Rohstoffreport

Helaba Volkswirtschaft/Research
ROHSTOFFREPORT
AUTOR
Heinrich Peters
Telefon: 0 69/91 32-47 33
[email protected]

Nach Unterschreiten der 50-Tage-Linien haben die führenden Rohstoffindizes zumeist den
seit Mitte Januar bestehenden kurzfristigen Aufwärtstrend gebrochen. Inzwischen steuern
sie auf die 200-Tage-Linien zu. Der SPGSCI-TR-Index hat sie bereits leicht unterschritten.
Insgesamt wirkt die Charttechnik mittlerweile eher labil. Gewinner beim 1M-Vergleich war
zuletzt Nickel (+16,5 %), während US-Weizen (-14,6 %) das Schlusslicht darstellte.

Nachdem Schlüsselrohstoffe wohl erst einmal „abgegrast“ sind, scheint sich die Investmentnachfrage auf Nebenschauplätze mit „vermeintlichem Eigenleben“, wie Baumwolle,
Nickel und Zink, zu richten. Rohstoffe konnten als Anlageklasse in jüngster Zeit nicht mehr
von der wieder zunehmenden Risikofreude profitieren. In den kommenden Monaten könnten sich der noch vorherrschende physische Angebotsüberhang und weniger enthusiastische Finanzinvestoren noch als Bremsfaktor erweisen. Die Impulse aus dem Makroumfeld
dürften selbst nach den Bekundungen zu einer Wachstumspolitik auf dem jüngsten G20Gipfel der Finanzminister insgesamt eher gemischt ausfallen. Die Einkommensperspektiven
bleiben vermutlich überwiegend verhalten, die Nachfrage rohstoffintensiver Güter begrenzt.
Gleichzeitig könnte eine wieder weniger international abgestimmte Geldpolitik über die
Währungsseite für Irritationen sorgen. Jedenfalls ist bei Rohstoffen zunächst wohl kaum
mehr mit Rückenwind durch einen leichteren US-Dollar zu rechnen. Wenn auch keine massiven Preisrückgänge mehr zu erwarten sind, so ist der Aufstieg aus dem Tal vermutlich
doch mühsamer als im ersten Halbjahr zeitweilig erhofft.
REDAKTION
Markus Reinwand, CFA
HERAUSGEBER
Dr. Gertrud R. Traud
Chefvolkswirt/
Leitung Research
27. Juli 2016
Helaba
Landesbank
Hessen-Thüringen
MAIN TOWER
Neue Mainzer Str. 52-58
60311 Frankfurt am Main
Telefon: 0 69/91 32-20 24
Telefax: 0 69/91 32-22 44
Industrieländer eher stabilisierend
Indexpunkte
65
Schwellenländer weiter ohne Kick
annual. 6M-Rate, %
100
Einkaufsmanagerindizes Verarb. Gewerbe
80
60
60
55
USA
EZ
50
China 20
0
45
-20
40
CRB (CCI)-Index (r.S.)
-40
35
-60
30
-80
08
Die Publikation ist mit größter
Sorgfalt bearbeitet worden.
Sie enthält jedoch lediglich
unverbindliche Analysen und
Prognosen zu den gegenwärtigen und zukünftigen
Marktverhältnissen. Die Angaben beruhen auf Quellen,
die wir für zuverlässig halten,
für deren Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität wir
aber keine Gewähr übernehmen können. Sämtliche in
dieser Publikation getroffenen Angaben dienen der Information. Sie dürfen nicht
als Angebot oder Empfehlung für Anlageentscheidungen verstanden werden.
40
09
10
11
12
13
14
15
16
Indexpunkte
80
60
40
20
0
-20
-40
-60
-80
-100
-120
-140
100
80
60
40
20
0
-20
-40
CRB (CCI)-Index (r.S.)
-60
-80
08
17
annual. 6M-Rate, %
EM-Citygroup Economic Surprise Index (l.S.)
09
10
11
12
13
14
15
16
Quellen: Bloomberg, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Quellen: Bloomberg, Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Kaum mehr Rückenwind durch US-Dollar
Finanzinvestoren weniger offensiv
Indexpunkte
Indexpunkte
110
Indexpunkte
CRB (CCI)-Index (r.S.)
105
750
650
100
450
Tsd. Kontrakte, Wochenwerte
Spekulative Netto-"Long"-Positionen
von Institutionellen (r.S.)
2000
1600
400
550
95
90
450
85
350
80
75
500
Handelsgewichteter Außenwert USD (l.S.)
70
250
150
07 08 09 10 11 12 13 14 15 16
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
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1200
350
300
800
250
400
200
150
0
ThomReuters/JefferiesCRB-Index (l.S.)
100
-400
07 08 09 10 11 12 13 14 15 16
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
1
ROHST OFF REPORT JULI 2016
Performance-Rückblick
Assetklassen Welt 2016: Rohstoffe fallen zurück
Index (01.01.2016 = 100), in lokaler Währung
130
130
125
125
Gold
120
US-Immobilienaktien
Renten EM
US-Corporates
Renten Welt
Aktien Welt
Rohstoffe (SPGSCI-TR)
115
110
105
100
USD-Außenwert
95
120
115
110
105
100
95
90
90
85
85
80
80
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Einzelrohstoffe 2016: Gewinnerlager ohne Neuzugänge
%
50
50
Kumulierte Performance 2016* (SPGSCI-TR, Gesamtertragsindex)
40
40
30
30
20
20
10
10
0
0
-10
-10
-20
-20
-30
-30
* bis 26.07.2016
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
Rohstoffgruppen 2016: Edelmetalle robust, Tierprodukte schwach, Energie im Rückzug
Index (01.01.2016 = 100)
140
140
130
CRB (CCI)-Edelmetalle
130
120
CRB (CCI)-Genussmittel
CRB (CCI)-Index
CRB (CCI)-Industrie**
CRB (CCI)-Energie
120
110
100
CRB (CCI)-Getreide
CRB (CCI)-Tierprodukte
90
80
110
100
90
80
**Baumwolle, Kupfer
70
70
Jan
Feb
Mrz
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Quellen: Datastream, Helaba Volkswirtschaft/Research
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2
ROHST OFF REPORT JULI 2016
Überblick Rohstoffgruppen
Energie
Mineralöl: Korrektur schreitet voran
US-Benzin: Saisonal untypisch geringer Lagerabbau
Historische Preisentwicklung
USD je Barrel
Veränderung in % ggü.
Aktuell*
-1M
-3M
-12M
-60M
-9,3
-7,3
-11,3
-56,8
Brent
$/bbl
43,8
-7,1
-7,2
-18,1
-62,7
70
Heizöl**
$¢/gal
130,8
-8,5
-5,2
-18,1
-57,6
60
80
379,8
-9,7
-5,7
-22,5
-61,0
$¢/gal
132,7
-10,1
-16,1
-27,1
-57,8
30
$/MMBtu
2,73
0,5
36,8
-2,2
-37,6
20
2010
Angebotsüberschüsse
nun bei Endprodukten
220
230
50
$/t
*Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Energy; $/bbl=USD je Barrel;
$¢/gal=Dollar-Cent je Gallone; $/MMBtu=USD je 1 Mio. British thermal unit;
Quellen: CME Group, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
210
90
42,0
Erdgas**
200
100
$/bbl
Benzin
190
WTI-Rohöl (l.S.)
110
WTI**
Gasöl
Mio. Barrel
120
40
240
US-Benzinlagerbestände (r.S., invers)
250
260
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Der Ausgleich von Angebot und Nachfrage auf den Mineralölmärkten lässt wohl noch eine Weile
auf sich warten. Bei Brent-Notierungen über 50 USD/Barrel scheint er schon gar nicht möglich zu
sein, da in diesen Preisregionen die Förderung eher zusätzlich an Dynamik gewinnt. Inzwischen
wird auch deutlich, dass nicht nur weiterhin außergewöhnlich viel Rohöl gebunkert ist, sondern
auch „Downstream“ einiges an Material festhängt. Rund zwei Drittel der Öldestillate gehen in den
Transportsektor. Gerade hier gibt es wohl mittlerweile eine weltweite Angebotsschwemme, die übrigens auch durch die Diesel-Exporte der Raffinerien in China verstärkt wird. Wachstumsunsicherheiten und der gedämpfte Welthandel sind auch nicht gerade die „Zutaten“ für kurzfristig deutlich
steigende Mineralölnotierungen.
Edelmetalle
Silber holt relativ weiter auf
Gold: Investmentnachfrage ungebrochen
Historische Preisentwicklung
Tonnen
Veränderung in % ggü.
Aktuell*
Gold**
Silber**
Platin**
$/oz
$/oz
$/oz
1327,9
20,0
1122,1
-1M
0,3
12,7
14,6
-3M
6,6
16,0
9,3
-12M
21,4
37,4
14,2
-60M
-17,7
-50,3
-37,5
*Bloomberg Spot; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Precious Metals; $/oz=USD je Feinunze;
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Weiterer Aufstieg
etwas beschwerlicher
2800
2600
2400
USD je Feinunze
Physische Goldbestände großer Goldfonds* (l.S.)
2200
2000
1800
1600
1400
Gold Bloomberg-Spot
1200
1000
800
600
*SPDR, ETF SEcurities,ZKB, iShares, Swiss & Global, Central Fund, Creditsuisse, Source,
New Gold, Sprott Gold, Deutsche Bank, Central Gold Trust, Claymore (iShares), Goldist
400
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
2200
2000
1800
1600
1400
1200
1000
800
600
400
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Angesichts des „Katz-und-Maus-Spiels“ der US-Notenbank könnte es bei Gold in den kommenden
Monaten auch immer wieder zu Preisrücksetzern kommen. Allerdings dürfte es die Fed wie schon
im letzten Sommer nicht darauf ankommen lassen, dass die Zinserwartungen der Marktteilnehmer
zu sehr anziehen. So müssten sich die Realzinsen auch weiterhin auf einem für Gold günstigen
Niveau bewegen. Die Ölpreiserwartungen werden sich vermutlich allmählich stabilisieren, so dass
Deflationsszenarien zum Jahresende hin wieder an Bedeutung verlieren dürften. Jedenfalls liegt
das Überraschungspotenzial bei den aktuellen (sehr niedrigen) Inflationserwartungen nicht wie
während der Hausse in 2011 für Gold auf der falschen Seite. Das fundamentale Umfeld dürfte eher
noch viele im gelben Metall unterinvestierte Anleger zu Käufen anregen.
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ROHST OFF REPORT JULI 2016
Industrierohstoffe
Heterogenes Bild
Selbst der Outperfomer Zink stößt an Grenzen
Historische Preisentwicklung
Tsd. Tonnen
Aktuell*
Veränderung in % ggü.
-1M
-3M -12M
-60M
USD je Tonne
1400
LME-Zink-Bestände
(l.S.)
Zink LME-Cash
(r.S.)
1200
5000
4000
Aluminium
$/t
1581,5
-1,7
-3,7
-1,3
-39,8
1000
Kupfer**
$/t
4917,3
4,8
-1,1
-6,3
-49,8
800
3000
Blei
$/t
1822,0
6,9
4,4
7,0
-32,5
600
2000
400
Nickel
$/t
10310,0
14,9
12,6
-8,4
-57,1
Zink
$/t
2224,8
10,4
17,8
14,3
-11,1
74,6
17,6
16,5
16,1
-28,1
Baumwolle** $¢/lb
*LME Cash, Baumwolle: Kontrakt laufender Monat;**Mitglieder des CRB (CCI)-Industrials;
$¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund;
Quellen: LME, ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Mühsame
Erholungsversuche
1000
200
0
0
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Zink ist neben Silber der Ausnahmerohstoff im bisherigen Jahresverlauf. Unter den Primärmetallen
vollzog zuletzt zudem Nickel aufgrund politisch veränderter Angebotsbedingungen einen Preissprung. Nach Indonesien planen auch die Philippinen Verkaufsbeschränkungen bei Nickelerzen.
Angesichts extrem hoher Lagerbestände, Substitutionsmöglichkeiten und einem zuletzt positiven
Weltnickelsaldo ist allerdings fraglich, ob der Preisanstieg nachhaltig sein wird. Ohne die spezielle
Situation (niedrige Lagerbestände, enge Kapazitäten) und die damit verbundene Dynamik bei Zink
hätten Primärmetalle als Gruppe bislang wesentlich schlechter abgeschnitten. Während die Nachfrageimpulse aus dem Immobilien- und Automobilsektor eher nachlassen dürften und der Investitionsgüterbereich eher weiter dämpft, richten sich die Hoffnungen nach dem jüngsten G20-Gipfel
der Finanzminister einmal mehr auf große öffentliche Infrastrukturmaßnahmen.
Getreide
Noch unter Druck
Fortgeschrittene „Normalisierung“ bei (Mais) Weizen
Historische Preisentwicklung
USD-Cent je Scheffel
1200
Aktuell*
Mais**
-1M
-3M
-12M
-60M
$¢/bu
336,0
-12,8
-11,8
-9,9
-51,4
Sojabohnen** $¢/bu
1009,3
-10,9
-1,0
5,0
-26,6
Weizen**
$¢/bu
418,8
-6,3
-11,7
-16,7
-40,6
*Kontrakt laufender Monat; ** Mitglieder des CRB (CCI)-Grains;
$¢/bu=Dollar-Cent je Scheffel;
Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Abwärtstrend nicht
einfach fortzuschreiben
1200
Weizen CBT
Veränderung in % ggü.
1000
1000
800
800
600
600
400
400
200
200
0
0
60
65
70
75
80
85
90
95
00
05
10
15
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Die Produktionsbedingungen sind bei Getreide in diesem Jahr extrem unterschiedlich und in einzelnen Regionen, wie Frankreich und Deutschland, so von schlechter Wetterlage geprägt, dass
der Abwärtstrend der Notierungen trotz Rekordernten im Schwarzmeerraum wohl nicht einfach
fortgeschrieben werden kann. So scheint selbst das international wohl am meisten handelbare
zeitweilige Sorgenkind Weizen inzwischen einen Boden zu bilden. Gleichwohl bleibt abzuwarten,
wie die Ernten ausfallen. Sofern keine nachhaltigen Wetterprobleme eintreten, wovon wir ausgehen, dürfte die Preisnormalisierung anhalten. Sojabohnen dürften ihren Sonderstatus aufgrund der
Angebots-/Nachfragebedingungen aber wohl eher behaupten. Insgesamt bleibt damit ein im historischen Vergleich erhöhtes Preisniveau wahrscheinlich doch erhalten.
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ROHST OFF REPORT JULI 2016
Genussmittel
Nachlassende Aufwärtsdynamik
Zucker: Spekulation sprengt alle Grenzen
Historische Preisentwicklung
Tsd. Kontrakte, Wochenwerte
USD-Cent je amerikanischem Pfund
320
Veränderung in % ggü.
Aktuell*
-1M
-3M
-12M
-60M
40
Zucker No.11 (r.S.)
280
35
240
30
200
Zucker**
Kaffee**
$¢/lb
19,2
$¢/lb
140,5
-1,3
4,4
23,6
16,0
71,0
16,7
-38,3
-41,8
160
25
120
20
80
15
40
10
0
-40
Kakao**
$/t
2870,0
-5,4
-9,5
-10,1
-5,5
Kontrakt laufender Monat; **Mitglied im CRB (CCI)-Softs;
$¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund;
Quellen: ICE, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
5
Spekulative Netto-Long-Positionen (l.S.)
-80
0
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
13
14
15
16
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Die weltweiten Lager bei Genussmitteln sind keineswegs leer und der Wetterzyklus dürfte in der
nächsten Saison 2016/17 die Ernten eher wieder höher ausfallen lassen. Das Augenmerk richtet
sich auf Brasilien und Westafrika, wahrscheinlich immer weniger auf Asien. Gleichwohl dürften die
Spekulationen über unvorteilhafte Wetterbedingungen die Notierungen zunächst noch in Spannung halten. Sollten aber die nichtkommerziellen Marktteilnehmer dann doch umfangreiche Positionen liquidieren, stünde auch schnell wieder eine spürbare Preisdämpfung ins Haus. Die Notierungen sind bei Zucker (mit 21 $¢/lb), Kaffee (mit 150 $¢/lb) und Kakao (mit 3.200 $/t) scheinbar
erst einmal an die Decke gestoßen. In der westlichen Welt kommt hinzu, dass in der Verarbeitung
von Genussmitteln zunehmend auch „unter gesundheitlichen Aspekten“ die Portionen und damit
der Input immer kleiner ausfallen. Weniger offensive Szenarien scheinen angebracht zu sein.
Wetterbedingte
„Produktionsdefizite“
verlieren an Bedeutung
Tierprodukte
US-Lebendrind vor markanten Unterstützungslinien
US-Magerschwein zyklisch unter Druck
Historische Preisentwicklung
Tsd. Kontrakte, Wochenwerte
USD-Cent je amerikanischem Pfund
100
Veränderung in % ggü.
Aktuell* -1M
US-Lebendrind**
US-Mastrind
$¢/lb
$¢/lb
US-Magerschwein**$¢/lb
113,5
141,6
73,8
-2,1
1,0
-11,3
80
-3M
-12M
-60M
-9,9
-20,6
2,2
-3,2
-3,6
-32,2
-4,8
4,6
-27,6
*Kontrakt laufender Monat; **Mitglieder des CRB (CCI)-Livestock
$¢/lb=Dollar-Cent je amerikanischem Pfund;
Quellen: CME Group, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Volatile
Bodensuche
140
Magerschwein (r.S.)
120
60
100
40
80
20
60
0
40
-20
20
Spekulative Netto-Long-Positionen (l.S.)
-40
02
03
04
05
06
07
08
09
10
11
12
13
0
14
15
16
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Das US-Fleischangebot ist trotz saisonal nicht gerade geringer Nachfrage offenbar immer noch
üppig. US-Lebendrind steuert vor diesem Hintergrund inzwischen auf die 100 $¢/lb-Marke zu. USMagerschwein bewegt sich nach einem lokalen Hoch bei reichlichem Angebot wieder zielstrebig in
Richtung Süden. Auch angesichts deutlich niedrigerer Futtermittelkosten sind die Schweineherden
in diesem Jahr massiv angewachsen. Der Bestand ist vor allem saisonal betrachtet recht hoch. Allerdings dürfte die Volatilität bei Tierprodukten noch zunehmen. Die Hitzewelle im mittleren Westen
der USA mag zwar kurzfristig noch zu mehr Schlachtungen führen, mittelfristig dürfte sie aber zusammen mit angebotszerstörenden Preisen zu einem für die Produzenten wieder annehmbaren
Gleichgewicht führen.
H E L A B A V O L K SW I R T S C H A F T / R E S E A R C H · 2 7 . J U L I 2 0 1 6 · © H E L A B A
5
ROHST OFF REPORT JULI 2016
Chart-Picks
Primärmetalle: Als Gruppe vermutlich zunächst an die Decke gestoßen …
Indexpunkte
5000
5000
LME-Primärmetalle-Index
4500
4500
4000
4000
50-Tage-Linie
3500
3500
3000
3000
2500
2500
200-Tage-Linie
2000
2000
1500
1500
1000
2008
1000
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
… China-Immobilensektor nach Zwischenerholung wohl …
Indexpunkte
Indexpunkte
110
5000
LME-Primärmetalle-Index (r.S.)
105
4000
100
3000
95
2000
China Immobilienklima-Index (l.S.)
90
2006
1000
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
… ebenso wie US-Industrie bald weniger beflügelnd.
Verhältnis
annual. 6M-Rate, %
2,0
200
USA: ISM-Auftragseingänge / -Lager (l.S.)
1,8
150
1,6
100
1,4
1,2
50
1,0
0
0,8
-50
LME-Primärmetalle-Index (r.S.)
0,6
0,4
-100
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2016
Quellen: Datastream, Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
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6
ROHST OFF REPORT JULI 2016
Prognosen für ausgewählte Rohstoffgruppen
Energiesektor:
Korrektur
weitgehend
vollzogen
Energie
Helaba-Prognosen
Aktuell
Q3/2016
Q4/2016
Q1/2017
WTI
$/bbl
42,0
41
42
43
Brent
$/bbl
43,8
42
43
45
Heizöl
$¢/gal
130,8
127
131
135
Gasöl
$/t
379,8
365
375
385
Benzin*
$¢/gal
132,7
125
130
135
Erdgas
$/MMBtu
2,73
2,60
2,70
2,80
Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt.
Quellen: Bloomberg, CME Group, ICE, Helaba Volkswirtschaft/Research
Edelmetalle:
Nach
Konsolidierung
weiter aufwärts
Edelm etalle
Helaba-Prognosen
Aktuell
Q3/2016
Q4/2016
Q1/2017
Gold
$/oz
1327,9
1450
1500
1400
Silber
$/oz
20,0
21,5
22,0
20,0
Platin
$/oz
1122,1
1100
1120
1080
Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt.
Quellen: Bloomberg, Helaba Volkswirtschaft/Research
Industrierohstoffe:
Notierungen in relativ
engen Bahnen
Industrie
Helaba-Prognosen
Aktuell
Q3/2016
Q4/2016
Q1/2017
Alum inium $/t
1581,5
1650
1680
1690
Kupfer
$/t
4917,3
4800
4900
4950
Blei
$/t
1822,0
1820
1850
1880
Nickel
$/t
10310,0
9500
9600
9800
Zink
$/t
2224,8
2200
2250
2300
74,6
62,0
65,0
64,0
Baum w olle $¢/lb
Bei Prognoseänderungen sind die vorherigen Werte in Klammern gesetzt.
Quellen: Bloomberg, LME, ICE, Helaba Volkswirtschaft/Research
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