8• CARu Invest • 13/10 Marktanalyse >> Altenpflege-Monitor Wie Best Ager wohnen wollen Der Deutsche Altenpflege-Monitor 2010 hat gut 500 Personen zu ihrer Wohnsituation und zu ihren Planungen für das Alter befragt. Dabei wurde erstmalig in diesem Jahr erhoben, ob die Befragten der Zielgruppe 50-plus bereits in einer altersgerechten Wohnung leben oder ob sie vorhaben, ihre Wohnung entsprechend umbauen zu lassen. F ast jeder Zweite ab 50 Jahren (46 %) wohnt im eigenen Haus, weitere 5 % in einer Eigentumswohnung. Wohneigentum bildet nach gängiger Meinung eine gute Basis für die Vorsorge: Sowohl in finanzieller Hinsicht, spart man sich doch in der Lebensphase als Rentenempfänger die Wohnungsmiete, als auch in baulicher Hinsicht. Denn man kann seine Wohnstätte frei von Einschränkungen und Vorgaben des Vermieters altersgerecht gestalten. Aber bereiten sich die Best Agers auch in diesem Sinne auf das Wohnen im Alter vor? Und kann Wohneigentum nicht auch eine Belastung sein, weil es den Wechsel in eine altersgerechte Wohnung erschwert? Zunächst ermutigend ist, dass ein Drittel der Befragten nach eigenem Bekunden bereits in einer altersgerechten Wohnung wohnt. Von den zwei Dritteln, die dies noch nicht tun, wäre es 40 % möglich, die derzeitige Wohnung umbauen zu lassen. Bei Altersgerechte Ausstattung: Was von den Kunden erwartet wird Bei Miete vs. Eigenheim Altersgerechtes Wohnen Basisstudie Welche der folgenden altersgerechten Möglichkeiten stehen in Ihrer Wohnung zur Verfügung / wollen Sie dann nutzen / sollte die neue Wohnung anbieten? Wohneigentum Miete (n=150) (n=112) 80% Ebenerdigkeit Hindernisfreie Dusche bzw. Wanne 76% Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe 87% 71% Haltestelle des ÖPNV in unmittelbarer Nähe 70% 63% Verbreiterte Türen 79% 45% Notrufsystem 57% 36% Überwachungssystem für den Herd 54% 26% Treppenlift Keine davon 76% 60% Keine Türschwellen Automatische Lebenskontrolle 73% 40% 18% 44% 11% 1% 33% 1% Mehrfachangaben möglich 2010 - Basisstudie; Grafik 4 Quelle:Altenpflege-Monitor Altenpflege-Monitor 2010 den Wohneigentümern steigen diese Anteile auf 42 %, die bereits in einer altersgerechten Wohnung leben bzw. 58 %, die die Wohnung nach eigenem Bekunden altersgerecht umbauen lassen könnten. Was ist altersgerecht? Aber was verstehen die befragten Best Ager unter „altersgerecht“? Eine vertiefende Analyse dieser Frage offenbart, dass sie damit „geeignet für gehbehinderte Menschen“ meinen. Am häufigsten sollte nach Ansicht der Befragten nämlich altersgerechtes Wohnen – egal ob schon vorhanden oder geplant – ebenerdig sein (77 %). Auch hindernisfreies Duschen bzw. Baden sollte für drei Viertel der Zielgruppe 50-plus im altersgerechten Wohnen möglich sein. Ebenfalls sehr häufig genannt werden Einkaufsmöglichkeiten und Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr in unmittelbarer Nähe sowie fehlende Türschwellen (71 % bzw. 70 %). Technische Hilfsmittel Seltener genannt werden technische und elektronische Hilfsmittel, die für das Wohnen mit stärkeren Einschränkungen in der Mobilität notwendig sind bis hin zur Pflegebedürftigkeit. Hierzu zählen Notrufsysteme (44 %), Überwachungssysteme für Herde (32 %), Treppenlifte können. 13/10 3.1 Marktanalyse >> • CARu Invest • 9 Alters- und Geschlechtsverteilung Die Stichprobe besteht aus 46% Männern und 54% Frauen (vgl. Tabellen im Anhang). Die einzelnen Altersgruppen sind, wie in den Tabellen ersichtlich, bevölkerungsrepräsentativ besetzt (vgl. Tabellen im Anhang). Das Durchschnittsalter der Befragten dieser Stichprobe beträgt 65 Jahre. (29 %) und automatisierte „LebensErgebnisse aus der umfangreicheren Basisstudie 2010 auf einen Blick: kontrolle“ (20 %). Wohnsituation der „Best-Ager“ Damit wird Pflegebedürftigkeit im 3.2 Wohnsituation engeren Sinne von den meisten MenZielgruppe 50+ schen ausgeklammert. Leben im Alter Wohnsituation bedeutet aus der Sicht der in naher ZuBasisstudie kunft betroffenen Allgemeinheit lediglich nachlassende Beweglichkeit (Eben2006 2010 2005 2008 erdigkeit, Nähe zum ÖPNV), aber nicht Im eigenen Haus 46% 49% 49% 49% Pflegebedürftigkeit. Übrigens setzen 4.2 Vorsorgemaßnahmen sich diejenigen Befragten, die zur MieEs gibt verschiedene Maßnahmen, die getroffen werden können, um3% fürs Alter gerüstet zu te wohnen, bereits viel intensiver mit Im gemieteten Haus 6% 3% 3% sein. So kann z.B. die Wohnung altersgerecht umgebaut oder in eine barrierefreie Wohnung Notruf- und Überwachungssystemen umgezogen werden. Auch das Einholen ganz allgemeiner Informationen über PflegemögIn einer (54 %), automatischer Lebenskontrol6% 5% 6% 5% Eigentumswohnung lichkeiten gehört in diesen Bereich. le (33 %) oder auch Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe (87 %) In einer gemieteten 42% 44% 42% 43% 4.2.1 Altersgerechtes WohnungWohnen auseinander. Das bedeutet, sie denken Erstmalig wurde in diesem Jahr gefragt, ob die Befragten der Zielgruppe 50plus bereits in offener über einen Wohnungswechsel 501 Befragte 501 Befragte 501 Befragte 1.000 Befragte einer altersgerechtenBasis: Wohnung leben oder ob sie vorhaben, ihre Wohnung entsprechend nach und sind damit viel flexibler als umbauen zu lassen. Eigentümer einer Immobilie. Konsequenz für die Altenpflege Altenpflege-Monitor 2010 - Basisstudie; Grafik 1 Altersgerechtes Wohnen Aktuell geben mehr Befragte als in den Vorjahren an, in einem gemieteten Haus zu wohnen. Was bedeutet das konkret für das MaBasisstudie Trotzdem haben die Mehrheiten in der derzeitigen Wohnsituation der potenziellen Kunden Leben Sie bereits in einer altersgerechten Wohnung? Wenn nicht, wäre es möglich, Ihre Wohnung nagement in der Altenpflege? Über Bestand: Damit Wenn siewirinEbenerdigkeit, einem Haus leben, dannproblemlos überwiegend imumzubauen? Eigentum. Wohnen Sie in meinen die Möglichkeit, altersgerecht Treppenlifte einzubauen, breitere Türen usw. Pflegebedürftigkeit wird solange nicht einer Wohnung, dann überwiegend in einer gemieteten. nachgedacht, bis sie eintritt. In den meisten Fällen bedeutet alt sein ja auch Ja Ja 40% 33% nicht gleich, pflegebedürftig zu sein. Das Einbauen eines Treppenlifts oder Nein 67% Notrufsystems, solange man noch beweglich und gesund ist, würde ja bedeuten, dass man es geradezu „heNein rausfordert“ oder den Teufel an die 57% Deutscher Altenpflege-Monitor 2010, Basisstudie 2 Wand malt. Ferner bedeutet die eigeWeiß nicht Auch Umzüge in altersgerechte Wohnungen planen die3%jüngeren Befragten häufiger als die ne Immobilie eben nicht eine Vorsorälteren. Hier kommt zu den oben genannten Gründen vermutlich auch noch eine nachlasge für ein altersgerechtes Wohnen sende Mobilität ein nachlassender Wunsch nach Veränderung hinzu, je älter die BeBasis: 337 Befragte Basis: bzw. 501 Befragte sondern höchstens eine ergänzende fragten werden. Unter den Frauen sind auffallend mehr Befürworter eines späteren Umzugs. Altenpflege-Monitor 2010 - Basisstudie; Grafik 8 finanzielle Absicherung. Wer zur Miete wohnt, hat eine höhere Flexibilität, Ein Drittel der BefragtenWohnen wohnt bereits in einer ihrer Einschätzung nach „altersgerechten“ Altersgerechtes im Alter in eine alters- bzw. pflegegeWohnung. Von den zwei Dritteln, die dies noch nicht tun, wäre es 40% möglich, die derzeitiBasisstudie rechte Wohnform zu wechseln. ge Wohnung umbauen zu lassen. 57% hingegen haben diese Möglichkeit nicht. Das heißt Welche der folgenden altersgerechten Möglichkeiten stehen in Ihrer Wohnung zur Verfügung / Damit sind gerade Best Agers, die also, der wollen weit größte der Zielgruppe wohnt nicht altersgerecht und kann auch nicht entSie dann Teil nutzen / sollte die neue Wohnung anbieten? zur Miete wohnen, die interessantesprechend umbauen. 77% Ebenerdigkeit re Zielgruppe für die professionelle 76% Hindernisfreie Dusche bzw. Wanne Die Zielgruppe 50plus nach Alter und Geschlecht: stationäre Altenpflege. Best Agers Einkaufsmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe Total < 6571% J. > 66 J. männlich weiblich mit Wohneigentum werden hingegenAlter und Geschlecht 71% Keine Türschwellen Lebe in altersgerechter Wohnung 33% 32% 33% 31% 34% solange wie es irgendwie geht versu70% Haltestelle desin ÖPNV in unmittelbarerWohnung Nähe Lebe nicht altersgerechter 67% 68% 67% 69% 66% chen, mit ambulanten Pflegemaßnah50% Verbreiterte Türen men auszukommen. keha/CI In den beiden Alterskohorten gibt es keine wesentlichen Unterschiede. Mehr Frauen als Notrufsystem Männer geben an, bereits altersgerecht zu wohnen. Überwachungssystem für den Herd 44% 32% Der Deutsche Altenpflege-Monitor 2010 wird Treppenlift Die Zielgruppe 50plus nach Alter und Geschlecht:29% ausführlich auf der Altenheim EXPO am 23. und 20% Automatische Lebenskontrolle Total 24. Juni in Berlin vorgestellt. Alter und Geschlecht Die neueste Basisstudie sowie weitere Module sind als DVD oder als Download erhältlich: www.altenheim.vincentz.net/apm Keine davon 1% Wohnung kann umgebaut werden Wohnung kann nicht umgebaut werden Keine Angabe 40% 57% 3% < 65 J. > 66Mehrfachangaben J. männlich möglich weiblich 40% 40% 34% Basis: 26247% Befragte 57% 57% 52% 62% Altenpflege-Monitor 2010 - Basisstudie; Grafik 10 Quelle: 2% Altenpflege-Monitor 3% 1% 2010 4% Am häufigsten sollte nach Ansicht der Befragten altersgerechtes Wohnen – egal ob schon Deutscher Altenpflege-Monitor 2010, Basisstudie 14 vorhanden oder geplant – ebenerdig sein (77%). Auch hindernisfreies Duschen bzw. Baden sollte für drei Viertel der Zielgruppe 50plus im altersgerechten Wohnen möglich sein. Ebenfalls sehr häufig genannt werden Einkaufsmöglichkeiten und Anschluss an den öffentlichen Nahverkehr in unmittelbarer Nähe sowie fehlende Türschwellen (71% bzw. 70%). Immerhin
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