11. | 14. Januar 2015 Philharmonie auf Schloss Albrechtsberg 3. Kammerkonzert Wir ziehen alle Register – ZIEHEN SIE MIT! Schenken Sie Freude mit einer Patenschaft für eine Orgelpfeife! Informationen finden Sie unter www.konzertorgel.com oder sprechen Sie uns an: Lutz Kittelmann – Geschäftsführer des Fördervereins der Dresdner Philharmonie e.V. · Am Brauhaus 8 · 01099 Dresden +49 (0) 351 | 4 866 369 · [email protected] JANUAR 2015 11 14 SONNTAG MITTWOCH 19.00 20.00 Philharmonie auf Schloss Albrechtsberg Kronensaal 3. Kammerkonzert Freies Ensemble Dresden Valda Wilson | Sopran Eva Dollfuß | Violine Thomas Otto | Violine Andreas Kuhlmann | Viola Daniel Thiele | Violoncello Martin Knauer | Kontrabass Andreas Hecker | Klavier »M I GNON – LA BON N E CH A N SON « FRANZ SCHUBERT (1797 – 1828) GABRIEL FAURÉ (1845 – 1924) »Mignon« – Lieder für Sopran und Streichquartett transkribiert von ARIBERT REIMANN »La Bonne Chanson« op. 61 für Sopran, Klavier und Streichquintett »Nur wer die Sehnsucht kennt« »Heiß mich nicht reden« »Nur wer die Sehnsucht kennt« »So lasst mich scheinen« »Une Sainte en son auréole« (Eine Heilige in Ihrem Schein) Quintett A-Dur für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass D 667 (»Forellenquintett«) Allegro vivace Andante Scherzo. Presto Tema con variazioni. Andantino Finale. Allegro giusto PAUSE »Puisque l'aube grandit« (Nun, da der Tag dämmert) »La Lune blanche luit dans les bois« (Der weiße Mond scheint in den Wäldern) »J'allais par des chemins perfides« (Ich ging durch tückisches Gelände) »J'ai presque peur, en vérité« (Mir ist tatsächlich etwas bang) »Avant que tu ne t'en ailles« (Ehe du schwindest) »Donc, ce sera par un clair jour d'été« (So wird es denn ein Sommertag sein) »N'est-ce pas?« (Nicht wahr?) »L'hiver a cessé« (Der Winter ist vorbei) 1 Vertonte Schlichtheit – Lieder von Schubert und Fauré Mit den musikalischen Vorlieben seines Schülers Franz Schubert dürfte der Wiener Kapellmeister Antonio Salieri nicht besonders glücklich gewesen sein. In seinen Übungen versuchte der beliebte Komponist und Pädagoge, Schubert vor allem mit italienischer Opernund Instrumentalmusik vertraut zu machen. Dieser widmete sich jedoch viel lieber moderner Musik von Mozart oder Beethoven und entwickelte ein besonderes Interesse für das deutsche Lied – eine zu dieser Zeit äußerst umstrittene Gattung! Noch lange nach Schuberts Tod galt es als Kleinkunstwerk einfachster Art und diente lediglich als gefällige Unterhaltungsmusik. Die Bezeichnung »Liederfürst«, die heute mit Schuberts Namen untrennbar verbunden ist, war anfangs durchaus spöttisch gemeint. Gleichzeitig stützt die unglaubliche Zahl von etwa 660 Tonschöpfungen dieser Art das Vorurteil musikalischer 2 Massenware. Glücklicherweise hat sich das Bild von Gattung und Komponist relativ schnell ins Positive gewandelt; bekanntermaßen profitierte Schubert selbst von seinem Erfolg nicht mehr. Die Figur der Mignon – Sinnbild unerfüllter Sehnsüchte in Gestalt eines androgynen Mädchens – stammt aus Goethes »Wilhelm Meisters Lehrjahre« (1795 / 1796) und faszinierte Schubert ebenso wie die anderen Frauengestalten des Dichters, Margarethe aus »Faust« und Clara aus »Egmont«. Mit »Gretchen am Spinnrade« hatte Schubert 1814 musikalisches Neuland betreten. Die Emanzipation des Klaviers hin zum eigenständigen Handlungsträger und die Form des durchkomponierten, nicht länger aus identischen Strophen bestehenden Liedes, bildeten die Grundlage eines vollkommen neuen Typus, in dem Text, Melodie und Klavierstimme eng miteinander verzahnt sind. Die damit einhergehende scheinbare Degradierung der Textvorlage mag der Grund sein, warum Goethe Schuberts Bearbeitungen konservativ gegenüberstand: 1816 übersandte der Komponist ein Liederheft mit Goethe-Vertonungen nach Weimar – der Brief blieb unbeantwortet. Schuberts Verehrung für den »Dichterfürsten« tat das jedoch keinen Abbruch. Noch 1826 komponierte er einen Mignon-Zyklus (D 877), der sich ein letztes Mal mit der Figur auseinandersetzte. Die Lieder des heutigen Abends entstanden jedoch zwischen 1815 und 1821. Aribert Reimann, deutscher Komponist und Musikwissenschaftler, stellte sie zu einem Zyklus für Sopran und Streichquartett zusammen, der im September 1995 erstmals aufgeführt wurde. Die Besonderheit: Bei dem Werk handelt es sich nicht um eine bloße Aneinanderreihung von Liedern, sondern um eine auf mehreren Ebenen ablaufende Gegenüberstellung. Das rein instrumentale Vorspiel basiert auf dem Lied »Nur wer die Sehnsucht kennt« für fünf-stimmigen Männerchor (D 656), das Schubert im April 1819 schrieb. Direkt darauf erklingt es erneut, dieses Mal vom Sopran mit anderer Melodie vorgetragen. Diese als »Lied der Mignon« bekannt gewordene Vertonung entstand als eine 3 der ersten im September 1816. Über einer ruhigen SechzehntelBewegung entfaltet sich die ariose Sopranpartie und bricht in einem Moment großer Erschütterung aus sich heraus. Anschließend ist zwar die Begleitung durch Triolen aufgewühlter, die Melodie aber setzt ihren Werdegang fort, wendet sich ironischerweise sogar nach Dur und lässt das Lied sanft enden. Nachfolgend erklingt »Heiß mich nicht reden« nach dem 1821 entstandenen »Mignon I« (D 726), ein fast gebet- FRANZ SCHUBERT geb. 31. Januar 1797, Himmelpfortgrund bei Wien gest. 19. November 1828, Wien »Mignon« – Lieder für Sopran und Streichquartett transkribiert von ARIBERT REIMANN Entstehung: 1815 – 1821, transkribiert 1995 Uraufführung: 8. September 1995 Traunsteiner Sommerkonzerte durch Christine Schäfer & das Auryn Quartett Spieldauer: ca. 19 Minuten Quintett A-Dur D 667 für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass (»Forellenquintett«) Entstehung: 1819 Uraufführung: 1819 in Steyr Spieldauer: ca. 40 Minuten 4 artig anmutendes Stück, dass durch kurze Ausbrüche erschreckende Züge annimmt. Der sakrale und tiefgründige Gestus zeigt, inwieweit sich Schuberts Kompositionsstil innerhalb von nur fünf Jahren gewandelt hat. Erneut taucht die instrumentale Einleitung auf sowie ein erstes »Mignon«-Fragment Schuberts, das er ebenfalls im September 1816 schuf (D 469). Mit »Sehnsucht« (D 310, Oktober 1815) wendet sich der Zyklus ein weiteres Mal der Textzeile »Nur wer die Sehnsucht kennt« zu. Diese erste Bearbeitung des Textes (von insgesamt sieben) gibt die rhythmische Struktur der eingangs erklingenden Worte vor und nimmt auch dramaturgisch auf alle nachfolgenden Bearbeitungen Bezug. Durch Reimanns Platzierung des Liedes an vorletzter Stelle, entsteht ein historischer wie stilistischer Kontrast zum schließlich erklingenden »So lasst mich scheinen« (»Mignon II«). Dieses wird durch ein zweites Fragment von 1816 vorbereitet (»…eine kleine Stille«) und entstand als letztes Stück des Zyklus 1821. Zudem bildet es das musikalische Gegenstück zu »Heiß mich nicht reden«. Die Klangcollage Reimanns zeigt die verschiedenen Ansätze Schuberts, sich mit der Figur der Mignon auseinanderzusetzen. Zu den bekanntesten Liedern des Wieners zählt »Die Forelle«, das zwischen November 1816 und Juli 1817 entstand. Die Textgrundlage lieferte der schwäbische Dichter und Komponist Christian Friedrich Daniel Schubart etwa 35 Jahre zuvor, als er wegen Kritik an der Württembergischen Obrigkeit mehrere Jahre in Haft saß. Zuvor war Schubart aus dem Land geflohen, konnte aber durch einen Vorwand nach Blaubeuren gelockt werden, wo er schließlich gefasst wurde. Das kleine Gedicht über eine launische Forelle, die nur durch List des Anglers gefangen werden kann, spielt offensichtlich auf das eigene Schicksal des Dichters an. Wahrscheinlich um seine ohnehin schon missliche Lage nicht zu verschlimmern, verschleierte Schubart diese Tatsache durch Hinzufügen einer vierten Strophe, wodurch das Werk eine moralische Konnotation erhielt. Schubert wiederum, der auf den Text in einer Komposition von Friedrich August Baumbach aufmerksam wurde, vertonte lediglich die ersten drei Strophen, um den ursprünglichen Sinngehalt wieder herzustellen. Nicht zuletzt aufgrund des liebreizenden Themas erfreute sich das Werk schon damals großer Beliebtheit. Im Sommer 1819 nahm der Sänger und Freund Schuberts, Johann Michael Vogl, den Komponisten mit in seine Heimat nach Steyr. Dem dortigen Musikmäzen und Amateurcellisten Sylvester Paumgartner gefiel es gar so gut, dass er sich vom Komponisten ein Quintett mit »der Gliederung und Instrumentierung des damals noch neuen Hummel‘schen Quintettes« wünschte. Dieses ursprünglich 1816 als Septett erschienene Werk genoss zu jener Zeit äußerste Popularität. Durch die ungewöhnliche Besetzung mit Kontrabass anstelle der obligaten zweiten Violine, wurde das Violoncello von seiner begleitenden Rolle befreit – ein Umstand, der dem Auftraggeber zu seiner Bitte bewegt haben dürfte. Abgesehen davon übernahm Schubert in der Komposition jedoch lediglich die 5 FRANZ SCHUBERT – »DIE FORELLE« Text: Christian Friedrich Daniel Schubart (1739 – 1791) In einem Bächlein helle, Da schoss in froher Eil Die launische Forelle Vorüber, wie ein Pfeil. Ich stand an dem Gestade Und sah in süßer Ruh‘ Des muntern Fischleins Bade Im Klaren Bächlein zu. Doch endlich ward dem Diebe Die Zeit zu lang; er macht Das Bächlein tückisch trübe: Und eh‘ ich es gedacht, So zuckte seine Rute; Das Fischlein zappelt dran; Und ich, mit regem Blute, Sah die Betrog‘ne an. Ein Fischer mit der Rute Wohl an dem Ufer stand, Und sah’s mit kaltem Blute, Wie sich das Fischlein wand. So lang dem Wasser Helle, So dacht‘ ich, nicht gebricht, So fängt er die Forelle Mit seiner Angel nicht. [Ihr, die ihr noch am Quelle Der sichern Jugend weilt, Denkt doch an die Forelle; Seht ihr Gefahr, so eilt! Meist fehlt ihr nur aus Mangel Der Klugheit; Mädchen, seht Verführer mit der Angel – Sonst blutet ihr zu spät.] 6 Idee des Variationssatzes, der so zum Mittel- und Höhepunkt des Werks avanciert. Dass sich das Quintett durchaus auch als Kammer-Klavierkonzert sehen lässt, zeigt bereits das Hauptthema des ersten Satzes, das sich alternierend auf Klavier und Streicher aufteilt. Dieses konzertante Prinzip setzt sich auch im weiteren Verlauf durch immer neue virtuose Ausbrüche des Klaviers fort. Daneben bildet es einen klanglichen Hintergrund für die Streicher, wie im Seitensatz zu hören ist. Der freudige Kopfsatz ist fast durchgängig in Dur gehalten und auch die klare Sonatensatzform wird an keiner Stelle aufgebrochen. Auch das Andante übernimmt diese Klarheit und verbindet zwei Formteile mit jeweils drei Themen. Die sechs Abschnitte enthalten einen kompositorischen Kniff: Schubert rückt die Tonart jeweils um einen Halbtonschritt nach oben. So erklingen die Themen in dem ungewöhnlichen Ablauf F-Dur – f-Moll – G-Dur und As-Dur – a-Moll – FDur. Das wirbelnde Scherzo lebt von einem rhythmischen Impuls, den das Hauptthema durch seinen Auftakt erfährt. Dem setzt Schubert im Trio ein sangliches D-Dur-Thema entgegen, bevor sich das Scherzo konventionell wiederholt. Das titelstiftende Lied erhält seine herausragende Stellung im Werk durch einen eigenen Variationssatz. Während die ersten drei Variationen in immer neuen Verzierungen das Thema umspielen, erhält es in der vierten die obligatorisch düstere Färbung mit einem für Schubert typisch aufgehellten Nachsatz. In der fünften Variation trägt das Violoncello das mittlerweile ins Nachdenkliche gewechselte Thema vor. Sehr humorvoll wirkt dagegen die letzte Variation, in der der originale Klaviersatz des Liedes den Streichern zugrunde gelegt wird. Das tänzerische Finale besticht schließlich durch seine leicht ungarische Melodiefärbung und erinnert mit seinem ständig wiederkehrenden Hauptthema an Wiener Kaffeehausmusik. Lied und Quintett bedeuteten keinesfalls das Ende der »Forelle«. Noch Franz Liszt transkribierte die kleine Melodie 1844 für Klavier solo und verwandelte sie in ein Virtuosenstück. Liszt und seinen Bearbeitungen ist es auch zu verdanken, dass Schuberts Lieder in Frankreich bekannt wurden. Die Wirkung war so groß, dass der Begriff »Lied« Einzug in die französische Sprache hielt. Selbstverständlich wurde bald darauf der Wunsch laut, der deutschen Gattung eine französische gegenüberzustellen, was zur Entwicklung der sogenannten »Mélodie« beitrug. Der Aufschwung des Typus vollzog sich vor allem in den 1870er Jahren, spielte aber im Œuvre der meisten Komponisten, ebenso wie in Deutschland, eine eher untergeordnete Rolle. Neben Henri Duparc nahm die Mélodie nur bei Gabriel Fauré eine den anderen Gattungen ebenbürtige Stellung ein. Mit »La Bonne Chanson« huldigte er dem Fin-de-siècle-Geschmack seiner Zeit und griff für den Zyklus, wie auch schon bei »Cinq Mélodies de Venise« im Jahr zuvor auf Texte von Paul Verlaine zurück. Dieser hatte die Liebesgedichte in einem Lebensabschnitt höchster innerer Zerrissenheit geschrieben: Sie entstanden 1869 / 1870 während er sich mit der sechzehnjährigen 7 Mathilde Mauté de Fleurville verlobte. Mit der angestrebten Hochzeit versuchte Verlaine seinen wachsenden homosexuellen Neigungen zu entkommen. Der 21 Gedichte umfassende Zyklus wird durch die drei großen Themenkomplexe Natur, Liebe und Zweifel bestimmt, die in unregelmäßiger Weise in Erscheinung treten. Dass Fauré gerade einen so inhomogenen Zyklus wie »La Bonne Chanson« für eine Vertonung wählte, geht auf den Prinzen de Polignac zurück, der 1890 in seinem Haus GABRIEL FAURÉ geb. 12. Mai 1845, Pamiers gest. 04. November 1924, Paris »La Bonne Chanson« op. 61 für Sopran, Klavier und Streichquintett Entstehung: 1892 – 1894, transkribiert 1898 Uraufführung: 1. April 1898 in London durch Maurice Bagès de Trigny und den Komponisten Spieldauer: ca. 20 Minuten 8 in Venedig eine Zusammenarbeit zwischen Fauré und Verlaine vermittelte. Durch den frühen Tod des Dichters kam es jedoch nicht mehr dazu. Aus Verehrung für Verlaine, wählte Fauré aus dem 22 Jahre zuvor entstandenen Zyklus neun Gedichte aus und stellte sie nach seinem Geschmack um. Während in den ersten zwei Liedern die Schönheit Mathildes und die Hoffnung auf sie im Vordergrund stehen, richtet sich der Fokus in »La lune blache luit dans les bois« wie auch im sechsten Lied »Avant que tu ne t’en ailles« auf die Natur. Dazwischen wird auf die Kraft der Liebe und den Zweifel daran eingegangen. In ihrer bildgewaltigen Sprache nehmen die Worte Verlaines fast obsessive Züge an. In »Donc, ce sera par un clair jour d'été« vereinigen sich schließlich die Liebenden mit der Natur, um in den letzten beiden Liedern der Welt trotzend ihrer Fröhlichkeit Ausdruck zu verleihen. Die Angebetete macht sie zeitweise sogar vergessen, wodurch sich die Liebe siegreich über der Natur erhebt. Der musikalische Gehalt des Zyklus orientiert sich an fünf Haupt- motiven und mehreren Nebengedanken, die programmatisch immer wieder auftauchen, ehe sie im letzten Lied gemeinsam erklingen. Harmonisch begibt sich Fauré mit »La Bonne Chanson« an die Grenzen der Atonalität, was er sonst selten erreichte. Obwohl »La Bonne Chanson« für Sopran und Klavier komponiert wurde und Fauré Bearbeitungen seiner Lieder, vor allem für Orchester, ablehnte, transkribierte er selbst das Werk später für Sopran, Klavier und Streichquintett aus unbekannten Gründen. In dieser Version kommt die grazile Polyphonie an einigen Stellen besonders zur Geltung, daneben wird der sehr dichte Klaviersatz transparenter. Die Wirkung war durchaus ambivalent. Der junge Marcel Proust fasste es 1894 so zusammen: »Weißt du, die jungen Musiker lehnen ›La Bonne Chanson‹ von Fauré fast durchwegs ab. Es wirke unnötig kompliziert usw. und sei im Vergleich mit seinen übrigen Werken äußerst minderwertig. […] Mir ist das gleichgültig, denn ich bewundere diese Sammlung.« 9 Franz Schubert – »Mignon« // Text: Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832) Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide! Allein und abgetrennt von aller Freude, Seh‘ ich ans Firmament nach jener Seite. Ach, der mich liebt und kennt ist in der Weite. Es schwindelt mir, es brennt mein Eingeweide. Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß, was ich leide! Ein jeder sucht im Arm des Freundes Ruh, Dort kann die Brust in Klagen sich ergießen, Allein ein Schwur drückt mir die Lippen zu, Und nur ein Gott vermag sie aufzuschließen. Heiß mich nicht reden, heiß mich schweigen, Denn mein Geheimnis ist mir Pflicht, Ich möchte dir mein ganzes Inn‘re zeigen, Allein das Schicksal will es nicht. Zur rechten Zeit vertreibt der Sonne Lauf Die finst‘re Nacht, und sie muss sich erhellen, Der harte Fels schließt seinen Busen auf, Missgönnt der Erde nicht die tiefverborg‘nen Quellen. So lasst mich scheinen, bis ich werde; Zieht mir das weiße Kleid nicht aus! Ich eile von des schönen Erde Hinab in jenes feste Haus. Dort ruh' ich eine kleine Stille, Dann öffnet sich der frische Blick; Ich lasse dann die reine Hülle, Den Gürtel und den Kranz zurück. Und jene himmlischen Gestalten, 10 Nur wer die Sehnsucht kennt… Sie fragen nicht nach Mann und Weib, Und keine Kleider, keine Falten Umgeben den verklärten Leib. Zwar lebt' ich ohne Sorg' und Mühe, Doch fühlt' ich tiefen Schmerz genug. Vor Kummer altert' ich zu frühe, Macht mich auf ewig wieder jung! Gabriel Fauré – »La Bonne Chanson« // Text: Paul Verlaine (1844 – 1896) Une Sainte en son auréole Puisque l’aube grandit La lune blanche luit dans les bois Une Sainte en son auréole, Une Châtelaine en sa tour, Tout ce que contient la parole Humaine de grâce et d’amour; Puisque l’aube grandit, puisque voici l’aurore, Puisque, après m’avoir fui longtemps, l’espoir veut bien Revoler devers moi qui l’appelle et l’implore, Puisque tout ce bonheur veut bien être le mien, La lune blanche Luit dans les bois; De chaque branche Part une voix Sous la ramée. Un vaste et tendre Apaisement Semble descendre Du firmament Que l’astre irise. Je veux, guidé par vous, beaux yeux aux flammes douces, Par toi conduit, ô main où tremblera ma main, Marcher droit, que ce soit par des sentiers de mousses Ou que rocs et cailloux encombrent le chemin; Ô bien-aimée. C’est l’heure exquise. La note d’or que fait entendre Le cor dans le lointain des bois, Marié à la fierté tendre Des nobles Dames d’autrefois; Avec cela le charme insigne D’un frais sourire triomphant Éclos dans des candeurs de cygne Et des rougeurs de femme-enfant; Des aspects nacrés, blancs et roses, Un doux accord patricien. Je vois, j’entends toutes ces choses Dans son nom Carlovingien. Et comme, pour bercer les lenteurs de la route, Je chanterai des airs ingénus, je me dis Qu’elle m’écoutera sans déplaisir sans doute; Et vraiment je ne veux pas d’autre Paradis. L’étang reflète, Profond miroir, La silhouette Du saule noir Où le vent pleure. Rêvons, c’est l’heure. 11 Gabriel Fauré – »La Bonne Chanson« // Text: Paul Verlaine (1844 – 1896) J’allais par des chemins perfides J’ai presque peur, en vérité J’allais par des chemins perfides, Douloureusement incertain. Vos chères mains furent mes guides. J’ai presque peur, en vérité, Tant je sens ma vie enlacée À la radieuse pensée Qui m’a pris l’âme l’autre été; Et qu’il vous suffirait d’un geste, D’une parole ou d’un clin d’œil, Pour mettre tout mon être en deuil De son illusion céleste! Tant votre image, à jamais chère, Habite en ce cœur tout à vous, Ce cœur uniquement jaloux De vous aimer et de vous plaire ; Mais plutôt je ne veux vous voir, L’avenir dût-il m’être sombre Et fécond en peines sans nombre, Qu’à travers un immense espoir, Et je tremble, pardonnez-moi D’aussi franchement vous le dire, À penser qu’un mot, un sourire De vous est désormais ma loi, Plongé dans ce bonheur suprême De me dire encore et toujours, En dépit des mornes retours, Que je vous aime, que je t’aime! Si pâle à l’horizon lointain Luisait un faible espoir d’aurore; Votre regard fut le matin. Nul bruit, sinon son pas sonore, N’encourageait le voyageur. Votre voix me dit: »Marche encore!« Mon cœur craintif, mon sombre cœur Pleurait, seul, sur la triste voie; L’amour, délicieux vainqueur, Nous a réunis dans la joie! 12 Gabriel Fauré – »La Bonne Chanson« // Text: Paul Verlaine (1844 – 1896) Avant que tu ne t’en ailles Donc, ce sera par un clair jour d’été Avant que tu ne t’en ailles, Pâle étoile du matin, – Mille cailles Chantent, chantent dans le thym! – Et fais luire ma pensée Là-bas, – bien loin, oh! bien loin! – La rosée Gaîment brille sur le foin! – Donc, ce sera par un clair jour d’été: Le grand soleil, complice de ma joie, Fera, parmi le satin et la soie, Plus belle encore votre chère beauté; Tourne devers le poète, Dont les yeux sont pleins d’amour, – L’alouette Monte au ciel avec le jour! – Dans le doux rêve où s’agite Ma mie endormie encor. – Vite, vite, Car voici le soleil d’or! – Le ciel tout bleu, comme une haute tente, Frissonnera somptueux à longs plis Sur nos deux fronts heureux qu’auront pâlis L’émotion du bonheur et l’attente; Tourne ton regard que noie L’aurore dans son azur, – Qu’elle joie Parmi les champs de blé mûr. – Et quand le soir viendra, l’air sera doux Qui se jouera, caressant, dans vos voiles, Et les regards paisibles des étoiles Bienveillamment souriront aux époux. 13 Gabriel Fauré – »La Bonne Chanson« // Text: Paul Verlaine (1844 – 1896) N’est-ce pas? L’hiver a cessé N’est-ce pas? nous irons, gais et lents, dans la voie Modeste que nous montre en souriant l’Espoir, Peu soucieux qu’on nous ignore ou qu’on nous voie. L’hiver a cessé: la lumière est tiède Et danse, du sol au firmament clair. Il faut que le cœur le plus triste cède À l’immense joie éparse dans l’air. Isolés dans l’amour ainsi qu’en un bois noir, Nos deux cœurs, exhalant leur tendresse paisible, Seront deux rossignols qui chantent dans le soir. Sans nous préoccuper de ce que nous destine Le Sort, nous marcherons pourtant du même pas, Et la main dans la main, avec l’âme enfantine De ceux qui s’aiment sans mélange, n’est-ce pas? J’ai depuis un an le printemps dans l’âme Et le vert retour du doux floréal, Ainsi qu’une flamme entoure une flamme, Met de l’idéal sur mon idéal. Le ciel bleu prolonge, exhausse et couronne L’immuable azur où rit mon amour. La saison est belle et ma part est bonne Et tous mes espoirs ont enfin leur tour. Que vienne l’été! que viennent encore L’automne et l’hiver! Et chaque saison Me sera charmante, ô Toi que décore Cette fantaisie et cette raison! 14 Gabriel Fauré – »La Bonne Chanson« // Text: Paul Verlaine (1844 – 1896) Eine Heilige in ihrem Schein Nun, da der Tag dämmert Der weiße Mond scheint in den Wäldern Eine Heilige in ihrem Schein, Eine Herrin in ihrem Turm, Alles, wovon Menschen sprachen, Voller Gnade und Liebe; Nun, da der Tag dämmert, seht das Morgenrot, Nun, da längst entflohene Hoffnung kehrt zurück Zu mir, der ruft und fleht, Dass all dies Glück will mir nun sein. Der weiße Mond Scheint in den Wäldern; Von jedem Zweig Dringt eine Stimme Durchs Geäst. Weite, zarte Stille Senkt sich Vom Himmel Erhellt von Sternen. Der goldene Ton erklingt, Vom Horn in den fernen Wäldern, Gepaart mit zartem Stolz, Der edlen Frauen von einst; Ich möchte, geführt von Euren flammenden Augen, Gelenkt von Euch und Hand in Hand, Des Weges gehen, sei er mit Moos bewachsen Oder beladen von Felsen und Steinen; O Geliebte. Dies ist die Stunde. Reizvoll zeichnet sich ab, Ein kühles und siegreiches Lächeln, Aus dem Weiß der Schwäne, Und dem Rot der Kindfrau; Und wie ich, um die Langsamkeit des Weges zu wiegen, Meine schlichten Lieder singe, so sage ich mir, Sie hört mich, ohne Unmut, ohne Zweifel; Und wirklich: ich will kein anderes Paradies, wenn nicht mit ihr. Perlmutt, Weiß und Rosa, Vereint in patrizischem Einklang, Ich sehe, ich höre all das, In ihrem karolingischen Namen. Der Weiher spiegelt, Spiegelt tief, Den Umriss Einer schwarzen Weide Wo der Wind weint. Es ist Zeit zu träumen. 15 Gabriel Fauré – »La Bonne Chanson« // Text: Paul Verlaine (1844 – 1896) Ich ging durch tückisches Gelände Mir ist tatsächlich etwas bang Ich ging durch tückisches Gelände Schmerzlich ungewiss. Deine zarten Hände führten mich. Mir ist tatsächlich etwas bang, Ich fühle mein Leben verflochten In strahlenden Gedanken, Die meine Seele seit letztem Sommer füllen; Und dass mir genügt eine Geste, Ein Satz von dir oder ein Wink, Um mein ganzes Wesen in Trauer zu versetzen, Zurück aus himmlischer Illusion! Wie dein Bild, ewig Geliebte, In deinem treuen Herzen lebt, Und dieses Herz versucht voll Neid Dich zu lieben, dir zu gefallen; Doch anders will ich dich nicht sehen, Auch wenn die Zukunft dunkel ist Und zahlreich an Schmerzen, Als voller Zuversicht, Und ich zittere, vergib mir, Wenn ich dir aufrichtig sage, Zu denken an ein Wort, ein Lächeln Von dir, wird mir nun zum Gesetz, Getaucht in höchste Glückseligkeit, Dass ich mir wieder und immer sage, Trotz der düsteren Erträge, Dass ich Sie liebe, ich liebe dich! Als blass am fernen Horizont Erglomm ein schwacher Hoffnungsschimmer; Dein Blick war dieser Morgen. Kein Lärm, nicht mal der eigene Schritt, Nichts ermutigte den Wanderer. Ihr sagtet: »Lauf weiter!« Mein Herz verzagt, mein dunkles Herz, Es weint allein auf traurige Weise; Die Liebe, der köstliche Gewinner, Brachte uns zusammen in Freude! 16 Gabriel Fauré – »La Bonne Chanson« // Text: Paul Verlaine (1844 – 1896) Ehe du schwindest So wird es denn ein Sommertag sein Ehe du schwindest, Blasser Morgenstern, – Tausend Wachteln Singen, singen im Thymian! – Und meine Gedanken leuchten Dort – weit weg, oh! Weit weg! – Der Tau Glänzt strahlend auf dem Heu! – So wird es denn ein Sommertag sein: Die große Sonne, Zeuge meiner Freude, Macht, zwischen Samt und Seide, Deine Schönheit noch schöner; Dreh‘ dich zum Dichter, Die Augen voller Liebe, – Die Lerche Steigt mit dem Morgen in den Himmel! – In süßen Träume, wo sich regt Noch schlafend meine Liebe. – Schnell, schnell, Denn siehe, die goldene Sonne! – Der Himmel, ganz blau, wie ein hohes Zelt, Soll kräuseln sich in langen Falten Über unseren blassen Stirnen, Voll Glück und voll Erwartung; Wende den Blick Richtung Dämmerung, Dem azurblauen Morgengrauen, – Welch Genuss Über den reifen Kornfeldern. – Und wenn der Abend kommt, eine leichte Brise Spielt voll Zärtlichkeit in deinem Schleier, Und friedlich blickende Sterne Lächeln wohlwollend auf die Liebenden herab. 17 Gabriel Fauré – »La Bonne Chanson« // Text: Paul Verlaine (1844 – 1896) Nicht wahr? Der Winter ist vorbei Nicht wahr? Wir gehen gelassen und froh auf dem Pfad, Der uns bescheiden lächelnd Hoffnung zeigt, Unbekümmert, ob wir gemieden oder beachtet werden. Der Winter ist vorbei: das Licht ist warm Und tanzt von der Sonne in den klaren Himmel. Das traurigste Herz muss nachgeben Der großen Freude, die die Luft erfüllt. Gefangen in der Liebe wie in einem schwarzen Wald, Unsere zwei Herzen atmen gemeinsam aus, Wie zwei Nachtigallen, die am Abend singen. Ohne Gedanken über unser Schicksal, Marschieren wir gleichen Schrittes, Und Hand in Hand, mit den Seelen von Kindern. Diejenigen, die ohne Zweifel lieben, nicht wahr? Seit einem Jahr hatte ich den Frühling in der Seele Und das Grün kehrt in jede Blume zurück. Wie eine Flamme um eine Flamme, Umschließt das Ideal mein Ideal. Blauer Himmel weitet, verherrlicht und krönt Das gleichmäßige Azur, dass mein Herz lacht. Die Jahreszeit ist schön und mir geht es gut Und alle meine Wünsche haben sich erfüllt. Lass den Sommer kommen! Und lass auch Herbst und Winter kommen! Und jede Jahreszeit Wird mir Recht sein, oh du, die du schmückst Diese Vorstellung und diesen Gedanken! 18 Dresdens Klang. Die Musiker der Dresdner Philharmonie Chefdirigent Prof. Michael Sanderling 1. Violinen Prof. Ralf-Carsten Brömsel KV Heike Janicke KV Prof. Wolfgang Hentrich KV Dalia Schmalenberg KV Eva Dollfuß Julia Suslov-Wegelin Anna Fritzsch Prof. Roland Eitrich KV Heide Schwarzbach KV Christoph Lindemann KV Marcus Gottwald KV Ute Kelemen KM Antje Becker KM Johannes Groth KM Alexander Teichmann KM Annegret Teichmann KM Juliane Kettschau KM Thomas Otto Eunyoung Lee Theresia Hänzsche 2. Violinen Markus Gundermann N.N. Cordula Fest KM N.N. Reinhard Lohmann KV Viola Marzin KV Steffen Gaitzsch KV Dr. phil. Matthias Bettin KV Heiko Seifert KV Andreas Hoene KV Andrea Dittrich KV Constanze Sandmann KV Jörn Hettfleisch KM Dorit Schwarz KM Susanne Herberg KM Christiane Liskowsky KM Bratschen Christina Biwank KV Hanno Felthaus KV N.N. Beate Müller KV Steffen Seifert KV Steffen Neumann KV Heiko Mürbe KV Hans-Burkart Henschke KM Andreas Kuhlmann KV Joanna Szumiel Tilman Baubkus Irena Dietze Sonsoles Jouve del Castillo Harald Hufnagel Tobias Glöckler KV Olaf Kindel KM Norbert Schuster KV Bringfried Seifert KV Thilo Ermold KV Donatus Bergemann KV Matthias Bohrig KM Ilie Cozmatchi Dittmar Trebeljahr KV Klaus Jopp KV Violoncelli Matthias Bräutigam KV Ulf Prelle KV Victor Meister KV Petra Willmann KV Thomas Bäz KV Rainer Promnitz KV Karl-Bernhard v. Stumpff KV Clemens Krieger KV Daniel Thiele KM Alexander Will KM Bruno Borralhinho Dorothea Plans Casal Flöten Karin Hofmann KV Mareike Thrun KV Birgit Bromberger KV Götz Bammes KV Claudia Rose KM Hörner Michael Schneider KV Hanno Westphal Friedrich Kettschau KV Torsten Gottschalk Johannes Max KV Dietrich Schlät KV N.N. Carsten Gießmann KM Kontrabässe Benedikt Hübner KM Soo Hyun Ahn Oboen Johannes Pfeiffer KV Undine Röhner-Stolle KM Prof. Guido Titze KV Jens Prasse KV Isabel Kern Klarinetten Prof. Hans-Detlef Löchner KV Prof. Fabian Dirr KV Prof. Henry Philipp KV Fagotte Daniel Bäz Philipp Zeller KM Robert-Christian Schuster KM Michael Lang KV Prof. Mario Hendel KV Trompeten Andreas Jainz KV Christian Höcherl KM Csaba Kelemen Nikolaus v. Tippelskirch Björn Kadenbach 19 Posaunen Matthias Franz KM Stefan Langbein Joachim Franke KV Peter Conrad KM Dietmar Pester KV Tuba Prof. Jörg Wachsmuth KV Harfe Nora Koch KV Pauke / Schlagzeug N.N. Oliver Mills KM Gido Maier KM Alexej Bröse Orchestervorstand Norbert Schuster (Vorsitz) Jörn Hettfleisch Prof. Guido Titze Peter Conrad Prof. Jörg Wachsmuth KM = Kammermusiker KV = Kammervirtuos Valda Wilson | Sopran studierte in ihrer Heimat am Sydney Conservatorium of Music und wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien ausgezeichnet. Nach dem Gewinn eines Stipendiums der Opera Foundation Australia für das National Opera Studio London verfolgte die Sopranistin erfolgreich ihre Karriere in Australien, Europa und dem Vereinigten Königreich. Von 2010 bis 2012 gehörte sie dem Jungen Ensemble der Semperoper Dresden an und war im Sommer 2012 Mitglied des Young Singers Project der Salzburger Festspiele. Engagements führten sie u. a. an das Teatro di San Carlo Neapel, das Volkstheater Weimar, zu den Salzburger Festspielen, zum London Festival sowie zum Verbier Festival. Neben der Oper widmet sich Valda Wilson intensiv dem Konzertgesang. Sie wurde von Richard Bonynge als Solistin für ein Gedenkkonzert zu Ehren von Dame Joan Sutherland in der Westminster 20 Abbey ausgewählt – begleitet vom Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden unter der Leitung von Sir Antonio Pappano. Valda Wilson arbeitete bereits mit zahlreichen Orchestern wie dem Hallé Orchestra, dem Orchestre des Champs Elysées, dem Orchestra of the Royal Opera House Covent Garden London sowie der Royal Flemish Philharmonic zusammen und sang unter Dirigenten wie Richard Bonynge, Charles Dutoit, John Fiore, Philippe Herreweghe, Sir Antonio Pappano und Markus Stenz. 21 22 Freies Ensemble Dresden Aktuell nimmt Kammermusik im professionellen Musikleben einen zu geringen Platz ein. Außerhalb der speziellen Festivals ist sie im Konzertangebot eine Randerscheinung. Aus diesem Grund mangelt es an Vielfalt der hörbaren Werke. Dabei gibt es selbst bei bekannten ˇ Komponisten wie Joseph Haydn, Luigi Boccherini, Antonín Dvorák oder Édouard Lalo und noch mehr bei anderen wie z. B. Niels Wilhelm Gade, Jaques Ibert, György Kurtag oder Heitor Villa-Lobos unvermutete musikalische Schätze zu heben. Noch schwieriger gestaltet es sich, Musik des späten 20. Jahrhunderts oder aktuelle Kompositionen zum Klingen zu bringen. Doch genau das haben sich die Musiker des Freien Ensembles Dresden zum Ziel gemacht. So finden sich projektweise Musiker zusammen, um ihre musikalischen Träume zu realisieren. Das Ensemble setzt sich aus hochkarätigen Dresdner Künstlern zusammen. Sie sind gefragte Kammermusikpartner – aus einem breiten Pool erstklassiger und international tätiger Musiker ergeben sich kreative Ideen für ausgewogene und außergewöhnliche Konzertprogramme. Gegründet im Januar 2000, wird das Freie Ensemble von Daniel Thiele geleitet, der seit 1995 als Cellist Mitglied der Dresdner Philharmonie ist. Heute Abend wird er von seinen Philharmonie-Kollegen Eva Dollfuß, Thomas Otto und Andreas Kuhlmann unterstützt. Dazu treten die Sopranistin Valda Wilson, der Kontrabassist Martin Knauer und der Pianist Andreas Hecker. Alle Künstler sind eng mit der Stadt Dresden verbunden und leben den Leitsatz des Ensembles: »Kammermusik – unser Himmel auf Erden!« 23 Impressum Dresdner Philharmonie Spielzeit 2014 | 2015 Postfach 120 424 · 01005 Dresden Chefdirigent: Prof. Michael Sanderling Ehrendirigent: Prof. Kurt Masur Erster Gastdirigent: Bertrand de Billy Intendanz: Frauke Roth Grafische Gestaltung: www.victoriabraunschweig.de Druck: Elbtal Druck & Kartonagen GmbH · + 49 (0) 351 | 21 30 35 - 0 Blumen: Creativ Floristik Laubner GmbH Preis: 1,50 Euro www.dresdnerphilharmonie.de Redaktion: Tom Weber Der Text von Tom Weber ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Bildnachweise: Titelfotos: Marco Borggreve; Bildarchiv d. Dresdner Philharmonie. Valda Wilson: Steven P. Carnarius; Freies Ensemble Dresden: Marius Leicht. Hinweis: Wo möglich, haben wir die Inhaber aller Urheberrechte der Illustrationen ausfindig gemacht. Sollte dies im Einzelfall nicht ausreichend gelungen oder es zu Fehlern gekommen sein, bitten wir die Urheber, sich bei uns zu melden, damit wir berechtigten Forderungen umgehend nachkommen können. 24 Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und / oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. TENÖRE GESUCHT! Der Philharmonische Chor sucht engagierte Tenöre mit Notenkenntnissen und Chorerfahrungen. Bitte melden Sie sich zum Vorsingen in unserem Chorbüro an. Wir freuen uns auf Sie! CHORBÜRO Angelika Ernst // Inspizientin Am Brauhaus 8 · 01099 Dresden 0351 | 4 866 365 [email protected] | 4 866 866 +49 (0) 351 nie.de nerphilharmo www.dresd mo Philhar l P h ri m a h e o n ri d Ca nieCard ...mit der PhilharmonieCard Erleben Sie auch in der Spielzeit 2014 / 2015 wieder hochkarätige Künstler und profitieren dabei von den Vorteilen der PHILHARMONIECARD: · 12€ in der Spielzeit, 20% Rabatt · flexible Terminauswahl · Rabatt bei kurzfristiger Buchung · unbegrenzte Zahl an Konzerten mit ermäßigten Karten erleben* * nach Verfügbarkeit außer bei Sonder-, Silvester- und Neujahrskonzerten
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