www.focus.de AK A TU L Nr. 52/16 01/17 27. Dezember 2016 ER I S I F O C U S -L IS T E T U EA S B GA E Der Fall Anis Amri und das Versagen der Behörden Der TerrorSkandal N Die Manag er des Jahrsteens und die w ichtig Kulturmacher 2 017 SCHLANK WERDEN, SCHLANK BLEIBEN Abnehmen mit Genuss So finden Sie Ihren Weg zum Wunschgewicht – ohne Jo-Jo-Effekt Petry vs. Meuthen. Die zwei Lager im Führungskreis der AfD Frauke Petry Jörg Meuthen Aushängeschild der Partei mit Geltungsdrang, drehte die AfD inhaltlich nach rechts Gemäßigt auftretender Professor mit Autoritätsproblem im eigenen Landesverband Alice Weidel Björn Höcke Telegen und eloquent, hält sich aus Machtkämpfen raus Der Parteirechtsaußen aus Thüringen sprang Gauland und Meuthen gegen Petry bei Marcus Pretzell Alexander Gauland Petrys Vertrauter kämpft mit dem eigenen Landesverband Nordrhein-Westfalen Beatrix von Storch Will mit Bundestagsmandat mehr Einfluss in der Partei erlangen, hält sich mit Attacken auf Petry zurück Co-Vorsitzender Martin Renner ist sich da nicht so sicher: „Es können immer mal wieder Dinge passieren, die dem Landeswahlleiter Grund zum Nachdenken geben.“ Renner lässt durchblicken, dass er Neuwahlen für die Landesliste für durchaus möglich hält. Und dass er wohl gern mal aus dem Schatten des bundesweit bekannten Pretzell treten würde. „Ich habe den Namen Alternative für Deutschland und das Parteilogo kreiert!“ Ansonsten liefert Renner noch einen tiefen Einblick in die Parteiseele: „Annähernd jedes dritte Parteimitglied fühlt sich befähigt, irgendein Mandat zu haben.“ Man kann was werden in der AfD. Bei der niedersächsischen Kommunalwahl im September trat tatsächlich ein Drittel der Mitglieder des Landesverbands als Kandidaten an. Immer häufiger meldeten sich Polit-Profis aus etablierten Parteien und bekundeten ihr Interesse an vermeintlich sicheren Mandaten, heißt es im Bundesvorstand. Bei der BundesFOCUS 52/01 2016/2017 Georg Pazderski Will Petry als Spitzenkandidatin verhindern, sieht sich selbst im künftigen Wahlkampfteam Baut die eigene Machtbasis in Berlin gegen von Storch aus, hält Bundestagskandidatur offen tagswahl könnten um die 100 der begehrten Sitze in Berlin abfallen. Es hat sich unter Polit-Nomaden herumgesprochen, dass es mit der AfD was zu holen gibt: Mandate, Posten, Einfluss, Geld. Doch es sind nicht die Pfründe, die den Bundestags-Veteranen Martin Hohmann in die Partei gelockt haben, sondern etwas viel Kostbareres: Genugtuung. Der sportlich wirkende 68-Jährige hat noch eine Rechnung mit CDU-Chefin Angela Merkel offen. Vor mehr als zehn Jahren flog er mit Schimpf und Schande aus Fraktion und CDU wegen einer als antisemitisch kritisierten Rede. In Fulda hat ihm das nicht sonderlich geschadet. Der langjährige Bürgermeister der Vorortgemeinde Neuhof ist in der Gegend immer noch ein angesehener Mann. Früher war die Welt für ihn allerdings überschaubarer, die CDU noch die CDU, nämlich konservativ. Es war die Zeit, als der 30-jährige Jurist Hohmann zum Bundeskriminalamt ging, André Poggenburg Stärkt den ultrarechten Flügel um Höcke, verzichtet aber auf Bundestagskandidatur 56 % der AfD-Anhänger sehen sich als Gewinner der gesellschaftlichen Entwicklung; der Bundesschnitt liegt mit 61 Prozent etwas höher 28 % der AfD-Anhänger betrachten sich als Modernisierungsverlierer. Bei LinkenFans sind es 34, im Bundesschnitt 21 Prozent um der linksterroristischen RAF das Handwerk zu legen. Heute ist seine Welt in Unordnung geraten. Nicht seine drei Prioritäten Gott, Familie und Vaterland bestimmen in Deutschland die gesellschaftliche Realität, sondern Euro, Flüchtlinge und Atomausstieg. Deshalb, wegen dieses „Elends“, so findet Hohmann, musste etwas geschehen. Musste er im April in die AfD eintreten, wo er sich schon so wohl fühlt wie früher in der CDU von Hardliner Alfred Dregger, dessen Wahlkreis er einst übernahm. Nun will Hohmann für die AfD in den Bundestag zurückkehren. „Kameradschaftlich“ sei in seiner neuen Partei der Umgangston, berichtet der ehemalige Fallschirmspringer. Er treffe in der AfD oft auf ältere Männer, die sich in dem Urteil einig seien: „Mit der CDU ist nichts mehr los.“ Mit Hohmann jedoch schon. „Jetzt bin ich noch mal da!“, trumpft er auf. Und will dem ganzen Land zu mehr „Fulda47
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