4 Netzwerk Sprache 2 – Kapitel 4 Marie-Aude Murail, Simpel Der Roman „Simpel“ der französischen Autorin Marie-Aude Murail eignet sich bestens als Klassenlektüre. Sollten Sie sich dafür entscheiden, geben die folgenden Seiten Anregungen zur Auseinandersetzung mit dem Roman. Fragen zum 1. Kapitel aus dem Roman „Simpel“ von Marie-Aude Murail 1) Wo befinden sich Colbert und Simple am Beginn der Lektüre? 2) Wie nennt der Mann mit Hund Simple – ein Schimpfwort? 3) Was sagt Simple, wenn er ein Schimpfwort hört? 4) Warum hat Simple keine Armbanduhr? 5) Seit wann leben die beiden Brüder in Paris? 6) Bei wem leben sie? 7) Warum wollen sie dort weg? 8) Wie heißt Simple mit richtigem Namen? 9) Warum hat Colbert Simple zu sich genommen? 10) Welche „Waffen“ hat Simple bei sich? 11) Wie heißt die Maklerin, die den beiden Jungs die Wohnung zeigt? 12) Warum will Simple Jackie „totmachen“? 13) Wo versuchen sie noch, eine Wohnung zu finden? 14) Was entdeckt Colbert im Supermarkt? 15) Was macht Simple im ersten Kapitel kaputt? Warum? 16) Wie alt sind die beiden? © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Netzwerk Sprache 2 | ISBN: 978-3-209-06683-1 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. 4 Netzwerk Sprache 2 – Kapitel 4 Marie-Aude Murail, Simpel Stationenlernen Stationen Arbeitsauftrag 1. Station ein Figurendiagramm erstellen Schneiden Sie die Namen der einzelnen Personen aus und kleben Sie diese auf das dazugehörige Blatt. Die Anordnung der jeweiligen Charaktere soll Sinn machen! Wer steht wem näher? Sie können auch eigene Symbole zu den Personen einfügen. 2. Station 3. Station 4. Station einen Brief schreiben Aria verfasst einen Brief an ihre Freundin Suzanne, in dem sie ihr erzählt, wie sich der WG-Alltag seit der Ankunft der beiden neuen Mitbewohner gestaltet. Natürlich hält sie auch fest, wie es ihr mit Emmanuel geht und was sie von Enzos Werben hält. einen Tagebucheintrag verfassen Colbert erzählt seinem Tagebuch, was seit dem Einzug in die WG passiert ist. Wie gestaltet sich sein Leben? Wie geht’s Simple? Wie werden die beiden aufgenommen? Wen hat er kennen gelernt? eine Rezension lesen ... und die Lücken füllen Sozialform Kontrolle erledigt (☺) ☺ ☺ W ☺ W (☺) ☺ : Kontrolle durch die Lehrerin/den Lehrer P: Partner/innen/kontrolle ☺: Sozialform (Anzahl der Smileys = Anzahl der beteiligten Schüler/innen) W: Lösen Sie eine Wahlaufgabe! © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Netzwerk Sprache 2 | ISBN: 978-3-209-06683-1 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung. P 4 Netzwerk Sprache 2 – Kapitel 4 Marie-Aude Murail, Simpel „Simpel 1 “ ist 22 Jahre alt, aber mental auf der Stufe eines Dreijährigen. Nach dem Tod der Mutter vom Vater ins Heim abgeschoben, wird er von seinem engagierten 17-jährigen Bruder Colbert da wieder herausgeholt. Der ahnt nicht, was er damit auf sich nimmt. Nach ein paar Tagen bei einer Großtante ziehen die beiden in eine ______________________________ von drei jungen Männern und einer jungen Frau. Aufpassen wollen sie alle ein bisschen auf Simpel, damit er nicht wieder ins Heim muss. Aber der Entschluss hat Folgen für alle ... . Was für ein warmherziges Buch, das ein aktuelles Thema so ganz anders angeht als die meisten! Immer noch ist die ________________________________ vor allem eines Kindes oft etwas, das lieber versteckt wird oder worüber man nicht spricht, und wenn, dann tut man es in geziemenden ernsten Worten. Und nun dieses Buch – ganz das Gegenteil. Der/Die Leser/in kommt aus dem ___________________ kaum heraus, auch wenn es einem manchmal eher im Hals stecken bleiben oder man eigentlich lieber eine stille Träne verdrücken möchte. Auf diese unnachahmlich beschwingte heitere Art, die der/die Leser/in zu schätzen weiß, behandelt Marie-Aude Murail auch hier Themen unserer heutigen Gesellschaft und zwingt ihre Leser/innen, diese Probleme zur Kenntnis zu nehmen und sich viel gezielter damit auseinanderzusetzen. Dabei räsoniert 2 sie weder noch behandelt sie das Thema in irgendeiner Weise abstrakt 3 oder theoretisch. In der Tat wird es nicht einmal als Problem formuliert – die Handlung spricht für sich selbst. „Simpel" ist die wunderbar simpel und eindrucksvoll erzählte Geschichte eines behinderten Kindes, das mit 22 Jahren zum behinderten Mann herangewachsen ist, immer noch mit dem Geist eines Dreijährigen, und das ist es, was den Umgang mit geistig Behinderten für _____________________________ oft so erschreckend macht. Diese werden im Roman repräsentiert durch vier andere junge Menschen, die in einer Wohngemeinschaft zusammenleben. Die zu vermietenden Zimmer sind schlecht, man braucht das Geld, und so nehmen sie trotz aller Bedenken das ____________________________________ auf. Aber der jüngere „normale" Bruder, Colbert, muss zur Schule gehen und hin und wieder möchte er auch ein Mädchen treffen, und Simpel bleibt zu Hause und macht den anderen das Leben schwer. Und das ist ausgesprochen komisch, humorvoll und witzig zu lesen. Was er denkt und fühlt, erfährt der/die Leser/in durch Simpels intensive Gespräche mit Monsieur Hasehase, seinem Kuscheltier, das zu antworten pflegt und Simpel immer wieder zu Nachforschungen ermuntert, etwa, welches „Mänzel" in der Armbanduhr oder dem Handy des Bruders sitzt und es funktionieren lässt. Die WG öffnet Simpel die Sinne, und er kommt zu erschreckend vielen neuen Erkenntnissen, die ihn zum Teil in tiefes Mitleid mit den anderen versetzen, zum Beispiel, als er aus Versehen Aria beim Duschen antrifft: Haben die Mädchen keinen Schwanz? Vielleicht einen kleinen, einen mikroskopischen? Hinten auch nicht? Und immer lässt er andere bereitwillig an seinen neuen erstaunlichen Erkenntnissen teilhaben. Die WG ist genervt und die Spannungen, die durch bislang verborgene Gefühle geschwelt haben, brechen aus. Da spricht der Vater ein Machtwort: Simpel muss ins Heim zurück. Was für eine Erleichterung für alle. Aber dann legen sich ___________________________________ wie eine bleierne Decke über die Wohngemeinschaft. Es sind viele Themen, die der Roman behandelt: Behinderung, Liebe, erste sexuelle Erfahrungen in Vorstellung und Realität, Familie, Miteinander, _________________________. Im absoluten Mittelpunkt aber steht die Behinderung, und der Umgang mit Simpel, „I-di-ot", wie er sich anderen immer hilfreich erklärend selbst vorstellt, erweist sich am Ende als die schönste Erfahrung und Bereicherung, die es gibt. Was an dem Buch so herausragt, ist unbedingt auch seine Sprache. Tobias Scheffel hat eine großartige Übersetzung vorgelegt, die dem französischen Original durchaus gleichberechtigt zur Seite steht. Zum anderen ist es der leichte heitere Umgang mit den schwierigen Problemen. Da gibt es _______________________________, da fallen böse Worte, da sind die Betroffenen genervt und wünschen Simpel die Pest an den Hals. Es gibt eine Zeit für negative Gefühle und das Recht, sie zu erleben. Aber ebenso gibt es die Liebe im Leben dieser jungen Menschen, und Simpels naiv unschuldige Art findet den direkten Weg in ihre Herzen und macht sie glücklich, so dass sie ihn am Ende nicht mehr hergeben möchten. Etwas von dieser beglückenden Erfahrung bleibt dem/der Leser/in nach der Lektüre von Marie- Aude Murails Roman. (http://www.alliteratus.com/pdf/lg_ausgez_simpel.pdf, 19.09.2010, Astrid van Nahl, adaptiert) Verantwortung Außenstehende geistige Behinderung Lachen Wohngemeinschaft ungleiche Brüderpaar 1 keinerlei Scheu Stille und Schweigen 6 aus dem Französischen von Tobias Scheffel, Fischer Schatzinsel 2010, 300 Seiten, Genre: Tragikomödie, Thema: Behinderte, Zielgruppe: Kinder, Jugendliche, Familie, Ort: Paris und dort eine Wohngemeinschaft und eine Psychiatrie 2 über etwas schimpfen sich beschweren, nörgeln 3 unanschaulich, unkonkret © Österreichischer Bundesverlag Schulbuch GmbH & Co. KG, Wien 2010. | www.oebv.at | Netzwerk Sprache 2 | ISBN: 978-3-209-06683-1 Alle Rechte vorbehalten. Von dieser Druckvorlage ist die Vervielfältigung für den eigenen Unterrichtsgebrauch gestattet. Die Kopiergebühren sind abgegolten. Für Veränderungen durch Dritte übernimmt der Verlag keine Verantwortung.
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