PFLEGEIMAGE – IMAGE PFLEGEN Zur Beziehung von Sprache und der Attraktivität von Pflegeberufen Miteinander arbeiten und reden! Wo und wie wird im Berufsfeld der Pflege kommuniziert? Birgit Hullermann Dipl. Pflegewirtin (FH) 1 Inhalt 1. Warum über Sprache sprechen? 2. Sprache Pflege und Geschlecht 3 3. Sprache Pflege und Medizin 4. Sprache Pflege und Ökonomie Birgit Hullermann Dipl. Pflegewirtin (FH) 2 Sprache prägt Bewusstsein ¾ Die Benennung eines Gegenstandes ist erster Akt der geistigen Bewältigung. (Bollnow 1966) ¾ In dem man etwas sagt tut man etwas und erschafft dadurch Wirklichkeiten. (Austin 1997) ¾ Sprache als Folge von Zeichen und Lauten, die Menschen verwenden um ihre gesellschaftlichen Ziele zu verfolgen. (Rorty 1992) Birgit Hullermann Dipl. Pflegewirtin (FH) 3 Auszugg aus einem Patientengespräch g p Handlungsorientiert Ressourcenorientiert Die Patientin: Ich habe starke Rückenschmerzen, können Sie mir nicht eine Spritze geben? Die Patientin: Ich habe starke Rückenschmerzen, können Sie mir nicht eine Spritze geben? Die Pflegeperson: g p Sie haben hier über die Spritzenpumpe schon ein Schmerzmittel laufen. Ich kann die Dosis noch ein wenig erhöhen. erhöhen Aber man muss dann schon aufpassen, dass es nicht zu einer Atemdepression Atemdepression,, zu einer fl h A flachen Atmung kkommt. D Daraus kö könnte dann eine Pneumonie entstehen. Die Pflegeperson: g p Wo genau sind Ihre Schmerzen? Diese Betten machen, wenn man länger liegen muss häufig Rückenschmerzen. muss, Rückenschmerzen Haben Sie zu Hause schon einmal im Bett Rückenschmerzen gehabt und was unternehmen h sie i zu H Hause ddagegen?? Birgit Hullermann Dipl. Pflegewirtin (FH) 4 Beispiel: Pflegebericht (vgl. (vgl Brünner, Brünner Gisela; Oesterlen, Oesterlen Lena 2006) Auszüge aus einem Pflegebericht Pat. kommt mit Mamma Ca. Labor gerichtet P sollll nach Pat. h der d OP durchunters. werden Pat soll noch ein MTR bds. haben P hat Pat h ø Wünsche Wü h zur Z Zeit i Pat hatte keine Wünsche hat Pat. Birgit gut geschlafen Hullermann Dipl. Pflegewirtin (FH) Interpretation wenig Information, Pat. ist nur durch die Diagnose charakterisiert, Labor? W l h OP Welche OP, was wird i d von wem, wann untersucht? …. …. …. 5 „Plastikwörter“ nach Schernus 1997 ¾ Wörter mit „Maximalisierungstendenz“ z z. z B B. flächendeckend, flächendeckend umfassend umfassend, total… total oder Maximierung, Maximierung Resultate, Ablaufoptimierung etc. ¾ Wörter mit „Tendenz zur Linearität“ z z. B. kontinuierliche Verbesserungsprozess, Schnittstellenregulierung Outcome etc. Schnittstellenregulierung, etc ¾ „„marktorientierte“ Wörter z z. B. Kaufkraft, Kunden, Nutzer, Konkurrenzfähigkeit, Wertschöpfungsprozess, Humankapital, Pflegemarkt etc. ¾ Wörter mit „Atomisierungstendenz“ z z.B. . . Modul, od , Baustein, a ste , Leistungspaket e st gspa et etc. Birgit Hullermann Dipl. Pflegewirtin (FH) 6 „Wir haben keine Möglichkeit, uns jenseits der Begriffe g zu begeben, g , in deren Rahmen wir Gedanken über die Welt fassen (…). Die Welt ist für uns das, das was sich uns durch die Begriffe hindurch darbietet.“ (Peter Winch, 1974) Birgit Hullermann Dipl. Pflegewirtin (FH) 7
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