16 Hamburger Abendblatt LKW-UNFALL Bunte Autobahn Eine Lastwagenladung Farben und Lacke hat in der Nacht zum Mittwoch die A 1 bei Hittfeld streckenweise bunt eingefärbt. Ein Lastwagen mit Anhänger war zwischen Hittfeld und dem Autobahnkreuz Maschen ins Schleudern gekommen. Dabei fiel ein Teil der Ladung vom Anhänger − mehrere Paletten mit Farb- und Lackbehältern. Anschließend fuhren noch einige Autos durch die bunte Farbmischung und verteilten sie auf der Fahrbahn. Für die Reinigungsarbeiten wurde die A 1 zum Teil gesperrt. Die Farbe sollte mit einem Spezialverfahren entfernt werden. lno STADTTEILBEIRAT 100. Tagung Der Stadtteilbeirat Dulsberg tagt am Dienstag (12. September) zum 100. Mal. Anlässlich des Jubiläums laden die Mitglieder zu einer Podiumsdiskussion ein und stellen die Homepage dulsberg.de vor. Die Feier beginnt um 18.30 Uhr im Kulturtreff Duslberg, Alter Teichweg 200. Informationen unter der Telefonnummer 652 80 16. hsm HAMBURG ! Donnerstag, 7. September 2000 Was Pauline an ihrem ersten Schultag erlebte Neue Kleider, neue Namen − und zwei Ziegen auf dem Hof Von HEIKE MÜLLER Pauline beißt in ihr Butterbrötchen. Gleich kommt ihr Freund John-Jakob vorbei. Kakao trinkt sie heute Morgen nicht. Zu groß wäre die Gefahr, dass sie auf ihr neues Kleid kleckert. Neue Stiefel hat sie auch. Pauline sieht durch die Hintertür. Hoffentlich bringt John-Jakob die Schultüte mit. Jetzt muss sie aber los: Klasse 1c wartet. Heute ist Schulanfang! Ganz früh ist Pauline gestern Abend schon zu Bett gegangen. Freiwillig hat sie das Licht ausgeknipst. Ob sie die Aufgabe lösen würde, die die Lehrerin für den ersten Tag angekündigt hat? Endlich kommt John-Jakob angetrabt. Oma Inge ist auch da. Pauline flüstert ihr ins Ohr. „Oh, Pauline, das weiß ich nicht“, antwortet sie. „Es ist schon so lange her, dass ich in der Schule war!“ Was sie wohl gefragt hat? Den Schulweg kennt sie, klar. Zur Tür raus, rechts rum, am Spielplatz vorbei (der mit den Kindergartenkindern), bis zum Bäcker an der Ecke. Pauline geht vor. John-Jakob schwankt etwas, so schwer ist seine Schultüte mit den Delfinen drauf. Was da wohl drin ist? „Ich glaube, ein ganzes Gleich gehts los! John-Jakob (6, l.) und Pauline (6) freuen sich beim Frühstück auf ihren ersten Schultag. Den Weg kennen sie schon: Ihre Mütter Marina (l.) und Ewi gehen hinterher. Die Ziegen Sternchen und Pünktchen leben auf dem Hof der Schule An der Isebek. Die erste Schulaufgabe: Wie mal ich das bloß aus? Fotos: SAWATZKI Hochbett“, vermutet Pauline. Dann die Hauptstraße runter. Pauline zeigt nach vorn: „Da wo es gelb ist, das ist meine Schule! Die haben Ziegen auf dem Hof“, weiß Pauline. Von dem Gebäude hängen Plakate herab: „Herzlich willkommen!“ steht da in bunten Buchstaben und die Namen der Kinder von jeder Klasse. 25 kommen in die 1c der Isebek-Schule. Auch Kim-Leon, Johannes und Lennart. Wer die wohl sind? Langsam wird es eng. Die Aula im zweiten Stock ist zu klein für die Eltern und Freunde und Fotoapparate. Viele kleine Geschwister tragen Minischultüten. Jule auch. Sie ist Paulines kleine Schwester. Zum Glück sind die ersten drei Reihen für die Schulanfänger reserviert. Pauline und John-Jakob setzen sich in die zweite Reihe, neben den Gang. Auf der Bühne sitzen die Zweitklässler. Sie sind halt die Großen. Gleich führen sie was auf für die Neuen. Nächstes Jahr sitzen John-Jakob und Pauline da. Jetzt kommt die Schulleiterin. Wie hieß sie noch mal? Nett ist sie aber. Um das Schulgebäude zu erklären, hat sie ein Modell mit- gebracht, mit abnehmbarem Deckel. „Das ist ein Dach, kein Deckel!“ korrigiert ein Junge, der ganz vorn sitzt. „Voll die vielen Fenster!“, staunt ein anderer. Pauline duckt sich ein Stück zu John-Jakob herüber. Wovon das Theaterstück der Großen gehandelt hat? Es kam ein Kaiser drin vor und eine Nachtigall. Aber jetzt kommen schon Frau Cords und Frau Machemehl und schenken den Kindern Sonnenblumen. Dann gehts ab in die Klasse. Da steht schon „1c“ an der Tür. Die Eltern bleiben zurück. Jule weint. Ihre Schwester soll nicht weggehen. Was bloß in der Klasse passiert? Tja, Erstklässler-Geheimnis. War denn die Aufgabe schwer? „Babyallerleicht!“, stellt Pauline klar. Mitgliederversammlung am Sonnabend Wer steht künftig an der Spitze der GAL? Die geplante Airbus-Werkserweiterung auf Finkenwerder wird die GAL-Mitgliederversammlung am Sonnabend beschäftigen. Bei Teilen des SPD-Regierungspartners gibt es Zweifel daran, ob die Flächenbedarfsrechnung des Flugzeuherstellers plausibel ist. „Noch ist offen, ob es einen Antrag geben wird, in dem ein unabhängiges Gutachten zur Ermittlung des Flächenbedarfs gefordert wird“, sagte Landesvorstandssprecherin Kordula Leites. Die GAL akzeptiert grundsätzlich die Werkserweiterung zum Bau des Superairbusses A3XX mit der Folge der teilweisen Zuschüttung des Mühlenberger Lochs. „Das Projekt hat positive Arbeitsmarkt-Effekte, wenngleich die ökologischen Kosten hoch sind“, sagte Leites. Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung wird die Wahl des neuen Vorstandes stehen. Sowohl Leites als auch Sprecherkollege Peter Schaar treten nicht wieder an. Wie berichtet, bewerben sich vier Kandidaten um die beiden Sprecherposten, die den Vorsitzenden anderer Parteien entsprechen: Ex-Bundesvorstandssprecherin Antje Radcke vom linken Flügel, Heike Opitz, die sich keinem Flügel zuordnet, sowie die beiden langjährigen Realos Kurt Edler und Jo Müller. Erstmals wird ein verkleinerter, nur noch sieben- statt zwölfköpfiger Vorstand gewählt. „Ich gehe nicht davon aus, dass wie früher nach Flügelproporz entschieden wird“, sagte Leites. Ziel sei ein „Team, das den Herausforderungen durch den Wahlkampf gerecht wird“. Die Koalitionsfrage stellt sich aus Sicht der GAL nicht. „Die Partei ist insgesamt mit der Koalition zufrieden“, sagte Leites. Bürgermeister Ortwin Runde sei ein „sehr verhandlungsfähiger Koalitionspartner“. Das rot-grüne Bündnis sei „eine echte Koalition“, in der die GAL als kleinerer Partner „nicht ausgespielt“ werde. Nach Ansicht der beiden scheidenden Vorstandssprecher übergeben sie die Partei mit ihren 1406 Mitgliedern „in ordentlichem Zustand“. Es gebe eine „stabile Finanzierung des Wahlkampfes“. Nach den Worten von Schaar muss die GAL bis zur Bürgerschaftswahl 2001 zeigen, „dass sie über den Tag hinaus politische Konzepte hat“, ohne dabei „in den Clinch mit dem Koalitionspartner“ zu gehen. pum Die Kampfhund-Streife Gerüstet für den Einsatz gegen aggressive Kampfhunde: Einer der acht Hundeinspektoren. Foto: ABS Hundekontrolldienst komplett − Polizei erschießt Pitbull Nun ist der Hamburger Hundekontrolldienst voll einsatzfähig: Ab sofort werden acht Hundeinspektoren in zwei Transportern von Montag bis Sonntag in drei Schichten das gesamte Stadtgebiet „bestreifen“. Wie nötig dies ist, zeigt der gestrige Polizeieinsatz: In der Bargteheider Straße in Rahlstedt mussten Beamte einen wild um sich beißenden Staffordshire-Pitbull-Mischling erschießen, der zuvor einen kleinen Jack-Russell-Terrier fast totgebissen hatte. „Die ständige Präsenz des Hundekontrolldienstes ist nötig für die Umsetzung der neuen Hundeverordnung“, sagt der Leiter des Wirtschafts- und Ordnungsamtes im Bezirk Mitte, Klaus Bannert. Die Inspektoren haben einen auf zwei Jahre befristeten Job: „Bis dahin wird es keine Kampfhundeproblematik mehr in Hamburg geben“, sagt der Bezirksamtsleiter Rolf Miller. Bei den Inspektoren handelt es sich um sechs Männer und zwei Frauen im Alter zwischen 18 und LL <> Nr. 209 Seite 16 2 Schwarz E-Blau E-Rot E-gelb 45 Jahren. Ihre Namen möchten sie lieber nicht in der Zeitung lesen: „Wir haben es ja auch mit einer Klientel zu tun, die nicht gerade zimperlich ist“, sagt einer der Inspektoren. Vier der Kollegen sind bereits seit dem 15. August im Einsatz. Erste Erfolge ihrer Kontrollen können sie schon vorweisen. Bis zum 1. September seien sie 43 Hinweisen aus der Bevölkerung nachgegangen. In zwölf Fällen trafen die Inspektoren auf Verstöße gegen die Hundeverordnung: Die Hunde gingen nicht an der Leine oder hatten keinen Maulkorb. Die Strafen dafür sind happig: Ein Kampfhund der Kategorie I ohne Maulkorb kostet je nach Gefahrensituation mindestens 5000 Mark und bis zu 50 000 Mark Buße. In sechs weiteren Fällen mussten die Inspektoren die Halter samt maulkorblosem Hund nach Hause geleiten, um eine Gefahr für die Öffentlichkeit auszuschließen. Das kann noch teurer werden: Der Bußgeldrahmen geht bis 100 000 Mark. abm L
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