Wenn Antibiotika auf die Dauer versagen: Was tun bei - openPR

Wenn Antibiotika auf die Dauer versagen: Was tun bei
rezidivierenden HWI?
Datum: 15.05.2007 13:39
Kategorie: Gesundheit & Medizin
Pressemitteilung von: Ocean Spray
PR-Agentur: TQ Communications
Mainz, 27.04.07. Anlässlich des 3. Internationalen Kongresses der Europäischen
Urogynaecological Association (EUGA), der am 27. und 28. April mit mehr als 400
Delegierten aus 19 Ländern in der Mainzer Rheingoldhalle stattfand, rief eine Gruppe von
internationalen Medizinern und Wissenschaftlern, angeführt von Prof. Dr. med. Heinz Kölbl
(Universitätsklinikum Mainz) und Prof. Stuart L. Stanton (St. George's Hospital London),
dazu auf, bei den Reduktionsbemühungen von Krankheitsrisiken verstärkte
Aufmerksamkeit auf die Ernährung zu lenken. So erläuterte Dr. Tero Kontiokari,
Forschungsleiter und Dozent am Institut für Pädiatrie an der Universitätsklinik in Oulu
(Finnland) am Rande des Treffens: „Seit den Römern haben wir gegen Krankheiten mit
Hygienemaßnahmen gekämpft, aber auch schon über Ernährung als wichtigen Faktor
diskutiert. Mit Fleming's Entdeckung von Penicillin in den 20ern, gerieten
ernährungstechnische und andere Maßnahmen in Vergessenheit und wir glaubten an den
Anbruch eines Zeitalters, in dem alle Infektionskrankheiten durch Penicillin und andere
Antibiotika ausgemerzt werden können. Jetzt, mit Heraufdämmern von zunehmenden
Resistenzen gegen Antibiotika, sind wir dabei, den Faktor Ernährung wieder zu
entdecken.“ Amy Howell vom Rutgers University Institute for Blueberry and Cranberry
Research (New Jersey/USA) ergänzte: “Wir konnten feststellen, dass nicht nur
unausgewogene Ernährung, sondern auch bestimmte verdorbene Nahrungsmittel eine
Ursache von chronischen Erkrankungen und sogar Krebs sein können, während andere
Nahrungsmittel, insbesondere Cranberries, ein großes Potential in ihrer
Anti-Adhäsionskraft gegen bestimmte schädliche Bakterien wie E.coli haben können, bei
denen Antibiotika bereits zu versagen beginnen.“
Multi-resistente Bakterien wie MRSA (Methicillin resistant Staphylococcus aureus) und
ESBL (extended spectrum beta-lactamases) sind weltweit auf dem Vormarsch, ohne dass
neue Antibiotika in Sicht sind. Die Überdosierung und der Missbrauch von Antibiotika
haben zu einem hohen Selektionsdruck geführt. Aber auch Unterdosierungen können das
Wachstum von resistenten Bakterienpopulationen fördern. Multiresistente Bakterien
haben wegen des internationalen Reise- und Handelsverkehrs heute gute Chancen, sich
global auszubreiten. Um die Entwicklung und Verbreitung multi-resistenter Bakterien zu
drosseln und die Prävention von Infektionen zu fördern, wurden nationale Strategien zur
Überwachung, Weiterbildung und Forschung initiiert.
So berichtet Dr. Kaven Baessler von der Berliner Charité: „Die gesundheitliche und
wirtschaftliche Bedeutung von Harnwegsinfektionen wird oft unterschätzt: mehr als 50
Prozent aller Frauen leiden mindestens einmal unter HWI. Davon werden 30 Prozent
innerhalb der folgenden 6 Monaten ein Rezidiv erfahren und 50 Prozent innerhalb von 12
Monaten. 20% werden chronisch unter HWI leiden.“ Und die Bedrohung wächst: bereits in
10 bis 25 Prozent aller in Deutschland angelegten Kulturen sind multi-resistente E.coli
Bakterien zu finden, so Baessler. Die HWI-Prävention sei daher nicht nur wichtiges Ziel für
die Patienten, aber auch zur Reduktion des Einsatzes von Antibiotika und um so den
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Selektionsdruck Resistenzen entwickelnder Bakterienstämme zu reduzieren. In
Kombination mit ausreichender Flüssigkeitszunahme, lokalem Östrogenen und
vollständiger Harnentleerung, kann regelmäßiger Cranberrykonsum zu einer Reduktion
von rezidividierenden HWI's führen. Eine klinische Studie, die von Kontiokari 2001 mit
sexuell aktiven, gesunden, jungen Frauen durchgeführt wurde zeigte, dass der tägliche
Genuss von Cranberry Fruchtsaftgetränk die Anzahl der HWI-Rezidive um 50 Prozent
reduzieren konnte. Ein Jahr später stellte Amy Howel fest, dass der Genuss von 250 ml
Fruchtsaftgetränk mit einem Cranberry-Anteil von 25 Prozent bis zu 12 Stunden Schutz
vor bakterieller Adhäsion geben kann. Dies legt nahe, dass eine 250 ml Gabe morgens
und abends E.coli davon abhalten kann, am Epithel des Harnwegsbereichs anzuheften.
Die Amerikanische Cranberry (Vaccinium macrocarpon) wurde in Nordamerika traditionell
zur Gesunderhaltung der Harnwege genutzt, jedoch bis in jüngste Zeit wurde der Effekt
durch die Übersäuerung des Urins vermutet. Neuere Studien gaben dann Hinweise, dass
besondere Wirkstoffe in der Cranberry, Pronanthocyanidine, bindungsfähige
uropathogene E. Coli mit P-Fimbrien am Andocken an den Harnwegs-Schleimhautzellen
hemmen und so die Ansiedlung der Bakterien und die Ausbildung einer Infektion
verhindern. Die nähere Beschäftigung mit den chemischen Strukturen der bioaktiven
Cranberry Proanthocyanidine von einem niedrigen Molekulargewicht zeigte die Präsenz
einer ungewöhnlichen doppelten A-Typ Interflavonolverbindung. Die in Deutschland und
Österreich öfters hergestellte Assoziation der Cranberry mit der Preiselbeere (Vaccinium
vitis-ideae) kommentiert Howell so: „Sie sind sich ähnlich, aber nicht gleich. Wenn es
jedoch zur Häufigkeit doppelter A-Typ Interflavonolverbindungen kommt, dann ist die
Cranberry die wirkliche Power-Berry.“
(663 Wörter)
Download der Studien unter:
http://oceanspray.de/fachinfo.0.html
Benutzer: euga
Passwort: symposium
Quellen:
Howell AB, Vorsa N, Marderosian AD, Foo LY. Inhibition of the adherence of p-fimbriated
Escherichia coli to uroepithelial-cell surfaces by proanthocyanidin extracts from
cranberries. New England Journal of Medicine 1998; 339:1085.
Howell AB, Leahy M, Kurowska E, Guthrie N. In vivo evidence that cranberry
proanthocyanidins inhibit adherence of p-fimbriated E. coli bacteria to uroepithelial cells.
Federation of American Societies for Experimental Biology Journal 2001; 15:A284
Howell AB, Foxman B. Cranberry juice and adhesion of antibiotic-resistant uropathogens.
Journal of the American Medical Association 2002; 287:3082-3083.
Howell AB, Reed JD, McEniry B, Krueger CG, Cunningham DG. A-type cranberry
proanthocyanidins and uropathogenic bacterial anti-adhesion activity, Phytochemistry
2005; 66: 2281-91.
Kontiokari T, Sundqvist K, Nuutinen M, Pokka T, Koskela M, Uhari M. Randomised trial of
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cranberry-lingonberry juice and
Lactobacillus GG drink for the prevention of urinary tract infections in women. British
Medical Journal 2001; 322:1571-1575
Kontiokari T, Laitinen J, Jarvi L, Pokka T, Sundqvist K, Uhari M. Dietary factors protecting
women from urinary tract infection. American Journal of Clinical Nutrition 2003;
77:600-604
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Telefon 069-68606341, Fax 069-68606355, Email: [email protected]
Ocean Spray, mit Hauptsitz in Lakeville Middleboro im Staat Massachusetts, USA, ist die
Vertriebsorganisation von über 950 Produzenten von Cranberries und Grapefruits in den
Vereinigten Staaten und Kanada. In Deutschland sind zum jetzigen Zeitpunkt 2 Produkte
von Ocean Spray erhältlich: Cranberry Classic und Cranberry Classic Light. Die Firma
Becker´s Bester übernimmt hierzulande den Vertrieb.110
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