Rheinpfalz 12.10.2016 Dr. Trabert im Casimirianum

DIE RHEINPFALZ
A KT U EL L NO TI ER T
AfD: Versammlung bei
Stadt angemeldet
Die Fraktion der „Alternative für Deutschland“
(AfD) im rheinland-pfälzischen Landtag hat
gestern Morgen für Freitag, 28. Oktober, eine
Veranstaltung in Neustadt angemeldet. Das
hat ihr Pressesprecher Andreas Wondra auf
RHEINPFALZ-Anfrage bestätigt. Veranstaltungsort sei eventuell das Hambacher Schloss,
Details seien noch in der Planung. Ob dazu
auch ein Auftritt der AfD-Bundesvorsitzenden
Frauke Petry gehört, ließ Wondra damit ebenfalls offen: Erst wenn alles bestätigt sei, werde
die Öffentlichkeit informiert. Derweil kursiert
im Internet bereits ein AfD-Veranstaltungsplakat, das für den Termin mit Petry wirbt.
Schlossmanagerin Ulrike Dittrich war gestern
nichts von einem AfD-Termin bekannt. Wie die
Stadtverwaltung auf Nachfrage mitteilte, hat
die AfD-Fraktion bislang für den 28. Oktober
eine Versammlung zwischen 12 und 21 Uhr angemeldet, das Thema laute „Demokratie in
Rheinland-Pfalz“. Das Ordnungsamt verweist
darauf, dass Gegenveranstaltungen, die bereits im Internet angekündigt wurden, ebenso
anzeigepflichtig seien. |ahb
T A GE STHE MA
Lernerfolg zwischen Rebzeilen
Die Arbeitsgruppe Weinbau der Gesamtschule in Deidesheim erntet per Handlese Trauben.
Der Wein, der daraus entsteht, wird für einen
guten Zweck verkauft.
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B I T TE U M BLÄT TE RN
Als Trainer gefragt
Sport: Jan Baumheier ist 19 Jahre alt und begeisterter Tennisspieler. Als Trainer will er auch
beim Nachwuchs dieses Feuer entfachen und
ist sehr gefragt.
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S ER VI C E
Auf einen Blick
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MITTWOCH, 12. OKTOBER 2016
Studie soll Planung erleichtern
Was verbirgt sich hinter einer Windpotenzial-Studie, die der Stadtrat in Auftrag gegeben hat?
Kostet sie unnötig Geld? Bevorteilt sie potenzielle Investoren? Die Stadtverwaltung sagt:
Es geht nicht um Windmessungen, sondern um Planungsgrundlagen. Fragen und Antworten.
Was bringt die Wind-Studie?
Die für rund 24.900 Euro in Auftrag
gegebene
Windpotenzial-Studie
soll vor allem belastbare Hinweise
dafür geben, ob Windräder in der
Höhe beschränkt werden können
und – falls ja – bis zu welcher. Davon
erhofft sich die Stadt Hilfe, wenn sie
abwägen muss zwischen dem Landschaftsbild und dem Platz für Windenergieanlagen. Dabei soll die Studie die gesamte Gemarkung erfassen – und später dann gemeinsam
mit bereits vorhandenen Gutachten
wie zum Naturschutz als Grundlage
dafür dienen, was der Flächennutzungsplan und sein Erläuterungsbericht zur Windkraft festschreiben.
Die Stadt Neustadt schreibt ihren
Flächennutzungsplan fort. Betroffen ist der Teilbereich Windenergie.
Dafür haben sich immer wieder die
rechtlichen Grundlagen geändert.
Jüngste Vorgaben sind die Passagen
im Landesentwicklungsprogramm
und im Regionalplan Rhein-Neckar,
die bald in Kraft treten werden. Dem
muss sich der Flächennutzungsplan
zeitnah anpassen. Wichtig: Da es
sich bei Windrädern weiterhin um
privilegierte Bauvorhaben im Außenbereich handelt, braucht es ein
schlüssiges Planungskonzept. Eine
versteckte
„Verhinderungsplanung“ bleibt verboten, für Windräder müssen „Positivflächen“ dargestellt werden. Beim Konzept helfen soll eine Windpotenzial-Studie.
Die Sache ist kompliziert.
Was regeln Land und Verband?
Durch Vorgaben des Landes und des
Planungsverbands
Rhein-Neckar
steht demnächst fest: Weder im
Pfälzerwald noch an dessen Haardtrand (plus eines westlichen Korridors als Pufferzone) dürfen Windräder gebaut werden. Dort, wo sie
errichtet werden dürfen, muss das
konzentriert geschehen können, das
heißt mindestens drei Anlagen im
räumlichen Verbund. Der Mindestabstand zu Wohn- oder Gewerbebebauung muss 1000 Meter betragen,
bei Windrädern mit einer Gesamthöhe von über 200 Metern sind es
1100 Meter. Ein Konzentrationsgebiet von 39 Hektar ist erneut auf
Mußbacher Gemarkung vorgesehen. Es weicht etwas von dem alten
Vorranggebiet ab.
Was steuert die Stadt?
Übrig bleiben rund 2500 Hektar, etwa 80 Prozent der gesamten Neustadter Gemarkungsfläche. Bei ihnen kann die Stadt selbst steuern, ob
sie dort Windräder zulassen will
oder nicht und muss das jeweils
schlüssig begründen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass sie vor Gericht
verlieren könnte, wie jüngere Urteile in anderen Fällen belegen. Der
künftige
Flächennutzungsplan
Geht es um Windmessungen?
Mit Windmessungen durch potenzielle Investoren – wie auf dem Taubensuhl nahe Eußerthal oder im
Wald bei Kaiserslautern, um die
Wirtschaftlichkeit des Standorts zu
erforschen – hat die WindpotenzialStudie nichts zu tun. Sie wird sich
unter anderem auf den vom Land erstellten Windatlas beziehen, wie die
Stadtverwaltung bestätigt. Dieser
weist bereits ein eher geringes Potenzial in der Region Neustadt aus.
Was kann, was darf nicht sein? Für Kommunen ist die eigenständige Planung in Sachen Windenergie keine leichte Aufgabe.
FOTO: DPA
muss dann alles enthalten: Landesund regionale Vorgaben sowie die
kommunale Planung zur Windkraft.
Was muss geändert werden?
Im Erläuterungsbericht zum noch
gültigen Flächennutzungsplan von
Neustadt aus dem Jahr 2005 ist der
Bau von Windrädern auf Anlagen
mit maximal 100 Metern Nabenhöhe beschränkt, um dem Landschaftsbild nicht zu schaden. Eine
solche Beschränkung könnte aber
zum einen rechtlich nicht bindend
sein und zum anderen als Verhinde-
rungsplanung angesehen werden.
Außerdem gibt es mit Blick auf das
Vorranggebiet bei Mußbach neue
Erkenntnisse beim Natur- und Artenschutz, die Windräder dort zumindest fraglich erscheinen lassen.
Entsprechende Gutachten wurden
bei der Debatte um das Vorhaben
der Wörrstadter Firma Juwi, Stichwort Bau eines Windparks Mußbach, erstellt. Grundsätzlich hinzu
kommt besagte Landesvorgabe,
dass ein Standort sich dafür eignen
muss, mindestens drei Windräder
konzentrieren zu können.
Wie ist der Stand bei Juwi?
Das Wörrstadter Unternehmen Juwi
hatte Anfang 2016 beantragt, innerhalb der künftigen Konzentrationsfläche bei Mußbach zwei Windräder und eines an deren Rand errichten zu dürfen. Für das Genehmigungsverfahren gemäß Bundesimmissionsschutzgesetz ist die bei der
Stadt angesiedelte Untere Naturschutzbehörde zuständig. Letztlich
hatte der Stadtrat das in diesem Verfahren notwendige Baurecht versagt. Damit hätte die Naturschutzbehörde – unabhängig von allen anderen Kriterien – auch keine Genehmigung erteilen können. Indes gab
es keinen negativen Bescheid: Das
Verfahren ruht, bis der fortgeschriebene Flächennutzungsplan vorliegt.
Dagegen hat Juwi Widerspruch eingelegt, die Begründung steht allerdings noch aus. |ahb
STADTLEBEN
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— NR. 238
Ü30-Party keine
Frage des Alters
Am Samstag rockt die Harthausener
Kultband „Broken Heart“ die Festhalle in Geinsheim. Ü30-Party ist
angesagt. Ü30? Bei Songs, die in die
Jugend der heute 50- bis 60-Jährigen zurückreichen? Reiner Zufall,
erklärt Elisabeth Weisbrod mit einem Augenzwinkern. Denn natürlich ist der Förderverein Geinsheim
als Veranstalter froh, „wenn auch
junge Leute kommen“. Zumal das
Ganze für einen guten Zweck ist.
Komm’ auf die Schaukel ...
FOTO: MEHN
Wer mit dem Namen Elisabeth
jetzt nichts anfangen kann: Zwar ist
die vierfache Großmutter auf diesen
Namen getauft worden, gerufen
aber wird sie zeitlebens „Ebi“. Vor
26 Jahren gehörte sie zu den Gründungsmitgliedern des Fördervereins, viele Jahre hat sie ihn zusammen mit Claudia Daniel geleitet. Erstes Ziel damals war ein Spielplatz
fürs Dorf. Wenn Ebi Weisbrod heute
von der Anlage neben der Grundschule erzählt, gerät sie fast ins
Schwärmen: „Kletternetz, Seilbahn,
Volleyballfeld, Basketballkörbe, für
alle Altersgruppen etwas.“ Wer jetzt
nur an Kinder und Jugendliche
denkt, hat den „Alterstrick“ der
Geinsheimer noch nicht drauf. Im
Gegensatz zu Ü30 funktioniert er
hier umgekehrt: Auch Erwachsene
fühlen sich auf der Anlage wohl, wie
Weisbrod erzählt und dafür die von
älteren Geinsheimern angelegte
Boulebahn als Beweis anführt.
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„Arzt der Armen“ zu Gast
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Vortrag am 18. Oktober im Casimirianum – Arbeitskreis Asyl bittet um Spenden
Der Arzt und Sozialpädagoge Gerhard Trabert, Vorsitzender des Vereins Armut und Gesundheit in
Deutschland, ist am Dienstag, 18.
Oktober, 18 Uhr, auf Einladung des
Arbeitskreises Asyl zu Gast im Casimirianum.
Trabert wird auch als „Arzt der Armen“ bezeichnet. Er ist häufig an
Auslandseinsätzen beteiligt, außerdem hat er in Mainz eine „Ambulanz
ohne Grenzen“ gegründet, in der
Wohnungslose umsonst behandelt
werden. Trabert ist auch Autor zahlreicher Bücher und Artikel zum Thema Armut und Gesundheit. In Neustadt wird er über die Situation der
Gerhard Trabert.
FOTO: DPA
Flüchtlinge in den Lagern in Griechenland sprechen, aber auch auf
die Versorgungslage mittelloser
Deutscher eingehen.
„Es ist uns ganz wichtig, auch eine
Antwort zu geben auf die immer
wieder auftauchende Behauptung,
die Versorgung mittelloser Deutscher habe sich wegen der Flüchtlinge verschlechtert“, sagt Ulrike
Gauglitz, eine der beiden Vorsitzenden des Arbeitskreises Asyl. Der
Vortrag sei für die Besucher kostenlos, Trabert bekomme auch kein Honorar, informierte Gauglitz. Allerdings gebe der Verein eine Spende
für Traberts Arbeit.
Gauglitz weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch die
finanziellen Mittel des Arbeitskreises Asyl fast erschöpft seien. Der
größte Teil der Spenden, die der Ver-
ein erhalte, fließe in Deutschkurse
für Asylbewerber, die noch nicht anerkannt sind und deshalb keinen
staatlich finanzierten Kurs bekommen. Darüber hinaus engagiert der
Verein sich finanziell bei Familienzusammenführungen, deren Kosten
die Flüchtlinge allein meist nicht
stemmen könnten. Auch freiwillige
Rückkehrer erhielten Unterstützung, so Gauglitz. |kkr
SPENDEN
— Arbeitskreis Asyl, IBAN DE35 546 512 401
000 459 238
— Verein Armut und Gesundheit in
Deutschland, IBAN: DE24 551 900 00 0
001 919 018
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Zwei Jahre hatten Ebi Weisbrod
und Claudia Daniel als Vorsitzende
„pausiert“, jetzt haben sie wieder
die Führung übernommen. Ein wenig notgedrungen, wie Weisbrod
gesteht: Trotz des aktiven Teams
hinter den Vorsitzenden war niemand da, der ganz vorne stehen
wollte. Andererseits hat sie genug
Lebenserfahrung, um entspannt zu
bleiben. Und auf einen möglichst
großen Party-Erlös zu hoffen. Der
wird wieder in die Kinder- und Jugendarbeit im Dorf gesteckt.
Schließlich muss der Spielplatz in
Form bleiben. Aber auch ansonsten
gibt es immer wieder etwas, „wo es
gut ist, mit ein bisschen Geld helfen
zu können“. |ahb
LOKALSEITE 2
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