FOCUS-FAKTEN UND IMPULSE: MEINUNGSBILDUNG „Was ist eigentlich typisch deutsch?“ Nur wer alle Fakten kennt, kann sich eine fundierte Meinung bilden. FOCUS-Beiträge informieren umfassend und regen zur Diskussion an. Durch die intensive Auseinandersetzung mit aktuellen FOCUS-Themen vollziehen die Schüler den Prozess der Meinungsbildung nach. Diesmal im Fokus: „Was ist eigentlich typisch deutsch?“ Mit freundlicher Unterstützung von Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Baustein 12/September 2010 zu FOCUS Nr. 39 ©2010: PROMEDIA, Alsdorf, www.promedia-germany.de ZUM THEMA Die Medien sollen den Bürger solide und umfassend informieren, damit dieser alle Standpunkte zu einer Streitfrage kennen lernt und abwägen kann, um zu entscheiden, welche Position er selbst zu dieser Frage beziehen will. Diese Woche behandeln wir das Thema „Was ist typisch deutsch?“ Es ist doppelt aktuell: einerseits aufgrund der wieder aufgeflammten Integrations-Debatte, andererseits aufgrund des 20. Geburtstags der Deutschen Einheit. Kritische Meinungsbildung ist wichtig für eine Demokratie. Nur ein gebildeter, kritischer Bürger kann sich an der gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklung eines Landes beteiligen und aktiv mitwirken. Wenn man verantwortungsvoll mit wahrheitsgemäßer Berichterstattung über aktuelle Ereignisse (Wirtschaft, Politik, Gesellschaft, Naturwissenschaft) umgeht, erfüllt man einen gesellschaftlichen Auftrag und eine soziale Pflicht. Fakten spielen auch beim Kommentar eine große Rolle. Ohne Anlass, ohne gut recherchierte Tatsachen kein Kommentar. Der journalistische Kommentar soll durch seinen persönlichen und argumentativen Stil vor allem Denkanstöße geben. Er besteht aus drei/vier Teilen: 1. Einstieg: These des Autors 2. ggf. Zusammenfassung der Information, die kommentiert wird 3. Argumentation für und gegen die These des Autors 4. Schlussfolgerung: als Beleg der Eingangsthese. Es bleibt Sache des Lesers, ob er die Meinung bzw. die Anregungen des Verfassers annehmen will oder nicht. Seite 1 FOCUS-FAKTEN UND IMPULSE: MEINUNGSBILDUNG DIDAKTIK Wodurch tragen FOCUS-Beiträge zur Meinungsbildung bei? Wie läuft der Prozess der Meinungsbildung ab? Diese beiden Fragen bilden den konkreten Hintergrund für die Behandlung zweier aktueller Beträge in diesem Unterrichtsbaustein. ©2010: PROMEDIA, Alsdorf, www.promedia-germany.de Bei der Auswahl der zwei vorgeschlagenen Themenbereiche waren – neben der Frage, ob das Thema eine Kontroverse zulässt – die Faktoren Aktualität, vermutetes Schülerinteresse und fächerübergreifende Relevanz ausschlaggebend. Die Anzahl der Vorschläge versteht sich als Anregung zur Differenzierung: So können beispielsweise mehrere Kleingruppen – differenziert nach Schülerinteresse und/oder Leistungsniveau – jeweils einen Beitrag bearbeiten. Die Aufgabenstellungen initiieren bei den Schülern den Prozess der Meinungsbildung. Durch die Textanalyse wird hierfür die nötige Grundlage geschaffen. Hierbei gilt es sowohl die für das Thema relevanten Fakten, als auch mögliche kontroverse Fragestellungen festzuhalten. Mit freundlicher Unterstützung von Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Baustein 12/September 2010 LERNZIELE u Informierende journalistische Texte auf kontroverse Fragestellungen zum Thema hin analysieren u Eine eigene Meinung zum Thema entwickeln u Die eigene Meinung in einem Kommentar argumentativ untermauern u Sich der Bedeutung der Meinungsbildung in der demokratischen Gesellschaft bewusst werden Die Recherche weiterer Hintergründe bietet den Schülern einerseits die Gelegenheit, ihr bisheriges Verständnis des Themas zu überprüfen und verhilft ihnen andererseits zu einem umfassenden Blick auf die dargestellten Sachverhalte. Bei der anschließenden Diskussion bewerten die Schüler die unterschiedlichen Positionen und entwickeln eine eigene Meinung zum Thema. Dabei stellen sie ihre Argumente auf den Prüfstand und gelangen – vor allem in der argumentativen Auseinandersetzung – zu einer differenzierten Sichtweise, die ihnen die Formulierung eines eigenen schriftlichen Kommentars zum Thema erleichtert. Der Schreibprozess setzt insofern die Präzisierung der eigenen Argumentation fort. Daraus ergibt sich – neben den journalistischen Kriterien – die wichtigste Grundlage für den in den beiden abschließenden Aufgabenstellungen angeregten Reflexionsprozess. Seite 2 FOCUS-FAKTEN UND IMPULSE: MEINUNGSBILDUNG ARBEITSBLATT Neben der Information ist die Meinungsbildung eine der zentralen Aufgaben eines Nachrichtenmagazins. Jede FOCUS-Ausgabe behandelt eine Vielzahl aktueller Themen, die den Leser zur Bildung einer eigenen Meinung herausfordern. Diesmal im Fokus: „Was ist eigentlich typisch deutsch?“ ©2010: PROMEDIA, Alsdorf, www.promedia-germany.de 1. Bilden Sie Kleingruppen und wählen Sie einen der folgenden Beiträge aus dem aktuellen FOCUS, Nr. 39/2010 aus: u Kultur: Wie deutsch sind Sie? (Seite 92 ff.) u Menschen: Meine Heimat ist Deutschland (Seite 187) 2. Lesen Sie den FOCUS-Beitrag, für den Ihre Gruppe sich entschieden hat, klären Sie Verständnisfragen und fassen Sie die Kernaussagen zusammen. 3. Erstellen Sie zu Ihrem Thema ein Informationsblatt für Ihre Mitschüler mit den wichtigsten Erkenntnissen. Worum geht es in dem Artikel? Wer äußert sich? Was sind die Kernaussagen? Mit freundlicher Unterstützung von Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Baustein 12/September 2010 DEUTSCH POLITIK GESELLSCHAFTSWISSENSCHAFTEN WISSENS-CHECK u Was ist ein „Tabu“? u Wie lässt sich die öffentliche Meinung ermitteln? u Was ist unter „Kulturschock“ zu verstehen? 4. Diskutieren Sie das ausgewählte Thema in Ihrer Gruppe und finden Sie zu einer eigenen Auffassung, was für Sie „typisch deutsch” ist. Halten Sie Ihre Kernaussagen ebenfalls auf dem Informationsblatt fest. Zusatz: Am 3. Oktober ist der Tag der Deutschen Einheit – 20 Jahre nach der Wiedervereinigung. Doch bedeutet „typisch deutsch“ im Osten und Westen mittlerweile das gleiche? 5. Der Kommentar ist eine journalistische Form der Meinungsäußerung. Schreiben Sie einen Kommentar, der Ihre persönliche Auffassung zu „typisch deutsch” ausdrückt. Beachten Sie dabei den charakteristischen Aufbau eines Kommentars (Einstieg – Zusammenfassung der Information – Argumente – Schlussfolgerung). 6. Stellen Sie Ihren Kommentar in der Kleingruppe zur Diskussion und wählen Sie das Ihrer Meinung nach gelungenste Beispiel für die Präsentation in großer Runde. 7. Tauschen Sie die Informationsblätter unter den Gruppen aus und geben Sie Ihren Mitschülern Zeit, sich mit Ihren Erkenntnissen auseinanderzusetzen. Stellen Sie jetzt den favorisierten Kommentar aus Ihrer Kleingruppe im Plenum vor. Diskutieren Sie die Vorträge anhand eines Diskussionsleitfadens. Möglicher Diskussionsleitfaden: u Wurde die Meinung des Vortragenden im jeweiligen Kommentar deutlich? Seite 3 FOCUS-FAKTEN UND IMPULSE: MEINUNGSBILDUNG Mit freundlicher Unterstützung von Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Baustein 12/September 2010 Lassen sich Gemeinsamkeiten bei allen Kommentaren feststellen, sprich eine ähnliche Meinung? u Worin lagen die größten Unterschiede bei den Kommentaren? u Was sagen die Vortragenden selbst: was ist Ihnen besonders leicht gefallen bei der Formulierung des Kommentars, was besonders schwer? u 8. Recherchieren Sie Hintergründe zum Zusammenhang von Meinung und Demokratie. Nutzen Sie hierzu auch das FOCUS MagazinArchiv (http://www.focus.de/magazin/archiv/suche/). ©2010: PROMEDIA, Alsdorf, www.promedia-germany.de Alternativ: Lesen Sie den Artikel „Freud hat sich geirrt“ auf Seite 62 der FOCUS-Ausgabe 39/2010 und gewinnen Sie einen Einblick in aktuelle Entwicklungen rund um die Meinungsfreiheit. 9. Reflektieren Sie im Unterrichtsgespräch die Bedeutung der Meinungsbildung in der demokratischen Gesellschaft. Zum Weiterarbeiten: Lesen Sie den FOCUS-Beitrag „Ist das auch gut so?“ auf Seite 38. Fassen Sie kurz zusammen, worum es in dem Artikel geht. u Diskutieren Sie: Welche Rolle spielen Tabus, bzw. das Brechen von Tabus für eine Demokratie? u Beurteilen Sie gemeinsam: Sind die Deutschen eher tolerant oder intolerant? Finden Sie Beispiele aus der öffentlichen Diskussion, an der sich Ihrer Meinung nach das eine oder andere festmachen lässt. u WEB-TOUR http://de.wikipedia.org/ wiki/Meinungsfreiheit Geeignet als Einstieg in die Thematik zur „Meinungsfreiheit“. http://de.wikipedia.org/ wiki/Demokratie Geeignet als Einstieg in die Thematik zur „Demokratie“. www.direktedemokratie.com/ Unabhängiges und politisch neutrales Weblog zur direkten Demokratie. www.youtube.com/ watch?v=nTL93PRItTU Jugendliche diskutieren über Demokratie. www.amnestymeinungsfreiheit.de/ Engagement zur Meinungsfreiheit. Seite 4 FOCUS-FAKTEN FOCUS-FAKTEN UND UND IMPULSE: IMPULSE: WEB 2.0 IM FOCUS MEINUNGSBILDUNG Mit freundlicher Unterstützung von Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Baustein 12/September 2010 Das Leben des Facebook-Gründers und erfolgreichen InternetUnternehmers Mark Zuckerberg wurde jetzt sogar in Hollywood verfilmt. „The Social Network“ beleuchtet die Anfänge des Freunde-Netzwerkes Facebook, fühlt sich dabei aber eher einer guten Geschichte verpflichtet, als der Wahrheit. Der Film ist eine Gratwanderung zwischen Wahrheit und Fiktion. Welches Licht wirft diese Verfilmung auf die Gründung von Facebook? u Welcher größte Vorwurf wird Zuckerberg im Film gemacht? u Interpretieren Sie das vermeintliche Zuckerberg-Zitat, Facebook sei eine „zivilisatorische Errungenschaft”. ©2010: PROMEDIA, Alsdorf, www.promedia-germany.de u Seite 5 FOCUS-FAKTEN UND IMPULSE: LESETIPPS MEINUNGSBILDUNG Hier eine Auswahl weiterer spannender Themen aus der aktuellen FOCUS-Ausgabe: Seite 44 Mit freundlicher Unterstützung von Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Baustein 12/September 2010 „STILLE IM PANIKRAUM“ (DEUTSCHLAND) Vor der Küste Afrikas lieferten sich Piraten und Seeleute ein Duell um den Hamburger Frachter „MS Taipan“. Im Artikel wird der dramatische Kampf anhand der Akten und Aussagen von beteiligten Seeleuten rekonstruiert. Seite ©2010: PROMEDIA, Alsdorf, www.promedia-germany.de 52 „DAS BERÜHRT UNS BESONDERS“ (DEUTSCHLAND) Ein Attentat der RAF wird nach 33 Jahren erneut vor Gericht verhandelt. Der „Terroristenjäger“ und Bundesanwalt Rainer Griesbaum äußert sich im Artikel unter anderem über Ermittlungspannen, Versäumnisse und Ungereimtheiten bei der Aufklärung. Seite 76 „NEUE WELTEN“ (FORSCHUNG & TECHNIK) Die Tiefsee ist eines der letzten unbekannten Gebiete unsere Erde. Forscher beginnen jetzt ihre Reise in diese „neue Welt“, um sie zu erkunden. Seite 106 „WARUM SIND SIE SO KONSERVATIV GEWORDEN?“ (KULTUR) Im Interview erklärt die Feministin Alice Schwarzer welche Werte sie wahren will und weshalb sie ausgerechnet in der „Bild“-Zeitung den Kachelmann-Prozess kommentiert. Seite 164 „DER RECHTE MANN“ (AUSLAND) Geert Wilders hat den Kampf gegen den Islamismus in Europa aufgenommen. In den Niederlanden bestimmt er inzwischen das Kabinett mit. Nun will er auch in Deutschland dazu beitragen, die „neue deutsche Konservative“ zu formen. Seite 6 FOCUS-FAKTENUND UNDIMPULSE: IMPULSE: FOCUS-FAKTEN BERUFSJOURNAL MEINUNGSBILDUNG Wege in Medien und Marketing Mit freundlicher Unterstützung von Bosch und Siemens Hausgeräte GmbH Baustein 12/September 2010 ©2010: PROMEDIA, Alsdorf, www.promedia-germany.de FOCUS liefert mit dem kostenlosen Berufsjournal „Kommunikationsberufe – Wege in Medien und Marketing“ ausführliche Berufsprofile, Experteninterviews und aktuelle Adressen der Ausbildungsinstitutionen. Ein Muss für alle Nachwuchskräfte. Die moderne Medienbranche umfasst ein breitgefächertes Spektrum an Kommunikationsberufen. Für Einsteiger ist es daher schwer, den Überblick zu bewahren: Welche Berufe gibt es überhaupt und wie ergreift man sie? FOCUS liefert mit dem 120 Seiten starken Sonderheft „Kommunikationsberufe – Wege in Medien und Marketing“ ausführliche Berufsprofile, Experteninterviews und Arbeitsmarktanalysen sowie aktuelle Adressen von Arbeitgebern und Ausbildungsinstitutionen. Das Ratgeber-Journal ist aufgeteilt in fünf Bereiche und beleuchtet journalistische, kreative, technische sowie organisatorische und marketingspezifische Berufe. Bequem downloaden Schülerinnen und Schüler können das Journal als PDF gratis herunterladen. Das Journal richtet sich an Berufsinteressierte, vor allem an Schul- und Studienabgänger, Lehrer und Eltern sowie Personalverantwortliche. Wegweiser für Medieninteressierte Eine fundierte Ausbildung und lebenslanges Lernen sichern die persönliche Zukunft. Doch wie kommt der Nachwuchs überhaupt in spannende, begehrte Kommunikationsberufe? „Uns werden häufig dazu Fragen gestellt, deren Antworten wir jetzt mit dieser Publikation erstmals umfassend für alle Berufsinteressierten zusammengestellt haben“, erklärt FOCUS-Geschäftsführer Frank-Michael Müller. „Es ist uns ein gesellschaftliches Anliegen, der Jugend Hilfestellungen zu geben, in der Ausbildung zu fördern und zu fordern und ihren Fokus zu erweitern. Medien- und Marketingberufe bedeuten Zukunft und Spannung pur.“ Lexikon Die Medienbranche bietet eine breite Palette ganz unterschiedlicher Berufe, die FOCUS in einem Online-Lexikon zusammen gestellt hat. 73 Einzelporträts stellen journalistische, kreative, technische, organisatorische und marketingspezifische Berufe vor. Mit Tätigkeitsfeldern, Anforderungsprofil, Ausbildungswegen und weiterführenden Links. Seite 7
© Copyright 2024 ExpyDoc