Pressemitteilung Einkaufsmanager Index™ MARKTSENSIBLE INFORMATION SPERRFRIST: 15. Dezember 2016, 10:00 (MEZ) / 09:00 (UTC) Markit Flash Eurozone EMI™ Eurozone verzeichnet im Dezember starkes Wachstum; Aufschwung in der Industrie gleicht Abkühlung im Servicesektor aus Die Ergebnisse im Überblick: (1) Flash Eurozone Composite Index Produktion bei 53.9 (Finalwert Nov. 53.9); unverändert Flash Eurozone Service-Index Geschäfts(2) tätigkeit bei 53.1 (Finalwert Nov. 53.8); 2Monatstief (4) Flash Eurozone Index Industrieproduktion bei 56.1 (Finalwert Nov. 54.1); 32-Monatshoch (3) Flash Eurozone EMI™ Industrie bei 54.9 (Finalwert Nov. 53.7); 68-Monatshoch Erhebungszeitraum: 6. - 14. Dezember 2016 Die Eurozone ist auch im Dezember kräftig gewachsen, wie der aktuelle Flash Composite-PMI zeigt. Damit fällt das vierte Quartal 2016 so gut aus wie zuletzt vor einem Jahr. Der Preisdruck ist allerdings enorm gestiegen. Der Markit Flash Eurozone Composite Index Produktion blieb mit 53.9 Punkten gegenüber dem 11-Monatshoch von November unverändert. Die Vorabschätzung basiert auf rund 85% der regulären monatlichen Umfragerückmeldungen. Auftragseingang, Beschäftigung und Auftragsbestände legten allesamt mit ähnlich hohen Raten zu wie im November. Dies deutet darauf hin, dass die Unternehmen ihre Kapazitäten – vor allem in der Industrie - infolge der anziehenden Nachfrage weiter aufgestockt haben. Industrie führend beim Wachstum In der Industrie beschleunigte sich das Produktionswachstum, nicht zuletzt dank des abgeschwächten Euro, womit die leichte Abkühlung im Servicesektor ausgeglichen wurde. So stieg der Industrie-PMI im Dezember wegen der stärksten Ausweitung der Produktion seit April 2014 und beschleunigter Zuwächse bei Auftragseingang und Beschäftigung auf den höchsten Wert seit April 2011. Page 1 of 5 Angekurbelt wurde das Neugeschäft vor allem von der gestiegenen Wettbewerbsfähigkeit infolge der Abwertung des Euro, so die Umfrageteilnehmer. Unterm Strich verbuchte der Industriesektor im Dezember sowohl beim Auftragseingang als auch bei den Exportbestellungen jeweils das höchste Plus seit über fünfeinhalb Jahren. Die Einkaufsmenge wurde infolge der anziehenden Nachfrage ebenfalls ausgeweitet, was darauf hindeutet, dass die Unternehmen auch 2017 mit steigenden Produktionsvolumina rechnen. Der Servicesektor wuchs indes mit leicht verlangsamtem Tempo, hier schwächten sich auch die Zuwächse bei Auftragseingang und Beschäftigung ab. Der Service-Index lag jedoch weitgehend auf dem bisherigen Jahresdurchschnittswert. Dies, zusammen mit den optimistischsten Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist seit acht Monaten, spricht dafür, dass es mit den Dienstleistern der Eurozone auch 2017 weiter aufwärts gehen dürfte. Intensivierter Preisdruck Der intensivierte Inflationsdruck war eine der wichtigsten Entwicklungen im Dezember. So legten die durchschnittlichen Einkaufspreise in der Industrie infolge der währungsbedingt gestiegenen Importpreise und der weltweiten Verteuerung von Rohstoffen so zügig zu wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr. Die Verkaufspreise wurden so kräftig angehoben wie zuletzt im Mai 2011. Und auch im Servicesektor fiel der Kostenauftrieb so stark aus wie zuletzt vor vier Jahren, nicht zuletzt infolge der höheren Kraftstoff- und Ölpreise. Kombiniert legten die Verkaufsund Angebotspreise für Güter und Dienstleistungen im Dezember so kräftig zu wie seit nahezu fünfeinhalb Jahren nicht mehr, da die Unternehmen die höheren Kosten an ihre Kunden weitergaben. Da sich die Lieferzeiten in der Industrie im Dezember so drastisch verlängerten wie seit Juni 2011 nicht mehr, und die Auftragsbestände insgesamt so stark zunahmen wie zuletzt vor © IHS Markit 2016 Pressemitteilung fünfeinhalb Jahren, dürften die Kapazitäten vor dem Hintergrund der anziehenden Nachfrage ziemlich unter Druck stehen. Derartige Kapazitätsengpässe schlagen sich erfahrungsgemäß auch bald in höheren Preisen nieder. Deutschland kurbelt Wachstum an Unsere Dezember-Vorabschätzungen zeigen, dass Deutschland Wachstumslokomotive Nummer eins geblieben ist, wenngleich die Steigerungsrate auf ein Drei-Monatstief leicht nachgegeben hat. In Frankreich legte die Wirtschaftsleistung indes so stark zu wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr, hier kletterte der Composite-PMI-Flash auf den zweithöchsten Wert seit Mitte 2011. Gegenüber Deutschland schnitt Frankreich jedoch erneut schlechter ab. In den übrigen von der Umfrage erfassten Ländern schwächte sich die durchschnittliche Wachstumsrate von ihrem Neun-Monatshoch im November hingegen ab, was auf die Abkühlung im Servicesektor zurückzuführen war. In Deutschland, Frankreich und den übrigen Ländern lieferte die höhere Produktionssteigerungsrate in der Industrie die stärksten Wachstumsimpulse, doch auch die Serviceleistung trug mit zum anhaltenden Aufschwung bei. Kommentar: Chris Williamson, Chief Economist bei IHS Markit, kommentiert den aktuellen Eurozone FlashEMI: “Die Eurozone hat im Dezember ein starkes Finale hingelegt. Mit einem BIP-Wachstum von 0.4% signalisiert der Composite-PMI für das vierte Quartal 2016 das stärkste Wirtschaftswachstum im bisherigen Jahresverlauf. Page 2 of 5 In der Industrie sind die Geschäfte so gut gelaufen wie seit fünfeinhalb Jahren nicht mehr, hier kurbelte der abgeschwächte Euro das Exportgeschäft mächtig an. Im Servicesektor sind die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf ein AchtMonatshoch gestiegen, was darauf hindeutet, dass die Unternehmen der politischen Unsicherheit – zumindest im Moment keine größere Aufmerksamkeit schenken. Doch wenngleich die Dezember-PMIs einen guten Jahresauftakt für 2017 versprechen, liefern die Wahlen in den Niederlanden, Frankreich, Deutschland und die Diskussionen um den Brexit weiteres Potenzial für politische Unsicherheit. Die bemerkenswerteste Entwicklung war im Dezember allerdings der gestiegene Inflationsdruck. So hat der schwache Euro die weltweite Verteuerung von Rohstoffen, darunter Öl und Metalle, zusätzlich verschärft, was die Einkaufspreise so stark in die Höhe getrieben hat wie zuletzt vor fünfeinhalb Jahren. Dass der Composite-PMI ein sich verstärkendes Wirtschaftswachstum bei beschleunigter Inflation signalisiert, dürfte den Geldpolitikern der EZB durchaus gefallen. Deutschland führte den Aufschwung an, hier deutet der Composite-PMI im Schlussquartal 2016 auf eine solide Wachstumsrate von 0.5% hin. Auch Frankreichs Wirtschaft hat an Fahrt gewonnen, hier signalisiert der Composite-PMI eine Wachstumsrate von 0.3%.” © IHS Markit 2016 Pressemitteilung Zusammenfassung der wichtigsten Flash Eurozone EMI-Indizes im Dezember Produktion Eurozone PMIs - Produktion 65 Produktion Composite Anhaltend kräftiges Wachstum 60 Servicesektor Leicht abgeschwächte Wachstumsrate 50 Industrie Stärkstes Wachstum seit April 2014 55 45 40 35 30 Services Auftragseingang Auftragsbestand Beschäftigung Einkaufspreise Composite Auftragsplus genauso hoch wie im November Servicesektor Abgeschwächter Auftragszuwachs Industrie 68-Monatshoch beim Auftragseingang Composite Zweitstärkste Zunahme seit Mai 2011 Servicesektor 7. Zunahme in Folge Industrie Stärkster Anstieg seit April 2011 Composite Index sinkt auf 2-Monatstief Servicesektor Verlangsamter Jobaufbau Industrie Anhaltend solider Stellenaufbau Composite Kostenanstieg auf 66Monatshoch Servicesektor Stärkster Anstieg der Einkaufspreise seit vier Jahren Industrie Composite 25 Auftragseingang Eurozone PMIs - Auftragseingang 65 60 55 50 45 40 35 30 25 Services Industrie Composite 20 Beschäftigung Eurozone PMIs - Beschäftigung 60 55 50 Industrie Stärkster Anstieg seit Mai 2011 Composite Stärkster Anstieg seit Juli 2011 Servicesektor Index auf 65-Monatshoch Industrie Stärkster Anstieg seit Juli 2011 45 40 35 Verkaufspreise Services Industrie Composite 30 Einkaufspreise Eurozone PMIs - Einkaufspreise 90 EMI(3) Industrie PMI steigt im Dezember mit 54.9 Punkten auf 68Monatshoch. 80 70 60 50 40 30 Services Industrie Composite 20 Verkaufspreise Eurozone PMIs - Verkaufspreise 65 60 55 50 45 40 Services Industrie Composite 35 Quelle: IHS Markit Page 3 of 5 © IHS Markit 2016 Pressemitteilung Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte: IHS Markit Chris Williamson, Chief Economist Tel: +44-20-7260-2329 Mobil: +44-779-555-5061 E-Mail: [email protected] Rob Dobson, Senior Economist Tel: +44-1491-461-095 Mobil: +44-782-691-3863 E-Mail: [email protected] Joanna Vickers, Corporate Communications Tel: +44-207-260-2234 E-Mail: [email protected] Anmerkungen der Herausgeber: Die endgültigen Dezember -Daten zur Industrie werden am 2. Januar 2016, die finalen Daten zum Servicesektor und der finale CompositeIndex werden zusammen am 4. Januar 2016 veröffentlicht. Der Eurozone Einkaufsmanagerindex (EMI) wird von Markit erstellt und basiert auf Umfragen unter einer repräsentativen Auswahl von 5000 Firmen in der Industrie und im Servicesektor. Industrieumfragen werden in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Irland und Griechenland erhoben. Die eingehenden Dienstleistungsdaten stammen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Irland. Die Flash-Indizes basieren auf annähernd 85-90% der monatlichen Umfrage-Rückmeldungen und liefern damit eine detaillierte frühzeitige Schätzung der endgültigen EMIs. Die Durchschnittswerte zwischen den Vorabschätzungen (Flash-EMIs) und den finalen EMIs (Finalwert abzüglich Flash-Wert) unterscheiden sich entsprechend den seit Januar 2006 verfügbaren historischen Datenreihen wie folgt (Unterschiede in absoluten Zahlen belegen eher tatsächliche Abweichungen, durchschnittliche Unterschiede eher eine Tendenz): Index Eurozone Composite Index Produktion1 Eurozone Industrie EMI2 Eurozone Services-Index Geschäftstätigkeit2 Durchschn. Unterschied 0.0 0.0 0.1 Durchschn. Unterschied in absoluten Zahlen 0.2 0.2 0.3 Der Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) bildet zum frühestmöglichen Zeitpunkt die tatsächliche konjunkturelle Lage in der Privatwirtschaft ab, indem er die Entwicklung bei Umsätzen, Beschäftigung, Lagern und Preisen widerspiegelt. Die Indizes genießen unter Entscheidungsträgern der Wirtschaft, Regierungen und Konjunkturforschern der Finanzinstitute hohes Ansehen und werden von diesen häufig genutzt. Sie liefern geeignete Informationen zum besseren Verständnis des wirtschaftlichen Umfelds und dienen als Orientierungshilfe bei Entscheidungen zur Unternehmens- und Investitionsstrategie. Eine besonders wichtige Rolle spielen die EMIs auch bei den Zinsentscheidungen zahlreicher Zentralbanken (insbesondere auch der Europäischen Zentralbank). Deutlich früher als offizielle Statistiken liefern die EMIs als erste zur Verfügung stehende Frühindikatoren jeden Monat Auskunft über die tatsächliche Entwicklung der Konjunktur. Die unbereinigten Ursprungsdaten unterliegen nach ihrer Erstveröffentlichung grundsätzlich keiner Revision. Die saisonbereinigten Daten hingegen werden aufgrund aktualisierter Saisonbereinigungsfaktoren bei Bedarf revidiert. Historische Datenreihen der zugrunde liegenden unbereinigten Zahlen, veröffentlichte saisonbereinigte und anschließend revidierte Ergebnisse sind für Abonnenten auf Anfrage unter [email protected] erhältlich. Erklärungen zu den Schlüsselindikatoren 1. Der Eurozone Composite Index Produktion ist ein gewichteter Durchschnittswert aus dem Index Industrieproduktion und dem Index Geschäftstätigkeit im Servicesektor. 2. Der Eurozone Industrie-EMI ist ein Index bestehend aus der gewichteten Kombination der folgenden fünf Unterindizes (Gewichtung in Klammern): Auftragseingang (0,3), Produktion (0,25), Beschäftigung (0,2), Lieferzeiten (0,15), Vormateriallager (0,1). Der Index Lieferzeiten ist ein inverser Index. 3. Der Eurozone Service-Index Geschäftstätigkeit ist das direkte Äquivalent zum Index Industrieproduktion und basiert auf der Frage „Ist die Geschäftstätigkeit in Ihrem Unternehmen höher, gleich oder niedriger als vor einem Monat?“ 4. Der Eurozone Index Industrieproduktion basiert auf der Frage „Ist die Produktion in Ihrem Unternehmen höher, gleich oder niedriger als vor einem Monat?“ Über IHS Markit (www.ihsmarkit.com) Als einer der Weltmarktführer liefert IHS Markit (Nasdaq: INFO) Unternehmen der wirtschaftlich bedeutendsten Branchen und Märkten, Finanzinstitutionen und Regierungen erfolgskritische, zukunftsentscheidende Informationen, Analysen und Lösungen. Damit steigern wir deren operative Effizienz und ermöglichen wissensbasierte, sichere und souveräne Entscheidungen. Zu den Kunden von IHS Markit zählen über 50.000 der einflussreichsten Unternehmen, darunter 85 Prozent der Fortune Global 500 Unternehmen und die Weltmarktführer der Finanzinstitutionen sowie Regierungsorganisationen. IHS Markit mit Hauptsitz in London ist auf nachhaltiges, profitables Wachstum ausgerichtet. IHS Markit ist ein eingetragenes Warenzeichen der IHS Markit Ltd. Alle anderen Unternehmens- und Produktnamen können Warenzeichen ihrer jeweiligen Inhaber © 2016 IHS Markit Ltd. sein. Über den PMI Die Umfragen zum Einkaufsmanagerindex™/Purchasing Managers’ Index® (EMI™, PMI®) sind mittlerweile für über 30 Länder und Schlüsselmärkte inklusive der Eurozone erhältlich. Aufgrund ihrer Aktualität und Zuverlässigkeit genießen die PMI-Umfragen bei Zentralbanken und Entscheidungsträgern der Wirtschaft sowie auf den weltweiten Finanzmärkten hohes Ansehen. In vielen Ländern stehen außer den PMIs keine weiteren vergleichbaren Konjunkturdaten zur Verfügung. Weitere Informationen finden Sie unter www.markit.com/product/pmi Page 4 of 5 © IHS Markit 2016 Pressemitteilung Sämtliche Lizenz- bzw. Eigentumsrechte am Markit Flash EMI Eurozone liegen bei IHS Markit. Jegliche Art der Nutzung der hierin enthaltenen Informationen, einschließlich ihrer Vervielfältigung und Verbreitung, ist nur mit vorheriger Zustimmung von IHS Markit zulässig. IHS Markit übernimmt keinerlei Haftung oder Garantie für die Informationen oder deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Genauigkeit, sowie für Verzögerungen der ® Veröffentlichungstermine oder für Verluste, die sich aus der Nutzung der Informationen ergeben könnten. EMI™, Einkaufsmanagerindex™, PMI und Purchasing Managers’ Index® sind Handelsmarken bzw. eingetragene Handelsmarken oder unterliegen dem Lizenzrecht von Markit Economics Limited, IHS Markit ist eine eingetragene Handelsmarke der IHS Markit Ltd. Page 5 of 5 © IHS Markit 2016
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