Landtagswahl Mecklenburg Vorpommern

Landtagswahl
Mecklenburg
Vorpommern: Politisches Beben
ist da
Aufgrund der letzten vorangegangenen Umfrageergebnisse haben
viele Bürger bereits damit gerechnet, dass die Alternative für
Deutschland, kurz AfD, zweitstärkste Kraft in MecklenburgVorpommern wird. Inzwischen hat Mecklenburg-Vorpommern gewählt
und die AfD konnte tatsächlich rund 21 Prozent aller
Wahlberechtigten überzeugen – bei einer Wahlbeteiligung von
stolzen 61 Prozent. Wahlsieger wurde die SPD mit knapp 30,3
Prozent.
Joachim Sondern
Die Grünen sind rausgeflogen. Tränen dürften jedoch auch bei
der CDU fließen, denn 19 Prozent entsprechen mitnichten deren
Ansprüchen bzw. Vorstellungen. So kann es gehen, denkt sich
manch Bürger jetzt bestimmt, wenn eine CDU-Kanzlerin
übertriebene „Flüchtlingsmama“ spielt, zum Leidwesen des
eigenen Volkes. Da folgen prompt Abmahnungen. Obgleich
selbstverständlich erst bei den kommenden Bundestagswahlen
2017 die Wähler endgültig mit Frau Merkels Politik, folglich
der CDU, abrechnen.
Nach Sachsen, Brandenburg, Thüringen, Hamburg, Bremen,
Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg sowie Rheinland-Pfalz folgt
Mecklenburg-Vorpommern. Am erneuten Landtagswahlerfolg der AfD
sieht man, inwieweit Bürger bundesweit den Regierungskurs
ablehnen, Veränderungen wollen. Dabei sind die Positionen des
AfD-Wahlprogramms längst bekannt, schließlich formulierten die
Republikaner Mitte der 90er Jahre bereits ähnliche Ziele,
wurden damals allerdings vom Wähler abgelehnt, nachdem die Mär
vom bösen Alt-Rechten ihre Wirkung vollends entfaltete. Obwohl
die Republikaner Abstand nahmen von radikalen Parteien,
keinerlei Skinheads dort einen Mitgliedsausweis erhielten, war
die Partei für etliche Bürger rechtsextrem, infolgedessen
inakzeptabel. Heutzutage gewinnt die AfD mithilfe gleicher
Positionen reihenweise Landtagswahlen, erobert 2017 vermutlich
gar den Bundestag.
Unzählige aufrichtige AfD-Mitglieder verdienen solche Erfolge
zweifelsohne, aber ob der Vorstand das Wählervertrauen
verdient, muss er erst beweisen: Eine echte Alternative setzt
ihren Weg zum Wohle der Wähler kompromisslos durch, fernab
trügerischer Kompromisse, ansonsten ist sie lediglich Teil des
Systems und dazu geschaffen worden, kritische Stimmen
aufzufangen.
Mecklenburg-Vorpommern war eine der letzten Generalproben. SPD
vor AfD auch bei den kommenden Bundestagswahlen? Eines stünde
dann jedenfalls fest, dass der Wähler aus Gewohnheitsfehlern
rein gar nichts lernen will, weil die SPD keinesfalls besser
ist als die CDU, ganz im Gegenteil.
Wahlen
bewirken
nichts,
ansonsten
wären
sie
verboten.
Systemtausch statt Politikertausch kann demzufolge nur der Weg
sein.