Bevorstehende Abstimmung in Italien über

29.11.16
Wirtschaft
Aktienmärkte
Italien: Konsumentenvertrauen (November)
letzte: 108.0; erwartet: 107.6; aktuell: 107.9
US-Aktienmärkte:
DowJones: -0.28%, S&P500: -0.53%,
Nasdaq: -0.56%
Europäische Aktienmärkte:
EuroStoxx50: -1.04%, DAX: -1.09%,
SMI: -0.74%
Asiatische Märkte:
Nikkei 225: -0.27%, HangSeng: -0.16%,
S&P/ASX 200: -0.13%
Italiens Bevölkerung muss über eine Verfassungsreform (4. Dezember) entscheiden und das belastet das Konsumentenvertrauen. Denn Ministerpräsident Matteo Renzi hat seine politische Zukunft
an den Ausgang des Referendums verknüpft.
Sollte Italien das Referendum ablehnen, so würde
er zurücktreten. In diesem Fall wird eine politische
Unruhe in Italien erwartet, deren „Schockwellen“
auch die Finanzmärkte erreichen könnten. Dabei
stehen weniger die Aktienmärkte im Vordergrund,
sondern vielmehr der Euro und die Kapitalmärkte.
Mögliche negative Auswirkungen: Eine Abschwächung des Euros käme der SNB ungelegen.
Sollte die Einheitswährung unter Abgabedruck
geraten, müsste die SNB am Devisenmarkt intervenieren. Wir gehen davon aus, dass sie das tun
würde und bereits die nötigen Vorkehrungen
getroffen hat. Im Raum steht dann auch die Frage
nach einer weiteren Zinssenkung. Denn eng verknüpft mit einer Belastung des Euros ist auch die
Geldpolitik der EZB. Falls die Unruhen am Kapitalmarkt ein starkes Ausmass annehmen und über
mehrere Tage andauern würden, müsste die EZB
aktiv werden. Sie könnte die Zinsen senken oder
Anleihen kaufen, frei nach dem Motto „what ever
it takes“. In einem solchen Fall würde die SNB ihre
Karten neu mischen.
Unsere Erwartung: Nichts wird so heiss gegessen, wie es gekocht wird. Darum wird die Abstimmung an den Märkten wirken, aber sie wird
die aktuelle Marktlage nicht über den Haufen
werfen. Der italienische Bankensektor ist hierbei
sicher die Achillesferse im ganzen Szenario, aber
dieser ist vom Referendumsentscheid nicht unmittelbar bedroht. Die EZB hat bereits Instrumente
etabliert, um wankenden Banken unter die Arme
zu greifen. Wir erwarten deshalb aufgrund des
anstehenden politischen Entscheids in Italien keine
Zinssenkung in der Schweiz.
Die amerikanischen Aktienmärkte legten zum
Wochenstart eine Verschnaufpause ein. Nach dem
Erreichen neuer Höchststände letzte Woche zeigte
sich der Handel gestern von der ruhigen Seite. Die
Handelsvolumen lagen leicht tiefer. Kursbewegende Nachrichten auf Unternehmensstufe waren
Mangelware. Auf Sektorenebene fiel das defensive Bild auf. So gehörten die Branchen Versorger
(+2.0%), Telekommunikation (+0.8%), Immobilien (+0.3%) sowie der nicht-zyklische Konsumsektor (+0.2%) zu den Tagesgewinnern. Am
stärksten mussten die Sektoren Finanzen (-1.4%)
und Energie (-1.3%) Federn lassen.
Die europäischen Aktienmärkte verbuchten
zum Wochenauftakt Kursverluste. Investoren
nahmen Gewinne mit und bewegen sich vor dem
am Sonntag anstehenden Verfassungsreferendum
in Italien an die Seitenlinie. Die Abstimmung in
Italien sorgt für Nervosität. Besonders deutlich
ging es vor diesem Hintergrund für den italienischen Leitindex abwärts: Er büsste gestern 1.8%
ein. Auf Branchenebene lagen nur die Titel aus
dem Versorger- und Grundstoffbereich im Plus.
Die anderen Sektoren verzeichneten Rückschläge.
Insbesondere der Bankensektor (-1.8%) gab
deutlich nach. Die Abstimmung zur Verfassungsreform in Italien am kommenden Wochenende lässt
die Anleger vorsichtig agieren. Europaweit waren
Finanzwerte durch eine Warnung bezüglich
Rechtsrisiken in Milliardenhöhe bei der Bank
Monte dei Paschi (-14%) belastet. Die italienischen Banken bildeten entsprechend das Schlusslicht.
Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen weder eine Offerte zum Kauf der Produkte noch eine
Aufforderung zu einer andern Transaktion dar. Sämtliche in diesem Dokument enthaltenen Informationen sind sorgfältig ausgewählt und stammen aus Quellen, die
vom Investment Center der St.Galler Kantonalbank AG grundsätzlich als verlässlich betrachtet werden. Meinungsäusserungen oder Darstellungen in diesem Dokument können jederzeit und ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Es wird keine Garantie oder Verantwortung bezüglich der Genauigkeit und Vollständigkeit der Informationen übernommen. Die St.Galler Kantonalbank AG ist von der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht FINMA (Einsteinstrasse 2, 3003 Bern, Schweiz,
www.finma.ch) reguliert und beaufsichtigt.
29.11.16
Der Schweizer Aktienmarkt eröffnete die neue
Handelswoche mit einem Minus. Belastet wurde
der Gesamtmarkt von schwachen Finanzwerten.
So gaben Credit Suisse (-2.2%), Zurich Insurance (-1.7%), UBS (-1.5%), Julius Bär, Swiss
Re und Swiss Life (jeweils -0.9%) nach.
Das Biotechnologieunternehmen Actelion prüft
einem Zeitungsbericht zufolge die Übernahme von
Teilen des Pharmageschäfts von Johnson &
Johnson. Im Gegenzug könnte sich der USKonzern am neuen, grösseren Unternehmen beteiligen, berichtete die "Financial Times“. Ein
Verkauf ist für Actelion der Zeitung zufolge kein
Thema. Johnson & Johnson sei davon ausgegangen, dass Jean-Paul Clozel Actelion nicht einfach
verkaufen wolle und entsprechend hätten beide
Gesellschaften nach einer Lösung gesucht, die
auch für den Firmengründer und CEO Clozel attraktiv sei. Es sei jedoch noch unklar, wie der USKonzern zu einer solchen Transaktion stehe.
Johnson & Johnson und Actelion hatten am
Freitag Gespräche über eine mögliche Transaktion
bestätigt.
Rohstoffmärkte
Ölpreis WTI: USD 46.71 pro Fass
Goldpreis: USD 1‘192.03 pro Unze
Diese Woche möchte die OPEC noch einmal zusammen kommen und über die Kürzung der Produktion verhandeln. Dabei wechseln sich wie so
oft positive und negative Markteinschätzungen
ab. Heute Morgen dominieren die Optimisten
zwar das Newsportal, aber am Markt haben die
Pessimisten das Zepter übernommen. Nachdem im
gestrigen Handelsverlauf der Preis gestiegen war,
ist er heute Morgen unter Abgabedruck.
Kapitalmärkte
Renditen 10 J:
USA: 2.311%; DE: 0.205%; CH: -0.182%
Die Renditen sind sowohl am Schweizer als auch
am deutschen Kapitalmarkt gesunken. In den USA
haben sich die Renditen stabilisiert. Und die Inflationserwartungen? Diese sind gesunken, allerdings
nur minim und am grossen Bild hat dieser Rückgang nichts geändert. Die Inflationserwartungen
sind nicht erst mit der Wahl Trumps angestiegen,
sondern haben bereits Anfang September einen
Aufwärtstrend aufgenommen. Anfang November
erhielt diese Bewegung einfach nochmals starken
Rückenwind.
Währungen
US-Dollar in Franken: 1.0134
Euro in US-Dollar: 1.0607
Euro in Franken: 1.0749
Im gestrigen Handelsverlauf hat der US-Dollar eine
schöne Aufwärtsbewegung gezeigt. Sowohl zum
Euro als auch zum Franken legte der Greenback
zu. Die erwartete Zinserhöhung gibt ihm dabei
Rückenwind. Auf der anderen Seite steht der
Euro, der nach wie vor unter Abgabedruck steht.
Hier schwingt sicher auch das Misstrauen im Vorfeld der Abstimmung in Italien mit.
Caroline Hilb
Thomas Jäger, CIIA
Investment Center
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