Bildunterschriften WAS BIN ICH ? – Heiteres Geräteraten 1. Titelbild Plakat, „Bald headed man with confuse expression“, Fotograf: Beltsazar 2. Rätselndes Mädchen, Adorable girl thinking, Fotograf: Jose Manuel Gelpi 3. „Tennenplatschn“(=Lehmbodenstampfer). Erklärung: Einen als „Tennenplatschn“ bezeichneten halbierten Fichtenklotz mit gebogener Handhabe brauchte man zum Herrichten des Lehmbodens zum Beispiel im Stadel als Dreschplatz. Er wurde auch im Hofraum eingesetzt. Diese Arbeit wurde vielfach sogar fremd vergeben. Unter den Lehm mischte man in der Regel „Sied“ (Getreidespreu). 4. Butterfaß, um 1940. Aus den Resten einer Milchkanne und einem selbst gedrechselten Quirl aus Holz gefertigt. 5. „Schusterkugel“ (=Beleuchtung für Schusterwerkstätten). Erklärung: Das hölzerne Gestell, in dessen Mitte eine Kerze angebracht war, konnte bis zu vier Glaskugeln aufnehmen. Wenn diese mit Wasser gefüllt waren, verstärkten Sie die Lichtquelle um ein Vielfaches. Mit wenig Aufwand erhielt der Schuster so ein sehr helles Licht für seine Arbeit. 6. Maulkorb. Aus Draht geflochtener Maulkorb für Rindvieh. Erklärung: Der Maulkorb sollte das Fressen von Gras auf dem Weg zum Feld verhindern. Dies hätte zu einer enormen Verzögerung beim Erreichen des Zieles geführt. 7. „Hornrichter“. Erklärung: Der aus Weichholz geschnitzte Hornrichter diente zum Geraderichten der Hörner für Jungvieh. Ähnliche um 1800 erfundene Geräte interessierten einst auch Goethe: „ Er fand bei seinen Wanderungen (1821) in der Nähe Egers besonderes Wohlgefallen an dem schön geformten Rindvieh und war höchst erstaunt, als er von Rat Grüner hörte, dass von den Viehzüchtern des Egerlandes die Hörner der Thiere auf zweierlei Art gezügelt werden, nämlich entweder durch eine eiserne Maschine , mittels welcher die Hörner allmählich näher aneinander geschraubt werden können.“ 8. Tabakschneider. Erklärung: Diese kleine, nützliche Maschine entstand in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg aus Resten von Militärschrott. Man benötigte den klein geschnittenen Tabak um Zigaretten selbst drehen zu können. 9. „Scherbn“ (=Schnupftabakreibe). Erklärung: In der Keramikschale mit runder Wölbung in der Mitte konnte mittels eines Mörsers aus Tabakblättern und Schmalz Schnupftabak das „Nasenfutter“ gerieben werden. Aufbewahrt wurde der Schnupftabak in Birkenrinden dosen. 10. „Tappen“, Hausschuh aus Stroh und Binsen geflochten. Erklärung: „Tappen“ bezeichnet die plumpe Form des Schuhwerks. Vielfach war das Flechten dieser Schuhe eine Beschäftigung für die Winterabende. 11. „Keule“, zum Töten von Vieh. Erklärung: Die „Keule“ musste aus einem einzigen Stück Holz mit Verwachsungen geschnitzt werde. Sie diente dazu durch einen gezielten, kräftigen Schlag auf den Schädel, zwischen den Augen, Kühe und Schweine zu töten. Die Keule wurde bei Hausschlachtungen aber in der Regel vom Metzger eingesetzt. Der Schlag, der zum Tode des Viehs führte, verlangte dem Metzger Übung und vor allem Kraft ab. 12. „Odl-Buttn“ (=Tragbare hölzerne Toilette). Erklärung: Diese Butten waren in früheren Zeiten weit verbreitet. Bevor ausgemauerte „Odlgruben“ entstanden, verrichtete man sein Geschäft in diese hölzernen Gefäße. Die dort gesammelten Fäkalien trug man dann aufs Feld zur Entsorgung und konnte auf diese Weise sogar noch den Acker düngen. 13. „Metze“ für Mehl oder Getreide. Erklärung: Die Bezeichnung „Metze“ leitet sich ab von „Meßlein“ oder „Mesel“. Metzen wurden nach der Anfertigung durch den Büttner vom Richteramt geeicht. 14. Dampfbügeleisen. Aus Gusseisen mit Holzkohlefeuerung und Wassertank. Gewicht: 9 kg ! Die Verwendung aller Fotos im Rahmen der Berichterstattung über die Ausstellung ist frei ! Fotos zum Downloaden finden Sie unter www.bergnersreuth.de, Presse.
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