am ersten Fastensonntag.“ Röttgen betreut seit über 30 Jahren zusammen mit ihrer Schwiegertochter Elisabeth den Krippenaufbau in der Weihnachtszeit. „Wir haben den Figuren neue Gewänder genäht. Dabei hat uns Helga Tunk geholfen.“ Anhand der Evangelientexte wurden die Krippenszenen aufgebaut. Der Krippen- Die Krippenszene vom vierten Fastensonntag mit der von Irmgard Röttgen gehäkelten (Foto: HC) bauerin kommt die Idee Schlange. 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 BERGNEUSTADT. Der Ökumenische Ausschuss lädt zu einem Taizé-Gebet in St. Stephanus am Freitag, 10. April, ein. Das Einsingen beginnt um 19 Uhr, das Taizé-Gebet um 19.30 Uhr. Informationen unter Telefon (0 22 61) 94 74 98. WIPPERFÜRTH. Das Haus der Familie veranstaltet ein Familienwochenende im Jugendhof Olpe unter dem Motto „Und wo bleibe ich?“. Vom 22. bis zum 25. Mai geht es darum, neue Kraftquellen zu finden. Information und Anmeldung bis zum 10. April unter Telefon (0 22 67) 85 02. MORSBACH-FRIESENHAGEN. Die katholische Landjugendbewegung organisiert am Samstag, 10. April, eine Nachtwanderung für Kinder ab dem dritten Schuljahr. Treffen ist um 20.30 Uhr am Kloster Friesenhagen. Es ist festes Schuhwerk und entsprechende Kleidung erforderlich. Information und Anmeldung unter Telefon (0 22 94) 2 38. MORSBACH-LICHTENBERG. Die Frauengemeinschaft (kfd) lädt am Donnerstag, 16. April, um 19.30 Uhr ins Pfarrheim ein. Unter dem Motto „Glückliche Auszeit“ findet ein Entspannungsabend mit Maria Bender statt. Mitzubringen sind Isomatte, Wollsocken und eine Kuscheldecke. Anmeldungen bis zum 14. April bei Monika Lange unter Telefon (0 22 94) 16 50. ENGELSKIRCHEN-EHRESHOVEN. „Sei mutig und stark“ (Jos 1,6) ist die Überschrift, unter der von Freitag, 8. Mai, bis Sonntag, 10. Mai, ein Firmwochenende für Jungen und ihre Väter in der Malteserkommende in Ehreshoven stattfindet. Die Firmung gilt als „Sakrament der christlichen Mündigkeit“ und des Erwachsenwerdens im Glauben. „Was heißt es, von den eigenen Eltern den Glauben empfangen zu haben und ihn nun selbstständig zu pflegen und wachsen zu lassen?“, ist eine der Fragen, auf die Antworten gefunden werden sollen. Die Leitung haben Dr. Hanns-Gregor Nissing und Pfarrer Peter van Briel. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 63) 80 00. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 HERKENRATH. Das Osterklappern wird noch im Raum Bergisch Gladbach-Herkenrath gepflegt. Am Ostersonntag gehen die Messdiener mit großen Holzklappern gegen Mittag in Bärbroich und Herkenrath zu den Menschen und bringen ihnen selbstgebastelte Kerzen und gesegnete Palmzweige. OVERATH. Eine Busreise nach Amiens und Arras in Nordfrankreich organisiert der Reisekreis St. Walburga vom 23. bis 25. Juli. Informationen im Pastoralbüro unter Telefon (0 22 06) 22 62. BERGISCH GLADBACH. Eine gemeinsame Wallfahrt nach Altötting und eine Fahrt nach Rom stehen in der Pfarreiengemeinschaft Bergisch Gladbach-West an. Vom 25. bis 31. Mai geht es mit Pfarötting rer Wilhelm Darscheid nach Alt zum Bruder Konrad. Auskünfte gibt Franz Josef Thielen unter Telefon (0 22 02) 5 57 38. Nach Rom pilgert die Pfarreiengemeinschaft vom 1. bis 6. Juni 2016 mit Diakon Gerd Figaszewski. Weitere Auskünfte dazu im Pfarrbüro von Herz Jesu in Schildgen unter Telefon (0 22 02) 8 12 30. STEINBÜCHEL. Aus ihrem Buch „Lotta Wundertüte – Unser Leben mit Bobby Car und Rollstuhl“ liest Sandra Roth am Sonntag, 26. April, um 16 Uhr in der Katholischen Öffentlichen Bücherei (KÖB) St. Franziskus. Die Mutter eines behinderten Kindes erzählt in dem Buch authentisch und liebevoll von den ersten drei Jahren mit Tochter Lotta: Jahren voller Kämpfe, Überraschungen, Leid und auch Glück. Denn: „Zum Lachen muss man nicht laufen können.“ LÜTZENKIRCHEN. Dem Themenkomplex „Menschenwürde – Hirntod – Organspende“ widmet sich die Ärztin und Publizistin Dr. Regina Breul aus München beim „Treff in Maurinus“ am Dienstag, 21. April, von 20 Uhr bis 21.30 Uhr im Pfarrheim St. Maurinus. Die richtige Adresse Netzwerk Wohnungsnot RheinBerg gibt Rechenschaft BERGISCH GLADBACH. Nicht jeder Mann am Gemeinschaftsleben teilzunehmen, wuroder jede Frau hat täglich ein Dach über dem de unter anderem das Radwerk gegrünKopf. Die genaue Zahl jener Menschen, die im det. Hier arbeiten 20 Frauen und Männer unter Rheinisch-Bergischen Kreis ohne Wohnung le- fachlicher Anleitung und reparieren Fahrräder, ben, ist unbekannt. Aber 441 Menschen such- die man ihnen vorbeibringt, zu günstigen Beten im vergangenen Jahr Rat und Hilfe beim dingungen. Auch für einen Fahrradkauf ist das Netzwerk Wohnungsnot, weil der Verlust der radwerk die richtige Adresse. KL Wohnung drohte oder weil man ohne Wohnung nicht mehr wusste, wohin. Die Einrichtung von Caritas RheinBerg und der Diakonie Köln und Region stand diesen Menschen bei, wie aus dem soeben veröffentlichten Rechenschaftsbericht zu entnehmen ist. Die Trennung vom Lebenspartner und Mietrückstände zählen zu den Hauptrisikofaktoren, den Wohnraum zu verlieren. Arbeitslosigkeit ist ein weiteres Problem, von dem etwa 78 Prozent der Ratsuchenden betroffen ist, wie auch chronische physische und psychische Erkrankungen. Um Menschen wieder durch eine sinn- Die Auswahl an Fahrrädern in jeder Größe und Preisklasse ist jetzt zum volle Arbeit die Möglichkeit zu ge- Frühlingsbeginn noch ausgesprochen groß. Das Radwerk ist in der (Foto: KL) ben, ihr Leben zu strukturieren und Hauptstraße 71 zu Hause. Alleluja mit dem Wasserglas Dank der Kirchenzeitung wird in Bürrig wieder gebeiert BÜRRIG. Sechs Leute sitzen um einen Tisch, vor sich Notenblätter, Zettel mit einer Zahl zwischen Eins und Sechs und unterschiedlich hoch gefüllte Wassergläser. Mit Dessertlöffeln schlagen sie diese an – je nachdem über welcher Note ihre Zahl steht – und bringen sie so zum Klingen. Erst holpert es noch etwas am Takt, der ein oder andere Einsatz wird verschlafen, aber im zweiten und dritten Durchgang erklingt es immer deutlicher: das österliche Alleluja! Wenn sie diese und andere Melodien Ostern spielen werden, sitzen die „Musiker“ nicht am Tisch, sondern stehen im Glockenstuhl von St. Stephanus. Statt Löffeln haben sie Seile in der Hand, mit denen sie die Klöppel bewegen und die Glocken zum Klingen bringen: Nach zwei Jahren Pause wird in Bürrig wieder gebeiert. Möglich geworden ist das durch einen Aufruf in der Kirchenzeitung. Nachdem Beierleute aus gesundheitlichen Gründen ausgeschieden waren, suchte Hans-Peter Grümmer auf diesem Weg Nachfolger – und wurde fündig. Sabine Pfeil, Rolf Grombein und Christian Vosen beiern nun mit den „alten Hasen“ Grümmer, Jürgen Munkel und Hubert Vosen zusammen. Zu hören sein werden sie Ostersonntag und Ostermontag jeweils im Anschluss an die 10-Uhr-Messe.KB RHEINDORF. Die Komödie „Jesus liebt mich“ von und mit Florian David Fitz wird bei einem Filmabend gezeigt am Freitag, 24. April, um 19 Uhr im Pfarrheim Zum Heiligen Kreuz. Der Eintritt ist frei. Mit unterschiedlich hoch gefüllten Wassergläsern haben die Beierleute geprobt. (Foto: Becker) 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 14/15 | 3. April 2015 AUS DEM ERZBISTUM Das Warten hat ein Ende Pfarrzentrum von St. Simon und Judas erwacht zum Leben HENNEF. Noch riechen die Räume neu und unbewohnt. Doch die Küche ist schon eingerichtet und alles strahlt vor Sauberkeit. Im neuen Pfarrsaal stehen die Tische und Stühle Pfarrer Hans-Josef Lahr ist stolz auf das neue Pfarrzentrum, das er in der Osternacht einweiht. (Foto: CG) schon bereit für die Agape in der Osternacht. Alles wartet auf die ersten Besucher. In der Osternacht wird das neue Pfarrzentrum von St. Simon und Judas eingeweiht. Pfarrer Hans-Josef Lahr wird die Räume im Anschluss an die um 21.30 Uhr beginnende Osternachtfeier segnen und dann können die Messbesucher den Pfarrsaal bei der Agape zum ersten Mal nutzen. Nachdem das 1954 gebaute Pfarrheim mit dem später angebauten Pfarrsaal zu klein und wie der Kindergarten in der Kirchstraße sanierungsbedürftig geworden war, hatte die Pfarrei sich 2013 entschieden, ein Pfarrzentrum mit Kindertagesstätte gegenüber der Kirche zu bauen. Im Januar 2014 wurde mit dem Bau begonnen, die Arbeiten schritten zügig voran und nun sind die ersten Räume komplett. Nach und nach werden dann auch die übrigen Räume wie beispielsweise die Pfarrbücherei fertig eingerichtet. Die Kindertagesstätte wird voraussichtlich im Mai oder Juni eröffnet werden können. Beim Pfarrfest nach der Fronleichnamsprozession am Donnerstag, 4. Juni, stehen endlich alle Räume den Interessierten zur Besichtigung offen. CG „Inklusive“ und nicht am Rand Jugendliche mit Behinderung gehören dazu OBERPLEIS/NIEDERDOLLENDORF. Kicker und Air-Hockey sind der Hit. Zweimal im Monat unternehmen Daniela, Lena, Hiba und John etwas gemeinsam mit anderen Jugendlichen im Haus der Jugend in Niederdollendorf oder in Oberpleis. In Niederdollendorf wird dann gemeinsam gekocht, Fußball, am Kicker oder Air-Hockey gespielt, und alle haben ihren Spaß dabei. Marie Jendreizik, die derzeit im Familienunterstützenden Dienst (FuD) der Caritas tätig ist und eine Ausbildung zum Heilerziehungspfleger absolviert, hatte das Thema „Inklusion vor Ort“ für ihre Abschlussarbeit gewählt und dabei dieses Projekt angestoßen. Sie arbeitete ein Konzept aus, das die unterschiedlichen Bedürfnisse der Jugendlichen mit Behinderung berücksichtigt, ihnen so möglichst volle Teilhabe an der Jugendarbeit vor Ort zu ermöglichen. „Inklusive Jugendarbeit bedeutet, dass Menschen mit Handicap nicht außerhalb der Jugendarbeit stehen, sondern ‚inklusive‘, also als unverzichtbarer Bestandteil des Ganzen“, erklärt Jendreizik. Mit Unterstützung des FuD organisiert sie seit Januar im Haus der Jugend Niederdollendorf das inklusive Programm, von dem alle Beteiligten begeistert profitieren. Seit vergangenem Sommer besucht die 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Freizeitgruppe des FuD schon regelmäßig das Haus der Jugend in Oberpleis. Auch hier gibt es kaum Berührungsängste: man versteht sich. Die Mitarbeiter der beiden Jugendzentren, die von der Katholischen Jugendagentur Bonn finanziert werden, sind begeistert. Marie Jendreizik wünscht sich, dass das Projekt nicht mit dem Abschluss ihrer Ausbildung endet, sondern weitergeführt wird. CG EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 SIEGBURG. Zu einem ökumenischen Gottesdienst unter dem Motto „Aus Gerechtigkeit wächst Frieden“ versammeln sich Siegburger Christen auf den Tag genau 70 Jahre nach dem letzten Kriegstag des Zweiten Weltkriegs, der in Siegburg einen Monat früher als im Gesamtdeutschland stattfand, am Freitag, 10. April, um 18.30 Uhr in der Krankenhauskapelle. Anschließend Schweigegang zur Kapelle „Maria zum Frieden“, dort Friedensgebet und Kranzniederlegung durch Bürgermeister Franz Huhn (CDU). EUDENBACH. Eine Taschenlampenführung durch die Pfarrkirche unter dem Motto „Kirchendetektive unterwegs“ bietet das Familienzentrum am Freitag, 10. April, von 20 bis 21.30 Uhr an. Treffpunkt ist der Kirchplatz in Eudenbach. Kinder bis zum zweiten Schuljahr bringen bitte eine Begleitperson mit. BAD HONNEF. Selbst gebackene Osterlämmer verkaufen die Ministranten des Pfarrverbands nach den Messen an Ostersonntag in St. Johann Baptist und St. Marien beziehungsweise während der Agape in St. Martin gegen eine Spende, um mit dem Erlös einen Teil der Kosten ihrer Rom-Wallfahrt im Oktober zu finanzieren. HEISTERBACH. Eine etwas andere Nachtwanderung für Familien mit Kindern ab sieben Jahren bietet Haus Heisterbach am Freitag, 17. April, von 18.30 bis 22.30 Uhr an. Die Wanderung führt durch den Wald zum Schloss Drachenburg. Dort angekommen, wird das nächtliche Schloss erkundet und Aufgaben sind zu lösen. Anmeldungen unter Telefon (0 22 23) 9 23 60 oder per Mail an: [email protected] BAD HONNEF. Zum Ostereiersuchen im Garten von Pfarrer Bruno Wachten lädt der Pfarrausschuss alle Kinder, besonders die Kommunionkinder, nach der 11.30-Uhr-Messe am Ostersonntag in St. Johann Baptist ein. In Selhof sind die Kinder am Ostermontag nach der 10-Uhr-Messe zum Ostereier-Suchen vor der Kirche eingeladen. Gemeinsam kochen kennt keine „Handicaps“. (Foto: CG) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 EUSKIRCHEN. Das „Café Paradies“ für Trauernde findet von April bis Oktober immer am ersten Sonntag im Monat statt, erstmalig am Ostersonntag, 5. April, von 14 Uhr bis 16.30 Uhr vor der Friedhofshalle des Friedhofs. Um 14.30 Uhr und um 15.30 Uhr finden 10-Minuten-Andachten statt, auch ein Raum der Stille steht zur Verfügung. Das ökumenische Angebot ist offen für alle Trauernden, unabhängig von Konfession und Nationalität. Neben dem Austausch der Trauernden untereinander stehen ausgebildete ehrenamtliche Mitarbeiter der katholischen und evangelischen Pfarrgemeinde für Gespräche zur Verfügung. Informationen bei Annelie Rak unter Telefon (0 22 51) 77 59 66. EUSKIRCHEN. Unter dem Motto „Gemeinsam Brücken bauen“ bietet die Caritas eine Schulung für Angehörige und zur Vorbereitung auf die ehrenamtliche Arbeit mit demenziell erkrankten Menschen an. Neben Wissen über die Erkrankung werden pflegerische Hilfestellungen, Verhaltensweisen der Erkrankten und Methoden der Beschäftigung thematisiert. Die Schulung umfasst 33 Unterrichtsstunden im Begegnungszentrum „Café Insel“ der Caritas, Frauenberger Str. 2-4, und schließt mit einem Zertifikat des Katholischen Bildungswerks in Verbindung mit dem Servicezentrum für Demenz der Caritas Euskirchen ab. Die Treffen finden jeweils donnerstags von 18.30 Uhr bis 21 Uhr statt. Erster Schulungstermin ist Donnerstag, 9. April. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 51) 12 67 12. WACHTBERG. Mit 1000 Euro fördert Fritz Mechtenberg aus Werthhoven die Montessori-Ausbildung von Mitarbeiterinnen des Familienzentrums St. Marien. Das Geld hatte er im vergangenen Dezember bei Einsätzen als Nikolaus gesammelt. Mit der Montessori-Pädagogik will das Familienzentrum mit Beginn des neuen Kindergartenjahres im Sommer beginnen. WORMERSDORF. Eine Freizeit für Kinder vom Ende der Kindergartenzeit bis zum zweiten Schuljahr bietet das Familienzentrum St. Josef vom 20. bis zum 31. Juli montags bis freitags von 8 bis 15 Uhr an. Informationen und Anmeldungen bis zum 30. April unter Telefon (0 22 25) 36 01. Mit Erfahrung und Ausdauer Beiern hat an St. Nikolaus lange Tradition KUCHENHEIM. Von der Taube, die sich in die Glockenstube der Pfarrkirche St. Nikolaus verirrt hat,und dem eisigen Wind, der durch die Schallluken zieht, lassen sich Claus-Werner Fleischhauer und Hans Ulrich nicht ablenken. Ruhig und konzentriert verbinden sie die Klöppel der vier Glocken einzeln mit Seilen an vorgesehenen Ösen im Gebälk des Glockenstuhls. Die Vorbereitungen für das Beiern an Ostersonntag und Ostermontag kennen sie schon seit fast 35 Jahren. Als Jugendliche hatten sie die Fertigkeit von ihren Vätern erlernt, ebenso die Variationen: „Es gibt keine Noten oder Anleitungen, dafür ist Übung nötig“, so die beiden. Etwa zwei Stunden bis zum Beginn der Messen verbringen die Männer im Turm und wechseln sich beim Beiern ab. Neben einem „einfachen“ oder einem „doppelten“ Handschlag, mit dem zwei Glocken gleichzeitig angeschlagen werden, wird die Seilkonstruktion im Sitzen auch mit den Füßen betätigt. Der mittelalterliche Brauch des Glockenanschlagens hat an St. Nikolaus eine lange Tradition, wie Albert Wershoven berichtet. Als 13-Jähriger musste er mit Fleischhauers Vater und anderen Jugendlichen 1939 auf Befehl der Soldaten die „Siegesglocken“ läuten. Im Dritten Reich verboten, Ostern ohne Beiern können sich Claus-Werner Fleischhauer (links)und Hans Ulrich nicht vorstellen. (Foto: AK) nahm eine kleine Gruppe 1947 das Beiern zu kirchlichen Festen auf. Jugendliche, die Interesse haben, das Glockenanschlagen zu erlernen, können sich bei Fleischhauer unter Telefon (0 22 51) 9 71 66 melden. AK Glaube an die Auferstehung eint Steyler Missionar aus Ghana berichtet über Erfahrungen MECKENHEIM. „Bei uns in Afrika wird der Glaube öffentlicher gelebt als bei euch“, erklärte der Steyler Missionar Pater Gerald Tanye bei einem Diskussionsabend der Partnerschaftsvereinigung Kumasi-Meckenheim. Die zahlreichen Besucher im Pfarrheim St. Johannes waren erst einmal ruhig, dann sogar baff. Der Missionar aus Ghana habe einmal eine Ordensschwester einige Wochen in der sonntäglichen Messe vermisst und sie darauf angesprochen. „Mein Privatleben geht Sie nichts an“, sei die barsche Antwort gewesen. Dabei habe er sich nur erkundigen wollen, ob die Schwester krank gewesen sei. Aber daraus habe er gelernt, erklärte Tanye, dass in Europa der Glaube überwiegend Privatsache sei. „Dennoch eint uns der Glaube an die Auferstehung“, gab er seiner Hoffnung Ausdruck, dass die gemeinsame Religion auch eine Brücke zwischen den Menschen und Kontinenten sein könne. Um die Gemeinsamkeit zu stärken, rief er dazu auf, miteinander über den Glauben zu reden: „Kommunikation schafft Einheit.“ Man könne und müsse viel voneinander lernen, erklärte der Sprecher der Kumasi-Partnerschaft, Ernst Schmied, und dankte Pater Tanye mit zwei TaDer Sprecher der Kumasi-Partnerschaft, Ernst Schmied (rechts), begrüßte den Steyler feln fair gehandelter SchoMissionar Pater Gerald Tanye. (Foto: ES) kolade. ES 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 AUS DEM ERZBISTUM Förderbedürftige Kinder stärken Netzwerk erhält wertvolle Spielgeräte BONN. Spielgeräte im Wert von 3500 Euro hat hilfsbedürftige junge und ältere Menschen undie Lieselotte-Peipers-Stiftung dem Netzwerk terstützen will, übergab Stiftungsvorsitzender Kinderbetreuung in Familien übergeben. Diese Herbert Spoelgen die Bewegungslandschaften sollen die Bewegungsentwicklung von Kindern und Bauelemente. Das Bonner Netzwerk Kinfördern, sie eigene Spielideen entwickeln las- derbetreuung in Familien bietet Beratung, Versen und ihre Eigenständigkeit unterstützen. Im mittlung, Qualifizierung und Begleitung für ElNamen des Netzwerkes, das unter anderem von tern, Tagesmütter und -väter sowie KinderfrauCaritas und vom Katholischen Bildungswerk en an. BBW Bonn getragen wird, bedankte sich Caritas- ➔ www.kinderbetreuung-in-familien.de vorstand Karl Wilhelm Starcke für die Spende: „Die Spielgeräte werden jetzt im Rotationsverfahren an die Tagespflegefamilien in Bonn für Kinder mit besonderem pädagogischem Förderbedarf ausgeliehen. So kommen möglichst viele Kinder in den Genuss der tollen Geräte.“ Für die Lieselotte-Peipers-Stiftung, die unter der Überschrift „Bonner helfen Bonnern“ vor allem behinderte Kinder Vertreter der Trägervereine freuen sich mit Herbert Spoelgen (Mitte) über die großzügige (Foto: Caritas) und Jugendliche sowie Spende von pädagogisch wertvollen Spielgeräten. Stationen der besonderen Art Ökumenischer Jugendkreuzweg zum Thema „ÜberWunden“ BONN. Das Wetter war zwar nicht das Beste, um durch die Stadt zu ziehen. Aber trotzdem waren rund 80 Jugendliche – viele Firmlinge und Konfirmanden – zum ökumenischen Jugendkreuzweg gekommen, um mit Weg-Weisungen, Gedanken, Aktionen, Gebeten und Liedern unterwegs zu sein. Der Kreuzweg – musikalisch gestaltet von der Band „C 7“ des jugendpastoralen Zentrums campanile – stand unter der Überschrift „ÜberWunden“ und befasste sich mit Grenzerfahrungen, Ausgrenzung oder Grenzen überwinden. Dazu gab es drei Stationen der besonderen Art: die Kapelle im Seniorenzentrum Haus Rosental als Ort der Erfahrung und der Geschichte, als Ort der Lebensschätze; die Synagoge am Rheinufer, auch als Ort der Geschichte und der Erfahrung von Ausgrenzung, aber auch dem Leben bereichernde Erfahrungen, und zuletzt die Kirche St. Remigius mit der Ohnmacht vor dem Kreuz, wo dennoch Tod und Leid nicht das letzte Wort haben. BBW Trotz mäßigem Wetter waren viele Firmlinge und Konfirmanden zum ökumenischen Jugendkreuzweg mit Stadtjugendseelsorger Meik Schirpenbach (von rechts), Pfarrer Norbert Grund vom Seelsorgebereich „Zwischen Rhein und Ennert“ sowie Pfarrer Michael Schäfer von der evangelischen Lukaskirchengemeinde gekommen. (Foto: BBW) 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 BONN. Fast 75 000 Euro haben Menschen im Jahr 2014 dem Familienfonds ROBIN GOOD in Trägerschaft von Caritas und Diakonie gespendet. Mit diesem Geld werden Familien in Not schnell und unbürokratisch unterstützt. Den detaillierten Jahresbericht über alle Aktivitäten des vergangenen Jahres wie BenefizAktionen, Sponsorenläufe und anderes überreichten Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider und Diakonie-Geschäftsführer Ulrich Hamacher jetzt an den Bonner Oberbürgermeister und Schirmherrn des Familienfonds, Jürgen Nimptsch. BONN-BAD GODESBERG. Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Bürgerstiftung Rheinviertel wurde im Rahmen eines Benefizkonzertes in St. Marien Bachs Matthäus-Passion aufgeführt. Das Konzert unter der Leitung von Seelsorgebereichsmusiker Daniel Kirchmann mit dem „Vokalensemble Rheinviertel“, dem Mädchenchor des Kölner Doms sowie professionellen Musikern und Solisten – insgesamt über 200 Mitwirkende – war ein großer Erfolg. Der Erlös ist für die Hospizprojekte der Bürgerstiftung bestimmt. BONN-PÜTZCHEN. Wer vor 50, 60, 70 oder mehr Jahren in Pützchen-Bechlinghoven mit zur Heiligen Kommunion gegangen ist bzw. jetzt in der Gemeinde lebt, ist zur Feier der Goldkommunion am Donnerstag, 14. Mai, mit Gottesdienst in St. Adelheid (9.30 Uhr) und anschließendem Frühstück eingeladen. Anmeldung im Pfarrbüro unter Telefon (02 28) 48 21 13. BONN-HARDTBERG. Das Malteser-Krankenhaus auf dem Hardtberg, Von-Hompesch-Straße 1, bietet ab April neue Bewegungs- und Entspannungskurse an: Qi Gong beginnt am 13. April (14.15 bis 15.15 Uhr), Nordic Walking am 14. April (18 bis 19 Uhr) und Hatha Yoga am 17. April (19 bis 20.30 Uhr). Informationen unter Telefon (02 28) 6 48 13 23. BUSCHHOVEN. Wirbelsäulengymnastik für Frauen bietet die Frauengemeinschaft (kfd) St. Katharina ab dem 14. April dienstags von 10.30 bis 11.30 Uhr im Pfarrheim, Toniusplatz, an. Informationen erteilt Kursleiterin Adele Gottwald unter Telefon (0 22 26) 9 04 61 08. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] HÜRTH. Der Hospiz-Verein Hürth bietet mit der „(R)Auszeit für Trauernde“ ein Wanderwochenende in der Eifel von Samstag, 25. April, bis Sonntag, 26. April, an. Das Reiseziel liegt in Neroth in der Vulkaneifel. Unterkunft ist das Hotel „Eifelsteg“ mit Einzelzimmern und Vollpension inklusive Nutzung der Wellnesseinrichtungen. An beiden Tagen sind rund zweistündige Wanderung vorgesehen. Weitere Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 22 33) 9 85 89 30. PULHEIM. Der Verein für Geschichte veranstaltet am Sonntag, 19. April, um 15 Uhr eine Führung durch das Haus Orr, Orrer Straße 3. Treffpunkt ist am Tor zu Haus Orr. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Spende für den Förderverein Rittergut Orr wird gebeten. Anmeldung unter Telefon (0 22 38) 1 32 53. Ebenfalls am Sonntag, 19. April, um 14.30 Uhr bietet der Verein eine allgemeine Führung durch die ehemalige Benediktinerabtei Brauweiler und ihre romanische Abteikirche mit Hans Linden von der Pfarrgemeinde an. KERPEN-Brüggen. Das Katholische Bildungswerk lädt in Kooperation mit dem Familienzentrum St. Joseph und St. Rochus zu einem „Generationenkochen“ für Großeltern mit ihren Enkelkindern ein. Alt und Jung kochen zunächst gemeinsam und essen dann die zubereiteten Speisen. Die Veranstaltung findet statt am Freitag, 17. April von 14.30 Uhr bis 17.30 Uhr im Pfarrheim St. Joseph in Kerpen-Brüggen. Anmeldung bei Petra Wildenburg per Email an [email protected]. PULHEIM. Britta Buchholz veranstaltet jeden Dienstag vom 7. April bis 30. Juni, jeweils von 15 Uhr bis 16.30 Uhr, ein Gedächtnistraining unter dem Titel „Bleib fit – denk mit“ an. Leichte Bewegungsübungen schulen Koordination, Grob- und Feinmotorik. Die Veranstaltungen finden statt im Pater-Kolbe-Haus, Kaiser-Otto-Straße 39 a. Anmeldung und weitere Informationen bei Hedwig Teich unter Telefon (0 22 34) 98 39 31 oder per Email an: hpteich@ netcologne.de Zum Jubiläum eine Skulptur Bildhauerin Elisabeth Perger arbeitet an Adelheid-Figur KERPEN-SINDORF. Anlässlich des 1000. To- denheit zur Kirchenmusik mit einem abgebildedestages der Adelheid von Vilich bekam die ten Saiteninstrument ausgedrückt werden. Da Bildhauerin Elisabeth Perger von der Pfarr- die Skulptur unter freiem Himmel stehen wird, gemeinde St. Peter in Bonn-Vilich den Auf- wurde Kalkstein als wetterfestes Material vertrag, eine Adelheid-Skulptur zu erstellen. Per- wendet. Die 140 Zentimeter große Figur ist aus ger wurde 1960 in Köln geboren und studierte einem Anröchter Grünstein gefertigt. Bildhauerei/Bauplastik an der Fachhochschule Sie soll am 22. August um 11 Uhr auf der Köln. Es sollte eine „ablesbare Skulptur“ sein. Wiese vor der Stifts- und Pfarrkirche St. Peter Perger: „Die Vita der Adelheid ist sehr span- enthüllt und gesegnet werden. Weitere Infornend. Außerdem war ich als gebürtige Kölnerin mationen zum Jubiläumsjahr gibt es im Inschon immer sehr verbunden mit romanischer ternet. BB Kunst wie den Kölner Kirchen.“ Die Künstle- ➔ www.bildung.erzbistum-koeln.de/adelheidjahr/ rin überlegte vor Beginn der Arbeiten, welche Attribute sie der Adelheid von Vilich mitgeben wolle. Perger entschied sich unter anderem für einen Brotlaib und einen Krug, da sich Adelheid um Arme und Hungernde kümmerte. Da sie Äbtissin in der Benediktinnerinenabtei Vilich bei Bonn war, wird auch der Äbtissinnenstab dargestellt. Außerdem soll ihre Verbun- Seit über einem Jahr arbeitet Bildhauerin Elisabeth Perger an der Skulptur. (Foto: BB) Erfolgreiche Völkerverständigung Comeniustreffen in Papst-Johannes-XXIII.-Schule PULHEIM-STOMMELN. An der erzbischöflichen deutsch-italienischen Papst-JohannesXXIII.-Schule hat das internationale Comeniustreffen stattgefunden. Die Schüler aus Stommeln bekamen Besuch von Schülern der Part- nerschulen aus England, Italien, Polen und Tschechien. In den Bereichen Kunst, Kochen, Kosmetik und Schwarzlichttheater konnten die Jugendlichen an Workshops teilnehmen. Außerdem absolvierten sie ein kulturelles Ausflugsprogramm mit Stadtführungen, Museumsbesuchen und Schlossbesichtigungen in Köln, Bonn und Brühl. Höhepunkt waren die Schwarzlichttheateraufführung und die anschließende Party. „Der Abschied nach einer erlebnisreichen Woche fiel schwer. Das zeigt, wie Völkerverständigung funktioniert und wie wichtig es ist, dass die Europäische Union Fördermittel für solche Projekte gibt“, so Monika van Bonn von der Schüler aus England, Italien, Polen und Tschechien kamen mit den Stommelner Papst-Johannes-XXIII.Jugendlichen zusammen. (Foto: BB) Schule. BB 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 AUS DEM ERZBISTUM Qualifizierte Pflegeausbildung sichern KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Erzbischof Woelki segnet Louise-Marillac-Einrichtung NIPPES. Jeden Tag gab es neue Überraschungen, sogar ein komplett verfaulter Dachstuhl kam zum Vorschein. Nach rund zweijähriger Bauzeit wurden jetzt die Arbeiten an dem über 100 Jahre alten Gebäudeteil abgeschlossen, und Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki kam zur Eröffnung und Segnung der Louise-von-Marillac-Schule, die größte Kölner Schule für Pflegeberufe. 375 Schüler für Gesundheits- und Krankenpflege sowie 75 Auszubildende für Altenpflege besuchen die Einrichtung an der Simon-Meister-Straße. Wie André Meiser, Gschäftsführer der Schule, erläuterte, waren beim Bau die Herausforderungen des Denkmalschutzes eine der größten Hürden. Beim Festakt waren sich alle einig, dass sich die Anstrengungen gelohnt haben, alt und neu unter einem Dach zu vereinen. Seit der Gründung der Schule 2002 waren die Schüler bis 2013 in den Räumen des alten Mutterhauses der Vinzentinerinnen untergebracht, im Herbst 2012 wurde mit der Modernisierung und Erweiterung begonnen. 2013 konnte der neu angebaute Teil der Schule in Betrieb genommen werden. Wie Schulleiterin Beate Eschbach ausführte, entsprechen die Räume sämtlichen Ansprüchen an eine „hochmoderne Lernumgebung“. Rund 5,5 Millionen Euro wurden in die Maßnahme investiert. Getragen werden die Kosten von der Stiftung der Cellitinnen, der Malteser Schulleiterin Beate Eschbach begrüßte Erzbischof Kardinal Woelki zur Segnung der sanierten Räume. (Foto: RUM) Rhein-Sieg-Gesellschaft und der Stiftung der Cellitinnen zur heiligen Maria. Die drei Trägergemeinschaften gründeten die Schule vor 13 Jahren mit dem Ziel, dauerhaft eine qualifizierte Pflegeausbildung sicherzustellen. Eschbach nutzte den Festakt als Gelegenheit, auf den steigenden Notstand im Pflegebereich hinzuweisen und nannte Prognosen, nach denen 2030 rund 100 000 Pfleger fehlen würden. Nur mit Anerkennung und Wertschätzung könne diesem entgegengewirkt werden. RUM Mehr Chancen am Arbeitsplatz Caritas beleuchtet das Thema Inklusion in der Ausbildung KÖLN. „Eine Ausbildung muss Vorrang vor der Vermittlung in ‚irgendeine‘ Beschäftigung haben.“ Mit klaren Worten bezog Caritas-Vorstand Peter Krücker Stellung zu Inklusion in Ausbildung und Beruf. Die Caritas und die katholischen Fachverbände In Via, SkF, SKM und die Malteser hatten zum Frühlingsempfang unter dem Thema „Weil der Mensch ein Mensch ist – Inklusion in Ausbildung und Beruf“ ins Domforum eingeladen. In seiner Begrüßung hatte Stadtdechant Monsignore Robert Kleine, Vorsitzender des Caritasrates, sein Augenmerk ebenfalls auf dieses Thema gerichtet. Krücker forderte die rund 200 Gäste aus Politik, Verwaltung, Kirche und Wirtschaft auf, sich noch mehr für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen jeder Art einzusetzen. Leider nehme die Bereitschaft der Unternehmen ab, Jugendliche mit weniger guten Schulabschlüssen auszubilden, obwohl Betriebe zunehmend Schwierigkeiten hätten, ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. „Viele Firmen verhalten sich nach wie vor zögerlich bei Neueinstellungen 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Peter Krücker forderte die Gäste auf, sich verstärkt für Menschen mit Beeinträchtigungen einzusetzen. (Foto: RUM) von Menschen mit Behinderung“, bedauerte Krücker. „Wir brauchen ein zeitgemäßes und flexibles Fördersystem, das auf die Kompetenzen der Menschen mit Beeinträchtigung ausgerichtet ist“, forderte er. RUM WORRINGEN. Die von der Stadt Köln zur Unterbringung von Flüchtlingen errichtete Wohncontaineranlage am Hackhauser Weg ist bezugsfertig. Die ersten von rund 110 Flüchtlingen sind jetzt eingezogen. Der Sozialdienst Katholischer Männer (SKM) stellt die Beratung und Betreuung der Menschen sicher. Die Anlage besteht aus zwei doppelgeschossigen Wohncontainern. Hinzu kommt ein ebenerdiger Container mit Küchen und Büros. Zurzeit leben in Köln mehr als 5800 Flüchtlinge in Einrichtungen der Stadt. Mit weiterhin hohen Flüchtlingszahlen wird gerechnet. LINDENTHAL. Das Malteser-Krankenhaus St. Hildegardis bietet ab Dienstag, 21. April, einen Qualifizierungskurs zum „Klinikbegleiter für Menschen mit Demenz“ an. An acht Abenden werden die Teilnehmer dazu ausgebildet, auf die speziellen Bedürfnisse von Menschen mit Demenz im Krankenhaus richtig zu reagieren. Neben Personal aus Krankenhäusern und Altenhilfeeinrichtungen soll das Angebot auch Angehörige und Interessierte ansprechen, die sich ehrenamtlich um Menschen mit Demenz im Krankenhaus kümmern möchten. Inhalte sind Informationen über das Krankheitsbild, Aktivierungsmöglichkeiten, der richtige Umgang mit herausfordernden Situationen und praktische Beispiele aus dem Krankenhausalltag. Der Kurs findet jeweils von 18 bis 21 Uhr im Malteser-Krankenhaus St. Hildegardis, Bachemer Straße 29-33, statt. Weitere Informationen unter Telefon (02 21) 4 00 32 41. ➔ www.malteser-akademie.de DÜNNWALD. Einen Scheck über 1000 Euro für eine Kletterwand in der Kindertagesstätte St. Joseph wurde von der Bürgerstiftung Dünnwald-Höhenhaus an die Leiterin der Einrichtung, Manuela Schondey, übergeben. Da die eigentlichen Kosten von 3000 Euro das Budget der Stiftung übersteigen, hat sie weitere Partner aus dem Stadtteil gefunden, die das Projekt für eine Förderung der Beweglichkeit der Kinder ermöglichen. So konnten der Förderverein der Kita und der Luis Amigo Jugendhilfe-Verein gewonnen werden, sich zu beteiligen. ➔ www.stiftung-buerger.de www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 AUS DEM ERZBISTUM Strammstehen für Christus Vor 80 Jahren pilgerte die Nippeser „Sturmschar“ nach Rom / Ausstellung in St. Bonifatius KÖLN. Das Schwarz-Weiß-Foto aus den 1930er-Jahren zeigt den Marsch junger Burschen, einheitlich in einer Kluft gekleidet. Geschlossen ziehen sie durch die Straße. Über ihren Köpfen flattern die Fahnen ihrer Bewegung, die sie mit sich tragen. – Dann eine vergilbte Seite der Wochenzeitung „Junge Front“: Ganzseitig wird hier über ein Großereignis jener Jugendbewegung berichtet, das im Frühjahr 1935 stattfand. An dieser Stelle könnte man leicht auf falsche Gedanken kommen. Hier ist jedoch keineswegs die Rede von der damaligen Staatsjugend, sondern von einer Jugend, die sich der damaligen Staatsführung widersetzt hat: der „Sturmschar“. Diesen Namen – der zugegebenermaßen irreführend sein kann – trug ein Teil der katholischen Jugendbewegung im Deutschen Reich von 1929 bis zum Verbot durch die Nationalsozialisten 1939. Die jungen Burschen standen nicht stramm für irgendein Regime – sie standen stramm für Christus. Fahrt war eine mutige Sache Der Artikel in der „Jungen Front“ – einer Zeitung für junge deutsche Katholiken – befasst sich mit der Rompilgerfahrt der Sturmschar zum Osterfest des Jahres 1935. Aus dem gesamten Reich pilgerten fast 2000 junge Katholiken in die Ewige Stadt. Unter ihnen befand sich auch eine Gruppe der Pfarrei St. Bonifatius in Köln-Nippes. „Eine solche Fahrt war zum damaligen Zeitpunkt eine mutige Sache“, sagt Rolf Wicharz aus St. Bonifatius. Wer nämlich in der katholischen Jugend aktiv gewesen sei, habe ständig Konflikte mit der Hitlerjugend er- Ausstellung nachvollzogen werden, sie ist auf verschiedenen Karten genauestens markiert. In Rom selbst waren die Papstmesse am Ostermorgen und die Audienz am Ostermontag Höhepunkte. Pius XI. segnete auch das Banner der Nippeser Sturmschar, das sich bis heute im Besitz der Pfarrei befindet. Schikanen durch das NS-Regime Rolf Wicharz mit dem ersten Plakat seiner Ausstellung. (Foto: Glenz) lebt. Hinzu kamen Benachteiligungen durch den Staat – etwa Nicht-Zulassung zum Abitur. Wicharz weiß, wovon er spricht, beschäftigt er sich doch seit Jahren mit der Geschichte der Sturmschar – speziell der aus seiner Heimatpfarrei. Zum 80-jährigen Jubiläum der Romfahrt hat der 73-jährige Wicharz eine Ausstellung konzipiert, die über die Ostertage in der Unterkirche von St. Bonifatius (Gneisenaustraße) zu sehen ist: Auf 30 Plakaten erzählen Fotos, Zeitungsartikel, Karten und Texttafeln die Geschichte der Pilgerfahrt. In Bussen – teilweise auch in Zügen – machten sich die jungen Menschen von Deutschland auf nach Italien. Ihre mehrtägige Reise führte sie durch die Schweizer Alpen. „Die Pässe zu überqueren war damals noch richtig abenteuerlich und nicht ungefährlich“, betont Wicharz. Die Wegstrecke der Pilgerfahrt kann in der In Reih und Glied ziehen die „Sturmscharler“ in den Petersdom ein. 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de „Auf der Rückfahrt erlebten die Pilger dann die Schikanen durch das NS-Regime“, sagt Wicharz. An der Reichsgrenze wurden alle Teilnehmer der Fahrt von der Gestapo durchsucht. Verschiedene Utensilien wie Fahrtenhemden, Zelte oder Fotoapparate wurden beschlagnahmt. Devotionalien wie Rosenkränze und die DonBosco-Medaillen – ein Geschenk des Papstes an jeden Pilger – mussten verzollt werden. „Das war nicht nur eine Pilgerfahrt, das war eine Protestaktion gegen die Staatsführung“, betont Wicharz, der selbst jahrelang in der Jugendarbeit seiner Pfarrei aktiv war. Insbesondere das Wirken von Kaplan Heinrich Cürten, von 1931 bis 1943 an St. Bonifatius tätig und Begleiter bei der Romfahrt, hebt Wicharz hervor: Dieser habe stets gegen das Regime protestiert und die katholische Jugend trotz zunehmender Einschränkungen durch den Staat unterstützt. Verhöre durch die Gestapo, Geldstrafen und Verhaftung waren die Folge. Cürten, der 1994 starb, vermachte Wicharz seine Diasammlung von der Rompilgerfahrt 1935, aus der dieser dann für seine Ausstellung schöpfen konnte. – Der Protest der katholischen Jugendbewegung gegen die Nazis: „Eine Geschichte, die erzählt Tobias Glenz werden muss“, so Wicharz. Marsch der Sturmschar durch Köln-Nippes. (Fotos: Sammlung Wicharz) Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 AUS DEM ERZBISTUM ZUR PERSON aus dem Amtsblatt des Erzbistums Köln KLERIKER Der Erzbischof hat: Pater Manuel Merten OP – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – als Pfarrvikar an der Pfarrei St. Lambertus (Basilika Minor) in Düsseldorf und als Rector ecclesiae an der Kirche St. Andreas in Düsseldorf im Dekanat Düsseldorf-Mitte/Heerdt entpflichtet. Dechant Michael König – unter Beibehaltung seiner übrigen Aufgaben – mit Ablauf des 15. April als Bezirkspräses des Bezirksverbandes Bergheim-Süd im Diözesanverband Köln im Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. entpflichtet. Dechant Dr. Jürgen Rentrop und seinen Verzicht als Pfarrer an der Pfarrei St. Josef und Martin in Langenfeld-Immigrath im Dekanat Hilden/Langenfeld zum 1. August angenommen. Pfarrer Michael Grütering in den vorzeitigen Ruhestand versetzt und gleichzeitig für die Dauer von zunächst drei Jahren zum Subsidiar zur besonderen Verfügung des Stadtdechanten im Stadtdekanat Wuppertal ernannt. Pater Bruno Konrad Trächtler CSSp – im Einvernehmen mit seinem Ordensoberen – als Seelsorger für Drogenkranke in der vom Orden der Spiritaner unterhaltenen Einrichtung für Drogenabhängige in Köln entpflichtet. Pfarrer Hans Werner Schneider in den Ruhestand versetzt sowie zum Subsidiar in der Krankenhausseelsorge im Stadtdekanat Wuppertal ernannt. Pfarrer Wolfgang Härtel mit Ablauf des 14. August in den Ruhestand versetzt sowie mit Wirkung vom 15. August für die Dauer von drei Jahren zum Subsidiar zur besonderen Verfügung des Dechanten des Dekanates Düsseldorf Süd ernannt. Vom Erzbischof wurden ernannt: Pfarrer David Orlando Abril Correa – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof sowie dem Nationaldirektor für Ausländerseelsorge – zum Leiter der Mission der spanischsprachigen Katholiken in Düsseldorf im Erzbistum Köln. Pfarrer Dr. Hans Michael Franke – im Einvernehmen mit seinem Heimatbischof – zum Krankenhausseelsorger in der Katholischen Krankenhausseelsorge im Stadtdekanat Wuppertal. Pfarrer Josef Holtkotte zum Rector ecclesiae an der Kapelle im Kolpinghaus International in Köln. Diakon Dr. Bertram Herr – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Diakon an den Pfarreien St. Katharina in Hürth- 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Alt-Hürth, St. Wendelinus in Hürth-Berrenrath, St. Martinus in Hürth-Fischenich und St. Johannes Baptist in Hürth-Keldenich im Seelsorgebereich Hürther Ville sowie St. Maria am Brunnen in Hürth-Burbach, St. Dionysius in Hürth-Gleuel und St. Brictius in Hürth-Stotzheim im Seelsorgebereich Hürth – Am Maiglersee des Dekanates Hürth. Pfarrer Dr. Stephan Kremer – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Pfarrvikar an den Pfarreien St. Mariä Geburt in Hürth-Efferen und Zu den Heiligen Severin, Joseph und Ursula in Hürth-Hermülheim im Seelsorgebereich Efferen/Hermülheim sowie St. Katharina in Hürth-Alt-Hürth, St. Wendelinus in Hürth-Berrenrath, St. Martinus in Hürth-Fischenich und St. Johannes Baptist in Hürth-Keldenich im Seelsorgebereich Hürther Ville des Dekanates Hürth. Pfarrer Heribert Müller – unter Beibehaltung seiner bisherigen Aufgaben – zum Pfarrvikar an den Pfarreien St. Katharina in Hürth-Alt-Hürth, St. Wendelinus in HürthBerrenrath, St. Martinus in Hürth-Fischenich und St. Johannes Baptist in Hürth-Keldenich im Seelsorgebereich Hürther Ville sowie St. Maria am Brunnen in Hürth-Burbach, St. Dionysius in Hürth-Gleuel und St. Brictius in Hürth-Stotzheim im Seelsorgebereich Hürth – Am Maiglersee des Dekanates Hürth. Ulrike Fraune – unter Beibehaltung ihrer Aufgaben als geistliche Begleiterin im Erzbistum Köln – als Gemeindereferentin an der neuerrichteten Pfarrei St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf im Dekanat DüsseldorfMitte/Heerdt. Julia Thiele als Gemeindereferentin an der neuerrichteten Pfarrei St. Antonius und Benediktus in Düsseldorf im Dekanat DüsseldorfMitte/Heerdt. Es wurde entpflichtet: Schwester Maria Susanne Marx – im Einvernehmen mit ihrer Ordensoberin – als Ordensschwester in der Krankenhausseelsorge im Stadtdekanat Wuppertal. Es starben im Herrn: Pfarrer i. R. Helmut Junker, 88 Jahre. Pfarrer i. R. Professor Hans-Günter Saul, 87 Jahre. Pfarrer i. R. Leon Wasilewski, 85 Jahre. LAIEN IN DER SEELSORGE Es wurden beauftragt: Schwester Dr. Maria Antonia Sondermann OCD für weitere fünf Jahre als Lehrbeauftragte für das Fach Theologie der Spiritualität am Erzbischöflichen Diakoneninstitut. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 KIRCHE UND THEOLOGIE Die Wiege der Dominikaner Im April vor 800 Jahren wurde in Toulouse der Predigerorden gegründet I m April 1215, vor 800 Jahren, in einem kleinen Steinhaus unweit der Garonne in der Hauptstadt der Grafschaft Toulouse, fiel die Entscheidung, künftig eine Gemeinschaft zu sein; eine Gemeinschaft, die schon sehr bald zu den größten Orden der Kirche gehören sollte: der Predigerorden (Ordo predicatorum), oder prägnanter: die Dominikaner. Noch hießen sie nicht so; noch hatten sie nicht die Lebensregel der Augustiner angenommen, und noch hatte ihnen Papst Honorius III. (1216 bis 1227) nicht die Bestätigungsurkunde übergeben. Diesen Rechtsakt vom 22. Dezember 1216 hat die heutige Ordensleitung selbst als den offiziellen 800. Geburtstag ausgerufen. Aber von jenem Tag im April 1215 an wussten die Männer um Dominikus von Caleruega, was sie sein und was sie tun wollten: in radikaler Armut den katholischen Glauben predigen inmitten von Ketzerei und Irrlehre. In der südfranzösischen Region grassierte seit Mitte des zwölften Jahrhunderts die Sektenbewegung der Katharer, eine Häresie, die wohl durch die Kreuzzüge aus dem Orient importiert worden war. Die eigentümliche und radikale Büßerethik und Weltflucht der Katharer – griechisch „katharoi“ „die Reinen“ – traf offenbar einen Nerv bei den so lebensfrohen wie frommen Südfranzosen. Jedenfalls breitete sich die Irrlehre in einer für Rom beunruhigenden Weise aus. Ihre Anhänger wurden – nach ihrer nahe gelegenen Hochburg Albi – auch „Albigenser“ genannt. Geschickt verknüpfte die französische Krone die römischen Ängste vor den Häretikern mit ihren eigenen territorialen Interessen, Der heilige Dominikus (1170 bis 1221) ist der Gründer des Predigerordens, der später allgemein als DominikanerOrden bekannt wurde. (Foto: Raspels) und sie versuchte, ihren sogenannten Albigenser-Kreuzzug (1209 bis 1229) zur politischen Unterwerfung der Grafschaft zu nutzen. Dass es dabei brutal zuging, belegt ein Zitat des päpstlichen Legaten Arnaud Amaury, der bei der Einnahme der Katharerstadt Beziers 1209 auf die Frage, was mit den Ketzern und was mit den rechtgläubigen Katholiken geschehen solle, geantwortet haben soll: „Tötet sie alle! Gott wird die Seinen schon erkennen.“ Diego von Acebo, Zisterzienser und Bischof von Osma in Kastilien, und sein wortgewandter Subprior Dominikus, schüttelten ob des selbstherrlichen und prunkvollen Auftretens der Kirchenvertreter nur den Kopf. Auf diese Weise war den albigensischen „Büßern“ und ihren radikalen Ideen sicher nicht beizukommen. Im Sonderauftrag von Papst Innozenz III. (1198 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de bis 1216) setzten sie als Missionare in der Region allein auf das Wort Gottes, die Predigt und die Nächstenliebe, ohne Luxus, Prunk, Ornat und irdische Güter. Solange, bis der erschöpfte Bischof Diego vom Papst in seine Diözese zurückbeordert wurde – und dort im Dezember 1207 starb. Dominikus machte allein weiter und gewann nach und nach neue Gefährten für seine Sache. Man mag sich die Mühsal vorstellen, als arme Wanderprediger unter den Bedingungen des Kriegsrechts eine radikale Sekte davon abzubringen, fast alle Lehren des Christentums und mit ihnen alles Irdische abzulehnen. Die Erfolge waren bescheiden. Doch dann, wenige Wochen nach der offiziellen Gründung der Gemeinschaft, bekam sie einen offiziellen Auftrag: Fulko, Bischof im albigensisch infizierten Toulouse, erteilte ihr im Juni 1215 eine universelle Predigterlaubnis für seine Diözese. Eine Beteiligung an den Einnahmen der Diözese sowie der Eintritt zweier vermögender Mitstreiter sorgte für eine genügende materielle Grundlage. Wie andere überzeugende Neuansätze des abendländischen Mönchtums im Hochmittelalter gewannen nun auch die „Dominikaner“ rasch an Einfluss. Gegründet von glühenden Asketen, die das Armutsideal des Mönchtums erneuern wollten, zogen sie mit ihrer Strahlkraft Hunderte junger Männer aus ganz Europa an, die ein anderes Leben suchten – und Hunderte frommer Stiftungen, mit denen der Adel der Zeit sein ewiges Seelenheil zu befördern Alexander Brüggemann wünschte. Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 BÜCHER Die zwei Gesichter der reichen und der armen Kirche Belastbare Informationen, die darstellen, was Sache ist D ie Diskussionen über die kirchlichen Finanzen in Deutschland bleiben auch weiterhin spannend, selbst nachdem mehrere Diözesen für mehr Transparenz über ihr Vermögen gesorgt haben. Hat die Kirche zuviel Geld? Was soll denn nun werden, eine arme Kirche für die Armen? Oder eine vermögende Kirche, die viel vermag? Viel zugunsten der Armen und auch, um ihrem Auftrag aus dem Geist des Evangeliums heraus unabhängig nachzukommen? Nicht nur an Stammtischen, sondern auch in öffentlicher Kritik verschwimmen zu oft Dichtung und Wahrheit, Nichtwissen und Vorurteile ineinander. Da bleiben Antworten auf die Fragen, wie es in Deutschland überhaupt zur Kirchensteuer gekommen ist oder was die Nazis mit der Kirchensteuer gemacht haben, unbeantwortet auf der Strecke. Ist die Kirchensteuer sozial gerecht, wird gefragt und wieviel verdient der Staat an ihr? Sind die Träumereien von einer „Kultursteuer“ überhaupt zu verwirklichen und dient diese dann dem Allgemeinwohl? Und da ist noch die unendliche Geschichte von den Staatsleistungen an die Kirche. Die sind nicht wenigen ein Dorn im Auge und gelegentlich rasten selbst Meinungsmacher aus, wenn sie erfahren, dass Bischöfe vom Staat ein Gehalt bekommen. Riecht das nach Skandal? Der Bonner Staatsrechtslehrer Professor Josef Isensee formuliert: „Eine Gesellschaft ohne historischen Sinn, die sich den Kirchen entfremdet hat, bringt wenig Verständnis auf für die aus alten Zeiten überkommenen Dotationen.“ Tatsächlich sind solche Leistungen und Sachverhalte, auf welche die Kirche aufgrund besonderer historischer Rechtstitel Anspruch hat, oft nur schwer vermittelbar. „Das habe ich schon immer wissen wollen“ Unter Staatsleistungen im weiteren Sinn sind auch die geldwerten Zuwendungen des Bundes, der Länder und Kommunen an die Kirchen zu rechnen, wenn es um Kindertagesstätten, Schulen, Denkmalschutz, um die Gefängnisseelsorge oder auch um die Bestellung von Militärgeistlichen geht. Skandalfälle von kirchlicher Misswirtschaft oder auch Geheimnistuerei haben das Enthüllungsfeuer angeheizt und zugleich den Entrüstungsqualm über den Fakten verdichtet. Soeben ist ein topos-premium Band erschienen, der sich dieser Fragen annimmt. Auf der Basis tatsächlicher Fakten ist das Buch angelegt und nimmt umfassend die historischen und staatskirchenrechtlichen Voraussetzungen auf. Wohltuend in der Sprache, wird verstehbar informiert und dabei nicht alles für richtig und zweckmäßig erachtet, was in diesem Bereich geschieht. An vielen Stellen wird der Leser bestätigen: „Das habe ich immer schon einmal so genau wissen wollen.“ Die beiden Autoren, Dr. theol. Gerhard Hartmann, Privatdozent für Neuere Kirchengeschichte an der Universität Graz, und Dr. phil. Jürgen Holtkamp, Leiter der Fachstelle Kommunikation im Bistum Münster, haben wohl gut zugehört, wenn Menschen fragen: „Wie kommt die Kirche an das ‚liebe‘ Geld und was macht sie damit?“ Interessierte werden diese Publikation mit Gewinn lesen. Sie sei allen empfohlen, die wissen wollen, wie Kirchenfinanzierung geht und wie die Vermögensverwaltung gehandhabt wird. Nicht zuletzt sei sie auch denen angeboten, die vielleicht vorschnell wegen der Kirchensteuer einen Austritt aus der Kirche Erich Läufer erwägen. Gerhard Hartmann/Jürgen Holtkamp: Die Kirche und das liebe Geld – Fakten und Hintergründe, Verlag Butzon & Bercker. ISBN 078-3-8367-0001-6. 312 Seiten, 19,95 Euro. KLEINANZEIGEN 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 KIRCHE UND WELT Als US-Präsident und Ayatollahs gemeinsam trauerten Vor zehn Jahren starb der polnische Papst Johannes Paul II. D er Tag, an dem Johannes Paul II. starb, ist vielen bis heute präsent. Wer damals in Rom dabei war, wird es nie vergessen. Schon seit Beginn der Osterwoche waren jeden Abend Menschen auf den Petersplatz geströmt, um für den schwerkranken Papst Johannes Paul II. zu beten. Mehrere zehntausend waren es zuletzt, die unterhalb der Fenster seiner Wohnung im Apostolischen Palast Gottes Segen für den Sterbenden erbaten, Stärkung im Todeskampf erflehten - oder vielleicht auf ein Wunder hofften. Am Abend des 2. April 2005, am Tag vor dem „Weißen Sonntag“, der auf Wunsch des polnischen Papstes auch zum „Barmherzigkeitssonntag“ erhoben worden war, trat der vatikanische Innenminister Leonardo Sandri vor die Betenden und teilte ihnen und der Welt mit: „Der Heilige Vater ist heute Abend um 21.37 Uhr in seiner Privatwohnung gestorben.“ Karol Wojtyla, der Papst aus Polen, der die Weltkirche fast 27 Jahre lang geleitet hatte, war tot. Die Nachricht löste große Trauer in Rom und der Weltkirche aus, auch wenn das Lebensende des 84-Jährigen längst absehbar war. Bis Mitternacht betete die ständig wachsende Menge der Gläubigen auf dem Petersplatz für den Toten und sein Seelenheil. Unterdessen begannen im Sterbezimmer, wo der Papst während der Vorabendmesse im Kreis seiner überwiegend aus Polen stammenden engsten Vertrauten verstorben war, die beim Papsttod vorgeschriebenen Regularien: die offizielle Feststellung des Todes, die Ausfertigung der Todesurkunde, die Aufbahrung des Leichnams in der Capella Clementina, die Versiegelung der Papstwohnung – und der Beginn der Sedisvakanz. Die letzten Tage Schon seit Anfang 2005 hatte sich die Parkinson-Erkrankung des einst so sportlichen Wojtyla drastisch verschlimmert. Zweimal musste er in die Gemelli-Klinik. Mit einem Luftröhrenschnitt versuchten die Ärzte Linderung zu verschaffen. Die letzte Rückfahrt in den Vatikan erfolgte am 9. Februar im erleuchteten Papamobil. Es sollte die letzte Fahrt Johannes Pauls II. durch seine Bischofsstadt gewesen sein. Die Karwoche verfolgte er über einen Bildschirm in seiner Privatkapelle. Beim Ostersegen „Urbi et orbi“ versagte ihm die Stimme. Stumm und schmerzgezeichnet machte er das Kreuzzeichen. In den folgenden Tagen verabschiedeten sich die engsten Mitarbeiter der Kurie am Krankenbett und gaben bewegte Statements ab. Die Kranken-Bulletins des vatikanischen Presseamtes, das die Krankheit des 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 Papst Johannes Paul II. (1920–2005), wie er vielen Menschen in Erinnerung ist. Papstes jahrelang heruntergespielt hatte, klangen nun immer dramatischer. Am Ende versagten die Organe: Wojtyla starb an septischem Schock und Kreislaufversagen. Wichtigster Mann am Tag danach war Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano. Bei der ersten Totenmesse wollte er vom Verstorbenen schon als „Johannes Paul der Große“ sprechen, verzichtete dann aber überraschend auf die Verlesung dieser bereits gedruckten Textpassage. In der Capella Clementina nahmen zwei Tage lang Vatikanmitarbeiter Abschied vom toten Papst. Dann wurde Johannes Paul II. im Petersdom aufgebahrt – und Rom erlebte den wohl größten Ansturm seiner Geschichte. Vier Millionen Menschen nahmen Abschied, standen viele Stunden diszipliniert auf der Via della Conciliazione an und defilierten schweigend am geöffneten Sarg unter dem Bernini-Baldachin. Auch Spitzenpolitiker und Staatsgäste kamen zum Abschied von dem Papst, der Gesprächspartner von fünf US-Präsidenten war und sechs Kreml-Chefs erlebte; der maßgeblich zum Sturz des Kommunismus und zum Fall der Berliner Mauer beitrug; der als erster Papst alle Welt bereiste, den katholischen Glauben verkündete und die Achtung der Menschenrechte forderte. Und der zuletzt, schon von der schweren Krankheit gezeichnet, mit einer intensiven Diplomatie den Krieg im Irak zu verhindern versuchte. Es überraschte nicht, dass bei der Toten- (Foto: KNA) messe Kirchenführer und Staatsmänner unterschiedlichster Lager zusammenkamen. Neben dem US-Präsidenten und seinen beiden Vorgängern nahmen Ayatollahs aus dem Iran und die Präsidenten aus Syrien und Israel Platz. Kardinaldekan Joseph Ratzinger traf die Stimmung, als er in seiner Predigt auf die Fenster im verwaisten Papstpalast deutete: „Wir können sicher sein, dass unser geliebter Papst jetzt am Fenster des Hauses des Vaters steht, uns sieht und uns segnet.“ „Santo subito“ Sprechchöre und Transparente auf dem riesigen Platz forderten: „Santo subito“ – heilig sofort. Ratzinger, der zehn Tage später als Benedikt XVI. zum Nachfolger gewählt wurde, reagierte rasch. Zwar gab es keine spontane Heiligsprechung, quasi per Akklamation. Aber schon in einer seiner ersten Amtshandlungen gab er die Erlaubnis für den sofortigen und vorzeitigen Beginn des kirchlichen Verfahrens. Am 1. Mai 2011 wurde Johannes Paul II. in einer großen Feier seliggesprochen. Und bis zur Heiligsprechung dauerte es dann gerade drei Jahre. Am 27. April 2014 erhob Papst Franziskus seinen polnischen Vorgänger zusammen mit Johannes XXIII. (1958-1963) Johannes Schidelko zum Heiligen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 SCHÖNES ZUHAUSE Osterzeit ist Möhrenzeit Aus Marzipan zieren sie den Kuchen zum Osterfest, glasiert begleiten sie beim Festmahl das Lamm: Möhren. Oft werden die Möglichkeiten dieses Gemüses allerdings nicht ausgeschöpft. Wer darin nur eine Beilage sieht oder gar nur einen Teil des Suppengrüns, unterschätzt die Möhren. Möhren oder Karotten gibt es als frische Bundmöhren mit Grün und im Kilo abgepackt oder lose aus konventionellem oder aus Bioanbau. Das Grün der Bundmöhren sollte man nach dem Kauf abtrennen, da die Möhren ohne das Grün länger haltbar sind. Aber man braucht es nicht wegzuwerfen, sondern kann es kulinarisch verwenden! In einer Vase mit Wasser ersetzt es mehrere Tage die Petersilie. Im Folgenden stelle ich Ihnen ein außergewöhnliches Rezept vor, das meine Kursteilnehmer sehr lecker fanden: Möhren mit Erdnussbaiser. Ein Gemüsegericht mit Baiser, also einer Eiweißmasse, zu überbacken ist eine Idee aus der karibischen Küche. Für vier Personen brauchen Sie etwa 600 Gramm Möhren, die in dünne Scheiben gehobelt oder geschnitten werden. Etwas Öl in einem Topf erhitzen, die Möhren hineingeben und unter ständigem Rühren ein bis zwei Minuten braten. Soviel Wasser dazugießen, dass es knapp drei Zentimeter hoch im Topf steht. Einen Teelöffel Zucker, einen halben Teelöffel Salz und einen halben zerbröckelten Brühwürfel unterrühren. Einen Deckel auflegen, aufkochen und etwa sieben bis zehn Minuten kochen bis die Möhren gar sind. Währenddessen drei Eier trennen und das Eiweiß steif schlagen. Den Backofen auf 190 Grad vorheizen. Fünf Esslöffel geröstete, gesalzene Erdnüsse grob hacken und die Hälfte davon unter den Eischnee mischen. Die andere Hälfte zusammen mit fünf Esslöffel Sahne und den drei Eigelben unter die Möhren rühren. Das Gemüse samt Kochflüssigkeit in eine nicht zu große Auflaufform geben (sonst wird die Baiserschicht zu dünn). Den Eischnee darüberstreichen und so lange backen bis er leicht gebräunt ist (zirka fünf bis zehn Minuten). Besonders dekorativ sieht es aus, wenn Sie statt einer Auflaufform Portionsgläser verwenden. Statt sie zu kaufen, können Sie auch gebrauchte Marmeladengläser oder Ähnliches verwenden. Ich wünsche Ihnen guten AppeHelga Schmidt tit und frohe Ostern! Ran an den Spaten Wer jetzt pflanzt muss tüchtig gießen F ür empfindliche Gehölze und Kletterpflanzen gilt der Frühling als perfekter Pflanzzeitpunkt. Sie danken es, wenn sie zum Einwurzeln eine ganze Gartensaison Zeit haben, ehe sie ihren ersten Winter am neuen Standort erleben. Allerdings brauchen jetzt gepflanzte Gehölze und Stauden mehr Versorgung als solche, die im Herbst in die Erde kommen – vor allem müssen sie häufiger gegossen werden, weil sie am neuen Ort gleich in der Phase des größten Wasser- und Nährstoffverbrauchs starten. Vor dem Pflanzen sollten sie deshalb mit ihrem Wurzelwerk so lange unter Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen. Nach dem Einsetzen – das Pflanzloch sollte etwa doppelt so groß ausgehoben werden wie der Topfballen – gilt es die Erde gut anzudrücken, ohne die Wurzeln zu verletzen. Anschließend ist es wichtig, durchdringend zu gießen. Bei größeren Gehölzen legen Profis einen Gießrand an. Dieser kleine Wall aus Erde rings um die Pflanzstelle sorgt dafür, dass dasWasser wirklich im Wurzelbereich bleibt und nicht zu den Seiten abfließt. Bei Bäumen und Hochstämmchen sollte zudem ein Pfahl gesetzt werden, an dem der Stamm befestigt wird. Damit wird verhindert, dass die zarten, sich neu bildenden Wurzeln bei Wind gleich wieder abgerissen werden. Pflanzen, die jetzt in die Erde kommen, brauchen eine gute Versorgung, weil sie in der Phase des größten Wasser- und Nährstoffverbrauchs anwachsen sollen. (Foto: OBI) Blütenteppich in Elsdorf Frühling im Garten von Alfred Mathar „Narzissen und Krokusse soweit das Auge reicht“ schickte uns Irene Thelen aus Elsdorf. Über die Blütenpracht freut sich der Schwiegervater ihres Sohnes, Alfred Mathar (im Bild). „Er sagte, dass das doch mal ein Foto für die Zeitung wäre, damit andere Menschen diese Pracht sähen“, schreibt Thelen. – Finden wir auch und wünschen damit frohe Ostern. 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 FAMILIE In der Kita warten viele neue Freunde zum Spielen. Der Abschied von den Eltern fällt oft nur am Anfang schwer. (Foto: Sergey Novikov/shutterstock.com) Mein Kind kommt in die Kita Tipps, die den Kleinen und ihren Eltern den Start erleichtern D er Eintritt in die Kita stellt für Kinder und Eltern eine große Herausforderung dar. Doch es gibt ein paar Tricks, um Ihrem Kind und Ihnen den Start in diese neue, spannende Lebensphase zu erleichtern: Sie sollten Ihr Kind von Anfang an in diesen Prozess einbeziehen, es zum Beispiel bei der Auswahl der Kita mitnehmen. So kann es sich mit den Räumlichkeiten bekannt machen, erste Kontakte knüpfen und die vielen neuen Spielsachen begutachten, die es erwarten. Wenn Sie eine Kita ausgewählt haben, gehen Sie mit Ihrem Kind ab und zu daran vorbei, sprechen Sie über die Kita und was es dort alles erleben kann. Viele Kitas laden auch schon die „neuen“ Kinder zu Festen ein oder veranstalten einen Tag der offenen Tür, nutzen Sie solche Angebote, denn sie bieten Ihnen und Ihrem Kind die Möglichkeit, Erfahrungen in dieser Einrichtung zu sammeln. Trotz guter Möglichkeiten, Ihr Kind und sich selber auf die Kita vorzubereiten, lässt sich nicht leugnen, dass mit dem Eintritt in die Kita auch Ängste und Unsicherheiten verbunden sind. Sie lassen Ihr Kind über mehrere Stunden alleine in einer Umgebung, die Sie auch selber erst kennenlernen müssen, das heißt: Sie müssen loslassen können und den Mitarbeitern der Einrichtung vertrauen. Die Monate, bevor Ihr Kind in die Kita kommt, sollten Sie daher nutzen, das Loslassen zu üben. Lassen Sie Ihr Kind in 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 der Obhut von Menschen, denen Sie vertrauen (Freunde, Großeltern oder einem vertrauenswürdigen Babysitter), so üben Sie nicht nur voneinander getrennt zu sein, sondern auch die Abschiedssituationen, die Sie im Kindergarten jeden Tag erleben werden. Dauer der Abwesenheit stetig steigern Bevor Sie Ihr Kind mehrere Stunden in der Kita alleine lassen, erfolgt üblicherweise eine Eingewöhnungsphase, die von Kita zu Kita sehr unterschiedlich gestaltet wird, in der Regel aber zwischen einer und drei Wochen dauert. Sie verbringen meist zunächst gemeinsam mit Ihrem Kind Zeit in der Kita, begleiten es beim Spiel und sind als Ansprechpartner anwesend. Dann werden Sie für einige Minuten den Raum verlassen und die Dauer der Abwesenheit stetig steigern, bis Ihr Kind dann alleine in der Kita bleiben kann. Nutzen Sie diese gemeinsame Zeit, Ihrem Kind zu erklären, an wen es sich in Zukunft wenden muss, wenn es Fragen hat oder Hilfe braucht, etwa beim Gang zur Toilette. Auch nach einer gelungenen Eingewöhnungsphase ist es völlig normal, wenn Ihr Kind trotzdem bei der Verabschiedung weint und lieber mit Ihnen nach Hause gehen würde. Lassen Sie sich davon nicht verunsichern, in den meisten Fällen beruhigt sich das Kind sehr schnell, wenn Sie aus seinem Blickfeld verschwunden sind. Auch wenn Ihrem Kind der Abschied schwerfällt, gehen Sie nie heimlich und ohne Verabschiedung. Ihr Kind verlässt sich auf Sie und ein plötzliches Verschwinden kann sein Vertrauen in Sie stark erschüttern. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Kind durch eine positive Grundhaltung vermitteln, dass alles in Ordnung ist und es ohne Sorge in der Kita bleiben kann. Entwickeln Sie gemeinsam ein Abschiedsritual, das zu Ihnen und Ihrem Kind passt. Bei den einen ist das ein kurzes gemeinsames Spiel, bei anderen eine feste Umarmung oder ein Kuss. Zeigen Sie Ihr Vertrauen in die Erzieher und in Ihr Kind, dass es diese Situation meistern wird, und freuen Sie sich auf diese Zeit, in der Ihr Kind viele neue Erfahrungen machen wird und voller Stolz sagen kann, dass es jetzt ein großes Kindergartenkind ist! Alexandra Roszak Unsere Autorin ist tätig als Familienberaterin der Christlichen Sozialhilfe Köln, Knauffstraße 14, 51063 Köln. Telefon: (02 21) 6 47 09 31. E-Mail: [email protected]. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 KLEINE KIRCHENZEITUNG Was haben die Bienen mit der Osterkerze zu tun? Liebe Kinder, auf vielen Frühstückstischen steht morgens ein Glas Honig. Honig schmeckt lecker, denn er ist sehr süß, und das gefällt uns. Auf einem frischen Brötchen oder einer Scheibe frischen Brots ist er besonders lecker. Wie viele Bienen arbeiten müssen, bis ein Glas Honig auf unserem Tisch steht, weiß ich nicht. Es müssen aber hunderte von Bienen sein, vielleicht ein ganzes Bienenvolk. Wusstet Ihr auch, dass man aus Bienenwachs mehr machen kann als Honig? Honigwein und auch Medizin kann man aus dem Wachs der Bienen herstellen – und auch Kerzen. Einmal im Jahr wird sogar in unseren Kirchen ein Lied gesungen, in dem die Bienen gelobt werden für ihr köstliches Wachs. Glaubt Ihr nicht? Doch: In der Osternacht! Das ist die Nacht vor dem Ostersonntag. In dieser Nacht feiern wir Christen, dass Jesus, der am Kreuz gestorben ist und danach ins Grab gelegt wurde, auferstanden ist und lebt! Wir feiern: Gott ist stärker als der Tod. (Foto: Glenz) Wenn es ganz dunkel ist, versammeln wir uns Die Osternachtfeier gefiel mir schon als Kind. Mitten in der Nacht – heute oft auch abends –, wenn es ganz dunkel ist, versammeln sich die Gläubigen nicht in, sondern vor der Kirche. Drinnen ist es noch dunkel, keine Lampe ist an, keine Kerze. Draußen wird dann ein Holzfeuer angemacht. Von diesem Feuer wird eine besonders große Kerze angezündet. Sie ist 20 Zentimeter dick und mehr als einen Meter lang. Auf der Vorderseite ist ein Kreuz draufgeklebt und die Jahreszahl kann man auch erkennen. Nun wird diese Kerze als erste in die Kirche getragen, alle Gläubigen folgen ihr. Die kleine Flamme der großen Kerze schafft es, dass die dunkle Kirche etwas heller wird. Wenn alle in der Kirche sind, entzünden die Kinder und die Erwachsenen kleine Kerzen, die sie in den Händen halten, an der großen Kerze. Da hat die Dunkelheit keine Chance mehr. Sie hat verloren, das Licht hat gesiegt. 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ihr könnt es mir glauben: Das sieht richtig toll aus, wenn die vielen hundert Kerzen an sind. Dann hat man die Nacht fast vergessen. Mitten in der Kirche, vor dem Altar, wird die große Osterkerze auf einem hohen Kerzenständer aufgestellt, sodass alle sie sehen können. Und nun beginnt ein schöner, alter Gesang, der schon viele hundert Jahre alt ist. Der beste Sänger aus der Kirche, dem alle zuhören, sollte das schöne Lied vorsingen. Der Sänger lobt Gott für all das Große, das er getan hat. Die Kerze soll ein Zeichen des Festes sein. Und dann kommen sie vor, die Bienen. Der Sänger singt über die Osterkerze: „Aus dem köstlichen Wachs der Bienen bereitet, wird sie Dir (Gott) dargebracht von Deiner heiligen Kirche!“ Selbst die kleinsten Geschöpfe dienen Gott Die Bienen sind ja auch Geschöpfe Gottes. Sie waren fleißig. Jede hat ihren Anteil dazu beigetragen, und so ist aus dem Wachs von tausenden kleinen Bienen eine gut duftende Kerze entstanden: die Osterkerze. Was haben wir für einen wunderbaren Gott, dem sogar die kleinsten Geschöpfe dienen. Gehen wir also achtsam mit Gottes Schöpfung um. Gott hat mit jedem etwas vor. Auch der Kleinste kann Gott loben. Ich wünsche Euch und Euren Familien ein frohes Osterfest und lade Euch ein: Kommt doch mit Euren Eltern und Geschwistern in der Osternacht in die Kirche! Nicht nur das Osterfeuer und die Osterkerze sind schön anzusehen, da gibt es noch viel mehr zu bestaunen. Aber das verrate ich Euch ein anderes Mal... Viele Grüße! Euer Pastor GUIDO ASSMANN Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG Jesus ist auferstanden! Der Apostel Thomas hilft uns, diese frohe Botschaft zu verstehen Die Klasse 9c des St.-AngelaGymnasiums Wipperfürth hat sich intensiv mit dem Thema Ostern beschäftigt. Die Schüler verraten Dir, dass selbst manche der Apostel – also die engsten Freunde Jesu – seine Auferstehung für „unglaublich“ hielten. Außerdem erläutern sie die bekanntesten Ostersymbole und stellen Dir zwei knifflige Rätsel. Viel Spaß beim Lesen und Raten! O stern ist für uns Christen das wichtigste Fest im Kirchenjahr und gleichzeitig bereitet die frohe Botschaft, dass Jesus von den Toten auferstanden ist, vielen Menschen Schwierigkeiten. Besonders jungen Menschen fällt es schwer, daran zu glauben. Da hilft es vielleicht, einmal nachzulesen, wie es den ersten Ostergläubigen erging. Und wir sehen: Sogar die Apostel, von denen wir doch erwarten, dass sie Vorbilder im Glauben sind, zweifelten! Die Jünger waren nach Jesu Tod verzweifelt und voller Furcht. Sie konnten den Frauen, die ihnen vom leeren Grab erzählten, zunächst nicht glauben. Da war zum Beispiel Thomas, einer der Apostel. Das Johannesevangelium erzählt, dass Jesus nach seiner Auferstehung den Jün- Osterhase & Co. Es gibt viele österliche Symbole. Vier davon haben wir hier erklärt: - Osterhase: Der Osterhase steht für die Fruchtbarkeit, weil er mehrmals im Jahr Junge wirft. Er ist ein Zeichen der Fülle, des Segens und des Lebens nach dem Tod. - Ostereier: Ostereier stehen für Fruchtbarkeit und Leben, aber sie sind auch ein Zeichen dafür, dass jetzt die Fasten- zeit vorbei ist, da das Essen von Eiern ursprünglich in dieser Zeit nicht erlaubt war. - Osterfeuer: Das Osterfeuer war schon immer ein heiliger Brauch. Es steht für Licht, welches den Ausgangspunkt unseres Lebens darstellt. - Osterkerze (siehe auch links): Das Licht der Osterkerze ist ein Zeichen des Lebens. Sie symbolisiert Jesus Christus, der über den Tod gesiegt hat. gern erschien. Er begegnete ihnen und überzeugte sie davon, dass die Osterbotschaft wahr ist. Thomas war aber nicht dabei – seine Freunde erzählten ihm später ganz aufgeregt: Wir haben Jesus, den Herrn, gesehen, er lebt! Thomas sagt dann etwas, das wir heute gut verstehen: Ich glaube nur, was ich sehe! Jesus ist nun aber nicht enttäuscht von Thomas und seinen Zweifeln, er macht einen „Sondertermin“ für ihn und erscheint den Jüngern wieder. Dabei spricht er Thomas direkt an und dieser ist tief bewegt und überzeugt. Fragen und Zweifel sind bei Jesus erlaubt Wir müssen unsere Fragen und Zweifel also nicht verstecken, Jesus hat viel Verständnis für uns. Und wir können von den beeindruckenden Erlebnissen lesen, welche die ersten Zeugen der Auferstehung gemacht haben. Sie zeigen auch, dass Jesus nicht einfach „wiederbelebt“ wurde, sondern nach der Auferstehung auf eine ganz neue Weise lebt: Er kann zum Beispiel durch Wände gehen und plötzlich verschwinden. Die Auferstehung bleibt also ein geheimnisvolles Ereignis. Der Osterglaube erfüllte schließlich die Jünger Jesu, sodass sie alle Angst überwanden und ihren Glauben weiterverkündeten. Die Thomas-Geschichte im Johannesevangelium schließt mit einem Satz, der nachdenklich macht: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Dieser Satz richtet sich an uns heute. KLASSE 9C, ERZBISCHÖFLICHES ST.-ANGELA-GYMNASIUM WIPPERFÜRTH Suche die angegebenen Wörter im Rätsel: Auferstehung, Blume, Eier, Feier, Fruehling, Hase, Jesu, Kerze, Kreuz, Ostern. Die Wörter sind waagerecht, senkrecht und diagonal versteckt! Die übrig gebliebenen Buchstaben ergeben hintereinander gelesen ein Lösungswort. K K F R U E R E E R E R I U Z Z E N G F O O A H E S O S T S E E S T E J T U E B L R N E I E R D S C H E S T E H U N G R N A U F O E N E 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 R N F H L S R U E I F U M E I E Ostereiersudoku: Funktioniert genau wie ein normales Sudoku. Nur anstelle der Zahlen 1 bis 9 findest Du hier neun verschiedenfarbige Ostereier. In jeder Reihe waagerecht und senkrecht darf jedes Ei nur einmal vorkommen. Dasselbe gilt für die neun Quadrate, die durch die dickeren Striche abgetrennt sind. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Ein neuer Blick auf die Schöpfung „Schöpfungsoratorium – Mit allen Augen“ gastiert in St. Antonius / Düsseldorf-Oberkassel A us den verschiedenen Perspektiven der vielfältigen Geschöpfe schaut die Komposition „Mit allen Augen“ auf die Schöpfung, auf deren Bestimmung und aktuelle Herausforderungen. Das Werk der Komponistin Jutta Bitsch wurde im vergangenen Jahr anlässlich des fünfjährigen Jubiläums des Münsteraner Instituts für Theologische Zoologie uraufgeführt. Jetzt gastiert es einmalig im Erzbistum Köln am Samstag, 25. April, um 20 Uhr in der Kirche St. Antonius in Düsseldorf-Oberkassel. Die Karten kosten 15 Euro, ermäßigt 8 Euro, und sind im Pastoralbüro St. Antonius, Friesenstr. 81, 40545 Düsseldorf, Telefon (02 11) 57 79 00 0, E-Mail: [email protected] erhältlich. Am fünften Tag erschuf Gott die Tiere des Wassers und der Luft und Gott segnete sie. (Foto: Raspels) 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de „Mit allen Augen sieht die Kreatur das Offene“, heißt es bei Rainer Maria Rilke. Auch dieses Werk für Chor, Vokalsolisten und sinfonisches Orchester sieht auf „das Offene“ – auf das, was die Mitgeschöpfe uns womöglich voraushaben und auf das, was sich ändern sollte im Umgang mit ihnen. Leser der Kirchenzeitung können drei mal zwei Eintrittskarten gewinnen. Schicken Sie das Lösungswort des Kreuzworträtsels zusammen mit Ihrer Adresse bis zum 8. April an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder per E-Mail an redaktion@ kirchenzeitung-koeln.de. ➔➔ www.theologische-zoologie.de Ausgabe 14/15 | 3. April 2015 BUNTE SEITE „Mann“, sagt die Bäuerin, „Du wirst den Hahn schlachten müssen. Er ist in der letzten Zeit so unlustig.“ – „Glaubst Du“, meint der Bauer zweifelnd, „dass er danach lustiger ist?“ Einem Bernhardinerhund geht es sehr schlecht und er sucht deswegen den Arzt auf. Dieser untersucht ihn und meint: „Sie haben einen ganz schönen Leberschaden. Sie müssen unbedingt den Alkohol meiden!“ – „Aber wie soll ich denn das machen?“, stöhnt der Bernhardiner, „in meinem Beruf legt die Kundschaft Wert darauf, dass ich mit ihr anstoße!“ Die Kindergärtnerin fragt die fünfjährige Annika, warum es so wichtig ist, dass man lesen lernt. „Damit wir uns beschäftigen können, wenn der Fernseher mal kaputt ist!“ 3. April 2015 | Ausgabe 14/15 „Marco, Dein Aufsatz ist einfach unmöglich“, tadelt die Lehrerin. „Warum lässt Du Dir nicht von Deinem Vater helfen, er ist doch ein bekannter Schriftsteller!“ – „Stimmt, aber ich kann ihn nicht mehr überreden.“ – „Warum nicht?“ – „Weil Sie ihm für seinen letzten Aufsatz eine glatte Fünf gegeben haben!“ Max darf Opa beim Schafe hüten helfen. Eifrig ist er bei der Sache. „Nun“, fragt der „Noch ein bisschen Intensiv-Training und ich kann eine Waage nehmen!“ Opa, „hast Du alle Schafe gezählt?“ – „Ja, Opa, alle bis auf eins. Marc lästert in seinem Freundeskreis Es lief so schnell, dass ich es nicht zählen über seine große Schwester: „Die ist von konnte.“ sich selbst wahnsinnig eingenommen. Jedesmal, wenn sie Geburtstag hat, dann schreibt sie Mama und Papa eine Glückwunschkarte.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 Christus lebt! Gesegnete Ostern wünschen Redaktion und Verlag der Kirchenzeitung
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