Finanzanalyst: Jan Widmer, CIIA, Tel. +41 44 214 34 28, E

31. März 2016
Aktuelle Einschätzung
Bewertungstabelle
Wir nehmen keine Veränderung in der Sektoreneinstufung vor
und halten an der Einstufung «Übergewichten» im defensiven Sektor Telekommunikation fest bzw. an der Einstufung
«Untergewichten» im zyklischen Sektor Grundstoffe. Die
steigenden Datenvolumen sind ein wichtiger Wachstumstreiber im Sektor Telekommunikation. Die Gewinnaussichten
haben sich zuletzt weiter verbessert. Nebst positiven Wachstumsaussichten profitiert der Sektor auch von der anhaltenden
Konsolidierung. Den Grundstoffsektor empfehlen wir wegen
den anhaltenden Überkapazitäten in diversen Rohwaren und
der verhaltenen Rohwarennachfrage im Portfoliokontext weiterhin unterzugewichten. Im letzten Monat hat die Sektorenpositionierung einen leicht negativen Performancebeitrag
geleistet, seit Jahresbeginn jedoch einen stark positiven Beitrag.
Die Bewertungskennzahlen haben sich bis auf den Gesundheitssektor in den letzten Wochen deutlich ausgeweitet.
Mehrheitlich bewegen sich die einzelnen Sektoren über dem
historischen Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, insbesondere bei der Kennzahl EV/EBITDA. Die Bewertungskennzahlen des Finanzsektors bewegen sich aktuell leicht unter
dem historischen Durchschnitt, dabei lasten Faktoren wie das
tiefe Zinsniveau und die Bildung von Kreditreserven infolge der
tiefen Rohwarenpreisen auf den Gewinnaussichten des Sektors.
Kurs/
Gewinn
Kurs/
Buch
Div.rendite
EV/
Sales
EV/
EBITDA
Technologie
17.3
3.4
1.6
2.4
9.5
Grundstoffe
19.6
1.7
2.4
1.4
8.7
Industrie
17.9
2.5
2.5
1.4
10.3
Energie
50.4
1.4
4.0
1.5
9.2
Finanzen
12.3
1.0
3.6
n.v.
n.v.
Zyklischer
Konsum
16.1
2.8
6.8
1.3
8.8
Telekom
16.4
2.3
4.1
2.3
7.0
Versorger
15.8
1.6
3.8
1.9
8.7
Gesundheit
16.1
3.3
2.1
2.1
11.0
Nichtzyklischer
Konsum
21.6
4.1
2.6
1.6
12.9
Sektor
Die Farblegende ist im Glossar.
Im Vergleich zum Vormonat zeigt sich das relative Momentum
innerhalb der einzelnen Sektoren wenig verändert. Defensive
Sektoren wie Telekommunikation, nichtzyklischer Konsum und
Versorger weisen weiterhin das höchste relative Momentum
auf. An relativem Momentum hat der Sektor Grundstoffe
gewonnen. Deutlich an Momentum eingebüsst hat der Gesundheitsektor und verfügt somit zusammen mit dem Finanzsektor über das tiefste relative Momentum.
Positionierung
März 2016
Untergewichten
Neutral
Übergewichten
April 2016
Untergewichten
Technologie
Technologie
Grundstoffe
Grundstoffe
Industrie
Industrie
Energie
Energie
Finanzen
Finanzen
Zyklischer Konsum
Zyklischer Konsum
Telekommunikation
Telekommunikation
Versorger
Versorger
Gesundheit
Gesundheit
Nichtzyklischer Konsum
Nichtzyklischer Konsum
Finanzanalyst: Jan Widmer, CIIA, Tel. +41 44 214 34 28, E-Mail: [email protected]
Neutral
Übergewichten
31. März 2016
Kommentar & Performanceübersicht
Performance
Indizes
MSCI Welt
Technologie
Grundstoffe
Industrie
Energie
Finanzen
Zyklischer
Konsum
Telekom
Versorger
Gesundheit
Nichtzyklischer
Konsum
3 Mte
-0.9
-0.2
4.4
3.3
5.4
-6.9
-1.2
7.0
7.5
-7.5
4.1
YTD
-0.1
1.1
5.1
3.9
5.5
-6.2
-0.5
7.7
8.5
-6.7
5.2
1 Jahr
-4.1
3.0
-13.5
-1.2
-16.1
-10.7
-1.5
7.4
6.3
-9.5
8.1
Sektorkommentar
3 Jahre 5 Jahre
22.2
37.4
50.9
-9.5
24.6
-19.3
10.9
38.4
32.4
24.0
40.2
29.3
70.4
-
Mobile Kommunikation und Internet der Dinge als stärkste Wachstumstreiber
Unternehmensnachrichten variieren stark nach Tätigkeitsbereich
Starker US-Dollar hemmt Branchenwachstum
Solide Bilanzen und starke Cashflows
Die fundamentalen Bewertungskennzahlen bewegen sich im historischen Durchschnitt
-23.4
- Schwächeres Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern und insbesondere in China
hemmen die Rohstoffnachfrage
- Anhaltendes Überangebot in diversen Rohwaren
- Basischemie leidet unter Überkapazitäten und tiefer Preissetzungsmacht
- Die verhaltenen Gewinnaussichten zusammen mit den gegebenen fundamentalen
Bewertungskennzahlen erscheinen uns unattraktiv
34.9
- Die vorlaufenden Indikatoren zeigen derzeit eine unklare Tendenz
- Die Gewinnschätzungen verbessern sich wieder leicht, der Transportbereich neigt jedoch
weiterhin zur Schwäche
- Die Bewertung des Industriesektors liegt in etwa auf Markthöhe, jedoch im historischen
Vergleich eher am oberen Ende der Bandbreite
- Der Industriesektor weist wieder ein leicht verbessertes Kurs- und Gewinnmomentum auf
-23.9
- Der Ölpreis verzeichnete eine starke Korrektur
- In den USA wurde das Fracking markant vorangetrieben und veränderte das Marktumfeld
- Der freie Cashflow bei den Öl- und Gasunternehmen fiel in den vergangenen Quartalen
mehrheitlich enttäuschend aus
- Innerhalb des Sektors weisen die Gesellschaften aus dem Servicegeschäft die besten
Wachstumsaussichten aus (flexible Kostenstruktur), auch hier ist jedoch eine Abschwächung des
Gewinnmomentums (sinkende Investitionen) ersichtlich
19.7
- Verschärfung der regulatorischen Vorschriften erhöht Fremdkapitalbelastung der Universalbanken
- Margendruck durch historisch tiefe Zinsen bzw. tiefere Einnahmen im
Lebensversicherungsbereich
- Fundamentale Bewertungskennzahlen der Grossbanken unter Marktdurchschnitt
- Kreditreserven werden erstmals seit Finanzkriese wieder erhöht (Risiken im Energiesegment)
- Sinkende Prämieneinnahmen durch Überkapazitäten im Versicherungsmarkt
- Abkühlendes operatives Geschäft im Investment Banking
76.2
- Verhaltene Dynamik in den Vorlaufsindikatoren
- Leicht verbesserte Gewinndynamik ersichtlich
- Steigender Wettbewerbsdruck im Medienbereich ersichtlich
- Die wichtigsten fundamentale Bewertungskennzahlen bewegen sich auf Höhe des historischen
Durchschnitts
- Stabile Konsumausgaben und tiefere Rohwarenpreise wirken unterstützend
42.4
- Laufende Übernahmeaktivitäten im Sektor, Marktkonsolidierung in Europa
- Steigende Datenvolumen dank hoher Smartphone Penetration und dem Digitalisierungstrend
- Sequentielle Umsatz- und Gewinnverbesserung in Europa in den Unternehmenszahlen ersichtlich
- Bewertungskennzahlen erachten wir in Verbindung mit den verbesserten Wachstumsaussichten
als attraktiv
27.8
- Regulatorische Bedingungen in der EU weiterhin unvorteilhaft
- Strompreise entwickeln sich weiterhin rückläufig
- Verhaltene Gewinnaussichten in Europa sind ein Resultat der negativen regulatorischen
Rahmenbedingungen
- Defensiver Charakter und die Dividendenrendite wirken unterstützend
- Gewinnaussichten im Sektor sind verhaltend
96.8
- Im grössten Gesundheitsmarkt USA ist erstmals seit Jahren ein verstärkter Preisdruck im
Pharmageschäft zu beobachten
- 2016 dürften bereits wieder weniger Zulassungen gesprochen werden und Patentabläufe werden
ab 2016 wieder leicht zunehmen
- Die Bewertung des Sektors ist auf Markthöhe. Im historischen Vergleich sind die grossen
Pharmaunternehmen sowie Biotech-Aktien in der Mitte der Bandbreite bewertet
76.3
- Preissetzungsmacht und die tiefe Kosteninflation unterstützen die Margenentwicklung
- Branchenwachstum ist verhalten und widerspiegelt sich in den letzten Unternehmensergebnissen
und den vorsichtigen Unternehmensprognosen für 2016
- Defensiver Charakter, stabiles Geschäftsmodell und die robusten Cashflows rechtfertigen die
gegebenen Bewertungskennzahlen
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31. März 2016
Glossar
Bewertungskennzahlen
Bewertungstabelle
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Verhältnis Kurs je Aktie zum Gewinn je Aktie. Das KGV bringt
zum Ausdruck, mit dem wieviel-fachen Gewinn das Unternehmen an der Börse bewertet wird. Je tiefer das KGV, desto
günstiger ist die Aktie bewertet.
Erklärung
Die hinterlegten Farben in der Bewertungstabelle zeigen, wie
die aktuelle fundamentale Bewertung im historischen Vergleich des jeweiligen Sektors ist. Je höher die aktuelle Bewertung im historischen Vergleich ist, desto stärker rot ist die
jeweilige Zahl gefärbt, je tiefer die aktuelle Bewertung im
historischen Bereich, desto stärker grün ist die Zahl gefärbt.
Bei der Dividendenrendite verhält es sich umgekehrt. Je höher
die aktuelle Dividendenrendite, desto grüner ist die jeweilige
Zahl, je tiefer die aktuelle Dividendenrendite desto stärker rot
ist die Zahl gefärbt. Der Durchschnitt basiert auf den Daten
der letzten 10 Jahre des jeweiligen Sektors.
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
Verhältnis Kurs je Aktie zum Buchwert je Aktie. Das KBV stellt
die Marktkapitalisierung dem bilanziellen Eigenkapital gegenüber. Grundsätzlich ist ein niedriges KBV ein Indikator für ein
günstig bewertetes Unternehmen.
Dividendenrendite (%)
Verhältnis der jährlichen Dividendenzahlungen je Aktie zum
aktuellen Börsenkurs (in Prozent).
Unternehmenswert (EV)
Marktkapitalisierung plus Minderheiten plus Nettofinanzschulden (Nettofinanzverbindlichkeiten minus liquide Mittel).
EV/EBITDA
Unternehmenswert dividiert durch den Gewinn vor Steuern,
Abschreibungen und Zinsen. Je kleiner die Zahl, desto günstiger ist die Aktie bewertet. Das EBITDA stellt eine finanzielle
Stromgrösse dar und gibt den Zahlungsmittelüberschuss an,
der durch das operative Geschäft in der betrachteten Periode
erzielt wurde.
EV/Sales
Unternehmenswert/Umsatz ist eine Kennzahl, welche den
Unternehmenswert im Verhältnis zum Umsatz betrachtet. Je
tiefer die Kennzahl desto günstiger ist das Unternehmen bewertet.
Die Abstufung der Farbe ist wie folgt definiert:
Bis zu +/- 5% Abweichung weiss
zwischen 5% bis 20% Abweichung hellgrün/hellrot
ab 20% Abweichung dunkelgrün/dunkelrot
Bewertungsgrundsatz
Analyseansatz
Die Einstufung der jeweiligen Sektoren ist ein Resultat der
Prüfung verschiedenster Einflussfaktoren aus der Global- und
Branchenanalyse. Die Einschätzung der St.Galler Kantonalbank
zu den einzelnen Sektoren resultiert in einem relativen Ratingsystem und in einer Einstufung: Übergewichten, Neutral oder
Untergewichten. «Übergewichten» heisst, dass die St.Galler
Kantonalbank empfiehlt, den Sektor im jeweiligen Portfoliokontext und gegenüber dem gewählten Benchmark zu übergewichten, respektive bei Untergewichten den jeweiligen
Sektor im Portfoliokontext zu untergewichten. Die Sektoreneinstufung wird monatlich überprüft und publiziert.
Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen keine Offerte zum Kauf der Produkte oder eine Aufforderung
zu einer anderen Transaktion dar. Mit der Erstellung dieser Finanzanalyse wird keine persönliche Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder zum Halten des Wertpapiers bzw. Finanzinstruments abgegeben. Ein Anlageentscheid bezüglich der beschriebenen Wertpapiere oder Finanzinstrumente sollte auf der Grundlage eines individuellen Beratungsgesprächs,
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