Was ist eine gute Peritonealdialyse? - WB-nephro.de

Was ist eine gute
Peritonealdialyse?
H.-P. Bosselmann
Klinik für Nephrologie
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg
Symposium für Pflegekräfte in der Nephrologie
Kongreß für Nephrologie
22. September 2006
Dialysezeitpunkt
Der Grund eine Dialysebehandlung zu
beginnen besteht darin, die
Lebensqualität und das
Rehabilitationspotential zu
verbessern und nicht darin, ein
bloßes Überleben bei schlechter
Lebensqualität zu erreichen.
Behandlung des chron.
Nierenversagens
HD
PD
NT
Wie wird die Peritonealdialyse
durchgeführt?
Beutel mit frischer Lösung
Peritoneum
(Bauchfell)
Stoffaustausch
Diffusion
implantierter
Katheter
Wassertransport
Osmose
Peritonealdialyselösung
Beutel für gebrauchte Lösung
PD Prinzip
Peritoneum als semipermeable
Membran
Transport vom
Blut in die
Lösung
Peritoneum
(Bauchfell)
Kapillare
Bindegewebe
Peritonealdialyselösung
Epithelschicht
Transport von
der Lösung in
das Blut
Der Stofftransport über das Peritoneum erfolgt in beide
Richtungen, z.B. Abfallstoffe aus dem Blut in die Lösung
und z.B. Puffersubstanzen in die andere Richtung.
Überprüfung des
PD-Beutels auf
Unversehrtheit
CAPD Anschluß
CAPD
Beutelauslauf
Abklemmen nach Füllung
„Brechen“ der Verbindung
„Endkontrolle“
Tagesablauf
Auslauf
Füllung
Ca. 4x/Tag
Beruf, individuelle
Tätigkeiten…..
„Gute PD“
Google: Peritonealdialyse
81500
Eintragungen
QUASI-Niere
European best practice guidlines for PD
Überleben der Pat.
Umgang miteinander – Voraussetzungen
– Probleme
Bundesmantelvertrag-Ärzte
Deutsches Ärzteblatt 99, 14, 5. April 2002
§2 Patientengruppen
…dialysepflichtige Pat.: Kreatinin-Clearance
<15 ml/min./1,73 m2
§3 Versorgungsauftrag und Zusammenwirken
-Zeitgerechte Einleitung der konsiliarischen
Kooperation
-Zeitgerechte Indikationsstellung zur Dialyse
-Auswahl und Durchführung des für den Pat.
individuell geeigneten und wirtschaftlichen
Dialyseverfahrens und der individuell
geeigneten Dialyseform
Quasi Niere – Chron. Nierenersatztherapie in
Deutschland 2004
Quasi Niere: Einrichtungen nach Anzahl der PDPat. 2004; 411 Einrichtungen mit PD, 644 keine PD
Quasi-Niere Anteil der Dialyseverfahren 2004
Quasi-Niere HD- und PD-Pat. 1995-2004
Inhalt Guidelines
Allgemeines
Einleitung der PD
Peritonealer Zugang
Systeme für die continuierliche ambulante
Peritonealdialyse
Automatische Peritonealdialyse
Adäquate PD (Kt/V>1,7/Wo. bei anurischen Pat.; UF>1l/d)
Ernährung der PD-Pat. (Proteinaufnahme >1,2g/kg/d; 35
kcal/kg/d; metabol. Azidose)
PD und Nierentransplantation
Überleben HD-PD
Überleben – physiologischere
Lösungen
Lee et al. PDI 2005; 25 (3), 248-255
Mesothelial cell mass / viability
120
CA 125 (U/ml)
100
80
*
60
40
20
0
S tart
Mesothelial cell mass / viability was
assessed in effluent samples by
measurement of CA 125 in an ELISA
(Fujirebio Diagnostics, USA).
4 mo
c onventional
4 m o low GD P
* p < 0.0005 vs. 4 mo conventional
2-Jahres-Überlebensraten –
CANUSA
DOQI-Guidelines – Dialysedosis
CAPD
DOQI-Guidelines – Dialysedosis
CCPD
Überleben nach Kt/V >/< 1,75
Überleben nach Transporttyp
Patienten Voraussetzungen
Einverständnis nach Aufklärungsgespräch
(Arzt, genügend Zeit)
vertrauensvolle Kooperation, Patienten
rechtzeitig mitplanen lassen
Disziplin
Hygiene
Sanierte Bauchdecken
keine Adhäsionen (Verklebungen)
keine Zwerchfell-Lücken
Häusliche Voraussetzungen
Sauberer Raum
Waschmöglichkeit in der Nähe
Gut zu reinigender Boden
Gute Beleuchtung
Telefonanschluß
Lagerplatz
Aufgaben der Klinik/Ambulanz
organisiert die Katheterimplantation
trainiert den Patienten (Programm)
überwacht den Patienten (Klinik, Labor,
PET)
wechselt regelmäßig das Überleitungssystem
führt regelmäßige Sprechstunden und
Hausbesuche durch
Institutionelle Voraussetzungen
ausgebildetes Pflegepersonal und Ärzte
Trainingsschwester und Trainingskonzept
regelmäßige ambulante Kontrollen
Katheterchirurgie
Bakteriologisches Labor
Hämodialyseeinrichtung
Engagement
Lieferfirma
Selbstbestimmung
Eigenverantwortung schafft
Unabhängigkeit und
Mobilität!!
Komplikationen der PD
Peritonitis
exit-Infektionen
Tunnelinfekte
intraluminale Keimbesiedelung
ungenügende Ultrafiltration
Erschöpfung
Sklerosierung des Peritoneums
Ablehnung durch den Patienten
Zu beeinflussende Faktoren für
eine optimale PD-Therapie
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
Austauschvolumen
Zykluszeit
Ultrafiltrationsvolumen
kontinuierlich vs. intermittierende
Therapie
Verweilzeit
Drainagezeit
Qualität der Lösung
Zusammenfassung
individuelles, alternatives Dialyseverfahren
Einfachheit
Unabhängigkeit
Flexibilität
gleichmäßigere Stoffwechsellage
geringe Diäteinschränkungen
Gute PD liegt vor, wenn
Patient sich wohl fühlt und sich mit seiner
Nierenersatztherapie identifiziert
Die Morbidität und Mortalität gering sind
und dem Pat. ein langes Überleben
ermöglicht bei guter Lebensqualität
Der Pat. best möglich sozial und beruflich
rehabilitiert ist
Ein vertrauensvolles Verhältnis zum
Behandlungsteam besteht (und auch
umgekehrt)
Dialysezeitpunkt
Der Grund eine Dialysebehandlung zu
beginnen besteht darin, die
Lebensqualität und das
Rehabilitationspotential zu
verbessern und nicht darin, ein
bloßes Überleben bei schlechter
Lebensqualität zu erreichen.
Die Frage sollte eigentlich heißen:
Wer ist warum ein gut
behandelter PD-Patient?
Patientenauswahl
Zwei gleichwertige Behandlungsverfahren führen zum gleichen Ziel:
¾ optimale Kontrolle der Niereninsuffizienz
¾ mit guter Lebensqualität
¾ und geringer Mortalität und Morbidität