Filmcasino 1050 Wien Margaretenstraße 78 Tel. 01-587 90 62 www.filmcasino.at Programm Cine Latino 2015 Reservierung: Tel. 01-587 90 62, www.filmcasino.at Beginn 18.30 Uhr 20.30 Uhr Sa 2.5. 14.30 ANINA Eröffnungsfilm CONDUCTA – Der junge Herzensbrecher aus Havanna Uruguay 2013 (S.4) 16.30 QUE CARAMBA ES LA VIDA Mariachis Las Pioneras – Diese schöne Scheißleben D 2014 (S.13) 18.15 PARABELLUM Kuba 2014 (S.7) Regisseur Ernesto Daranas zu Gast Arg/Ö/Uruguay 2015 (S.11) Regisseur Lukas Valenta Rinner zu Gast So 3.5. 14.15 COMO AGUA PARA CHOCOLATE Bittersüße Schokolade SEÑOR KAPLAN Uruguay/Spanien 2014 (S.16) Mexiko 1992 (S.6) 16.30 MERCEDES SOSA – LA VOZ DE LATINOAMÉRICA Arg 2013, (S.10) 18.15 BUEN DÍA, RAMÓN Guten Tag, Ramón Mexiko/D 2014, (S.5) Mo 4.5. PESCADOR Fischer – der große Traum vom kleinen Glück WORKERS Mexiko 2013 (S.19) Ecuador/Kolumbien 2011 (S.12) Di 5.5. TIEMPOS MENOS MODERNOS Nicht so moderne Zeiten LA PANTALLA DESNUDA Nackte Tatsachen Argentinien/Chile 2012 (S. 17) Nicaragua 2014 (S.9) Mi 6.5. EL BOTÓN DE NÁCAR Der Perlmuttknopf UNA NOCHE Eine Nacht in Havanna Chile/F/E 2015 (S.8) Kuba/USA/GB 2012 (S.18) Do 7.5. ROQUE DALTON, KOMM ERSCHIESSEN WIR DIE NACHT Abschlusssfilm QUE HORAS ELA VOLTA? Wann kommt sie heim? El Salvador/Kuba/Ö 2013 (S.15) Regisseurin Tina Leisch zu Gast Brasilien 2015 (S.14) 5. Cine Latino Festival 5o Festival de Cine Latino Neue filmische Entdeckungen von Mexiko bis Feuerland Als einziges Festival für das Lateinamerikanische Kino in Österreich präsentieren das FILMCASINO Wien und das Salzburger Filmkulturzentrum DAS KINO Filmpremieren, Erstlingswerke, Klassiker sowie Gespräche mit FilmregisseurInnen. Zur Eröffnung zeigen wir CONDUCTA, kubanisches Kino wie man es schon lange nicht mehr gesehen hat und ein Kinohit auf der Karibikinsel. CONDUCTA, ausgezeichnet mit zahlreichen Festivalpreisen, setzt sich mit dem kubanischen Schulsystem auseinander und verbindet beeindruckend Sozialkritik und Gefühlskino. Wir freuen uns, den Regisseur Ernesto Daranas in Wien zu Gast zu haben. Dass der lateinamerikanische Film große Erfolge feiert, hat kürzlich auch das Internationale Filmfestival Berlin eindrucksvoll bewiesen. Es ist uns gelungen, gleich zwei Berlinale-Preisträger ins Programm mit aufzunehmen: Abschlussfilm des Festivals ist der Publikumsliebling QUE HORAS ELA VOLTA? der brasilianischen Regisseurin Anna Muylaert, eine wunderbare Komödie voller Witz, Spannung und Herzenswärme, die in Berlin sowohl mit dem Panorama-Publikumspreis als auch mit dem Preis des Internationalen Filmkunsttheaterverbands ausgezeichnet wurde. Und EL BOTÓN DE NÁCAR (Der Perlmuttknopf) von Patricio Guzmán, in Berlin preisgekrönt sowohl mit dem Silbernen Bären für das Beste Drehbuch als auch mit dem Preis der Ökumenischen Jury, erzählt anhand des Wassers vor der chilenischen Küste von den Ureinwohnern Patagoniens, von englischen Seeleuten und politischen Gefangenen. Das Endzeitdrama PARABELLUM des Salzburger Regisseurs Lukas Valenta Rinner ist ein weiterer Höhepunkt unseres Festivals. Der Absolvent der Filmhochschule von Buenos Aires zählt zu den vielversprechenden Nachwuchstalenten Argentiniens und wird sein Erstlingswerk, das bei der Diagonale 2015 ausgezeichnet wurde, persönlich vorstellen. Ebenso zu einem Gespräch mit dem Publikum kommt Tina Leisch, die einen spannenden Dokumentarfilm über den Dichter ROQUE DALTON präsentiert. Mit gleich vier Filmen aus und über Mexiko ist diesem wichtigen Filmland ein kleiner Schwerpunkt gewidmet. Wir freuen uns mit Ihnen auf ein spannendes Festival! Sa 2. Mai 14.30 Uhr Familienfilm – empfohlen ab 6 Jahren Präsentiert von NHP Austria – Hilfe für Waisenkinder Anina Alfredo Soderguit | Uruguay 2013 78 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Filmfestival BAFICI 2013, Buenos Aires: Bester Film & Publikumspreis Int. Filmfestival von Cartagena, Kolumbien: Bester Film & Beste Regie Int. Filmfestival La Plata, Argentinien: Bester Film ANIMAMUNDI 2013, Sao Paulo, Brasilien: Bester Film & Publikumspreis Anina Yatay Salas, ein nachdenkliches Mädchen mit roten Haaren, mag ihren Namen gar nicht. Jeder einzelne Teil davon ist ein Palindrom, kann also vorwärts und rückwärts gelesen werden. Damit ziehen ihre Mitschülerinnen sie auf, vor allem Aninas erklärte Feindin Yisel. Als sich die beiden Mädchen deswegen eines Tages auf dem Pausenhof in die Haare kriegen, hat die strenge Direktorin eine ganz spezielle disziplinarische Maßnahme für sie parat. Getragen von der Erzählstimme des Mädchens folgt der Film dem Fluss von Aninas Gedanken und vermittelt so einen Einblick in ihre Innenwelt. ANINA ist ein zauberhafter, handgezeichneter Animationsspaß, der einen liebevollen Blick auf den Schulalltag wirft, auf tiefe Freundschaft, die erste Liebe und die Beziehung zu den Eltern. Mit viel Charme und trockenem Witz erzählt Anina von ihren Sorgen und Nöten und kommentiert mit altklugen Sprüchen ihre Umwelt. Der Film wurde auf zahlreiche Internationale Festivals eingeladen und mit vielen Preisen bedacht. ★ www.trigon-film.org/de/movies/Anina 4 So 3. Mai 18.15 Uhr Präsentiert von Latinidade und Mexicanos en Austria Buen día, Ramón Guten Tag, Ramón Jorge Ramirez-Suárez | Mexiko/D 2014 120 Min | deutsche Originalfassung tw. spanisch mit dt. Untertiteln Mit: Kristyan Ferrer, Ingeborg Schöner u.a. Diese warmherzige Erzählung über einen jungen Mexikaner in Deutschland wurde in Mexiko zum Publikumshit. Der junge Ramón (Kristyan Ferrer) lebt in einer abgeschiedenen mexikanischen Kleinstadt, aus der er ausbrechen will. Bereits fünf Mal hat er erfolglos versucht, illegal die Grenze zu den USA zu überqueren. Doch Ramón gibt nicht auf und weigert sich, in seiner Heimat eine Verbrecherlaufbahn einzuschlagen. Stattdessen entscheidet er sich dazu, nach Europa auszuwandern und in Deutschland nach der Tante eines Freundes zu suchen. Seine Reise führt ihn nach Wiesbaden, aber die Tante ist nicht aufzufinden. Überrascht vom kalten deutschen Winter, einsam und ohne Anlaufstelle, muss Ramón nun auf der Straße leben, bis er die einsame Rentnerin Ruth (Ingeborg Schöner) trifft, die ihn unterstützt. Jenseits aller Sprachbarrieren und kultureller Vorurteile entwickelt sich eine verblüffende Freundschaft. „Hauptdarsteller Kristyan Ferrer, der mit einer Rolle in „Sin Nombre“ bekannt wurde, hat viel Charisma und bildet mit der erfahrenen deutschen Schauspielerin Ingeborg Schöner ein sympathisches Paar.“ Programmkino.de ★ www.fox.de/gutentagramon 5 So 3. Mai 14.15 Uhr Wiederentdeckung Präsentiert von Südwind und RESTAURANT PATIYA Como agua para chocolate Bittersüße Schokolade Alfonso Arau | Mexiko 1992 113 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Lumi Cavazos, Marco Leonardi u.a. Tita kommt auf dem Küchentisch zur Welt. Ein Omen für ein hartes Leben, denn als jüngste Tochter darf sie nicht heiraten, sondern muss ihrer Mutter dienen. Als sich Tita unsterblich in Pedro verliebt, weist ihre Mutter den Verehrer ab. Um seiner Geliebten nahe zu sein, heiratet Pedro ihre ältere Schwester. Da sie ihre Liebe nicht öffentlich ausleben können, findet Tita einen Weg, ihm ihre tiefsten Gefühle zukommen zu lassen: über das Essen. In alle Gerichte, die sie fortan kocht, legt sie so viel Liebe und Leidenschaft, dass jeder Bissen ein unverwechselbarer Genuss wird. BITTERSÜSSE SCHOKOLADE, basierend auf dem Bestseller von Laura Esquivel, erzählt in zwölf Kochrezepten die Geschichte einer verbotenen Liebe, die durch den Magen geht. Ein sinnliches Meisterwerk und der international erfolgreichste mexikanische Film aller Zeiten. 6 Sa 2. Mai 20.30 Uhr Eröffnungsfilm Mit freundlicher Unterstützung der Botschaft der Republik Kuba, Falkensteiner Hotel Margareten und Latin Club Bliss Conducta – Der junge Herzensbrecher aus Havanna Ernesto Daranas | Cuba 2014 108 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Alina Rodríguez, Armando Valdés Freire, Silvia Águila, Yuliet Cruz, Armando Miguel Gómez u.a. Filmfestival Havanna: Bester Film, Bester Schauspieler u.a. Filmfestival Malaga: Publikumspreis, Bester Film, Beste Regie, u.v.a. In Anwesenheit des Regisseurs Ernesto Daranas Beim kubanischen Kinopublikum war CONDUCTA der meist gesehene, heißest geliebte und heftigst diskutierte Spielfilm 2014. Und tatsächlich: Seit den Zeiten von „Erdbeer und Schokolade“ hat kein Film aus Kuba Wahrhaftigkeit, Humor und Zärtlichkeit so bestrickend vereint wie diese Geschichte über die Freundschaft zwischen einem schwierigen Schulbuben aus Havanna und seiner lebensklugen alten Lehrerin. Chala wächst bei seiner drogensüchtigen Mutter auf und muss mit mehr oder minder legalen Jobs zum Lebensunterhalt beitragen. Carmela, seine beseelte Lehrerin steht dem kleinen Herzensbrecher beiseite und deckt ihn bei manch brenzliger Situation. Als sie wegen einer Operation länger ausfällt, soll Chala in ein Erziehungsheim kommen. CONDUCTA provozierte in den kubanischen Kinosälen Tränen der Trauer und der Erleichterung. Endlich war da eine Geschichte, die das Leben der Menschen, ihre Sorgen und ihre Nöte abbildete. Nach dem Eröffnungsfilm liefert der Latin Club Bliss kubanische Rhythmen in der CineBar. „Ein Film, der kubanische Geschichte schreiben wird.“ Cubadebate ★ www.trigon-film.org/de/movies/Conducta 7 Mi 6. Mai 18.30 Uhr Präsentiert von Lateinamerika anders und Centro Once El botón de nácar Der Perlmuttknopf Patricio Guzmán | Chile 2015 82 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Berlinale 2015: Silberner Bär für das Beste Drehbuch, Preis der ökumen. Jury Chile mit seinen 4.300 Kilometern Küste und dem größten Archipel der Welt hat eine übernatürliche Landschaft. Dort gibt es Vulkane, Berge und Gletscher. Dort gibt es auch die Stimmen der Ureinwohner Patagoniens, der ersten englischen Seeleute und die seiner politischen Gefangenen. Manche Leute behaupten, Wasser habe ein Gedächtnis. Dieser Film zeigt, dass es auch eine Stimme hat. Regisseur Patricio Guzmán knüpft an seinen Vorgängerfilm „Nostalgía de la Luz“ an. Er verbindet den Norden mit dem Süden Chiles, die Wüste und die dortige Arbeit der Astronomen mit dem Wasser, um das es ihm in seinem neuesten Werk geht. In den Fokus stellt der Regisseur die indigene Bevölkerung von Chiles Süden, die seit jeher auf und mit dem Wasser lebt, und verknüpft auf geniale Weise die Kolonialzeit mit der jüngeren Vergangenheit der Diktatur. Denn nicht nur die Atacama-Wüste im Norden ist zum Friedhof für Tausende von Verschwundenen geworden, sondern ebenso der Ozean. „Eine poetische Welterkenntnis.“ Tages-Anzeiger ★ www.trigon-film.org/de/movies/El_boton 8 So 3. Mai 16.30 Uhr Präsentiert von Argentinos en Austria Mercedes Sosa – La voz de Latinoamérica Mercedes Sosa – Die Stimme Lateinamerikas Rodrigo H. Vila | Argentinien 2013 90 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Mercedes Sosa, Fabián Matus u.a. „Gracías a la vida“ („Dank an das Leben“) war das Lieblingsstück von Mercedes Sosa. Eine Hymne an das Leben, die wohl niemand so emotional intoniert hat wie die kleine Frau mit der großen Stimme und dem großen Herz. Entdeckt wurde Mercedes Sosa auf einem Talentwettbewerb der lokalen Radiostation von San Miguel de Tucumán, ihrer Heimatstadt. Der wahre Durchbruch gelang gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Manuel Oscar Matus. „La Negra Sosa“ wurde zu einer der markanten Stimmen, die gesellschaftliche Missstände anprangerten. Seit 1976 waren die Militärs in Argentinien an der Macht - zwei Jahre später wurde Sosa verhaftet. Nach ihrer Freilassung ging sie nach Madrid ins Exil, nahm von dort aus die Diktatur mit bissigen Kommentaren und kritischen Texten ins Visier. In diesem Porträt macht sich ihr Sohn Fabián Matus auf eine persönliche Suche nach den Spuren von Mercedes Sosa (1935–2009) und beleuchtet mit bisher unveröffentlichtem Archivmaterial die musikalische und politische Bedeutung dieser großen Musikerin. 9 Di 5. Mai 20.30 Uhr Präsentiert vom ONLINE-MAGAZIN CULTURA LATINA La pantalla desnuda Nackte Tatsachen Florence Jaugey | Nicaragua 2014 93 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Paola Baldión, Oscar Sinela, Roberto Guillén, María Esther López u.a. Matagalpa, Nicaragua: Octavio, der aus ärmlichen Verhältnissen stammt, ist Student und freundet sich mit Alex, dem Sohn der reichsten Familie des Ortes an. Er ist fasziniert von seinem Freund und dem Lebensstil seiner Familie, die ihn herzlich aufnimmt. Als sich Alex in Esperanza, eine Studienkollegin, verliebt, fühlt sich Octavio zurückgestoßen. Durch Zufall entdeckt er auf Alex’ Handy ein sehr intimes Video der beiden Verliebten und stellt es aus Rache und Eifersucht ins Internet … Nach ihrem erfolgreichen Debutfilm „La Yuma“, der 16 internationale Auszeichnungen erhielt, stellt Regisseurin Florence Jaguey erneut Jugendliche in den Mittelpunkt, die selbstbewusst ihren Platz in der Gesellschaft suchen, die nach wie vor von sozialen Gegensätzen geprägt ist. In LA PANTALLA DESNUDA macht sie den sorglosen Umgang mit den neuen Medien zum Thema. Sensibel und genau zeichnet sie dabei die Charaktere ihrer Protagonisten und präsentiert eine junge Generation mit ihren Wünschen und Ängsten. 10 Sa 2. Mai 18.15 Uhr Präsentiert von Cinema Next und Ray Kinomagazin Parabellum Lukas Valenta Rinner | Argentinien/Ö/Uruguay 2015 75 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Pablo Seijo, Eva Bianco, Martín Shanly u.a. Diagonale 2015: Preis der Jugendjury Regisseur Lukas Valenta Rinner zu Gast Eine Atmosphäre der Unsicherheit macht sich breit in Buenos Aires. Eine Stimme aus dem Radio erzählt von geplünderten Supermärkten, Vandalismus und Straßenschlachten. Erdbeben und Stürme haben eine schwere Krise im Land ausgelöst. Deshalb beschließt der 45-jährige Geologe Hernán, sein bisheriges komfortables Leben hinter sich zu lassen, um sich in einem Überlebens-Camp im Tigre-Delta, einem weit verzweigten Labyrinth aus Inseln, Flüssen und Kanälen, auf den vermeintlichen Weltuntergang vorzubereiten. „Im Jahr 2012 herrschte gerade viel mediales Aufsehen rund um das Ende des Maya Kalenders und das Vorbereiten auf das mögliche Ende der Welt. Das ist auch das Kernthema des Films.“ Regisseur Lukas Valenta Rinner zeigt hier Menschen, die losgelöst von gesellschaftlichen Normen zu wilden Tieren verkommen. „Es geht mir insbesondere darum zu erforschen, wozu Menschen in Ausnahmesituationen fähig sind, und wie weit Solidarität in Krisenzeiten reicht.“ Dafür hat der junge Salzburger Filmemacher stimmige Bilder gefunden und eine düstere Atmosphäre geschaffen. Sein Debutfilm wurde bereits auf zahlreiche Festivals eingeladen, u.a. Int. Filmfestival Rotterdam, Diagonale, Crossing Europe. 11 Mo 4. Mai 18.30 Uhr Präsentiert von LATIZÓN TV und LATIN FILM LOUNGE Pescador Fischer – Der große Traum vom kleinen Glück Sebastián Cordero | Ecuador/Kolumbien 2011 96 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Andrés Crespo,Maria Cecilia Sanchez, Marcelo Aguirre Int. Filmfestival Guadalajara: Bester Darsteller Blanquito hat schon sein ganzes Leben in El Matal, einem kleinen, abgelegenen Fischerdorf an der Küste Ecuadors, verbracht, wohnt mit 30 noch immer bei seiner Mutter und lebt in den Tag hinein. Sein eintöniges Leben bekommt jedoch plötzlich Farbe, als die attraktive Kolumbianerin Lorna ins Dorf kommt. Als eines Nachts eine Ladung Kokain an Land gespült wird, nimmt sein Leben eine krasse Wendung. Mit einer Mischung aus Tragik und Humor lässt der ecuadorianisch-kolumbianische Regisseur Sebastián Cordero (Ratas, Ratones, Roteros) seinen Protagonisten immer tiefer in die Misere schlittern und zeichnet einen Charakter, der eigentlich alles nur richtig machen will und so einen Fehler nach dem anderen begeht. PESCADOR überzeugt vor allem durch seine Hauptfigur, die wunderbar authentisch von Schauspieler Andrés Crespo verkörpert wird. Unscheinbar und bescheiden spielt er diesen Mann, der so gar nichts vom Leben erwartet und dann plötzlich die große Zukunft vor sich sieht. Ein charmanter Film mit eindrucksvollen Bildern, einer sympathischen Hauptfigur und einem mitreißenden Soundtrack. 12 Sa 2. Mai 16.30 Uhr Präsentiert von Latinidade und Mexicanos en Austria Que caramba es la vida Mariachis Las Pioneras – Dieses Schöne Scheißleben Doris Dörrie | Deutschland 2014 90 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Estrellas de Jalisco, Las Pioneras de Mexico, María del Carmen u.a. Willst du ein lustiges oder ein trauriges Lied? So lautet die Standardfrage der Straßenmusiker in Mexiko. Unverwechselbar gehört das Bild des musizierenden, Sombrero und Cowboystiefel tragenden Mariachi zur mexikanischen Kultur. Mariachi ist nicht nur Musik, sondern ein Lebensstil. Trotz dieser von Männern dominierten Welt, haben sich einige Frauen für ein Leben als Mariachi entschieden. „Hier auf der Plaza Garibaldi singt keiner so gut wie ich“. Sängerin Maria del Carmen sagt das mit Stolz und ein bisschen Trotz. Doch sie wird skeptisch beäugt von der männlichen Konkurrenz. Auf den Spuren weiblicher Mariachi, die über Tod und Liebe singen, über Armut und Alltag, stößt Filmemacherin Doris Dörrie auch auf die Gruppe „Las Estrellas de Jalisco“, die an Wochenenden in die Stadt kommt, um auf Partys, Beerdigungen und Hochzeiten zu singen. Die Dritten im Bunde sind „Las Pioneras de Mexico“, die ältesten Vorreiterinnen, die schon in den 1950er und 1960er Jahren beachtliche Erfolge feierten. Doris Dörries Erzählung beginnt einige Wochen vor dem „Dia de la Muerte“, dem traditionellen und farbenfrohen Gedenktag für die Toten. Im Mittelpunkt stehen Mariachi-Frauen, ihre Erinnerungen, ihre Sorgen und Lebensweisheiten, die sie freimütig erzählen. Es ist berührend, wenn sie dann mit volkstümlichen Liedern vom Frust und der Lust am Leben singen, die sie mit dem titelgebenden Refrain „Que caramba es la vida – Ach, dieses schöne Scheißleben“ zelebrieren. 13 Do 7. Mai 20.30 Uhr Abschlussfilm Präsentiert von Lateinamerika-Institut und Manerex Que horas ela volta? Wann kommt sie heim? Anna Muylaert | Brasilien 2015 111 Min | portugiesische Originalfassung mit englischen Untertiteln Mit: Regina Casé, Camila Márdila, Karine Teles, Lourenço Mutarelli u.a. Berlinale 2015: Publikumspreis Panorama, Preis d. internat. Filmkunsttheater Val ist seit Jahren eine pflichtbewusste Haushälterin bei einer reichen Familie in São Paulo, die neben den täglich anfallenden Aufgaben auch die Erziehung des Sohnes übernimmt. Als Vals Tochter Jéssica, die sie als kleines Mädchen bei einer Freundin zurückgelassen hat, zu ihr kommt, um die Aufnahmeprüfung an der Universität zu machen, geraten die Herrschaftsverhältnisse aus den Fugen. Denn die selbstbewusste, junge Frau ist keineswegs bereit, sich den unausgesprochenen Standesregeln im Haus unterzuordnen … Regisseurin Anna Muylaert entwickelt virtuos die Handlung aus den Charakteren ihrer Figuren, schafft emotional starke, humorvolle Momente und findet dafür wunderbar stimmige Bilder. Als Brasilien 2003 mit Lula erstmals einen Mann aus der Arbeiterpartei zu ihrem Präsidenten wählte, begannen sich viele Dinge im Land zu ändern. Inspiriert von diesem Geist schrieb Muylaert ihr Drehbuch, entwarf zwei starke Frauenfiguren und machte sie zum Sprachrohr der erwachenden Unterschicht. Camila Márdila als Jéssica verkörpert herrlich selbstbewusst und frech eine neue Generation. Die Seele des Films ist jedoch Brasiliens Bühnen-, Film- und Fernsehstar Regina Casé als Haushälterin, die sich mit Witz, Charme und ihrer übersprudelnden Energie in die Herzen des Publikums spielt. Nach dem Abschlussfilm liefert der Latin Club Bliss brasilianischen Soundtrack in der CineBar. ★ www.globofilmes.globo.com/Quehoraselavolta 14 Do 7. Mai 18.30 Uhr PRÄSENTIERT VON LATINO TV Roque Dalton. Fusilemos la Noche! Roque Dalton. Erschießen wir die Nacht! Tina Leisch | Ö/El Salvador/Cuba 2013 86 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Int. Filmfestival Cine Las Américas Austin, Texas: Jury-Preis Int. Filmfestival Ojo Cojo Madrid: Premio Guiño Regisseurin Tina Leisch zu Gast Auf öffentlichen Plätzen, an Straßenecken und hinter Gefängnismauern teilen Menschen Erinnerungen an den wichtigsten Dichter El Salvadors und lesen laut Gedichte von Roque Dalton (1935-1975), der mit seiner lebensnahen Poesie unter seinen Landsleuten auch heute noch lebendig ist. Sein Leben schreibt sich wie ein Abenteuerroman: Von den salvadorenischen Diktaturen wegen subversiver Tätigkeit als revolutionärer Schriftsteller und Agitator zum Tode verurteilt, gelang es ihm zweimal, seiner Hinrichtung zu entkommen. Er ging ins Exil und durchreiste zahllose Länder. Er half mit, eine der ersten Guerillaorganisationen seines Landes aufzubauen und wurde unter ungeklärten Umständen ermordet. Regisseurin Tina Leisch (Gangster Girls, Nestroy-Preisträgerin mit Hubsi Kramar für George Taboris „Mein Kampf“) liefert mehr als ein Portrait des berühmten Dichters, Revolutionärs und Familienvaters, nämlich auch eine Geschichte gesellschaftlicher Strömungen in Mittelamerika. Dabei kommen Weggefährten und Geschichtsschreiber zu Wort, unter ihnen Ernesto Cardenal oder Eduardo Galeano. ★ www.roquedalton.at 15 So 3. Mai 20.30 Uhr PRÄSENTIERT VON der ZEITSCHRIFT REVELA Señor Kaplan Álvaro Brechner | Uruguay/Spanien 2014 98 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Héctor Noguera, Néstor Guzzini, Rolf Becker, Nidia Telles u.a. Montevideo 1997: Jacob Kaplan führt ein ganz normales Leben. Nichts unterscheidet ihn von seinen anderen jüdischen Freunden, die vor dem 2. Weltkrieg nach Südamerika flohen, wo sie inzwischen ihren Lebensabend verbringen. Doch die Tatsache, dass er fast 80 ist und noch dazu seinen Führerschein abgeben musste, ärgert ihn. Er mag nicht akzeptieren, dass er alt geworden ist und nichts Außergewöhnliches geleistet hat. Als er durch Zufall vom Besitzer einer nahen Strandbar erfährt, den die Leute „El Nazi“ nennen, fasst er einen verrückten Entschluss. So wie Simon Wiesenthal will er diesen Kriegsverbrecher aufdecken und nach Israel ausliefern. Einen Komplizen findet er bald in Wilson Contreras, einen ExPolizisten und heimlichen Alkoholiker. Regisseur Àlvaro Brechner präsentiert nach seinem Erfolgsdebüt „Mal día para pescar“ (Ein Schlechter Tag zum Fischen), der beim Festival in Cannes uraufgeführt wurde, nun die Verfilmung des Romans „El Salmo de Kaplan“ des kolumbianischen Autors Marco Schwartz. In bester Suspense-Manier schildert SEÑOR KAPLAN die Verfolgungsjagd auf einen vermeintlichen Nazi, der sich in Uruguay abgesetzt hat. Trotz seines komödiantischen Grundtons spart der Film auch tragische Momente nicht aus und überzeugt durch die schauspielerischen Leistungen seiner beiden Hauptdarsteller. 16 Di 5. Mai 18.30 Uhr Präsentiert von Argentinos en Austria Tiempos menos modernos Nicht so moderne Zeiten Simón Franco | Argentinien/Chile 2012 95 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Oscar Payaguala, Nicolas Saavedra, Ricardo Fernández u.a. Int. Filmfestival von Triest: Bester Film Int. Filmfestival von Mannheim-Heidelberg: Bester Film Ramiro Payaguala lebt abgeschnitten von der Welt in einer kleinen Hütte in den Anden. Mitten in der urwüchsigen Natur Patagoniens führt er ein einfaches Dasein, das vor allem aus Arbeit und einer gelegentlichen musikalischen Darbietung für Touristen besteht. Als Payaguala eines Tages einen Fernseher vom Ministerium für soziale Entwicklung erhält, ändert sich die Gleichgültigkeit des Mannes, der in nicht so modernen Zeiten lebt, schlagartig: Charlie Chaplins „Moderne Zeiten“ läuft auf dem Bildschirm und verändert sein Leben. Was passiert, wenn einem Einsiedler ein Fernseher geschenkt wird? Das Leben des Schafhirten Payagalos bekommt zwar mehr Farbe – aber auch mehr Sinn? Dieser Frage geht in dieser leisen und humorvollen Komödie Regisseur Simón Franco auf den Grund. Lakonischer Humor zieht sich durch den ruhig erzählten und imposant fotografierten Film. Hauptdarsteller Oscar Payaguala, Musiker, Journalist und Angehöriger der indigenen Tehuelche Aonikenk aus Patagonien, überzeugt mit seinem minimalistischen Schauspiel und seinen poetischen, traditionellen Gesängen. 17 Mi 6. Mai 20.30 Uhr Präsentiert vom ONLINE-MAGAZIN CULTURA LATINA Una noche Eine Nacht in Havanna Lucy Mulloy | Kuba/USA/GB 2012 90 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Dariel Arrechaga, Anailín de la Rúa de la Torre, Javier Núñez Florián, u.a. Filmfestival von Havanna: Publikumspreis Filmfestival Tribeca, New York: Bester Debütfilm, Beste Kamera, Beste Darsteller Filmfestival von Brasilia: Spezialpreis der Jury Elio und Raul sind Freunde von Kindesbeinen an. Mit Anfang 20 arbeiten beide in der Tourismusbranche in der kubanischen Hauptstadt Havanna, wo ihnen die Gäste aus aller Welt täglich vorleben, wie schön es ist, Geld zu haben und frei zu sein. Davon träumen auch die beiden jungen Männer. Ein selbstgebautes Floß soll sie ins rund 90 Meilen entfernte Florida in ein sorgenfreies Leben tragen. Der Fluchtplan gerät jedoch ins Wanken, als Elios Zwillingsschwester Lila ihnen auf die Schliche kommt. Die in England geborene Regisseurin Lucy Mulloy zeigt in ihrem Spielfilmdebüt einerseits die faszinierenden Seiten Havannas, die pittoresken Straßen mit den bunten, verrosteten Amischlitten und die pulsierenden Rhythmen einer Jugendkultur abseits von Buena Vista Social Club. Aber sie spart auch die Schattenseiten nicht aus, zeigt kleine Momentaufnahmen des täglichen Lebens und erzeugt mit halbdokumentarischen Straßenszenen jene dichte Atmosphäre, in der die Jugendlichen zwischen Bleiben und Abhauen zerrissen sind. Eine spannend erzählte Geschichte aus der Sicht von Jugendlichen zwischen erwachsen werden, Perspektivlosigkeit und der Suche nach dem Glück. 18 Mo 4. Mai 20.30 Uhr Präsentiert von Latin Film Lounge und Mexicanos en Austria Workers José Luis Valle | Mexiko 2013 120 Min | spanische Originalfassung mit dt. Untertiteln Mit: Jesús Padilla, Susana Salazar, Bárbara Perrín Rivemar, Sergio Limón u.a. Filmfestival von Guadalajara, Mexiko: Bester Film Internat. Festival Split: Großer Preis Rafael putzt seit 30 Jahren zuverlässig und verantwortungsvoll in einer Glühbirnenfabrik. Um den Eintritt in seinen wohlverdienten Ruhestand gebührend zu würdigen, kauft er sich sogar extra neue Schuhe. Doch sein Vorgesetzter macht ihm einen Strich durch die Rechnung: Rafael habe keinen Rentenanspruch, weil er aus El Salvador stamme und illegal in Mexiko sei. Ohnmächtig angesichts dieser ungerechten Behandlung beginnt der zurückhaltende Mann einen subtilen Racheplan zu schmieden. Lidia war einst mit Rafael verheiratet. Auch sie muss hart arbeiten. Seit mehr als 30 Jahren ist sie Hausangestellte einer reichen Mexikanerin, die ihre edle Windhündin „Princesa“ beinahe schon obszön verhätschelt. Als die alte Dame stirbt, vermacht sie ihr Vermögen dem Hund. Und nur wenn der Hund eines natürlichen Todes stirbt, geht das Erbe an die Bediensteten. So wird Lidia bald kreativ. Zwei Leben in Tijuana an der mexikanisch-amerikanischen Grenze, betrachtet mit der Geduld eines Insektenforschers: Das Erstlingswerk des Mexikaners José Luis Valle lässt uns mit Momenten beißenden Humors ganz unspektakulär in alltägliche, kleine menschliche Dramen eintauchen. Sein satirisches Märchen über Herrschaftsverhältnisse und späte Wendungen im Leben betören mit schönen Bildern, die ihren Sog aus dem lakonischen Erzählrhythmus beziehen. 19 lateinamerika anders …gehört gelesen! Kritische und alternative Berichterstattung über soziale Wirklichkeiten und politische Entwicklungen in Lateinamerika und der Karibik. Kennenlernabo (4 Hefte, € 15,–), Aktionsabo mit Buchgeschenk (6 Hefte, € 30,–), Probeheft (gratis) [email protected]/IGLA, c/o WUK, Währingerstraße 59, 1090 Wien © Sukree Sukplang / Reuters www.suedwind-magazin.at „Wo sonst steht die Peripherie im Mittelpunkt?“ Der Schriftsteller Ilija Trojanow über das Südwind-Magazin Wagen Sie mit dem Südwind-Magazin einen anderen Blick auf die globalisierte Welt: Jeden Monat Unerwartetes, Aktuelles und Hintergründiges aus Afrika, Asien und Lateinamerika. Super-Angebot: 3 Ausgaben um nur ¤ 3,- statt regulär ¤ 12,- (Dieses Kurzabo endet automatisch!) Bestellungen unter [email protected] oder Südwind-Magazin | Laudongasse 40 | 1080 Wien | Tel. 01/405 55 15-0 E I N F I L M V O N A N D R E A R O G G O N HELGE SCHNEIDER HIER UND DORT AB 1 5. MA I IM + A „Ich TRIBUTE T O HE weiß LG , du finde E Sche st mich iße, a komm ber zu mir!“ DER JUNGE HERZENSBRECH ER AUS HAVANNA AB 8. M AI IM „Ein Film, der kubanische Geschichte schreiben wird.“ Wir danken unseren Unterstützern: Embajada de Cuba en Austria und unseren Medienpartnern: 1050 Wien, Margaretenstraße 78 Tel: 587 90 62 | www.filmcasino.at [email protected] Preise: € 8,50, Ermäßigt € 7,50 (Studierende, Lehrlinge, SchülerInnen, Senioren, Arbeitssuchende, Ö1 Club, LAI) 10er Block € 60,00, 5er Block: € 35,00 (10 bzw. 5 Vorstellungen, inklusive Filmcasino-Club-Mitgliedschaft) Erreichbar U4 Pilgramgasse, 13A und 59 A Ziegelofengasse Organisation & Programmierung: Hans König, Gerald Knell, Richard Pirngruber, Renate Wurm Filmtexte/Redaktion: Renate Wurm, Gerald Knell Presse/Zielgruppenarbeit: Sonja Celeghin, Rafael Donadio Dank an: Renate Wurm und Das Kino, Richard Pirngruber und Lateinamerika-Komitee Salzburg In Kooperation mit Gefördert von Filmcasino Nr. 290 | Zulassungsnummer: GZ 02Z031971 S „Filmcasino“ Herausgeber: Filmcasino & Polyfilm BetriebsGmbH | Erscheinungsort Wien Verlagspostamt 1050 | P.b.b.
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