13/15 27. März 1,85 Euro Kein Tag wie jeder andere Kommentar S. 2 „ER will unsere Einheit, WIR müssen sie finden“ Interview mit Kardinal Kurt Koch S. 4 Als der Krieg zu Ende ging Leserinnen und Leser erinnern sich S. 9 www.kirchenzeitung-koeln.de INHALT / MEINUNG IN DIESER WOCHE vom 27. 3. bis 2. 4. 2015 Die sieben letzten Worte Jesu Die Evangelisten haben seine Sterbeworte aufbewahrt Seite 15 Christen im Heiligen Land unterstützen���������� Seite 6 Bitte berühren!����������������������������������������������� Seite 7 Die Botschaft des Gründonnerstags.��������������� Seite 14 Impressum������������������������������������������������������� Seite 17 Regionale Berichte������������������������������������������ Seite 33 PISA und der Wert der Langeweile������������������ Seite 44 Ein Ort auch des Lebens Erstes ökumenisches Kinderhospiz in Wuppertal eröffnet Seite 52 Titelbild: In vielen Gemeinden ist es ein schöner Brauch, dass die Kinder mit gebundenen Palmstöcken, die gerne auch mit Äpfeln und Bändern geschmückt werden, zur Palmweihe in die Kirche kommen oder an der Palmsonntagsprozession teilnehmen. (Foto: Boecker) 2 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Frauen: Weiterhin 22 Prozent weniger Verdienst. . . . Resignation macht sich breit. (Karikatur: Plaßmann) GASTKOMMENTAR Kein Tag wie jeder andere Nur für diesen einen Tag: Ruhe. Einen Tag lärmfrei. Für Christen eine aus der Pietät geborene Selbstverständlichkeit. Für alle anderen ein Achtsamkeitsgebot. Ja: ein Gebot. Denn hier geht es nicht um irgendetwas und schon gar nicht um irgendwen. Hier geht es um das Leiden und Sterben Jesu Christi, um das Geheimnis unseres Glaubens. Karfreitag. Weiß Gott kein Tag wie jeder andere. Gekreuzigt, gestorben und begraben. Der Sohn Gottes war einer von uns. Und das war sein Kreuz. Geschändet, entblößt, verhöhnt. Bei lebendigem Leibe mit Nägeln durchbohrt und ans Holz geschlagen. Keine Demütigung ist ihm erspart geblieben. Was ich mir vorzustellen kaum ertrage, hat Jesus wahrhaftig durchlitten – und er hat es auch für mich getan. Das lässt mich demütig werden. Und still. Der Kreuzestod Christi vollzieht die untrennbare Verbindung des Herrenleidens mit dem Menschenleid. So sehe ich im Karfreitag auch den Sterbetag für alle Welt. Anlass genug zum Innehalten und Gedenken; aus Respekt für die Toten, aus Dankbarkeit für das Leben. Jeden Tag finden überall auf der Welt Schweigemärsche, Gedenkminuten und Mahnwachen statt. Sind sie nicht der sichtbarste Beweis dafür, dass wir Menschen eine solche Besinnung im Angesicht des Todes wollen; um nicht zu sagen, dass wir sie sogar brauchen?! Trotzdem hat unsere Gesellschaft zunehmend ein Problem mit dem Stillwerden; selbst am Karfreitag, dem Inbegriff des Demutstages. Die einen machen unbekümmert ihr Ding; wie die katholische (!) Familie aus dem Vorort, die mit der Motorsäge Brennholz schneidet und sich überhaupt gar nichts dabei denkt. Oder der naive Straßenmusikant mit seinem verstimmten Saxophon („Ich will doch nur Freude machen.“). Andere halten ganz bewusst gegen die gesetzlich geschützte Ruhe dieses Tages; zum Beispiel der Student, der mit Freunden bis tief in die Nacht feucht-fröhlich feiert („Ich habe doch Geburtstag.“); die Wohngemeinschaft, die den „freien Tag“ für eine Balkonparty nutzt („Karfreitag? Interessiert uns nicht!“); oder gar die jungen Leute, die auf der Domplatte mit Musik und Geschrei für ihr „Recht“ auf selbstbestimmtes Lärmen demonstrieren („Wir lassen uns nichts vorschreiben.“). Ganz ehrlich und ohne Übertreibung: Diese Ignoranz tut mir richtig weh! Ist Party um jeden Preis die angesagte Antwort auf die Frage nach Prioritäten? Ich gehe bestimmt nicht mit meinen religiösen Gefühlen hausieren. Aber wenn es etwas gibt, was sie richtig verletzt, dann ist es die Missachtung der Karfreitagsruhe. Schon lange sind unsere Sonn- und Feiertage für weite Teile der Gesellschaft zur Verfügungsreserve für Allfälliges geworden. Aber der Karfreitag muss unangetastet bleiben. Ein einziger Tag Ruhe, das muss drin sein. Ein einziger. Wenn schon nicht aus Pietät, dann bitte ganz einfach aus Rücksichtnahme und Respekt. Martina Crone-Erdmann Unsere Autorin, Dr. Martina Crone-Erdmann, ehemalige Geschäftsführerin bei der IHK-Vereinigung NRW, schreibt geistliche Texte. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 KIRCHE UND WELT „Herr Blatter überschätzt sich“ Kardinal Woelki verweist FIFA-Chef auf die Bank KÖLN. Kardinal Rainer Maria Woelki hat FIFA-Chef Sepp Blatter für seine Behauptung, der Fußball-Weltverband sei einflussreicher als jede Religion, die Gelbe Karte gezeigt. „Die FIFA hat natürlich beeindruckende Zahlen vorgelegt, über 265 Millionen Kicker gibt es weltweit“, sagte Woelki am Montag im Kölner domradio. Doch würden weltweit über zwei Milliarden Christen demnächst Ostern feiern und notfalls ihr Leben für ihren Glauben geben, so der Fan des 1. FC Köln. „Bei aller Begeisterung für den Ballsport: Ich denke, Herr Blatter überschätzt sich und seinen Verband da gewaltig“, so der Kardinal. Zwar finde er das soziale Engagement der FIFA „toll“, doch erlebten sehr viele Menschen den Verband oftmals als wenig überzeugend, so der Kölner Erzbischof weiter. „Es geht weniger um Frieden, Gerechtigkeit und Gesundheit, sondern vielmehr ums gro- ße Geld“, kritisierte er. „Und wo viel Geld fließt, da ist der Weg oft kurz bis zur Korruption. Und da werden dann vielleicht auch manchmal Dinge entschieden, die nicht ganz so glücklich sind.“ Als Beispiel nannte er die Entscheidung für Katar als Ausrichter der Weltmeisterschaft 2022. Man solle „Herrn Blatter beim Wort nehmen“ in Sachen soziale Gerechtigkeit, schlug Woelki vor und verwies auf die menschenunwürdigen Bedingungen, unter denen derzeit in Katar Stadien gebaut werden. „Also: Wo Tag für Tag auf den Baustellen einer Weltmeisterschaft Menschen ihr Leben lassen, weil sie ohne Arbeitssicherheit, ohne vernünftige Arbeitsverträge ausgebeutet werden bis aufs Blut, dort sollten sich Herr Blatter und seine FIFA ganz konkret für diese Werte einsetzen, für die sie anscheinend stehen wollen“, forderte der Erzbischof. KNA Aus für Bekenntnisschulen? NRW-Bistümer sehen keinen Grund zur Sorge DÜSSELDORF/KÖLN. Sollen Bekenntnisschulen aus dem nordrhein-westfälischen Schulwesen herausgedrängt werden? Die Gefahr sieht der CDU-Landtagsabgeordnete Rainer Deppe. Der Katholik vertritt den Rheinisch-Bergischen Kreis im Düsseldorfer Landtag, der kürzlich das 11. Schuländerungsgesetz verabschiedet hat. Während sich die CDUFraktion der Stimme enthielt, stimmten Deppe und sechs FDP-Abgeordnete dagegen, weil sie befürchten, dass dem Aus für Bekenntnisschulen die Türen geöffnet wurden. Erleichterungen In der jetzt verabschiedeten Gesetzesänderung wird unter anderem das Verfahren zur Umwandlung von Bekenntnisschulen in Gemeinschaftsschulen vereinfacht. Anstatt 20 Prozent der Eltern können jetzt zehn Prozent sowie der Schulträger ein Umwandlungsverfahren in Gang setzen. Eine Umwandlung des Schultyps ist durchzuführen, wenn sich in der Abstimmung die Eltern der Hälfte der Schülerinnen und Schüler – früher zwei Drittel – dafür aussprechen. Deppe und die sechs Mitstreiter bei der FDP halten diese Erleichterungen für überflüssig, weil sie nicht notwendig sind, um die Situation in derzeit 81 Gemeinden zu lösen, in denen Eltern keine Wahlfreiheit haben, weil nur 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 Bekenntnisschulen bestehen. Abhilfe schaffen da die Änderungen im Gesetz, die es ermöglichen, dass es zukünftig an Bekenntnisschulen auch anderen Religionsunterricht gibt und dass an diesen Schulen Lehrkräfte anderer Konfessionen unterrichten können, die das besondere Profil dieser Schulart mittragen. Die NRW-Bistümer teilen die Befürchtungen der sieben Abgeordneten nicht, sondern sie befürworten, „dass es an Bekenntnisschulen neben dem katholischen auch anderen Religionsunterricht gibt“, so Prälat Gerd Bachner, Dompropst und Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule in Köln. „Bei Bekenntnisschulen, in denen das katholische Bekenntnis von Lehrern, Eltern, Kindern und den Verantwortlichen vor Ort gemeinsam gelebt wird, ist mir um den Fortbestand nicht bange“, sagt auf Anfrage der Kirchenzeitung Prälat Dr. Antonius Hamers, der das Katholische Büro in Düsseldorf leitet. „Wenn es an anderer Stelle zu einer Umwandlung kommt, dann ist das den grundlegenden Veränderungen in unserer Gesellschaft geschuldet“, so Hamers weiter. Deppe verweist dagegen auf massiv agierende Kräfte in der SPD wie auch bei den Grünen, die eine Abschaffung aller Bekenntnisschulen anstreben. Von den 2891 Grundschulen sind 1942 Gemeinschaftsschulen, 876 katholische und 73 evangelische Bekenntnisschulen. Von den 527 Hauptschulen sind 41 katholische BekenntnisSiegbert Klein schulen. FRANZISKUS-WORTE Wo es kein Erbarmen gibt, gibt es keine Gerechtigkeit. Eines der schönsten Worte (Jesu), weil es voller Erbarmen ist: Hat keiner dich verurteilt? Sie: Keiner, Herr! Und Jesus: Auch ich verurteile dich nicht (Joh 7,53-8,11). Aus der Predigt in Santa Marta vom 23. März Kinder stellen ein großes Geschenk für die Menschheit dar. Wie eine Gesellschaft mit Kindern umgeht, lässt Rückschlüsse auf ihre eigene Überlebensfähigkeit zu. Aus der Verkündigung Jesu geht hervor, dass Gott keine Schwierigkeiten hat, sich Kindern verständlich zu machen. Die Kinder halten uns gegenwärtig, dass wir immer Söhne und Töchter bleiben. Unser Leben ist zuallererst ein Geschenk. Wir sind nicht die Herren unserer Existenz, sondern bleiben tiefgründig auf andere bezogen. Kinder haben zudem einige besondere Eigenschaften, von denen wir alle lernen können. Da ist zunächst die vertrauensvolle und reine Art, wie sie die Welt betrachten. Das Kind hat ein Grundvertrauen in die Mutter und den Vater, und davon rührt auch eine natürliche Offenheit des Kindes für Gott und den religiösen Bereich her. Ein Kind hat die Fähigkeit, Zärtlichkeit zu empfangen und zu schenken; es kann unverkrampft lächeln und auch weinen. All diese Eigenschaften lassen uns die Einladung Jesu tiefer verstehen, wie die Kinder zu werden. „Denn Menschen wie ihnen gehört das Himmelreich“ (Mk 10,14). Aus der Generalaudienz vom 18. März Der Herr ist fähig, mein Leben zu verändern. Allein der Herr kann uns verändern. Und was muss ich tun? Glauben, glauben, dass der Herr mich ändern kann… Das ist Glaube. Das heißt Glauben: das heißt, dem Herrn Raum zu geben, damit Er kommt und mich ändert. Aus der Predigt in Santa Marta vom 16. März Entweder bist du auf dem Weg der Liebe oder du bist auf dem Weg der Heuchelei. Entweder du lässt dich vom Erbarmen Gottes lieben oder du machst, was du willst, deinem Herzen folgend, das sich auf diesem Weg immer mehr verhärtet. Entweder du bist heilig oder du gehst einen anderen Weg. Wer sich gegen den Herrn entscheidet, verkommt. Aus der Predigt in Santa Marta vom 12. März www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 3 IM BLICKPUNKT „ER will unsere Einheit, WIR müssen sie finden“ Ist die „große Zeit“ der Ökumene bereits vorbei? Wie steht es um den Weg zur Einheit mit Orthodoxen und Protestanten? Und kommt Papst Franziskus 2017 nach Deutschland? Darüber sprach Bernhard Raspels mit Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen, im Kölner Priesterseminar. mer mehr zwischen einer „Ökumene des Handelns“ in den einzelnen Gemeinden zwischen den Gruppierungen und dann einer „Ökumene der Theologen und der theologischen Studien“? Fällt das nicht immer mehr auseinander? Koch: Ich sehe eigentlich die Spannungen und Spaltungen querdurch. Auch in den Gemeinden gibt es verschiedene Strömungen. Es gibt solche, die ökumenisch sehr engagiert sind, und es gibt solche, die sich kaum dafür interessieren. Es gibt bei den Theologen engagierte Ökumeniker, und es gibt solche, für die die Ökumene keine Priorität hat. Ich glaube die Realität ist vielfältiger als sie mit einer bloßen Gegenüberstellung von Gemeinde und Theologie erfasst werden könnte. Koch: Das hoffe ich nicht. Ich stelle fest, dass immer wieder neue Ökumeniker kommen. Auch in der jungen Generation ist ein Interesse da. Es ist nicht mehr dasselbe wie am Anfang. Da waren die Erwartungen ganz anders und man hat mit anderen Zeitabständen gerechnet. Selbst Papst Johannes Paul II. hatte gehofft, bis ins Jahr 2000 die volle Einheit mit den Orthodoxen zu haben. Wir sind schon wieder 15 Jahre darüber, und es ist unabsehbar, wann diese Einheit zustandekommt. Wir reden von der Ökumene des Gebets. Welche Schwerpunkte würden Sie heute setzen? Unterteilen wir nicht im- Diesen Gedanken hört man in Deutschland nur sehr selten im ökumenischen Gespräch. 4 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Blicken wir jetzt auf die Ökumene mit den orthodoxen Kirchen. Papst Franziskus und Patriarch Bartholomäus treffen Gibt es bestimmte Aufgabenschwerpunkte in der „Ökumene des Handelns“? Wo würden Sie jetzt heute Schwerpunkte setzen, wenn Sie nicht Präsident des Rates für die Förderung der Einheit der Christen, sondern Pfarrer in einer katholischen Gemeinde wären? Koch: Das wäre nicht viel anders, wenn ich Pfarrer wäre. Was für mich heute von ganz zentraler Bedeutung ist, das ist die „Ökumene der Märtyrer“, die „Ökumene des Blutes“, wie Papst Franziskus sie nennt. Denn wir können nicht darüber hinwegsehen, dass 80 Prozent aller Menschen, die aus Glaubensgründen verfolgt werden, Christen sind. Diese werden nicht verfolgt, weil sie protestantisch, katholisch, orthodox oder pfingstkirchlich sind, sondern weil sie Christen sind. Papst Franziskus hat mir einmal gesagt, die Verfolger der Christen hätten manchmal die „bessere“ Ökumene als wir selber. Sie wüssten nämlich, dass wir Christen zusammengehören. Dies muss ein ganz großer Impuls sein, mehr Solidarität unter den Christen im Gebet und im Handeln an den Tag zu legen als heute. Kardinal Lehmann spricht gerne davon, dass es eine Zeit, einen „Kairos“, für die Ökumene gibt. Stirbt die Generation der großen Ökumeniker aus? Koch: Papst Johannes Paul II. hat diesen Gedanken auch anlässlich seines ersten Deutschlandbesuchs bei der ökumenischen Begegnung geäußert. Er sagte: „Ich weiß schon, dass die Deutschen meinen, ein polnischer Papst verstehe überhaupt nichts von Ökumene. Aber ich sage euch, ich habe zwei Diktaturen überlebt, die rote und die braune. Ich habe erfahren, dass die Diktaturen keinen Unterschied zwischen den Christen machen. Da habe ich gespürt, dass wir zusammengehören.“ Das ist das tiefste Fundament seines ökumenischen Engagements gewesen. Kardinal Kurt Koch. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 IM BLICKPUNKT sich ja regelmäßig. Was ist das Besondere an ihrem Verhältnis zueinander? Koch: Das ist zuerst eine persönliche Freundschaft, die zwischen beiden besteht, die sie pflegen wollen. Dann ist da die Grundüberzeugung, dass wir nicht einfach zwei verschiedene Kirchen, sondern eine Kirche in Ost und West, sind und dass wir dringend die Einheit wiederfinden müssen. Da setzt Papst Franziskus vor allem auf die „Ökumene der Beziehungen“, die „Ökumene der Begegnungen“, die „Ökumene der Liebe“. Der theologische Dialog ist ihm auch wichtig, aber er sieht natürlich die Schwierigkeiten, die da bestehen. Er legt deshalb einen besonderen Akzent auf die Pflege der „Ökumene der Beziehung“. Die orthodoxen Kirchen bereiten sich auf ein panorthodoxes Konzil 2016 vor. Gibt es dort irgendwie eine Einbeziehung der katholischen Kirche oder ist das zunächst eine rein innerorthodoxe Angelegenheit? Koch: Das hängt von den Orthodoxen selber ab, wie sie uns einbeziehen wollen, ob wir als Beobachter dabei sind oder nicht. Ich habe diesbezüglich noch keine Information. Auf der anderen Seite ist die panorthodoxe Synode für uns von höchstem Interesse. Ich wünsche und bete auch, dass sie stattfinden kann. Denn wenn die Orthodoxen unter sich mehr Einheit finden, als sie heute haben, wird das auch von Vorteil sein für die ökumenischen Beziehungen mit uns. Deshalb erwarte ich sehr viel von dieser panorthodoxen Synode. Das gilt besonders mit Blick auf die russisch-orthodoxe Kirche? Koch: Wir haben mit der Kirche von Konstantinopel bereits eine lange Tradition von gegenseitigen Beziehungen und Besuchen, zumal der Patriarch von Konstantinopel das Ehrenoberhaupt der Orthodoxie ist. Mit Moskau haben wir noch nicht diese intensive Beziehung. Es ist noch nie zu einer Begegnung zwischen dem Patriarchen und dem Papst gekommen. Die Zusammenarbeit mit Moskau findet eher auf diakonischem und kulturellem Gebiet statt. Das Lutherjahr 2017 kommt rasch näher. Wie ist der Stand der Einbeziehung der katholischen Kirche in dieses Gedenken? Wird es in Rom auch eine Gedenkfeier geben? Koch: Unser ökumenischer Partner ist der Lutherische Weltbund (LWB), und die Beziehungen mit ihm sind sehr gut. Mit dem LWB haben wir gemeinsam das Dokument „From Conflict to Communion“ erarbeitet. Dieses zeigt, auf welche Weise das Reforma- tionsgedenken gemeinsam begangen werden kann. Inzwischen haben wir eine lutherischkatholische Arbeitsgruppe beauftragt, die liturgische Elemente bereitstellt, damit ein Muster da ist, wie dieses Reformationsgedenken auf der Grundlage dieses Dokuments vollzogen werden kann. Dann bereiten wir auch ein öffentliches Ereignis vor. Wann, wo und wie das sein wird, kann ich im Moment noch nicht sagen. Wird der Papst 2017 die Chance nutzen, nach Deutschland zu kommen? Koch: Unser Partner ist der LWB. Er betont immer wieder, dass das Reformationsgedenken nicht allein ein deutsches, sondern ein universales Ereignis ist. Seit 500 Jahren hat sich das Luthertum in der ganzen Welt verbreitet und das müssen wir natürlich in der Vorbereitung respektieren. Wir erleben mit dem Grundlagenpapier des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), „Rechtfertigung und Freiheit“, eine Positionierung der EKD. Wie sehen Sie darin die Aufnahme der Gedanken zur Rechtfertigung aus der „Gemeinsamen Erklärung“ von 1999? Koch: Es gibt viele ökumenische Konsensdokumente, aber es gibt kaum ein so qualitätsvolles Dokument wie die „Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre“, weil sie nicht einfach ein Studiendokument, sondern von den Kirchen angenommen worden ist. Deshalb ist es schon überraschend, um nicht zu sagen irritierend, wenn ein EKDDokument den Titel „Rechtfertigung und Freiheit“ trägt und in einer ökumenischen Perspektive reden will und dann die „Gemeinsame Erklärung“ darin kaum einen Widerhall findet. Zum Abschluss – was würden Sie den Gemeinden mit Blick auf die Ökumene allgemein mit auf den Weg geben wollen? Das Logo des Ökumenischen Rats der Kirchen in Genf. 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 (Fotos: Raspels) Koch: Ich kenne die ökumenische Situation in Köln natürlich zu wenig, um ein „KochRezept“ geben zu können. Die Ökumene ist in Deutschland bei Bischof Feige, der in der Bischofskonferenz dieses Ressort innehat, in guter Hand. Was mir wichtig ist, ist, dass in den Gemeinden wieder neu bewusst wird, dass es zur Ökumene schlechterdings keine Alternative gibt. Sie ist der Wille des Herrn, und das Zweite Vatikanische Konzil hat diesen Weg begonnen. Es ist der Weg des Heiligen Geistes. Es gibt kein Zurück hinter diese Entscheidung, wie dies Papst Johannes Paul II. immer wieder gesagt hat: Der Weg ist irreversibel. Ich hoffe, dass es unverlierbar im Bewusstsein der Gemeinden verankert ist, dass Christus die Einheit der Kirche will und wir sie erbeten und finden müssen. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 5 KIRCHE UND WELT Flugzeugabsturz: Woelki und Schwaderlapp drücken Anteilnahme aus. Erzbischof Rainer Maria Woelki hat allen Betroffenen des Flugzeugabsturzes in Frankreich seine Anteilnahme ausgesprochen. Wörtlich sagte der Kardinal: „Die Nachricht vom Absturz der GermanwingsMaschine erfüllt mich mit Bestürzung und Trauer. In Gedanken und Gebeten bin ich bei den betroffenen Menschen, besonders bei ihren Angehörigen und Freunden. In ihrer Sorge und Trauer lassen wir sie jetzt nicht allein und helfen, wie und wo wir nur können.“ Auch Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp zeigte sich erschüttert. „Der erste Gedanke gilt den Angehörigen und den Opfern dieser Katastrophe“, sagte er dem domradio. Man könne nur erahnen, unter welchem Schock die Angehörigen stünden und was sie in diesen Stunden durchmachten. „Ich stehe an ihrer Seite und bete für sie.“ Schwaderlapp ist im Erzbistum Köln für die Region Düsseldorf zuständig. Frank neuer Vorsitzender der Gesellschaft Katholischer Publizisten. Joachim Frank (49), Chefkorrespondent der DuMont Mediengruppe (unter anderem Kölner Stadt-Anzeiger), ist neuer Vorsitzender der Gesellschaft Katholischer Publizisten in Deutschland (GKP). Frank studierte Theologie und ist Experte für Kirchenfragen. Er erhielt 2012 den DuMont Journalistenpreis. Adenauer neuer Vorstand der Stiftung Stadtgedächtnis. Zum Vorstandsvorsitzenden und Geschäftsführer der Kölner Stiftung Stadtgedächtnis ist Konrad Adenauer (69), Notar und ältester Enkel des ersten deutschen Bundeskanzlers, bestellt worden. An der Stiftung ist auch das Erzbistum Köln beteiligt. Ihr Zweck ist die Förderung von Kunst und Kultur, insbesondere der Erhalt und die Instandsetzung der Archivalien des Historischen Archivs der Stadt Köln. Müller gegen „Lightversion“ des Christentums. Kurienkardinal Gerhard Ludwig Müller hat sich nachdrücklich gegen ein Christentum in Lightversion ausgesprochen. Die Kirche dürfe den Menschen den Glauben nicht „verwässert anbieten“ oder dem „säkularistischen Zeitgeist“ einfach „Leine geben“, sagte er der „Rheinischen Post“. Ebenso gebe es keine plausiblen Argumente gegen die Ehelosigkeit von Priestern. Es könne außerdem kein „einfaches Ja“ Roms zu Themen wie Lockerung der kirchlichen Sexualmoral oder Sakramente für wiederverheiratete Geschiedene geben. 6 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Gegen Korruption und Mafia Papstbesuch in Neapel: Scharfe Worte und ein Blutwunder NEAPEL. Papst Franziskus hat am Samstag Neapel besucht. Höhepunkte waren seine Appelle gegen soziale Ungerechtigkeit, gegen die Mafia – und ein Blutwunder. Der Papst besuchte unter anderem das Brennpunktviertel Scampia im Norden Neapels. In dem von Armut, Verfall und Drogengewalt geprägten Neubau-Quartier mahnte der Papst die städtische Politik zur Verantwortung für die perspektivlosen Menschen. Korruption dürfe es nicht geben. Bei einer Messe in der Innenstadt mit 60 000 Teilnehmern wandte er sich in scharfer Form gegen das Organisierte Verbrechen. Die Menschen müssten sich entschlossen gegen die Machenschaften der Mafia zur Wehr setzen, rief er aus. In einer örtlichen Haftanstalt nahm er danach gemeinsam mit Häftlingen das Mittagessen ein. In seiner Rede kritisierte er unwürdige Zustände bei der Unterbringung in italienischen Gefängnissen. Im Dom von Neapel traf sich der Papst mit Klerikern und Ordensleuten. Dabei sorgte das „Blutwunder des heiligen Januarius“ für einen Höhepunkt: Nachdem der Papst die Ampulle mit dem geronnenen Blut des um 305 getöteten Märtyrers und Stadtpatron Neapels ergriffen und geküsst hatte, verflüssigte sich die Substanz etwas. Die Anwesenden reagierten darauf mit lautem Applaus. Gewöhnlich kommt es nur an drei festen, anderen Terminen im Jahr zu dem Phänomen. KNA/TMG Christen im Heiligen Land unterstützen Palmsonntagskollekte ist lebensnotwendige Hilfe KÖLN. Solange es im Heiligen Land und im Nahen Osten noch Christen gibt, die trotz zunehmend schwieriger werdenden Bedingungen leben und ausharren, wird es auch die Palmsonntagskollekte geben. Besser gesagt: geben müssen! Für unsere dortigen Brüder und Schwestern im Glauben ist sie zur lebensnotwendigen Hilfe geworden. Die blutigen Auseinandersetzungen in Syrien, der Gaza-Krieg, die Verfolgungen und Drangsalierungen von Christen im Irak und die bedrückenden Flüchtlingsströme haben die bisherige Lage noch verschlimmert. So steht die Palmsonntagskollekte erneut unter der Bitte: „Hilfe leisten – Hoffnung spenden“. Unter diesem Wort bitten auch unsere Bischöfe um ein Zeichen der Solidarität. Das Schlimmste für die auf Hilfe Angewiesenen wäre, wenn der Klageruf aus Psalm 146 von uns überhört würde: „Verlasst euch nicht auf Menschen, bei denen es keine Hilfe gibt.“ Unser Zeichen der Solidarität Zäune und Mauern machen das Leben im Heiligen Land zusätzlich schwer. (Foto: Läufer) Papst Franziskus hat mit seiner Pilgerreise in die Krisenregion ein Zeichen der Solidarität gesetzt. Die Palmsonntagskollekte soll unser Zeichen der Solidarität sein, auch wenn die meisten von uns nie einen Fuß auf den Boden der Heimat Jesu setzen werden. Jetzt ist unsere aktive Hilfe gefragt. Ein Wort des heiligen Augustinus hat nichts von seiner Bedeutung verloren, als er einmal seine Zeitgenossen mahnte: „Nicht Worte sucht Gott bei dir, sondern dein Herz.“ Geben wir unse- ren Glaubensgeschwistern im Heiligen Land und in der umgebenden Region einen Platz in unseren Herzen und in helfenden Händen. Die Kollekte wird treuhänderisch dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande und den Franziskanern, die seit Jahrhunderten von den Päpsten mit der Sorge für das Heilige Land beauftragt sind, übergeben und anvertraut. Beide wissen, wo sich die brennendsten Probleme auftun und wie am besten Erich Läufer geholfen werden kann. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 ERZBISTUM aktuell Bitte berühren! Von Häftlingen gestalteter Passionsaltar hat bewegliche Teile ERKRATH-HOCHDAHL. Bis zum Weißen Sonntag ist der „Heidelberger Passionsaltar“ in der Kirche Heilig Geist an der Hochdahler Brechtstraße ausgestellt. „Schuld und Sühne“ sind das Thema des form- und bildgewaltigen Werks im Stil eines Triptychons. Der vier mal fünf Meter messende Altar wurde unter Leitung des Künstlers Bernhard Apfel von Gefangenen der Justizvollzugsanstalt Heidelberg geschaffen. Gefängnisseelsorge und Citypastoral Heidelberg, namentlich Pastoralreferent Hermann Bunse, haben das Projekt initiiert und begleitet. Der Altar besteht aus einer nur Stück für Stück erfassbaren Vielzahl von gestalterischen Elementen, die dennoch ein harmonisches Gesamtes ergeben. Überall, auf der Vorder- und der Rückseite sowie auf verschiedenen Ebenen lässt sich etwas bewegen, verschieben oder umdrehen. Die rotierbaren Bildplatten zeigen sich von zwei Seiten; sie schließen ein Fenster oder gewähren Durchsicht. Holz, Metall, Zeitungsausschnitte, bekleidete und nackte Figuren, Symbole, Kugeln, Ketten und eine Uhr sind eingearbeitet, Weihwasser wird mit Coca Cola kontrastiert und stellt die Frage nach dem, was den wahren Durst löscht. Immer wieder deu- tet zerfließende rote Farbe Blut an. Es bedeckt auch die verletzte Weltkugel, die sich in einem der Fenster um ihre Mittelachse drehen lässt. „Die Wunde“ steht darüber. „Bitte berühren“, betont Monsignore Christoph Biskupek, Pfarrer der Hochdahler Gemeinde St. Franziskus von Assisi. Er lädt dazu ein, die tagsüber geöffnete Gottfried-Böhm-Kirche zu besuchen und den Geheimnissen des außergewöhnlichen Altars nachzuspüren. Die Leihgabe aus Heidelberg entfaltet ihre Faszination quer durch alle Generationen: „Mit Schulklassen kann man hier Stunden verbringen und immer wieder Neues entdecken“, freut sich Biskupek. Die runde Altarinsel in Heilig Geist macht das Kunstwerk von allen Seiten zugänglich. Entdeckt haben es die Hochdahler Seelsorger in Krefeld, wo es vor einem guten halben Jahr ausgestellt war. „Wir waren sofort sicher, dass es für unsere Gemeinde ein hochwertiger Impuls für die Vorbereitung auf Ostern ist“, berichtet Monsignore Biskupek. „Die aktuelle Auseinandersetzung der Häftlinge mit ihrer persönlichen Schuld und deren Bewältigung macht betroffen. Ihre Assoziationen sind ganz nah an der Lebenswelt von uns Zeitgenossen.“RM „Chorus live“ lädt Ehemalige ein WISSEN. Zum 25-Jährigen von „Chorus live“ ist der Jugendchor des Seelsorgebereichs Obere Sieg auf der Suche nach Ehemaligen. Sie sind eingeladen an der Jugendmesse zum Jubiläum mitzuwirken am Sonntag, 10. Mai, um 18.30 Uhr. Am Samstag davor sollen bei einem Probetag „Meilensteine“ wiederbelebt werden – Lieder, die den Chor geprägt haben. Außerdem sind alle Ehemaligen eingeladen, auf einer extra eingerichteten FacebookSeite Lieder, Geschichten und Erinnerungen auszutauschen oder sie per E-Mail an [email protected] zu schicken.KB Von namhaften Künstlern lernen BAD HONNEF. Sechs Tage mit namhaften Künstlern verbringen, mit ihnen leben und arbeiten, von ihnen lernen, sich mit ihnen auseinandersetzen und interdisziplinäre Anregungen sammeln – dazu lädt das Katholisch-Soziale Institut vom 23. bis 28. Juni unter dem Titel „Kunst und Kultur“ herzlich ein. Bis Ende April gilt noch der Frühbucherpreis von 590 Euro. Auf dem Programm stehen Malerei mit Friedrich Dickgiesser und Leander Kresse, Bildhauerei mit Benedikt Birckenbach, Zeichnung mit Harald Naegeli, Malerei und Zeichnung mit Professor Helmut Hungerberg und Professor Dr. Qi Yang, eine Schreibwerkstatt mit Tanja Dückers sowie Fotografie mit Professor Lars Ulrich Schnackenberg. Mehr Informationen gibt es unter Telefon (0 22 24) 95 51 69. KB ➔➔ www.ksi.de Kölner Dom en détail Pfarrer Monsignore Christoph Biskupek (zweiter von links) und einige Gemeindemitglieder betrachten und berühren den „Heidelberger Passionsaltar“ in der Hochdahler Heilig-Geist-Kirche. (Foto: RM) 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 KÖLN. Bei drei „DOM-Entdeckungen“ den Geheimnissen der Kölner Kathedrale auf die Spur zu kommen, lädt der Diözesanverband der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands ein. Am Montag, 27. April, gibt es um 16 Uhr eine Führung durch die Ausgrabungen unter dem Dom, am Mittwoch, 20. Mai um 16 Uhr können die Teilnehmerinnen dem Dom aufs Dach steigen und am Donnerstag, 11. Juni, geht es hinauf zu den Glocken. Begleitet werden sie von der Kunsthistorikern Hildegard Schäfer. Die Teilnahme kostet jeweils zehn Euro. Anmeldung (auch für Einzeltermine) ist möglich unter Telefon (02 21) 16 42 15 50. KB www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 7 ERZBISTUM aktuell Gleicher Lohn für gleiche Arbeit Demo auf der Domplatte KÖLN. „Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?“ Unter diesem Motto forderten Vertreterinnen und Vertreter der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands, der Katholischen Arbeitnehmerbewegung und des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend am Freitag gerechte und transparente Gehaltsstrukturen. Mit einer Kundgebung vor dem Dom erinnerten sie, dass Frauen im Durchschnitt 22 Prozent weniger verdienen. „Transparente Bewertungsverfahren und Vergütungsstrukturen in den Unternehmen sind die zentrale Voraussetzung, um diese gravierende Lohnlücke zu schließen und Entgeltgleichheit durchzusetzen“, so die Demonstrantinnen. KB Auch Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes schloss sich den Forderungen der katholischen Verbände nach einem „Spiel mit offenen Karten“ in der Gehaltspolitik an. (Foto: Becker) Weihe der Heiligen Öle Vererbte Erinnerungen Bildungsangebote gebündelt KÖLN. In der „Chrisammesse“ am Montag, 30. März, um 17.30 Uhr wird Kardinal Rainer Maria Woelki im Kölner Dom die Heiligen Öle weihen, die für die Taufe, Firmung, Priesterweihe und Krankensalbung gebraucht werden. Er führt auch die Tradition fort, vor der Messe alle Priester, Diakone und Priesteramtskandidaten zu einem „Oasentag“ einzuladen. Bei einer geistlichen Stunde in der Minoritenkirche wird in diesem Jahr der Dominikaner-Pater Manfred Entrich einen Vortrag halten, der in die stille Anbetung PEK mündet. BENSBERG. Um Spätfolgen des Zweiten Weltkriegs geht es bei der Tagung unter der Überschrift „Vererbte Erinnerungen“, die am 11./12. April von Samstag- bis Sonntagmittag in der Thomas-Morus-Akademie im Kardinal-Schulte-Haus stattfindet. Dabei geht es unter anderem um die Weitergabe von Traumata über Generationen und das Verhältnis der „Kriegskinder“ zu ihren Kindern und Enkeln. Nähere Informationen gibt es unter Telefon (0 22 04) 40 84 72 oder im Internet. KB ➔➔ www.tma-bensberg.de KÖLN. Eine neue Broschüre des Erzbistums Köln vermittelt unter dem Titel „Dem Sterben Leben geben“ einen Überblick über Bildungsveranstaltungen zur Auseinandersetzung mit Sterben und Tod: Neben Angeboten zur Debatte über die Beihilfe zur Selbsttötung gibt es Inhalte zur Deutung von Tod und Sterben, Schmerz und Leid sowie Kursangebote zur Fortbildung von Ehrenamtlichen in der Begleitung von Demenzerkrankten sowie in der Hospizarbeit. Die Broschüre ist im Internet herunterzuladen. ➔➔ www.info-erwachsenenbildung.de Unvergessen Gebet für Fluchtopfer Im Anschluss an den den ökumenischen Gottesdienst verharrten viele Teilnehmer schweigend vor Exponaten der Ausstellung „Leidenswege von Frauen – im Krieg und 70 Jahre danach“. (Foto: Raspels) 8 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de KÖLN. „Gegen das Vergessen, für Hoffnung“ gedachten Christen der Opfer – meistens Kinder, Frauen und Ältere –, die auf den Flüchtlingstrecks am Ende des Zweiten Weltkrieges ums Leben kamen und wegen der Umstände am Wegrand unbestattet liegen gelassen wurden. „Birg mich im Schatten deiner Flügel“ (Ps 17,8) lautete das Motto des ökumenischen Gottesdienstes, der in der Kölner Minoritenkirche im Rahmen der dortigen Ausstellung „Leidenswege von Frauen – im Krieg und 70 Jahre danach“ gefeiert wurde. Die Seligpreisungen Jesu seien eine Zusage, so Pastoralreferentin Barbara Reible, „Trost zu finden“, beispielsweise auch für Kinder, die zurückgelassen wurden. Denn bei Gott gehe niemand verloren, er sei in unserer Klage, Trauer und Schmerz. BR Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 BERICHT Als der Krieg zu Ende ging Leserinnen und Leser erinnern sich In der Ausgabe Nr. 11 der Kirchenzeitung haben wir über das Kriegsende in Köln vor 70 Jahren berichtet. Bei dieser Gelegenheit haben wir die Leserinnen und Leser aufgerufen, uns ihr Erleben der letzten Kriegstage zu schildern. Aus den zahlreichen Zuschriften, die uns erreichten, bringen wir auf den folgenden Seiten Auszüge. Heppendorf im Rhein-ErftKreis: Durchmarsch amerikanischer Soldaten in den ersten Märztagen 1945. (Foto: Sammlung Boecker) 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 W ülfrath lag im März und April 1945 innerhalb des sogenannten Ruhrkessels und die Stadt war voller deutscher Soldaten, die zum Teil in den Privathäusern einquartiert waren. Am Morgen des 16. April sah ich (der Schulunterricht war schon seit Wo- chen ausgefallen), wie in den Gärten und Parks Männer und Frauen Uniformen, Koppel, Abzeichen und Helme vergruben. Ich wunderte mich, dass aus den einquartierten Soldaten plötzlich Zivilisten geworden sind. Am Nachmittag kam aus Richtung Wuppertal an der Spitze einer Panzerkolonne ein Jeep mit amerikanischem Hoheitszeichen; ein Soldat stand im Fahrzeug und schwenkte eine weiße Fahne. Auf den Panzern hockten weißhäutige und dunkelhäutige Soldaten, die fröhlich winkten und den an den Straßenrändern stehenden Kindern Schokolade und Päckchen mit Kaugummi zuwarfen. Wir Kinder kannten weder das eine noch das andere. Die Panzerkolonne wurde zu beiden Seiten von Soldaten, die zu Fuß hintereinander gingen und die ein Gewehr vor der Brust trugen, begleitet. Mir fiel auf, dass diese Soldaten nicht marschierten und man ihre Tritte auf www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 9 BERICHT dem Pflaster nicht hören konnte. Sie gingen in legerer Haltung, hatten ihre Stahlhelme lässig in den Nacken geschoben und hatten Stiefel mit weichen Sohlen an. Wir Kinder waren von den deutschen Soldaten nur Marschschritt mit eisenbeschlagenen Stiefeln gewohnt und ich wunderte mich, wie die Amerikaner mit solchen „unsoldatischen Manieren“ einen Krieg gewinnen konnten. Die Stadt wurde am Abend vor dem Rathaus kampflos vom Leiter der Polizeiwache einem amerikanischen Offizier übergeben. Die Polizeibeamten und andere Männer, die I ch selber habe mit meiner Mutter und meinen beiden Geschwistern das Kriegsende im friedlichen Bad Wildungen erlebt, das der dortige deutsche Stadtkommandant den anrückenden US-Truppen kampflos übergab. Wir waren von Berlin aus bei Verwandten in Bad Wildungen untergekommen. Die US-Army warf uns 10 Minuten nach der Einnahme von Bad Wildungen aus unserer Notwohnung in einem Gasthaus hinaus und wir mussten mit in die kleine Wohnung unserer Verwandten ziehen. Aber meine Mutter, die fließend Englisch sprach, erreichte nach wenigen Tagen den Wiedereinzug in das ansonsten von US-Offizieren bewohnte Haus, die sich meiner Mutter gegenüber übrigens als Kavaliere erwiesen und von denen sich einige von meiner Mutter DeutschUnterricht erteilen ließen. Die US-Army hatte in dem Gasthaus, in dem wir wohnten, eine Kantine eingerichtet, meine Schwester und ich trieben uns stets in der Nähe der US-Küche herum und wurden von den Köchen verwöhnt – nicht so mein Bruder und meine Mutter, die dazu zu stolz waren und mit der mageren Nachkriegskost vorlieb nehmen mussten. Meiner Frau ist es ganz anders gegangen, sie lebte mit ihrer Mutter und Schwester bei Verwandten auf deren Bauernhof im Riesengebirge. Die nach Durchzug der Roten Armee, die meiner Frau und ihren Verwandten kein Leid antat, einrückenden Polen erschlugen den Großvater meiner Frau, der nicht von seinem Bauernhof weichen wollte, die Frauen und Kinder und der Onkel meiner Frau kamen nach abenteuerlicher Flucht nach Peine in Niedersachsen. Sie waren anfangs mit dem Pferdefuhrwerk des Onkels unterwegs, aber Polen nahmen ihnen Pferd und Wagen ab, sodass sie elend und zu Fuß – zuletzt mit der Eisenbahn – ihre neue Heimat erreichten. Ein Vetter meiner Frau ist übrigens in den Sechzigerjahren nach Schlesien zu Besuch gereist und wurde von der polnischen Familie, die jetzt den Hof seiner Eltern besaß, freundlich aufgenommen, er fand alles in bester Ordnung, hat zahlreiche Fotos gemacht und noch lange Kontakt zu der polnischen Familie gehalten. Ich selber bin in den Siebziger- und Achtzigerjahren öfter geschäftlich mit dem Auto in Polen gewesen und bin dort immer freundlich empfangen worden. Rainer Schäferdick, Hennef von den Amerikanern in Uniform angetroffen wurden oder einen soldatischen Eindruck machten, wurden gefangen genommen und zunächst auf dem umschlossenen Betriebshof eines Bauunternehmers eingepfercht und einige Tage später mit Lastwagen abtransportiert. Den 8. Mai, Tag der Kapitulation, feierten die Besatzungssoldaten mit Gesängen und sie schossen mit Gewehren in die Luft. Ab sofort gab es nichts mehr zu kaufen und die Zeit des Hungerns begann. Später wurden Ausgabestellen für Grundnahrungsmittel eingerichtet. Zweimal wurden wir Kin- der von der amerikanischen Besatzung in ein Restaurant eingeladen, wo es Kakao und Gebäck gab. Die fremden Soldaten bedienten die Kinder sehr freundlich. Wir Kinder hatten schnell erkannt, dass das uns eingetrichterte Feindbild, wonach die „Neger-Soldaten“ die Kinder massakrieren würden, nicht stimmte. Zudem fühlte ich mich sofort befreit von der Angst vor Bomben und den Maschinengewehrgarben der Jagdflugzeuge, also verletzt oder getötet zu werden. Und das Leben im Keller oder im Luftschutzbunker Alfred Laustroer, Wülfrath war vorbei. E s war Dienstag, der 13. März 1945, knapp vier Wochen vor der Besetzung Wuppertals durch amerikanische Truppen. Zwischen 15.40 Uhr und 16.20 Uhr hatten 344 Bomber der alliierten Luftstreitkräfte 3600 Spreng- und 140 000 Brandbomben auf die Ortsteile Langerfeld, Heckinghausen und Rittershausen (Oberbarmen) abgeworfen. Das Ausmaß der Zerstörungen war beträchtlich. Viele Menschen kamen dabei ums Leben. Über dem Osten Barmens breitete sich eine Feuersglut aus. So hatten auch die in der Nähe unserer Pfarrkirche St. Johann Baptist Oberbarmen in der Normannenstraße niedergegangenen Bomben die Fenster der Kirche mit ihrem Maßwerk zerstört und richteten in der Kirche große Verwüstungen an. Die Feuersglut und der Funkenflug aus den umliegenden Häusern griffen dann in den späten Abendstunden auch auf die 5 Türme und das Dach der Kirche über, wobei auch die Orgel ein Raub der Flammen wurde. Ein in der Straße befindlicher Löschzug der Feuerwehr hatte – so wird später erzählt – auf Intervention des NS-Ortsgruppenleiters Befehl erhalten, nichts zu unternehmen, den anfangs noch leichten Brand am Kirchengebäude zu löschen. Jugendliche versuchten zu löschen Unser Jugendseelsorger hatte noch versucht, mit einigen schon älteren Jugendlichen die ersten Brandherde im Nordturm der Kirche zu löschen, was aber misslang und zum Abbruch der Löscharbeiten führte. Für mich als zehnjährigen Jungen, der mit seiner Familie in der gleichen Straße im nur leicht beschädigten Hause gegenüber von Kirche und Pfarrhaus wohnte, wurde das Inferno zu einem traumatischen Erleben, das mich noch viele Jahre begleitet hat. Nur wenige Monate vorher war ich in die Messdienerschar aufgenommen worden und musste nun erleben, wie die eigene Pfarrkirche zerstört wurde und niederbrannte. Die heiße Luft des brennenden Dachstuhls und der Türme machten es uns unmöglich, unsere Kellerräume zu verlassen. Die Bilder der brennenden Kirche haben mich bis heute nicht verlassen. Unser Pfarrer infor- 10 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Die zerstörte Kirche St. Johann Baptist in Wuppertal-Oberbarmen. mierte die Gemeinde am folgenden Sonntag – es war der Passionssonntag – über den Verlust unseres Gotteshauses. Wo aber konnten wir uns als Gemeinde zu den Gottesdiensten versammeln? Das war unsere sorgenvolle Frage. In dieser Notlage kam uns Katholiken spontan die evangelisch-reformierte Kirchengemeinde Wichlinghausen, deren Gotteshaus unbeschädigt im nicht zerstörten Ortsteil Wichlinghausen geblieben war, zu Hilfe. Schon am darauffolgenden Sonntag – es war der Palmsonntag – konnten wir Oberbarmer Katholiken morgens um 6 Uhr und abends um 18.30 Uhr in der Wichlinghauser Kirche die Eucharistie feiern. Bis weit in den Sommer hinein durften wir die geschwisterliche Hilfe erfahren. Ein schon damals denkwürdiges Beispiel gelebter Ökumene! Damals schon reifte in uns Messdiener der Entschluss, Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 men. BERICHT H ermann-Josef Dahm ist Jahrgang 1929. Im September 1944 wurde er zum „Schanzeinsatz“ eingezogen. In den ersten Märztagen 1945 befand er sich im Bonner Raum. Eines Nachts entschied sich der 15-Jährige „abzuhauen“. Auf abenteuerlichen Wegen erreichte er das völlig zerstörte Köln. In seinen Erinnerungen hat er dies festgehalten: Es war ein trockener, also schöner Tag. Zunächst ging ich auf dem Ring weiter bis zum „Alten Opernhaus“. Doch wie sah unser schönes Köln aus: Wir waren vom Bombenkrieg her ja manches gewöhnt; aber jetzt hatte ich wirk- lich den Eindruck, in einer Frontstadt zu sein: die Oberleitungsdrähte der Straßenbahn hingen zerrissen herunter, und überall Trümmer über Trümmer. Aber ich habe damals – Gott sei Dank – keine Toten sehen müssen. Ein amerikanischer Jeep fuhr langsam über den Ring, und in niedriger Höhe überflog ein Flugzeug die Stadt. Ansonsten war mir alles ziemlich gleichgültig, zog es mich doch nun immer stärker nach Hause. Einmal musste ich allerdings meinen Drang noch bremsen, oder besser gesagt, wurde ich gebremst, als mich unter der Bahnunterführung am Westbahnhof die Besatzung eines dort postierten Panzers aufforderte, auf die andere Straßenseite zu kommen, „hands up“ zu machen, und ich mir meinen kleinen Rucksack untersuchen lassen musste. Immerhin zog ich ja noch in der Uniform eines Hitlerjungen durch Köln. Aber angesichts meiner restlosen Harmlosigkeit durfte ich dann sehr bald meinen Weg fortsetzen. Und so kam ich schließlich zur Stra- U (Foto: Pfarrarchiv-Sammlung Ossé) mitzuhelfen, unser zerstörtes Gotteshaus wieder aufzubauen, zumindest bei den Aufräumarbeiten anzupacken. Fünf Jahre jedoch sollte es dauern, bis die Gottesdienst feiernde Gemeinde zu Weihnachten 1950 wieder die Kirche nutzen konnte. Als ich zwischen 2010 und 2014 als geschäftsführender Vorsitzender des Kirchenvorstandes die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Westfassade einschließlich der beiden Haupttürme begleitete und es wagte, als nunmehr 80-Jähriger noch auf die Gerüste bis in die mehr als 40 Meter hohen Turmhelme zu steigen, da wurde all das wieder lebendig, was ich vor 70 Jahren als Junge erlebt hatte, vor allem auch, weil im seit Kriegsende ungenutzten Nordturm der Kirche noch Relikte der Zerstörung im Mauerwerk und am alten Glockenstuhl sichtbar waHans-Joachim Ossé, Wuppertal ren. 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 nsere Familie war dem Bombenterror aus Köln in das Dorf Niederelvenich zwischen Zülpich und Euskirchen entflohen. Da mein Vater Lehrer war, übernahm er die verwaiste Dorfschule, deren bisheriger Lehrer als Soldat in Stalingrad verschollen war. Ich selbst war damals fünf Jahre alt. Da das Dorf keinen Kirchturm hatte und das Schulgebäude der höchste Punkt des Ortes war und sich so als Zieleinstellung bei eventuellem Beschuss angeboten hätte, wechselten wir aus Vorsicht zum Übernachten in einen tiefer im Ort gelegenen Bauernhof. Auf dem Weg dorthin kam uns ein Trupp deutscher Soldaten entgegen, bewaffnet mit Gewehren, Panzerfäusten, getarnt mit Gras auf dem Helm und beschmierten Gesichtern. Ein anwesender Bauer sagte: „Jonge joht heem!“ Worauf der Anführer in Hochdeutsch antwortete: „Nein, wir müssen erst noch einige amerikanische Panzer knacken!“ Einen Tag später wurde ich von meiner Mutter aus dem Bett geholt. Irgendetwas stimmte nicht. Draußen auf der Straße hörte man Stimmen aber offensichtlich wurde kein Deutsch ge- A n einen Vorfall kann ich mich genau erinnern (ich war erst fünf Jahre) als die Amerikaner kamen. Sie nahmen unseren Vater einfach mit als „Kugelfang“. Es sollten nämlich deutsche Soldaten sich im nahen Wald versteckt haben, die von der Front getürmt waren, von denen wir nichts wussten (einer hatte sie verraten). Mein Vater musste vorgehen, die amerikanischen Soldaten hinter ihm mit Gewehren im Anschlag, falls die Deutschen sich wehren würden. Aber sie schliefen, einige wuschen sich an einer Quelle. Die Amis schossen einfach in den schlafenden Haufen Soldaten. Zur Gegenwehr kam es also nicht, zum Glück! Wir Kinder und auch unsere Mut- ße „Am Rosengarten“ in Bickendorf, bog ein, und an der übernächsten Querstraße, an der ich wiederum einzubiegen hatte, wurde mir endlich klar, dass ich meine Flucht nicht umsonst gewagt hatte: denn ich sah meine Mutter vor unserem Haus die Straße fegen. Da kannte unsere Freude keine Grenze mehr. Wir waren vereint, wir waren vom Naziregime befreit und hatten den Krieg heil überstanden. Wir: das hieß aber vorläufig nur: meine Mutter, mein Vater, meine Tante Maria und mein Onkel Georg, die bei uns, weil sie ihre Wohnung wegen Kriegsschäden aufgeben mussten, Unterkunft gefunden hatten. Aber was war mit all den anderen Verwandten? Gottlob kehrten alle – nach und nach – wohlbehalten in ihre jeweilige Heimat zurück, nach eineinhalb Jahren auch mein Bruder, der vom Arbeitsdienst weg einberufen worden war und dann noch in amerikanische Gefangenschaft geriet. Hermann-Josef Dahm, Wipperfürth sprochen. Dann hörte man Schritte die Kellertreppe hinunterkommen. Erneutes gegen die untere Kellertür Poltern, dann wurde die Tür aufgestoßen und man hörte seitens des Amerikaners etwas, das jedenfalls „German soldiers“ beinhaltete. Es dauerte eine Zeit, dann wurden wir alle mit anderen Familien im Dorfmittelpunkt zusammengetrieben. Als Kind gewöhnte man sich schnell an die veränderte Situation und an die auf ihren gepanzerten Fahrzeugen stehenden und Kaugummi kauenden amerikanischen Soldaten. Da gab es allerdings einige, die mir besonders Angst machten, die waren ganz schwarz im Gesicht und an den Händen. – Nun schwante mir plötzlich auch woher der Hans Muff stammte. – Als ich im Hof die zurückgelassenen Kartons aufräumen wollte und eine Zigarettenkippe in der Hand hatte um sie gesondert zu entsorgen, kam einer dieser Schwarzen an mir vorbei und drohte lächelnd mit dem Finger. Mann, was bekam ich für einen Schrecken. Die Angst sitzt mir bis heute in den Knochen, wenn ich nur daran denke. Dieter Pallenbach, Köln ter standen ängstlich hinter den Fenstern, hörten die Schüsse, hatten Angst und sahen dann, dass die Gefangenen und Verletzten auf Bahren getragen wurden, an unserem Haus vorbeizogen. Unser Vater war wieder frei und lebte. Bei uns in der Nähe im Freudental bei Immekeppel war die Fabrik Baermann, welche für die Wehrmacht Ersatzteile herstellte. Ob das der Grund war für den regen Flugverkehr, oder ob die Bomber die letzten Bomben, die sie nicht über Köln abgeworfen hatten, einfach bei uns niedergeworfen haben? Aber wir waren trotzdem heilfroh, dass die Amerikaner uns befreit hatten. Franziska Abbing, Bergisch Gladbach www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 11 SONNTAG Palmsonntag ERSTE LESUNG: Gott, der Herr, gab mir die Zunge eines Jüngers, damit ich verstehe, die Müden zu stärken durch ein aufmunterndes Wort. Jeden Morgen weckt er mein Ohr, damit ich auf ihn höre wie ein Jünger. Gott, der Herr, hat mir das Ohr geöffnet. Ich aber wehrte mich nicht und wich nicht zurück. Ich hielt meinen Rücken denen hin, die mich schlugen, und denen, die mir den Bart ausrissen, meine Wangen. Mein Gesicht verbarg ich nicht vor Schmähungen und Speichel. Doch Gott, der Herr, wird mir helfen; darum werde ich nicht in Schande enden. Deshalb mache ich mein Gesicht hart wie einen Kiesel; ich weiß, dass ich nicht in Schande gerate. Jes 50,4-7 ZWEITE LESUNG: Christus Jesus war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, wie Gott zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz. Darum hat ihn Gott über alle erhöht und ihm den Namen verliehen, der größer ist als alle Namen, damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihre Knie beugen vor dem Namen Jesu und jeder Mund bekennt: „Jesus Christus ist der Herr“ - zur Ehre Gottes, des Vaters. Phil 2,6-11 EVANGELIUM (zur Palmweihe): Es war einige Tage vor dem Osterfest. Als sie in die Nähe von Jerusalem kamen, nach Betfage und Betanien am Ölberg, schickte Jesus zwei seiner Jünger voraus. Er sagte zu ihnen: Geht in das Dorf, das vor uns liegt; gleich wenn ihr hineinkommt, werdet ihr einen jungen Esel angebunden finden, auf dem noch nie ein Mensch gesessen hat. Bindet ihn los, und bringt ihn her! Und wenn jemand zu euch sagt: Was tut ihr da?, dann antwortet: Der Herr braucht ihn; er lässt ihn bald wieder zurückbringen. Da machten sie sich auf den Weg und fanden außen an einer Tür an der Straße einen jungen Esel angebunden, und sie banden ihn los. Einige, die dabeistanden, sagten zu ihnen: Wie kommt ihr dazu, den Esel loszubinden? Sie gaben ihnen zur Antwort, was Jesus gesagt hatte, und man ließ sie gewähren. Sie brachten den jungen Esel zu Jesus, legten ihre Kleider auf das Tier, und er setzte sich darauf. Und viele breiteten ihre Kleider auf der Straße aus; andere rissen auf den Feldern Zweigen von den Büschen ab und streuten sie auf den Weg. Die Leute, die vor ihm hergingen und die ihm folgten, riefen: Hosanna! Gesegnet sei er, der kommt im Namen des Herrn! Gesegnet sei das Reich unseres Vaters David, das nun kommt. Hosanna in der Höhe! Mk 11,1-10 (oder Joh 12,12-16) Lesungen der Woche Lesejahr B Wochentagslesungen: Karwoche Stundengebet: Zweite Woche Die Menschen legten Jesus ihre Kleider auf den Weg und winkten ihm mit Palmwedeln zu. Kirchenfenster zum Einzug Jesu in Jerusalem. (Foto: Raspels) 12 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Sonntag, Palmsonntag: Ev zur Palmweihe: Mk 11,1-10 oder Joh 12,12-16. L 1: Jes 50,4-7; L 2: Phil 2,6-11; Passion: Mk 14,1 bis 15,47 (oder 15,1-39). Montag: L: Jes 42,5a.1-7; Ev: Joh 12,1-11. In der Chrisam-Messe im Kölner Dom: L 1: Jes 61,1-3a.6a.8b-9; L 2: Offb 1,5-8; Ev: Lk 4,16-21. Dienstag: L: Jes 49,1-6; Ev: Joh 13,2133.36-38. Mittwoch: L: Jes 50,4-9a; Ev: Mt 26,14-25. Gründonnerstag, Messe vom Letzten Abendmahl: L 1: Ex 12,1-8.11-14; L 2: 1 Kor 11,23-26; Ev: Joh 13,1-15. Karfreitag, strenger Fast- und Abstinenztag, Feier vom Leiden und Sterben Christi: L 1: Jes 52,13 bis 53,12; L 2: Hebr 4,14-16; 5,7-9; Passion: Joh 18,1 bis 19,42. Karsamstag: keine Messfeier. In der Osternacht: L 1: Gen 1,1 bis 2,2 oder 1,1.26-31a; L 2: Gen 22,1-18 oder Gen 22,1-2.9a.1013.15-18; L 3: Ex 14,15 bis 15,1; L 4: Jes 54,5-14; L 5: Jes 55,1-11; L 6: Bar 3,9-15.32 bis 4,4; L 7: Ez 36,16-17a.18-28; Epistel: Röm 6,3-11; Ev: Mk 16,1-7. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 SONNTAG E igenartig erscheint uns die Unbefangenheit, mit der Jesus den Esel in Beschlag nimmt. Ein ungebrochenes und gesundes Selbstbewusstsein tritt uns entgegen, und das in dem Moment, wo die Zuspitzung des Dramas seinen Lauf nimmt. Ein Esel ist ein kostbarer Besitz, nur mit seiner Hilfe lassen sich die Wege in der Hitze zurücklegen. Jesus erhebt also Anspruch auf das, womit ich unterwegs bin. Er geht noch weiter: Der junge, bislang unberittene Esel steht für das, was ich noch nicht angegangen habe, was mich zurückschrecken lässt. Das darf ich Jesus übergeben. Der Einritt auf dem Esel in die Heilige Stadt ist ein königlicher Gestus. Immer wieder werden wir im Zuge der Passion derartige Anspielungen finden. Der wahre Königsdienst ist immer ein Dienst für andere. Das israelitische Königtum findet im Gottesknecht seine letzte und nicht mehr zu übertreffende Erfüllung. Der Weg nach oben ist ein Weg nach unten. Für einen Christen gibt es daran kein Vorbei. Wir werden in diesem Sinne bei unserer Taufe zum König gesalbt. Spannend ist, dass auch bei der Salbung des deutschen Königs in Aachen dieser Gedanke eine zentrale Rolle spielte. Die Steine des Karlsthrons, auf den der neue König gesetzt wurde, sind marmorne Fußbodenplatten. Sie zeigen die Einritzungen der Brettspiele römischer Soldaten. In Jerusalem gibt es solches Pflaster aus der Zeit Jesu, unter anderem am Gerichtsort des Pilatus, den Lithostrotos. Sehr wahrscheinlich ist, dass die Aachener Platten von dort stammen. Nur der Weg in die Ohnmacht, an die letzte Grenze kann die Wende herbeiführen. Macht ist dazu nicht imstande. Das ist ein Glaubenssatz, den ich annehmen muss, um seine Tragweite zu ahnen. Nur der entäußerte, nackte Gott heilt. Interessant ist, dass die Leute ihre Kleider vor Jesus ausbreiten. Will das sagen, dass sie nackt vor ihm herliefen? Im übertragenen Sinne ist dies sicher so zu verstehen. Vor Jesus und damit vor Gott zählt nur das Nacktsein. Wir dürfen uns so vor ihn bringen wie wir sind, und im fortschreitenden Gebet lerne ich mich immer besser vor ihm verstehen. Das hat nichts mit Entblößung zu tun sondern meint die Wiederherstellung des Urzustandes, wo die Menschen sich nicht voreinander zu schämen brauchten. Gott will in Jesus einziehen in unsere Wirklichkeit, wie sie ist. In diesem Sinne liegt Jerusalem im Rheinland oder sonst irgendwo auf Meik Schirpenbach der Erde. Der Weg nach oben ist ein Weg nach unten Unser Autor, Pfarrer Dr. Meik Schirpenbach, ist Stadtjugendseelsorger von Bonn und Pfarrvikar in der Pfarrei St. Petrus in Bonn. Möglicherweise zog Jesus auch über diese steile Treppe in Jerusalem bei seinem Einzug. 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 (Fotos: Raspels) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 13 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Teilen und Dienen zur Mitte machen Die Botschaft des Gründonnerstags Einer, der dem Verlorenen nachgeht, Brot bricht, sich selbst bricht und austeilt. Einer, der sich tief herunterbeugt zum Schmutz und reinwäscht und vergibt. Einer, der Teilen und Dienen zur Mitte gemacht hat. So einer wird getötet. Damit wir leben. Und dem Verlorenen nachgehen. Und Brot austeilen. Und uns verteilen. Und uns herunterbeugen in den Schmutz. Und vergeben der eine dem anderen. Damit wir ihm ähnlich werden und schon jetzt der Himmel die Erde berührt. Er für uns. Wir für ihn? Eleonore Beck, Hildegard Nies sicher großen Hunger leidet: Sie isst das Brot nicht, sondern steckt es ein, vielleicht als Notration für sich selbst oder für jemand anderen. Schließlich hebt sie den kleinen Kanten Brot bis zu ihrem Tod im Jahr 2014 auf. Dann kommt er in das Bonner Haus der Geschichte. Vor Kurzem ist er in der Ausstellung „Leidenswege von Frauen“ in der Kölner Minoritenkirche zu sehen gewesen. Ein hartes Stück Brot wird zu einem kostbaren Zeichen für das Mitgefühl eines Fremden. Dankbar und liebevoll erinnern auch Dorothea und Elisabeth Ahrendt an eine ähnliche Geste: „Am Waldrand hat Vater einige Krusten Brot aus der Tasche gezogen und jeder der vier Töchter etwas gegeben und gesagt: „Nehmt das Stückchen Brot, es ist wohl die letzte Gabe, die ich euch in diesem Leben geben kann. „ Hunger nach dem Brot des Lebens „Nehmt das Stückchen Brot“ – das erinnert an die Worte Jesu im Abendmahlsaal. Jesus spricht zu seinen Jüngern, ermutigt und tröstet sie. In der Vorwegnahme seines Todes am Kreuz und seiner Auferweckung nimmt Jesus dann das Brot und bricht es in viele Stücke, um es mit seinen Jüngern zu teilen. Er reicht ihnen das Brot als Stärkung für den Magen, aber auch für die Seele. So wie er das Brot gibt, gibt Jesus sich selbst freiwillig am Kreuz hin. „Liebt einander!“ Ein Stück Brot – Zeichen des Mitfühlens. Dieses Exemplar ist fast 70 Jahre alt und entstammt der Stiftung Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn. (Foto: Raspels) W er hat sich in der Rückschau nicht schon ehrlich eingestehen müssen, in einer bestimmten Situation unaufmerksam, ja gedankenlos und gleichgültig gehandelt zu haben? Das kommt vor. Schwierig kann es werden, wenn daraus eine Haltung wird. Eine Gesellschaft kann es sich nicht leisten, gleichgültig zu sein. Sie lebt von der Aufmerksamkeit gegenüber Entwicklungen und Trends, um daraus Handlungsperspektiven für die Zukunft ableiten zu können. Begründete Entscheidungen kann sie ebenfalls nur aus der wachen Erinnerung an die eigene Geschichte treffen. In diesem Jahr denkt die deutsche Gesellschaft an das Kriegsende vor 70 Jahren, das einerseits die Befreiung von der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, anderseits den vollständigen Zusammenbruch bedeutete. Bereits vor 1945 begann die Hungersnot, un- ter der ein Großteil der Menschen noch mehrere Jahre zu leiden hatte. Zeitzeuginnen erzählen, dass sie mit geringsten Mengen von Mehl, Fett, Zucker, Salz, Fleisch auskommen mussten, wenn es ihnen überhaupt zur Verfügung stand. Diejenigen, die nichts hatten, mussten Lebensmittel beschaffen oder darum betteln. Mitgefühl in Zeiten des Hungers In dieser unmenschlichen Zeit geschehen auch Zeichen der Mitmenschlichkeit. Im Mai 1947 geht ein Unbekannter auf eine junge Frau in einem Flüchtlingstreck aus Schlesien zu. Er reicht ihr ein kleines in Pergamentpapier eingewickeltes Stück Brot. Auch wenn die Frau 14 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Der Priester Gerhard Fittkau schreibt über die Feier der Eucharistie 1945 in seiner kleinen Dorfkirche in Ostpreußen: „Meine größte Freude in diesen Tagen war, dass meine Gläubigen nach dem ‚Brot des Lebens‘ geradezu hungerten, wie sie es niemals zuvor getan hatten.“ Die Glieder der Gemeinde sehnen sich nach Stärkung und erleben sich in der Not als Schicksalsgemeinschaft, der das gebrochene Brot zur heilsamen Speise wird. In der Feier der Abendmahlsmesse am Gründonnerstag hören wir im Evangelium, dass Jesus seinen Jüngern die Füße wäscht als Zeichen seiner dienenden Hingabe, das Brot für sie bricht und das neue Gebot verkündet: „Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben!“ (Joh 13,34). Aus der Erfüllung dieses Auftrags lebt die Kirche: Liebe erweist sich in konkreten Taten – wenn wir Brot teilen, Kranke besuchen oder Eva-Maria Will Trauernde trösten. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 ZUM GEISTLICHEN LEBEN Die sieben letzten Worte Jesu Die Evangelisten haben seine Sterbeworte aufbewahrt W as der am Kreuz Sterbende sagte, wird später in einer Art Sammlung zusammengestellt, denn Matthäus und Markus berichten nur von einem Ausspruch, während Lukas von drei anderen berichtet und Johannes in seinem Evangelium nochmals drei weitere überliefert. Die sieben Worte reichen aus, „um Leben und Tod, Zeit und Ewigkeit zu umspannen“ (Kurt Rommel). Wie kaum anders zu erwarten, ist ihre historische Glaubwürdigkeit mehr als einmal angezweifelt worden. Vor allem das erschütterndste der sieben Worte: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?‘‘ Jeder der vier Evangelisten hat seine eigenen Akzente gesetzt, seine eigene Sichtweise für seinen Leserkreis zum Kriterium der Auswahl gemacht. Die Abfolge der Jesusworte, wie sie den Gläubigen bis heute zur Betrachtung vorgelegt wird, ist im Lauf der Frömmigkeitsgeschichte entstanden, wobei der Bogen sich vom Schrei nach Wasser bis zum Ruf „Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist“ spannt. lingsjünger Johannes, vertraut er diese Aufgabe an. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Mk 15,34, Mt 27,46) Dieses Wort wird in der aramäischen Sprache überliefert „ Eli, eli lema sabachthani?“ Die Spötter tun so, als rufe er Elia um Hilfe. Jesus ruft aber mit Worten aus dem Psalm 22,2 seine Gottverlassenheit aus. Wer diesen Psalm rezitiert, weiß auch, dass in ihm versichert wird, dass Gott jene nie vergisst, die zu ihm rufen. „Mich dürstet“ (Joh 19,28) Jesus bittet um Hilfe. Hunger und Durst gehören zu den Grundelementen des Lebens. Der Sterbende leidet. Er hat Durst: Mit ihm leiden unzählige Menschen nach Brot und Wasser. Christus in der Sterbestunde. „Es ist vollbracht“ (Joh 19,30) „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun“ (Lk 23,34) Jesus ist Sieger. Aber kein Sieger, dem man die Hände schüttelt. Seine Liebe ist zum Ziel gekommen. Vollendet ist, was uns sterblichen Menschen das Leben bringt. Der Wille des Vaters ist erfüllt. Das Heilswerk ist am Kreuz vollbracht. So betet Jesus für Freunde und Feinde, für Gottlose und Gotthasser. Die Vergebensbitte umfasst seine Richter und Henker. Und auch die „Frommen“, die nichts begriffen haben. „Vater in deine Hände empfehle ich meinen Geist“ (Lk 23,46) „Heute noch wirst du mit mir im Paradies sein“ (Lk 23,43) Damit reagiert Jesus auf das Schuldbekenntnis des mit ihm gekreuzigten Gewaltverbrechers. Der hat in letzter Minute ihn als Messias erkannt. „Frau, siehe dein Sohn – Siehe, deine Mutter!“ (Joh 19,26) Die Mutter hat den Weg zum Kreuz des Sohnes gefunden. Sie ist ihm nah. Er wendet sich ihr zu. Ihr Leben soll umsorgt sein. Seinem Freund, dem Lieb- 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 Aufblickende und hörende Knechte unter dem Kreuz. Beide Bilder stammen aus dem Bild „Die Kreuzigung Jesu“ am Lübecker Passionsaltar von Hans Memling. (Fotos: Läufer) Der Tod Jesu am Kreuz ist der Sieg Gottes. Das Wort aus dem Psalm Davids (31,6) weist in die messianische Zukunft, denn seine Getreuen behütet Gott. Das Paradies ist geöffnet. Jesus leidet und stirbt als frommer Jude. Die sieben letzten Worte sind ein historisches Zeugnis für dieses Sterben. Die Umstehenden haben sie gehört. Maria und die anderen Frauen, die vor Golgatha nicht weggelaufen sind. Die Gaffer in Rufweite auf der Stadtmauer. Die Soldaten und die Spötter. Johannes, der als Evangelist bezeugt, was er gesehen und gehört hat sowie wahrscheinlich auch Josef von Arimathäa und Nikodemus, die den Leichnam Jesu vom Kreuz nahmen. E rich L äufer www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 15 KIRCHE UND THEOLOGIE Gott bewahre vor unerleuchteter Frömmigkeit Am 28. März jährt sich der 500. Geburtstag der Kirchenlehrerin Teresa von Ávila A ls Teresa von Ávila, deren 500. Geburtstag die Kirche am 28. März 2015 feiert, am 24. August 1562 in Ávila in aller Heimlichkeit, aber mit Genehmigung ihres Bischofs, in ein kleines Haus übersiedelte, um ein Kloster unter dem Schutz des heiligen Josef zu gründen, war die Empörung in ihrem Herkunftskloster Encarnación und in der Stadt groß. Was bildete sich diese Schwester ein? Was hatte sie vor? Teresa hatte erkannt, dass ihre bisherige Lebensweise ihrem geistlichen Leben nicht förderlich war. Über 27 Jahre hatte sie in einer inneren Zerrissenheit zwischen der Sehnsucht, sich Gott ganz hinzugeben, und ihrer Bindung an familiäre und weltliche Interessen gelebt. Nun sehnte sie sich mit wachsender Gotteserfahrung im Gebet nach einem Leben gemäß der ursprünglichen Regel des Karmel, nach der die ersten Karmeliten auf dem Berg Karmel in der Tradition des Propheten Elia gelebt hatten. In einem schmerzhaften geistlichen Prozess gelangte Teresa zur Einsicht, dass sie in ihrem Kloster nicht die richtigen Voraussetzungen für ein Leben in völliger Hingabe an Gott vorfand. Sie wusste, dass es für Menschen „den Tod bedeutet, ihre Gewohnheiten zu ändern“ (Brief vom 7. November 1571). Um zum Ursprung und Wesentlichen der karmelitanischen Berufung zurückkehren zu können, musste sie daher ihr Kloster verlassen. Leben mit Christus – wie mit einem Freund Teresa wünschte sich einen Lebensrahmen für ein vertrautes Leben mit Christus „wie mit einem Freund“. Ihre Vorstellung von einer kontemplativen Gemeinschaft umfasste eine kleine Gruppe von Freundinnen, Zurückgezogenheit, Einsamkeit, zwei Stunden inneres Gebet mit apostolischer Ausrichtung, Einfachheit, Gütergemeinschaft und Armut. Wichtig war ihr der Verzicht auf Standesprivilegien der Gesellschaft. „Nichts soll es geben, was wir nicht mit Das von Juan de la Miseria Narduch 1577 gemalte Porträt dient bis heute vielen Darstellungen der heiligen Teresa von (Fotos: Raspels) Ávila als Grundlage. Hilfe des Herrn wagen wollen, wenn wir erkennen, dass wir ihm damit mehr dienen. Eine solche Beherztheit, die uns in der Demut immer mehr wachsen lässt, wünsche ich in diesem Haus. Eine heilige Kühnheit müssen wir besitzen. Denn Gott hilft den Starkmütigen; bei ihm gibt es kein Ansehen der Person“ (C 17,12). Alle, die den Ruf Gottes verspürten, sollten ein Leben in seiner Gegenwart und in Freundschaft mit ihm (Leben 8,5) führen dürfen. Damit wehrte sich Teresa gegen die Diskriminierung der Judenkonversen, einer ausgegrenzten, doch sehr gebildeten Minderheit in der spanischen Gesellschaft, der sie selbst entstammte. Der Adelstitel ihrer Familie war durch Bestechung erkauft worden. Gegen die gesellschaftlich geltenden Maßstäbe von Ehre und Ansehen betont sie die Bedeutung der Selbst- und Gotteserkenntnis und der „entschiedenen Entschlos- senheit“, den eigenen Willen ganz Gottes Willen zu überantworten. Geistliches Wachstum kann nur gelingen in Einübung der Tugenden der Demut, des Loslassens und der Gottes- und Nächstenliebe. Ihre geistliche Lehre, vor allem ihre tiefen Einsichten über das Gebet und die Pflege einer persönlichen Gottesbeziehung, fand in den Werken ihren Niederschlag, die sie im Auftrag ihrer Beichtväter für ihre Mitschwestern verfasste. Auf diese Weise entstanden einige der bedeutendsten Schriften der christlichen Mystik: ihre geistliche Lebensbeschreibung, der Weg der Vollkommenheit, das Buch der Gründungen, über 480 Briefe, Gedanken zum Hohenlied und vor allem ihr mystisches Hauptwerk, die Innere Burg. Als Papst Paul VI. Teresa am 27. September 1970 als erste Frau zur Kirchenlehrerin erhob, war dies eine Anerkennung der Bedeutung ihres geistlichen Vermächtnisses für die Kirche. „Wollt ihr . . . mit Gott sprechen, wie es sich für einen so großen Herrn geziemt, müsst ihr wohl bedenken, zu wem ihr redet und wer ihr seid. . . . Erwägt und erkennt, vor wem ihr steht!“ (C 22,1.7). „Überlassen wir ihm doch das bisschen Zeit, die ihm zu schenken wir uns entschlossen haben! Es ist sehr wenig im Vergleich zu der Zeit, die wir für uns selbst und für andere, die uns keinen Dank dafür wissen, vergeuden. . . . Seien wir fest entschlossen, sie ihm niemals wegzunehmen . . .“ (C 23,2). Sr. M. Antonia Sondermann Unsere Autorin, Schwester Dr. M. Antonia Sondermann OCD, ist Leiterin des Edith Stein-Archivs des Kölner Karmel Maria vom Frieden, Dozentin für Spiritualität am Diakoneninstitut und Ehebandverteidigerin am Erzbischöflichen Offizialat. Theologen legen eigene Studie zum Reformationsgedenken vor D as Jahr 2017 und damit das Jubiläumsjahr 500 Jahre nach Beginn der Reformation rückt näher. Anlass genug für den Ökumenischen Arbeitskreis evangelischer und katholischer Theologen (ÖAK), sich mit einer eigenen Studie zum Thema zu positionieren. Der Text wird in diesen Tagen von den bischöflichen Vorsitzenden des Arbeitskreises, Kardinal Karl Lehmann und Martin Hein, am Rande der ÖAK-Jahrestagung vorgestellt. „Der ÖAK trägt im Konzert der vielen Meinungen zum Gedenkjahr 2017 etwas bei, was an anderen Orten in dieser Form nicht geschieht: eine Zusammenschau der historischen Rekonstruktion der Ereignisse im 16. Jahrhundert in Verbindung mit grundlegenden Fragen des Kirchenverständnisses unter dem leitenden Gesichtspunkt der Reformbedürftigkeit sowie der Reformfähigkeit aller Kirchen“, schreiben die Herausgeber. Anders als das vom Päpstlichen Einheitsrat 16 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de und dem Lutherischen Weltbund 2013 vorgelegte und vom Ansatz ähnliche Studiendokument „Vom Konflikt zur Gemeinschaft“ (Lesen Sie auch Seiten 4 und 5), das auf die ökumenische Praxis zielt, verzichtet der ÖAK-Text auf eine Kernthese. Es gelte, „an einer gemeinsamen, ökumenischen Deutung und Bewertung des Geschehens auch im Sinne einer gemeinsamen Wertschätzung der Reformation zu arbeiten“. KNA Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 LESERBRIEFE Glücklich auch ohne Zu „Sicher wie die Pille“ in Nr. 11 und dem Leserbrief in Nr. 12, Seite 17 Ich hatte mich schon gefreut über die klare Darlegung der Lehre der Kirche und besonders über das Zeugnis der Eheleute Kolmeder, dass eine glückliche Ehe auch ohne Pille und Kondom möglich ist. Dann die Enttäuschung durch den Leserbrief: Das ist alles ungeeignet! Aber der Leserbriefautor verliert kein Wort über den katastrophalen Geburtenrückgang und seine Folgen für Kirche, Wirtschaft und Staat, über die Gefahren der Pille für die Gesundheit der Frau, über die verheerende Verseuchung unseres Wassers durch die Pillenrückstände, geschweige denn über die Nachteile immerwährender sexueller Verfügbarkeit in der Ehe mit der Folge des Überdrusses und der Versuchung zur Untreue. Richtig, die Ehe mit ihrer Fruchtbarkeit ist und bleibt Risiko und Herausforderung. Zu ihr gehören Verzicht, zeitweilige Enthaltsamkeit und Kinderstress. Aber die Kinder bleiben auf die Dauer ein Segen, auch unerwartete Nachkömmlinge. Nicht alles ist planbar, Gott sei Dank! Zur gelungenen Ehe braucht man Gnade und die Sakramente. Dr. Richard Giesen, Wachtberg-Niederbachem Aufwand wie Zähneputzen Zum selben Thema Wunderbar, dass die Kirchenzeitung sich so Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln Herausgeber: Der Erzbischof von Köln Chefredakteur: Robert Boecker Redaktion: Siegbert Klein (Chef vom Dienst), Kathrin Becker, Tobias Glenz, Helmut Pathe, Bernhard Raspels, Almud Schricke Anschrift der Redaktion: Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 20 41, 50460 Köln Telefon: (02 21) 16 19-1 31, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] Internet: www.kirchenzeitung-koeln.de Bei unverlangt eingesandten Manuskripten und Fotos keine Haftung und keine Rücksendung. Verantwortlich für den Inhalt der Pfarrnachrichten sind die jeweiligen Pfarrer. J. P. Bachem Medien GmbH, Ursulaplatz 1, 50668 Köln, Postfach 10 03 52, 50443 Köln Telefon: (02 21) 16 19-0, Fax: (02 21) 16 19-2 05 Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Lambert Bachem Herstellung: Lensing Druck GmbH & Co. KG, Auf dem Brümmer 9, 44149 Dortmund 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 ausführlich der Natürlichen Empfängnisregelung widmet! Erlauben Sie mir einige Ergänzungen. Die in ihrer Zuverlässigkeit am längsten erprobte natürliche Methode ist die symptothermale Methode nach Rötzer. Sie ermöglicht das Ermitteln der sicher unfruchtbaren Zeit im Zyklus. Das Vermeiden einer Schwangerschaft ist aber nur die eine Richtung, in der die Methode verwendet werden kann. Was viele nicht wissen: Sie ermöglicht ebenso das Anstreben einer Schwangerschaft und ist damit auch eine Alternative für ungewollt kinderlose Paare, von denen wir schon viele auf dem Weg zum ersehnten Kind begleiten durften. Einmal erlernt, entspricht der tägliche Aufwand ungefähr dem des Zähneputzens. Mutter Teresa hat diese Methode übrigens unter anderem in den Slums von Kalkutta so erfolgreich unterrichtet, dass die Paare den staatlich aufgezwungenen Verhütungs- und Sterilisationsprogrammen entgehen konnten. So kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass es auch hierzulande allen Menschen guten Willens möglich sein sollte, diese Lebensweise zu wählen. Zu behaupten, in Asien, Afrika oder Südamerika wäre das nicht der Fall, klingt in meinen Ohren recht überheblich und grenzt an „modernen Kolonialismus“. Der Begriff „natürliche Verhütung“ ist übrigens ein Widerspruch in sich. Verhütung ist per se ein manipulatives Eingreifen vor, während oder nach der liebenden Vereinigung mit dem Ziel, eine Schwangerschaft zu verhindern. Ein Paar, das nach der Natürlichen Empfängnisregelung lebt, nimmt nur an, was von der Natur vorgegeben ist – nämlich fruchtbare und unfruchtbare Zeiten –, und stellt sein Verhalten darauf ein. Karolin Wehler, Köln Vorbereitungen auf die nächste Sitzung der Familiensynode haben wir jetzt noch mal das alte rote Heft mit den vergilbten Seiten gelesen. Inzwischen muss ich schmunzeln. So etwas kann nur jemand schreiben, der nie selbst als Ehemann in einer intakten Familie mit Kindern gelebt hat. Da erweist sich das Wort des Paulus als wahr: „Der Bischof muss verheiratet sein und selbst Familie und Kinder haben; ohne diese Erfahrung kann er einer größeren Gemeinde nicht vorstehen“ (Nach 1 Tim 3,1-5). Wilhelm Gatzen, Bergisch Gladbach Wer hat das geschrieben? Zum selben Thema Ende Juli 1968 erschien die Enzyklika „Humanae Vitae“. Wir haben diese Enzyklika sehr ernst genommen. Wir haben das nach unserem Gewissen sorgfältig geprüft. Wir haben uns entschieden, nicht danach zu handeln. Wegen der Vertrieb: Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen) siehe unten. Anzeigen: Klaus Boscanin Telefon: (02 21) 16 19-1 30, Fax: (02 21) 16 19-2 16 E-Mail: [email protected] (Anzeigenpreisliste vom 1. Januar 2015) Vertrieb: Rüdiger Groß Telefon: (02 21) 16 19-1 49, Fax: (02 21) 16 19-2 05 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. Mitglied der Konpress-Medien e.G. Hanauer Landstraße 189 60314 Frankfurt am Main Telefon: (0 69) 2 56 29 66-0 Internet: www.konpress.de Verlagsbezirk Rhein-Sieg-Kreis rrh., Oberbergischer Kreis und Kreis Altenkirchen (Dekanat Wissen): Degensche Druckerei, Verlagshaus GmbH & Co. KG., Kamillenweg 22, 53757 Sankt Augustin Telefon: (0 22 41) 98 00-0, Fax: (0 22 41) 98 00-21 Erscheinungsweise: Wöchentlich freitags (in den Sommer- und Weihnachtsferien 14-täglich). Bei Postversand keine Gewähr für termingerechte Belieferung. Bei Nichterscheinen der Zeitung infolge höherer Gewalt oder Störung des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf Lieferung, Schadensersatz oder auf Minderung des Bezugspreises. Bestellungen nehmen der Verlag und jeder Zusteller entgegen. Abbestellungen können nur schriftlich unter Beifügung der letzten Bezugsquittung oder mit Angabe der Kundennummer erfolgen. Vertrieb und Anzeigen: Evelin Müller Telefon: (0 22 41) 98 00-13 E-Mail: [email protected] Der Zeitschriftenpreis beträgt monatlich 8,55 Euro inkl. MwSt. und Versandkosten. Bei Agenturzustellung beträgt der Gesamtpreis inkl. MwSt. monatlich 8,20 Euro. Hierin ist eine Zustellgebühr für die zuständige Ortsagentur auf deren Rechnung in Höhe von 0,95 Euro enthalten. Bei Auslandsbezug Preis auf Anfrage. Einzelpreis 1,85 Euro. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 17 BÜCHER Vennbahn Radweg Drei auf Reisen Die Frau ohne Furcht Als im Jahr 1989 die Vennbahn von Aachen nach Monschau und darüber hinaus stillgelegt wurde, konnte sich wohl niemand vorstellen, dass aus dieser Bahntrasse und aus anderen im Raum Bastogne und St. Vith später die schönsten Eifelradwege werden sollten. Über Viadukte und durch Tunnel führen die Strecken. Im Allgemeinen sind die Steigungen moderat. Wo es notwendig geworden ist, von der Bahntrasse auf meist autofreie Wege und Straßen zu wechseln, werden die ausgewählten 12 Touren ausführlich beschrieben. Gutes Kartenmaterial beschreibt besonders schöne Abstecher durch die Täler von Wiltz und Alzette, nach St. Vith oder in die belgischen Ardennen. Informationen zu Einkehrmöglichkeiten, Fahrradservicestationen und Sehenswürdigkeiten sind Hilfen bei der Vorbereitung und der Durchführung. GPS-Daten zum Download.EL Das ist eine schwierige Situation: Nach über zwanzig Jahren Ehe hatten Connie und Douglas eine Europareise geplant, um dem Sohn Albie die wichtigsten Kulturstätten zu zeigen – Paris, Amsterdam, Venedig sind einige der Stationen. Aber kurz vor der Reise eröffnet Connie ihrem Mann, dass sie über eine Trennung nachdenkt. Die drei fahren trotzdem los, und Douglas versucht verzweifelt, die Familie zusammenzuhalten, gute Laune zu zeigen, an Frau und Sohn interessiert zu sein. 180 kleine Kapitel zeigen den Fortschritt der Reise oder in Rückblicken Szenen der Ehe. Das ist stellenweise lustig und manchmal melancholisch – insofern vergleichbar dem früheren berühmten Werk des Autors, „Zwei an einem Tag“. So viel sei verraten: Am Ende sind alle um einige Illusionen ärDPS mer, aber zufrieden. „Wer sich an Gott hält, dem fehlt nichts, nur Gott genügt.“ In diesem Satz der heiligen Teresa von Avila leuchtet auf, was ihr bewegtes Leben ausmacht. Verleumdung und Enttäuschung, Verrat und Verfolgung erlebte sie auf den Gründungsreisen ihres Ordens quer durch Spanien. Ihre reiche menschliche Begabung und der zeitlebens gebliebene umwerfende Charme halfen ihr, glaubwürdig zu bleiben auch im unerschrockenen Umgang mit den Mächtigen ihrer Zeit. 20-jährig trat sie in den Karmel ihrer Heimatstadt Avila ein, setzte später umfangreiche Reformen durch, erwies sich als Meisterin der mystischen Theologie und hinterließ ein umfangreiches literarisches Werk. Sie starb 1592 und wurde 1970 zur Kirchenlehrerin erhoben. Ihr bewegtes Leben wird in diesem Buch vorgestellt.EL Uwe und Christiane Ziebold: Vennbahn Radweg. Die 12 schönsten Touren von Aachen nach Luxemburg, J.P. Bachem Verlag, 127 Seiten, ISBN 978-3-7616-2734-1, 14,95 Euro. David Nicholls: Drei auf Reisen. Aus dem Englischen von Simone Jakob. Kein & Aber Verlag, 536 Seiten, ISBN 9783-0369-5701-2, 22,90 Euro. Elisabeth Münzebrock: Teresa von Avila – Mystikerin, Ordensgründerin, Vagabundin Gottes. Echter Verlag, 164 Seiten, ISBN 978-3-429-03825-0, 14,90 Euro. 18 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 KULTUR „Woher und wohin?“ Litcologne-Lesung im Kölner Dom mit Texten von Augustinus und Camus S tundenlang warteten auch dieses Jahr rund 2000 Menschen auf den begehrten Einlass in den Dom. Viele hatten Klappstühle mitgebracht, um nicht stehen zu müssen. Gebannt hörten die Menschen im sehr kalten Kirchenraum auf die magisch-poetischen Bekenntnisse des Kirchenvaters Augustinus (geschrieben um 400 n. Christus), der tief bewegt von Gottes Gnade erzählt, durch die er als reicher Familienspross den Weg aus seinem sündigen Lotterleben zum Feuer des Glaubens in Demut gefunden hat. Die bekannte Schauspielerin Maria Schrader verlieh diesem innigen Dialog mit Gott eindrucksvoll und ohne falschen Pathos ihre Stimme. „Köstlich innig“, so beschreibt Augustinus auch sein Verhältnis zur frommen Mutter, die unter seinen Jugendeskapaden viel leiden musste. Der in Armut aufgewachsene, vaterlose französische Existenzialist Albert Camus (gestorben 1960) hat seiner leicht hör- und sprechbehinderten Mutter sein Romanfragment „Der erste Mensch“ über seine Kindheit und Jugend gewidmet. Von ihr hat er nichts über seinen Vater erfahren, sodass auch er allein seine Wahrheit und Moral finden musste. Wie bei Augustinus sind es gerade die jugendlichen Flegeljahre, die ihn haben moralisch scheitern lassen. Mathias Brandt (bekannt aus „Polizeiruf 110“) lässt in ruhiger Eindringlichkeit die eher profan wirkenden Texte von Camus im stillen Kirchenraum wirken. „Ruhelos ist mein Herz“ – dieser berühmte Satz aus den Bekenntnissen des Augustinus trifft auf beide großen Weltautoren zu, die mehr als 1500 Jahre trennt. Musikalisch wurde der Dom vom Vokalensemble Kölner Dom unter der Leitung von Domkapellmeister Eberhard Metternich mit dem mystischen Klang moderner Kompositionen erfüllt. „Begeistert“ war der neue Dompropst Gerd Bachner von dem LitcologneAbend und verriet: „Wir sprechen jetzt schon über die nächste Lesung im Kölner Dom im kommenden Jahr.“ Birgitt Schippers „Das Vergangene ist längst gezählt“ Der Maler, Bildhauer und Kunstschmied Paul Nagel wird 90 Jahre alt D er Händedruck ist fest. Der Blick ist wach und konzentriert. Schnellen Schrittes geht Paul Nagel über den Hof seines mehr als 200 Jahre alten Bauernhofes. „Willkommen in meinem Haus“, begrüßt er seinen Gast und geleitet ihn in die Gute Stube des alten Fachwerkhauses. Der Gast hat noch nicht Platz genommen, da ruft Nagel aus der Küche schon „Sie trinken doch sicher einen Kaffee?“. Zeit zu verschwenden ist nicht das Ding des Mannes, der gerade drei Monate in Würzburg gewesen ist, um dort eine weitere Wand der Karmelitenkirche zu bemalen. Seit 40 Jahren gestaltet Nagel dieses Gotteshaus künstlerisch um. Fünf mal sieben Meter groß ist das jetzt fertiggestellte Kunstwerk. „Die anderen Wandbilder sind noch größer, nämlich 15 mal neun Meter“, sagt er ohne jede Spur von Eitelkeit oder Stolz. Kaum zu glauben, dass dieser agile Mann am 28. März sein 90. Lebensjahr vollendet. „Wenn ich konzentriert arbeite, nehme ich mein Alter nicht wahr. Dann macht es keinen Unterschied, ob ich 70, 80 oder 90 Jahre alt bin“, sagt der in Köln geborene Nagel, der seit Jahrzehnten im elterlichen Haus in Wesseling lebt. Arbeit ist das Lebenselixier des Metallbildhauers, Malers und Kunstschmieds,, der täglich von 9 bis 17 Uhr in seinem Atelier kreativ ist. Die künstlerische Arbeit ist für den tiefgläubigen Paul Nagel zugleich eine Form des Gebetes. „Wenn ich einen Christuskorpus modelliere, muss ich natürlich formale Aspekte beachten. Ich muss aber zugleich versuchen, mich in das Leiden des Herrn hineinzubegeben. Nur aus dieser Haltung kann mein Kunstwerk, das immer auch ein Stück 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 Jeden Tag arbeitet der bald 90-jährige Paul Nagel in seinem Wesselinger Atelier. meiner selbst ist, gelingen“, sagt Nagel. Fragt man Nagel danach, auf welches Werk er rückblickend besonders stolz sei, winkt er fast unwirsch ab. „Ich blicke nicht zurück, sondern nur nach vorne. Das Vergangene ist längst gezählt. Ruhm und Ehre sind mir völlig gleichgültig.“ Dabei hat der Wesselinger viele Werke geschaffen, die großes Aufsehen erregt haben.. Unter anderem stammt von ihm das 4,50 Meter hohe goldene, mit Bergkristallen besetzte Kreuz auf der Grabeskirche in Jerusalem. Für die letzte freie Außenkonche am Petersdom in Rom schuf er eine riesige Edith-Stein-Statue aus weißem Marmor und im Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg hat er die Edith-Stein-Ka- (Foto: Boecker) pelle entworfen, ausgemalt und bildhauerisch gestaltet. Momentan arbeitet Nagel, der nach eigenen Worten noch Aufträge für mindestens fünf Jahre hat, an einem lebensgroßen Kreuzesbaum für das Grab seiner im vergangenen Jahr verstorbenen Ehefrau, mit der er 57 Jahre verheiratet war. Der Verlust seiner Frau, die sich als Textilkünstlerin einen Namen gemacht hat, hat ihn tief getroffen. „Wir waren eine Einheit.“ Ihr Urteil sei ihm immer sehr wichtig gewesen. „Ohne den Tod herbeizusehnen, freue ich mich darauf, die Einheit mit meiner Frau wieder zu erlangen und gemeinsam mit ihr dann Gott zu loben“, sagt Nagel mit einer großen Gelassenheit.Robert Boecker www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 19 MEDIEN RELIGIÖSE SENDUNGEN IM FERNSEHEN Wort des Bischofs Das „Wort des Bischofs“ ist eine Beitragsreihe des Erzbistums Köln. An Feiertagen, am Sonntag und zu besonderen Anlässen wendet sich Kardinal Rainer Maria Woelki mit einer Video-Botschaft an die Gläubigen. Regelmäßige Sendeplätze sind: domradio.de (Radio): sonntags jeweils um 8 und 18 Uhr. domradio.de und erzbistum-koeln.de (Internet, Facebook, Youtube): sonntags 8 Uhr. TV Partnersender (EWTN, Bibel TV): nach der Messe, gegen 11 Uhr. HÖRFUNK Radio Vatikan Empfang im Internet über www.radiovatikan.de. Im Radio: 16.00 und 18.00 auf Radio Horeb; 6.00 und 19.00 auf domradio.de. Täglich Nachrichten. Sonntag Sonntagsmagazin. Dienstag Radioakademie. Papst Franziskus - Das zweite Jahr. Täglich auch: 7.30 Lateinische Messe. 16.00 und 20.20 Nachrichten/Magazin. 17.00 Vesper. 20.40 Lateinischer Rosenkranz. Radio Horeb Sonntag und Feiertag 10.00 Messe. Werktags 9.00 Messe. Täglich 16.00 und 18.00 Radio Vatikan. Lokalradio Sonntag und Feiertag von 8.00 bis 9.00 Magazin der Kirchen „Himmel und Erde“. Montag bis Freitag 5.45, Samstag 6.15 Augenblick mal. WDR 2 Sonntag und Freitag 7.45 Hör mal – Kirche in WDR 2. An Karfreitag spricht Klaus Nelißen, Köln. Werktags 5.55 Kirche in WDR 2. WDR 3 Samstag 18.05 Vesper. Sonntag 8.30 Lebenszeichen. Todestag Dietrich Bonhoeffers. 9.05 Geistliche Musik. Werktags 7.50 Kirche in WDR 3. Choral und Ansprache. Freitag 8.30 Lebenszeichen. Jüdische Erzählung vom Auszug aus Ägypten. Werktags 8 bis 9 Uhr, Köln TV und EWTN (Satellit Astra, Frequenz 12460 MHz): Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. Samstag, 28. März 14.55 bis 15 Uhr, Bayerisches Fernsehen (BR): Glockenläuten. Aus der Abteikirche in Scheyern. 21.50 bis 23.25 Uhr, 3sat: Die neuen Nonnen von Moskau 22.15 bis 22.20 Uhr, ARD: Das Wort zum Sonntag. Sonntag, 29. März 9 bis 9.30 Uhr, ZDF: Sonntags. TV fürs Leben. 9.30 bis 11.45 Uhr, BR: Palmsonntag auf dem Petersplatz. Prozession und Gottesdienst mit Papst Franziskus. 9.30 bis 10.15 Uhr, ZDF: Katholischer Gottesdienst aus der Schlosskirche in Bayreuth mit Pfarrer Christian Steger. 10 bis 11.30 Uhr, Köln TV und EWTN: Gottesdienst. Übertragung aus dem Kölner Dom. 11.45 bis 12 Uhr, BR: Zeit und Ewigkeit. Gedanken zur Kar- und Osterwoche von Abt Hermann-Josef Kugler OPraem. 12 bis 12.30 Uhr, EWTN: Angelus mit Papst Franziskus. 12 bis 12.15 Uhr, BR: Gott mit dir, du Land der Bayern. Himmlische Blicke auf weiß-blaue Glaubensschätze. Niederbayern. 16.10 bis 16.55 Uhr, 3sat: Michelangelo – Der heimliche Ketzer. 17.30 bis 18 Uhr, ARD: Gott und die Welt. Das Lied meines Lebens. Wie Musik die Erinnerung zurückbringt. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Unter unserem Himmel. Fastentuch und Osterei. Reise durch Kärnten. WDR 5 Sonntag 8.40 Das Geistliche Wort. 9.20 Diesseits von Eden. Die Welt der Religionen. 10.00 Katholischer Gottesdienst aus der Pfarrkirche St. Jacobus in Hilden. Es predigt Kreisdechant Monsignore Ulrich Hennes. 22.05 Lebenszeichen. Werktags 6.55 Kirche in WDR 5. Freitag 8.40 Das Geistliche Wort. 13.30 Lebenszeichen. Deutschlandfunk Werktags 6.35 Morgenandacht. Sonntag 6.10 Geistliche Musik. 8.35 Am Sonntagmorgen. Die evangelischen Räte. Montag bis Freitag 9.35 Tag für Tag. Mittwoch 20.10 Aus Religion und Gesellschaft. Freitag 6.05 Geistliche Musik. 8.35 Zum Karfreitag. Südwest-Rundfunk 2 Samstag 19.05 Geistliche Musik. Sonntag 7.55 Lied zum Sonntag. 8.03 Kantate. 12.05 Glauben. Palmsonntag, Jesus, Chaplin und de Gaulle. Werktags 7.57 Wort zum Tag. Karfreitag 7.50 Zum Karfreitag. 12.05 Glauben. Musik von Leid und Leidenschaft – „Matthäuspassion“. 16.55 Lesung zur Karwoche. 20 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de domradio.de Gottesdienste aus dem Kölner Dom Sonntag, 29. 3., 10 Uhr: Pontifikalamt zum Palmsonntag. Montag, 30. 3., 16.30 Uhr: Chrisam-Messe. Donnerstag, 2. 4., 20 Uhr: Feier vom Letzten Abendmahl. Freitag, 3. 4., 10 Uhr: Kreuzweg. 15 Uhr: Feier vom Leiden und Sterben Jesu Christi. Werktags, 8 Uhr: Gottesdienst live unter www.domradio.de. Tagesevangelium Von Montag, 30. März, bis Samstag, 4. April, spricht Pfarrer Daniel Schillig aus St. Peter und Paul in Ratingen Gedanken zum Tagesevangelium. Montag, 30. März 16.30 bis 18.30 Uhr, EWTN: Chrisam-Messe im Kölner Dom. Dienstag, 31. März 22.45 bis 0.15 Uhr, BR: Passion. Oberammergauer Passionsspiele. 23.10 bis 23.15 Uhr, WDR FS: West ARTMeisterwerke: „Autobahnkirche Siegerland“. Mittwoch, 1. April 10 bis 12 Uhr, EWTN: Mittwochs-Audienz des Papstes. 19 bis 19.45 Uhr, BR: Stationen. Leiser Tod im Garten Eden. Die Folgen der Golfkriege. Donnerstag, 2. April 9.30 bis 11.45 Uhr, EWTN: Chrisam-Messe mit Papst Franziskus im Petersdom 15 bis 17.30 Uhr, Phoenix: Wer war Jesus? Von Alex Marengo. 1. Seine Kindheit. 2. Seine Mission. 3. Seine letzten Tage. 17.30 bis 19 Uhr, EWTN: Feier vom Letzten Abendmahl mit Papst Franziskus. 20 bis 22 Uhr, EWTN: Feier vom Letzten Abendmahl im Kölner Dom. Freitag, 3. April 10 bis 11.30 Uhr, ARD: Evangelischer Gottesdienst zum Karfreitag aus der Kreuzkirche in Bonn. 15 bis 17 Uhr, EWTN: Feier vom Leiden und Sterben Jesu Christi, Kölner Dom. 17 bis 19.30 Uhr, EWTN: Feier vom Leiden und Sterben Christi mit Papst Franziskus im Petersdom. 19.15 bis 20 Uhr, 3sat: Strafsache Jesus. 21.10 bis 23 Uhr, BR und EWTN: Kreuzweg am Kolosseum mit Papst Franziskus. Menschen Als der Arzt Peter Lieser mit 38 Jahren die Diagnose „Darmkrebs“ erhält, wissen er und seine Frau Iris gleich, Iris Lieser. was dies bedeutet. Ihnen ist bald klar: „Uns bleibt nur noch ein Jahr.“ Mit großem Einfühlungsvermögen und in bewegenden Worten schildert Iris Lieser die letzten Monate in domradio-Menschen (Di., 31. 3., 10 bis 12 Uhr und 20 bis 22 Uhr). Eierkauf vor Ostern Rund ums Ei: Worauf sollten wir achten beim Kauf von Oster-Eiern? Christiane Kunzel von der Verbraucherzentrale NRW kommt ins Studio (Do., 2. 4., 10 bis 12 und 20 bis 22 Uhr). Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 MEDIEN In den frühen christlichen Gemeinden kam es zu Auseinandersetzungen, wie man sich gegenüber dem Staat und Kaiserkult zu verhalten habe. Liegt hierin eine Ursprungssituation der „Offenbarung des Johannes“? Der Film „Der Apokalypse-Code – Schlüssel zum letzten Buch der Bibel“ versucht den Text in Spielszenen und mit der Hilfe namhafter Fachleute zu erläutern (ZDF, Fr., 3. 4., 19.30 bis 20.15 Uhr). (Foto: ZDF und Erik Schimschar) Musik in der Karwoche Kreuzigung – heiliger Skandal Mehrere Sender lassen religiöse Kompositionen in der Karwoche erklingen: Samstag, 28. 3., 20.15 bis 21.50 Uhr, 3sat: Giuseppe Verdi, Messa Da Requiem aus dem Hollywood Bowl. Freitag, 3. 4., 11 bis 13.10 Uhr, Bayerisches Fernsehen: Bachs „Johannes-Passion“. Simon Rattle dirigiert die Berliner Philharmoniker. Freitag, 3. 4., 12.15 bis 13.15 Uhr, 3sat: Gioacchino Rossinis Stabat Mater aus Salzburg. Freitag, 3. 4., 13.15 bis 14.05 Uhr, ZDF: Giuseppe Verdi: Requiem – Die Höhepunkte. Von den Osterfestspielen in Salzburg mit der Staatskapelle Dresden. Das Kreuz als wichtigstes Sinnbild des Christentums stellt für moderne Künstler eine besondere Art der Faszination dar: Sie lösen das Symbol aus dem religiösen Kontext und interpretieren es nach den Alltagscodes der Populärkultur. Mit der Neuinterpretation des Kreuzsymbols und seiner Verwendung in provokanten und skandalträchtigen Werken stellt die zeitgenössische Kunst das heilige Zeichen seit dem frühen 20. Jahrhundert in den Dienst profaner Botschaften. Die Dokumentation „Die Kreuzigung – Ein heiliger Skandal“ fragt, wie das Kreuz zum wichtigsten Symbol der Christen wurde. ARTE, Mi., 1. 4., 21.50 bis 22.50 Uhr Der Pfarrer und das Mädchen Augustinus Der katholische Pfarrer Thomas (gespielt von Rainer Hunold) kehrt in dem Spielfilm „Der Pfarrer und das Mädchen“ nach vielen Jahren in Afrika zurück in seinen Berliner Kiez. Er gerät in einen Konflikt zwischen Loyalität und Gerechtigkeit. Thomas will die marode Gemeinde St. Paulus wieder aufbauen. Gleich bei seiner Ankunft trifft er in der nächtlichen Kirche auf die 15-jährige Tessa (Nicole Müller), die einen verstörten Eindruck macht. Noch ehe er in Erfahrung bringen kann, was Tessa in die Kirche trieb, ist das Mädchen verschwunden. ZDF, Fr., 3. 4., 21.15 bis 22.45 Uhr Hippo, Nordafrika, im Jahr 430: Bischof Augustinus versucht eine friedliche Übergabe der von den Vandalen umzingelten Stadt zu vermitteln. Dem römischen Anführer Fabius erzählt er während einer Wache seine Lebensgeschichte. Er berichtet von seiner Erleuchtung, der Vergebung des Bischofs Ambrosius und seiner Rückkehr nach Afrika. Die Vandalen nehmen die Stadt ein, Augustinus bleibt in seiner Heimat und gibt Flüchtlingen sein Schiff zur Überfahrt. Der zweiteilige Spielfilm „Augustinus“ erzählt die Geschichte des Kirchenvaters. 3sat, Fr., 3. 4., 16 bis 19 Uhr Erfindung des Abendlandes Bedingungslose Liebe Rund 200 Jahre vor Christi Geburt entstand die als Septuaginta bezeichnete erste Bibelübersetzung ins Altgriechische. Sie kann als ein Wegbereiter für die moderne Welt gelten. Die zweiteilige Dokumentation „Die Erfindung des Abendlandes“ beleuchtet die Umstände dieser bedeutenden, jedoch alles andere als selbstverständlichen Begegnung und Verschmelzung. ARTE, Mi./Do., 1./2. 4., 0.35 bis 2.25 Uhr Das Mariä-Himmelfahrt-Kloster steht auf dem Hügel Bet Gemal, auf halbem Weg zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Die dort lebenden Nonnen haben frei entschieden, der modernen Welt zu entsagen und ihr Leben in aller Abgeschiedenheit Gott zu widmen. Behutsam begleitet der Film „Bedingungslose Liebe“ die meist noch sehr jungen Ordensschwestern. ARTE, Fr., 3. 4., 22.40 bis 23.35 Uhr 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 21 KLEINANZEIGEN 22 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 Erzählung O mas Zahnarzttermin steht schon lange fest, aber aus lauter Furcht hat sie ihn immer wieder geändert und vor sich her geschoben. Heute jedoch hält sie die Schmerzen nicht mehr aus und entschließt sich endlich zu dem bitteren Gang. Oma fürchtet sich besonders vor der Spritze und bittet mich deshalb um meinen Beistand. „Der schlimme Zahn wird mir heute bestimmt gezogen, Kindchen“, sagt sie, „aber wenn du dabei bist, habe ich nicht so viel Angst.“ Ich sitze gerade über einer Algebrahausarbeit und habe gar keine Lust, mich darüber zu ärgern. Deshalb ist mir sogar ein Zahnarzttermin recht. Schließlich soll ich ja keine Spritze bekommen. Davor hätte ich nämlich genauso viel Angst wie Oma. Im Wartezimmer sitzen viele Patienten. Mir wird von dem typischen Geruch, der in den Räumen eines Zahnarztes vorherrscht, immer gleich übel. Leise seufzend nehme ich neben Oma Platz, die ergeben ihre Augen schließt und sich in das Unvermeidliche schickt. Ich hole mir eine Zeitschrift und blättere darin. Gerade habe ich mich an einem Krimi festgelesen, als Oma auch schon aufgerufen wird. Ich will hinter ihr her, aber der Doktor schiebt mich gleich wieder aus der Tür und versichert, er würde mit der alten Dame schon allein fertig. Ich fürchte, er kennt meine Oma noch nicht richtig, aber wenn er es so will – bitte, selbst schuld! raum, freundlich lächelnd, als sei gar nichts gewesen. Allerdings hinkt sie ein wenig. Ich stürze ihr entgegen. „Hat es so weh getan?“ Doch Oma winkt ab. „Ach wo, Kind! Mein Schrei hatte nichts mit der Zahnbehandlung zu tun. Die war okay. Der Doktor ist sehr kompetent.“ „Aber warum hast du denn so schrecklich geschrien?“ Oma verzieht das Gesicht. „Die Zahnarzthelferin hat mir aus Versehen auf den Fuß getreten, als ich mich gerade erhoben hatte, und ausgerechnet mein Hühnerauge getroffen.“ Die Patienten reihum lächeln erleichtert. „Haben Sie sich wenigstens gerächt, gnädige Frau?“, will ein älterer Herr wissen. Oma weist das weit von sich. „Natürlich nicht. Die junge Frau war ja selbst ganz unglücklich und hat mir als Entschuldigung eine Riesentafel Schokolade aufgedrängt, die sie eigentlich für ihr Söhnchen gekauft hatte.“ Ich glaube, ich schiebe die Behandlung meines Backenzahnes, der sich auch ab und zu mit leisem Muckern meldet, nicht drei Monate vor mir her wie Oma. Erstens muss ich ja noch den Krimi fertig lesen, um zu erfahren, wer nun eigentlich der Mörder der schönen Sängerin war. Zweitens hat mir Oma eine neue Musik-CD versprochen, wenn ich tapfer bin, Und drittens habe ich keine Hühneraugen, auf die man versehentlich treten kann. „So eine Behandlung tut heute überhaupt nicht mehr weh“, sagt Oma gerade und lacht mir ermutigend zu, „sie ist sozusagen ein Klacks.“ Sie hat gut reden mit ihren fünf übrig gebliebenen Zähnen. Die anderen sind nämlich. . .na, Sie wissen schon. Gabriele Lins Spitzer Schrei Ich bin gerade mit dem Kriminalkommissar der Meinung, dass der Butler gar nicht der Mörder sein kann, als ein hoher, spitzer Schrei in unsere nur von Zeitschriftengeraschel unterbrochene Stille dringt und mit einem kläglichen Stöhnen endet. Dieser Urschrei fährt mir richtig in die Glieder, denn es ist meine Oma, die da offensichtlich so gequält wird. Einige der Patienten verlassen mit bleichen Gesichtern und in großer Eile das Wartezimmer, andere rutschen nervös auf ihren Stühlen hin und her. Unschlüssig lege ich meine Illustrierte hin. Soll ich da reingehen, um Oma vor diesem ungeschickten Grobian zu retten? Doch da kommt sie schon aus dem Behandlungs- 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 23 AUS DEM ERZBISTUM Zum Dank mit Josef durch den Ort Queckenberger lösten Gelöbnis aus dem Jahr 1944 ein QUECKENBERG. Zum 70. Mal zogen am Josefstag die Bewohner des Rheinbacher Höhenortes Queckenberg mit der Statue ihres Pfarrpatrons durch die Straßen des Dorfes. Die jährliche Josefsprozession geht auf ein Gelübde der Pfarrgemeinde im Jahr 1944 zurück (die KiZ berichtete in Nr. 11). Damals schworen die Gläubigen, jedes Jahr am Josefstag mit der Figur des Heiligen durch den Ort zu ziehen, wenn das Dorf nicht zerstört und seine Ein- Auf ihren Schultern trugen Queckenberger Männer die Statue des heiligen Josef durch den Ort. 24 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: ES) wohner nicht vertrieben würden. Auf Fürbitte des heiligen Josef wurde Queckenberg tatsächlich verschont, berichtet der damalige Pfarrer Eugen Barking in der Pfarrchronik. Während der Messe zu Ehren des heiligen Josef verglich Dechant und Pfarrverweser Hermann Josef Zeyen den Ziehvater Jesu mit einem Esel, der eine für damalige Verhältnisse sehr schwierige Aufgabe auf sich genommen habe. Schnell aber zog Zeyen den Schluss, dass diese Eselei gar nicht so töricht gewesen sei. Schließlich sei der Esel ja ein sehr ausdauerndes, nützliches und trittsicheres Tier, das sogar noch einen starken eigenen Willen hätte. Zwar hat die Pfarrgemeinde St. Josef inzwischen ihre Eigenständigkeit verloren und ist seit 2009 wie die benachbarten Dörfer Teil der Rheinbacher Pfarrgemeinde St. Martin – die Dankprozession durch Queckenberg aber haben die Gläubigen beibehalten. Trotz schlechten Wetters waren auch Gläubige von auswärts gekommen, um an der Messe und der anschließenden Gelöbnisprozession ES teilzunehmen. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Tausende Tiere für Uganda NEUSS, DORMAGEN UND GREVENBROICH: Thilo Zimmermann, Telefon (0 21 31) 46 10 27 Kolping-Hilfsprojekt erfolgreich GREVENBROICH. Die Kolpingsfamilie Grevenbroich unterstützt die Menschen in der Region Arua im afrikanischen Uganda erfolgreich auf dem Weg in die Selbstständigkeit. Ein von ihr im Jahr 2006 begonnenes Hilfsprojekt setzt auf Spenden, mit denen Hühner und Ziegen gekauft werden. „Kolping International“ in Köln sorgt für die Vermittlung. „Uns geht es in erster Linie um Hilfe zur Selbsthilfe“, erklärt Kolping-Vorstandsmitglied Hanjo Kron aus Orken, der sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Klara Hanjo und Klara Kron haben selbst Hühner im Stall. um die Initiative kümmert. Und so bekommen die ugandischen Kolpingbrüder und -schwestem nicht einfach einen kleinen Kredit in die Hand gedrückt. Sie müssen vielmehr Ställe bauen, Tiere füttern und das Geld mit vertretbaren Zinsen Schritt für Schritt zurückzahlen, damit wieder anderen geholfen werden kann. „Das soll wie bei einem Schneeballsystem immer weitere Kreise ziehen“, so Kron. Bei ihrer 60-Jahr-Feier zogen die „Kolpinger“ Bilanz: Dank der Spendenbereitschaft ihrer Mitstreiter und vieler anderer Grevenbroicher konnten bisher rund 5000 Hühner und Ziegen für Arua beschafft werden. Anlässlich des Jubiläums kamen noch einmal 850 Euro zusammen. Das reicht für weitere 700 Hühner und zehn Ziegen. Weitere Spenden sind gern gesehen. Nähere Informationen unter Telefon (0 21 81) (Foto: ZIM) 4 34 31. ZIM Andächtig durch Feld und Flur Römerfahrt-Prozession hat lange Tradition GREFRATH. Ein im Kreisdekanat Neuss fehlenden Andachtsstätten durch Kreuze. „Bei weitgehend in Vergessenheit geratener Brauch uns findet seit Jahrhunderten eine Römerfahrt wird in der Gemeinde St. Stephanus gepflegt: statt“, erklärt Kohnen. Diesmal treffen sich die die Römerfahrt. „Die Kirchen von Rom wa- Teilnehmer der Prozession am Palmsonntag, ren schon früh das Ziel vieler Pilger. Für die 29. März, um 14.30 Uhr an der Kirche. „Sichermeisten Menschen war eine solche Reise frü- lich werden wir dabei mit ganz anderem Ansinher aber nicht möglich. Im ausgehenden Mittel- nen diesen Weg gehen, als die Beter vor 100 alter entstand daher in den Dörfern des Rhein- oder gar 200 Jahren“, so Kohnen. ZIM lands ersatzweise die sogenannte Römerfahrt zu sieben Fußfällen rund um die jeweiligen Orte“, so Diakon Georg Kohnen. Die Zahl „sieben“ erinnere zum einen an die sieben Hauptkirchen Roms und zum anderen an die sieben letzten Worte Jesu am Kreuz. In und um Grefrath dürften ebenfalls sieben Fußfälle gestanden haben, wovon heute allerdings nur noch vier existie- Diakon Georg Kohnen leitet die Römerfahrt zu den Kreuzen und Fußfällen in und um (Foto: ZIM) ren. Ersetzt wurden die Grefrath. 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 NEUSS. „Inklusion (beginnt) im Kopf“ war jetzt das Thema in der Vortragsreihe „MM im Dialog“, die die Abteilungen Marienberg und Marienhaus des Erzbischöflichen Berufskollegs Neuss ausgerichtet haben. Roland Büschges, Leiter der Kindertagesstätte im Heilpädagogischen Zentrum Krefeld/Kreis Viersen, stand rund 150 Absolventen der Schulen Rede und Antwort. Er zeigte die Chancen, aber auch Grenzen der Inklusion, dem gemeinsamen Leben und Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung, auf. „Die wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung von Inklusion beginnt im Kopf. Inklusion ist zunächst Einstellung, die unter anderem davon lebt, dass durch gegenseitiges Verstehen Ängste genommen werden“, hieß es. BARRENSTEIN. Ein Passionsspiel führen Kinder aus dem Seelsorgebereich „Vollrather Höhe“ am Samstag, 28. März, um 17 Uhr in St. Nikolaus auf. Die Jungen und Mädchen stellen die letzten Tage Jesu dar – angefangen von Palmsonntag, als Christus in Jerusalem einzog, über den Gründonnerstag mit dem letzten Abendmahl und den Karfreitag mit dem Kreuzweg bis zur Auferstehung am Ostermorgen. Der Kinderchor wird die Szenen musikalisch begleiten. HOISTEN. Das Kurzmusical „Der Sängerkrieg der Heidehasen“ von James Krüss wird am Samstag, 28. März, und Sonntag, 29. März, jeweils um 15 Uhr im Hoistener Pfarrsaal aufgeführt. Es spielt die „Märchenkiste St. Peter“, eine Puppenbühne, die seit zwei Jahren besteht. Diesmal sind sechs Akteure dabei, die Stabpuppen führen und neben den Texten auch die Lieder vortragen. KNECHTSTEDEN. Zu einem Konzert zur Passionszeit lädt der Kammerchor an der Basilika Knechtsteden unter der Leitung von Kantor Bert Schmitz ein. Die Veranstaltung unter dem Leitwort „Hear my prayer, o Lord“ beginnt am Sonntag, 29. März, um 16 Uhr in der Basilika. Es werden Werke von Mendelssohn, Purcell, Lauridsen, Pärt und anderen Komponisten aufgeführt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 33 AUS DEM ERZBISTUM DÜSSELDORF: Ronald Morschheuser, Fax (0 21 73) 96 79 98 ANGERLAND/KAISERSWERTH. Oliver Dregger soll im August neuer Leitender Pfarrer der Pfarreien-Gemeinschaft Angerland/Kaiserswerth und damit Nachfolger von Pfarrer Hermann-Josef Schmitz werden. Die Nachricht überbrachte Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp im Rahmen seiner Visitation. Der 47-jährige Dregger stammt aus Haan und war seit 2009 Repetent am Bonner Collegium Albertinum. Er soll voraussichtlich unmittelbar nach den Sommerferien in sein neues Amt eingeführt werden. LINKSRHEINISCHES DÜSSELDORF. Die Gemeinde St. Antonius und Benediktus nimmt am Dienstag, 31. Januar, Abschied von ihrem langjährigen Pfarrer an St. Antonius und Christus König, Monsignore Friedrich Vater. Der gebürtige Düsseldorfer starb in der vergangenen Woche im Alter von 92 Jahren in seiner Heimatstadt. Ab 1971 war Vater Pfarrer in Oberkassel, von 1978 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1997 Dechant des damaligen Dekanates Düsseldorf-Heerdt. Die Exequien am 31. März beginnen um 10.30 Uhr in St. Antonius an der Luegallee. Die Beisetzung ist um 12 Uhr auf dem Friedhof Heerdt. DÜSSELDORF. Senioren und Jugendliche zusammenführen soll der OsterferienWorkshop „WERTvoll“ der Caritas. Dazu können die Teilnehmer vom 7. bis zum 11. April im „zakk“ an der Fichtenstraße Persönliches wie Bilder, Geschichten oder Gegenstände aus ihrem Leben einbringen. Daraus sollen kreativ neue Werke entstehen, zum Beispiel Collagen oder bearbeitete Fotografien. Eine Schriftstellerin und ein Fotograf begleiten die Projektarbeit. Am Ende bilden die Ergebnisse ein gedrucktes Buch. Anmeldungen bei Sandra Buchhorn unter Telefon (02 11) 16 02-22 28 oder per Email: [email protected]. HEERDT. Die Markus-Passion von Barockkomponist Reinhard Keiser wird am Palmsonntag, 29. März, um 18 Uhr in St. Benediktus am Nikolaus-Knopp-Platz aufgeführt. Ausführende sind die Chorgemeinschaft St. Benediktus unter Leitung von Seelsorgebereichsmusiker Peter Zimmer, das Orchester Düsseldorfer Musiker und Solisten. Segen für Kinder und Kita In neuer Einrichtung wird täglich frisch gekocht FRIEDRICHSTADT. Ganz nah bei den Kindern zelebrierte Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp die Feier zur Segnung der neuen Kindertagesstätte St. Antonius an der Helmholtzstraße. Das Gebäude mit 900 Quadratmetern Fläche auf zwei Etagen liegt in einer großzügigen Außenanlage von 1200 Quadratmetern unmittelbar neben der Kirche St. Antonius am Fürstenplatz und damit „mitten im Stadtleben“. Dr. Schwaderlapp erklärte den Kindern seinen Weihbischof Dr. Dominikus Schwaderlapp beim Segnen. Bischofsstab und zeigte ihnen unter anderem, wie ein Hirte mithilfe der Krümme ein Schaf am Bein in die Herde zurückholen könne. Der Neubau ist in nur einem Dreivierteljahr errichtet worden. In der Übergangszeit war der Tagesstättenbetrieb in den alten Kindergarten St. Martin an der Gladbacher Straße verlegt worden. An der Helmholtzstraße können jetzt in vier statt früher zwei Gruppen insgesamt 78 Mädchen und Jungen aufgenommen werden. Es entsteht eine „Düsseldorfer Familiengruppe“ für Kinder von unter einem halben bis sechs Jahren, außerdem gibt es drei sogenannte T1-Gruppen (zwei bis sechs Jahre). Das Team von Leiterin Klaudia Glockseisen wird auf rund ein Dutzend Mitarbeiter aufgestockt. Besondere Freude herrscht darüber, dass im Neubau jetzt wieder von einer „eigenen“ Köchin täglich frisch gekocht (Foto: RM) werden kann. RM Dominikaner und Juden Wissenschaftlicher Sammelband gibt Überblick DÜSSELDORF. Mit einem knapp 600-seitigen wissenschaftlichen Sammelband zum Thema „Dominikaner und Juden“ lassen der in der Landeshauptstadt lebende Judaist Dr. Gianfranco Miletto und der Prior des Düsseldorfer Dominikanerklosters, Pater Elias H. Füllenbach OP, aufhorchen. In dem jetzt erschienenen Werk sind 23 Aufsätze namhafter Autoren in verschiedenen Sprachen vereint. „Damit wollen wir einen Überblick über das spannungs- reiche Verhältnis zwischen Dominikanern und Juden von den Anfängen des Ordens bis in die Zeit des Zweiten Weltkriegs geben“, so die Herausgeber. Der Untertitel fasst den Ansatz zusammen: „Personen, Konflikte und Perspektiven vom 13. bis zum 20. Jahrhundert“. 2016 feiert der Dominikanerorden sein 800-jähriges Bestehen. „Das Jubiläum ist ein guter Anlass, sowohl die Licht- als auch die Schattenseiten in der Geschichte zu betrachten“, sagt Pater Elias. „Der Fokus liegt vor allem auf einzelnen Persönlichkeiten in der Ordensgeschichte, um die Bandbreite des Themas aufzuzeigen.“ Inquisitoren und „Judenprediger“ kommen ebenso vor wie Theologen und Sprachforscher der Dominikaner, die mit Juden und jüdischer Tradition einen regen kulturellen Austausch pflegten. Der Dr. Gianfranco Miletto und Pater Elias H. Füllenbach OP präsentieren den neuen Band ist im Buchhandel Sammelband vor der Dominikanerkirche St. Andreas in der Altstadt. (Foto: RM) erhältlich. RM 34 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Neue Ideen für die Jugendarbeit HILDEN, LANGENFELD, MONHEIM: Ronald Morschheuser, Gemeindezentrum von Heilig Geist neuer Schwerpunkt Fax (0 21 73) 96 79 98 HOCHDAHL. „Wir haben gemerkt, dass wir im offenen Bereich der Jugendarbeit nicht richtig gut aufgestellt sind – deshalb versanden manche Angebote in unserer Gemeinde“, berichtet Heidi Baur, Gemeindereferentin in St. Franziskus von Assisi. Dieser Erkenntnis voraus ging eine umfassende Bestandsaufnahme der Jugendarbeit, die mithilfe der Katholischen Jugend-Agentur Düsseldorf vom Ausschuss „Jugendpastoralkonzept“ vorgenommen wurde. Der Gruppe gehören Vertreter aus dem Pfarrgemeinderat sowie aus Kinder- und Jugendchor, von Messdienern und Pfadfindern an. „Wir wollen die Jugendpastoral konzentrieren auf weniger Standorte, die dafür aber ansprechend sind und sich dort befinden, wo sich Kinder und Jugendliche aufhalten“, ergänzt Andrea Krabs, Leiterin des Kinder- und Jugendchors. Einer der neuen Schwerpunkte wird im Gemeindezentrum Heilig Geist eingerichtet, wo die während der Kindergarten-Renovierung als Übergangslösung gebrauchten Räume jetzt wieder zur Verfügung stehen und für die neue Aufgabe ausgestattet werden Um die Jugendpastoral für Hochdahl professionell aufzubauen, wird auch über das Einstellen eines Jugendreferenten nachgedacht. „Wir müssen Ideen entwickeln, wie wir eine Teilzeitstelle über Spenden, Zuschüsse oder Stiftungen zumindest für Heidi Baur (links) und Andrea Krabs auf der Baustelle im Gemeindezentrum Heilig Geist. zwei Jahre finanzieren Dort soll künftig Raum für die offene Jugendarbeit sein. (Foto: RM) können“, so Baur. RM Eine tierisch gute Zeit Projekttage in der OGATA Neanderhöhle METTMANN. „Es ist toll, welche Wirkungen Tiere auf Kinder haben“, freute sich Erzieherin Sandra Brandholt von der Offenen Ganztagesbetreuung (OGATA) Neanderhöhle in Trägerschaft des SKFM Mettmann-Wülfrath. Die Kinder der grünen Gruppe beschäftigten sich jetzt außer mit ihren Hausaufgaben auch mit dem Thema „Unsere Tierwelt“, für das sie sich selbst entschieden hatten. Dabei wurden sowohl Haustiere und ihre artgerechte Haltung als auch Wildtiere und der Schutz ihrer Lebensräume betrachtet. Besonders beliebt bei Kindern und Erziehern waren die Besuche einiger Haustiere in der Einrichtung. So waren mongolische Wüstenmäuse, Hausratten, eine Katze und auch der Mischlingshund Uso zu Gast. MM METTMANN, RATINGEN: Maximilian Moll, Telefon (02 02) 96 31 19 49 HAAN/GRUITEN. Die Gemeinde St. Chrysanthus und Daria lädt zur Gestaltung individueller Osterkerzen ins „Forum“ an der Breidenhofer Straße ein. Es können eigene Kerzenrohlinge mitgebracht oder auch im Forum gekauft werden. Gebastelt wird am Montag, 30. März, um 18 Uhr. Nähere Informationen bei Renate Rachel unter Telefon (0 21 04) 6 11 19. GIESLENBERG. Ein Taizé-Gebet findet zur Fastenzeit in St. Gerhard an der Rheindorfer Straße statt. Beginn ist am Montag, 30. März, um 19 Uhr. TRILLS. Palmwedel für Palmsonntag werden in der Gemeinde St. Franziskus von Assisi von Kindern gebastelt. Treffpunkt ist am Samstag, 28. März, um 16 Uhr im Franziskus-Haus an der Straße Trills. METTMANN. Für montags und donnerstags werden Interessierte zur Betreuung von Flüchtlingskindern gesucht. Ab dieser Woche beginnt für die Flüchtlingsfrauen aus der Talstraße ein Sprachkurs in den Räumen der Gemeinde St. Thomas Morus – immer montags von 16.30 Uhr bis 18 Uhr im Kindergarten und donnerstags von 10.30 Uhr bis 12 Uhr im Konferenzraum im Pfarrhaus. Während des Unterrichts werden sieben Kinder und drei Babys betreut. Weitere Informationen bei Yasemin Yavuz vom Fachdienst für Integration und Migration der Caritas unter Telefon (0 21 04) 92 62 60 oder (0 20 51) 95 25 20. RATINGEN. Zum Osterlämmerbacken und Eierfärben lädt das Jugendleitungsteam am Gründonnerstag, 2. April, von 11 Uhr bis 14.30 Uhr in die Lehrküche, Turmstraße 9, ein. Infomationen per E-Mail an [email protected] WÜLFRATH. Zum Themenjahr „Reformation – Bild und Bibel“ wollen die Wülfrather Kirchen die Bibel ins besondere Bild rücken. Im DIN A3-Format können die eigenen Ideen zu „Bildern der Bibel“ in vielfältiger Weise zu Papier gebracht werden. Die gesammelten Kunstwerke sollen bis Dienstag, 7. April, in den Gemeindebüros abgegeben werden, damit sie zum Fest der Kirchen am 14. Juni ausgestellt und später zur „Wülfrather Bibel in Bildern“ gebunden werden können. Die OGATA-Kinder lernten den Mischlingshund Uso kennen. 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 (Foto: Privat) www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 35 AUS DEM ERZBISTUM REMSCHEID UND SOLINGEN: Michael Möller, Telefon (0 21 91) 34 05 37 WUPPERTAL: Helmut Pathe, Telefon/Fax (02 02) 8 54 08 SOLINGEN. „Im Fokus: Das Kreuz“ ist das Motto des ökumenischen Kreuzwegs der Jugend am Karfreitag, 3. April. Er startet in vier Kirchen im Stadtgebiet: in der evangelischen Kirche Dorp um 17.30 Uhr, in der Lutherkirche um 18 Uhr, in der Pfarrgemeinde St. Katharina um 18 Uhr und in der Pfarrgemeinde St. Clemens um 18.30 Uhr. Um 20 Uhr findet der Abschlussgottesdienst in St. Michael, Schlagbaumer Straße, statt. Weitere Informationen gibt es im Internet. ➔ www.kja-wuppertal.de REMSCHEID. Zum Abendgebet mit Musik aus Taizé lädt die Gemeinde St. Suitbertus am Mittwoch, 8. April, um 19 Uhr in die Kirche St. Suitbertus ein. WUPPERTAL. Die traditionelle Passione Vivente der italienischen Mission steht an Karfreitag (3. April) unter dem Motto „Christus hat mich geliebt und sich für mich hingegeben“. Die Prozession durch die Elberfelder Innenstadt beginnt wieder im Deweerthschen Garten um 16 Uhr. Dort werden die Verleugnung durch Petrus, der Verrat durch Judas und das Verhör durch die Hohen Priester dargestellt. Insgesamt werden 60 Darsteller beteiligt sein, den Jesus spielt erneut Gerlando Galluzzo. Die Kreuzigungsszene wird zum Abschluss auf der Hardt gezeigt. Der Passione Vivente geht die Präsentation der Abendmahls-Szenen am Gründonnerstag um 22 Uhr in der Basilika minor St. Laurentius voran. Am Samstag wird dort um 22 Uhr die Auferstehung nachempfunden. ELBERFELD. Der neue Kantor an der Basilika minor St. Laurentius, Hans Küblbeck, lädt zu einem Passionskonzert am Palmsonntag, 29. März, um 16 Uhr in die Kirche ein. Vorgetragen wird die „Via Crucis“ von Franz Liszt und die Lukas-Passion von Heinrich Schütz. Es singt das LaurentiusVokalensemble, an der Orgel spielt Meik Impekoven. OBERBARMEN. Die Jugendleiterrunde von St. Johann Baptist und St. Mariä Himmelfahrt organisiert vom 25. Juli bis zum 8. August eine Freizeit für Kinder von sechs bis 13 Jahren. Ziel ist Fuhlendorf an der Ostsee. Informationen unter Telefon (02 02) 66 04 33. Verbundenheit vertieft Erzbischof Rainer Maria Woelki besucht Dekanat Solingen SOLINGEN. Bei seinem Antrittsbesuch im die renovierte evangelische Stadtkirche mit Dekanat predigte Erzbischof Kardinal Rai- ihrem Kirchencafé und die Hausherrin Pfarner Maria Woelki in einem Pontifikalamt mit rerin Jutta Degen. Gegenseitige Hilfen haFirmung zu den Themen Entschleunigung ben in den vergangenen Jahren gezeigt, wie und das aufeinander Zugehen bei Dispu- wichtig eine Kooperation der christlichen ten. Wahrheit sei kein Besitz, sondern müs- Gemeinden ist. MÖ se gemeinsam gefunden werden, so der Erzbischof. Das bewahrheitete sich, als er die Kirche verließ und aktiv auf Demonstranten zuging, die gegen die Versetzung von Krankenhauspfarrer Jürgen Laß protestierten und mit ihnen sprach. Im Clemenssaal konnten er und die über 500 Gottesdienstbesucher sich dann persönlich kennenlernen. Zeit für viele Gespräche nahm sich Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki nach dem (Foto: MÖ) Woelki besuchte auch Pontifikalamt im benachbarten Clemenssaal. „Danke für Ihre Hilfsbereitschaft“ Großes Interesse an Informationen zu Flüchtlingen WUPPERTAL. Die Zahlen von in die Stadt kommenden Flüchtlingen sind beeindruckend. Im vergangenen Jahr waren es gut 1300, aber in den ersten beiden Monaten dieses Jahres waren es schon 400. Diese Zahlen nannte HansJürgen Lemmer, Leiter des städtischen Ressorts „Zuwanderung und Integration“ bei einer Informationsveranstaltung, zu der Stadtdechant Dr. Bruno Kurth eingeladen hatte. Es ging darum, hilfsbereite Katholiken zu informieren, was jeder im Rahmen der „Aktion neue Nachbarn“ tun kann. Wichtige Hinweise dazu gaben Elisabeth Cleary und Renate Szymczyk vom Internationalen Begegnungszentrum (IBZ) der Caritas. Sie arbeiten seit Jahren für und mit Flüchtlingen. Oft seien es nur Kleinigkeiten, die den Flüchtlingen deutlich machten, in Deutschland seien sie willkommen. So gibt es jetzt regelmäßig einen „Teesalon“ im IBZ, in dem eine erste Begegnung leicht falle. Ein niedrigschwelliges, aber inhaltlich gut gefülltes Angebot hat die Katholische Jugendagentur (KJA) zusammen mit der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB), der Gemeinde St. Antonius und der Caritas organisiert. Dazu sind alle, die sich angesprochen fühlen, am Samstag, 25. April, ab 14 Uhr ins IBZ eingeladen. Neben Unterhaltung gibt es für die Flüchtlinge und diejenigen, die ihnen helfen wollen, Informationen. Stadtdechant Kurth sagte dann auch bewegt: „Danke für Ihre Hilfsbereitschaft“, denn schon in der Veranstaltung gab es Angebote von Privatpersonen, den neuen Mitbürgern zu helfen. PA Zahlreiche Interessierte konnte Stadtdechant Dr. Bruno Kurth bei der ➔ www.integration-inInformationsveranstaltung zum Thema „Flüchtlinge“ begrüßen. (Foto: PA) wuppertal.de 36 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM „Wir haben keine zweite Erde“ OBERBERGISCHER KREIS UND ALTENKIRCHEN: Heike Cosler, Telefon (01 71) 3 60 96 14 Ausstellung „Erlebnis Schöpfung“ im Freilichtmuseum LINDLAR. „Keiner von uns hat sie gemacht, wichtig ist, dass wir sie bewahren!“ Mit diesen Worten eröffnete Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki die Ausstellung „Erlebnis Schöpfung“ im Freilichtmuseum Lindlar. Die vom Erzbistum konzipierte Ausstellung „SIEBEN+schöpfung.tage.mensch!“ ist eine spannende und interaktive Reise zum Ursprung der Welt. Spielerisch wird die Entstehung der Welt entdeckt, und es können Impulse zum Schutz der Umwelt abgerufen werden. Begrüßt wurde der Kardinal von Professor Dr. Jürgen Wilhelm. Der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland bedankte sich für die lange und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Erzbistum Köln. „Eine Tradition findet heute ihre Fortsetzung. Vor fünf Jahren waren Sie, damals noch als Weihbischof, zur Eröffnung der Ausstellung ‚Himmelfahrt und Aschekreuz‘ ebenfalls hier“, sagte Wilhelm. Kardinal Woelki wünscht sich, dass viele Kinder die Ausstellung besuchen. „Unsere Aufgabe ist es, unsere Erde zu schützen. Wir haben keine zweite“, sagte er. „Es gibt heute schon Menschen, die auf Grund des Klimas ihre Existenzgrundlagen verlieren.“ Woelki nutzte die Gelegenheit, um das Thema Flüchtlinge aufzugreifen. Der Klimawandel führe dazu, dass viele Menschen aus ihrer Heimat flüchten müss- MORSBACH. Eine Ausstellung mit dem Titel „KREUZ RUND WEG“ findet vom 28. März bis zum 3. April in den fünf Kirchen der Pfarreiengemeinschaft Morsbach-Friesenhagen-Wildbergerhütte statt. Die Künstlerin Anette Palder stellt in den Gotteshäusern eine Vielzahl von Bildern und Installationen mit christlichem Bezug sowie drei neue Kreuzwege aus. Die Eröffnung findet am Samstag, 28. März, um 19.30 Uhr, in der Kirche St. Gertrud in Morsbach statt. Weitere Informationen unter Telefon (0 22 94) 3 32 im Inernet. ➔ www.begegnung-im-netz.de Kardinal Woelki gemeinsam mit Professor Wilhelm und dessen dreijährigem Enkel Bruno auf dem Weg zur Ausstellungseröffnung. (Foto: HC) ten und hofften, in ein sicheres Europa zu gelangen, sagte er. Im Anschluss an die Eröffnung besuchte der Erzbischof gemeinsam mit den Kindern des Kinderchores „Wilmas Pänz“ die Präsentation zum Thema Schöpfung. HC Aus Dornröschenschlaf geweckt Kirchenmusikreihe existiert seit 20 Jahren MORSBACH-HOLPE. Unter dem Motto „The schluss bildet das Konzert „20 Jahre Kirchenbest of ...“ lädt Dirk van Betteray, Kirchenmu- musikreihe in Holpe“ am 17. Januar 2016. „Als siker an St. Mariä Heimsuchung, bereits zur 20. ich vor 20 Jahren nach Holpe kam, entdeckte kirchenmusikalischen Jahresreihe ein. Die Serie ich hier deine schöne und gut erhaltene historider Veranstaltungen startete mit einem Orgel- sche Orgel der Jahrhundertwende“, so van Betkonzert (nicht nur) für Kinder. Gemeinsam mit teray. „Ich wollte die Orgel aus dem DornrösSabine Fuchs führte van Betteray „Die Orgel- chenschlaf holen und sie nicht nur liturgisch, maus“ von Karl-Peter Chilla auf. Dabei erfuh- sondern auch konzertant nutzen.“ Das ist geren die Kinder, wie eine Orgel funktioniert und lungen. HC hörten kindgerechte Orgelstücke. Weitere konzertante Veranstaltungen sind eine kirchenmusikalische Andacht zum Karfreitag um 19 Uhr mit der Johannespassion von Hermann Schroeder sowie Passionsmotetten, eine Orgelmatinée mit den Lieblingsstücken von Organist und Publikum am 28. Juni und ein adventliches Konzert am (Foto: Privat) 28. November. Den Ab- Kirchenmusiker Dirk van Betteray. 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 ENGELSKIRCHEN. Die Katholische junge Gemeinde (KjG) Loope benötigt Holz für das Osterfeuer. Weitere Informationen bei Daniel Jarzombek unter Telefon (01 77) 9 25 77 45 oder per Email: daniel. [email protected] OBERBERGISCHER KREIS. Kreisjugendseelsorger Pfarrer Norbert Fink bietet wieder eine Taizé-Sommerfahrt für Jugendliche und Erwachsene von 15 bis 35 Jahren an. Die Reise findet von Sonntag, 2. August, bis Sonntag, 9. August, statt. Anmeldung und Information unter Telefon (01 60) 97 96 68 82 oder per Email: [email protected] BERGNEUSTADT. Das Ergebnis des Herbst-Handarbeitsbasars in St. Stephanus brachte einen Erlös von 700 Euro zugunsten des Johannes-Hospizes in Wiehl und 835 Euro zugunsten des Kinderwaisenhauses Balabhavan in Indien, der Heimat von Pater George, ein. Dieses Geld hat Pater George anlässlich seiner Heimatreise dem Waisenhaus überreicht. WIEDENEST-PERNZE. Die Malteser laden alle Jugendlichen ab 14 Jahren und jungen Erwachsenen zum PassahMahl am Gründonnerstag, 2. April, um 19.30 Uhr ins Pfarrheim ein. Anmeldung und Information bei Tim Honermann unter Telefon (0 22 61) 94 10 00 oder per Email: [email protected] LINDLAR Das Morgengebet „Pray to go“ in St. Severin findet am Mittwoch, 15. April, um 7.15 Uhr statt. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 37 aus dem erzbistum Rheinisch-Bergischer Kreis: Siegbert Klein, Mobil (01 77) 6 12 20 10 Leverkusen: Kathrin Becker, Mobil (01 62) 9 40 70 14 ODENTHAL. „Was ist (mir) am Glauben wichtig?“ Darüber spricht Weihbischof Ansgar Puff am Donnerstag, 26. März, um 19.30 Uhr in St. Pankratius in Odenthal. WERMELSKIRCHEN. „Am Sonntag bist Du tot“. Dieser bemerkenswerte Spielfilm wird am Karfreitagabend um 19.30 Uhr im Pfarrsaal von St. Michael präsentiert. BERGISCH GLADBACH. Ein Zertifikat über die berufliche Fortbildung für Betreuungskräfte an Offenen Ganztagsschulen erhielten jetzt 16 Teilnehmerinnen eines Aufbaukurses, den die Katholische Familienbildungsstätte angeboten hatte. Der Kurs umfasste 88 Unterrichtsstunden, in denen die Organisation und die pädagogische Gestaltung des Betreuungsangebotes sowie soziale Kompetenzen vermittelt wurden. BÜRRIG. Ein „Kar-Tage-Special“ für Familien bietet die Gemeinde St. Stephanus an – unter anderem mit einem Abend-Mahl und Übernachtung im Pfarrsaal am Gründonnerstag, Kinderkreuzweg am Karfreitag und einer „Fahrt in den Morgen“ am Karsamstag. Nähere Informationen gibt es bei Familie Forreiter unter Telefon (02 14) 3 11 18 60 oder per Email an [email protected]. PATTSCHEID. Zu einem Benefizkonzert für die Schulbildung von Waisenkindern lädt die Ugandahilfe Ilse Sett am Palmsonntag, 29. Mai, um 15 Uhr in die Kirche St. Engelbert ein. Es musizieren unter anderem der Instrumentalkreis von St. Heinrich, Witzhelden, das Flötenensemble „flautinello“ und das Bläserquintett „sonus ligni“. Der Eintritt ist frei. Nach dem Konzert gibt es Kaffee und Kuchen im Pfarrsaal. Dem Leiden Jesu nachgegangen Über 1000 Jugendliche beim Kreuzweg nach Altenberg ALTENBERG. „Im Fokus: Das Kreuz.“ Unter diesem Thema hatten sich über 1000 katholische und evangelische junge Menschen aus dem Rheinisch-Bergischen Kreis auf den Weg nach Altenberg gemacht, um gemeinsam den Kreuzweg zu gehen. In einer beeindruckenden Lichterprozession zogen sie in den dunklen Dom. Dort wurden sie von Pfarrerin Annerose Frickenschmidt und Dekanatsjugendseelsorger Temur J. Bagherzadeh sowie dem Jugendchor aus Wermels- kirchen in Empfang genommen. Anhand von Bildern des Fotokünstlers Bernd Arnold gingen die Pilger dem Leiden Jesu nach. Ein Beispiel seien Bilder von heute Leidenden, so Bagherzadeh. Diese könnten unterschiedlich wirken. Sie könnten bloßstellen und zum Wegschauen führen, aber auch zum Hinsehen und Mitleiden. Letzteres wünschte er und dass aus Liebe gehandelt werde. Der ökumenische Jugendkreuzweg fand KL zum zehnten Mal in Altenberg statt. Aus dem ganzen Rheinisch-Bergischen Kreis waren junge Menschen zum ökumenischen Jugendkreuzweg nach Altenberg gepilgert. Die letzte Wegstecke pilgerten sie gemeinsam in einer beeindruckenden Lichterprozession zum Bergischen Dom, wo der Schlussgottesdienst stattfand. (Foto: KL) Ausstellung von Blumenbildern Gesprächsforum für 60- bis in der Notfall-Ambulanz 70-Jährige: „War‘s das?“ OPLADEN. An blühende Blumen denken wohl die wenigsten, wenn sie in der NotfallAmbulanz eines Krankenhauses sitzen. Im St.-Remigius-Krankenhaus könnte das in den nächsten Wochen anders sein: Bis zum 2. Mai sind dort Bilder der Hobbymalerin Christine Radtke-Schramm ausgestellt. „In erster Linie möchte ich mit meinen Bildern Freude bereiten“, sagt sie. Gelungen ist das schon bei Dr. Anton Humrich. „Der Hektik des Arbeitsalltags, dem Leid, das vielfach mit den Begriffen Krankheit und Krankenhaus verbunden ist, stellt die Künstlerin Lebensfreude, angenehme Aussichten und Zuversicht gegenüber“, sagt der Ärztliche Direktor. KB WIESDORF. Ein Ausstellung zum „Notel“, der Notschlafstelle und Krankenwohnung für obdachlose Drogenabhängige in Köln, ist derzeit in der Kirche Herz Jesu zu sehen. Anlass ist das 25-jährige Bestehen der Einrichtung. Die Ausstellung geht bis Sonntag, 12. April. Christine Radtke-Schramm vor ihren Bildern. (Foto: KB) LEVERKUSEN. Ein Gesprächsforum für Menschen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren bietet Karl Schäfer an, der selbst Pastoralreferent im Ruhestand ist. „In einer Lebensphase, die nicht mehr vorwiegend durch Kinder, Familie und Beruf geprägt ist, wo man wieder mehr Zeit für sich selbst hat, gibt es viele Fragen und Themen, über die es nachzudenken lohnt“, sagt er. „Manche drängen sich auf, manche verdrängt man gerne, manche hat man vielleicht auch noch gar nicht bedacht.“ Mit einem offenen Gesprächsforum möchte Schäfer eine Möglichkeit schaffen, sich mit anderen auszutauschen – über die Fragen „Was bleibt?“ und „Was kommt?“, über Erinnerungen und Träume, offene Rechnungen, Beziehungen, Ängste und anderes. Die genauen Themen sollen in der Gruppe vereinbart werden. Die Treffen finden an vier Dienstagen vom 14. April bis 5. Mai jeweils von 16 bis 17.30 Uhr im Bildungsforum Leverkusen, Manforter Straße 186, statt. Die Teilnahmegebühr beträgt zehn Euro.KB ➔➔ www.bildungswerk-leverkusen 38 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.deAusgabe 13/15 | 27. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Heimat für 1200 Kriegsopfer EITORF, HENNEF, KÖNIGSWINTER, NEUNKIRCHEN, SIEGBURG, SANKT AUGUSTIN UND TROISDORF: Christa Gast, Telefon (0 22 44) 46 85 Gedenkstätte für Opfer des Zweiten Weltkriegs in St. Patricius EITORF. „Wir wollen allen Opfern dieses schrecklichen Krieges in der Kirche eine Heimat geben“, sagte Pfarrer Jan Mikrut CSMA. Im Rahmen eines ökumenischen Gedenkgottesdienstes am 70. Jahrestag des großen Bombenangriffs, bei dem der Ortskern von Eitorf völlig zerstört wurde, segnete Pfarrer Mikrut in St. Patricius zur Eröffnung eine Gedenkstätte für die Opfer des Zweiten Weltkriegs. In jahrelanger Kleinarbeit hatte Gemeindemitglied Hans Deutsch 1200 Namen von gefallenen Eitorfer Soldaten, fremden Soldaten, die in Eitorf umkamen, jüdischen Opfern aus Eitorf und zivilen Opfern der beiden Bombenangriffe am 8. und 17. März 1945 zusammengetragen. Dann ging er auf die Suche nach einem geeigneten Platz für die Namen; dabei stieß er in St. Patricius auf den ungenutzten Raum neben dem Hauptportal, den Pfarrer Jan Mikrut CSMA gern zur Verfügung stellte. Küster Bernd Franke, ein gelernter Mediengestalter, brachte die Namen auf Plexiglas-Tafeln an und gestaltete den Raum neu. Pünktlich zum 70. Jahrestag wurde er fertig, und so konnte die neue Gedenkkapelle an diesem Tag unter großer Anteilnahme der SANKT AUGUSTIN. Ein Bibelgespräch zum Römerbrief, Kapitel acht, mit Monsignore Josef Schlemmer findet am Dienstag, 31. März, um 19.30 Uhr im Pfarrzentrum St. Maria Königin, Marienkirchstraße 8, statt. Pfarrer Jan Mikrut segnete die neue Gedenkstätte in der Kirche St. Patricius. (Foto: CG) Bevölkerung der Öffentlichkeit übergeben werden. Selbst aus Süddeutschland kamen Angehörige von Opfern des 17. März 1945 zu der Feier. CG Rosa und kunstvoll bestickt Fleißige Näherinnen stiften Pfarrer neues Messgewand NEUNKIRCHEN. Nur eine kleine Bemerkung hatte genügt, und schon glühten bei zwei Handarbeitsfreundinnen die Nadeln. Pfarrer Martin Wierling – seit September 2014 Pfarrer in St. Margareta – hatte in der Karnevalszeit bemerkt, dass es in der Kirche kein rosa Messgewand für die beiden Sonntage „Laetare“ und „Gaudete“ gebe. „Das ist die Idee“, dachten sich die beiden Damen – und nachdem sie mit dem Kostümschneidern fertig waren, entwarfen und nähten sie anschließend ein Messgewand aus zartroséfarbener Seide und einem dunkleren Baumwollfutterstoff. Das Besticken nahm dann noch einige Zeit in Anspruch. Denn die beiden hatten sich für die Rückpartie ein aufwändigeres Muster ausgedacht: ein gleichschenkliges Dreieck für die Dreifaltigkeit Gottes mit einer Sonne oder Hostie mittendrin, umfangen von einem Herzen, und über dem Ganzen eine Taube als Zeichen des Heiligen Geistes. In einem Gottesdienst konnte der Pfarrer das Prachtstück dann entgegennehmen. Er präsentierte es stolz der Gemeinde, bevor 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 MARIENFELD. Die Fußwallfahrt der Pfarrgemeinde St. Mariä Himmelfahrt nach Marienthal beginnt am Samstag, 2. Mai, mit der Eröffnungsandacht um 5.30 Uhr in der Pfarrkirche. Pilgermesse ist um 17.30 Uhr in der Wallfahrtskirche in Marienthal. Im Anschluss ist die Rückfahrt mit Bussen. Gegen 19.30 Uhr beginnt die Abschlussandacht in der Pfarrkirche. Wem die Fußwallfahrt nicht mehr möglich ist, der kann an der Buswallfahrt teilnehmen. Abfahrt dafür ist um 12.30 Uhr ab der Pfarrkirche Marienfeld. Anmeldung unter Telefon (0 22 45) 21 12. SANKT AUGUSTIN. „Sehnsucht nach Demokratie – Jugend und Kirchen in Hongkong nehmen Stellung“ heißt das Thema der 15. Jahresakademie des China-Zentrums am Donnerstag, 16. April, um 15 Uhr in der Aula der Missionsprokur der Steyler Missionare, Arnold-JanssenStraße 32. Anmeldung per Email: feith@ china-zentrum.de oder unter Telefon (0 22 41) 23 77 35 oder 23 74 32. EUDENBACH. Ein Morgenlob in der Pfarrkirche mit anschließender vogelkundlicher Wanderung unter fachmännischer Führung von Johannes Herzog findet am Samstag, 28. März, um 7.30 Uhr statt. Danach sind alle Teilnehmer zum Frühstück im Pfarrheim eingeladen. DATTENFELD. Zum Fastenessen lädt der Familienkreis am Palmsonntag, 29. März, ab 11.30 Uhr ins Pfarrheim ein. Mit dem Erlös soll eine in Not geratene Familie in der Gemeinde unterstützt werden. Vor dem Gottesdienst konnte die Gemeinde das neue Messgewand bewundern, das Pfarrer Wierling in der Kirche ausgestellt hatte. (Foto: CG) er es zur Messfeier anzog. Doch die Namen der edlen Spenderinnen durfte er nicht verraten. CG THOMASBERG. Den traditionellen Gang auf den Ölberg beginnt die „Jugend am Oelberg“ am Karfreitag, 3. April, um 5.30 Uhr an der Kirche. Anschließend sind alle Teilnehmer zum Frühstück und Backen der Osterlämmer ins Pfarrheim eingeladen. Anmeldung unter Telefon (0 22 44) 87 04 12 oder per Email: [email protected] www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 39 AUS DEM ERZBISTUM BAD MÜNSTEREIFEL, EUSKIRCHEN UND ZÜLPICH: Anja Krieger Telefon (0 22 51) 5 51 36 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 ERFTMÜHLENBACH. Zum Kreuzweggebet mit den Brüdern der Abtei Mariawald wird am Samstag, 28. März, eingeladen. Treffpunkt ist um 13.15 Uhr die Pfarrkirche St. Michael in Großbüllesheim (Bildung von Fahrgemeinschaften), oder um 14 Uhr an der Abtei Mariawald. Nach der Non um 14 Uhr sammeln sich die Teilnehmer vor der Kirche der Abtei, um gemeinsam mit den Brüdern schweigend zur Pietà nach Heimbach zu pilgern. Nach einer kurzen Statio um 15 Uhr beginnt der Kreuzweg mit Meditation und Gebet an den Stationen der Kreuzwegkapellen. Die Rückkehr nach Mariawald ist gegen 16.45 Uhr mit Segen von Abt Josef Vollberg. Informationen bei Adolf Zimmermann unter Telefon (01 73) 2 80 26 34. EUSKIRCHEN. Traditionell am Abend des Karfreitags lädt die Stadtpfarrei St. Martin zur „Römerfahrt“ ein: Der Kreuzweg durch die Stadt geht auf einen mittelalterlichen Brauch im Rheinland zurück. Die Euskirchener Römerfahrt startet am 3. April um 20 Uhr in der Kirche Herz Jesu, von dort zieht die Prozession zur Madonna am Disternicher Wall, weiter über Rüdesheimer Torwall und Kirchwall zum Wegekreuz an der Kessenicher Straße. Der Weg endet mit einer Station in der Pfarrkirche St. Martin. EUENHEIM. Das Sechswochenamt für den verstorbenen Pfarrer i. R. Johannes Zensus findet am Ostermontag, 6. April, um 10.30 Uhr in St. Brictius statt. Zensus war 15 Jahre lang Pfarrer der Gemeinde. KOMMERN. Das Haus Alverno der Armen Schwestern vom Heiligen Franziskus, Auf dem Kahlenbusch 1, lädt zu „Besinnungstagen in der Karwoche“ von Mittwoch, 1. April, bis Sonntag, 5. April, ein. Schwester M. Magdalis Kunkler wird die Teilnehmer bei meditativen Übungen, kreativem Tun, Gesprächen, Zeiten der Stille und Teilnahme am Stundengebet begleiten. Informationen und Anmeldung unter Telefon (0 24 43) 59 02. Stift zu einer Augenweide gemacht St.-Nikolaus-Stift verabschiedet neuen Dompropst ZÜLPICH-FÜSSENICH. „Es war Liebe auf den ersten Blick“, erinnert sich Prälat Gerd Bachner an seinen Antritt als Vorstands- und Kuratoriumsvorsitzender des Berufskollegs St. Nikolaus-Stift im Jahr 2001. Neben dem historischen Bau des ehemaligen Prämonstratenserinnen-Klosters aus dem zwölften Jahrhunderts habe ihn auch der Einsatz für Bildung und „Ich werde alle hier vermissen“, beschied Gerd Bachner (rechts) Schulleiter Norbert Paffenholz. (Foto: AK) Ausbildung junger Menschen im Stift gleich beeindruckt. Jetzt wurde Bachner, Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Erzbistum Köln, anlässlich seiner letzten Kuratoriumssitzung mit einem Empfang verabschiedet. Zukünftig wird er sich als neuer Kölner Dompropst „vielen neuen, aufregenden Aufgaben widmen“, wie es Pfarrer Markus Breuer, stellvertretender Vorsitzender des Kuratoriums, formulierte. In Bachners Amtszeit im Stift fiel die Aufarbeitung des „Instandhaltungsstaus vergangener Jahrzehnte“ wie der Neubau von Klassenräumen, Sanierungsarbeiten an Klostermauern, Dächern, der denkmalgeschützten Fassaden und die energetische Sanierung. Unter seinem Vorsitz wurde auch der neue duale Bildungsgang zum staatlich anerkannten Erzieher mit Allgemeiner Hochschulreife installiert. „Das Stift hat sich unter dir zu einer Augenweide entwickelt“, so Breuer, der als Abschiedsgeschenk gemeinsam mit Schulleiter Norbert Paffenholz eine Radierung, die Kreuzgang und Grundriss des Klosters zeigt, überreichte. Dazu gab es eine Packung von Bachners „heiß geliebtem“ Kartoffelgratin: „Ich habe ja nie so viel Zeit, aber ich bewirte gerne Gäste, und mit ein bisschen Fleisch geht das ganz fix im Ofen!“, lautet das Rezept des neuen Dompropstes. AK Einige Ampeln schon auf Grün Visitation von Weihbischof Ansgar Puff: positive Bilanz RHEINBACH. Auf einem guten gemeinsamen Weg in die Zukunft sieht Weihbischof Ansgar Puff die Pfarrgemeinde St. Martin. Die routinemäßige Visitation in der Voreifel verlief notgedrungen vor dem Hintergrund der Zerwürfnisse, die es um die Abberufung der Patres des Ordens vom Deutschen Haus Sankt Mariens in Jerusalem gegeben hatte. Der Bischof stellte eine große Bereitschaft aller Gruppen fest, die entstandenen Gräben zuzuschütten. Vor allem zeigte sich Puff erfreut über die ehemaligen Messdiener, die nach Querelen mit den Patres ihren Dienst quittiert hatten. Die Ministrantinnen und Ministranten kehrten der Kirche nicht einfach den Rücken, sondern gründeten eine neue Gruppierung der katholischen Jungen Gemeinde (KJG). Denjenigen, die sich dennoch aus dem Gemeindeleben zurückgezogen hätten, solle signalisiert werden „Wir brauchen Euch“, erklärte der Weihbischof. Auch die noch bestehenden Probleme in der Pfarrgemeinde kamen zur Sprache. Bei einigen stünden die Ampeln ja schon auf Grün, so Puff anerkennend. Dies sei das Verdienst von Pfarrverweser Hermann Josef Zeyen und des Pastoralteams. Mit der Neubesetzung der Pfarrerstelle und der des Kirchenmusikers rechnen Puff und Dechant Zeyen zur Jahresmitte. ES RHEINBACH. Noch freie Plätze gibt es in dem Yoga-Kurs der Frauengemeinschaft (kfd) St. Martin, der dienstags von 16.30 bis 18 Uhr im Pfarrzentrum stattfindet. Anmeldung unter Telefon (0 22 26) 1 71 76. Weihbischof Ansgar Puff (hinten, Mitte) mit den Leitern der neugegründeten KJG in St. Martin. 40 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de (Foto: ES) Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Georgskapelle spektakulär umgesetzt BONN: Beate Behrendt-Weiß, Telefon (0 22 26) 1 55 43 BORNHEIM, MECKENHEIM UND RHEINBACH: Erhard Schoppert, Telefon/Fax (02 28) 32 22 55 Jedes Wochenende Führungen auf dem Alten Friedhof BONN. Wer den Alten Friedhof besucht, glaubt, in eine andere Welt einzutreten. Das Kleinod in der Bonner Innenstadt ist mit seinen Grabstätten ein Spiegelbild nicht nur der Bonner Kultur- und Geistesgeschichte. Neben bedeutenden Professoren wie Ernst Moritz Arndt, Karl Simrock oder August Wilhelm von Schlegel haben hier auch zahlreiche weitere Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden: Robert und Clara Schumann, die Mutter Beethovens oder das vielbesuchte neuere Ehrengrab von Dr. Mildred Scheel, der Gründerin der Deutschen Krebshilfe. Nicht nur das Katholische Bildungswerk lädt hier immer wieder zu Führungen ein. Jetzt bietet die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Alten Friedhofs Bonn bis Ende Oktober samstags um 11 Uhr und sonntags um 14 Uhr Führungen an. Neben den besonderen Gräbern und der herausragenden Grabmalkunst steht dabei die Besichtigung der Georgskapelle im Mittelpunkt. Diese Kapelle aus dem 13. Jahrhundert stand ursprünglich in Ramersdorf – im heutigen Beueler Süden, auf dem Gelände der ehemaligen Deutschordenskommende. Als sie dort nicht mehr benötigt BONN-LIMPERICH. Zum Abschluss der Foto-Ausstellung „Eine Stadt, viel Gott – Photographien aus Jerusalem von Sandra Then“ in Heilig Kreuz, Kreuzherrenstraße 55, gibt es am Samstag, 28. März, um 19 Uhr den Dokumentarfilm „Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen“ von Hajo Schomerus über die Grabeskirche in Jerusalem zu sehen. Es wird eine Einführung in den Film und Gelegenheit zum Gespräch geben. Die Georgskapelle auf dem Alten Friedhof in Bonn stand ursprünglich in Ramersdorf. (Foto: BBW) wurde und abgerissen werden sollte, wurde sie 1847 kurzerhand auf den Alten Friedhof „transloziert“ (umgesetzt) – ein überaus spektakuläres Ereignis für die Denkmalpflege im Rheinland in der Mitte des 19. Jahrhunderts. BBW Auf viele Pilgerinnen und Pilger am Karfreitag hoffen Tischlermeister Josef Klein (von links), Pfarrer Norbert Prümm, Maria Münch-Stüsser und Philipp Münch. (Foto: ES) Mit neuem Kreuz nach Ahrweiler Pilger-Initiative von Philipp Münch erfolgreich BORNHEIM. Mit einem neuen Vortragekreuz führt Philipp Münch am Karfreitag, 3. April, ab 6.30 Uhr die Pilger vom Römerhof in Bornheim zum Kalvarienberg in Ahrweiler. Seine Frau Maria Münch-Stüsser schenkte ihm das Kreuz zu Weihnachten. Hergestellt hat es der Tischlermeister Josef Klein aus dem Holz eines Waldorfer Birnbaums. „Mich hat an dem Holzstamm die Zeichnung fasziniert, die mich an eine Wunde und einen Blutstropfen erinnert“, erklärte Klein zur Wahl der Scheibe, aus der er das 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 Kreuz fertigte. Pfarrer Norbert Prümm segnete das Kreuz. Münch, der vor acht Jahren die Wallfahrt ins Leben rief, kann sich über mangelnde Beteiligung nicht beklagen. Bei der ersten Ahrweiler-Wallfahrt zog er mit zehn Personen los, im vergangenen Jahr waren es bereits fast 100 Pilger. Mit großen Plakaten wirbt er in Bornheim für den rund 31 Kilometer langen Kreuzweg am Karfreitag. Die einzelnen Stationen mit jeweiligen Uhrzeiten hat Münch im Internet veröffentlicht. ES ➔ www.sankt-joseph-kardorf.de BONN. Orgel-Meditationen – „Der Kreuzweg“ von Marcel Dupré – spielt Professor Dr. Wolfgang Bretschneider an Karfreitag, 3. April, um 19.30 Uhr im Bonner Münster. BONN. Eine besondere Fahrradtour gibt es im Rahmen der 1000-Jahr-Feier zu Ehren der heiligen Adelheid am Samstag, 28. März, von 14 bis 18 Uhr. Treffpunkt ist die Schlossweiherbrücke in Poppelsdorf. Von dort geht es zu den Überresten der Dietkirche, der ersten Bonner Pfarrkirche, im ehemaligen Römerlager und weiter zur Pfarr- und Stiftskirche St. Peter in Vilich, wo sich das Grab der Stadtpatronin befindet. BONN-BUSCHDORF. Unter der Überschrift „Kirchen und Osterkrippe am Palmsonntag“ steht eine Wanderung von der Kirche St. Aegidius, Klosterweg in Buschdorf (Treffpunkt), nach St. Lambertus in Bergheim am Sonntag, 29. März, von 14 bis 17 Uhr. BONN-HOLTORF. Alle Jubilare aus Holtorf, die in diesem Jahr die Wiederkehr ihrer Erstkommunion nach 25, 50, 60, 70 oder 75 Jahren feiern, sind am Sonntag, 19. April, um 9.30 Uhr zum Gottesdienst in St. Antonius und anschließend zum gemeinsamen Frühstück im Pfarrheim eingeladen. Anmeldungen nimmt das Pfarrbüro unter Telefon (02 28) 48 23 84 entgegen. WACHTBERG. Die Gemeinde St. Marien bietet am Montag, 30. März, um 18.30 Uhr in der Fritzdorfer Kirche St. Georg und am Mittwoch, 1. April, um 19 Uhr in der Kirche St. Gereon, Niederbachem, Bußandachten mit anschließender Beichtgelegenheit an. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 41 AUS DEM ERZBISTUM BEDBURG, BERGHEIM, KERPEN, PULHEIM, BRÜHL, ERFTSTADT, FRECHEN, HÜRTH, WESSELING: Benedikt Boecker, Telefon (01 77) 8 77 24 94 [email protected] WESSELING. Alle 14 Tage bieten das katholische Familienzentrum und die Frauengemeinschaft (kfd) St. Germanus ein Treffen für Handarbeitsbegeisterte an. Die nächsten Termine sind Freitag, 10. April, und Freitag, 24. April, von 15 Uhr bis 17 Uhr im „Ahle Kluster“, Alfons-MüllerPlatz. Informationen gibt es unter Telefon (0 22 36) 8 17 64. Auch im Pfarrheim St. Josef in der Hubertusstraße finden Zusammenkünfte von Handarbeitsbegeisterten statt - und zwar am Mittwoch, 1. April, und Mittwoch, 15. April, von 16 Uhr bis 17.30 Uhr. Infos dazu unter Telefon (0 22 36) 5 94 72. BRÜHL. Über die „Kölner Engel“ informiert am Mittwoch, 8. April, die Kunsthistorikerin Petra Lentes-Meyer von 15 Uhr bis 17.15 Uhr im Begegnungszentrum „margaretaS“, Heinrich-Fetten-Platz. Engel gibt es in Köln an Kirchen, an Portalen, in Höfen und auf Plätzen. Mal geben sie sich stark und kämpferisch, wie der Erzengel Michael in St. Andreas, mal begegnen sie den Menschen unerwartet, wie der Engel im Innenhof des Museums für angewandte Kunst. Bei diesem Vortrag führt Lentes-Meyer anhand der Lichtbilder von St. Kunibert bis zur Antoniterkirche in der Schildergasse. Anmeldung und Information unter Telefon (0 22 32) 2 52 36. Missbrauchsverdacht ELSDORF/KÖLN. Der Träger der Kindertagesstätte St. Dionysius in ElsdorfHeppendorf hat in enger Abstimmung mit dem Erzbistum Köln eine Erzieherin vom Dienst freigestellt. Es besteht der Anfangsverdacht von sexuellem Missbrauch an mehreren Kindern der Einrichtung. Das Erzbistum hat sofort nach Bekanntwerden der Vorwürfe die Staatsanwaltschaft Köln und die zuständigen Aufsichtsbehörden, das Landesjugendamt und das örtliche Jugendamt informiert. Die Erzieherin bleibt bis zur endgültigen Aufklärung der Vorwürfe vom Dienst freigestellt. Die Eltern wurden über die Vorwürfe informiert und erhalten psychologische und beraterische Begleitung und Unterstützung. Inzwischen ermittelt die Staatsanwaltschaft in dem Fall. BB „Gutes verlässlich tun“ Jugendagentur legt Jahresbilanz vor RHEIN-ERFT-KREIS. Die Katholische Jugendagentur Köln gGmbH hat ihre Jahresbilanz 2014 vorgelegt. Sie ist Träger von über 90 Einrichtungen und Projekten in Köln und dem Rhein-Erft-Kreis und sieht sich als Servicestelle für die Jugendpastoral, Jugendseelsorge und in der Jugendsozialarbeit. Ihr Motto lautet: „Gutes verlässlich tun in Köln und Rhein-Erft.“ In ihrem Jahresbericht geben die Verantwortlichen Einblicke, wie vielfältig die Kinder- und Jugendarbeit ist. Insgesamt gibt es fünf verschiedene Fachbereiche mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Sie arbeiten unter den Überschriften Jugendhilfe und Schule, Katechese und Spiritualität, Offene Kinder- und Jugendarbeit sowie Jugendsozialarbeit. Außerdem sind das jugendpastorale Zentrum CRUX in Köln und die jugendpastorale Arbeit im „ju.time“ weitere Arbeitsfelder. BB ➔ www.kja-koeln.de „Ostergarten“ in der Schlosskirche Jugendliche entwickeln interaktiven Kreuzweg BRÜHL. Im sogenannten „Ostergarten“ haben Jugendliche aus Brühl einen Kreuzweg mit insgesamt neun Stationen entwickelt. Die Idee des „Ostergartens“ hatte Pastoralreferent Michael Kühn, der ein ähnliches Projekt in Aachen besichtigt hatte. Bei den neun Stationen handelte es sich um: „Das letzte Abendmahl“, „Der Verrat“, „Der Garten Getsemani“, „Ich wasche meine Hände in Unschuld“, „Begegnungen“, „Jesus trägt das schwere Kreuz“, „Jesus wird ans Kreuz geschlagen“, „Der Tod Jesu“ und „Die Auferstehung“. Um vor allem Kindern und Jugendlichen die Installation näherzubringen, wurde bei der Ausarbeitung viel Wert auf Aktualität und Interaktivität gelegt. So sind zum Beispiel bei der Station „Ich wasche meine Hände in Unschuld“ Bilder von Umweltverschmutzung, Krieg, Terror und Armut zu sehen. Die Station spielt auf die Aussage des Pontius Pilatus an, welcher in Bezug auf die Verurtei- lung Jesu sagte: „Ich wasche meine Hände in Unschuld.“ „Ziel der Jugendlichen war es, die letzten Tage Jesu anschaulich und mit einem Gegenwartsbezug zu präsentieren“, so Kaplan Rene Stockhausen. Im Rahmen des „Ostergartens“ findet von Gründonnerstag, 2. April, von 21.30 Uhr bis Karfreitag, 3. April, bis 2 Uhr die „Nacht des Wachens“ statt. Hier soll nach einem Abendessen gebetet, meditiert und kreativ die Nacht verbracht werden. Die Veranstaltung richtet sich vor allem an Jugendliche ab 15 Jahren. Anmeldung bis Sonntag, 29. März, bei Michael Kühn unter Telefon (0 22 32) 21 12 37 oder via Email an [email protected]. Der „Ostergarten“ ist noch bis Mittwoch, 1. April, täglich – außer Donnerstag -– von 15 Uhr bis 17 Uhr in der Schlosskirche zu besichtigen. Donnerstags ist er geöffnet von 19 Uhr bis 21 Uhr. BB Der „Garten Getsemani“ schmückt einen großen Teil des Kirchenbodens. Auf dem Weg durch den Garten liegen Karten aus mit grundlegenden und philosophischen Fragen zum Leben. (Foto: BB) 42 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 AUS DEM ERZBISTUM Ruhig und besonnen KÖLN: Felicitas Rummel-Volberg, Telefon (02 21) 87 88 55 Rund 2000 Männer nehmen am Schweigegang teil KALK. Bei sechs Grad und immer wieder leichtem Nieselregen machten sich rund 2000 Männer auf, um der Schmerzhaften Muttergottes an der Kalker Kapelle die Ehre zu erweisen. Unter dem Thema „Mit Christus in die Zukunft gehen“ zogen die Männer schweigend und betend nach Kalk. Am Gnadenbild der Muttergottes unterbrachen die Beter ihren Gang, um mit Stadtdechant Monsignore Robert Kleine und Stadt-Männerseelsorger Werner Holter SJ gemeinsam Fürbitte zu halten und zum Schluss ein Marienlied anzustimmen. Nach der Statio dort machten sie sich auf den Weg in den Dom, wo Weihbischof Ansgar Puff mit ihnen den Abschlussgottesdienst feierte. Immer wieder staunten Passanten über den langen Zug der Männer und bewunderten das unspektakuläre schweigende Gehen der Männer aller Altersgruppen, denen in der Ruhe und in der Besonnenheit Kälte und leichter Nieselregen nichts ausmachte. RUM DELLBRÜCK. Ein Café für Trauernde bietet der Ökumenische Hospizdienst jeden ersten Donnerstag im Monat von 15 bis 17 Uhr an. Das Trauer-Café ist eine offenes Angebot und richtet sich an alle erwachsenen Trauernden. Die Teilnehmer werden von Trauerbegleiterin Heidi Cordier und Heilpraktikerin Gisela Adolphi begleitet. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Das Café befindet sich in der Thurner Straße 105a. Weitere Information bei Koordinatorin Ulrike Lenhart unter Telefon (02 21) 16 90 64 88. In Ruhe machten sich rund 2000 Männer auf den Weg nach Kalk. (Foto: RUM) Für die, die am Rande stehen Caritasverband feiert 100-jähriges Bestehen KÖLN. Als 1915 Kinder aufs Land verschickt werden mussten, weil es in Köln nicht mehr genug zu essen gab, gründeten engagierte Katholiken den Caritasverband für die Stadt Köln. Jetzt feiert der Verband mit 1550 Mitarbeitern seinen 100. Geburtstag. Das Jubiläum steht unter der Überschrift „In allem Nächstenliebe“ und wird unter anderem im Juni mit einem Festakt im Maternushaus gefeiert. Der neue Stadtverband aus den Kriegsjahren bündelte und verbesserte die Hilfe aus den Gemeinden. Der Kölner Verband war einer der ersten seiner Art und ist bis heute einer der größten in Deutschland. Die Zeiten haben sich geändert, aber die Not zieht sich durch alle Jahrzehnte hindurch, sei es in der Weltwirtschaftskrise in den 30er-Jahren, im Zweiten Weltkrieg, im Wiederaufbau und aktuell bei der Entwicklung einer multinationalen Gesellschaft mit Migranten und Flüchtlingen. Stadtdechant und Vorsitzender des Caritasrates, Monsignore Robert Kleine, fasst die Anliegen zusammen: „Die Caritas, die Nächstenliebe, bleibt verpflichtend für unser aktuelles und künftiges Handeln.“ Pflegebedürftigen Menschen, Behinderten und Flüchtlingen gehört die Aufmerksamkeit des Caritasverbandes, „der sich mit aller Kraft für bessere Bedingungen und Rechte für Menschen einsetzt, die am Rande stehen“, wie Peter Krücker und Hubert Schneider vom Vorstand erläutern. Die Pflege nimmt heute den breitesten Raum ein; mehr als die Hälfte der Mitarbeiter ist 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 HOHENLIND. Der Kölner Künstler Peter Petri stellt seine Werke unter dem Thema „Wachstum“ zurzeit im Foyer des St.-Elisabeth-Krankenhauses aus. Kräftige Farben, Natur und Licht charakterisieren seine Bilder. Holz und Erde sind Petris wesentliche Inspirationsquellen und ArbeitsMaterial. KÖLN. Ein Konzert zum Vorabend der heiligen Woche beginnt am Sonntag, 28. Mai, um 20 Uhr in St. Andreas. Das Vokalensemble „Udin d`Art“ unter der Leitung von Thomas Kladeck spielt das Werk „Via Crucis“ für Chor und Orgel von Franz Liszt, die erste und einzige vokale Fassung des Leidenswegs Jesu. Außerdem spielt Organist Christoph Kuhlmann Werke von Anton Bruckner und Morten Lauridsen. Stadtdechant Robert Kleine (sitzend), Hubert Schneider und Peter Krücker (rechts) blicken auf 100 Jahre Caritasverband in der Stadt Köln zurück. (Foto: RUM) auf diesem Gebiet tätig. Der Verband betreibt sieben Altenheime mit 750 Pflegeplätzen und acht Sozialstationen mit rund 1000 Kunden pro Jahr. Auch in Sachen Flüchtlingen sieht sich die Caritas wie vor 100 Jahren in der Verpflichtung, Heime in Zündorf, Brück und Wahn werden in nächster Zeit betreut. In Wohnhäusern für Menschen mit geistiger Behinderung wie dem Gut Pisdorhof werden Behinderte so selbstbestimmt wie möglich betreut. RUM BICKENDORF. „Von Abba bis Zappa – Sechs Jahrzehnte zum Mitsingen“ heißt ein Chorprojekt des Jugendchors St. Rochus. Gemeinsam mit dem Chor können Interessierte singen und auch das Repertoire mitbestimmen. Jeder kann sich seine Lieblingslieder im Internet wünschen; die am meisten gewünschten Titel werden dann von Chorleiter Wilfried Kaets arrangiert und vom Chor einstudiert. Eine Profiband aus Dozenten der Rochus-Musikschule begleitet die Sänger. Das Konzert findet statt am Samstag, 5. September, um 20 Uhr im Gemeindezentrum „BiOs INN“. ➔ www.rochuskirche.de/umfragen/mitsingkonzert KÖLN. „Das „Stabat mater“ des barocken Komponisten Nicola Logroscino wird am Mittwoch, 1. April, um 20 Uhr von Solisten und Musikern in St. Andreas gespielt. Karten gibt es unter Telefon (02 21) 2 87 09 25. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 43 AUS DEM ERZBISTUM NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann brach in ihrem Grußwort bei der Tagung der Katholischen Elternschaft Deutschlands eine Lanze für Vergleichsstudien in der Bildungswelt. (Foto: Becker) PISA und der Wert der Langeweile Diskussion über die Auswirkungen von Bildungsstudien KÖLN. Lebhaft diskutiert wurde beim Bundeskongress der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), der am Wochenende im Maternushaus stattfand. Unter der Überschrift „PISA und kein Ende?“ ging es um die Auswirkungen der Studien auf die Bildungslandschaft. Während Professor Dr. Jochen Krautz von der Bergischen Universität Wuppertal die fehlende demokratische Legitimierung des PISA zugrundeliegenden Bildungsbegriffs kritisierte (– Bildung sei eben keine Anpassung an Scheinerfordernisse globaler Konzerne –) und Nebenwirkungen anprangerte wie ein ausuferndes Berichtswesen und eine Inhaltsentleerung von Lehrplänen, verteidigte Professor Dr. Eckhard Klieme die empirische Bildungsforschung. Der Mitarbeiter beim Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung, der auch die neueste PISA-Studie mitgestaltet, argumentierte: „PISA ist mehr als das, was medial vermittelt wird. Abgefragt wird zum Beispiel auch das Wohlbefinden der Kinder in der Schule.“ Sein Appell an die Tagungsteilnehmer: „Nutzen Sie die Daten, die Ihnen die Wissenschaft zur Verfügung stellt und denken Sie selbst.“ Dass es auch nicht messbare, gleichwohl aber wichtige Parameter gebe, machte Dr. Stefan Kraus, Leiter von Kolumba, dem Kunstmuseum des Erzbistums Köln, zum Thema. „Auch eine zweckfreie Pause, auch Lan- geweile hat einen Wert“, erklärte er. Er beklagte, dass das Bildungssystem Kinder einbinde in eine Welt der Effizienz und der Zwecke und plädierte für mehr ästhetische Bildung. Dass „die menschlichen Möglichkeiten zu vielfältig sind, um sie auf das Messbare zu beschränken“, hatte bereits der neue Dompropst, Prälat Gerd Bachner, Leiter der Hauptabteilung Schule/Hochschule im Erzbistum, in seinem Grußwort angemerkt. NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann fragte dagegen: „Stellen Sie sich die Bildungswelt ohne (Vergleichs-)Studien vor. Wären Sie sich sicher, dass Ihr Kind das lernt, was nötig ist, um in dieser komplexen Welt klarzukommen?“KB KLEINANZEIGEN 44 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 BERICHT Ein Papst, der Wirbel macht Wer ist Franziskus? BENSBERG. Eine deutliche und oft überraschende Sprache, einprägsame Bilder und eine kompromisslose Parteinahme für Benachteiligte zeichnen Papst Franziskus aus. Unkonventionell seine Vorgehensweise, die Kirche zu erneuern. Um den ehemaligen Erzbischof von Buenos Aires zu verstehen, muss man Jorge Mario Bergoglio, wie er mit bürgerlichem Namen heißt, kennen. Wer dieser ist und was ihn geprägt hat, dem versuchten die beiden Papstbuch-Autoren Dr. Daniel Deckers, Redakteur bei der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, und Jesuitenpater Bernd Hagenkord, Leiter der deutschsprachigen Abteilung von Radio Vatikan, in einem Gespräch nachzuspüren, zu dem die Thomas-Morus-Akademie nach Bensberg eingeladen hatte. „Flucht hat mit ihm zu tun“, sagte Hagenkord. Seine Großeltern hätten 1925 ihr Geschäft verkauft und wären aus Italien ins damals „gelobte Land“ Argentinien ausgewandert. Sie mussten kurzfristig ihre Passage verschieben. Das ursprünglich vorgesehene Schiff sei kurz vorm Ziel gekentert. Alle Mitreisenden seien ertrunken. Diese Begebenheit habe die Familie als Fingerzeig Gottes gedeutet, so Deckers. Da verwundere es nicht, dass Franziskus‘ erste Reise nach Lampedusa ging. Bergoglio habe bis zu seiner Papstwahl nie in einem Rechtsstaat gelebt, gab Deckers zu bedenken. „Er spielt keine politischen Spielchen“, so Hagenkord und schweige über „die lange Liste derjenigen, die er gerettet hat“. Auch wenn der Jesuitenpater fälschlich beschuldigt wurde, zwei Mitbrüder an die Militärdiktatur verraten zu haben. Für „Schnappatmung“ bei Kurien- und Kirchenmitarbeitern führe seine offene und unkonventionelle Vorgehensweise. „Er ist immer mittendrin“ bei den Menschen, so Deckers. „Das hat Prinzip“, weiß Hagenkord. Er wolle Unruhe stiften. Er provoziere, um Antworten zu bekommen auf Fragen wie: Wo ist Gott? Wo ist der Teufel? Wo ist das Gute? So halte er es auch für eine falsche Sicht der Dinge, „der Papst müsse es machen“, so die beiden Papstkenner. Laut Deckers gehe dieser Papst Probleme nicht an, indem er die Lösung schon vorwegnehme. Er starte einen Prozess, weil es notwendig sei. Er lasse zu, dass sich das Ergebnis entwickeln kann. Beispielsweise habe er die Bischofssynode über Ehe und Familie ins Leben gerufen, ohne die Schluss erklärung vorweg zu formulieren. „Bei ihm steht sie wirklich am Schluss. Ein hohes Risiko, das er eingeht“, so Deckers über Papst Siegbert Klein Franziskus. 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 45 BERICHT Jesuit im Krankenstand Vatikansprecher Lombardi fällt nach Hüft-OP aus VATIKANSTADT. Er zählt zu den bekanntesten Gesichtern des Vatikan. Zwar rangiert Federico Lombardi als einfacher Pater des Jesuitenordens hierarchisch weit hinter den Kardinälen, Bischöfen und Prälaten der römischen Kurie. Aber als Gesicht und Stimme des Vatikan ist er in der Öffentlichkeit omnipräsent. Für vier Wochen muss der 72-Jährige nun die Regie-Etagen von vatikanischem Presseamt und Radio Vatikan nach einer Hüft-OP gegen das Krankenlager tauschen. Informationen in vielen Sprachen Seit fast 25 Jahren ist der aus dem norditalienischen Saluzzo bei Cuneo stammende Lombardi in leitenden Medienfunktionen für den Heiligen Stuhl tätig. Wie kaum ein anderer kennt er die vatikanische wie auch die internationale Medienszene. Er informiert ruhig und sachlich, mit breiter theologischer Bildung und Background über den Papst und den Heili- Federico Lombardi, Pressesprecher des Heiligen Stuhls, im Konferenzraum von Radio Vatikan vor einem Gemälde mit Darstellungen der Päpste seit Pius X. (Foto:Boecker) gen Stuhl. In vielen Sprachen steht er den Journalisten bei Auslandsreisen des Papstes geduldig Rede und Antwort. Seit seinen Studienjahren in Sankt Georgen in Frankfurt ist er auch mit dem deutschen Sprachraum vertraut und leistet seinen Beitrag zu einer besseren Kommunikation. Lombardi sieht sich aber nicht als Sprecher des Papstes. „Der Papst braucht eigentlich keinen persönlichen Sprecher“, meint er immer wieder – denn er äußere sich selbst ausreichend und klar. Die Aufgabe des Presseamtes sei vielmehr, den akkreditierten Journalisten die notwendigen Informationsquellen und die autorisierten Texte zur Verfügung zu stellen, Pressekonferenzen zu organisieren und mitunter auch Missverständnisse zu klären. Daran mangelte es dem polyglotten Jesuiten, der das Aussehen eines italienischen Intellektuellen mit transalpiner Klarheit und Präzision verbindet, keineswegs. 46 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Seine Feuerprobe musste er im Herbst 2006 nach der sogenannten Regensburger Rede und den erregten islamischen Reaktionen leisten. Es folgten später die Affären um den Holocaustleugner Richard Williamson und den „Vatileaks“-Dieb Paolo Gabriele. Immer musste Lombardi die Folgen innervatikanischer Kommunikationspannen nach außen zu glätten versuchen. Mit dem weiterhin guten MedienImage von Papst Franziskus hat er es seit zwei Jahren zwar leichter – aber auch hier sind zuletzt vermehrt Deutungshilfen und Verständnishinweise geboten. Abends einer der Letzten Seit Monaten hatte Lombardi nun schon sichtbar Probleme beim Gehen. Die einigen hundert Meter zwischen seiner Wohnung in der Jesuitenkurie, der Radiozentrale an der Engelsburg und dem Presseamt direkt am Petersplatz legte er bislang stets zu Fuß zurück. Die Operation in der Klinik Umberto I. sei perfekt verlaufen, hieß es im Vatikan. Mitarbeiter bezweifeln, dass er sich tatsächlich vier Wochen aus der Arbeit ausklinken wird. In der Vergangenheit war Lombardi höchst selten krank und an seinen Dienststellen omnipräsent. Abends verlässt er meist als einer der Letzten den Sitz von Radio Vatikan. Und da Lombardi schon bisher seine Leitungsaufgaben zum guten Teil telefonisch oder elektronisch erledigte, wird er seine Mitarbeiter sicher schon bald wieder einspannen. Johannes Schidelko Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Spielen zwischen Gräbern In Bergisch Gladbach gibt es eine Kita auf einem Friedhof D er dreijährige Leon kniet im nassen Laub auf einem Waldweg. Er hat eine Schlammhose und eine Regenjacke an. In der rechten Hand hält er einen Stock und spielt mit einem bunten Windrad, das in der Erde steckt. Daneben steht ein runder Stein. Darauf sind ein Name und Zahlen eingraviert: Geburts- und Todesdatum. Das Windrad gehört zu einem Grab auf Deutschlands erstem privaten Friedhof in Bergisch Gladbach. Leon ist im neuen Waldkindergarten Dombach, der das Friedhofsgelände mitbenutzt. Das einzigartige Projekt startete im letzten Jahr: Der für Naturkindergärten typische Bauwagen steht ganz bewusst im Wald des Friedhofs – um die Kinder schon frühzeitig mit den Themen Tod und Sterben zu konfrontieren. Zehn Mädchen und Jungen zwischen drei und sechs Jahren verbringen ihren Tag im Friedhofswald. Insgesamt soll es dort einmal 20 Plätze geben. Und die Warteliste ist lang: „Wir haben schon jetzt Anmeldungen für Kinder, die noch gar nicht geboren sind“, berichtet Kindergartenleiter Richard Wetzka. Kombination Friedhof – Kita Die Idee für die Kombination von Friedhof und Kita geht auf den 2012 verstorbenen Bestatter Fritz Roth zurück, einem Vorreiter für einen offenen Umgang mit Tod und Trauer. Er gründete nicht nur den privaten Friedhof, sondern rief eine Familien-Stiftung ins Leben, die sich um trauernde Kinder kümmert. Zudem will sie dabei helfen, dass Kinder den Tod als selbstverständlichen Teil des Alltags verstehen. David Roth hat das Vorhaben seines Vaters aufgegriffen. Als Geschäftsführer des Bestattungshauses wandte er sich im Sommer 2013 das erste Mal mit dem Anliegen an die Stadt Bergisch Gladbach. Dort stieß er – auch wegen des Mangels an Kita-Plätzen – auf offene Ohren. Und alles ging sehr schnell: „Die Arbeiterwohlfahrt Rhein-Oberberg ist sofort als Kooperationspartner eingestiegen und hat den Start des neuen Waldkindergartens noch einmal beschleunigt“, erklärt Roth. Tod ist Teil des Lebens „Liegt hier wirklich einer drunter?“, fragt Jana. Doch schon rennt sie einem vorbeifah- 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 renden Traktor hinterher. Die Antwort muss noch warten. „Die Kinder sollen den Gräbern und dem Tod nicht ständig ausgesetzt werden“, erklärt Roth zum Konzept. „Aber je früher sie begreifen, dass der Tod Teil des Lebens ist, desto mehr gelingt es ihnen später, Sinn im Leben zu finden.“ Irgendwann stellen die Kleinen Fragen, „dann stehen wir bereit“. Unbefangener Umgang Roth erfährt immer wieder, dass „die Kinder mit dem Thema Tod viel unbefangener umgehen als Erwachsene“. Auch deswegen benimmt sich die Gruppe nicht so ruhig, wie es sonst auf einem Friedhof üblich ist. „Aber die können hier ja nichts kaputt machen“, gibt sich Roth gelassen. „Kann ja keiner ins Grab fallen“, ergänzt Wetzka trocken. Unterdessen ruft der vierjährige Timo: „Wir wollen zum Labyrinth.“ Roth lacht. „Die Kinder meinen das Grab meines Vaters. Allerdings war mir bisher nicht klar, dass das wie ein Labyrinth wirkt.“ Die Urnenstätte ist einem Kräutergarten mit Wegen nachempfunden. Und warum gerade dieser Ort bei den Kindern so beliebt ist? „Hier kann man so schön rumrennen“, antwortet Timo. Die Kinder erleben sich auf einem großen Abenteuerspielplatz. „Manchmal müssen wir sie auch bremsen“, erklärt Wetzka. Denn am liebsten würden sie auch noch dem Friedhofsgärtner beim Einpflanzen der Blumen helfen. im „Pfad der Sehnsucht“ deutlich. Der Weg führt durch finstere Räume ins Helle und soll die Phasen der Trauer darstellen. Aber er entspricht damit dem Satz „Der Tod ist keine Tür ins Dunkle, sondern eine helle Tür ins Licht.“ Die Atmosphäre ist für Erwachsene durchaus bedrückend. Im ersten dunklen Teil liegen große Felsbrocken. Man möchte hier so schnell wie möglich wieder raus. Nicht so Timo und die anderen Kinder. Er ist die Felsen bereits hochgeklettert. Der Einzige, der heute Angst hat, ist David Roth: „Timo, gib mir deine Hand, damit du nicht runterfällst.“ Aber der ist anderer Meinung: „Ach was, ich bin doch schon vier“, und Roth eben ein Erwachsener. Samuel Dekempe Anmerkung der Redaktion: Alle Kindernamen wurden geändert. Wege ins Licht Wie locker die Kinder mit dem Friedhof umgehen, wird auch www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 47 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG „My Way“ auf dem letzten irdischen Weg Die Charts der unsterblichen Hits auf Beerdigungen D er Tod spielt keine Rolle. Wichtig für die Hinterbliebenen ist allein „die Aussagekraft des Liedes und seine persönliche Bedeutung für den Verstorbenen“. So fasst das Online-Portal Bestattungen. de in einer Pressemeldung seine Zusammenstellung der beliebtesten Trauerhits im Jahre 2014 auf deutschen Beerdigungen zusammen. Neun Rock- und Popballaden finden sich unter den Top Ten und – wie schon im Vorjahr – ein einziges Kirchenlied: Franz Schuberts „Ave Maria“, das – auch wie im Vorjahr – Rang 5 belegt. Unsterblich ist „My Way“ Aber ansonsten ist Bewegung gekommen in die Charts: Das unsterbliche „My Way“ des inzwischen seit 16 Jahren toten Frank Sinatra liegt laut Angaben erstmals auf dem ersten Platz. Im Vorjahr musste sich „The Voice“ noch mit Platz sechs zufriedengeben. Auf Platz zwei schoss Elton John empor mit dem 1997 zur Beerdigung aber auch den Schmerz ausdrücken, den wir in Zeiten der Trauer nicht in Worte fassen können“, erklärt Geschäftsführer Fabian Schaaf-Mehta. Das sei enorm wichtig für die Trauerarbeit. Tabus gebe es nicht. Erlaubt sei, was gefällt. Auch neue Songs werden gewünscht von Prinzessin Diana umgetexteten „Candle in the Wind“. Er war 2013 gar nicht in den Top Ten vertreten gewesen. Auf Platz drei kommt in diesem Jahr Whitney Houston mit „I Will Always Love You“, das 2013 zweiter und 2012 erster Sieger war. Der Trend gehe seit Jahren auf Beerdigungen hin zu zeitgenössischer und individueller Musik, so die Experten von Bestattungen.de. Die Musik solle „die Gefühle, 48 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Gut gefallen hat Verstorbenen und Hinterbliebenen 2014 auch Bob Dylans paradiesische Ankündigung „Knockin‘ on Heavens Door“ (Platz 4), der textlich ebenso passende Vorjahressieger „Time to Say Goodbye“ von Sarah Brightman (6), das trotzige „My Heart Will Go On“ (7) von Celine Dion, Newcomer John Legend mit „All of Me“ (8) sowie „Only Time“ (9) der irischen New-Age-Musikerin Enya sowie Adele mit „Someone Like You“ (10). Für die Erhebung waren laut Angaben von Bestattungen.de Bestatter und Angehörige in ganz Deutschland befragt worKNA den. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG Frühling auf dem Friedhof Mit dem Lenz halten frische Farben Einzug in die Grabbepflanzung A mseln und Meisen zwitschern um die Wette, überall grünt und blüht es in den schönsten Farben: Mit den ersten warmen Sonnenstrahlen verwandeln sich Friedhöfe in Orte voller Lebensfreude. Doch nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt weiß den parkähnlichen Charakter der kirchlichen oder städtischen Anlagen zu schätzen. Sonntagsspaziergänger lenken ihre Schritte ebenso zu den atmosphärischen Stätten liebevollen Gedenkens wie Angehörige, die sich mit dem Friedhofsgärtner ihres Vertrauens über eine neue Grabbepflanzung unterhalten möchten. „Bei der Pflanzplanung vereinen die Profis gekonnt Neues mit Altbewährtem“, berichtet Birgit Ehlers-Ascherfeld, selbst Friedhofsgärtnerin in Langenhagen bei Hannover und zudem Vorsitzende des Bundes deutscher Friedhofsgärtner (BdF) im Zentralverband Gartenbau e.V. Längst hat sich herumgesprochen, dass sich die Möglichkeiten zur Grabgestaltung nicht in Stiefmütterchen und Begonien erschöpfen, und die Ansprüche sind gestiegen. Gefragt sind frische und geschmackvolle Ideen, die den Grabbesuchern gefallen, den Verstorbenen gerecht werden und sich zudem harmonisch in die Umgebung einfügen. Eine Aufgabe, die engagierte Friedhofsgärtner mit viel Know-how und Fingerspitzengefühl angehen – im Rahmen 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 Goldlack (Erysimum cheiri) blüht je nach Sorte bereits ab April in zarten bis kräftigen Farben. An einem sonnigen Platz und bei regelmäßiger Pflege bringt er bis zum ersten Frost neue Blüten hervor. einer Beratung oder als Serviceleistung im Rahmen einer Jahres- oder Dauergrabpflege. „Eine Trendpflanze für die Grabgestaltung ist in diesem Jahr der Goldlack“, verrät Birgit Ehlers-Ascherfeld. „Diese robuste Staude gibt es in vielen attraktiven Farben, wobei die Blüten moderner Züchtungen zauberhafte Farbverläufe aufweisen.“ Der Goldlack (Erysimum cheiri) verdankt seinen Namen den einst vorwiegend goldgelben bis bronzefarbenen Blüten, doch mittlerweile reicht die Farbpalette von fröhlichem Gelb und leuch- tendem Rot bis hin zu romantischen Pastelltönen. Auf diese Weise verträgt sich Goldlack optisch sehr gut mit vielen Frühlingsklassikern, beispielsweise den ebenso variantenreichen Primeln und Hyazinthen. „Auch Stiefmütterchen sind gute Partner, denn ihre großen Blüten bilden einen schönen Kontrast zu dem klein-, aber vielblütigen Goldlack“, erklärt die Friedhofsgärtnerin. Zusammen mit einer frisch geschnittenen Einfassung erstrahlen die Grabstätten somit schon bald in neuem, frühlingshaftem Glanz. www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 49 KLEINE KIRCHENZEITUNG Lang, aber spannend Am Sonntag hören wir die Geschichte vom Leiden und Sterben Jesu F ür Kinderohren ist das Evangelium, das jetzt am Palmsonntag vorgelesen wird, wahrscheinlich vor allem erst einmal eins: lang! Sicherlich hilft es, dass es mit verteilten Rollen gelesen wird. Aber auch so fordert dieses Evangelium immer noch geduldiges Zuhören. Andererseits: Mit dem Palmsonntag beginnt die sogenannte „Heilige Woche“, der Höhepunkt des ganzen Kirchenjahres. In ihr liegen vor allem der Gründonnerstag als Erinnerung an das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern, bevor er in einem Garten mit Olivenbäumen (er heißt „Getsemani“) verhaftet wird; dann der Karfreitag als Tag der Erinnerung an die Kreuzigung Jesu und sein Sterben sowie schließlich die Osternacht. In einer besonders ausführlichen und feierlichen Messe feiert die Kirche die Auferweckung Jesu von den Toten. Als Einstimmung in diese Woche wird am Palmsonntag die vollständige Erzählung davon vorgelesen, wie man den Tod Jesu plant, von Abendmahl, Verhaftung, Prozess, Kreuzigung und Tod Jesu und schließlich von seinem Begräbnis. In diesem Jahr hören wir diese sogenannte „Passionsgeschichte“ in den Worten des Evangelisten Markus. Seine Besonderheit: In die große Geschichte baut er immer wieder kleine Erzählungen ein, in denen es um einzelne, manchmal scheinbar unbedeutende Menschen am Rand geht. Das Zuhören könnte spannend werden, wenn Du einmal versuchst, besonders auf diese Teile im Evangelium zu achten. Gleich am Anfang geht es um eine namenlose Frau, die ihr ganzes Vermögen für ein kostbares Öl ausgegeben hat, mit dem sie nun inmitten einer Versammlung von lauter Männern Jesus die Füße salbt. Damit macht Markus deutlich: Während andere bereits daran denken, wie sie Jesus umbringen können, erweist die Frau Jesus eine ganz besondere Ehre. Sie ist fest überzeugt: Bei Jesus hat das letzte Wort nicht der Tod, sondern das Leben. Für sie ist er „Christus“, das heißt „der Gesalbte“, letztlich der Sohn Gottes. Die einen hauen ab, die anderen helfen Jesus Eine völlig andere Rolle spielt Petrus, einer der Jünger Jesu. Er war der erste, den Jesus in seine Nachfolge gerufen hatte. Im Markusevangelium hat er die Eigenart, immer etwas vorlaut zu sein. So versichert er Jesus beim Abendmahl, dass er ihn niemals als seinen Freund verlassen werde. Doch Jesus sagt ihm voraus: „Noch ehe der Hahn in dieser Nacht heute zweimal kräht, wirst du mich dreimal verleugnen.“ Und genau so kommt es: Derjenige, der Jesus am nächsten steht, behauptet dreimal, diesen Jesus nie gekannt zu haben. Dann tut es ihm leid und er weint. Am Beispiel des Petrus will Markus ermutigen, im Glauben an Jesus festzuhalten, auch wenn es unangenehm wird und die anderen blöde Fragen stellen. Noch zwei Personen sind besonders zu nennen. Es heißt, dass alle Jünger Jesus bei seiner Verhaftung verlassen hätten. Dann aber weist Markus auf einen einzelnen jungen Mann hin. Seinen Namen verrät er uns nicht. Er haut nicht nur ab, sondern flieht sogar nackt. Das war für einen Juden der damaligen Zeit eigentlich undenkbar. Keiner durfte einen nackt sehen. Bei diesem jungen Mann ist die Angst, mit Jesus verhaftet zu werden, größer als alle Scham. Alles, was Jesus von Gott erzählt hat, gilt nichts mehr. Auch ihn nennt Markus als ein schlechtes Beispiel, wie man es nicht machen sollte. Anders sieht es aus bei einem Mann, der zufälligerweise von der Arbeit vorbeikommt, als Jesus sein schweres Kreuz tragen muss und darunter zusammenbricht. Man fordert ihn auf, Jesus das Kreuz abzunehmen und zu tragen. Er, der zufällige Zuschauer, flieht nicht, sondern hilft mit seinen Kräften. Er heißt Simon von Zyrene. Mit diesen Einzelpersonen stellt Markus die Frage an jeden, der das Evangelium hört: Du, wie hättest Du Dich verhalten? Gunther Fleischer Das letzte Abendmahl Jesu mit seinen Jüngern zum Ausmalen. (Bild: www.bibelbild.de) 50 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 KLEINE KIRCHENZEITUNG Besuch aus Frankreich Schüler der Klassen 8c und 8d interviewen einen Priester aus Paris Heute ist für manche Schüler der Marienschule Euskirchen kein normaler Schultag. Denn wir erwarten den Besuch von Jacques de Longeaux aus der französischen Hauptstadt Paris. Der 55-Jährige ist katholischer Priester und außerdem Theologieprofessor – also Lehrer für Religion an einer Universität. Im Interview sprechen wir mit ihm über seinen Beruf und über die schlimmen Ereignisse, die Anfang des Jahres in Paris stattgefunden haben. Von seiner offenen und humorvollen Art sind wir begeistert und würden ihn gerne wiedertreffen. Aber nun lest selbst, was er uns zu berichten hat: Warum sind Sie eigentlich Priester geworden? De Longeaux: Eine wirklich sehr schwierige Frage! Sie ist genauso schwer zu beantworten wie die Frage, warum sich eine Frau und ein Mann lieben. Schon seit meiner frühen Jugend spüre ich eine große Liebe zum Evangelium – zur Botschaft von Jesus Christus. Und diese Liebe habe ich bis heute behalten. Bereuen Sie es denn ab und zu, Priester geworden zu sein? De Longeaux: Nein, überhaupt nicht! Denn ich habe dabei ja die schöne Aufgabe, den Menschen die Botschaft Jesu – die ich so liebe – zu verkünden. Wie alt waren Sie, als Sie Priester geworden sind? De Longeaux: Ich bin mit 30 Jahren Priester geworden. Das ist relativ spät, da ich vorher einen anderen Beruf hatte – in der Erdölindustrie. Danach habe ich Theologie und Philosophie studiert und bin anschließend zum Priester geweiht worden. Haben Sie ein Vorbild? De Longeaux: Ja, ich bewundere den polnischen Papst Johannes Paul II.! Vermissen Sie etwas aus Ihrem früheren Leben? De Longeaux: Im Leben muss man immer 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 Jacques de Longeaux. (Foto: Klassen 8c & 8d) Entscheidungen treffen. Und wenn man eine bestimmte Entscheidung getroffen hat – wie ich, Priester zu werden –, dann muss man eben auf etwas anderes verzichten. Das darf man nie vergessen! um die veröffentlichte Meinung von „Charlie Hebdo“ geht. Diese Zeitschritt ist nämlich absolut gegen Religion – sie ist religionsfeindlich – und das lehne ich als katholischer Priester natürlich ab. Im Januar gab es in Paris schlimme Terroranschläge durch Islamisten – gewaltbereite Anhänger des Islam. Mitarbeiter der Zeitschrift „Charlie Hebdo“ wurden dabei umgebracht. Außerdem sind Menschen in einem Pariser Supermarkt getötet worden. Was haben Sie von diesen Anschlägen mitbekommen? Warum fanden die Anschläge ausgerechnet in Frankreich statt? De Longeaux: Als die Anschläge passierten, war ich in meiner Heimatstadt Paris. Ich habe viele Polizisten und Blaulichter gesehen. Am Ort des zweiten Anschlags, dem Supermarkt, habe ich früher sogar manchmal eingekauft! Die Terroranschläge haben viele Gefühle in Frankreich geweckt: Angst, Trauer, Wut. Am Wochenende danach gab es eine Demonstration gegen Terroranschläge, bei der ich eigentlich mitmachen wollte. Aber es waren so viele Menschen in der Stadt, dass ich es nicht geschafft habe, dorthin zu kommen. Nach den Anschlägen haben Menschen überall auf der Welt den Satz „Ich bin Charlie“ (französisch: „Je sui Charlie“) gesagt oder geschrieben. Sie wollten damit zeigen, dass Sie sich mit den Mitarbeitern der Zeitschrift „Charlie Hebdo“ verbunden fühlen. „Sind“ Sie auch Charlie? De Longeaux: Ja, ich bin Charlie, wenn es um die Opfer der Gewalt geht. Denn solche Verbrechen sind durch nichts zu entschuldigen. Aber ich bin nicht Charlie, wenn es De Longeaux: Zum einen, weil Frankreich überall auf der Welt mithilft beim Kampf gegen den Terror. Zum anderen gibt es in Frankreich viele Menschen, die Religion ablehnen. Sie sehen die Religion als etwas, das den Menschen „belastet“ und „gefangen hält“ – so auch die Zeitschrift „Charlie Hebdo“. Früher hat diese religionsfeindliche Bewegung fast nur das Christentum kritisiert, heute mehr und mehr auch den Islam. Deshalb halte ich weitere Anschläge in Frankreich auch nicht für ausgeschlossen. Was sind die Probleme des Islams beziehungsweise seiner Anhänger, der Muslime, in Frankreich? De Longeaux: Also, erst einmal sollte man den Islam nicht allgemein mit Problemen verbinden. Die meisten Muslime in Frankreich stellen überhaupt kein Problem dar. Es gibt nur eine kleine Anzahl jüngerer Muslime, die sich aus der französischen Gesellschaft mehr und mehr ausgeschlossen fühlen, weil sie zum Beispiel oft keine Arbeit finden. Manche von ihnen meinen, Gewalt im Namen ihrer Religion sei in Ordnung, und sie werden immer radikaler in ihren Ansichten. Das alles soll aber keinen Menschen daran hindern, nach Frankreich zu kommen. Denn Frankreich ist ein wunderschönes Land! www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 51 FAMILIE D as erste ökumenische Kinderhospiz im Erzbistum Köln ist eingeweiht und beherbergt ab diesem Wochenende acht Kinder und ihre Familien. Im Wuppertaler Burgholz, einem Landschaftsschutzgebiet, wurde in den vergangenen Jahren ein ehemaliges städtisches Kinderheim auf Initiative der Caritas vom Architekten Wolf-Dieter Gawehn-Harnisch zur modernsten Einrichtung seiner Art umgebaut. Die Überlegung, das Haus ökumenisch zu führen, entstand bei Gesprächen des Initiators, dem damaligen Caritasdirektor Eckhard Arens, und dem damaligen Superintendenten Manfred Rekowski. Der kam am vergangenen Samstag in seiner neuen Eigenschaft als Rheinischer Landespräses, um zusammen mit Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki das Haus einzuweihen. In leuchtendem Grün sind die fünf Wohnhäuser des Bergischen Kinderhospizes im Wuppertaler Burgholz gehalten. (Fotos: Pathe) Ein Ort auch des Lebens War der Initiator: Eckhard Arens. Ist die Schirmherrin: Veronica Ferres. Möglich geworden war der Umbau, weil gut 20 000 Spenden in einer Gesamthöhe von 6 976 556 Euro eingegangen waren. Trägergesellschaft ist eine gemeinnützige GmbH von Caritas und Diakonie. Als Schirmherrin konnte die bekannte Schauspielerin Veronica Ferres – sie ist Solingerin – gewonnen werden. Das Haus hat zehn Plätze für Kinder und auch Jugendliche mit lebensbedrohlichen Krankheiten und ist entsprechend eingerichtet. Dabei wurde darauf geachtet, dass alle notwendigen pflegerischen Maßnahmen möglich sind, dass aber auch ein Ort geschaffen wurde, „wo Leben gestaltet werden kann, solange das geht“, wie Kardinal Woelki bei seiner Begrüßung formulierte. Er stand zu- Erstes ökumenisches Kinderhospiz in Wuppertal eingeweiht sammen mit dem Präses einem ökumenischen Gottesdienst zur Eröffnung vor. Mit Blick auf Ostern sagte Rekowski in seiner Predigt, der Tod werde auch in diesem Haus nicht das letzte Wort haben. Zur Betreuung der Kinder und Jugendlichen, aber auch ihrer Eltern und Geschwister arbeitet ein Team von 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. In einem jetzt anstehenden Gespräch mit dem Erzbischof wollen Stadtdechant Dr. Bruno Kurth und sein Stellvertreter, der leitende Krankenhausseelsorger Bernhard Uedelhoven, sicherstellen, dass auch ein seelsorgerisches Angebot für das Kinderhospiz gemacht werden kann. Woelki zeigte sich nach seinem Rundgang durch das Haus von der warmen Atmosphäre sehr beeindruckt. Bekamen zur Einweihung den „Hausschlüssel“ überreicht: Einrichtungsleiterin Merle Fels (links) und ihre Vertreterin Kerstin Wülfing. 52 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de Geleitet wird das Kinderhospiz von Merle Fels (32). Zusammen mit ihrer Stellvertreterin Kerstin Wülfing bildet sie das jüngste Leitungsteam in einem Hospiz. Fels ist gelernte Kinderkrankenschwester und hat mehrjährige Erfahrung in der Kinderhospizarbeit. Mit ihrer Arbeit will sie aber auch für mehr Anerkennung bei den Kostenträgern werben. Denn die Versorgungsleistung der Krankenkassen sei verbesserungsbedürftig. So müssen circa 1,5 Millionen Euro laufende Kosten im Jahr finanziert werden. Davon, so hoffen die Verantwortlichen, könne die Hälfte über Spenden aufgebracht werden. Zur Einweihung des Hauses kamen trotz schlechten Wetters gut 2000 Besucher aus dem ganzen Bergischen Land. Helmut Pathe ➔➔ www.kinderhospiz-burgholz.de Die Einrichtung wurde bis ins kleinste Detail sehr liebevoll ausgesucht. Im Haus gibt es auch ein besonderes Musikzimmer und eine Sauna. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 LESERFORUM Kirche sein – gerufen durch Gottes Wort Gemeinschaft im Wort im Erzbistum Köln - Bibel-Teilen (Teil 5) J etzt frage ich Sie: „Was empfinden Sie, wenn Sie die Situation Ihrer Pfarrei betrachten?“ „Was braucht Ihre Pfarrei dringend?“ „Haben Sie schon einmal von Kleinen Christlichen Gemeinschaften gehört?“ „Was stellen Sie sich denn darunter vor?“ „Wie können Sie sich am Wort Gottes orientieren und davon leiten lassen?“ „Würden Sie das Ansinnen von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, mit anderen Christen in (Ihren) Gruppen das Evangelium zu befragen und den eigenen Glauben im Alltagsfeld zu sichtbar zu leben, aufgreifen?“ „Wären Sie bereit, diesen Weg zu gehen und zu erlernen?“ Sie spüren vielleicht, es geht – trotz meiner direkten Ansprache an Sie – nicht um meine Fragen. Ich kann und will Sie nicht drängen zu irgendeinem Engagement. Sie und ich und alle Beteiligten (sic!) sind, sobald wir diese Fragen an uns heranlassen, dabei, Kirche zu sein. Wir sind Kirche. Wir werden Kirche. Das Zeichen für das Heil, das Gott in die Welt gesandt hat in und durch Jesus Christus. Sein Wort ruft uns an, leitet uns. Wenn wir die Bibel teilen und uns gemeinsam nach unserer Sendung fragen, werden wir (Teil der) Kirche. Als Gemeinschaft im Wort geht es aus meiner Erfahrung bei den Klei- nen Christlichen Gemeinschaften nicht um das „Gruppen gründen“, sondern um das Kirchenwachstum. Zunächst und allererst in und bei mir selbst. Zunächst und allererst in und bei Ihnen. Neben Angeboten zur Einübung in das Bibelund Dienste-Teilen erhalten Sie Gelegenheit im sogenannten „Kleinen Kirchenkurs“ genau diese Kirche neu zu sehen, zu verstehen, zu werden und zu bleiben. Ja, Sie können dann andere ebenso auf diesen Weg hinführen, mitnehmen und begleiten. Entsprechend den partizipativen Grundprinzipien der Kleinen Christlichen Gemeinschaften können Sie diesen Kurs mit mir gemeinsam (falls Sie noch drei Teamer mitbringen) vorbereiten und durchführen. Sie merken, ich will Sie verlocken anzufangen (vielleicht auch umzukehren), um neu aufzubrechen. Gemeinsam wie die Jünger Jesu – und unzählige Nachfolgende – angerührt vom Wort, von einer Gotteserfahrung, von Zweifeln, Leere, Suchen, Sinnlosigkeiten, Irritationen, Sehnsüchten und Hoffnungen, im Heute einen Glaubensort zu finden und zu gestalten, der Ihnen entspricht. Wagen Sie mit anderen Mitmenschen, im positiven Blick auf Ihre „Nachbarn“ und „Nächsten“, den Dialog. Träumen Sie gemeinsam, teilen Sie Ihre Visionen, erproben und ex- perimentieren Sie „Jüngerschaft“ und die „Option für die Armen“. Fragen Sie immer wieder bei Gott nach, um in seinem Wort, in der Stille, im heiligen Mahl, gemeinschaftlich seine Nähe zu erfahren. Sprechen Sie davon und verändern Sie mit denen, die um Sie herum sind, den Weg, die Zugänge, die „Methoden“, um ihre (eventuell) entwurzelte christliche Existenz neu verortet zu realisieren. Leben wir anders! Christuszentriert. Biblisch geleitet. Von Traditionen und Texten unserer Kirche geführt. Gemeinschaftlich in Glaubensversammlungen, die sich verbindend und teilend konkret als Kirchenformat erweisen. So breche ich auf vom Individuum (dem Ungeteilten Einzigen) zum teilenden einzigartigen – zur Josef Schäfer Einheit gerufen Menschen! Josef Schäfers ist Ansprechpartner des Nationalteams „Kleiner Christlicher Gemeinschaften“ (KCG). Als Regio nalreferent in der Gemeindepastoral des Stadtdekanats Köln ist er unter Stadtdekanat Köln / Nationalteam „KCG“, Kardinal-Frings-Straße 12, 50668 Köln, Telefon (02 21) 16 00 34 44, Mobil (01 72) 21 43 86 2, E-Mail [email protected] erreichbar. Kennen Sie ... Heinz-Josef Nüchel? Die Joseph Slipyi-Medaille hat Heinz-Josef Nüchel für seine Verdienste um die Ukraine bekommen. (Foto: CG) H einz-Josef Nüchel erinnert sich noch an den schrecklichsten Tag Eitorfs. Am 70. Jahrestag des verheerenden Bombenangriffs am 17. März 1945 erinnerte er sich an die Angriffe, die ohne Sirenenwarnung erfolgten, 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 das Donnern des herannahenden Fliegerverbands, das Zischen und Pfeifen während der furchtbaren Detonation. „Ich konnte plötzlich den Turm auf dem Marktplatz nicht mehr sehen. Nachdem das schreckliche Kriegsgeschehen vorbei war, mussten wir Buben beim Schutt aufräumen helfen. Im damaligen Turm war die von den Nazis beschlagnahmte Borromäus-Bibliothek eingelagert worden. Wir retteten und säuberten die Bücher, zum ersten Mal konnte ich einen Karl May lesen.“ Der 82-jährige ist Eitorfer Ehrenbürgermeister und langjähriger Weltpräsident von Unum Omnes, der internationalen Vereinigung katholischer Männer. Schon vor dem Bombenangriff hatte er sich als Messdiener in der Kirche engagiert; später war er Mitbegründer der Pfarrjugend und wurde Dekanatsjugendführer. „Meine große Liebe galt der katholischen Jugendarbeit“, sagt Nüchel rückblickend. Die zweite große Liebe, seine Frau Resi, lernte er 1954 beim BDKJ-Bundesfest in Dortmund kennen. 1960 gab Nüchel sogar für seine „erste Liebe“ den Beruf als Finanzbeamter auf und wurde auf Bitten von Kardinal Frings hauptamtlicher Diöze- san-Jugendführer. Drei Jahre später war er bereits Bundes-, fünf Jahre später Weltvorsitzender der katholischen Jugend. Er baute den internationalen Jugendaustausch auf; besonders der Austausch und die Aussöhnung mit Israel lagen ihm sehr am Herzen. Parallel dazu engagierte er sich in der Politik, trat früh in die CDU ein, war Mitglied im Kreis- und im Landtag und 15 Jahre lang Bürgermeister seiner Heimatgemeinde. Über die Jugendarbeit kam Nüchel zur katholischen Männerarbeit und wurde 1990 zum Weltpräsidenten von Unum Omnes gewählt. In diesem Amt blieb er 19 Jahre, gab weltweit den Anstoß zu vielfältigen Projekten, sammelte – auch persönlich – Spenden für humanitäre Hilfsprojekte und setzte sich mit Leidenschaft für Osteuropa ein, insbesondere für die Ukraine. Im November vergangenen Jahres wurde Nüchel mit der Joseph Slipyi-Medaille für seine Verdienste um die Ukraine ausgezeichnet. Auf die Frage eines Schülers, was für ihn rückblickend die schönste Erfahrung gewesen sei, antwortete Nüchel ohne zu zögern: „Die Begegnung mit Menschen, die CG bereit sind, sich zu engagieren.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 53 RÄTSEL Zeitgenössische Kunst – zum Genießen und Kaufen F ünf Tage Kunst in Köln. Das ist, so mögen Sie denken, angesichts der Fülle erstklassiger Kunstmuseen in der Domstadt nichts Ungewöhnliches. Aber zur Zeit der ART COLOGNE – von der Vernissage am Mittwoch,15. April, bis zum Ende am Sonntag, 19. April –, erhöht sich die „Kunst-Präsenz“ nochmals. Denn die ART COLOGNE ist die weltweit älteste noch bestehende Messe für die bildenden Künste des 20. und 21. Jahrhunderts. Rund 200 internationale Galerien präsentieren auf dieser jährlich stattfindenden Ausstellung ihre Kunstwerke, darunter Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Drucke, Installationen und Videokunstwerke. Rund um die Kunstmesse in der Kölner Messe gibt es zahlreiche Neuerungen. Die jüngs- Internationale Galerien erwarten den Besucher der ART COLOGNE vom 15. bis 19. April. (Foto: Raspels) 54 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de te Ausgabe findet auf drei Ebenen in der Halle 11 statt. Dadurch wird das Profil der Messe mit seinen Segmenten Klassische Moderne, Nachkriegskunst und zeitgenössische Kunst noch einmal geschärft. Kurze Laufwege und eine einfache Wegführung erhöhen die Aufenthaltsqualität. Man kann Führungen buchen und es gibt Partnerschaften mit umliegenden Museen. Leser der Kirchenzeitung können fünf mal zwei Eintrittskarten gewinnen. Schicken Sie das Lösungswort des Kreuzworträtsels zusammen mit Ihrer Adresse bis zum 1. April an die Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln, Ursulaplatz 1, 50668 Köln oder per E-Mail an redaktion@ kirchenzeitung-koeln.de. ➔➔ www.artcologne.de Ausgabe 13/15 | 27. März 2015 Bunte seite „Warum ist es so wichtig, dass wir lesen lernen?“, will die neue Deutschlehrerin wissen. Lea weiß es: „Damit wir uns beschäftigen können, wenn einmal der Fernseher streikt!“ „Warum kommst du erst jetzt?“, schnauzt der Lehrer den Schüler an. „Weil Sie gestern gesagt haben, ich solle meine Schularbeiten gefälligst zu Hause machen.“ Der Angestellte erscheint eine Stunde zu spät im Büro, ist mit Pflastern übersät und entschuldigt sich beim Chef: „Ich bin aus dem Fenster im dritten Stock gefallen!“ Schimpft der: „Und das soll eine volle Stunde gedauert haben?“ Die Gäste beim Verlassen des Lokals zum Wirt: „Schade, dass wir nicht schon früher hier waren.“ Fragt der: „Hat es Ihnen so gut ge- 27. März 2015 | Ausgabe 13/15 „Ich hab‘ mir gedacht, die Jagdhornbläser könnten wir uns eigentlich sparen!?“ (Cartoon: Jakoby) schmeckt?“ Die Gäste: „Das nicht, aber dann wäre der Fisch vielleicht noch frisch gewesen.“ wortet die: „Nein, weiß ich nicht. Wieso?“ „Ich habe mir gerade auf die Lippe gebissen...“ In der Wüste fragt eine Schlange die andere: „Weißt du zufällig, ob wir giftig sind?“ Ant- Frage an einen Taschendieb: „Wie geht‘s?“ Antwortet der: „Na ja, wie man‘s nimmt.“ www.kirchenzeitung-koeln.de | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | 55 BERICHT Pragmatisch, schnell und gut Koptische Christen sollen die Bunkerkirche in Düsseldorf-Heerdt nutzen können D a behaupte nochmal einer, die Mühlen von Kirche und Politik mahlten langsam: Ein Beispiel in der Landeshauptstadt beweist das Gegenteil. Innerhalb von nur wenigen Tagen reiften aus einer mutigen Idee konkrete Pläne, der Düsseldorfer koptisch-orthodoxen Gemeinde die „Bunkerkirche“ St. Sakrament im linksrheinischen Heerdt für ihre weitgefächerten Aktivitäten zu öffnen. Die Kopten in der Landeshauptstadt bilden die größte koptische Gemeinde in NordrheinWestfalen. Gerade durch den hohen Flüchtlingszustrom aus Irak, Syrien, Ägypten und Libyen sowie die vielfältigen Unterstützungsangebote für Hilfe suchende Glaubensgeschwister aus dem ganzen Land platzen die bisherigen Räumlichkeiten in Gerresheim auf der anderen Seite der Stadt aus allen Nähten. Für die Begegnung der Angehörigen von bis zu 2000 Familien vor allem an Wochenenden reicht der Platz einfach nicht mehr. Was tun? Die „Bunkerkirche“ wird von der Gemeinde St. Antonius und Benediktus für nur noch wenige Gottesdienste genutzt. „Unsere Gemeinde überaltert, in einigen Jahren werden wir hier am ‚Handweiser‘ nur noch eine Handvoll Katholiken sein“, wissen Peter Bauer und Dieter Lepiorz, die sich dennoch für den Erhalt des besonderen Mahnmals einsetzen. „Immerhin war und ist der ‚Bunker‘ unsere kirchliche Heimat.“ Peter Bauer engagiert sich schon seit Jugendzeiten in der Gemeinde, Dieter Lepiorz ist „zugezogen“, bringt sich aber unter anderem in der 2007 gegründeten „Initiative Friedensort Bunkerkirche“, in deren Rahmen regelmäßig Ausstellungen, Vorträge, Kunstaktionen und Lesungen stattfinden, seit vielen Jahren ein. Wo Menschen gemeinsam guten Willens sind, entstehen oft pragmatische, schnelle und gute Lösungen: Die Düsseldorfer SPD-Landtagsabgeordnete Marion Warden machte sich in Gerresheim ein persönliches Bild von der drangvollen Enge und brachte auch ihren Parteifreund, den NRW-Innenminister Ralf Jäger, in das bisherige koptische Gemeindezentrum am Pöhlenweg. Die Kopten selbst suchten und fanden ein Gespräch mit dem Kölner Erzbischof Kardinal Rainer Maria Woelki, der ihnen seine Unterstützung zusagte. Marion Warden wohnt im linksrheinischen Düsseldorf, dem Haupt-Wirkungsbereich von Pfarrer Michael Dederichs. Zu dessen Gemeinde St. Antonius und Benediktus gehört die „Bunkerkirche“, während seine vielfältigen Kontakte als Beim Ortstermin an der Bunkerkirche (von links nach rechts): Michael Hänsch (Katholischer Gemeindeverband), Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Dr. Christian Gerges (koptisch-orthodoxe Gemeinde), Peter Bauer (Ortsgemeinde St. Sakrament), Pfarrer Michael Dederichs, Ratsherr Giuseppe Saitta und Dieter Lepiorz (Ortsgemeinde St. Sakrament/ Initiative Friedensort Bunkerkirche). (Foto: Morschheuser) Dechant des Dekanats Düsseldorf-Mitte/Heerdt auch auf die andere Rheinseite Richtung Rathaus und Landtag reichen. Ein Termin für eine Ortsbesichtigung war schnell gefunden, und schon nahmen Dr. Christian Gerges, Sprecher und stellvertretender Vorsitzender der koptischen Gemeinde, zusammen mit Bürgermeister Friedrich G. Conzen, Ratsherr Giuseppe Saitta (beide CDU), Pfarrer Dederichs und dem katholischen Gemeindeverbands-Geschäftsführer Michael Hänsch den „Bunker“ genauer unter die Lupe. Stabilste Kirche der Welt 1941 auf einem von den Nationalsozialisten widerrechtlich beschlagnahmten KirchenGrundstück errichtet, bot das Beton-Bollwerk vielen Düsseldorfer Familien Schutz in den späteren Kriegsjahren. Der 1947 neu eingeführte Pfarrer Dr. Carl Klinkhammer hatte die Idee, seiner schon 1926 gegründeten Gemeinde nach Jahren in Notbehelfen endlich ein „richtiges“ Gotteshaus zu bauen – und was für eines: In einer beispielhaften Gemeinschaftsleistung schufen der frühere „Ruhrkaplan“ und viele freiwillige Helfer aus der Pfarre in nur zwei Jahren die „stabilste Kirche der Welt“. Bis 1991 leite- 56 | Kirchenzeitung für das Erzbistum Köln | www.kirchenzeitung-koeln.de te Monsignore Klinkhammer die Gemeinde St. Sakrament und wohnte auch bis zu seinem Tod 1997 in einer an den Gottesdienstraum angrenzenden Wohnung innerhalb des Bunkers. „Er hat sich immer für Schwächere eingesetzt, außerdem lag ihm die Ökumene am Herzen“, erinnern sich die Gemeindemitglieder Peter Bauer und Dieter Lepiorz. „Dass die Bunkerkirche jetzt wieder von Krieg und Verfolgung bedrohten Menschen Schutz und Heimat bieten soll, hätte ihm sehr gut gefallen.“ Zurzeit wird überlegt, wie die koptische Gemeinde das bisher im wahrsten Sinne des Wortes unflexible Raumkonzept für ihre vielfältigen Aufgaben und Gruppen nutzen könnte. „Das wäre auf jeden Fall eine sehr gute Entwicklungschance für unsere Gemeinde“, freut sich Dr. Christian Gerges. „Eventuell muss man angesichts der vielen verschiedenen Aufgaben und Gruppen der Gemeinde auch über Anbauten oder zusätzliche Gebäudeeinheiten nachdenken“, wissen die Gesprächspartner. Der Weg durch die kirchlichen und politischen Instanzen wird dem Projekt trotz allen bisherigen Zuspruchs nicht erspart bleiben. „Doch der Anfang ist gemacht, und wir möchten unseren koptischen Mitchristen auf jeden Fall schon die Feier des Osterfestes im ‚Bunker‘ ermöglichen – auf Probe sozusagen“, so Pfarrer Michael DeRonald Morschheuser derichs. Ausgabe 13/15 | 27. März 2015
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