Band 3 Grundbegriffe Reaktionsweg – Bremsweg – Anhalteweg Band 3 Reaktionsweg – Bremsweg – Anhalteweg Verzögerung von 6 m/s2 Geschwindigkeit Reaktionsweg Bremsweg 50 km/h 13,89 m 16,08 m 29,97 m 100 km/h 27,78 m 64,31 m 92,09 m 5 0 2 2 5 4 Anhalteweg Beim Bremsen bereiten uns zwei Naturgesetze Probleme: 1.ein biologisches: Menschen brauchen Zeit, um zu reagieren, denn das Gehirn muss die Wahrnehmung in eine Handlung umsetzen und die entsprechenden Befehle an den Bewegungsapparat weiterleiten, 2.ein physikalisches: der Bremsweg wächst im Quadrat zur Geschwindigkeit. Diese beiden Naturgesetze sind die große Herausforderung für die moderne Bremsentechnik. Sie kann (und will) Naturgesetze nicht aufheben, aber sie kann mit technischen Mitteln Reaktions- und Bremswege optimieren. Beim Bremsen bereiten uns zwei Naturgesetze Probleme: 1.ein biologisches: Menschen brauchen Zeit, um zu reagieren, denn das Gehirn muss die Wahrnehmung in eine Handlung umsetzen und die entsprechenden Befehle an den Bewegungsapparat weiterleiten, 2.ein physikalisches: der Bremsweg wächst im Quadrat zur Geschwindigkeit. Diese beiden Naturgesetze sind die große Herausforderung für die moderne Bremsentechnik. Sie kann (und will) Naturgesetze nicht aufheben, aber sie kann mit technischen Mitteln Reaktions- und Bremswege optimieren. Lösungen: Voraussetzung sind 6m/s² Verzögerung Rw= 50 Km/h : 3,6 = 13,89m/s (s=v x t; s=13,89m/s x 1s; s= 13,89m) Bw = 13,89m x 13,89m : 2 x 6m/s²= 16,08m Aw = 13,89m + 16,08m = 29,97m Bei einer Ausgangsgeschwindigkeit von 100 Km/h berechnen Sie es ebenfalls so wie angegeben. Rw= 100 Km/h : 3,6 = 27,78m/s (s=v x t; s=27,78m/s x 1s; s= 27,78m) Bw = 27,78m x 27,78m : 2 x 6m/s² = 64,31m Aw = 27,78m + 64,31 = 92,09m Aufgabe 3 im Teilnehmerband Seite 8: 80km/h mit 8m/s² Verzögerung = Berechnung wie oben = 30,86m (Bremsweg) 4 Die BKF-Bibliothek | Ausbilderleitfaden Bremsanlagen Update 2014 | © DEGENER Band 3 Arten der Bremsanlagen 2. Arten der Bremsanlagen Arten der Bremsanlagen (1) Band 3 Arten der Bremsanlagen (1) Unterscheidung nach Bremskrafterzeugung und - übertragung 1. mechanisch 2. hydraulisch 3. Hilfskraft 4. Fremdkraft 1. Mechanische Bremsanlage 2. Hydraulische Bremsanlage leichte Kfz leichte Kfz • Muskelkraft • Muskelkraft Seile, Gestänge durch Bremsflüssigkeit Unterscheidung der Bremskrafterzeugung und -übertragung Mechanische Bremsanlage Hydraulische Bremsanlage Lassen Sie aufzählen, in welchen Fahrzeugen diese Bremsanlagen vorkommen (z. B. motorisierte Zweiräder, Kleinwagen). 5 0 2 2 5 8 Arten der Bremsanlagen (2) Band 3 Arten der Bremsanlagen (2) 3. Hilfskraft-Bremsanlagen 4. Fremdkraft-Bremsanlagen mittelschwere Kfz schwere Kfz • Muskelkraft + Unterdruck • Druckluft hydraulisch • Muskelkraft + Druckluft hydraulisch pneumatischhydraulisch Hilfskraft-Bremsanlagen Bei mittelschweren Kfz wird die Muskelkraft unterstützt durch Unterdruck oder Druckluft. Lassen Sie die Teilnehmer versuchen, die Unterschiede zu erkennen. • Druckluft rein pneumatisch- Fremdkraft-Bremsanlagen Nutzkraftfahrzeuge verfügen über eine Druckluftbremsanlage: pneumatisch-hydraulische Übertragung (seltener) oder rein pneumatische Bremsbetätigung. 5 0 2 2 5 9 Bauteile der Druckluftbremsanlage Bauteile der Druckluftbremsanlage Die Baugruppen: Band 3 Die Folie leitet die Betrachtung der einzelnen Aggregate der Bremsanlage ein. Zuerst werden die drei wichtigsten Baugruppen unterschieden ... ... und weitere zusätzliche Gerätegruppen genannt. 5 0 2 2 6 0 © DEGENER | Update 2014 Die BKF-Bibliothek | Ausbilderleitfaden Bremsanlagen 9 Band 3 Feststellbremse Federspeicher-Bremszylinder Band 3 Federspeicher-Bremszylinder Fahrstellung Prinzip Funktion Aufgabe: • Betätigt Feststellbremse durch Federkraft Die Arbeitsweise des Federspeicher-Bremszylinders ist von außen nicht zu erkennen. Die vereinfachte Darstellung des Prinzips zeigt seine Funktionsweise deutlich, es ist sozusagen die „Umkehrung“ des Bremszylinders: Die Druckluft hält die Bremse gelöst. Wird der Luftdruck abgesenkt, wird die Feststellbremse durch Federkraft betätigt. Bremsstellung Prinzip Funktion Die Antwort auf die „Nachdenkfrage“: Druckluft verflüchtigt sich mit der Zeit. Eine mit Druckluft betätigte Feststellbremse würde sich nach einiger Zeit lösen. Dagegen ist während der Fahrt immer Druckluft vorhanden, um den Federspeicherzylinder in Lösestellung zu halten. Fahrstellung: Druckluft hält die Feder gespannt Bremsstellung: Luftdruck abgesenkt, Federkraft betätigt die Bremse 5 0 2 2 8 7 Feststellbremsventil Band 3 Feststellbremsventil Aufgabe des Feststellbremsventils Fahrstellung: Die Federspeicherzylinder sind mit Druckluft versorgt, die Bremse ist gelöst. Fahrstellung Aufgabe: • Federspeicher-Bremszylinder belüften oder entlüften Teilbremsstellung Dosiertes Abbremsen bei Ausfall der Betriebsbremse Bremsstellung: Die Federspeicherzylinder sind vollständig entlüftet, die Federkraft betätigt die Radbremsen der Hinterachse. Anschlag Bremsstellung Prüfstellung Für Züge: Prüfen, ob die Feststellbremse des Motorwagens den gesamten Zug im Gefälle hält 5 0 2 2 8 8 Teilbremsstellung: Normalerweise soll die Feststellbremse nur im Stand betätigt werden. Die Teilbremsstellung lässt aber ein dosiertes Abbremsen bei einem Ausfall der Betriebsbremse zu. Prüfstellung: Vorgesehen für druckluftgebremsten Zug zur Kontrolle, ob die Feststellbremse den gesamten Zug in Steigung oder Gefälle (bei Druckverlust im Anhänger) halten kann. Dazu wird die Feststellbremse im Zugfahrzeug betätigt, die Anhängerbremsen werden gelöst. Relaisventil Band 3 Relaisventil Aufgaben: • schnelle Be- und Entlüftung von Druckluftgeräten • Verkürzung der Ansprech- und Schwelldauer bei Druckluftbremsanlagen • Schnellere Be- und Entlüftung der Federspeicherzylinder Weitere Ausführungsformen dienen der Vermeidung einer Bremskraftaddition in kombinierten Federspeicher-Membranzylindern (Tristop®Zylinder). Bei gleichzeitiger Betätigung der Betriebs- und Feststellbremsanlage kann das Relaisventil die mechanischen Übertragungsteile wirksam gegen eine Überbeanspruchung schützen. 5 0 2 3 4 2 18 Die BKF-Bibliothek | Ausbilderleitfaden Bremsanlagen Update 2014 | © DEGENER Bremsanlagen bei Lastzügen und Gelenkomnibussen Band 3 Kupplungsköpfe am Motorwagen Band 3 Kupplungsköpfe am Motorwagen Aufgaben: • Bremsleitung und Vorratsleitung mit den Leitungen des Anhängers verbinden Automatische Kupplungsköpfe Duomatik oder Duplexkopf: Durch Farbe und Form gegen Vertauschen gesichert Vorrats- und Bremsanschluss zusammengebaut. Vertauschen ausgeschlossen Die Aufgabe der Kupplungsköpfe Automatische Kupplungsköpfe öffnen und schließen beim An- und Abkuppeln selbsttätig. Wenn keine Automatik-Kupplungsköpfe montiert sind, müssen Absperrhähne eingebaut sein. Duomatik- oder Duplexkopf erleichtert das An- und Abkuppeln besonders an schwer zugänglichen Stellen. 5 0 2 3 0 1 Bauteile Anhänger (1) Die Schlauchverbindungen am Anhänger müssen lang genug sein für enge Kurven. Bei Sattelzügen sind die Schläuche an der Zugmaschine befestigt. Bei Solofahrten müssen sie in Halterungen eingehängt werden. Leitungsfilter zum Schutz vor Verschmutzungen 5 0 2 3 0 2 Bauteile Anhänger (2) Band 3 Bauteile Anhänger (2) 3 2 1 5 5 4 4 Anhänger-Bremsventil (1) – Aufgaben: Löseventil (2) – Aufgaben: • Vorratsluft einströmen lassen Zum Lösen der Vollbremsstellung des abgekoppelten Anhängers Notbremsung auslösen • Beim Betätigen der Motorwagenbremse Druckluft in die Bremszylinder leiten • Beim Abriss des Anhängers Notbremsung auslösen Vorratsbehälter (3), Bremszylinder (4), Bremskraftregler (5): gleiche Aufgaben, gleiche Anforderungen und vergleichbare Ausführung wie die Bauteile im Motorwagen Das Anhänger-Bremsventil und seine Aufgaben Das Anhänger-Bremsventil reagiert auf die Druckänderungssignale des Anhänger-Steuerventils im Motorwagen und regelt die Bremsvorgänge im Anhänger entsprechend. (Funktionsüberprüfung des Anhänger-Bremsventils siehe Teilnehmerband) Beim Abkuppeln der Vorratsleitung gehen die Anhängerbremsen in Vollbremsstellung. Zum Rangieren (z. B. mit Gabelstapler) muss das Löseventil betätigt werden. Die Aggregate Vorratsbehälter, Bremszylinder und Bremskraftregler entsprechen in Bauweise und Funktion den entsprechenden Bauteilen im Motorwagen. 5 0 2 3 0 3 © DEGENER | Update 2014 Die BKF-Bibliothek | Ausbilderleitfaden Bremsanlagen 27
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