Fachtagung | Freiburg | 21. Februar 2017 VON ACHTSAMKEIT ZU SELBSTSTEUERUNG Was Kinder, Jugendliche und Erwachsene für ein gesundes Leben brauchen Selbstkontrolle und Selbststeuerung ermöglichen Selbstbestimmung und damit Freiheit. Der Weg zu TAGUNGSPROGRAMM diesen Fähigkeiten führt über Achtsamkeit: inne halten und wach sein für eigene Gedanken, Gefühle, Bedürfnisse und den anderen – eine Wohltat in einer Welt voller Reizüberflutung und Stress. Die so gewonnene Klarheit stärkt die Resilienz. Sie ist wesentliche Voraussetzung für gelingendes Lernen und Leben. Doch Vorsicht! Achtsamkeit ist mehr als ein Werkzeug für bessere Konzentrationsleistung. Achtsamkeit ist eine innere Haltung. Es geht darum, alle Seiten des Lebens wahr- und anzunehmen, auch die schwierigen und belastenden. Diese akzeptierende Haltung ist heilsam: 9.00 Stehcafé 9.30 Begrüßung Franz Hilt, AGJ-Fachverband Eröffnung Claus-Jürgen Reinbold, AGJ-Fachverband 9.45 Gelingendes Leben durch Selbststeuerung und Selbstfürsorge Prof. Dr. med. Joachim Bauer 11.30Achtsamkeit in unruhigen Zeiten Ein Vorschlag zur Komplexitätsreduktion Prof. Dr. phil. Stefan Schmidt Studien zeigen ihren positiven Effekt auf die Ver- 13.00Mittagspause arbeitung von Belastungen und Krankheiten. 14.30Arbeitsgruppen Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen ist Achtsamkeit in doppelter Hinsicht von Bedeutung: Heranwachsende brauchen Vorbilder und Anleitung, um diese Haltung zu erlernen. Sie brauchen Erwachsene, die sie dabei unterstützen, den Blick nach innen und nach außen zu schulen. In einem von unvorhergesehenen Situationen, mangelnder Impulskontrolle, Konflikten etc. geprägten Arbeitsalltag, ist Achtsamkeit aber auch für Fachkräfte selbst ein wichtiger Faktor, sowohl für professionelles Handeln als auch für die persönliche Gesundheit und Zufriedenheit. Diese Tagung richtet sich an Fachkräfte in der schulischen und außerschulischen Bildungs- und Erziehungsarbeit, an therapeutisch Tätige sowie andere Interessierte. 1. Selbststeuerung in der pädagogischen Praxis Thomas Grüner 2. Achtsamkeit im schulischen Alltag – geht das? Susanne Fattah 3. Achtsamkeit in der Psychotherapie Joachim Diehl 4. Religiöse Wurzeln und Quellen von Achtsamkeit – ihre heilende Dimension Prof. Dr. Klaus Baumann 5. Achtsamkeit - Möglichkeiten und Grenzen in der Arbeit mit Grundschülern Michael Schmitz-Steinhäuser 6. Achtsamkeit – Grenzachtung – Schutz Sabine Triska 16.30 Ende des Fachtags ARBEITSGRUPPEN 1. Selbststeuerung in der pädagogischen Praxis Thomas Grüner In dieser Arbeitsgruppe wird es darum gehen, wie Schülern/-innen vom Grundschul- bis zum Berufsschulalter sowie deren Eltern die personalen Kompetenzen Achtsamkeit, Bedürfnisaufschub, Frustrationstoleranz und Selbstkontrolle so lebenspraktisch erklärt werden können, dass sie deren Sinn begreifen und daraus eine Motivation entwickeln daran zu arbeiten. Darüber hinaus lernen die Teilnehmenden einfach Möglichkeiten zur Förderung von Selbstkontrolle kennen. 2. Achtsamkeit im schulischen Alltag – geht das? Susanne Fattah 4. Religiöse Wurzeln und Quellen von Achtsamkeit – ihre heilende Dimension Prof. Dr. Klaus Baumann Die Arbeitsgruppe geht der „Entdeckung“ und Entwicklung von achtsamkeitsbasierten Interventionen für die Behandlung von Menschen mit psychischen Störungen nach, die eng mit der religiösen Praxis von Gebet und Meditation verbunden sind. . Achtsamkeit – Möglichkeiten und Grenzen in 5 der Arbeit mit Grundschülern Michael Schmitz-Steinhäuser Die Teilnehmenden lernen die Haltung der Achtsamkeit als einfaches und konkretes Verfahren zur Gesundheitsprävention im Alltag kennen. Das Angebot basiert auf dem von Professor Jon Kabat-Zinn entwickelten und wissenschaftlich erforschten „Mindfulness-Based Stress Reduction Program“ (MBSR). Neben theoretischen Grundlagen findet eine praktische Einführung in die Achtsamkeitspraxis statt, anschließend wird im Plenum diskutiert. Die vorgestellten Übungen können in beruflichen oder privaten Lebenssituationen weitergeführt werden. Achtsamkeitspraxis in der Grundschule – geht das? Der Schultag ist oft sehr eng getaktet. Hier zur Ruhe zu kommen, seinen eigenen Weg zu finden und sich selbst zu spüren, ist für Kinder sehr schwer. Achtsamkeitstraining ist eine Möglichkeit, Kinder in diesem Prozess zu unterstützen. Die Umsetzung im Schulalltag ist nicht einfach und erfordert bestimmte Rahmenbedingungen. In der Arbeitsgruppe werden diese aufgezeigt, ebenso die Grenzen des Machbaren. Die Teilnehmenden lernen Elemente der Achtsamkeitspraxis kennen, die sich für Grundschüler/-innen bewährt haben und erfahren, wie ein konkretes Achtsamkeitsprojekt an der Grundschule aussehen kann. 3. Achtsamkeit in der Psychotherapie Joachim Diehl 6. Achtsamkeit – Grenzachtung – Schutz Sabine Triska Viele Methoden haben sich des Begriffs Achtsamkeit bedient und die Anwendung in unterschiedlicher Weise dem jeweiligen Verfahren hinzugefügt. Aspekte von Achtsamkeit, z. B. der Kontakt zum gegenwärtigen Erleben und die Verbindung mit Körperwahrnehmung haben sich in der Psychotherapie als besonders wirksam erwiesen. Was hat es mit der Achtsamkeit auf sich, was ist damit gemeint, wie wird sie eingesetzt, wie wirkt sie, was bringt sie? Diesen und weiteren Fragen werden in der Arbeitsgruppe nachgegangen – bevorzugt auf praktische, erfahrungsbasierte Weise. In den kirchlich-caritativen Einrichtungen und Diensten findet derzeit ein bedeutender Paradigmenwechsel zum Schutz vor Grenzverletzungen und Übergriffen statt. Über institutionelle Standards, Schutzkonzepte, Verhaltenskodizes und verpflichtende Maßnahmen der Sensibilisierung werden alle Mitarbeiter/-innen aufgefordert, sich aktiv für eine Kultur der Achtsamkeit einzusetzen. Prävention wird zum zentralen Bestandteil aller Arbeitsbereiche. In der Arbeitsgruppe wird dieser Prozess aufgezeigt und es werden Gelingensfaktoren sowie Stolpersteine benannt. REFERENTEN Prof. Dr. med. Joachim Bauer ist Arzt, Molekular- und Neurobiologe, Universitätsprofessor an der Universität Freiburg und als Oberarzt in der Ambulanz der Abteilung Psychosomatische Medizin der Universitätsklinik Freiburg tätig. Er leitete mehrere Forschungsprojekte zur seelischen und körperlichen Gesundheit in der Schule und ist Autor mehrerer Veröffentlichungen und Sachbücher. Prof. Dr. Klaus Baumann ist katholischer Priester, Psychologischer Psychotherapeut (DFT) in eigener Praxis und als Seelsorger sowohl in einer Gemeinde als auch einer JVA tätig. Er ist Professor für Caritaswissenschaft und Christliche Sozialarbeit und Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Hans-Joachim Diehl ist Dipl.-Pädagoge, Heilpraktiker Psychotherapie, systemischer Paar- und Familientherapeut, Lehrtherapeut und Trainer für Hakomi® (Achtsamkeitsbasierte und erfahrungsorientierte Körperpsychotherapie), seit 1989 freiberuflich tätig am Hakomi Institute of Europe, Nürnberg. Schwerpunkte seiner Arbeit sind der Einsatz von achtsamkeitsbasierter Begleitung in den genannten Settings und im Bereich Fortbildung, systemische Vorgehensweisen sowie therapeutische Begleitung traumatisierter Menschen. Susanne Fattah ist Dipl.-Psych., systemische Einzel-, Paar- und Familientherapeutin (DGSF), zertifizierte MBSR-Lehrerin (Europäisches Zentrum für Achtsamkeit (EZfA), Freiburg) und Mediatorin (Ausbildung nach BAFM -Richtlinien). Derzeit arbeitet sie am staatlichen Schulamt Offenburg in der schulpsychologischen Beratungsstelle. Ein Schwerpunkt ihrer Arbeit ist das Thema Lehrergesundheit, u. a. bietet sie achtsamkeitsbasierte Stressbewältigungstrainings für Lehrkräfte an. Thomas Grüner ist Dipl.-Psychologe, Psychotherapeut (HPG), Hakomi®-Therapeut und Supervisor sowie Ausbilder für Mediation und Tat-Ausgleich. Seit 1997 ist er in der Organisations- und Schulentwicklung tätig. Er ist Mitglied der Programmleitung Konflikt-KULTUR. Prof. Dr. phil. Stefan Schmidt, Psychologe, ist Leiter der Sektion Komplementärmedizinische Evaluationsforschung an der Uniklinik Freiburg und leitet dort die Forschungsgruppe für Meditation, Achtsamkeit und Neurophysiologie. Er war Stiftungsprofessor an der Humanistischen Universität Utrecht und bis 2016 Juniorprofessor an der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt (Oder). Seine Forschungsschwerpunkte sind Achtsamkeit und Gesundheit, Meditationsforschung, Komplementärmedizin und Forschungsmethodik. Michael Schmitz-Steinhäuser ist Religionspädagoge und Sozialpädagoge. Seit 2012 ist er als Schulsozialarbeiter an einer Freiburger Grundschule beschäftigt. Im Rahmen dieser Tätigkeit organisiert, begleitet und führt er verschiedene Schulprojekte zum Thema Achtsamkeit an der Grundschule durch. Sabine Triska ist Präventionsbeauftragte und Referentin für Erziehungshilfe des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg, Dipl. Sozialarbeiterin, systemische Familientherapeutin und Fachfrau für Krisenintervention. ORGANISATORISCHES Termin 21.02.2017, 9.00-16.30 Veranstaltungsort Katholische Akademie Wintererstraße 1 79104 Freiburg Kosten Teilnahmegebühr: 50 Euro bei Überweisung vorab 60 Euro bei Bezahlung vor Ort Anmeldung Anmeldungen (vgl. Anmeldebogen) sind bis zum 6. Februar 2017 möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Anmeldungen werden schriftlich bestätigt. Rücktritt und Rückerstattung der Tagungsgebühren sind bis zum Anmeldeschluss möglich. Anschließend berechnen wir die Tagungsgebühren in voller Höhe, es sei denn, der stornierte Platz kann anderweitig besetzt werden. Verpflegung Für Getränke und ein Brezelfrühstück ist gesorgt. In der nahen Freiburger Altstadt bestehen zahlreiche Angebote für ein kleineres oder größeres Mittagessen. Veranstalter AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e. V. Oberau 21, 79102 Freiburg Telefon 0761 21807-41, Fax 0761 21807-703 www.agj-freiburg.de Literaturhinweis Bauer, Joachim (2015): Selbststeuerung – Die Wiederentdeckung des freien Willens. Karl Blessing Verlag. München. Der AGJ-Fachverband ist Teil der Caritas mit den Aufgabenfeldern Sucht-, Wohnungslosen- und Arbeitslosenhilfe sowie Kinder- und Jugendschutz. Zirka 500 Beschäftigte arbeiten in einem Netz aus stationären und ambulanten Einrichtungen zur Prävention, Behandlung, Beschäftigungsförderung und Fortbildung. Der AGJ-Fachverband ist nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. ANMELDUNG SELBSTSTEUERUNG UND ACHTSAMKEIT Tagung in Freiburg am 21. Februar 2017 Vorname Nachname Beruf Institution Anschrift E-MailTelefon Ich möchte gerne an AG Nr. ______ teilnehmen. Meine zweite Wahl ist AG Nr. _______ Ich bin: Mitarbeiter/-in des AGJ-Fachverbandes Mitglied im AGJ-Fachverband Datum, Unterschrift (entfällt bei digitaler Anmeldung) Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Die Anmeldungen werden in der Reihenfolge ihres Eingangs berücksichtigt und schriftlich bestätigt. Rücktritt und Rückerstattung der Seminargebühren sind bis zum Anmeldeschluss möglich. Anschließend berechnen wir die Tagungsgebühren in voller Höhe, es sei denn, der stornierte Platz kann anderweitig besetzt werden. Anmeldungen sind bis zum 6. Februar 2017 möglich. Anmeldung per E-Mail: [email protected] Anmeldung per Fax: 0761 21807-703 Anmeldung per Post: AGJ-Fachverband, Referat Prävention Oberau 21, 79102 Freiburg Veranstalter
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