Wie kommen wir hin und wie geht es weiter?

Wie kommen wir hin ‒
wie geht es weiter?
Innovationen, Projekte
und Personalentwicklung
Petra Hätscher
Dr. Beate Tröger
Bibliothek der Universität Konstanz
Universitäts- und Landesbibliothek Münster
Wo stehen wir?
Blicken Sie noch durch?
• Wissenschaftsratsempfehlungen zu
Informationsinfrastrukturen und Verbünden
• DFG-Programmlinien zu Forschungsdaten und
Virtuellen Forschungsumgebungen
• Kommission Zukunft der Informationsinfrastruktur
• GoogleBooks; Google Settlement; UrhG
• WorldCat
• Kindle und Co.
• …
Wo stehen wir?
Informationsgesellschaft; Internetversorgung
Rolle der Bibliotheken??
--------Gesamtausrichtung der Bibliothek
„Mitnahme“ der Beschäftigten
Wo stehen wir?
• Veränderung der Arbeitsbedingungen –
unausweichlich
• Schneller Wandel – wie kommen wir so schnell
hinterher
• Steigende / veränderte Anforderungen –
geändert Qualifikationen
• Arbeitsverdichtung – Outsourcing oder InhouseLösungen
Eckdaten und Rahmenbedingungen
• Etat für PE lt. IFLA 0,5-1% des Gesamtetats
• Ressourcen werden weniger – Sach-Etat ebenso
wie Personal-Etat = z.B. Zeitaufwände
• Rechtliche Rahmenbedingen sind zu
berücksichtigen und unterschiedlich:
‒ Z.B. Globalhaushalt
‒ Tarifrecht
‒ …
Was tun wir?
• A – Anreizsysteme, Anerkennungskultur,
Anforderungsprofile, Arbeitsschutz / -sicherheit
• B – Bedarfsorientierung, Beförderung, Beurteilungen,
Bindung von MA
• C – Coaching, Commitment
• D – Diversity Management
• E – Einführung neuer MA
• F – Führung (-skräftefortbildung / -sgrundsätze),
Fortbildung, Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeit
• G – Gleichstellung, Gesundheitsmanagement
• H – Hospitation
Was tun wir?
• I–
• J–
• K–
• L–
•
•
•
•
M–
N–
O–
P–
Information, Integration von Menschen mit
Behinderung
Job Enlargement, Job Enrichment
Kollegiale Beratung, Karriereplanung,
Kommunikation, Krisenmanagement
Laufbahnentwicklung, Leistungsorientierte
Bezahlung
Motivation, Mentoring, Mobbing-Prävention
Nachwuchsführungskräfteentwicklung
Organisationsentwicklung via PE
Potentialanalyse, Projektarbeit, Personalauswahl
Was tun wir?
•
•
•
•
•
•
•
Q–
R–
S–
T–
U–
V–
W–
Qualitätsmanagement
Rotation
Strategie, Sozialberatung, Suchtberatung
Teamarbeit, Teamentwicklung, Telearbeit
Unternehmenskultur
Vorgesetzen-Mitarbeiter-Gespräche
Wiedereingliederungsmanagement,
Weiterbildung
• X, Y, Z – Zielvereinbarung
Was tun wir?
• A – Anreizsysteme, Anerkennungskultur,
Anforderungsprofile, Arbeitsschutz / -sicherheit
• B – Bedarfsorientierung, Beförderung, Beurteilungen,
Bindung von MA
• C – Coaching, Commitment
• D – Diversity Management
• E – Einführung neuer MA
• F – Führung (-skräftefortbildung / -sgrundsätze),
Fortbildung, Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeit
• G – Gleichstellung, Gesundheitsmanagement
plus:
• H – Hospitation
• R ‒ Rotation
Was tun wir?
• A – Anreizsysteme, Anerkennungskultur,
Anforderungsprofile, Arbeitsschutz / -sicherheit
• B – Bedarfsorientierung, Beförderung, Beurteilungen,
Bindung von MA
• C – Coaching, Commitment
UB Konstanz:
• D – Diversity Management
„Strategie“
• E – Einführung neuer MA
• F – Führung (-skräftefortbildung / -sgrundsätze),
Fortbildung, Familienfreundlichkeit, flexible Arbeitszeit
• G – Gleichstellung, Gesundheitsmanagement
plus:
• H – Hospitation
• R ‒ Rotation
Universitäts- und Landesbibliothek
Münster
• Personalentwicklung angesiedelt beim stellvertretenden
Direktor und Stabsstelle Innerer Dienstbetrieb
• Rahmenbedingungen:
‒ Ca. 180 Mitarbeiter/innen, 145 VZÄ; knapp 40.000 Studis
‒ Globalhaushalt, aber dabei sinkender Personaletat
‒ Drittmittelprojekte mit Nachhaltigkeitsverpflichtung und
entspr. Konsequenzen für das Personal
‒ Ungleiche Besoldungs- und Beförderungssituation der
Beamten und Angestellten
‒ Etat für PE lag 2010 bei 1,22 % des Gesamtetats Personal
‒ Alterspyramide: Spitze bei Geburtsjahrgang 1960
1989
1987
1985
1983
1981
1979
1977
1975
1973
1971
1969
13
1967
1965
1963
1961
1959
1957
1955
1953
1951
1949
1947
Universitäts- und Landesbibliothek
Münster
Personenanzahl
12
11
10
9
8
7
6
5
4
3
2
1
0
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Führung ist ein Essential d. Personalentwicklung
• Ihre Auswirkung betrifft Erreichen strategischer
Ziele ebenso wie persönliche Motivation der MA
• Zusammenhang zwischen Führungsstil und Burnout
bei Mitarbeitern ist signifikant
• Führung als Aufgabe zieht sich durch alle
Dienstgrade und Hierarchiestufen – „neue“
Aufgaben für mD und gD
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Zunächst zu definieren: Was meint Führung in der
jeweiligen Einrichtung – wohin und wie ist zu
führen?
• Entspr. wichtig ist als erstes die Formulierung von
Führungsgrundsätzen
‒ als Orientierung für Führungskräfte
‒ als für MA „einklagbare“ Verpflichtung /
Aufgabe der Führungskräfte
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Entwicklung der Grundsätze ist Teil des Ergebnisses – das
Verfahren in Münster:
‒ Strategie-Workshop 1 – Führungskräfte definieren anhand
der Ziele der ULB notwendige Eigenschaften und
Kompetenzen von Führungskräften
‒ Strategie-Workshop 2 – MA (je Dezernat gibt es 3
Benannte) definieren ihre Anforderung an Führung
‒ Str.-W 3 – beide Gruppen diskutieren gemeinsam
‒ Kleine Redaktionsgruppe (Direktion + Stabsstelle
Öffentlichkeitsarbeit) formuliert abschließend
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Die Überschriften – 1 DIN A 4 Seite im Intranet:
‒ Führungskultur in der ULB
‒ Zielorientierung
‒ Personalentwicklung
‒ Organisationsentwicklung
‒ Information
‒ Zusammenarbeit
‒ Kritikfähigkeit
‒ Konfliktfähigkeit
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Die Überschriften – 1 DIN A 4 Seite im Intranet:
‒ Führungskultur in der ULB
‒ Zielorientierung
“Für
uns setzt Führung persönliche Verantwortung
voraus.
Führungskräfte müssen bereit sein zu leisten
‒ Personalentwicklung
und
zu leben, was sie von ihren Mitarbeiterinnen
‒ Organisationsentwicklung
und
Mitarbeitern verlangen.“
‒ Information
‒ Zusammenarbeit
‒ Kritikfähigkeit
‒ Konfliktfähigkeit
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Aus Führungsgrundsätze-Entwicklung ergab sich
Führungskräfte-Entwicklung / -Fortbildung:
‒ 2-tägiges Seminar „Führung und soziale Kompetenz“
für alle Führungskräfte, aber nach Dienstgraden =
Aufgaben getrennt – wird jährlich 1-tägig fortgesetzt
‒ Inhalt = vor allem kollegiale Beratung als Methode
sowie die Selbstdefinition als Führungskraft
• Bes. wichtig für die Kolleg/innen des gD mit ihrer
Sandwich-Position – hier war Rollenfindung bes. im
Vordergrund
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Und: Aus Führungsgrundsätze-Entwicklung ergab sich
Organisationsentwicklung i.e.S.:
‒ Bezogen auf Dezernats- / Abteilungszuschnitte
‒ Bezogen auf Benennungen – nicht unwichtig!
‒ Bezogen auf Besoldungsstrukturen i.S. von
Beförderungskriterien
‒ Bezogen auf Strategie-Entwicklung der ULB
‒ Bezogen auf Informations- und Kommunikationsstrukturen in der ULB
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Zu den Kommunikationsstrukturen:
1. Mitarbeiterbefragung zu aktuellen Stärken und Schwächen in
der Kommunikation im Haus:
• Systematischer Befragung aller Führungskräfte
– Schriftlich
– Per Interview
• Systematische Befragung aller MA schriftlich
2. MA-Veranstaltungen (z.B. Vorträge der Dezernenten) zu je
aktuellen Themen als systematische Mitnahme möglichst aller
MA bei strategischen Überlegungen; Teilnahme ist für Führungskräfte verpflichtend, alle MA sind eingeladen
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Wo stehen wir heute?
‒ Jährliches Seminar für die Führungskräfte i.S. koll.
Beratung innerhalb der ULB (verpflichtend)
‒ Verpflichtend: themenbezogenen Fortbildungen
innerhalb der ULB z.B. zu Konsequenzen der demographischen Entwicklung innerhalb der Mitarbeiterschaft, Sucht …
‒ Selbstorganisierter Zusammenschluss der Gruppenleiter (= gD) ¼ jährlich; koll. Beratung + Information
‒ Teilnahme an Fortbildungen insges. sehr gefördert
Führungskräfteentwicklung/
Führungsgrundsätze
• Ausgangspunkt war die Fortbildung der Führungskräfte in „methodischer“ Hinsicht
• Ergebnis: großer Organisationsentwicklungsprozess
• Und: Ergebnis ist die noch stärkere Verantwortungsübernahme aller Führungskräfte für die
Entwicklung der Bibliothek insgesamt – das war ein
zentrales Ziel!
• Stichwort Verantwortungsübernahme - 3 weitere
Elemente der PE: Coaching, Hospitation + Rotation
Coaching
• Coaching für alle alle Führungskräfte (und MA):
Sozial- und Konfliktberatung - ohne Stunden-Limit
und ohne Angabe von Gründen während der
Arbeitszeit nutzbar, extern
• Alle wiss. Mitarbeiter mit Führungsaufgaben
erhalten von der Uni 10 oder auch mehr Std.
Coaching, wenn gewünscht – das nutzt die ULB
„nach“
‒ Bes. für Frauen in (neuen) Führungspositionen
Hospitation
• Kernziel ist auch hier die Stärkung des Blicks und
der Verantwortungsübernahme für die Bibliothek
als Ganzes statt isoliertes „Abteilungsdenken“
• Sie erfolgen mit einzelnen Personen (Tage bis
max. 3 Wochen Dauer)
‒ In der ULB selbst - auch für 1 Tag als
Hospitation einer Gruppe bei einer anderen
‒ In andere Bibliotheken – nicht zuletzt auch im
Ausland
Rotation
• Ziel = größere Flexibilität und Anpassung an sich ändernde
Anforderungen und Arbeitsweisen
• Wissenssicherung beim Ausscheiden von MA
• Etwa alle 5 Jahre ein Wechsel – auf freiwilliger Basis (!) sachlich o. beförderungsbedingte Wechsel laufen
unabhängig davon
• Bei Inhouse-Bewerbungen erhalten entspr. MA bei sonst
gleicher Eignung den Vorzug
• Bsp.: Wechsel von Institutsbibliothek in Zentralbibliothek
(nach 3-5 Jahren „draußen“)
Was tun wir?
•
•
•
•
•
•
•
Q–
R–
S–
T–
U–
V–
W–
Qualitätsmanagement
Rotation
Strategie, Sozialberatung, Suchtberatung
Teamarbeit, Teamentwicklung, Telearbeit
Unternehmenskultur
Vorgesetzen-Mitarbeiter-Gespräche
Wiedereingliederungsmanagement,
Weiterbildung
• X, Y, Z – Zielvereinbarung
Was tun wir?
•
•
•
•
•
•
•
Q–
R–
S–
T–
U–
V–
W–
Qualitätsmanagement
Rotation
Strategie, Sozialberatung, Suchtberatung
Teamarbeit, Teamentwicklung, Telearbeit
Unternehmenskultur
Vorgesetzen-Mitarbeiter-Gespräche
Wiedereingliederungsmanagement,
Weiterbildung
• X, Y, Z – Zielvereinbarung
Bibliothek der Universität Konstanz
Rahmenbedingungen
Universität:
‒ Campus, 10.000 Studierende
Exzellenzuniversität, Globalhaushalt
Bibliothek:
‒ einschichtig; ca. 90 VZÄ besetzt
‒
‒
‒
‒
mehrere drittmittelfinanzierte Projekte
derzeit Teilschließung wegen Asbestbelastung
knapp 10 % IT-Personal
Strategieentwicklung
• Strategieentwicklungsprozess 2007/2008:
Entwicklung von Zukunftsszenarien
 Ableitung von Zielen und operativen
Maßnahmen
• Jährliche Evaluation
• Erreichung von Zielen bedeutet auch Umsetzung
von PE-Maßnahmen
= Teil der operativen Maßnahmen
Strategieentwicklung
• Personalentwicklung:
viel Weiterbildung gewünscht
• Beispiel
‒ Ziel Kundenbedürfnisse sind bei den MA
bekannt, akzeptiert und werden gern erfüllt
‒ Strategie Kundenbefragungen; enge
Verzahnung der Abteilungen
‒ Maßnahmen Gemischte Arbeitsplätze,
Coaching/Supervision, gezielte Weiterbildung
Einführung neuer Mitarbeiter/innen
• Training on the job (2 Jahre)
1. Feste Aufgabe
2. Halbtags Mitarbeit wechselnd in allen
Abteilungen
• Ziele
1. Lernen und Verstehen von Zusammenhängen
2. Arbeitsverantwortung für die gesamte
Bibliothek, nicht nur für „meine“ Abteilung,
„mein“ Sachgebiet
Familienfreundlichkeit,
flexible Arbeitszeiten, Telearbeit
• Einführung von Telearbeit im Jahr 2000
Pilotprojekt in der Bibliothek
dauerhaft ca. 5 Personen, alternierende Telearbeit
• Einführung von Jahresarbeitszeitkonten 2007
• Universität zertifiziert
„audit familiengerechte hochschule“
Bindung von Mitarbeiter/innen durch
Vereinbarkeit von Beruf und Familie
Information / Informationsfluss
• Viele Veränderungen  viel Information
• Schnelle Veränderungen  schnelle Information
• Systematische Informationskanäle:
‒ Wöchentliche MA-Information
‒ Wöchentliche Weiterbildung von MA für MA
‒ Hauszeitschrift von MA für MA
‒ Bring- und Holschuld als Pflicht
‒ Wiki als Intranet
‒ (Noch) kein MA-Blog: Diskussion?
Vorgesetzten-Mitarbeiter-Gespräche
• Einführung im Jahr 2007
• Schulung aller Vorgesetzten
• Weitere Schulungen zusammen mit der
Universität
• Evaluation 2010
Hohe Zufriedenheit mit den Gesprächen
Veränderungen / Verbesserungen können gezielt
umgesetzt werden
Vorgesetzten-Mitarbeiter-Gespräche
4,05%
2,70%
2,70%
12,16%
teils, teils
33,78%
59,46%
ja
ja
nein
nein
k.A.
Die Einführung der MA-Gespräche vor
einigen Jahren habe ich damals begrüßt.
k.A.
85,14%
Mit der Einführung und Durchführung der
Gespräche bin ich heute zufrieden.
Prüfstein Krisenmanagement
• Teilschließung wegen Asbestbelastung seit
November 2010
• Funktionsfähigkeit trotz Einschränkungen
• Teamstrukturen und Verantwortung der
einzelnen für die Gesamtbibliothek funktionieren
absolut zuverlässig
• Strukturen und Informationswege haben sich
bewährt
Was tun wir?
• I – Information, Integration von Menschen mit Behinderung
• J – Job Enlargement, Job Enrichment
• K – Kollegiale Beratung, Karriereplanung, Kommunikation,
Krisenmanagement
• L – Laufbahnentwicklung, Leistungsorientierte Bezahlung
• M – Motivation, Mentoring, Mobbing-Prävention
• N – Nachwuchsführungskräfteentwicklung
• O – Organisationsentwicklung via PE
• P – Potentialanalyse, Projektarbeit, Personalauswahl
• …
Leistungsorientierte Bezahlung
• Das große Fragezeichen: Zulagen und Prämien
• Aktuell in vielen Universitäten in der Diskussion - oder auch
schon wieder abgehakt
• Rahmenbedingungen:
‒ §40 Nr. 6 TV-L für Angestellte
‒ für Beamte: Verordnung über Gewährung von Prämien und
Zulagen für besondere Leistungen (Leistungsprämien undzulagenverordnung –LPZVO-)
• Hier gibt es deutlich weniger Möglichkeiten (10% des
Grundgehaltes)
Wie kommen wir hin ‒
wie geht es weiter?
Innovationen, Projekte
und Personalentwicklung
Petra Hätscher
Dr. Beate Tröger
Bibliothek der Universität Konstanz
Universitäts- und Landesbibliothek Münster