(PM 240215 ÄA VTR Strukturentscheidung)

Bürgerschaft der Hansestadt Rostock
Fraktion der SPD
Sozialdemokratische Partei Deutschlands
Rostock, den 24.02.2015
Pressemitteilung
Volkstheater braucht Angebot in vier Sparten und endlich Planungssicherheit
Zum Kompromissentwurf für die Beratung der Bürgerschaft erklärt der Vorsitzende der
SPD-Bürgerschaftsfraktion, Dr. Steffen Wandschneider: „Der gemeinsam mit anderen
erarbeitete Antrag sichert ein hochwertiges Vier-Sparten-Angebot für die Rostocker
und für alle touristischen und geschäftlichen Gäste der Stadt und ermöglicht zudem
einen dringend nötigen Theater-Neubau – möglichst am Bussebart.“
Besonders wichtig ist der SPD-Fraktion, dass grundsätzlich auf betriebsbedingte
Kündigungen verzichtet wird und – abgesehen vom Haustarif des Orchesters – die
Rückkehr in den Flächentarif beschlossen wird. „Kulturpolitisch müssen wir aus der
Sackgasse der Tarifabsenkung heraus. Die engagierte Arbeit der Künstler, Mitarbeiter
und des Intendanten muss Wertschätzung erfahren. Deshalb wollen wir auch
zukünftige Mehreinnahmen, die durch gute Angebote des Volkstheaters erzielt
werden, für die künstlerische Arbeit zur Verfügung stehen.“, so Wandschneider.
Für ein ersatzloses Streichen von Angeboten stand die SPD von Anfang an nicht zur
Verfügung. Der gefundene Kompromiss findet nun die Zustimmung der
Sozialdemokraten: Zwei produzierende Sparten (Orchester und Sprechtheater) und
zwei weitere Sparten mit künstlerischem Personal, das für die jeweiligen
Inszenierungen angeworben wird (Tanz- und Musiktheater), ermöglichen in diesem
Sinne hochwertige, kulturelle Angebote. Weiterhin gilt, dass das Volkstheater in den
nächsten Jahren seine Besucherzahlen und eigenen Einnahmen steigern muss. Die
Rostocker und alle Gäste der Stadt sollten das Theater mehr für sich entdecken und
Vorstellungen besuchen. Gleichzeitig sollte das VTR nicht nachlassen, hierfür die
richtigen, attraktiven Formate zu schaffen.
Sowohl das künstlerische Angebot als auch der Neubau sind nur in Zusammenarbeit
mit dem Land möglich. Rostock kann sich alleine keine neue Spielstätte in Höhe von
40-50 Mio. leisten, genauso wenig wie jährliche Zuschüsse im zweistelligen MillionenBereich. Unabhängig von einer Zielvereinbarung und einem Neubau ist das VierSparten-Haus schon heute unterfinanziert – v. a. hinsichtlich der Entlohnung der
Mitarbeiter des VTR. Dies würde sich ohne strukturelle Anpassungen in den nächsten
Jahren noch verschlimmern. Bei der aktuell bedrohlichen Finanzlage würde das u. a.
von der Fraktion DIE LINKE geforderte Weiter-so das Volkstheater an sich gefährden.
Selbst ein flächendeckender Lohnverzicht aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des
Volkstheater, wie immer wieder von der Fraktion DIE LINKE und der Geschäftsführung
des VTR gefordert, könnte das strukturelle Defizit in 2020 nicht decken. Das nützt
weder den Beschäftigten, noch den Kulturliebhabern in unserer Stadt.
Die Rostocker Stadtpolitik muss sich nun der Verantwortung für die Zukunft des VTR
stellen.
Dr. Steffen Wandschneider
Fraktionsvorsitzender
Neuer
Markt 1
18055
Rostock
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