Anfrage WGG-Novelle

A n f r a g e der FPÖ-Gemeinderäte Mag. Günter Kasal, Dominik Nepp, Michael
Niegl, Mag. (FH) Alexander Pawkowicz, Lisa Ullmann, Dr. Alfred Wansch und Stefan
Berger an den amtsführenden Stadtrat der Geschäftsgruppe „Wohnen, Wohnbau
und Stadterneuerung“ betreffend die verheerenden sozialen Folgen der WGGNovelle anhand der EVB-Reform.
Im Zuge der jüngsten Novelle des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes wurden die
Erhaltungspflichten der gemeinnützigen Wohnungswirtschaft und die Ausformung
des in diesem Zusammenhang von den Bewohnern zu bezahlenden Erhaltungs- und
Verbesserungsbeitrages reformiert. Die Erhaltungspflichten wurden ebenso
ausgeweitet, wie die finanzielle Belastung für die Bewohner erhöht wurde.
Leistbarem Wohnen steht diese Reform damit diametral entgegen.
Die sozialen Auswirkungen sind gravierend und für die betroffenen Bewohner
teilweise existenzbedrohlich. So berichtete etwa die ‚Kronen Zeitung’ in ihrer
Onlineausgabe vom 6. Juli 2016 im Artikel „Tausende betroffen – Mieten werden
massiv teurer“. Der sozialdemokratische Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser
berichtete gegenüber dem Medium von einer Krisentagung der LandeswohnbauExperten. Bemerkenswert daran erscheint, dass es seine Parteigenossin, SPÖBautensprecherin und Nationalratsabgeordnete Ruth Becher war, die die wenig
durchdachte Maßnahme vorangetrieben hat.
Der Effekt seit Inkrafttreten der neuen Regelung am 1. Juli 2016 zeigt, dass akuter
Bedarf besteht, die WGG-Novelle in diesem Punkt zu adaptieren. Der Stadtrat hat
sich entsprechend zu positionieren.
Dazu stellen die gefertigten Gemeinderäte gemeinsam mit den Mitunterzeichnern
gemäß § 31 der Geschäftsordnung für den Gemeinderat der Stadt Wien
nachfolgende
Anfrage
1. Liegen Ihnen Zahlen vor, zu welchen Mehrbelastungen es bei Wiener
Genossenschaftsbewohnern in Summe durch die problembehaftete Reform
des EVB kommt?
2. Wenn ja, welches absolute Volumen macht die Steigerung im Zuge der WGGNovelle aus?
3. In welchem Rahmen werden Sie sich für eine Adaptierung der misslungenen
Reform einsetzen?
4. In welchem Rahmen und auf welche Weise haben Sie im Vorfeld der Reform
vor den Folgen derselben gewarnt?