Aktuell Thurgauer Nachrichten | Mittwoch, 6. August 2014 Quote für Stellenlose ab 45? | Fortsetzung von Seite 1 Gibt es vom AWA organisierte Informationsveranstaltungen für Wirtschaftsverbände, HR-Abteilungen und Führungsgremien um bei ihnen ein Umdenken in dieser Sache zu erreichen und wie sieht deren Inhalt aus? Gerade am 24. Juni 2014 hatten wir wieder unsere Informationstagung für die Personalleitungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Personalabteilungen der Thurgauer Unternehmen, um sie über die neusten Entwicklungen und auch Trends in der Personalarbeit zu informieren. Solche Themen gehören ebenfalls dazu. Meiner Meinung nach sind sich unsere Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung in all diesen Fragen sehr bewusst. Im Übrigen wird ein allfälliger Missbrauch der Arbeitslosenversicherung rigoros geahndet und bekämpft, was stets zu individuellen Leistungskürzungen führt. Können Sie mit einer Summe beziffern, welche Kosten die ALV bei langjährigen arbeitslosen und angemeldeten Stellensuchenden im Durschnitt pro Jahr rechnet? Diese Frage kann man nicht pauschal beantworten. Ist die Anspruchsberechtigung erfüllt, steht der versicherten Person eine Arbeitslosenentschädigung in Höhe von 70 respektiv 80 Prozent des versicherten Verdienstes zu. Der Taggeldanspruch wird individuell berechnet und beträgt, abhängig von Alter, Ausbildungs- und Unterhaltspflichten sowie der Beitragszeit, zwischen 90 und maximal 520 Taggeldern. Das RAV gibt einem Arbeitslosen eine genaue Anzahl Bewerbungen pro Monat vor. Die Konsequenz: Es bewerben sich im Schnitt rund 180 Personen für eine einzige Stelle. Welche Chancen hat man hier noch? Der Gesetzgeber hat hier klare Vorstellungen: Jede Person, die von Arbeitslosigkeit bedroht ist oder die Kündigung erhaltenen hat, muss sich sofort ab diesem Zeitpunkt um Anzeige eine neue Arbeitsstelle bemühen. Erst mal Ferien machen und dann schauen gilt nicht! Diese Bemühungen müssen nachvollziehbar und dokumentiert sein. Im Beratungsgespräch werden dem Stellensuchenden beziehungsweise Arbeitslosen jeweils Zielvorgaben abgegeben, an die er sich im Rahmen einer Vereinbarung zu halten hat. Dazu gehört auch eine gewisse Anzahl von Arbeitsbemühungen. Auf eine Stelle bewerben sich im Übrigen nicht nur arbeitslose Personen, sondern auch Arbeitssuchende aus anderen Kanälen. «Im Schnitt werden im Kanton Thurgau pro Jahr rund 950 Personen ausgesteuert.» Können Sie Zahlen nennen und einen möglichen Grund, wie viele und welcher Art Stellensuchende es rasch wieder in die Arbeitswelt schaffen? In der heutigen guten Wirtschaftslage finden qualifiziertere Personen, welche keine Einschränkungen aufweisen und der Nachfrage der Unternehmen entsprechen, relativ rasch wieder eine Stelle. Schätzungsweise 30 Prozent der Stellensuchenden gelten hingegen als schwerer vermittelbar. Die Anforderungen der Wirtschaft stiegen in den letzten Jahrzehnten deutlich an, weshalb es Menschen ohne passende berufliche Bildung, mit sprachlichen Schwächen gesundheitlichen Einschränkungen oder Schwächen im Verhalten besonders schwer haben. Der grösste Teil der Stellensuchenden finden aber im ersten Jahr wieder eine Stelle. Welchen Tipp geben Sie Stellensuchenden mit auf den Weg die a) arbeiten möchten, b) über 45 Jahre alt sind und c) qualifiziert in ihrem Beruf sind aber dennoch nicht innert Rahmenfrist eine adäquate Anstellung finden? Einen allgemeinen Tipp abzuge- man nicht über solche Zwänge normieren kann. Das würde dem Arbeitsmarkt letztendlich mehr schaden als nützen. BILD: FOTOLIA ben, der für alle Stellensuchenden gilt, ist schwierig, da jeder Fall individuell betrachtet werden muss. Unsere Beraterinnen und Berater in den RAV aber auch die Institutionen der arbeitsmarktlichen Massnahmen sind stets bemüht, auf die individuellen Eigenschaften der Personen einzugehen und sie für eine rasche Vermittlung zu beraten. Erhalt der Flexibilität durch laufende Weiterbildungen und die individuelle Qualifizierung im Sinne der Erweiterung des beruflichen Spektrums sind sicher hilfreiche Strategien. «In der heutigen Wirtschaftslage finden qualifiziertere Personen, welche keine Einschränkungen aufweisen und der Nachfrage der Unternehmen entsprechen, relativ rasch wieder eine Stelle.» Es wird bereits von einer Einstellungsquote für Stellenlose ab 45 Jahren gesprochen. Würden Sie solch ein Reglement begrüssen? Welches wären Ihrer Meinung nach die Chancen bzw. die Risiken? Solche Ideen halte ich persönlich nicht für zielführend - weder für die betroffenen Stellensuchenden als auch für die Unternehmen. Das Anforderungsprofil für eine Stelle und auf der anderen Seite das Angebot einer interessierten Person sind sehr spezifische und individuelle Faktoren, Prozesse und Entscheide, die In Prozent zu allen angemeldeten Stellensuchenden, wie viele über 45-Jährige sind nach Ende der Rahmenfrist ohne Anstellung und ausgesteuert? Im Schnitt werden im Kanton Thurgau pro Jahr rund 950 Personen aus den verschiedensten Altersgruppen ausgesteuert. 2013 waren im TG 886 Aussteuerungen zu verzeichnen, wovon 404 Personen 45-jährig oder älter waren. Nur ca. 20 bis 25 % der Ausgesteuerten melden sich erfahrungsgemäss im Laufe der Zeit bei ihrer Gemeinde und benötigen weitere Hilfeleistungen. Thema «Rentenalter 67»; wie können sich ihrer Ansicht nach ältere Berufspersonen in ihrer Anstellung halten und behaupten, wenn sich die Schweizer Wirtschaft bereits bei ab 45-jährigen Stellensuchenden intolerant verhält? Es gibt rüstige Menschen, die noch gerne bis 67 arbeiten wollen. Es gibt aber auch jüngere bis 60-Jährige, die sich gerne in diesem Alter pensionieren lassen wollen oder müssen z. B. wegen gesundheitlicher Probleme nach Jahrzehnten harter, körperlicher Arbeit. Auch dies ist eine höchst individuelle Frage, die aufgrund der gesundheitlichen, beruflichen und finanziellen Lage des jeweilig Betroffenen betrachtet werden muss. Im Übrigen verhält sich die Schweizer Wirtschaft nicht intolerant gegenüber den 45-Jährigen, sondern ist rein schon aus dem Willen zur Erhaltung des sozialen Friedens daran interessiert, der Bevölkerung Arbeit und Erwerb zu ermöglichen. Dass dies jedoch mit Blick auf die Strukturierung unserer Gesellschaft aber auch aufgrund der wirtschaftlichen, technologischen und ökonomischen Entwicklung nicht in jedem Einzelfall gelingen kann, dürfte einleuchten. Angelina Rabener Was ist typisch Thurgau? | Seite 3 In Kürze Nigerianer mit Drogen festgenommen FRAUENFELD – Einsatzkräfte der Kantonspolizei Thurgau wollten gegen 16 Uhr eine Person an der Bahnhofstrasse kontrollieren. Der Verdächtige flüchtete und konnte kurze Zeit später angehalten und verhaftet werden. Beim Verhafteten handelt es sich um einen 41-jährigen nigerianischen Asylbewerber aus dem Kanton Thurgau. Bei der anschliessenden Kontrolle konnten insgesamt 220 Gramm Kokain in seiner Tasche sichergestellt werden. BILD: Z.V.G. Kokain beschlagnahmt. Talackerstrasse: Teilsperrung wegen Belagsarbeiten FRAUENFELD – Die Talackerstrasse im Abschnitt von der Walzmühlestrasse bis zum Parkplatz Talacker (hinterer Badi-Parkplatz) wird seit Ende Mai 2014 saniert. Noch ausstehend sind die Belagsarbeiten. Für diese muss der Strassenabschnitt vom Montag, 11. August, von 7 Uhr bis Donnerstag, 14. August 2014, um 6 Uhr für den motorisierten Verkehr gesperrt werden. Die Zu- und Wegfahrt zum Parkplatz Talacker ist während dieser Zeit nicht möglich. Das Trottoir in die-sem Abschnitt bleibt hingegen begehbar. Die Beachtung der Baustellensignalisation hilft, Gefahrensituationen zu vermeiden. Tierli-Egge Die kleine schwarz-weisse Lola und die grau-weisse Sissi stammen von einer verwilderten Katze und sind mit viel Geduld gezähmt worden. Sie sind 10 Wochen jung und su- drink and drive «Saft vom Fass» alkoholfrei ist ein erfrischender Durstlöscher mit nur 18 kcal/dl für unterwegs, in Restaurants, Bars oder zu Hause. Trink den neuen Cider und bewahre einen klaren Kopf. A p f e l s ä f t e OLFR ALKOH EI Tradition seit 1895 Mosterei Möhl AG, 9320 Arbon Luana Dalise, arbeitet in F'feld Ich wohne im Kanton } St.Gallen, pendle aber jeden Tag zu meiner Arbeitsstelle nach Frauenfeld. Wenn ich an den Kanton Thurgau denke, kommen mir gleich die feinen frischen Erdbeeren in den Sinn, diese sind einfach wunderbar! Auch sonst gefällt mir der Thurgau, ich verbringe oft Zeit am Bodensee oder auch an der Thur. ~ Marianne Roth, zu Besuch Pascal Arndt, Frauenfeld Natürlich die Thurgauer } Apfelkönigin. Der Thurgau ist ja bekannt für sein Obst und wird auch Mostindien genannt, daher kommt mir die Königin als erstes in den Sinn. Meine Cousine hat diesen Contest sogar einmal gewonnen. Ich erinnere mich gerne zurück an früher, da haben wir Kinder immer geholfen, das Obst einzusammeln. ~ Thurgau zeich} netDersichKanton für mich durch seine Bodenständigkeit aus. Kaum etwas ist übertrieben, alles ist ruhig, das gefällt mir unheimlich gut. Ich verbringe viel Zeit an der Thur, dem Bodensee oder auch an der Sitter, das sind doch einfach wunderbare Plätze zum Verweilen. Ich kann sagen, ich wohne sehr gerne im Thurgau! ~ Für Sie unterwegs war: Lui Eigenmann BILD: Z.V.G. 2 Katzenkinder chen gemeinsam ein ruhiges Lebensplätzli, wo sie später auch gefahrenlosen Auslauf ins Grüne geniessen dürfen. «Tierli», die ein Zuhause suchen und weitere Informationen: www.tierhilfe-schweiz.ch oder 071 648 15 07.
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