„Jeder User kann zum ‚Superhater` werden“ Superfans

inside your business. today.
15. JahrganG
NO. 1976
mittwoch, 27. mai 2015
TREVISION
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ESC: Welche Sponsoren profitierten?
MediaCom: ÖBB, A1, Stadt Wien, Wiener Stadthalle und Österreich
Werbung sind die bekanntesten Sponsoren des Events Seite 4
© APA/EPA/S. Lecocq
© APA/Helmut Fohringer
www.trevision.at
Handelsausschuss: ISDS „nicht notwendig“
Am Donnerstag stimmt das EU-Parlament über TTIP ab; die Resolution
soll festhalten, dass es keinen privaten Investorenschutz braucht Seite 7
Diskussion Die Nachwuchsplattform für Marketingexperten lud zum Themenabend über Soziale Stürme
short
© Hyperloop Transportation Technologies
„Jeder User kann zum
‚Superhater‘ werden“
© FEEI/APA Fotoservice/Hautzinger
© Katharina Schiffl/katharinaschiffl.com
Pioneers Festival. A1 unterstützt auch heuer wieder das
Pioneers Festival, das am 28.
und 29. Mai in der Wiener Hofburg über die Bühne geht. Über
1.000 Start-ups werden zeigen,
wie sie mit zukunftsweisender
Technik unsere Welt in den
nächsten Jahren verändern
wollen. Beispiele dafür sind etwa „intelligente“ Sportwäsche,
menschliche Roboter oder das
schnellste Transportmittel
der Welt (Bild: „Hyperloop“).
Wie schon im Vorjahr wird A1
(Telekom Austria) auch 2015 in
der Hofburg mit dem A1 StartUp-Campus vertreten sein;
darüber hinaus unterstützt der
Telekomanbieter den Start-upEvent auch technisch. A1 sorgt
für WLAN und LTE. (red)
TRI*M ist der weltweit führende Forschungsansatz, um Kundenbeziehungen zu verstehen
und zu managen.
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Kundenbeziehungen endlich entschlüsseln
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Superfans & Superhaters Event #2 der Marketing Natives setzte sich mit den
neuen Lieblingen der Marketer auseinander, den Superfans – und mit deren
­Gegenspielern, den Superhaters. Dass jede Medaille zwei Seiten hat, diskutierten
Ritchie Pettauer, Lisa Stadler, Tom Thaler und Michaela Mojzis-Böhm (v.l.). Seite 2
70
FEEI. In der jüngsten Ausschusssitzung des Fachverbands der Elektro- und Elektronikindustrie (FEEI) wurde
Brigitte Ederer (Bild) erneut
zur Obfrau gewählt. Als Stellvertreter fungieren erstmals
Wolfgang Hesoun, Vorstandsvorsitzender der Siemens AG
Österreich, Kari Kapsch, COO
der Kapsch-Group, und Sabine
Herlitschka, Vorstandsvorsitzende Infineon Technologies
Austria AG. Ausgeschieden ist
Ex-Infineon-Chefin Monika
Kircher. Der FEEI vertritt in
Österreich die Interessen von
knapp 270 Unternehmen mit
rund 60.000 Beschäftigten und
12,45 Mrd. € Produktionswert
und ist der zweitgrößte Industrieverband des Landes. (red)
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2 – medianet
Mittwoch, 27. Mai 2015
Marketing Natives Die Influencer sind die neuen Lieblinge der Marketing Manager – sie entfalten ihre Macht jedoch nicht nur im Positiven
Auch Shitstorms haben ihre Fans
© Katharina Schiffl/katharinaschiffl.com
Event #2 der Marketing Natives, „Superfans & Superhaters“, oder: „Sag mir in einem Tweet, warum ich deine Seite liken soll!“
„Superfans & Superhaters“: Welches Potenzial haben Soziale Stürme?
Wien. Die Marketing Natives, die
Nachwuchsplattform für junge
Marketing-Experten, luden kürzlich zu „Event #2“ mit dem Themenschwerpunkt „Superfans &
Superhaters“ ins T-Center in Wien.
Rund 200 Besucher lauschten
den Vorträgen von Experten wie
Michaela Mojzis-Böhm (Gründerin
Corporate Grassroots Professionals), Tom Thaler (Unternehmensberater), Lisa Stadler (Social Media
Managerin derStandard.at) und
Ritchie Pettauer (Blogger, OnlineMarketing-Berater und Uni-Lektor)
zum Thema „Shit- und Candystorms“ und gingen der Frage nach, ob
der Soziale Sturm Potenzial hat.
Tom Thaler eröffnete als Keynote-Speaker den Abend und verriet
gleich zu Beginn, „wie man in einer
Minute rund 100.000 Werbeanzeigen generiert“. Dazu sei, so Thaler,
allerdings ein profundes Wissen
über die Social Media-Welt vonnöten: „Alles, was auf Facebook
gespeichert wird, kann und wird
für Werbezwecke verwendet werden. Die Fananzahl auf Facebook
allein bewirkt gar nichts. Wichtig
ist es, den Fan-Traffic abzuziehen
und für sich zu verwenden.“
Im Anschluss daran betrat Lisa Stadler die Bühne; sie erklärte, warum man als Social MediaManagerin nicht nur der „digitale
Mistkübel“ sei. Stadlers Tagesroutine als Social Media Managerin
bestehe, so beschrieb sie, aus den
Aufgaben, sich einen Themenüberblick zu verschaffen, die journalistischen Inhalte zu selektieren
und für den jeweiligen Kanal zu
übersetzen. Dazu gehöre auch Customer Care und die Präsenz auf diversen Kanälen.
Rasches Reagieren im Web
„Im Social Web zählt eine rasche
Reaktionszeit sowie die Interaktion mit der Community“, erklärte
Stadler. Neueste Errungenschaft
des Standard-Online-Teams: Mittels Broadcast-Listen wird täglich
via Whatsapp ein Nachrichtenüberblick verschickt, für den sich
bereits zahlreiche User angemeldet
hätten.
Dritte Speakerin war Michaela
Mojzis-Böhm. Ihre Grundthese:
„Jede Organisation hat Fans – in
„Alles, was auf
­Facebook gespeichert
wird, kann und wird
für Werbezwecke
verwendet werden.“
Tom Thaler
unternehmensberater
guten wie in schlechten Zeiten. Es
stellt sich nur die Frage, wo diese sind und was sie für uns tun,
wenn wir sie brauchen.“ Professionelles Fan-Management ist für
Mojzis-Böhm ein „Handwerk“. In
erster Linie müssten Fans erkannt
und verstanden werden. MojzisBöhm ist der festen Überzeugung:
„Lovers sind unbezahlbar für ein
Unternehmen; Superfans sind eine Handvoll Leute, die Glaubwürdigkeit, Impact und Herzlichkeit
transportieren.“ Das Thema Shitstorm sieht die Gründerin entspannt: „Ein Shitstorm hat auch
Fans im Gepäck. Man kann in Krisenzeiten jene gut erkennen, die dir
ihr Herz schenken.“
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„Emotionales Involvement“
Ritchie Pettauer rundete die
Diskussion ab und erklärte die Gemeinsamkeiten und Unterschiede
von und zwischen Superfans und
Superhaters: „Beide Gruppen sind
stark emotional involviert. Superfans wachsen langsam, Superhaters hingegen rasch.“ Pettauer hat
einen einfachen Tipp für den Umgang mit unliebsamen Kommentatoren auf Facebook und Twitter:
„Diese Personen sollten gelöscht
und blockiert werden, sobald es
den Rechtsrahmen sprengt.“
Pettauer betonte jedoch auch,
dass so gut wie jeder User durch
eine unglückliche Verkettung von
Zufällen zum Superhater werden
könne. Zum Abschluss widerlegte
der Uni-Lektor noch das in der
Kommunikationsbranche viel zitierte „Rieplsche Gesetz“, wonach
ein neues Medium noch nie ein
altes Medium verdrängt habe, mit
einer Frage an den vollen Veranstaltungssaal: „Wann haben Sie
zuletzt einen Minidisc-Player gesehen?“ (red)
medianet
inside your business. today.
mittwoch, 27. mai 2015 – 3
© ORF/Badzic
ESC abbauarbeiten
Die Abbauarbeiten dauern in der Stadthalle noch bis Freitag: Halle F
ist bereits ‚ESC-frei‘, in restlichen Bereichen wird noch gearbeitet
© digitalradio.ch
marketing & media
Digitalradio-test
Mit 15 Radioprogrammen startet am Donnerstag der Digitalradio-­
Testbetrieb in Wien; ab 2018 österreichweiter Regelbetrieb geplant
ESC in Wien: Welche
Sponsoren profitierten?
© willhaben.at
short
© APA/EPA/Uli Deck
Status In österreichischen
Haushalten liegen ungenutzte
Gegenstände im Wert von rund
fünf Milliarden Euro herum,
hat der Online-Marktplatz
willhaben.at aus Umfragen
hochgerechnet. willhaben.
at selbst bietet auf seinem
Marktplatz rund drei Millionen Artikel an, Tendenz steigend. Über 50% der Zugriffe
auf die Site erfolgen von einem
mobilen Endgerät aus.
© APA/Helmut Fohringer
Zwist Der türkische Präsident
Recep Tayyip Erdogan (Bild)
hat einen kritischen Artikel
über ihn in der New York
Times als „schamlos“ bezeichnet und die renommierte Tageszeitung aufgefordert, sich
des „ihr zustehenden Platzes
zu besinnen“. Der Präsident beschuldigte bei einer Veranstaltung „bestimmte Mediengruppen“, sich Unterstützung „von
bestimmten Orten“ zu holen.
Sieger des diesjährigen Eurovision Song Contest: Måns Zelmerlöw aus Schweden.
© Bidness ETC
Return on Investment Am Samstag ging der Song Contest in Wien über
die Bühne – wesentlich mitfinanziert durch Sponsoren. Von der MediaCom
­nachgefragt, kam heraus: ÖBB, A1, Stadt Wien, Wiener Stadthalle und Österreich
Werbung waren bzw. sind die bekanntesten Sponsoren des Events. Seite 4
Fusion Der US-Kabelnetz-Betreiber Charter Communications will sich mit dem Rivalen
Time Warner Cable (TWC)
zusammenschließen und zugleich Bright House Networks
übernehmen. Die Transaktion
bewerte TWC mit knapp 79
Mrd. USD (72 Mrd. €), teilten
beide Unternehmen mit. Für
Bright House sollten 10,4 Mrd.
USD bezahlt werden. (APA)
Antenne Steiermark-Geschäftsführer
Gottfried Bichler mit neuem Angebot.
Graz/Linz. Die Privatradios Antenne Steiermark und Life Radio
haben im Internet ein neues gemeinsames Rock Radio gestartet.
Das „Austrian Rock Radio“ (www.
austrianrockradio.at) fülle eine
Formatlücke in der österreichischen Radiolandschaft, denn Rock
sei das Genre im Musikmarkt, das
die größten Massen bewegt, so
die beiden Sender. „Das ‚Austrian
Rock Radio‘ ist ein zukunftsträchtiges Radioprojekt in einem immer
selektiveren Radiomarkt in Österreich“, so Antenne SteiermarkGeschäftsführer Gottfried Bichler
und Life Radio-Chef Christian
Stögmüller. (APA)
Gurke für 50 Shades of Grey
© cuke.it
(www.
medianet.at)
Film Fans wählen den schlechtesten Film 2015
Austrian Rock Radio gestartet
© Antenne Steiermark
Der medianet
­Sonderthemenplan
2015 ist
hier abrufbar!
On Air Antenne Steiermark und Life Radio
Initiator Andreas Auinger bei der
Verleihung zum schlechtesten Film.
Cannes. Cowboys und Revolver zu
Ehren von Clint Eastwoods 85.
Geburtstag haben die diesjährige
Verleihung der „Gurke des Jahres“ während der Filmfestspiele in
Cannes vor dem Palais de Festival
geprägt. Die Community der Social-Plattform www.cuke.it hat mit
überwältigender Mehrheit „Fifty
Shades of Grey“ zum schlechtesten
Film 2015 gewählt. Initiator Andreas Auinger kommentierte: „Mal
sehen, ob eine der Fortsetzungen
diesen Rekord noch toppen kann.“
Zwar gab es Millionenumsätze für
die Produktionsfirma, aber auf
diese Auszeichnung hätte sie wohl
gern verzichtet. (red)
c ov e r
4 – medianet
Mittwoch, 27. Mai 2015
Facebook, Twitter & Co. Die Stadt Wien konnte im Zusammenhang mit dem Song Contest die meisten Reaktionen im Netz auslösen
ESC: Erste Bilanz der Sponsoren
© APA/Helmut Fohringer
MediaCom erhob, wer überzeugen konnte; Fazit: Mehr als die Hälfte der Befragten konnte A1 und ÖBB als Sponsor nennen.
ÖBB, A1, Stadt Wien, Wiener Stadthalle und Österreich Werbung waren laut einer Onlinebefragung der MediaCom die bekanntesten Sponsoren des musikalischen Events.
Wien. Der Song Contest – ein medialer Spitzenevent! Allein das Finale
am Samstag hatte 10.000 Besucher
in der Wiener Stadthalle, und es
waren über 25.000 Fans, die trotz
schlechten Wetters zum Public
Viewing nach Wien gekommen
sind. Im TV konnten in der ganzen
Woche 5,87 Mio. Österreicher erreicht werden, und das Finale am
Samstag sahen 1,97 Mio. Zuseher.
Dieses Media-Highlight des Jahres ist natürlich auch eine einmalige Gelegenheit, sich als Sponsor in Szene zu setzen. Denn hier
können nicht nur national enorme
Reichweiten im TV generiert, sondern auch internationale, einzigar-
tige Möglichkeiten genutzt werden
(geschätzte 200 Mio. Zuseher weltweit – erstmalig mit dabei: China).
Welcher der insgesamt 19 offiziellen Sponsoren am besten auffallen und den Konsumenten in
Erinnerung bleiben konnte, hat
MediaCom in einer repräsentativen Online-Befragung nach der
Bekanntheit der Sponsoren unmittelbar nach dem Finale des Eurovision Song Contest (Sonntag 8:00
Uhr bis Montag 12:00 Uhr) erhoben; in Summe wurden 220 Personen befragt.
Das Ergebnis: ÖBB, A1, Stadt
Wien, Wiener Stadthalle und Österreich Werbung sind die bekann-
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testen Sponsoren des Events. 45%
der Österreicher haben A1 und 43%
ÖBB als Sponsor wahrgenommen.
Wenn man nur jene einbezieht, die
den Event gesehen oder besucht
haben, sind dies sogar über 50%
für A1 und ÖBB.
Man sieht jedoch deutliche Unterschiede in der Sponsorbekanntheit oder Wahrnehmung eines
Eventsponsors.
In das Sponsoring eines Events
gekonnt zu investieren, kann Bekanntheit und Image einer Marke
deutlich stärken. Um die Wirkung
zu verbessern, muss auch auf Aktivierung gesetzt werden. Denn Aktivierung bewirkt, dass Menschen
über die Marke reden.
Konnten die Song Contest-Sponsoren die Österreicher dazu bewegen, über ihre Marke zu kommunizieren und somit einen positiven
Buzz auslösen? Um dieser Frage
nachzugehen, hat MediaCom in
Zusammenarbeit mit Brandwatch
„Gemessen wurden
alle Hashtags, Kommentare, Gespräche
und Aktivitäten
zum Thema ‚ESC‘,
­Conchita Wurst und
den ­Sponsoren.“
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auch die Social Media-Aktivitäten
rund um den Song Contest in Österreich analysiert.
Live konnten die Reaktionen
auf Facebook, Twitter, etc. mittels Monitoring verfolgt werden.
Gemessen wurden alle Hashtags,
Kommentare, Gespräche und Aktivitäten zum Thema ESC, Conchita
Wurst und den Sponsoren im Zeitraum vom 19. bis inkl. 24. Mai.
Die Stadt Wien konnte im Zusammenhang mit dem Song Contest die
meisten Reaktionen im Netz auslösen: Sie dominiert mit der höchsten
Gesamtanzahl an Erwähnungen in
Sozialen Medien – nicht verwunderlich bei der Vielzahl der im Vorfeld
gesetzten Aktivitäten. Die Aufteilung zeigt deutlich, dass sich dieses
Engagement positiv auswirkt.
Hier geht´s zu
xpert.medianet:
Mit 52% der gesamten Nennungen nimmt somit die Stadt
Wien den ersten Platz ein; an zweiter Stelle ist Conchita Wurst mit
27% ein wesentlicher Treiber der
Unterhaltungen. Die Summe der
nationalen Werbepartner rangiert
an dritter Stelle mit 10%; hier sind
die nationalen Partner wie A1,
Almdudler, ÖBB und die Wiener
Stadthalle am häufigsten Thema
des Austauschs gewesen. Durch
den Sonderstatus in diesem Jahr
wurde auf Platz vier das Land Australien stark thematisiert.
Fazit: Wenn Sponsoring nicht
gründlich geplant wird, besteht
das Risiko, sich nur auf einer Logoleiste mit einer Vielzahl anderer
Partner wiederzufinden. Dementsprechend gering fällt dann auch
der Return on Investment (= Mediavalue) aus.
(red)
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retail
medianet
inside your business. today. Der französische Großhandel darf unverkaufte
Nahrungsmittel künftig nicht mehr wegwerfen „V“ wie vegan
Seite 7
© Vöslauer
© APA/dpa
Paris macht ernst
Mittwoch, 27. Mai 2015 – 6
Vöslauer Balance ist zu 100 Prozent vegan;
das bestätigt nun auch die Vegane Gesellschaft Österreich Seite 7
Handelsausschuss will festhalten:
ISDS ist „nicht notwendig“
© APA/EPA/Patrick Seeger
Abstimmung Am
Donnerstag wird im
EU-Parlament über
TTIP abgestimmt.
Die rechtlich nicht
bindende ­Resolution
soll festhalten,
dass der private
­Investorenschutz
(ISDS) nicht not­
wendig ist. Seite 7
Wella: Wer macht das Rennen?
Japan: Butter ist alle
Berlin. Der weltgrößte KosmetikHersteller L’Oréal will die Haarpflege-Sparte Wella des US-Rivalen Procter & Gamble nicht kaufen.
Man werde nicht für Wella bieten,
sagte L’Oréal-Vorstand Nicolas
Hieronimus dem Handelsblatt.
L’Oréal sei als Weltmarktführer
bei Friseuren mit eigenen Marken
sehr gut aufgestellt.
Der Konsumgüterhersteller Henkel soll Insidern zufolge Favorit im
Rennen um Wella. Die Sparte werde mit 5 bis 6,4 Mrd. € bewertet.
Henkel sei in einer guten Position,
sich gegen Finanzinvestoren wie
CVC und Bain durchzusetzen. Die-
Henkel-Chef Kasper Rorsted wollte ein
Kauf-Interesse nicht kommentieren.
se seien vor allem an dem professionelle Kunden ansprechenden Teil
von Wella interessiert. Die immer
wieder aufkommenden Gerüchte,
wonach Henkel ein Auge auf den
Haarpflegespezialisten geworfen
haben soll, wollte Henkel-Chef
Kasper Rorsted bisher nicht kommentieren.
Auch die US-Konzerne Revlon
und Coty sollen interessiert sein.
Der deutsche Branchenkollege
Beiersdorf hatte zur Monatsmitte
gesagt, dass ein Wella-Kauf keine Priorität für das Unternehmen
sei; für andere Konzerne wäre eine
Übernahme interessanter. (APA)
© Panthermedia/Sergii Kolesnyk
Import Japan fährt Butter-Produktion seit Jahren zurück
© EPA/Federico Gambarini
Konsumgüter Henkel gilt als Favorit im Rennen um Wella, L’Oréal will nicht übernehmen
Die Regierung in Tokio musste erstmals
seit Jahren Butter im Ausland einkaufen.
Tokio. In Japan wird wieder einmal
die Butter knapp. Der Molkereiverband des Landes warnte gestern,
Dienstag, die Nachfrage übersteige
das Angebot um mehr als 7.000
Tonnen. Landwirtschaftsminister
Yoshimasa Hayashi kündigte geplante Importe an, um eine Versorgung gewährleisten zu können.
Bereits im Mai und im November
letzten Jahres war die Butter in
Japan knapp geworden. Japans
Milchbauern fahren die Produktion
wegen des Bevölkerungsrückgangs
seit Jahren zurück. Zudem sei das
Tierfutter wegen des schwachen
Yen teuer. (APA)
r e ta i l & Pr odu c e r s
Mittwoch, 27. Mai 2015
medianet retail – 7
TTIP Die rechtlich nicht bindende Resolution soll festhalten, dass privater Investorenschutz ISDS „nicht notwendig ist“
short
Abstimmung über TTIP
Eröffnung des ersten
Weideschlachthauses
Am Donnerstag wird im EU-Parlament über das Transatlantische Handelsabkommen TTIP abgestimmt.
Brüssel. Am 28. Mai wird im Europaparlament über das kontroverse
Handels- und Investitionsabkommen TTIP zwischen der EU und
den USA abgestimmt. Rechtlich
ist die Resolution zwar nicht bindend. Sie soll aber nach dem Entwurf festhalten, dass Investoren
zwar nicht diskriminiert werden
dürften, aber ein privater Investorenschutz (ISDS) wegen der entwickelten Rechtssysteme auf beiden
Seiten „nicht notwendig ist“.
Der zuständige EU-Parlamentsverhandler, Bernd Lange, erwartet,
dass sich eine breite Mehrheit des
Parlaments für die Fortsetzung der
TTIP-Verhandlungen ausspricht.
Nach dem Votum soll das Plenum
voraussichtlich am 10. Juni über
die Entschließung abstimmen.
Die Zahl der Abgeordneten, die in
Fundamentalopposition zu TTIP
stehen, schätzt Langen auf weniger als ein Drittel. Die privaten
Investorenschutzklauseln könnten
© Labonca
aber auch künftig ein kontroversieller Punkt bleiben, glaubt Lange.
Außerdem erwartet er, dass angesichts des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 erst 2017 weiter
verhandelt wird.
Grüne Fraktion kritisiert
EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström erntet Kritik vonseiten der Grünen.
Gewinn sackte
um ein Drittel ab
Das „V“ steht nun auch für vegan
© Vöslauer
Vegane Ernährung spricht immer mehr Menschen an, weiß Birgit Aichinger (Vöslauer).
Händler beschweren sich
© obs/Hakro/Andreas Chudowski
© APA/dpa-Zentralbild
Unverkaufte Ware soll gespendet, als Tiernahrung oder Kompost verwendet werden.
Schrozberg. Das Textilunternehmen Hakro GmbH (Schrozberg)
ist neues Mitglied im Bündnis für
nachhaltige Textilien und bekennt
sich damit zu seiner Mitverantwortung für die soziale, ökologische
und ökonomische Gestaltung der
textilen Wertschöpfungskette. „Wir
sind als Auftraggeber mitverantwortlich“, erklärt Geschäftsführerin Carmen Kroll. (red)
„Wir sind als Auftraggeber mitverantwortlich“, sagt GF Carmen Kroll.
© Elumeo
Hakro zeigt sich
verantwortlich
men mit einer karitativen Organisation für Lebensmittelspenden zu
schließen. In den Schulen soll der
Unterricht gegen die Verschwendung von Lebensmitteln in den
Lehrplan aufgenommen werden.
Der französische Handel kritisierte indes, dass die Maßnahmen
ihr Ziel verfehlten; schließlich sei
der Großhandel lediglich für fünf
Prozent der verschwendeten Lebensmittel verantwortlich und
überhaupt sei man bereits jetzt
der größte Spender und arbeite
eng mit Hilfsorganisationen zusammen.
Doch jeder Franzose wirft jährlich im Durchschnitt 20 bis 30 kg
Lebensmittel weg – und zwar im
Wert von insgesamt zwölf bis 20
Mrd. € pro Jahr. Die nun von der
Nationalversammlung beschlossenen Maßnahmen sind Teil eines
Gesetzentwurfs zum Energiewandel von Umweltministerin Segolene Royal. Die Regierung will die
Lebensmittelverschwendung bis
2025 halbieren. (dp)
Online-Schmuckhändler
Elumeo will an Börse
Textilien Nachhaltigkeit
Paris: Strafe für Essen wegwerfen
häufig beispielsweise Chlor über
Mülltonnen mit noch nutzbaren
Lebensmitteln des Großhandels
verteilt werde.
Künftig müssen Händler jegliche Verschwendung vermeiden.
Unverkaufte Ware soll gespendet,
als Tiernahrung genutzt oder als
Kompost für die Landwirtschaft
verwendet werden. Supermärkte
mit einer Fläche von über 400 m2
werden verpflichtet, ein Abkom-
Wien. Seit dem 1. Jänner 2015
ist Editel Preferred Partner des
österreichischen Handelsverbands. „Seit mehr als drei Jahrzehnten arbeiten wir gemeinsam mit unseren Kunden und
Technologiepartnern daran, die
Supply Chain im österreichischen Handel durch EDI nachhaltig zu optimieren“, freut sich
Editel-Geschäftsführer Peter
Franzmair. Seit über 30 Jahren
begleitet Editel den österreichischen Handel bereits in enger
Zusammenarbeit. (red)
Zürich. Buchverluste mit Finanzinstrumenten haben beim Schweizer Luxusgüterkonzern Richemont
im abgelaufenen Geschäftsjahr
2014/15 den Gewinn um 35% auf
1,3 Mrd. € einbrechen lassen.
Operativ lief das Geschäft jedoch
gut. Die Erlöse aus dem Verkauf
von Cartier-Schmuck, Edeluhren
der Marken Piaget und IWC und
sowie das Geschäft mit den edlen
Schreibutensilien und Ledermode
stiegen um vier Prozent auf 10,4
Mrd. €. Der Start ins neue Geschäftsjahr verlief – mit Ausnahme der Region Asien/Pazifik – erfreulich. In Hongkong und Macao
sei die Lage schwierig. Insgesamt
­s tiegen die Verkäufe um neun
­Prozent. (APA)
Großhandel Händler im LEH dürfen Ware nicht für den Verkauf ungeeignet machen
Paris. Frankreich geht gegen die
Verschwendung von Lebensmitteln vor: Der Großhandel darf unverkaufte Nahrungsmittel künftig
nicht mehr wegwerfen. Das hat
das Parlament in Paris beschlossen. Insbesondere wird es den
Händlern im Lebensmittelbereich
verboten, ihre unverkaufte Ware
„für den Konsum ungeeignet“ zu
machen. Ein Abgeordneter prangerte es als „skandalös“ an, dass
Editel ist Partner des
Handelsverbandes
Richemont Verlust
Vöslauer Balance Die Vegane Gesellschaft Österreich bestätigt: Balance ist vegan
Bad Vöslau. Vöslauer Balance ist
zu 100% vegan. Das bestätigt nun
auch die Vegane Gesellschaft
Österreich und hat das entsprechende Gütesiegel vergeben, das
ab sofort auf den Etiketten zu sehen ist. Demnach beinhalten alle verwendeten Zutaten keinerlei
tierische Bestandteile – also auch
keine Gelatine und keinen Honig.
„Wer sich im Lebensmittelhandel umsieht und aktuelle Ernährungsratgeber liest, weiß, dass
vegane Ernährung immer größere
Bevölkerungskreise anspricht“, so
Birgit Aichinger, Leitung Marketing & Verkauf Inland. Dabei gehe
der Trend auch klar in jene Richtung, dass man auch mit veganer
Kost auf Genuss nicht verzichten
muss. (red)
Burgau. Der Labonca Biohof in
der Oststeiermark verwirklicht
eine angstfreie Schlachtung
und Haltung im Freiland für
Schweine, Hühner und Puten.
Nun wurde am Hof Österreichs
1. Weideschlachthaus fertiggestellt. „Mit der Realisierung
des Weideschlachthauses beschreiten wir am Labonca Biohof bei der Schlachtung völlig
neue Wege. Das Wohl der Tiere,
aber auch die bestmögliche
Fleischqualität, stehen bei uns
an oberster Stelle“, so Biobauer
Norbert Hackl (Bild). (red)
© APA/EPA/Stephanie Lecocq
EU-Handelskommissarin Cecilia
Malmström hatte sich für eine Reform des Investorenschutzes bis
zur Schaffung eines internationalen
Handelsgerichts ausgesprochen.
Kritik hagelte es indes vonseiten
der EU-Fraktion der Grünen: Der
Vorschlag Malmströms gehe zwar
in die richtige Richtung, bleibe aber
insgesamt zu vage. Außerdem seien
die angestrebten Kompromisse zu
ISDS unzureichend. Und: Weder der
Klimaschutz noch der Kampf gegen
Steueroasen, die Überwachung der
Finanzmärkte oder Arbeitsschutznormen spielten in den Verhandlungen eine große Rolle. (dp)
Am 30. Mai findet am Hof ein Biofest
statt – mit Besichtigungsmöglichkeit.
2014 setzte das deutsch-thailändische Unternehmen 71 Mio. € um.
Frankfurt. Der Online-Schmuckhändler Elumeo drängt an
die Frankfurter Börse. Das
deutsch-thailändische Unternehmen will dafür 40 bis 60
Mio. € einsammeln. Auch die
derzeitigen Eigentümer, Firmengründer und Verwaltungsratschef Wolfgang Boye und
seine thailändischen Partner,
wollten Aktien abgeben. Insgesamt dürfte damit das Emissionsvolumen einen dreistelligen
Millionenbetrag erreichen.
Elumeo verkauft unter anderem
über den eigenen TV-Sender
„Juwelo TV“, aber auch über
das Internet und am Telefon
Edelsteinschmuck unter den
Marken Juwelo, Amayani und
Rocks & Co. Produziert werden
die Schmuckstücke in einer eigenen Fabrik in Chanthaburi in
Thailand. 2014 setzte Elumeo
nach eigenen Angaben rund 71
Mio. € um, im ersten Quartal
2015 waren es knapp 20 Mio.
€. Das Unternehmen mit 1.100
Mitarbeitern ist operativ profitabel. (APA)