Kontakt: Jan Widmer, CIIA, Senior Finanzanalyst, Tel. +41 44 214 34

24. Februar 2017
Aktuelle Einschätzung
Bewertungstabelle
Wir nehmen in unserer Sektorenallokation zwei Veränderungen vor. Wir stufen die beiden Sektoren Telekommunikation
und Grundstoffe neu mit «Neutral» ein und schliessen somit
das Untergewicht im Telekommunikation bzw. das Übergewicht im Grundstoffsektor. An den restlichen Einstufungen
halten wir fest. Wir empfehlen weiterhin die Sektoren Finanzen und Gesundheit mit «Übergewichten». Dem gegenüber halten wir am «Untergewicht» in den Sektoren Energie und Versorger fest. Unsere Sektorenallokation hat im
letzten Monat und auch seit Jahresbeginn einen deutlichen
positiven Performancebeitrag erzielt.
Das zyklische Sektorbild, welches zu Jahresbeginn dominierte,
hat sich im Februar abgeschwächt. Insbesondere die beiden
defensiven Sektoren Gesundheit und nichtzyklischer Konsum
haben einen deutlichen Aufschwung erlebt. Der Energiesektor
hat trotz stabiler Ölpreisentwicklung an Terrain eingebüsst.
Die Erwartungshaltung gegenüber dem Sektor bleibt hoch
und es wird bereits viel Positives vorweggenommen. Seit unserer letzten Publikation haben sich rohstoffsensitive Sektoren
unterdurchschnittlich entwickelt.
Die Bewertungskennzahlen bewegen sich weiterhin nahezu in
jedem Sektor über dem historischen Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre, insbesondere auf Basis der Kennzahl
EV/EBITDA. Einzig der Immobiliensektor liegt wegen den negativen Gewinnaussichten unter dem historischen Durchschnitt.
Das relative Momentum innerhalb der Sektoren ist nicht mehr
so stark ausgeprägt wie zuletzt. Der Energiesektor hat in den
letzten Wochen deutlich an Momentum verloren und verfügt
neu über das tiefste relative Momentum aller Sektoren. Der
Finanzsektor weist hingegen nach wie vor das höchste relative
Momentum auf.
Kurs/
Gewinn
Kurs/
Buch
Div.rendite
EV/
Sales
EV/
EBITDA
Technologie
24.3
4.1
1.5
3.0
13.4
Grundstoffe
22.8
2.3
1.9
1.7
10.8
Industrie
23.1
3.0
2.3
1.6
12.3
Energie
133.3
1.7
3.5
1.9
18.2
Finanzen
16.9
1.2
2.9
n.v.
n.v.
Zyklischer
Konsum
19.4
3.0
1.9
1.4
10.0
Immobilien
21.1
1.6
3.5
6.6
17.3
Telekom
22.2
2.3
4.2
2.3
7.5
Versorger
18.0
1.7
3.9
2.2
10.2
Gesundheit
22.2
3.5
2.1
2.2
13.5
Nichtzyklischer
Konsum
23.2
4.3
2.7
1.6
13.5
Sektor
Die Farblegende ist im Glossar.
Positionierung
Februar 2017
Untergewichten
Neutral
Übergewichten
März 2017
Untergewichten
Technologie
Technologie
Grundstoffe
Grundstoffe
Industrie
Industrie
Energie
Energie
Finanzen
Finanzen
Zyklischer Konsum
Zyklischer Konsum
Immobilien
Immobilien
Telekommunikation
Telekommunikation
Versorger
Versorger
Gesundheit
Gesundheit
Nichtzyklischer Konsum
Nichtzyklischer Konsum
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Neutral
Übergewichten
24. Februar 2017
Kommentar & Performanceübersicht
Performance
Indizes
MSCI Welt
Technologie
Grundstoffe
Industrie
Energie
Finanzen
Zyklischer
Konsum
Immobilien
Telekom
Versorger
Gesundheit
Nichtzyklischer
Konsum
3 Mte
8.1
10.6
8.9
6.5
0.5
10.2
5.9
7.9
7.1
9.1
8.9
9.4
YTD
5.6
9.8
7.5
5.5
-4.4
5.9
5.1
4.6
1.3
3.5
7.6
6.2
1 Jahr
22.7
32.5
40.7
24.7
27.2
39.3
17.8
13.5
6.9
7.8
10.2
8.8
Sektorkommentar
3 Jahre 5 Jahre
17.3
57.2
46.7
3.3
18.3
-17.2
19.4
20.3
20.8
9.3
11.8
17.9
25.3
89.9
6.1
- Mobile Kommunikation und Internet der Dinge als stärkste Wachstumstreiber
- Der anziehende US-Dollar hemmt Branchenwachstum
- Solide Bilanzen und starke Cashflows
- Die fundamentalen Bewertungskennzahlen bewegen sich klar über dem historischen
Durchschnitt
- Verbesserte Bilanzrelationen, auch wegen Entschuldung und Kürzung der Dividenden
- Basischemie leidet unter Überkapazitäten und tiefer Preissetzungsmacht, tiefere Inputkosten
wirken jedoch unterstützend
- Geplante Infrastrukturprogramme als mögliche zusätzliche Wachstumstreiber
- Die Gewinnaussichten haben sich wegen den höheren Rohwarenpreise verbessert
- Gewisse Rohwarenpreise bewegen sich auf sehr hohem Niveau
59.9
- Die vorlaufenden Indikatoren zeigen eine positive Tendenz
- Die Gewinnschätzungen verbessern sich leicht
- Die Bewertung des Industriesektors liegt etwas über dem Markt und im historischen Vergleich im
oberen Drittel der Bandbreite. Transportaktien sind eher günstig, Service-Unternehmen sind eher
teuer bewertet
- Der heterogene Industriesektor weist ein leicht verbessertes Kurs- und Gewinnmomentum auf
-9.2
- Das bestehende Überangebot verhindert markant höhere Preise
- In den USA wurde das Fracking markant vorangetrieben und veränderte das Marktumfeld
- Trotz Sparmassnahmen und Investitionskürzungen steigt die Verschuldung der Ölmultis
- Die Margen im Downstreamgeschäft leiden ebenfalls unter einem Überangebot
- Innerhalb des Sektors weisen die Gesellschaften aus dem Servicegeschäft die besten
Wachstumsaussichten aus (flexible Kostenstruktur)
70.0
80.9
46.1
49.2
34.1
-
Aussicht auf weniger starke Regulierung der US-Banken wirken förderlich
Der Margendruck sinkt durch eine steilere US-Zinskurve
Fundamentale Bewertungskennzahlen der Grossbanken leich über dem historischem Durchschnitt
Sinkende Prämieneinnahmen durch Überkapazitäten im Versicherungsmarkt
Gedämpfte Handelsvolumen im Privatkundengeschäft
-
Die vorlaufenden Indikatoren zeigen eine leicht positive Tendenz
Steigender Wettbewerbsdruck im Einzelhandel und Medienbereich ersichtlich
Die fundamentale Bewertungskennzahlen bewegen sich auf Höhe des historischen Durchschnitts
Stabile Konsumausgaben wirken unterstützend
Der heterogene Sektor zeigt eine stagnierende Gewinndynamik
-
Die Immobiliennachfrage wird durch die tiefen Zinsen angetrieben
Die Dividendenrendite wirkt unterstützend
Die Bewertungskennzahlen sind moderat, jedoch wird ein Gewinnrückgang antizipiert
Eine Abkühlung der US-Wirtschaft wäre stark negativ
-
Zunehmende Akquisitionstätigkeiten in den USA nach Frequenzauktion im Jahresverlauf möglich
Steigende Datenvolumen dank hoher Smartphone Penetration und dem Digitalisierungstrend
Umsatz- und Gewinnverbesserung in Europa in den Unternehmenszahlen ersichtlich
Zunahme des Wettbewerbsdrucks in den USA
Bewertungskennzahlen bewegen sich über dem historischen Durchschnitt
- Regulatorische Bedingungen in der EU weiterhin unvorteilhaft
- Strompreise sind wegen Kohlepreisanstieg gestiegen, jedoch im historischen Vergleich weiterhin
auf tiefem Niveau
- Verhaltene Gewinnaussichten sind ein Resultat der regulatorischen Rahmenbedingungen
- Der defensive Versorgersektor ist zinssensitiv und verfügt über verhaltene Wachstumsaussichten
93.1
- Im grössten Gesundheitsmarkt USA ist ein Preisdruck zu beobachten
- Grosse Patentabläufe werden ab 2017 wieder leicht zunehmen, erste Zulassungen von
Biosimilars sind gesprochen worden
- Der Sektor notiert mit einem Abschlag zum Gesamtmarkt. Im historischen Vergleich sind die
Pharmaunternehmen in der Mitte der Bandbreite bewertet, Biotech-Aktien am unteren Ende der
Bandbreite
64.4
-
Hohe Preissetzungsmacht auch bei steigender Inflation im nichtzyklischen Konsumsektor
Verhaltenes Branchenwachstum bei den Nahrungsmittelhersteller ersichtlich
Übernahmespekulationen unterstützen gegenwärtig den Sektor
Bewertungskennzahlen bewegen sich deutlich über dem historischen Durchschnittt
Gesellschaften verfügen über relativ robuste Cashflows
Stabile Gewinndynamik im Sektor ersichtlich
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24. Februar 2017
Glossar
Bewertungskennzahlen
Bewertungstabelle
Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
Verhältnis Kurs je Aktie zum Gewinn je Aktie. Das KGV bringt
zum Ausdruck, mit dem wieviel-fachen Gewinn das Unternehmen an der Börse bewertet wird. Je tiefer das KGV, desto
günstiger ist die Aktie bewertet.
Erklärung
Die hinterlegten Farben in der Bewertungstabelle zeigen, wie
die aktuelle fundamentale Bewertung im historischen Vergleich des jeweiligen Sektors ist. Je höher die aktuelle Bewertung im historischen Vergleich ist, desto stärker rot ist die
jeweilige Zahl gefärbt, je tiefer die aktuelle Bewertung im
historischen Bereich, desto stärker grün ist die Zahl gefärbt.
Bei der Dividendenrendite verhält es sich umgekehrt. Je höher
die aktuelle Dividendenrendite, desto grüner ist die jeweilige
Zahl, je tiefer die aktuelle Dividendenrendite desto stärker rot
ist die Zahl gefärbt. Der Durchschnitt basiert auf den Daten
der letzten 10 Jahre des jeweiligen Sektors.
Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
Verhältnis Kurs je Aktie zum Buchwert je Aktie. Das KBV stellt
die Marktkapitalisierung dem bilanziellen Eigenkapital gegenüber. Grundsätzlich ist ein niedriges KBV ein Indikator für ein
günstig bewertetes Unternehmen.
Dividendenrendite (%)
Verhältnis der jährlichen Dividendenzahlungen je Aktie zum
aktuellen Börsenkurs (in Prozent).
Unternehmenswert (EV)
Marktkapitalisierung plus Minderheiten plus Nettofinanzschulden (Nettofinanzverbindlichkeiten minus liquide Mittel).
EV/EBITDA
Unternehmenswert dividiert durch den Gewinn vor Steuern,
Abschreibungen und Zinsen. Je kleiner die Zahl, desto günstiger ist die Aktie bewertet. Das EBITDA stellt eine finanzielle
Stromgrösse dar und gibt den Zahlungsmittelüberschuss an,
der durch das operative Geschäft in der betrachteten Periode
erzielt wurde.
EV/Sales
Unternehmenswert/Umsatz ist eine Kennzahl, welche den
Unternehmenswert im Verhältnis zum Umsatz betrachtet. Je
tiefer die Kennzahl desto günstiger ist das Unternehmen bewertet.
Die Abstufung der Farbe ist wie folgt definiert:
Bis zu +/- 5% Abweichung weiss
zwischen 5% bis 20% Abweichung hellgrün/hellrot
ab 20% Abweichung dunkelgrün/dunkelrot
Bewertungsgrundsatz
Analyseansatz
Die Einstufung der jeweiligen Sektoren ist ein Resultat der
Prüfung verschiedenster Einflussfaktoren aus der Global- und
Branchenanalyse. Die Einschätzung der St.Galler Kantonalbank
zu den einzelnen Sektoren resultiert in einem relativen Ratingsystem und in einer Einstufung: Übergewichten, Neutral oder
Untergewichten. «Übergewichten» heisst, dass die St.Galler
Kantonalbank empfiehlt, den Sektor im jeweiligen Portfoliokontext und gegenüber dem gewählten Benchmark zu übergewichten, respektive bei Untergewichten den jeweiligen
Sektor im Portfoliokontext zu untergewichten. Die Sektoreneinstufung wird monatlich überprüft und publiziert.
Disclaimer: Die Angaben in diesem Dokument und insbesondere die Beschreibung zu einzelnen Wertpapieren stellen keine Offerte zum Kauf der Produkte oder eine Aufforderung
zu einer anderen Transaktion dar. Mit der Erstellung dieser Finanzanalyse wird keine persönliche Empfehlung zum Kauf, Verkauf oder zum Halten des Wertpapiers bzw. Finanzinstruments abgegeben. Ein Anlageentscheid bezüglich der beschriebenen Wertpapiere oder Finanzinstrumente sollte auf der Grundlage eines individuellen Beratungsgesprächs,
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