öcalan und die kurdenfrage - Presse

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10/02/2015
Die Dokumentationen stehen für Sie
in voller Länge auf presse.arte.tv
zur Ansicht bereit.
Dienstag, 10. Februar 2015 um 20.15 uhr
thema
Die Terror-Miliz IS
Vorerst scheint der Vormarsch der Terrorgruppe (IS) im Irak und Syrien gestoppt. Dennoch beherrschen die Dschihadisten
aus dem Nahen Osten mit ihrem Terror die Schlagzeilen. THEMA ergründet auf einer Reise von Bagdad bis zur syrischtürkischen Grenze die Struktur der Organisation, die weit mehr als nur eine dschihadistische Gruppe ist. Regisseur Jérôme
Fritel hat hierfür einen Monat im Irak verbracht, um den Finanzierungsmechanismen und den Wurzeln dieser
Terrororganisation auf den Grund zu gehen. Im Anschluss begleitet Dokumentarfilmer Xavier Muntz den Alltag der
kurdischen Kämpfer und Zivilisten, die sich den Angriffen der Islamisten erwehren müssen. Abschließend schildert Luis
Miranda in der Dokumentation ÖCALAN UND DIE KURDENFRAGE die sich wandelnde öffentliche Wahrnehmung Abdullah
Öcalans: vom Terroristen zur „Stimme des Friedens“.
20:15
IS - Die Wirtschaftsmacht der
Gotteskrieger
21:20
Eingekesselt: Der einsame
KampF der Peschmerga
Im Anschluss:
22:20
Öcalan und die Kurdenfrage
IS - die wirtschaftsmacht der Gotteskrieger
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10/02/2015
Dienstag, 10. Februar 2015 um 20.15 uhr
IS - Die Wirtschaftsmacht der
Gotteskrieger
Dokumentation von Jérôme Fritel
Arte G.e.i.e, Pac Presse, Frankreich 2015, 55 min.
ErstAusstrahlung
Erdöl, Schutzgelder und Plünderungen - zahlreiche
Geldquellen machen den Islamischen Staat zur
bestfinanzierten Terrororganisation der Welt. Auf einer Reise
von Bagdad bis zur syrisch-türkischen Grenze untersucht
THEMA die Struktur der Organisation, die weit mehr als nur
eine dschihadistische Gruppe ist.
Nach den Anschlägen vom 11. September 2001 entdeckte die
Welt Osama bin Laden und die Terrororganisation al-Qaida.
In Ton- und Videobotschaften riefen die Terroristen zum
Dschihad auf und drohten dem Westen mit weiteren
Angriffen. Der Gegenschlag der USA ließ nicht lange auf sich
warten. Nach dem Afghanistan-Krieg beschlossen die
Vereinigten Staaten 2003, auch im Irak zu intervenieren. Über
zehn Jahre später, im Juli 2014, trat mit Abu Bakr al-Bagdadi
eine weitere Figur erstmals in die Öffentlichkeit, nachdem er
sich zum Kalifen eines neuen „Islamischen Staats im Irak und
in der Levante“ (heute: Islamischer Staat – IS) selbst ernannt
hatte.
Laut westlicher Geheimdienste ist der IS die reichste
Terrororganisation der Welt. Ihr Einkommen – die Summe
aus Kriegssteuern, Lösegeldern und natürlich Erdöl – lässt
sich mit dem Bruttonationaleinkommen eines Staates wie
Liberia vergleichen. Wie ist diese Organisation entstanden
und was ist ihr Wirtschaftsmodell? Die blitzartige Eroberung
des Nordirak und seiner Erdölvorräte stärkte den IS.
Wird er sein Gebiet weiter vergrößern können und bedeutet
dies das Ende der neokolonialen Grenzverläufe? Wie kann ein
Gebilde bekämpft werden, das nicht mehr von
Fremdfinanzierung abhängig ist?
Jérôme Fritel und Stéphane Villeneuve haben einen Monat im
Irak verbracht, um den Finanzierungsmechanismen und den
Wurzeln dieser Terrororganisation auf den Grund zu gehen,
welche die geopolitische Gemengelage in der Region völlig auf
den Kopf stellt. Aus Sicherheitsgründen ist das Filmteam nicht
in das vom IS kontrollierte Gebiet vorgedrungen. In Form eines
Roadmovies führt die Ermittlung an die verschiedenen
Grenzen auf irakischer, kurdischer und türkischer Seite sowie
nach Bagdad, wo alles begann.
21.15
Debatte
Die Dokumentation wird ergänzt
durch eine 15-minütige Debatte mit
dem Regisseur Jérôme Fritel.
Eingekesselt - der einsame kampf der peschmerga
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10/02/2015
Dienstag, 10. Februar 2015 um 20.15 uhr
Eingekesselt - Der einsame Kampf
der Peschmerga
dokumentation von Xavier Muntz
ARTE Geie, premieres lignes
Frankreich 2015, 52 Min.
Erstausstrahlung
Vorrückende IS-Truppen kesseln den nordirakischen Sindschar-Höhenzug westlich der IS-Hochburg, Mossul, ein. Die
kurdischen Dörfer sind von der Außenwelt abgeschnitten,
die Zugangswege von Terrormilizen kontrolliert. Jedes
Haus wird umkämpft, unerbittlich schließt sich der Kreis
um die kurdischen Kämpfer, die gegenüber dem übermächtigen Gegner die Stellung halten.
Die Bilder belegen die fehlende Unterstützung im Kampf gegen
die Islamisten. Entgegen allen offiziellen Regierungserklärungen
bleiben die amerikanischen Luftangriffe gegen dem IS aus. Die
Gruppe, bei der sich Muntz aufhält, besteht aus marxistischen
Veteranen, die im Konflikt mit der türkischen Armee ihre Kampferfahrung gesammelt haben. Nachts, beim stundenlangen Ausharren, streiten Jesiden und Muslime über den Islam.
An Bord eines Versorgungshubschraubers reist der französische Dokumentarfilmer Xavier Muntz Anfang Dezember in
das umkämpfte Gebiet des nordirakischen Sindschar-Höhenzug westlich der IS-Hochburg Mossul. Bei seiner Landung wird der Hubschrauber von verzweifelten Flüchtlingen
und Soldaten gestürmt. Sie versuchen, einen Platz zu ergattern, um dem Elend zu entgehen.
Durch den mit der Verzweiflung entstandenen Mut versuchen die
Kämpfer, die Umzingelung zu durchbrechen. Haus für Haus stürmen sie die islamistischen Positionen. Xavier Muntz begleitet die
Heckenschützen und folgt der Vorhut in den umkämpften Straßen, er filmt zivile Opfer und tote IS-Angehörige. Nach einer Woche erbitterter Gefechte gelingt es den Peschmerga, unterstützt
durch syrische Kurden, den Gegner zurückzudrängen. Damit sind
die Straßen zwischen den befreiten Kurdengebieten in Syrien
und im Nordirak wieder offen. Mit wehenden Fahnen fahren die
Kämpfer ab. Ihr nächstes Ziel: Mossul.
20 Tage lang hält sich Xavier Muntz bei den Kurden auf. Als
unauffälliger Beobachter filmt er den Alltag der Kämpfer,
der Dorfbewohner und ihrer Kinder, die mit Patronengürteln
spielen. An der Seite der Peschmerga dokumentiert Muntz
den Widerstand gegen die islamistischen Schockkommandos. Ohne diese Abwehr sind die Bewohner den Terrormilizen ausgeliefert, die die Männer ermorden und die Frauen
zu Sexsklavinnen zwingen. In den eingeschlossenen Dörfern
herrscht pure Angst.
öcalan und die kurdenfrage
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10/02/2015
Dienstag, 10. Februar 2015 um 20.15 uhr
Öcalan und die Kurdenfrage
dokumentarfilm von Luis Miranda
WDR/Arte, Crescendo Films
Frankreich 2014, 52 Min.
Erstausstrahlung
Würde die nordsyrische Stadt Kobane, die vor allem von
kurdischen Kämpfern verteidigt wird, in die Hände des
Islamischen Staates (IS) fallen, wäre dies das Friedensende zwischen den Kurden und der Türkei - so ließ
der seit 1999 inhaftierte Führer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) verlauten. Die Dokumentation schildert die
sich wandelnde öffentliche Wahrnehmung Abdullah
Öcalans: vom Terroristen zur „Stimme des Friedens“. Es
geht um den Konflikt der Kurden-Autonomie und um die
Lösung der Kurdenfrage, ohne welche die Region weiter
destabilisiert werden würde.
Seit Ende des Ersten Weltkrieges kämpfen rund 40 Millionen
Kurden in den Ländern Türkei, Syrien, Irak und Iran um Eigenständigkeit, um das Recht, ihre Sprache und Kultur auszuüben.
Damals hatte man den Kurden einen eigenen Staat versprochen.
Diese Zusage wurde nie eingelöst und so sind die Kurden heute
das größte Volk der Erde ohne eigenen Staat. Der Kampf um
eine kulturelle Identität radikalisierte sich 1978, als die PKK gegründet wurde. Fünf Jahre später erklärte die Partei dem türkischen Staat den Krieg. In den folgenden 30 Jahren starben über
40.000 Menschen in diesem Konflikt und Abdullah Öcalan
wurde zur Symbolfigur der kurdischen Guerilla.
Die Kämpfe kurdischer Truppen der Partei der demokratischen Union (PYD) und der Arbeiterpartei Kurdistans
(PKK) gegen das Vordringen des Islamischen Staates rückten die nordsyrische Stadt Kobane in den Blick der Öffentlichkeit. Kobane wurde zum Symbol für Zukunft der kurdischen Bevölkerung in der Türkei und in Syrien. Aus seiner
Zelle auf der Insel Imrali warnte der inhaftierte PKK-Führer
Abdullah Öcalan die Türkei: Sollte Kobane in die Hände des
IS fallen, wäre der Friedensprozess beendet. Dieser Dialogversuch zwischen Öcalan und Ankara war der bisher
weitgehendste.
Die Dokumentation zeigt anhand der öffentlichen Wahrnehmung
Öcalans diese Auseinandersetzung, vom Feind Nummer 1 der
Türkei zur „Stimme des Friedens“, wie das US-Magazin TIME
Öcalan bezeichnete. Die Türkei kann nicht mehr umhin, die Kurdenfrage zu lösen, ohne eine weitere Destabilisierung der gesamten Region zu riskieren.
ARTE G.E.I.E.
4 quai du Chanoine Winterer
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Strasbourg Cedex
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Bildrechte:
Titelbild und Seite 2: © ARTE/PAC Presse
Seite 3: © Xavier Muntz
Seite 4: WDR/© Luis Miranda