Artikel Höhepunkte des Plenums: EU-Türkei, Verteidigung, Luftqualität, LUX-Filmpreis [25-11-2016 - 10:22] Im Rahmen der Plenartagung vom 21. bis 24. November haben sich die EUAbgeordneten dafür ausgesprochen, die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei "vorübergehend einzufrieren". Außerdem sollten die Mitgliedstaaten ihre sicherheits- und verteidigungspolitische Zusammenarbeit ausweiten, so die Abgeordneten. Am Mittwoch (24.11.) stand mit der Verleihung des LUX-Filmpreises Kultur auf der Tagesordnung: Der Preis ging an die Tragikomödie "Toni Erdmann" der Regisseurin Maren Ade. Die EU-Abgeordneten haben sich am Mittwoch (23.11.) für strengere nationale Grenzwerte für Emissionen von bestimmten Luftschadstoffen wie Stickstoffoxide, Schwefeldioxid und luftverunreinigende Partikel ausgesprochen. Schätzungen zufolge verursacht schlechte Luftqualität pro Jahr ungefähr 400 000 vorzeitige Todesfälle in der EU. Die strengeren Grenzwerte würden die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf die öffentliche Gesundheit bis 2030 um rund 50 Prozent mindern. Der Druck auf die EU durch Propaganda aus Russland und von islamistischen Terroristen wächst stetig, sagten die Abgeordneten in einer Entschließung, die sie ebenfalls am Mittwoch angenommen haben. Die Mitgliedstaaten müssten zusammenarbeiten, um solche Anti-EU-Kampagnen, deren Ziel es sei, Wahrheiten zu verzerren, Angst und Zweifel zu schüren und Europa zu spalten, zu bekämpfen. Lesen Sie dazu auch unser Interview mit der Berichterstatterin Anna Fotyga (EKR) aus Polen. Die EU-Kommission und die Mitgliedstaaten sollten die Beitrittsgespräche mit der Türkei "vorübergehend einfrieren". So steht es in einer Entschließung, die das Plenum am Donnerstag (24.11.) verabschiedet hat. Die Abgeordneten unterstreichen jedoch, dass sie sich weiter dafür einsetzen wollen, dass sich "die Türkei der EU verbunden fühlt". Sie sagen zu, ihre Position zu überdenken, wenn die "unverhältnismäßigen repressiven Maßnahmen" unter dem Ausnahmezustand in der Türkei aufhören. Das EU-Parlament hat am Dienstag (22.11.) neue Vorschriften gebilligt, die die Behörden in den Mitgliedstaaten dazu verpflichten, Informationen wie Kontosalden automatisch auszutauschen, um Steuerhinterziehung, aber auch die Terrorismusfinanzierung besser zu bekämpfen. In Zeiten von Terrorismus, Cyber-Bedrohungen und wachsender globaler Instabilität sollten die Mitgliedstaaten ihre sicherheits- und verteidigungspolitische Zusammenarbeit ausweiten, sagten die EU-Abgeordneten in einer am Dienstag verabschiedeten Entschließung. Das Parlament schlägt vor, zwei Prozent des BIP für Verteidigungszwecke aufzuwenden und multinationale Streitkräfte aufzustellen. Ein vorgeschlagener EU-Aktionsplan zur Bekämpfung von Mehrwertsteuerbetrug wurde von den Abgeordneten am Donnerstag angenommen. Schätzungen zufolge verursacht der grenzüberschreitende Betrug in der EU Mehrwertsteuereinbußen von rund 50 Milliarden Euro jährlich. Am Dienstag debattierten die Abgeordneten mit der Kommission über die wirtschaftspolitischen Prioritäten der EU für 2017. Die negativen Auswirkungen auf die Menschen, die die Austeritätspolitik nach sich ziehe, müssten gemildert werden, so die EU-Abgeordneten. DE Pressedienst Direktion Medien Direktor - Sprecher : Jaume DUCH GUILLOT Referenz-Nr.:20161118STO51824 Press switchboard number (32-2) 28 33000 1/2 Artikel Ein Entschließungsantrag zur Einholung eines Gutachtens des Europäischen Gerichtshofs über die Vereinbarkeit des vorgeschlagenen CETA-Übereinkommens zwischen der EU und Kanada mit den Verträgen wurde von der Mehrheit der Abgeordneten abgelehnt. Somit ist der Weg für die Abstimmung im Parlament zu Beginn des kommenden Jahres geebnet worden. Wie die EU und die Mitgliedstaaten ihre Bemühungen intensivieren sollten, um das globale Problem des illegalen Artenhandels intensiver zu bekämpfen, ist Gegenstand eines Berichts, den die EU-Abgeordneten am Donnerstag gebilligt haben. Sie fordern einheitliche Sanktionen sowie ein EU-weites uneingeschränktes und umgehendes Verbot des Elfenbeinhandels und des Handels von Nashorn-Horn. Lesen Sie dazu auch unser Interview mit der Berichterstatterin Catherine Bearder (ALDE) aus dem Vereinigten Königreich. Der Film "Toni Erdmann", eine deutsch-österreichisch-rumänische Koproduktion und Tragikomödie über eine komplexe Vater-Tochter-Beziehung im Setting der zeitgenössischen Unternehmenskultur, ist am Mittwoch mit dem LUX-Filmpreis 2016 ausgezeichnet worden. Sehen Sie dazu unser Videointerview mit der deutschen Regisseurin Maren Ade. Am Dienstag hat das Parlament einer Änderung der Verordnung von 2008 zur Festlegung eines langfristigen Plans für Kabeljaubestände zugestimmt. Nordsee-Kabeljau-Fischer müssen in Zukunft jeden Fang - nicht nur Kabeljau - anlanden. Beschränkungen der Anzahl der Tage, die ein Schiff in einem Fanggebiet verbringen darf, werden gestrichen, dies im Austausch für die Umsetzung des EU-Rückwurfverbots für unerwünschte Fische auf See. 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