Arbeitsgruppe 2: Wie gelingt die Kooperation mit und die

Arbeitsgruppe 2:
Wie gelingt die Kooperation mit und die
Einbindung von außerschulischen Partnern?
Leitung: Anke Theiler / Norbert Klüh.
Bereits in der Vorstellungsrunde des Workshops „Wie gelingt die Kooperation mit und die Einbindung von
außerschulischen Partnern?“ fokussierten Fragen und Wünsche der Teilnehmenden auf :
• Wo und wie können Schülerfirmen Kooperationspartner finden?
– Wie können bestehende Kooperationen aktiviert und lebendig werden?
– Wie können Eltern in diese berufsvorbereitende Methode einbezogen werden?
– Wie sollen Kommunikationswege ausgestaltet sein?
•
die Ausgestaltung von Kooperationszielen, d.h.
– Welche Ressourcen können durch Kooperationspartner bereit gestellt werden
(Material, Zeit, Raum)?
– Welche Funktionen können Kooperationspartner haben?
– Wie können Synergieeffekte durch Kooperationspartner (RUZ, Experten, Bank, Uni)
entstehen?
– Wie können durch Kooperationen Schülerfirmenbetreuende entlastet werden?
– Welches Know-How/ Expertenwissen kann durch Kooperationen in die Schule gelangen?
•
die Schaffung von Win-Win-Situationen, genauer:
– kann eine Passung zwischen Externen und Schule gelingen?
– Wie kann eine Kooperation beiden Partnern nutzen?
– Wie gelingt eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe?
– Haben Kooperationspartner ein wirkliches Interesse an der Schülerfirma?
•
das schulinterne Team, also in Bezug auf
– die Vernetzung mit KollegInnen anderer Schulen
– die Entwicklung echter „Teamstrukturen“
– die regionale Vernetzungsmöglichkeit
•
rechtliche Fragen wie
– Konkurrenzverbot von Schülerfirmen
– die Ausgestaltung eines Kooperationsvertrages
Der Begriff „Kooperationspartner“ sollte wie bei einem Steinwurf ins Wasser erweitert gedacht werden: sowohl schulintern als auch schulübergreifend und außerschulisch sind Kooperationen möglich, teilweise zur
Entlastung der Lehrkräfte sogar nötig. Innerhalb der Schule sind Schulleitung, Kollegium und ggf. weitere
Schülerfirmen zu nennen, schulübergreifend kommen alle Schulen der Region prinzipiell als Kooperations-
partner in Betracht. Zum direkten schulischen Umfeld gehört neben der Entourage der Schule auch die
Elternschaft und der Schulträger, bevor dann in einem weiteren Kreis Betriebe, Verbände, Agentur für Arbeit,
weitere Bildungsinstitutionen oder Einzelpersonen als Experten eingebunden werden können. Deutlich wird
an diesem Kooperationspotenzial, dass Zusammenarbeit auf unterschiedlichen Ebenen gedacht werden
kann. In einem ersten Schritt müssen SIE als Kooperationswillige(r) sich also klar werden, auf welcher Ebene Sie Unterstützung erwarten: mehr KollegInnen ins Boot holen? Knappe Materialressourcen verbessern?
Expertenwissen hinzuziehen? Erst wenn das Ziel klar ist, kann die Suche nach Partnern beginnen.
Im Gegensatz zu Netzwerken bestehen Kooperationen eher aus bilateralen, auf Dauer angelegten und daher stabilen Beziehungen. Um gemeinsame Ziele umzusetzen, sollten diese klar umrissen sein, damit beide
Partner motiviert und mit „voller Kraft“ darauf hin arbeiten können. Hilfreich ist eine schriftliche Fixierung in
einem Kooperationsvertrag (eine grundlegende Checkliste ist bei der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung
zu finden).
Wichtige Rahmenbedingungen sind
• die Kooperationsbereitschaft beider Partner,
• die Achtung der Eigenständigkeit und das fachlichen Selbstverständnisses (Achtung!!! Wir Lehrkräfte
neigen zu Besserwisserei und zu einem stetigen Nörgeln an pädagogischem Knowhow!),
• Verbindliche Absprachen möglichst mit konkreten und terminierten Meilensteinen,
• Kommunikationsstrukturen, die einen regelmäßigen, transparenten Austausch und eine gemeinsame
Reflexion ermöglichen (Achtung auch hier!!! Eine Kooperation ist zwar stabil aber nicht statisch! Es findet
ein gemeinsamer Entwicklungsprozess statt, den man immer wieder abgleichen sollte.)
So weit - so gut. Wie können aber nun konkret Kooperationen gelingen?! Die große Enttäuschung vorweg:
jetzt kommt kein Ratschlag aus dem goldenen Buch, Seite 43 links unten. Dazu sind Kooperationen und Ihre
Schülerfirmen zu heterogen und zu komplex. Dennoch gibt es wissenschaftlich belegte Gelingensfaktoren,
quasi einen guten Nährboden, den Sie mit dem Aussäen eines ersten Kontakts, mit regelmäßiger Hege und
Pflege für das Wachsen Ihrer Kooperationen nutzen können. Hier kommt also das allgemeine Rezept:
• 100% Engagement der betreuenden Lehrkraft (leider also zunächst keine erhoffte Entlastung – die kommt
erst ca. 2-3 Jahre später!!)
• Offenheit (seien Sie offen! Aus jedem Erstkontakt kann eine Kooperation erwachsen!)
• Unterstützung durch die Schulleitung (damit kommen Sie aus der Schülerfirmen-Spinnerecke raus ins R
Rampenlicht des Schulmarketings! Schulleitungen lieben die Darstellung zahlreicher, funktionierender
Kooperationen, repräsentieren sie doch eine offene, moderne Schule!)
• Stellen Sie immer wieder den Nutzen heraus: für sich und für die Zusammenarbeit. „Tu Gutes und rede
darüber!“ – für Ihre Partner ist die Kooperation auch ein Marketinginstrument!
• Der Aufwand (zeitlich, finanziell, materiell) sollte überschaubar bleiben: sonst kriegen Sie die Arbeit nicht
mehr erledigt und/ oder schrecken ggf. Ihren Partner ab. Arbeiten Sie also die gemeinsamen Ziele klein.
Sie können jederzeit ein neues Ziel festlegen.
• Wettbewerbsteilnahmen bzw. die Einwerbung von Fördermittel sind die häufigsten Kooperationsimpulse.
Vielleicht stellen Sie einfach mal einen Antrag und haben damit schon einen Fuß in der Tür??!
Das Fazit war relativ knapp: Kooperationen sind gemeinsame Arbeitsprozesse, die mit einem ersten Schritt
beginnen. Sie brauchen Zeit und Raum und Sie als engagierte Partner. Na denn: legen Sie los!