SC LYSS – EHC THUN 2:3 NV MATCHBERICHT DANIEL MARTINY, 14. FEBRUAR 2017 Der EHC Thun mit dem "Re-Break" In der Viertelfinal-Serie zwischen dem SC Lyss und dem EHC Thun steht es nach je einem Auswärtserfolg beider Teams 1:1. Lyss musste sich in der Seelandhalle nach einer Aufholjagd in der Overtime äuserst knapp mit 2:3 geschlagen geben. Es läuft die zweite Minute der Verlängerung, als sich in der Seelandhalle vor 500 Zuschauern die matchentscheidende Szene abspielt. Der Lysser Topskorer Florin Gerber zieht in der 62. Minute nach einem öffnenden Pass in die Tiefe allein auf den Thuner Goalie los, wird aber bei der Schussabgabe noch entscheidend behindert. Der Linienrichter zeigt ein Foulspiel an. Penalty? Der Head-Schiedsrichter will aber nichts gesehen haben, lässt zum Entsetzen der Lysser weiterspielen, Thun lanciert umgehend den Gegenangriff und Raffael Lüthi erzielt souverän das Game WinningGoal. Eine bittere Niederlage für den SC Lyss, deren Ursprung aber nicht nur in dieser Szene begründet werden kann. Vom 0:2 zum 2:2 Im Startdrittel merkte man den beiden Teams eine gewisse Nervosität an. Man wollte unnötige Fehler unbedingt vermeiden, zwar auf die Suche nach dem Torerfolg gehen, aber defensiv trotzdem kein Risiko nehmen. Es entwickelte sich ein schnelles und attraktives Spiel, ohne dass jedoch im Startdrittel ein Treffer fiel. Hatten sich die Seeländer im Hinspiel vorab mit einem starken Mitteldrittel den Erfolg erkämpft, wollte diesmal in diesem Abschnitt kaum etwas gelingen. Das erste Tor für die Berner Oberländer fiel in der 24. Minute, als Reymondin vor dem Tor regelrecht vergessen ging und zum 0:1 verwertete. In der Folge schwächte sich der Gastgeber mit mehreren Bankstrafen, musste zu oft in Unterzahl agieren und kassierte prompt in der 36. Minute in Unterzahl den zweiten Gegentreffer. In den eigenen PowerplaySituationen vermochten die Lysser hingegen für einmal nicht zu überzeugen und schlossen ungenügend ab. Der EHC Thun setzte erfolgreich auf defensive Störarbeit und verhielt sich sehr konzentriert. Das erste Lysser Tor gelang Christian Joss erst in der 46. Minute, indem er die Scheibe per sattem Weitschuss im Netz versenkte. Der SC Lyss wirkte unterdessen stark verbessert, das Spielgeschehen blieb jedoch weiterhin ausgeglichen. Eigentlich glaubte kaum jemand mehr an den Ausgleich. Das 2:2 fiel trotzdem noch, auf recht kuriose Weise: Robin Weber war hinter dem Thuner Gehäuse in der 58. Minute in Scheibenbesitz, lupfte den Puck quasi übers Tor und das Spielgerät landete irgendwie per Rücken-Abpraller des Goalies im Thuner Gehäuse. Positiv bleiben Trotz der beschriebenen bitteren Niederlage, durften die Lysser das Eis erhobenen Hauptes verlassen. Dies, weil sie viel Charakter gezeigt haben, das verloren geglaubte Spiel beinahe noch zu drehen vermochten und im Schlussabschnitt eine gute Reaktion zeigten. Bereits am Donnerstag kommt es zu Spiel 3 in diesem Playoff-Viertelfinale. Und wer weiss, vielleicht nimmt die Serie der Auswärtssiege in Thun ihre Forsetzung? Dann könnten die Lysser am Samstag in dieser engen Ausmarchung auf eigenem Eis bereits um den Halbfinal-Einzug kämpfen. Die ausgeglichene Playoff-Serie bleibt jedenfalls äusserst spannend und könnte auch über die volle Distanz gehen.
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