PERIODICALS MAIL AMERICAN NEWSPAPER PUBLISHED IN GERMAN 1 US $ = 0.892 Euro 1 Euro = 1.121 US $ WOCHEN-POST POSTMASTER: MUST BE DELIVERED BY SEP 10, 2016 37 02 Versandt am 7. 9. 16 NORDAMERIKANISCHE Einzelpreis 3.00 US$ 6 45699 18541 8 162nd Year – No. 2358994 • Sunday, September 4 – Saturday, September 10, 2016 «Mehr ein Singsang»: Babys weinen je nach Sprache anders Klassisch und schlicht: Weniger ist mehr auf Wiesn und Wasen Seite 5 NACHRICHTEN - Kompakt Seite 11 Seiten 7, 8 &15 Sehusa Fest in Seesen Bund vergibt weitere gut 900 Millionen Euro für schnelles Internet Berlin (dpa). Der Bund vergibt weitere gut 900 Millionen Euro als Förderung für den Ausbau des schnellen Internets in ganz Deutschland. Damit könnten zehntausende Kilometer Glasfaserkabel verlegt und mehr als eine halbe Million Haushalte und Unternehmen angeschlossen werden. Das sagte Infrastrukturminister Alexander Dobrindt anlässlich der Übergabe von 116 Förderbescheiden in Berlin. Das insgesamt vier Milliarden Euro umfassende Programm zur Unterstützung von Kommunen und Kreisen war im vergangenen Jahr gestartet worden. Im Übernahmepoker stockt Bayer Angebot für Monsanto erneut auf Leverkusen (dpa). Bayer hat sein Übernahmeangebot für den umstrittenen Agrarkonzern Monsanto noch einmal aufgestockt. Statt 125 US-Dollar will das DaxUnternehmen nun 127,50 US-Dollar pro Anteilsschein zahlen. Das teilten die Leverkusener in der Nacht mit. Sollte es zu einem Zusammenschluss mit Monsanto kommen, würde der deutsche Chemiekonzern zur weltweiten Nummer eins im Geschäft mit Agrarchemie aufsteigen. Es wäre zudem die bislang größte Übernahme durch einen deutschen Konzern im Ausland überhaupt. Geflügelbauern wollen Herkunftsinfo für Fleisch in der Gastronomie Berlin (dpa). Die deutschen Geflügelbauern fordern eine Herkunftskennzeichnung für Geflügelfleisch in der Gastronomie. Der Präsident des Zentralverbandes der Deutschen Geflügelwirtschaft, Leo Graf von Drechsel, sagte, während jeder Supermarktkunde mit einem Blick aufs Etikett erkennen können, aus welchem Land sein Geflügelfleisch kommt, bleibe der Außer-Haus-Bereich bei der Kennzeichnung einfach ausgeklammert. In der Schweiz sei eine Herkunftsinfo für Gastronomen bereits seit langem vorgeschrieben. Mit Schnupfen in die Notaufnahme Krankenkassen schlagen Alarm Berlin (dpa). Patienten lassen sich immer öfter ohne wirklich dringenden Grund in der Notaufnahme von Krankenhäusern versorgen. Viele von ihnen hätten ebenso gut in einer niedergelassenen Praxis behandelt werden können, meint der Verband der Ersatzkassen. Zu diesem Missstand und möglicher Abhilfe stellt der große Krankenkassenverband in Berlin ein neues Gutachten vor. Beantwortet werden soll die Frage: Was läuft falsch in der ambulanten Notfallversorgung? Aus Krankenhäusern war zu hören, dass Patienten sogar wegen eines Schnupfens die Notaufnahme aufsuchen. «Handelsblatt»: Schäuble spart 122 Milliarden durch EZB-Politik Berlin (dpa). Die Niedrigzinspolitik der EZB hat Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble beim Erreichen der Schwarzen Null kräftig Rückenwind gegeben. Auf 122 Milliarden Euro summierten sich die Einsparungen bei den Zinsen im Vergleich zu den ursprünglichen Finanzplänen in den Jahren von 2008 bis 2015, berichtete das «Handelsblatt». Das gehe aus einer Antwort des Bundesfinanzministeriums auf eine Anfrage der Grünen hervor. Morgen beginnen im Bundestag die Beratungen über den Haushalt für 2017. UNSERE ADRESSE Phone: 586.486.5496 Das ideale Geschenk N.A. Wochen-Post 12200 E 13 Mile Rd, Ste. 140 Warren, MI 48093 [email protected] Bestell-Coupon www.wochenpostusa.com Seite 2 Der “Barbia von Sehusa” schäumt am 03.09.2016 beim 42. Sehusa Fest in Seesen (Niedersachsen) einem Mann den Kopf mit Rasierschaum ein. Auf dem nach eigenen Angaben größten Historienfest Norddeutschlands, benannt nach dem ersten Namen Seesens und der Burg Sehusa, zeigen rund 1000 Bürger in stilechten Gewändern geschichtlich belegte Szenen aus Seesens Vergangenheit. Foto: dpa SPD gewinnt AfD hängt Merkels CDU in Mecklenburg-Vorpommern ab Denkzettel für Merkels CDU: In Mecklenburg-Vorpommern wird sie erstmals bei einer Landtagswahl von der AfD überholt - ausgerechnet in der politischen Heimat der Kanzlerin. Schrammen zieht sich auch der Wahlsieger SPD zu. Doch es gibt noch mehr Verlierer. Von Ulrich Steinkohl und Arne Meyer Schwerin/Berlin (dpa) - Die SPD hat die Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern trotz schwerer Verluste gewonnen und kann weiterregieren. Der bisherige Koalitionspartner CDU kassierte eine bittere Niederlage und musste erstmals die AfD an sich vorbeiziehen lassen. Die Rechtspopulisten profitierten ein Jahr nach der Öffnung der Grenzen vom Unmut der Bürger über die Flüchtlingspolitik von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), die im Nordosten ihren Wahlkreis hat. Die Grünen halbierten sich fast und scheiterten an der Fünf-Prozent-Hürde. Die rechtsextreme NPD flog ebenfalls aus dem Landtag, dem letzten, in dem sie noch saß. Auch die FDP schaffte es nicht ins Parlament. Die Linke verzeichnete starke Verluste. Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) ließ zunächst offen, mit welchem Partner er in den kommenden fünf Jahren regieren will. Die stabilste Mehrheit hätte eine erneute Koalition mit der CDU wie in den vergangenen zehn Jahren. Möglich wäre aber auch eine Regierung mit der Linken. Rot-Rot gab es in Schwerin bereits von 1998 bis 2006. Sellering sagte, er werde nun mit den anderen Parteien reden. Gegen eine neue Koalition mit der CDU spreche nichts. Die SPD habe aber auch sehr gut mit der Linken regiert. Eine Zusammenarbeit mit der AfD hatten alle Parteien ausgeschlossen. Nach de, vorläufigen amtlichen Endergebnis kam die SPD auf 30,6 Prozent der Stimmen. Zweitstärkste Kraft wurde die AfD mit 20,8 Prozent. Dahinter landeten die CDU mit 19,0, die Linke mit 13,2 und die Grünen mit 4,8 Prozent. FDP (3,0) und NPD (3,0) verpassten klar den Einzug in den Landtag. Dies ergibt folgende Sitzverteilung: SPD 26, AfD 18, CDU 16, Linke 11. Die Wahlbeteiligung lag mit 61,6 Prozent deutlich über der von 2011 (51,5). Rund ein Jahr vor der Bundestagswahl ging die Erfolgsserie der AfD weiter. Sie sitzt nun in 9 der 16 Landesparlamente. Erstmals holte sie auch Direktmandate. «Vielleicht ist das heute der Anfang vom Ende der Kanzlerschaft Angela Merkels», sagte AfD-Spitzenkandidat Leif-Erik Holm. AfD-Bundesvize Alexander Gauland maß dem Ergebnis große Symbolkraft für die Bundestagswahl 2017 zu. «Das ist eine schwere persönliche Niederlage für die Kanzlerin», kommentierte SPD-Vize Ralf Stegner den Wahlausgang. CDU-Generalsekretär Peter Tauber nannte das Ergebnis «bitter» und führte die Schlappe seiner Partei auf einen weit verbreiteten Unmut gegen die Flüchtlingspolitik zurück. «Es gibt einen klaren Protest an der Stelle.» Auch der CDU-Spitzenkandidat, Innenminister Lorenz Caffier, gab der Bundes-CDU eine Mitschuld am zweitschlechtesten Landtagswahlergebnis der Union in Merkels Kanzlerschaft. «Die Verunsicherung hat man in Berlin nicht immer genügend wahrgenommen.» Linke-Spitzenkandidat Helmut Holter sagte mit Blick auf die AfD: «Unsere Aufgabe ist es nun, dieser Partei die Maske des Biedermanns runterzureißen, damit die Fratze des Hasses sichtbar wird.» Laut Forschungsgruppe Wahlen verdankt die SPD ihren Sieg vor allem Sellering. «Mit bester Reputation und überzeugenden Leistungen entpuppt sich der Ministerpräsident als nahezu optimaler Spitzenkandidat», hieß es in einer Analyse. CDU-Herausforderer Caffier sei dagegen chancenlos gewesen. Das Institut Infratest dimap stellte fest, dass es vor allem der AfD gelang, bisherige Nichtwähler für sich zu mobilisieren. Die vom Duo Silke Gajek und Jürgen Suhr angeführten Grünen rutschten am Abend in den Hochrechnungen unter die FünfProzent-Hürde. Auch die Linke erlebte einen rabenschwarzen Wahltag. Sie fuhr das schlechteste Ergebnis in Ostdeutschland seit 25 Jahren ein. Die FDP mit ihrer Spitzenkandidatin Cécile Bonnet-Weidhofer stellte einmal mehr ihre Schwäche in Ostdeutschland unter Beweis, wo sie bei den vergangenen Wahlen stets den Sprung in die Landtage verpasst hat. Die Wahl 2011 hatte die SPD mit 35,6 Prozent für sich entschieden - vor CDU (23,0), Linken (18,4), Grünen (8,7) und NPD (6,0). In zwei Wochen wird in Berlin ein neues Landesparlament gewählt. Bis zur Bundestagswahl im September kommenden Jahres gibt es mit den Wahlen im Saarland (26. März), in SchleswigHolstein (7. Mai) und in Nordrhein-Westfalen (14. Mai) drei weitere politische Stimmungstests.
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