Solidarität gegen faschistische Gefahr in der Türkei

Nr. 566 – 07.11.2016
FÜR ARBEITSZEITVERKÜRZUNG - GEGEN SOZIALABBAU
Solidarität gegen faschistische Gefahr
in der Türkei
Die türkischen Behörden haben die beiden Vorsitzenden der linken und prokurdischen
HDP festgenommen. DKP ist solidarisch und fordert: Türkische Demokraten unterstützen,
Kriegspolitik der Bundesregierung bekämpfen.
Erdogan
lässt
Demokraten
verhaften, Journalisten verfolgen,
Gefangene
foltern,
den
Staatsapparat
von
seinen
Gegnern säubern. Nun hat die
Polizei
begonnen,
die
Abgeordneten der HDP aus
ihren Wohnungen und Büros zu
holen und ins Gefängnis zu
bringen.
Dass die HDP bei den beiden
Parlamentswahlen
im
vergangenen Jahr ins Parlament
einziehen konnte, hat Hoffnung
gemacht – Hoffnung darauf,
dass es trotz undemokratischer
10-Prozent-Hürde
und
jahrzehntelanger Unterdrückung
möglich
sein
könnte,
auf
parlamentarischem Weg die
Rechte
der
Kurden
und
demokratische Veränderungen
durchzusetzen.
Der Präsident antwortete mit
Terror gegen kurdische Städte,
mit
Repressionen
gegen
Journalisten, mit der Verfolgung
aller seiner Gegner. Im Mai –
zwei
Monate
vor
dem
Putschversuch vom Juli – ließ
Erdogan die Immunität eines
Viertels
der
Parlamentsabgeordneten
aufheben. Damit hat er die
Voraussetzung geschaffen, unter
der die Polizei (in der Nacht zum
4.
November)
die
HDPAbgeordneten abholen konnte.
Heute besteht die Gefahr, dass
Erdogan in der Türkei die
faschistische Diktatur errichtet:
Die Herrschaft im Dienste der
größten Kapitalgruppen, die von
der aggressiven Machtpolitik
profitieren, den offenen Terror
gegen Linke, Kurden und alle
Demokraten,
der
mit
neoosmanischer
Propaganda
und
islamistischer
Moral
verkleidet ist. Erdogan bleiben
nur Terror und Aggression, um
seine Macht zu sichern.
In dieser Woche hat die
Bundesregierung
damit
begonnen,
die
türkische
Regierung etwas deutlicher zu
kritisieren: Merkel finde die Lage
„in höchstem Maße alarmierend“.
Ihre Erklärungen ändern nichts
daran, dass der Flüchtlingsdeal
der
EU
die
Bedingungen
geschaffen hat, unter denen
Erdogan seine Macht sichern
konnte. Indem Merkel Erdogan
zum Türsteher gegen Flüchtlinge
gemacht hat, hat sie ihn gestützt.
Wenn Merkel tatsächlich in
Sorge um die Demokratie in der
Türkei wäre, würde sie die
Waffenlieferungen an die Türkei
stoppen und die deutschen
Soldaten und Tornados aus
Incirlik abziehen.
Die DKP erinnert daran: Auch in
Deutschland stehen kurdische
Aktivisten vor Gericht, weil sie
PKK-Funktionäre sein sollen. Die
PKK ist keine Terrororganisation,
sie
ist
eine
Kraft
des
Widerstands gegen ErdoganDiktatur und IS-Terror. Solidarität
mit den Demokraten der Türkei
und dem kurdischen Volk heißt
für uns: Kampf gegen das PKKVerbot,
Kampf
gegen
die
Flüchtlingspolitik Merkels, Kampf
gegen
Kriegspolitik
der
Bundesregierung, die den Krieg
in Syrien weiter anheizt.
Die DKP ruft
den Aktionen
den Linken in
kurdischen
beteiligen.
dazu auf, sich an
zur Solidarität mit
der Türkei und der
Bewegung
zu
aus:
Pressemitteilung
Parteivorstandes.
des
DKP-
Die Naziaufmärsche
Karlsruhe häufen sich!
Lassen wir
zermürben!
uns
Kommt
zu
Gegenaktionen!
in
nicht
den
Gegenaktionen zur geplanten
Demo von „Pegida Karlsruhe“
Dienstag, 8. November ab
18.00 Uhr auf dem Marktplatz
Gegenaktionen zur geplanten
Kundgebung von „Karlsruhe
wehrt sich“
Samstag, 12. November ab
12.00 Uhr auf dem
Stephanplatz
Gegenaktionen zur geplanten
Demo von „Pegida Karlsruhe“
Dienstag, 22. November,
Marktplatz (Informationen
folgen)
Die Altersarmut ist
sicher
Die Herren Schröder, Riester und
Müntefering können sich feiern
lassen.
Einen
derartigen
Bombenerfolg hatte selten eine
Bundesregierung: Die arbeitenden
Menschen werden ärmer. „Wir
haben
den
besten
Niedriglohnsektoren
aufgebaut,
den es in Europa gibt“, prahlte
Schröder 2005 in Davos.
Schröder, wie immer von sich
selbst begeistert, hätte rufen
können:
„und
einen
Niedrigrentensektor gleich dazu!“
Auch die alten Menschen werden
ärmer werden. Schröder & Co.
haben die Altersarmut mit dem
„Riesterfaktor“
zielgerichtet
vorprogrammiert,
um
der
Exportindustrie
mit
niedrigen
Lohn“neben“kosten und um den
Maschmeyers
mit
Riestersubventionen
zu
Milliardengeschäften zu verhelfen.
Die
aktuell
ausgezahlte
Durchschnittsrente liegt bei 822
Euro. Also schon jetzt in der Nähe
der Grundsicherung. Ein großer
Teil der Rentner dürfte seinen
Grundsicherungsanspruch
wohl
nur
aus
psychologischemotionalen
Gründen
nicht
realisieren. Das wird sich bei
einem weiteren Absinken des
Rentenniveaus
wohl
kaum
durchhalten lassen. Mit Norbert
Blüm könnte man sagen: Die
Altersarmut ist sicher. UZ, 04.11.16