Prof. Dr. J. Woerner Dipl. Math. S. Glaser Fakult¨at f¨ ur Mathematik WiSe 2014/2015 TU Dortmund Angewandte Stochastik Blatt 6 Theorieabgabe: Montag, 19.01.2015 bis 12:00 Uhr in die Briefk¨asten 25 (Gruppe 2) bzw. 35 (Gruppe 1). Programmieraufgabe: CIP Pool, Mittwoch, 28.01.2015 von 14-16 Uhr f¨ ur Gruppe 1 bzw. 16-18 Uhr f¨ ur Gruppe 2. Aufgabe 1 a) Jemand vermutet, dass ein W¨ urfel kein Laplace-W¨ urfel ist, sondern f¨ ur die Wahrscheinlichkeit πi der i-ten Augenzahl gilt: π1 = 0.18; π2 = 0.18; π3 = 0.17; π4 = 0.16; π5 = 0.16; π6 = 0.15. Bei n = 100 W¨ urfen traten die Augenzahlen (ni = Anzahl f¨ ur Augenzahl i) wie folgt auf: n1 = 11; n2 = 25; n3 = 12; n4 = 12; n5 = 24; n6 = 16. Man teste die Nullhypothese H0 : Der W¨ urfel hat die o.g. Verteilung mit Hilfe eines χ2 -Tests zum Niveau α = 0.05. Bitte rechnen Sie auf mindestens drei Stellen genau. b) Es wurden folgende Realisationen einer diskret verteilten Zufallsvariable X beobachtet: k # { ν : Xν = k} 1 2 3 419 234 146 4 5 6 7 8 9 10 84 44 31 11 14 11 2 11 15 3 1 Testen Sie mit Hilfe eines χ2 -Tests zum Niveau α = 0.05, ob X geometrisch verteilt ist mit Parameter p = 0.4. Die Z¨ahldichte f einer geometrisch verteilten Zufallsvariable X ist gegeben durch f (k) = p(1 − p)k−1 , k = 1, 2, .... Aufgabe 2 a) Ein CD-Hersteller m¨ochte 3 neue CD-Spieler (M1 , M2 , M3 ) auf den Markt bringen. F¨ ur Personen aus zwei Altersgruppen ergaben sich folgende Verkaufszahlen: M1 ]20,30] 93 ]30,50] 257 350 M2 115 285 400 M3 72 178 250 280 720 1000 Man teste zum Niveau α = 0.05, ob die Nachfrage nach den CD-Spieler-Modellen unabh¨angig vom Alter ist. b) Nach einer Klausur wurden in einer Befragung f¨ ur jeden Kandidaten die Merkmale Hilfsmittel“(A1 : Hat ohne Hilfsmittel gearbeitet, A2 : Hat mit eigenen Aufzeich” nungen gearbeitet, A3 : Hat abgeschrieben) und Note“(B1 : 1 − 2, B2 : 3 − 4, B3 : 5) ” ermittelt. Dabei ergaben sich die folgenden H¨aufigkeiten. B1 B2 B3 A1 0 4 4 A2 10 20 2 A3 0 7 3 Testen Sie zum Niveau α = 0.05, ob die Merkmale unabh¨angig sind. c) Ein Student vermutet, dass die Suppe in seiner Stammkneipe immer dann versalzen ist, wenn der Koch frisch verliebt ist. Aus dem Beobachtungsmaterial seiner jahrelangen t¨aglichen Besuche w¨ahlt der Student eine Stichprobe vom Umfang 200 zuf¨allig aus. In der Stichprobe erh¨alt er folgendes Ergebnis: Der Koch war in 30 % aller F¨alle frisch verliebt. In 35 % aller F¨alle war die Suppe versalzen. In 50 % der F¨alle waren gerade keine Turbulenzen in seinem Liebesleben zu verzeichnen. In 2/3 der F¨alle, in denen der Koch frisch verliebt war, war die Suppe versalzen. In 75 % der F¨alle, in denen der Koch Liebeskummer hatte, war die Suppe nicht versalzen. Testen Sie mittels eines χ2 -Tests, ob die Merkmale Liebesleben“ und Kochkunst“ ” ” (mit den Auspr¨agungen versalzen“ und nicht versalzen“) stochastisch unabh¨angig ” ” sind. Hinweis: Die Auspr¨agungen des Merkmals Liebesleben“ ( Liebeskummer“, frisch ” ” ” verliebt“ und keine Turbulenzen“) sind paarweise disjunkt. ” Aufgabe 3 a) Es seien Xj , j = 1, . . . , n iid Zufallsvariablen, deren Verteilungsfunktion stetig sei. Fn bezeichne die empirische Verteilungsfunktion. Zeigen Sie, dass Kn := sup |F (x) − Fn (x)| x∈R unabh¨angig von der Verteilungsfunktion F ist. Tip: Stellen Sie Kn als Funktion von F (Xk ) dar. Zeigen Sie vorher, dass F (Xk ) stetig gleichverteilt auf dem Intervall [0, 1] ist, also unabh¨angig von der Verteilungsfunktion F . b) Gegeben sei eine Stichprobe von Beobachtungen: 108 112 117 130 111 131 113 113 105 128. Testen Sie mit Hilfe eines Kolmogorov-Smirnov-Tests zum Niveau α = 0.05, ob es sich um Beobachtungen einer normalverteilten Zufallsvariable mit Mittelwert µ = 120 und Standardabweichung σ = 10 handelt. c) Gegeben sei eine Stichprobe von Beobachtungen: 0.1404 0.2101 0.8179 0.8971 1.2610 1.9988 2.5569 2.8910 2.8970 2.9919. Testen Sie mit Hilfe eines Kolmogorov-Smirnov-Tests zum Niveau α = 0.05, ob es sich um Beobachtungen einer exponentialverteilten Zufallsvariablen mit Parameter λ = 1.5 handelt. Aufgabe 4 Wir besch¨aftigen uns in dieser Aufgabe mit der ’Rate of Return’. Auf der Homepage finden Sie zwei Datens¨atze zu einer Aktie, einmal f¨ ur den Zeitraum Dezember 2006 bis Juni 2008 und einmal f¨ ur den Zeitraum November 2008 bis Oktober 2009. Die Zeitr¨aume sind offensichtlich wegen der so genannten Finanzkrise gew¨ahlt und wahrscheinlich ist davon auszugehen, dass die Varianzen schwanken. Untersuchen Sie diese Datens¨atze nun hinsichtlich ihrer Varianz: i ). Zu einem Datensatz (Xi )ni=1 ist der logarithmische Return ist definiert als ri = log( XXi−1 i−1 Der arithmetische Return ist definiert als r˜i = XiX−X . i−1 Schreiben Sie eine MATLAB-Funktion mit dem Aufruf function [Ablehnung] = Varianzanalyse(x,y,Niveau,Return) und den folgenden Ein- sowie Ausgabedaten: % % % % % % % % % % % % Eingabe-Parameter: x : Datensatz 1 y : Datensatz 2 Niveau : Niveau des Tests Return : Art des betrachteten Returns (1 entspricht log-return, 0 entspricht arithmetischer return) Ausgabe-Parameter: Ablehnung : Integer, welcher 1 ist, falls der Test abgelehnt wird und 0, falls nicht die einen Test mit der Hypothese H0 : σx > σy gegen H1 : σx ≤ σy zum Niveau α = 0.03 durchf¨ uhrt, wobei σx bzw. σy die Standardabweichungen des entsprechenden Returns sind. Lassen Sie sich ausserdem den Wert der F-Statistik und das entsprechende Quantil der F-Verteilung ausgeben. Finden Sie ausserdem das Niveau α des Tests, f¨ ur welches die Nullhypothese nicht verworfen wird. Versuchen Sie sich ebenfalls klar zu machen, warum der Test so ausgef¨ uhrt wird und nicht die Hypothesen vertauscht sind, obwohl man doch davon ausgehen kann, dass die Varianz wahrscheinlich w¨ahrend der Finanzkrise h¨oher war als davor.
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