wie ein Uhrwerk - Aktuelle Technik

Automation
Anschlusstechnik
Präzise
wie ein Uhrwerk
Die Firma Precitrame liefert vom Jura aus Rundtakt-Bearbeitungsmaschinen in die ganze Welt, mit denen sich Uhrwerke
herstellen lassen. Die Verdrahtung der Maschinen erfolgt
dabei mit Push-in-Klemmen. Diese lassen sich einfach von
Hand und ohne Schraubenzieher anschliessen.
D
Bild 1: Die
Rundtakt-Bearbeitungsmaschine MTR415
bearbeitet die
Werkstücke an
mehreren
Stationen.
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ie Schweiz und im Speziellen das Juragebiet
ist bekannt für die Uhrenindustrie. Die Firma
Precitrame in Tramelan bei Biel liefert seit
1984 Uhrwerke an namhafte Hersteller. Sie hatte in ihren Anfangsjahren aber das Problem, dass keine geeigneten Fräszentren angeboten wurden. Es gab zwar
präzise Maschinen, aber die Bauteile mussten bei den
einzelnen Bearbeitungszentren immer wieder neu eingespannt werden, was die Präzision und die Produktivität verschlechterte. Precitrame entwickelte deshalb für
den Eigengebrauch Rundtaktmaschinen mit mehreren
Bearbeitungsstationen. In diesen musste das Werkstück
nur einmal eingespannt werden und wurde im Kreis
herum an den verschiedenen Stationen bearbeitet. Die
Rundtakt-Bearbeitungsmaschinen fanden nicht nur im
eigenen Hause Anerkennung. Andere Hersteller von
Uhrwerken wurden darauf aufmerksam und wollten sie
kaufen. 1990 entschied sich Precitrame, die Maschinen
an weitere Uhrwerkhersteller zu liefern. Seit 2001 ist das
Unternehmen in zwei unabhängige Firmen aufgeteilt,
die Ebauches Micromécanique Precitrame SA (EMP),
welche Komponenten für Uhrwerke herstellt, und die
Precitrame Machines SA, welche die CNC-Rundtakt-Bearbeitungszentren fabriziert.
Aufwendige Verdrahtung
Die Komplexität eines Bearbeitungszentrums ist nicht
zu unterschätzen. Bis zu 62 Achsen werden gesteuert,
verteilt auf die maximal 15 Bearbeitungsstationen pro
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taktierung braucht, lassen sich selbst Litzen mit
Aderendhülsen und einem Querschnitt von
0,34 Quadratmillimetern ohne Hilfe eines
Schraubendrehers einführen.
Um Platz zu sparen, setzt Precitrame Machines
zudem häufig die Klemme PT 1,5 ein, die im
Gegensatz zu den üblichen Breiten von 5,2 mm
lediglich eine Breite von 3,5 mm aufweist. Auf
den schmalen Klemmen können Leiter mit
Querschnitten bis 1,5 Quadratmillimetern angeschlossen werden, was bei der Verdrahtung
von Steuerungen oft ausreicht.
Montage vor Ort
Bild 2: Alle vorkonfektionierten Kabel
und Klemmenleisten werden bei
Phoenix Contact bereits beschriftet, die
übrigen Leitungen, auch solche für Luft
und Flüssigkeit bei Precitrame Machines
SA mit Tools von Phoenix Contact.
Bild 3: Die Klemmen mit Push-in-Technologie vereinfachen den Leiteranschluss. Damit beim Wiederanschliessen nach der Lieferung keine
Kontaktfehler entstehen, werden
Stecker eingesetzt, die direkt auf die
Klemmen gesteckt werden können.
Maschine. Der Blick in den Schaltschrank enthüllt entsprechend viele Anschlüsse, die typischerweise zweimal kontaktiert werden müssen: Zuerst wird die Maschine bei Precitrame
Machines hergestellt. Dann werden alle Leitungen vom Schaltschrank zur Maschine nochmals getrennt, damit eine einwandfreie Lieferung zum Kunden gewährleistet ist. Vor Ort
wird die Maschine erneut angeschlossen. Für
Daniel Kunz, verantwortlich für den Bereich
Konstruktion bei Precitrame Machines, ist deshalb entscheidend, dass die Klemmen rasch
und ohne Fehler kontaktiert werden können.
Bei der Evaluation verschiedener Produkte und
Technologien entschied er sich daher für die
PT-Klemmen von Phoenix Contact. Deren
Push-in-Technologie erlaubt es, die Leiter ohne
Werkzeug in die Klemmen einzustecken. Durch
die niedrigen Steckkräfte, die es für die Kon2 | 2013
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Dadurch, dass die Maschine nach der Herstellung demontiert und beim Kunden wieder neu
aufgebaut wird, besteht die Gefahr, dass beim
Anschliessen Fehler entstehen. Die Leitungen,
die für den Transport gelöst werden, sind deshalb über Stecker auf die Klemmen geführt. So
wird das Risiko eines einzelnen Kontaktfehlers
praktisch ausgeschlossen. Weitere Kontaktierungsfehler werden durch die Klemme selbst
verhindert: Handelsübliche Klemmen haben
pro Kontakt zwei Löcher, eines für den Leiter
und eines für den Schraubendreher, um den
Kontakt wieder zu lösen. Wird der Leiter versehentlich in Letzteres gesteckt, löst sich dieser
Kontakte spätestens beim Transport wieder.
Bei den PT-Klemmen von Phoenix Contact ist
das nicht möglich, da anstelle der Löcher für
den Schraubenzieher orangefarbene Drücker
sind. Diese isolieren zugleich das Werkzeug
gegen die spannungsführende Feder.
Vorkonfektionierte
Klemmenleiste
Um die Klemmenleisten richtig zu planen, arbeitet Precitrame Machines SA eng mit Phoenix
Contact zusammen. Die Ingenieure entwerfen
zuerst die Klemmenleisten mit der Software
Clip Project, danach kontrollieren Mitarbeiter
von Phoenix Contact die Anordnung und optimieren sie bei Bedarf. Um die Logistik zu vereinfachen, lässt Precitrame Machines die Klemmenleisten bei Phoenix Contact konfektionieren
und beschriften, was die Anzahl erfasster Bauteile verringert und den Einkauf vereinfacht.
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«Alles aus einer Hand»
Mittlerweile beliefert die Precitrame Machines
SA nicht mehr nur die Uhrenindustrie, sondern
ist auch im Markt der Zulieferindustrie für
Computerbauteile aktiv. Zudem werden die
Rundtaktmaschinen in der Automobilindustrie
für die Fertigung von Einspritzdüsen eingesetzt. Hersteller medizinischer Produkte nutzen indes den Vorteil, dass sie die Fertigungsprozesse besser nachverfolgen können.
PHOENIX CONTACT AG, www.phoenixcontact.ch
webcode 31334
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